9. Runde der Energie-Scouts OWL

168 Auszubildende starten Einsparprojekte.

Ostwestfalen-Lippe. Mit der Auftaktveranstaltung startete am 17. Februar 2022 die mittlerweile neunte Runde der Energie-Scouts OWL. In den nächsten Monaten werden 168 Auszubildende aus 40 Unternehmen als Energie-Scouts in ihren Betrieben eigene Projekte zu den Themen Energieeffizienz, Materialeinsparung und Klimaschutz entwickeln und umsetzen.

010_0218_EnergiescoutsOWL2022Mit ihren Projektergebnissen können sich die Teams bis zum 7. Oktober 2022 um Preisgelder von bis zu 1.000 Euro bewerben. Höhepunkt ist die Preisverleihung im Dezember 2022. Das Azubi-Projekt wird von den Industrie- und Handelskammern Lippe zu Detmold (IHK Lippe) und Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK Ostwestfalen) sowie den Wirtschaftsjunioren Lippe organisiert.

Der „Startschuss“ der Energie-Scouts OWL fand über eine gemeinsame Videokonferenz statt. Im Zentrum standen zwei im letzten Jahr siegreiche Teams, so Arne Potthoff, Referatsleiter bei der IHK Ostwestfalen: „In einer Online-Präsentation hat das Azubi-Team von Parker Hannifin aus Bielefeld gezeigt, wie man die Stand-by-Zeiten von Produktionsmaschinen optimieren und so den Stromverbrauch senken kann. Das Team von ARI Armaturen hat für die Veranstaltung sogar ein Video über sein Projekt für wiederverwendbare Lackierschutzhauben gedreht“, freute sich Potthoff.

Zudem präsentierten Gabriele Paßgang von der Effizienz-Agentur NRW und Potthoff die grundsätzlichen Einsparpotenziale bei Ressourcen bzw. Energieeffizienz in Unternehmen. In den nächsten Wochen können die Azubis an insgesamt zehn verschiedenen Online-Workshops teilnehmen und so die fachliche Grundlage für eine erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme legen.

„Wir hoffen, dass die Teams ihre Unternehmen im besten Sinn „’auf den Kopf stellen‘ und viele Einsparpotenziale entdecken“, sagte Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer bei der IHK Lippe. Das Mitmachen lohne sich für die Unternehmen, so Carl: „Fast 2,3 Millionen Euro und knapp 6.000 Tonnen Treibhausgas haben die Teams in den bisherigen acht Durchläufen eingespart.“

Besondere Bedeutung misst Andreas Sawatzki, Ressortleiter Innovation bei den Wirtschaftsjunioren Lippe, den „Nebeneffekten“ des Projekts bei: „Am eigenen Projekt erleben die Auszubildenden, wie Projektmanagement und Teamentwicklung funktionieren. Und sie lernen, ihre Ideen im eigenen Betrieb zu kommunizieren und durchzusetzen.“

Kooperationspartner im Projekt Energie-Scouts OWL sind die Effizienz-Agentur NRW und das Netzwerk Energie-Impuls OWL. Unterstützt wird das Projekt von den Sparkassen Paderborn-Detmold und Bielefeld.

Die Idee für die regionalen Wettbewerbe von Energie-Scout-Teams ist 2013 in Lippe entstanden. Mittlerweile wird das Projekt bundesweit von knapp 60 IHKs durchgeführt. OWL ist dabei bundesweit mit inzwischen über 850 Auszubildenden mit Abstand vorne.

Die Energie-Scouts sind ein zentraler Baustein der „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sowie der Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt.

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Sturmwarnung für NRW – Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einer Unwetterlage

Schäden sollten schnell der Versicherung gemeldet werden
Sturm-Symbolbild-von-Jan-Mallander-pixabay

Sturm-Symbolbild-von-Jan-Mallander-pixabay

Minden. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einer Unwetterlage in NRW. Schwere Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometer können Dachziegel lösen und Bäume und Äste zu Fall bringen. „Etwaige Sturmschäden sind ein Fall für die Versicherung und müssen dem Versicherer umgehend gemeldet werden”, erläutert Ursula Thielemann, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW in Minden. Welche Versicherung gegen welche Schäden schützt und was Betroffene beachten müssen, erklären nachfolgende Tipps:

Eine Police reicht nicht: Für Sturmschäden haften Gebäude-, Hausrat- und Kaskoversicherungen. Stürmisch ist es nach den Bedingungen der Versicherer ab Windstärke 8. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 62 Stundenkilometern.
Nachweis nicht erforderlich: Dass der Wind bei Sturm Ziegel und Dachpappe mitgehen ließ, müssen Betroffene in der Regel nicht selbst nachweisen. Nach den Versicherungsbedingungen reicht es, wenn eine Wetterstation in der Nähe eine hohe Sturmstärke gemessen hat oder auch Häuser in der Nachbarschaft ebenfalls beschädigt wurden.
Gebäude- und Hausratversicherung: Einen Schutz gegen Sturm und Hagel, Feuer und Leitungswasser bietet die Gebäudeversicherung: Eine solche Police sollten Hausbesitzer:innen vorweisen können, wenn das Dach abgedeckt, der Schornstein beschädigt oder ein Baum aufs Haus gefallen ist. Wurden Hausratgegenstände zum Spielball des Sturms, sind diese Schäden durch die Hausratversicherung abgedeckt. Die Versicherung greift bei beschädigter Inneneinrichtung jedoch nur, wenn Fenster und Türen verschlossen waren. Für beschädigte Gartenmöbel wird in der Regel nur gezahlt, wenn sie während der Böen in einem Gebäude untergebracht waren und dies ebenfalls vom Wind beschädigt wurde. Reguliert werden auch Schäden an Antennen und Markisen, die einer Mietpartei gehören, außen am Gebäude angebracht sind und ausschließlich durch die Bewohner:innen der versicherten Wohnung genutzt werden.
Kfz-Versicherung: Hat der Sturm Dachziegel auf ein parkendes Auto geschleudert, ist die Teilkasko der Fahrzeughalter in der Zahlungspflicht. Versichert ist allerdings nicht der Wiederbeschaffungswert, also der Neupreis des Gefährts, sondern in der Regel nur der Wert, den es zum Zeitpunkt der Schadensmeldung noch hat (Zeitwert). Zudem: Oft haben Versicherte eine Selbstbeteiligung vereinbart, die von der Entschädigungssumme noch abgezogen wird. Teuer wird es, wenn Betroffene eine Mitschuld tragen, etwa weil sie bei der Durchfahrt einer überfluteten Straße stecken geblieben sind.
Baumschäden: Hat ein nachweislich morscher Baum beim Umsturz einen Schaden angerichtet, müssen Baumbesitzer:innen bzw. deren Haftpflichtversicherung dafür aufkommen. Ist ein gesunder Baum umgefallen, gilt dies als „höhere Gewalt“, und Eigentümer:innen haften nicht für den Schaden.
Weiterführende Infos und Links:
Weitere Infos zu Entschädigungsleistungen bei Unwetter gibt es im Internet unter https://www.verbraucherzentrale.nrw/unwetter
Über die Rechte von Zugreisenden, wenn wegen Unwetter die Bahn ausfällt, informiert die Verbraucherzentrale NRW unter https://www.verbraucherzentrale.nrw/node/17705

Nachhaltigkeit und New Work – Modernisierung eines Bürogebäudes auf dem Schüco Campus

Schüco Corporate Services Gebäude

Fotograf: Frank Peterschröder / Nutzungsrecht: Schüco International KG

Fotograf: Frank Peterschröder / Nutzungsrecht: Schüco International KG

Fotograf: Frank Peterschröder / Nutzungsrecht: Schüco International KG

Fotograf: Frank Peterschröder / Nutzungsrecht: Schüco International KG

Bielefeld. Seit 2016 erneuert und modernisiert Schüco den Firmencampus Bielefeld. Jüngst wurde dort das Schüco Corporate Services Gebäude modernisiert. Sämtliche Aluminiumbauteile des in die Jahre gekommenen Bestandsbaus ließ Schüco zur Wiederverwertung in den Rohstoffkreislauf zurückführen. An ihrer Stelle gibt nun die Cradle-to-Cradle-zertifizierte Elementfassade AF UDC 80 dem Gebäude ein neues Gesicht. Bei der Büroplanung setzte Schüco auf das zukunftsorientierte Arbeitsplatzkonzept New Work. www.schueco.com

Zu Bild 1 links:

Blick von der Herforder Straße aus: Die Aluminiumfassade Schüco AF UDC 80 besteht aus rund 332 vorgefertigten Elementen. Flügel- und Panoramafenster, geschlossene Paneelfelder und Lüftungsflügel wechseln sich darin einander ab. Der Sonnenschutz Schüco AB ZDS (Aluminium Blind ZIP Design Screen), ein textiles außen liegendes Sonnenschutz-Rollosystem, wurde in die Elementfassade integriert.

Zu Bild 2 rechts:

Die Büroebenen wurden nach dem New Work-Prinzip gestaltet. Offene Bereiche mit Desksharing-Möglichkeit, Einzelbüros für ruhiges Arbeiten, Besprechungsräume und Zonen für die informelle Kommunikation wechseln in den Grundrissen einander ab.

 

Stadt Gütersloh geht in Sachen Klimafolgenanpassung voran

Neues Aufgabenfeld, neue Stelle – Klimabeauftragter Leif Pollex berät Bürger und vernetzt Fachleute.

Gütersloh. Klimafolgenanpassung: Der Begriff klingt erstmal unkonkret und sperrig. Was ist damit gemeint, was hat das mit mir hier in Gütersloh zu tun? – Nun, eine ganze Menge. Hitze-Rekorde, Dürresommer, Baumsterben, Starkregen mit Überschwemmungsfolge – all das erleben wir zunehmend. Die Auswirkungen des Klimawandels treffen die Natur und sie treffen uns Menschen, nötigen uns im Alltag zu Veränderung und Anpassung. Wie kann diese Anpassung geschehen, was ist sinnvoll und notwendig? Wo können, wo müssen etwa Maßnahmen ergriffen werden, um Gebäude und die Menschen, die darin leben und arbeiten, vor Wetterextremen zu schützen? Genau damit befasst sich seit kurzem bei der Stadt Gütersloh der Klimabeauftragte Leif Pollex. „Klimafolgenanpassung“ ist der Begriff, der sein Kernaufgabenfeld definiert. „Mit der Schaffung einer vollen Stelle für dieses ganz neue Aufgabenfeld ist Gütersloh unter den ersten Kommunen, die dem Thema hohe Bedeutung beimessen“, betont Sonja Wolters, Leiterin des städtischen Fachbereichs Umweltschutz.

Klimabeauftragter Leif Pollex und Sonja Wolters, Fachbereichsleiterin Umweltschutz, an der Dalke im Stadtpark im Bereich Oststraße. Nach vielen Regentagen in der ersten Februarhälfte ist der Wasserstand aktuell recht hoch. Die Fläche im Hintergrund, nördlich der Dalke, ist als Überschwemmungsgebiet festgesetzt. Solche Ausweichmöglichkeiten für (Regen-)Wassermassen sind im Zuge des Klimawandels bedeutsamer geworden.

Klimabeauftragter Leif Pollex und Sonja Wolters, Fachbereichsleiterin Umweltschutz, an der Dalke im Stadtpark im Bereich Oststraße. Nach vielen Regentagen in der ersten Februarhälfte ist der Wasserstand aktuell recht hoch. Die Fläche im Hintergrund, nördlich der Dalke, ist als Überschwemmungsgebiet festgesetzt. Solche Ausweichmöglichkeiten für (Regen-)Wassermassen sind im Zuge des Klimawandels bedeutsamer geworden.

Dort hat der Stadt- und Regionalplaner Leif Pollex (33) im Juni 2021 seine Tätigkeit aufgenommen. Vernetzen und informieren sind seine Hauptaufgaben. In die Stadtgesellschaft hinein wie auch innerhalb der Verwaltung. Informationsangebote für Bürger erklären zum Beispiel, welche Auswirkungen des Klimawandels noch zu erwarten sind und wie man sich selbst, sein Haus, sein Grundstück vor Gefahren wie Hitze und Überschwemmung schützen kann. Auf den Seiten des Fachbereichs Umweltschutz unter www.guetersloh.de (Rubrik „Klimafolgenanpassung“) stehen in einem Info-Portal viele Tipps und Broschüren bereit. Beim Stichwort Hitze nimmt Leif Pollex auch die Betreuungseinrichtungen in den Blick. Ob Kita, Schule oder Altenheim: Räume, in denen sich besonders verletzliche Gruppen aufhalten, dürfen nicht überhitzen. „Vor allem ältere Menschen sind gefährdet. Seniorenheime sollten das mitdenken, sich baulich dahingehend anpassen“, so der Klimabeauftragte. Dazu will er sensibilisieren und beraten. Darüber hinaus berät er gemeinsam mit dem Klimaschutzbeauftragten Helmut Hentschel auch alle interessierten Gütersloher zum vorbeugenden Klimaschutz. So ist Leif Pollex der Ansprechpartner für das Förderprogramm, mit dem die Stadt den Kauf von Lastenrädern und den Umstieg vom Auto auf den Fahrradverkehr unterstützt. Bis zu 30 Prozent Kaufpreis-Erstattung sind möglich.

Auch für die Stadtverwaltung und ihre Aufgaben, etwa im Bereich Stadtplanung und Bauen, sind die Folgen des Klimawandels ein Querschnittsthema, das mitgedacht werden muss und vor neue Herausforderungen stellt. Die Temperatur in der Innenstadt reduzieren, Frischluftschneisen und Schattenplätze sicherstellen, Flächen entsiegeln und begrünen, damit sich das Innenstadtklima verbessert und sintflutartiger Niederschlag besser versickern kann: Bei Vorhaben wie diesen, festgehalten im „Maßnahmenplan Klimafolgenanpassung“, sind dauerhafte Vernetzung und Wissenstransfer der Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen angezeigt. „Hier leistet der Klimabeauftragte aufklärende und koordinierende Querschnittsarbeit“, erklärt Sonja Wolters. Und Leif Pollex hält fest: „Die Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen wächst stetig und dynamisch.“

Praktische Erfahrung in Projektmanagement, Koordination und Vernetzung bringt der 33-Jährige von früheren Stationen mit. Fünf Jahre war er als Quartiersmanager in Bielefeld beim AWO-Kreisverband tätig, aktivierte Bewohner, ihren Stadtteil mitzugestalten. Anschließend arbeitete er für ein Planungsbüro in Projekten der Bauleitplanung einschließlich der damit verbundenen Umweltthemen. An der Stelle des Klimabeauftragten in Gütersloh habe ihn, sagt Pollex, neben der Zusammenarbeit mit vielen Fachleuten vor allem eines gereizt: „Der hohe Anspruch, mit dem sich die Stadt bei den Klima-Themen neu aufstellen will. Gütersloh ist schon auf dem Weg.“ Den Schritt hat er nicht bereut: „Die Palette der Themen ist breit und spannend, und die positiven Kontakte sowohl zu Kolleginnen und Kollegen als auch zu den Bürgerinnen und Bürgern motivieren mich sehr.“

Leif Pollex ist erreichbar per E-Mail an Leif.Pollex@guetersloh.de und telefonisch unter 05241/822330.

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Stadt-Land-Fluss – ein Stadtspaziergang mit viel Wasser

Der als Rundwanderweg konzipierte Detmolder Stadtspaziergang zeigt auf ca. 6 km Länge die Vielfalt und den Facettenreichtum der Innenstadt.

Unser Foto zeigt den Wandern-Experten Adolf Nagel und von der Tourist Information Lippe & Detmold Vanessa Rubart mit den neuen Wandern-Markierungen. Foto: Stadt Detmold

Unser Foto zeigt den Wandern-Experten Adolf Nagel und von der Tourist Information Lippe & Detmold Vanessa Rubart mit den neuen Wandern-Markierungen. Foto: Stadt Detmold

Detmold. Ein Ergebnis der im Jahr 219 veröffentlichten Machbarkeitsstudie „Erlebniswelt Wandern“ war: Der demografische Wandel bringt ältere und zugleich aktivere Personenkreise mit sich. Damit verbunden ist der Wunsch nach stadt- und naturnahen Wanderrouten gleichermaßen. Touristen erobern zu Fuß und per Rad die Innenstädte und stadtnahen Gebiete. Dabei begeistern sich sportliche Wanderer ebenso wie Gelegenheitswanderer, regional Ansässige wie Touristen für dieses Erlebnis. Ein erstes sichtbares Resultat infolge der Studie ist der Detmolder Stadtspaziergang, der von Adolf Nagel vom Lippischen Heimatbund konzipiert und der Tourist Information Lippe & Detmold sowie der Lippe, Tourismus & Marketing GmbH umgesetzt wurde.

Beginnend von der Detmolder Innenstadt und/oder auch vom Wohnmobilstellplatz kann man einem Rundkurs folgend ganz verschiedene Facetten der Detmolder Innenstadt erkunden. Eindrucksvolle Orte wie der Schlosspark mit dem Fürstlichen Residenzschloss, denkmalgeschützte Gebäude im historischen Stadtkern sowie das Flair in den kleinen Gassen und Tweten verbinden in dem Erlebnisareal Innenstadt Detmold das Erleben und das Genießen mit Bewegungsaktivität. Weiterhin lässt es sich auf naturnahen Wegen dem Trubel der Stadt entfliehen und bei sanftem Blätterrauschen und plätschernden Bachläufen entlang des Weges die stadtnahe Natur genießen.

www.detmold.de

Thema „Klimafreundliche Mobilität“ nimmt in der Stadtverwaltung Gütersloh Fahrt auf

Gütersloh. Wie sieht ein attraktives und zugleich klimaschonendes Angebot an Fortbewegungsmitteln in der Stadt aus? Wie können unterschiedliche Verkehrsarten sinnvoll miteinander verknüpft werden, wie werden nachhaltig Anreize geschaffen, das eigene Auto stehenzulassen? Fragen wie diesen trägt die Stadtverwaltung Gütersloh jetzt mit gleich doppelter fachlicher Verstärkung im Bereich Verkehrsplanung Rechnung. Seit Jahresanfang sind Gregor Hengstermann als Mobilitätsmanager und Angelika Schöning als Verkehrsplanerin mit dem Schwerpunkt klimafreundliche Mobilität an Bord. „Die Bedeutung des Themas Mobilitätswende ist im Rathaus verstärkt angekommen“, bekräftigt Gregor Küpper, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Leiter der Abteilung Verkehrsplanung. „Die dazu gehörenden Fragestellungen und Weichenstellungen wollen wir proaktiv angehen.“

Ob zu Fuß, mit dem Rad, per Auto, Bus oder Zug: Gregor Hengstermann und Angelika Schöning nehmen als neue Mobilitätsfachleute im Gütersloher Rathaus alle Verkehrsarten in den Blick, insbesondere unter dem Aspekt der Klimafreundlichkeit.

Ob zu Fuß, mit dem Rad, per Auto, Bus oder Zug: Gregor Hengstermann und Angelika Schöning nehmen als neue Mobilitätsfachleute im Gütersloher Rathaus alle Verkehrsarten in den Blick, insbesondere unter dem Aspekt der Klimafreundlichkeit.

Die Verknüpfung von Mobilität und Klimaschutz ist die Kernaufgabe von Angelika Schöning (52), die von der Stadt Ahlen ins Gütersloher Rathaus gewechselt ist. In Ahlen hatte die studierte Raumplanerin unter anderem die Federführung bei der Aufstellung und Fortschreibung des städtischen Verkehrsentwicklungsplans. Zuletzt koordinierte sie die erfolgreiche städtische Beteiligung am Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ und baute die verkehrsplanerische Kampagnenarbeit zu den Baumaßnahmen auf. Die Stärkung des Umweltverbunds aus Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV nimmt sie nun auch in Gütersloh auf der neu geschaffenen Stelle der Verkehrsplanerin mit dem Schwerpunkt klimafreundliche Mobilität besonders in den Blick. „Zwar gibt es viele Ansprüche in den technischen Regelwerken, aber der Straßenraum ist nicht beliebig vermehrbar. Die verfügbare Fläche kann aber gerechter aufgeteilt werden, um die Nahmobilität zukunftsweisend zu stärken“, erklärt sie. Gemeint sind die kurzen Wege im Alltag, zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Freizeitaktivitäten. Wie können neue Infrastrukturen geschaffen werden, damit diese Wege als Fußgänger, Radfahrer, per Bus oder mit verträglichen Elektrofahrzeugen zurückgelegt werden, wie können integrierte Verkehrskonzepte das Leben leichter machen: Diese Leitfragen gehören zu Schönings Aufgabenprofil. Die Diplom-Ingenieurin nimmt das Thema klimafreundliche Mobilität gesamtstädtisch in den Blick; als Basis dient auch der 2017 vom Stadtrat verabschiedete „Masterplan Klimafreundliche Mobilität“. Schnittmengen in ihrem Tätigkeitsbereich hat sie mit dem Fachbereich Umweltschutz und dem Klimaschutzbeauftragten, dem Fachbereich Tiefbau, dem Radverkehrsbeauftragten und den Stadtwerken. Die nachhaltige Vernetzung mit den Fachkollegen ist deshalb eine zentrale Aufgabe. Als eines der ersten Projekte steht die flächenhafte Versorgung des Stadtgebiets mit Lade-Infrastruktur für Elektroautos an.

Auch der neue Gütersloher Mobilitätsmanager Gregor Hengstermann (32) bringt ausgewiesene Expertise im Bereich Mobilitätsplanung, vor allem Radverkehr, mit. Nach dem Master-Abschluss in Raumplanung (TU Dortmund) war der gebürtige Marsberger zuletzt drei Jahre als Radverkehrsplaner bei der Stadt Hagen tätig. In Gütersloh steht nun die Analyse der Anforderungen, die die Nutzer unterschiedlicher Verkehrsarten stellen, und die Verknüpfung der Verkehrsarten miteinander im Mittelpunkt seiner Arbeit. Konkretes Beispiel: Für die geplante Aktivierung der TWE-Bahnstrecke Harsewinkel – Gütersloh – Verl sind neue Haltepunkte in Gütersloh erforderlich. Diese müssen so ausgestaltet werden, dass unterschiedliche Verkehrsarten und Verkehrsträger ineinandergreifen – also Öffentlicher Personennahverkehr und Individualverkehr. Es braucht eine gute und sichere Erreichbarkeit der Haltepunkte für Radfahrer, Fußgänger und Busfahrgäste, Abstellmöglichkeiten für die Zweiräder, eventuell einen Park-and-Ride-Platz für motorisierte Pendler und einiges mehr. Gregor Hengstermann wird sich insgesamt damit beschäftigen, die Mobilitätsbedürfnisse der Gütersloher zu erfassen, optimale Wege-Ketten von A nach B zu ermitteln und die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsarten auszubauen. „Ein Teilfeld ist hier das schulische Mobilitätsmanagement“, hebt der 32-Jährige hervor. Als Ansprechpartner wird Hengstermann die Gütersloher Schulen bei Aktionen mit Schülerschaft und Eltern zum Thema klimafreundlicher Schulweg beraten. Erfolgreiche Beispiele bringt er aus seiner vorherigen Tätigkeit mit.

Zusammenfassend hält Abteilungsleiter Gregor Küpper fest: „Mit den zwei neuen Kollegen starten wir jetzt in die Praxis einer intensiven gesamtheitlichen Betrachtung des Themas Mobilität. Geleitet von der Frage, wo wir in Sachen Mobilität in Gütersloh in fünf und in zehn Jahren stehen wollen.“

 

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Miele stiftet 1.300 Bäume

Für ein besseres Stadtklima und mehr Artenvielfalt in Gütersloh.

Gütersloh. „Das Auto stehenlassen und so etwas Gutes für das Klima tun!“ – Das war für den 22. September 2021 der Aufruf des Gütersloher Hausgeräteherstellers Miele an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Für jeden nachgewiesenen Weg zur Arbeit und zurück ohne Auto kündigte Miele an, ein regionales Aufforstungsprojekt mit je einem Baum zu unterstützen. 626 Bäume kamen auf diese Weise zusammen – die Miele für ein Projekt der Stadt Gütersloh auf 1.300 aufgestockt hat. An vier Stellen im Stadtgebiet entstehen zurzeit neue Waldflächen, die dazu beitragen sollen, das Stadtklima und die Artenvielfalt auch in Zukunft zu sichern.

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Für ein besseres Stadtklima und mehr Artenvielfalt in Gütersloh.Miele stiftet 1.300 Bäume.Foto: Stadt Gütrsloh

Im Sommer 2021 hatte Miele berichtet, über alle Standorte hinweg CO₂-neutral zu arbeiten, bezogen auf die eigenen Emissionen („Scope 1“) sowie auf die Emissionen der Energielieferanten („Scope 2“). Ergänzend wurde auch für den CO2-Fußabdruck aus der Nutzungsphase der Miele-Geräte, die den größten Teil der sogenannten Scope 3-Emissionen ausmachen, ein konkretes Ziel kommuniziert: Bis 2030 sollen diese Emissionen im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesenkt werden, bezogen auf den Gesamtverbrauch aller in Gebrauch befindlicher Geräte.

„Dies ist ein zentraler Bestandteil unserer substanziell weiterentwickelten Nachhaltigkeitsstrategie“, erklärt Technik-Geschäftsführer Dr. Stefan Breit, „und die Aktion zum Autofreien Tag diente dem Ziel, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Thema Klimaschutz aktiv einzubinden und zu ermuntern, einen kleinen persönlichen Beitrag zu leisten.“ Als „Nachweis“ für die Teilnahme schickten die Beschäftigten Bilder von sich auf dem Fahrrad oder zu Fuß zusammen mit Daten von Fitnessapps oder Zugtickets an eine zentrale E-Mail-Adresse. Sogar ein historisches Miele-Fahrrad kam bei der Aktion zum Einsatz. „Wir freuen uns über die gute Resonanz und auch darüber, dass wir als Gütersloher Unternehmen mit den nun 1.300 Bäumen ebenfalls etwas Gutes für das Klima in unserer Stadt tun konnten“, so Breit weiter.

Bäume sollen Stadtklima und Artenreichtum der Stadt Gütersloh verbessern

Gepflanzt wurden die Bäume in den vergangenen Wochen unter der Aufsicht des Fachbereichs Grünflächen auf vier hierfür geeigneten Arealen der Stadt Gütersloh. Auf insgesamt ca. 20.000 Quadratmetern sorgen zukünftig vornehmlich heimische Laubbaumarten wie Feldahorne, Eichen, Linden, Ulmen, Hopfenbuchen und Esskastanien mit einer Anpflanzungsgröße von 80 bis 100 Zentimetern für eine Verbesserung der Artenvielfalt. Mit einem Abstand von 2,50 x 2,50 Metern pro Baum, einem Wildkrautstreifen und Gehölzsaum um die Flächen sowie einem Zaun als Schutz gegen Wildverbiss werden die Waldflächen einen Beitrag zur Speicherung von CO2 und des Stadtklimas leisten.

„Wir danken dem Unternehmen Miele für diesen hochwillkommenen Beitrag und natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihren Einsatz“, erklärt Norbert Morkes, Bürgermeister der Stadt Gütersloh, bei der gemeinsamen Pflanzaktion am Standort Im Lorenkamp, angrenzend an den Bereich des ehemaligen Flughafens. „Bäume erfüllen eine wichtige klimatische Funktion als Sauerstoffproduzent, Staubfilter und bieten zahlreichen Tierarten einen Lebens- und Nistraum. Das Stadtgebiet von Gütersloh ist insgesamt eher waldarm. Umso mehr freue ich mich, dass wir hier kurzfristig tätig werden und diese freien Flächen bewalden konnten.“

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Seidensticker-Gruppe unterstützt Klimaschutzprojekt der Bielefelder Bürgerstiftung

Die Bielefelder Seidensticker-Gruppe will das eigene Nachhaltigkeitsengagement stärker in der Region fokussieren und fördert in diesem Zusammenhang lokale Projekte.

Bild v.l.n.r. Susanne Eickelmann, Geschäftsführerin Bielefelder Bürgerstiftung Nicole Seidensticker-Delius, Geschäftsleitung Seidensticker-Group Jutta Schattmann, Projektleitung „Energieparcours“ Bielefelder Bürgerstiftung

Bild v.l.n.r.
Susanne Eickelmann, Geschäftsführerin Bielefelder Bürgerstiftung
Nicole Seidensticker-Delius, Geschäftsleitung Seidensticker-Group
Jutta Schattmann, Projektleitung „Energieparcours“ Bielefelder Bürgerstiftung © Bielefelder Bürgerstiftung

Bielefeld. Ein Scheck in Höhe von 1.400 Euro wurde nun an die Bielefelder Bürgerstiftung für das Projekt „Energie-Parcours“ übergeben. Dieser Parcours ist das Startprojekt zu den Themen „Klima, Natur, Umwelt“ und läuft seit dem 1. Schulhalbjahr 2021/22 an 6 Bielefelder Grundschulen.

Nicole Seidensticker-Delius, Geschäftsführerin Seidensticker-Group erläutert: „Auf einer BBS-Veranstaltung im November 2021 wurde der „Energie-Parcours“ von BBS Projektleiterin Jutta Schattmann vorgestellt – und hat mich total überzeugt! Im Herbst 2021 ist die Bielefelder Bürgerstiftung mit dem „Energie-Parcours“ in sechs Bielefelder Grundschulen gestartet. In diesem Projekt können Kinder die Themen Klimaschutz, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit spielerisch und alltagsbezogen erforschen.“

Jutta Schattmann, Projektleiterin: „Mit der Experimentierbox lernen die Kinder u. a. endliche von unbegrenzten erneuerbaren Energieträgern zu unterscheiden, Experimente zu Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft durchzuführen und auch die Bedeutung von Energiesparmaßnahmen kennen. Die Boxen enthalten Material zum Experimentieren für Kinder und ein eigenes Forscherheft. Eine ausführliche Lehrerhandreichung steht ebenfalls zur Verfügung. Der Einsatz der Boxen ist zeitlich flexibel und kann im Rahmen eines Projekttages oder einer Projektwoche erfolgen. Das Thema kann aber auch über ein komplettes Schuljahr verteilt behandelt werden.“

Susanne Eickelmann, Geschäftsführerin der Bielefelder Bürgerstiftung, freut sich über die großzügige Spende der Firma Seidensticker: „Wir möchten das Projekt auf weitere Bielefelder Schulen ausdehnen, es gibt bereits Interessenten. Mit der Spende können wir weitere Experimentierboxen anschaffen – das ist phantastisch und wir danken der Firma Seidensticker ganz herzlich für das tolle Engagement!“.

Ökologie, Klima- und Umweltschutz hautnah

Bewerbungsstart für das Freiwillige Ökologische Jahr

Ab sofort können sich Interessierte um eine Stelle im Freiwilligen Ökologischen Jahr bewerben. Foto: LWL

Ab sofort können sich Interessierte um eine Stelle im Freiwilligen Ökologischen Jahr bewerben. Foto: LWL

Westfalen (lwl). Eine Möglichkeit, sich unmittelbar bei Ökologie, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz zu engagieren bietet seit über 25 Jahren das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Die FÖJ-Zentralstelle beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) koordiniert den Freiwilligendienst für die Region und begleitet die jungen Menschen während ihres Einsatzes. Ab sofort können sich junge Menschen für das kommende Bildungsjahr bewerben.

„Viele junge Menschen beschäftigen die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit. Ihr Wunsch, sich in diesen Bereichen zu engagieren, ist groß“, sagt Ferahs Hafez von der FÖJ-Zentralstelle beim LWL: „Im FÖJ haben junge Menschen die Möglichkeit, vielfältige Erfahrungen in den Bereich Umwelt, Naturschutz und Nachhaltiger Entwicklung zu sammeln.“

Die Einsatzstellen bieten von Biobauernhöfen über Bildungshäuser, botanische und zoo-logische Gärten, Freilichtmuseen, Grünflächen- und Umweltämter, Naturschutzverbände bis hin zu Schulbauernhöfen ein breites Einsatzspektrum.

Die praktischen Aufgaben, die auf die jungen Menschen warten, reichen von ökologischem Obst- und Gemüseanbau, Schafe hüten, Hecken schneiden und historische Gärten pflegen, über Waldspiele in der Jugendarbeit bis hin zu Planungs- und Kartierungsarbeiten bei Umweltämtern.

Zum FÖJ gehören auch 25 Bildungstage für die berufliche und persönliche Orientierung. Organisiert vom Team der LWL-FÖJ-Zentralstelle geht es in den Seminaren um Ökologie und Nachhaltigkeit, aber auch um soziale und persönliche Themen. An der Gestaltung wirken die Freiwilligen aktiv mit, indem sie Themen auswählen und in Kleingruppen vorbereiten.

Für einen Platz bewerben können sich junge Menschen, die ihre Schulpflicht erfüllt haben, aber noch nicht 27 Jahre alt sind. Die Freiwilligen erhalten als Taschengeld und Verpflegungspauschale 300 Euro. Einige Stellen bieten auf Anfrage Unterkunft und Verpflegung an.

Das FÖJ-Bildungsjahr orientiert sich an den Schuljahren und beginnt alljährlich am 1. August. Die Bewerbung für das Bildungsjahr 2022/23 ist ausschließlich online vom 1. Februar bis 1. Juni 2022 möglich. Weitere Informationen, wie zum Beispiel die Liste aller Einsatz-stellen finden Interessierte unter https://www.foej.lwl.org

Telefonisch ist die Zentralstelle erreichbar unter 0251 591 6710, per E-Mail unter: foej@lwl.org

Forschung hautnah: FH-Beschäftigte testen intelligente Ladesäule für E-Autos

Im Projekt „Power2Load“ entwickeln Forschende der FH Bielefeld ein kostengünstiges, nachhaltiges und app-basiertes E-Lademanagementsystem für Unternehmen. Nun haben FH-Beschäftigte die Ladeanlage getestet und dem Projektteam so wichtige Erkenntnisse zu Bedienung und Ladekapazitäten geliefert.

Feldtest auf dem FH-Vorplatz: Insgesamt zehn verschiedenen Elektrofahrzeuge, darunter unter anderem ein Opel Corsa e, ein Tesla Model S aber auch ein Elektro-Mercedes, nehmen am Feldtest teil. (Foto: FH Bielefeld)

Feldtest auf dem FH-Vorplatz: Insgesamt zehn verschiedenen Elektrofahrzeuge, darunter unter anderem ein Opel Corsa e, ein Tesla Model S aber auch ein Elektro-Mercedes, nehmen am Feldtest teil. (Foto: FH Bielefeld)

Bielefeld (fhb). Das Interesse an Elektromobilität hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Das Problem: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur hinkt der wachsenden Zahl an Elektrofahrzeugen hinterher. Das Forschungsprojekt „Power2Load“ der Fachhochschule (FH) Bielefeld will Abhilfe schaffen: In Kooperation mit dem Ladesäulenhersteller Westaflexwerk und dem Gebäude- und Energiemanagementspezialisten Archimedes entwickelt das Forschungsteam eine intelligente Ladesäule, mit der Unternehmen ihren elektrischen Fuhrpark effektiv und nachhaltig laden können.

Forschung hautnah: Beschäftigte testen Ladesäule unter Realbedingungen

Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock, Professor für Regenerative Energiesysteme und Elektrotechnik am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der FH Bielefeld. (Foto: Felix Hüffelmann / FH Bielefeld)

Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock, Professor für Regenerative Energiesysteme und Elektrotechnik am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der FH Bielefeld. (Foto: Felix Hüffelmann / FH Bielefeld)

Dezember 2021: Die Arbeitsgruppe Netze und Energiesysteme (AGNES) am Institut für Technische Energie-Systeme (ITES) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock hat die Mehrfachladeanlage auf dem Vorplatz der FH Bielefeld aufgebaut. Beschäftigte können ihre Elektrofahrzeuge nun in einem einwöchigen Feldversuch laden und die Anlage dabei auf Herz und Nieren prüfen. Insgesamt zehn verschiedenen Elektrofahrzeuge, darunter unter anderem ein Opel Corsa e, ein Tesla Model S aber auch ein Elektro-Mercedes, nehmen am Feldtest teil. Ob Probleme bei der Bedienung oder eine zu geringe Ladeleistung – das Projektteam möchte durch den Test wichtige Erkenntnisse im „realen“ Einsatz seiner Ladesäule gewinnen.

2021-01-28 Power2Load Logoleiste

Ladeanlage ist kostengünstige Lösung für Unternehmen

Zum Hintergrund: Derzeitiger Standard bei der Ladung von Elektroautos mit dem Typ2-Ladestecker sind Anschlussleistungen der Ladeanlage (sogenannte „Wallboxen“) von 22 kW. Diese hohe Leistung je Ladepunkt und die hohe Gleichzeitigkeit beim Laden von Elektrofahrzeugen stellt eine erhebliche Belastung für die elektrischen Zuleitungen dar. Beim Laden am Arbeitsplatz kommt es aus diesem Grund schon bei einer recht geringen Zahl von Elektrofahrzeugen zu einer Überschreitung der elektrischen Grenzen der Zuleitungen und der vertraglich vereinbarten maximalen Bezugsleistung.

Ein Ausbau und eine vertragliche Anpassung sind häufig mit hohen Kosten für das jeweilige Unternehmen verbunden und sollten vermieden werden. Power2Load entwickelt genau dafür eine Lösung. Denn durch die intelligente Ladeanlage können nicht nur die Investitionskosten für die Ladeinfrastruktur minimiert, sondern gleichzeitig auch die Anzahl möglicher Ladeplätze für Unternehmen erhöht werden.

Und so funktioniert’s: Die intelligente Ladeanlage erstellt benutzerorientierte und individuelle Ladepläne unter Beachtung der maximalen Bezugsleistung und der optimierten Nutzung von Solarstrom. Die zur Verfügung stehende Leistung wird dann auf die angeschlossenen Fahrzeuge verteilt. Beim Feldtest wurden die Ladeleistungen so beispielsweise von 1,4 kW bis 7,2 kW je Fahrzeug variiert.

Feedback zu Ladeleistung und App-Bedienung

In der App können die Fahrerinnen und Fahrer verschiedene Daten, wie den aktuellen Ladestand ihres Fahrzeugs oder die Abfahrzeit eintragen. Das Lademanagement berechnet dann automatisch den effizientesten Ladezyklus für alle angeschlossenen Fahrzeuge. (Foto: Felix Hüffelmann / FH Bielefeld)

In der App können die Fahrerinnen und Fahrer verschiedene Daten, wie den aktuellen Ladestand ihres Fahrzeugs oder die Abfahrzeit eintragen. Das Lademanagement berechnet dann automatisch den effizientesten Ladezyklus für alle angeschlossenen Fahrzeuge. (Foto: Felix Hüffelmann / FH Bielefeld)

Bereits im ersten realen Einsatz bewährte sich die Anlage sehr gut. Allerdings wurden auch Verbesserungsbedarfe aufgezeigt: Ein Fahrzeug wurde beispielsweise am dritten Versuchstag deutlich weniger geladen als an den ersten beiden Tagen. „Das hat uns stutzig gemacht“, berichtet Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock. „Wir haben dann die Ursache herausgefunden: Wenn mehrere Fahrzeuge an der Mehrfachladeanlage angeschlossen sind, dann werden Fahrzeuge mit einer extrem großen Batteriekapazität beim Laden deutlich bevorzugt. Das ist natürlich nicht hinnehmbar, und wir werden den Fehler im nächsten Softwareupdate korrigieren, sodass die Priorisierung danach besser läuft.“

Weitere wichtige Erkenntnisse, die das Forschungsteam aus dem Feldversuch mitnahm, betrafen die Mensch-Maschine-Interaktion: So nahmen manche Teilnehmende die Bedienung der Weboberfläche, die zur Verwendung der Ladeanlage notwendig ist, als „nicht ganz intuitiv“ wahr. „Nach einer Einführung durch einen Mitarbeiter der Arbeitsgruppe klappte die Bedienung der Weboberfläche zwar ohne weitere Schwierigkeiten, aber wenn das intelligente Ladesystem irgendwann Marktreife erlangt, wird die Bedienoberfläche noch selbsterklärender sein“, so Haubrock.

Fazit: Feldtest zeigte Stärken und Schwächen auf

Die Grafik zeigt den Ladevorgang an allen sechs Ladepunkten über einen gesamten Tag. (Foto: FH Bielefeld)

Die Grafik zeigt den Ladevorgang an allen sechs Ladepunkten über einen gesamten Tag. (Foto: FH Bielefeld)

Nach einwöchiger Erprobung weiß das Team der Arbeitsgruppe nun um die derzeitigen Stärken und Schwächen. So wird die Intelligenz der Ladesäule bei der Zuweisung der Ladeleistungen dahingehend angepasst, dass eine bestimmte Reichweite in Kilometern am Ende der Ladung gewährleistet ist. Diese kann vorher von den Nutzerinnen und Nutzern eingegeben werden, um die Mobilität, beispielsweise für die Heimreise, zu gewährleisten. Auch bei der App-Oberfläche werden die aufgeführten Kritikpunkte eingearbeitet, um eine einfachere und benutzerorientierte Bedienung zu ermöglichen, die Rückmeldungen, beispielsweise zu Falscheingaben, ausgibt.

„Das war ein wirklich gelungener Feldtest!“, resümiert Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock. „Wir wissen jetzt, dass unser System die Ladevorgänge so steuert wie wir es programmiert haben. Die aufgetretenen Probleme und das Feedback der Teilnehmenden, haben uns darüber hinaus weiteres Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Im nächsten Feldtest, voraussichtlich von Frühjahr bis Sommer 2022 in Verl wird eine optimierte Version getestet, bei der wir dann auch die Grünstromoptimierung testen können.“

Grün und smart: das Forschungsprojekt „Power2Load“

Denn: Power2Load ist ein intelligentes und app-basiertes Lademanagementsystem für Unternehmen, das eine Kontrolle der maximalen Bezugsleistung ermöglicht UND den Anteil an Grünstrom im Ladestrom maximiert. Die entwickelte Ladeanlage ermöglicht die gleichzeitige Ladung von bis zu sechs Fahrzeugen an einem Anschlusspunkt. Die zur Verfügung stehende elektrische Leistung wird dabei auf die angeschlossenen Fahrzeuge priorisiert aufgeteilt. Sofern verfügbar wird vorrangig Solarstrom zum Laden verwendet.

Das Projekt „Power2Load“ wird mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,3 Millionen Euro gefördert. Ein Teil der Fördermittel wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt. Die Projektförderung erfolgt aus dem Klimaschutzwettbewerb „EnergieeffizienzUnternehmen.NRW“.

10. Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe

Garten- und Parkbesitzer können sich bis zum 20. Februar anmelden

Der Garten von Hans-Werner und Gabi Twelsiek in Löhne (Kreis Herford) ist ein wunderbares Stück Gartenkultur in Westfalen-Lippe. Foto: Hans-Werner und Gabi Twelsiek

Der Garten von Hans-Werner und Gabi Twelsiek in Löhne (Kreis Herford) ist ein wunderbares Stück Gartenkultur in Westfalen-Lippe.
Foto: Hans-Werner und Gabi Twelsiek

Westfalen (lwl). Am 11. und 12. Juni lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zum zehnten Mal alle Garten- und Parkbesitzer:innen in der Region ein, ihre vielfältigen grünen Schätze zu präsentieren. Zur Jubiläumsausgabe können sich alle privaten und alle öffentlich zugänglichen Garten- und Parkanlagen bis zum 20. Februar 2022 auf http://www.gaerten-in-westfalen.de kostenfrei anmelden.

Eva Carrie, Koordinatorin von „Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“: „Wir sind stolz auf das Jubiläum, das nur durch das Engagement der Mitwirkenden möglich ist.“ Der LWL übernimmt dabei das „Dachmarketing“ und die Bekanntmachung der Initiative.

„Das Aktionswochenende hat in den vergangenen Jahren die Vielfalt der westfälisch-lippischen Garten- und Parkkultur sichtbar gemacht. Ob üppige Blütenpracht, heilende Klosterpflanzen, bäuerliche Kräuterbeete, Mehrgenerationengärten oder Biologische Stationen – die Garten- und Parklandschaft in der Region ist unglaublich vielfältig“, sagt Dr. Yasmine Freigang vom LWL.

Alle Informationen zum Aktionswochenende finden Interessierte unter http://www.gaerten-in-westfalen.de.

Hintergrund
Neben den vielen Privatgärten gibt es in Westfalen-Lippe über 600 kulturell herausragende Gärten und Parks, von denen etwa die Hälfte ganzjährig für Besucher:innen geöffnet ist. Gartenkultur ist ein wesentlicher Teil der Identität der Region. Der LWL will sie in den Fokus rücken, das Bewusstsein für diese Besonderheit schärfen und den Tourismus stärken. Die Website https://www.gaerten-in-westfalen.de bietet zu 108 ausgewählten Gärten und Parks umfassende Informationen. „Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“ ist eine Initiative des LWL und wird vom NRW-Kulturministerium gefördert.

Fridays for Future kündigt zehnten globalen Klimastreik an

Fridays for Future kündigt an, am 25.03.2022 den zehnten globalen Klimastreik durchzuführen. In Deutschland sollen an diesem Tag Aktionen im ganzen Bundesgebiet stattfinden. Unter dem Motto #PeopleNotProfit fordert die Bewegung die Regierungen weltweit auf, die Erderhitzung durch Maßnahmen zur rapiden Emissionsreduktion auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Symbolbild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Symbolbild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Profite und  Lobbyinteressen großer Unternehmen, wie etwa Automobil- oder Gaskonzerne, sollen nicht länger über das Leben von Menschen gestellt werden. Stattdessen sollen Perspektiven und Forderungen von Menschen aus schon heute stark von der Klimakrise betroffenen Staaten zur Basis klimapolitischer Entscheidungen gemacht werden. Weiterhin fordert die Bewegung eine sozial gerechte Ausgestaltung jeglicher Klimapolitik und die Bereitstellung von Ressourcen für die am stärksten betroffenen Gemeinschaften zur Anpassung für Verluste und Schäden.

“International haben sich Regierungen, auch die deutsche, zur Einhaltung des 1,5-Grad-Limits bekannt – für die Umsetzung müssen Menschenrechte oberste Priorität haben. Viel zu lange wurden Einzelinteressen großer Konzerne vorangestellt- genau diese, die für Profitmaximierung seit Jahrzehnten Menschen und Natur ausbeuten und damit die Klimakrise so weit gebracht haben, wie sie heute ist.”– Darya Sotoodeh, Sprecherin Fridays for Future.

In Deutschland hat Fridays for Future im Oktober Forderungen an die neue Regierung gestellt. Neben einem raschen Kohleausstieg sind darin ein Ausstieg aus fossilem Gas sowie eine sozial gerechte Mobilitätswende enthalten. Dies soll die Ampel-Regierung noch in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit anstoßen, denn aus wissenschaftlicher Sicht sind die geforderten Maßnahmen dringend notwendig. Angesichts der Positionierungen zur EU-Taxonomie und der angekündigten Nicht-Einhaltung der Klimaziele der kommenden Jahre übt die Bewegung scharfe Kritik.

“Insbesondere angesichts der jahrelangen klimapolitischen Verfehlungen müssen die deutschen Emissionen jetzt sofort in allen Bereichen drastisch sinken. Statt entsprechende Maßnahmen zu verabschieden, unterstützt die Ampel klimaschädliches fossiles Gas, lässt den Verkehrs- und Landwirtschaftssektor unangetastet.. Im Angesicht der eskalierenden Klimakrise reicht es jedoch nicht aus, mehr als die GroKo zu tun – es muss genug getan werden.“ – Pauline Brünger, Sprecherin Fridays for Future.

Die angekündigten Proteste werden unter den dann gegebenen Coronaschutz-Maßnahmen stattfinden.

Neues Wandermagazin 2022 aus Büren

Titelseite Wandermagazin 2022

Titelseite Wandermagazin 2022

Büren. Das Bürener Wandermagazin 2022 in gedruckter Form liegt ab Donnerstag, 20. Januar zum Mitnehmen bereit. Der Windfang im Eingang vom Stadtmarketing, Königstraße 16, ist durch die Glastür zu den normalen Geschäftszeiten geöffnet, sodass Zugang zum Wandermagazin gewährt wird. Die Schiebetür zum Bürobereich wird nur für Terminvereinbarungen geöffnet.

Wer die Schönheiten der Natur und Kultur in Büren erleben will, wählt aus dem großen Angebot an Wanderveranstaltungen 2022 im neuen Wandermagazin die passenden Termine aus und geht einfach mit. Die geführten Wanderungen sind mit Liebe und Bedacht so gewählt, dass für alle Wanderlustigen etwas dabei ist. Von einfach bis sportlich – mitmachen lohnt sich.

Jede Wanderung bietet vielseitige Erlebnisse in den schönsten Gegenden im Stadtgebiet. Schattige Wälder, wildromantische Täler, plätschernde Flussläufe und wunderschöne Aussichten wechseln sich bei jeder Tour ab. In der Gruppe oder allein eignen sich auch die offiziellen Wanderwege wie Grenzsteinweg, Jesuitenpfad oder auch der Sintfeld-Höhenweg für schöne Stunden in der Natur. Dank der geschulten, ehrenamtlichen Wegekennzeichner sind die Touren und Streckenabschnitte gut zu finden.

Der gut organisierte Sauerländische Gebirgsverein (SGV) sorgt in Zusammenarbeit mit der Stadt Büren, der Touristik-Gemeinschaft Bürener Land und der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten dafür, dass immer wieder Workshops für ehrenamtliche Wanderführer und Wanderführerinnen stattfinden können. Das bildet die Grundlage für das reichhaltige Angebot an geführten Wanderveranstaltungen – jedes Jahr neu. Weitere Informationen sowie das neue Wandermagazin zum Download sind auf www.wandern-in-bueren.de und www.sgv-bueren.de zu finden.

 

… wie Zitronensäure dem Schmutz Saures gibt?

Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in Minden

Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in Minden

Minden. Zitronensäure ist ein vielfältig einsetzbares und zugleich nachhaltiges Hausmittel. Es gibt sie als Lösung oder in Pulverform im Supermarkt und in der Drogerie. Besonders gut wirkt reine Zitronensäure gegen Kalk und Urinstein. So eignet sie sich zum Entkalken von Wasser- und Eierkochern, Wasserhähnen und Duschköpfen sowie zur Reinigung von Bad und WC. Nach dem Entkalken des Wasserkochers kann man mit der Zitronensäurelösung zum Beispiel noch das WC von Kalk- und Urinablagerungen befreien. Vorsicht ist aber geboten bei säureempfindlichen Materialien wie verchromten Armaturen, Marmor oder Naturstein.
In Do-It-Yourself-Rezepten wird Zitronensäure häufig mit Natron oder Waschsoda kombiniert. Das ist aber nicht sinnvoll, denn dann reagieren die beiden Komponenten sprudelnd unter Freisetzung von Kohlendioxid miteinander anstatt mit dem Schmutz. Nur bei der Abflussreinigung könnte das nützlich sein, um Ablagerungen zu lösen. Aber auch in diesem Fall sollten besser erst Natron oder Soda allein einwirken und dann die Zitronensäurelösung zugesetzt werden.
Generell gilt: Die Säure sollte nicht in Kontakt mit Haut, Händen oder Augen kommen und nicht in Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Mehr zum umweltfreundlichen Putzen unter www.verbraucherzentrale.nrw/node/12742

Für weitere Informationen:

Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in Minden, Portastr. 9, 32423 Minden, Tel. (0571) 38637905

minden.umwelt@verbraucherzentrale.nrw

Gegen EU-Taxonomie – Fridays for Future demonstriert bundesweit am 14.01.

demonstration-ge0024e2ec_640-450x300BRD. Am morgigen Freitag wird Fridays for Future bundesweit Aktionen durchführen, um die Pläne für die EU-Taxonomie erneut zu kritisieren und Druck auf die neue Bundesregierung auszuüben.

Aktuell sieht die EU vor, fossiles Erdgas und Atomkraft zumindest teilweise als nachhaltig einzustufen und somit finanziell zu unterstützen. Daran übt die Bewegung europaweit scharfe Kritik. Für morgen sind coronakonforme Aktionen wie Fahrraddemos und Lauf-Demonstrationen mit Abständen in über 15 Orten, unter anderem Hamburg, Frankfurt am Main und Düsseldorf, geplant.
„Wir fordern von der Ampel-Regierung eine eindeutige Ablehnung des Vorschlags der EU Kommission und einen verbindlichen Gasausstieg bis spätestens 2035. Entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse fossiles Erdgas und Atomkraft als nachhaltig statt als schädlich einzustufen, wäre nicht nur absolut absurd, sondern brandgefährlich,“ erklärt Darya Sotoodeh, Sprecherin von Fridays for Future
Ziel der Taxonomie ist es, Anlegerinnen und Anlegern transparent aufzuzeigen, welche Investitionen wirklich nachhaltig sind. Wird diese Einstufung auch für klimaschädliches Erdgas und Atomenergie genutzt, entsteht die Möglichkeit, dass 1,4 Milliarden Tonnen CO2 unter grünem Label emittiert werden. Der Ausbau dieser Technologien bremst die gerechte Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien und untergräbt somit europäische Pläne zur Emissionsreduktion.
„Jeder Euro, der in fossile Infrastruktur fließt, gefährdet die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze. Die Bundesregierung muss bei ihrer ersten wichtigen internationalen Klima-Entscheidung  zeigen, dass Klimaschutz mehr als nur ein leeres Versprechen im Koalitionsvertrag ist!“ ergänzt Helena Marschall, Sprecherin für Fridays for Future

Aktionen am 14.01.2022:

Aachen  14:00 Uhr  Elisenbrunnen

Bochum  14:00 Uhr  Kurt-Schuhmacher Platz

Frankfurt am Main  14:00 Uhr  Bockenheimer Warte

Freiburg  14:00 Uhr  Eschholzpark

Greifswald  14:00 Uhr  Am Mühlentor

Hamburg  16:00 Uhr  Mönckebergstraße (Schriftzug)

Köln 14-18 Uhr Rudolfplatz

Leipzig  16:00 Uhr  Wilhelm-Leuschner-Platz

Lüneburg  15:00 Uhr  Am Sande

Pinneberg 14:30 Uhr  Lindenplatz

Stuttgart 15.30 Uhr an der Landesgeschäftsstelle der SPD (Wilhelmsplatz 10, 70182 Stuttgart)

Wedel  16:30 Uhr  Rathausplatz

Zittau  Ganztägig  Klosterstraße

Aalen  16:00 Uhr  Rathausplatz

Tübingen  16:00 Uhr  Holzmarkt

Göttingen  14:00 Uhr  Am Gänseliesel, vorm alten Rathaus

7.500 Bäume für besseres Klima EK setzt ein starkes „grünes“ Zeichen

7.500 Bäume für besseres Klima EK setzt ein starkes „grünes“ Zeichen © EK

7.500 Bäume für besseres Klima
EK setzt ein starkes „grünes“ Zeichen © EK

Bielefeld. Im Teutoburger Wald weht demnächst ein frischerer Wind: Am 12. Januar startete auf rund 30.000qm eine großangelegte Aufforstungsaktion. Mit zwei „grünen“ Aktionen haben die EK Mitarbeiter und EK Mitglieder im letzten Jahr die Finanzierung von 7.500 Bäumen ermöglicht, die nun von der Umwelt-Gesellschaft climatebloom im Auftrag der EK gepflanzt werden.

Nachhaltiges Handeln in allen Geschäftsbereichen ist untrennbar mit der Philosophie der EK/servicegroup verbunden. Dabei engagiert sich die Bielefelder Verbundgruppe oft weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen. Gleich zu Jahresbeginn setzt die EK nun ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz.

Am 12. Januar war es soweit: Auf der Nordseite des Teutoburger Waldes (Koordinaten: 51.979205,8.588082), in der Nähe des berühmten Hermannsweges startete die Wiederaufforstung einer drei Hektar großen Waldfläche, die durch den Borkenkäferbefall irreparabel geschädigt war. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen soll ein naturnaher und klimastabiler Buchenmischwald entstehen. Dabei sind neben der Buche auch andere Holzarten zur nachhaltigen Walderneuerung vorgesehen.

Umgesetzt wird das Projekt von dem EK Partner climatebloom (climatebloom.com), einem Bielefelder Unternehmen mit Fokus auf Aufforstung und Klimaschutzprojekte. Da in der Region durch das Absterben der Fichte in den Wäldern große Freiflächen entstanden sind, unterstützt climatebloom Privatwaldbesitzer bei der Aufforstung dieser Freiflächen. Die rund 30.000qm große Aufforstungsaktion im Teutoburger Wald auf Initiative der EK/servicegroup ist die größte Aktion, die climatebloom bis jetzt durchgeführt hat.

Mit mehr Bewegung fing alles an

Die Finanzierung der 7.500 Bäume haben die EK Mitarbeiter und EK Händler im letzten Jahr mit zwei erfolgreichen Aktionen ermöglicht. Um ihre Mitarbeiter nach den langen Lockdown-Monaten zu mehr Bewegung zu motivieren, hatte die EK/servicegroup den Juni 2021 zum „Bewegungsmonat“ deklariert. Alle Kolleginnen und Kollegen waren aufgerufen, im Juni das Auto stehen zu lassen und so viele Kilometer wie möglich mit Hilfe des eigenen Bewegungsapparats zurückzulegen. Soll heißen, zu Fuß, mit dem Fahrrad, den Inlinern oder womit man sonst noch aus eigener Kraft Entfernungen überbrücken kann. Gut für die Gesundheit und wegen der Verringerung des CO2Ausstoßes durch den Auto-Verzicht auch gut fürs Klima.

Pro zurückgelegten 500 Kilometern versprach der EK Vorstand, 250 Euro an ein regionales Baumpflanz-Projekt zu überweisen. Der passende Appell von Julia Quick, Mitglied der EK Taskforce Nachhaltigkeit: “Seid aktiv, bewegt euch und tut gleichzeitig der Umwelt einen Gefallen“, natürlich gekoppelt mit dem persönlichen Versprechen, auch selbst nach Feierabend die Laufschuhe zu schnüren. Ende Juni wurde zusammengezählt und unter dem Strich standen stolze 5.625 Kilometer, was 2.800 Euro entsprach. Von so viel Engagement begeistert, rundeten die EK Verantwortlichen den Betrag auf glatte 5.000 Euro auf, was in der Naturschutz-Währung rund 1.160 Bäumen entspricht.

Green Friday verbindet Konsum und Klimaschutz

Damit aber nicht genug. In der verkaufsstarken Zeit Ende November wandelte die EK den sog. Black Friday kurzerhand in einen „Green Friday“ um. Diese Aktion verknüpfte den Abverkauf vieler Artikel direkt mit der Neupflanzung eines Baumes. In vorderster Linie mitgemacht hatten dabei die gut 60 electroplus küchenplus Händler, rund 50 Happy Baby-Partner, die Häuser der Fachgruppe licht+concept und nicht zuletzt die Händler, die sich unter der Konzept-Flagge „Starker Fachhandel“ in der EK Gruppe vereinigen.

Im Elektro- und Küchenbereich wurde für jedes Großgerät der Marken AEG, Bosch, Liebherr, Miele, Samsung und Siemens, das im Aktionszeitraum über die teilnehmenden Fachgeschäfte verkauft oder repariert wurde, ein Baum gepflanzt. In der Babybranche zählten Kinderwagen und Autositze, bei den Lichtexperten waren es verkaufte oder reparierte Leuchten verschiedener Marken. Und die „Starken Fachhändler“ der EK legten für jeden Einkauf ab 100 Euro im Aktionszeitraum einen weiteren Baum in die „Pflanzkiste“.

Über das Ergebnis freute sich EK Vorstand Jochen Pohle gleich aus mehreren Gründen: „Natürlich erst einmal für die CO2-Bilanz der Umwelt, dann für unsere Händler, die sich mit großer Begeisterung für die Aktion engagiert haben und auch für deren Kunden, die neben Top- Produkten die Gewissheit mit nach Hause nehmen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.“ Und vielleicht motiviert ein „UnterstützerSchild“ mit dem Namen EK am berühmten Hermannsweg dann auch weitere regionale Unternehmen, sich für den Erhalt der heimischen Wälder zu engagieren.

Auf dem Bild sehen Sie v.l.n.r.: Thomas Rahenkamp (Leiter Vertrieb & Konzeptmanagement Kaufhaus/Mehrbranche/Fachhandel), Jochen Pohle (Vorstandsmitglied EK), André Babenhauserheide (Leiter Vertrieb & Konzeptmanagement Baby, Spielware), Martin Wolf (Leiter Vertrieb & Konzeptmanagement Elektro/Küche/Licht), Joachim Malz (Geschäftsführer electroplus küchenplus Malz), Thomas Schwab (Sales Manager D-A-CH / Business Development Manager EK Fashion)

Bewerbungsstart für den CSR-Preis OWL 2022: Auszeichnung für verantwortungsvolle Unternehmensführung / Info-Veranstaltung am 12.01.2022

Ist auch Ihr Engagement preisverdächtig? Dann bewerben Sie sich für den CSR-Preis OWL 2022!  Bild © Initiative für Beschäftigung OWL e.V.

Ist auch Ihr Engagement preisverdächtig? Dann bewerben Sie sich für den CSR-Preis OWL 2022! Bild © Initiative für Beschäftigung OWL e.V.

Bielefeld. Ab dem 10. Januar 2022 können sich Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe mit ihrem Engagement für verantwortungsvolle Unternehmensführung um den CSR-Preis OWL bewerben. Corporate Social Responsibility – kurz CSR – beschreibt das freiwillige Engagement von Unternehmen für nachhaltige Produkte, für ihre Beschäftigten, für die Umwelt und das Gemeinwohl. Dadurch sind die Betriebe nachhaltig erfolgreich – zum Wohle des Unternehmens und der Gesellschaft gleichermaßen.

„Wir freuen uns, dass wir den CSR-Preis OWL 2022 nun bereits zum fünften Mal an besonders engagierte Unternehmen der Region Ostwestfalen-Lippe verleihen können.“, so Janine Leifert, Geschäftsführerin der Initiative für Beschäftigung OWL e. V. Die Auszeichnung war von der Initiative bereits 2013 ins Leben gerufen worden und wird seit 2016 im zweijährigen Turnus im Rahmen des „CSR-Kompetenzzentrums OWL“ gemeinsam mit der GILDE-Wirtschaftsförderung Detmold verliehen. Thorsten Brinkmann, Geschäftsführer der GILDE, erläutert: „Der Preis wird wie in den vergangenen Jahren in zwei Kategorien jeweils an kleine und mittlere Unternehmen bis 250 Beschäftigte und an größere Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten verliehen – sowohl als Jury- wie auch Publikumspreis.“

Bewerbungen zum Preis werden bis zum 25.02.2022 angenommen. Ein Kurzbewerbungsformular steht auf der Webseite www.csr-preis-owl.de zum Download bereit. Dort können sich interessierte Unternehmen auch für die digitale Info-Veranstaltung am 12.01.2022 von 12:00 – 13:00 Uhr anmelden.

Die Auswahl der Gewinner erfolgt in einem zweistufigen Auswahlverfahren durch eine bewährte Jury mit regionalen Kompetenzträgern auf dem Themengebiet CSR. Die Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Natalie Bartholomäus (Vizepräsidentin der FH Bielefeld für Nachhaltigkeit und strategisches Human Resource Management), Dr. Christoph von der Heiden (Geschäftsführer IHK Ostwestfalen zu Bielefeld), Moritz Lippa (Geschäftsführer Netzwerk Lippe), Stefan Sievers (Hauptgeschäftsführer IHK Lippe zu Detmold), Jürgen Müller (Landrat Kreis Herford), Melanie Taube (Leiterin Regionalagentur OWL), Anke Unger (Regionsgeschäftsführerin DGB OWL) und Stephan Westerdick (Geschäftsführer Unirez IT).

Die Schirmherrschaft des CSR-Preises OWL hat erneut Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen. „Ich lade Sie herzlich ein, sich mit Ihrem CSR-Projekt als leuchtendes Beispiel zu bewerben und damit andere Unternehmerinnen und Unternehmer in Ostwestfalen-Lippe und darüber hinaus zu inspirieren,“ so Pinkwart mit einem Video-Appell an die Unternehmenslandschaft in OWL. „Denn es sind Ihre klugen, pragmatischen und innovativen Ideen, die Stück für Stück zur Lösung globaler Missstände und Herausforderungen beitragen.“

Das CSR-Kompetenzzentrum OWL und das aktuelle Projekt „CSR 4.0 – Digitalisierung Unternehmensverantwortung“ wird mit Mitteln des EFRE von der EU und dem Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Mehr Infos: www.csrpreisowl.de.

ZfK-Nachhaltigkeitsaward: Stadtwerke Bielefeld sind mit Klimaschutz-App nominiert

©Stadtwerke Bielefeld

©Stadtwerke Bielefeld

Bielefeld. Die Ausschreibung der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) ist auf große Resonanz gestoßen: Knapp 70 kommunale Unternehmen haben sich für den ZfK-Nachhaltigkeitspreis beworben. Die „Bie a Hero!“ Kampagne der Stadtwerke Bielefeld wurde jetzt für den Award nominiert. Seit Montag, 10. Januar, können Interessierte in der Kategorie Energie für das Projekt stimmen. Die Abstimmung ist bis Sonntag, 23. Januar, freigeschaltet. Die Stadtwerke Bielefeld bieten mit der App „BIE a Hero!“ allen die Möglichkeit sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen. Ziel ist es, über alltägliche Aktivitäten, etwa bei der Mobilität oder bei der Ernährung, CO2-Emissionen einzusparen. Die Abstimmung ist unter www.zfk.de/unternehmen/award möglich.

Solaranlagen auf Dächern in Kombination mit Gründächern sind möglich uns sinnvoll

Foto: Titelbild Broschüre Solar-Gründach

Foto: Titelbild Broschüre Solar-Gründach

Lemgo. Der Bundesverband Gebäudegrün e.V. hat der Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland jetzt eine kleine Broschüre zur Verfügung gestellt die aufzeigt, wie Gründächer mit Solaranlagen kombiniert werden können. Gründächer in entsprechender Ausführung haben nach Auffassung des BUND Lemgo aus ökologischer und ökonomischer Sicht eine Reihe von Vorteilen. Die Dachbegrünung ist eine optimale Wärmedämmung und damit ein Beitrag zur Klimaneutralität von Gebäuden. Die Lebensdauer von Flachdächern wird wesentlich erhöht. Dazu komm, dass die Leistung von Photovoltaikanlagen verbessert wird, weil bepflanzte Dächer sich an warmen Tagen weniger aufheizen und dadurch der Wirkungsgrad steigt. Die durchschnittliche Rückhaltung von Niederschlägen beträgt bis zu 90 % und ist damit ein Beitrag zur Minderung von Hochwasserkatastrophen. Es wird eine Verbesserung der Luftqualität erreicht weil Feinstaub aufgenommen wird. Bei Hitzewellen wird eine Minderung innerstädtischer Temperaturen und des Gebäudes erreicht. Durch eine vielfältige Pflanzenwelt auf dem Gründach ist dies zudem ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Um vor Ort die Dachbegrünung zu fördern sollten nach Auffassung des BUND wie in diversen Kommunen längst vorgesehen eine Dachbegrünung konkret vorgeschrieben und ergänzend als finanzieller Anreiz in den Abwassergebührensatzungen Gebührennachlässe festgeschrieben werden, die die Rückhaltemengen an Regenwasser berücksichtigen. Zudem wird aktuell der Bau solcher Dächer mit bis zu 50 Prozent von Bund und Land bezuschusst. Öffentliche Gelder fließen zum Beispiel in die Anschaffung der Vegetationsschicht oder der Pflanzen. Hinzu kommt die Reduzierung der Abwassergebühren durch die Kommune. Das Projekt läuft erst einmal bis März 2022. Wie solche Projekte inkl. einer guten Beratung umgesetzt werden können zeigt nach Aussage der Lemgoer BUND-Gruppe die Stadt Basel in der Schweiz, die als Welthaupstadt für Gründächer gilt. Stephan Brenneisen von der Forschungsgruppe Stadtökologie der Zürcher Hochschule sagt dazu: „Wir haben hier in Basel gemerkt, dass diese Flächen eigentlich nicht genutzt sind. Und wir konnten aufzeigen, dass hier auch für die Natur wertvolle Flächen entstehen konnten. Es ist seit etwa 20 Jahren auch im Baugesetz definiert: Wenn man ein Dach, ein Flachdach hat, muss man das begrünen. Und wenn die Zahl gefragt ist: Wir haben ungefähr jetzt, ich würde mal sagen etwa 4000 begrünte Dächer in Basel“. So innovativ könnten auch die Kommunen in Lippe sein, so der BUND Lemgo.

 

Die Broschüre hat die Lemgoer BUND-Gruppe zum kostenfreien Download auf ihren Internetseiten bereitgestellt. https://www.bund-lemgo.de/klima-und-energie.html

Fridays For Future ruft zu bundesweitem Aktionstag zum Erhalt Lützeraths auf

Symbolbild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Symbolbild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

. Gemeinsam mit lokalen Initiativen wie „Alle Dörfer Bleiben“ und „Lützerath Lebt!“ ruft Fridays For Future am 08.01.2022 ab 14 Uhr zu einem deutschlandweiten, hybriden Aktionstag auf.

Die verschiedenen Akteur:innen wollen damit auf den geplanten Abriss des Dorfes für den Braunkohletagebau Garzweiler II aufmerksam machen. In Lützerath selbst sowie in mehr als 10 weiteren Städten, unter anderem in Berlin, Hamburg, Augsburg und Dresden wird es Aktionen geben, die in einem Livestream übertragen werden. Es werden auch Redner:innen aus der Besetzung in Lützerath, Luisa Neubauer und Vladimir Slivyak, sprechen.

Die zuvor geplante Großdemonstration wurde aufgrund der aktuellen Coronasituation sowie des später ausfallenden OVG-Entscheid zunächst verschoben.

Symbolbild Tagebau von nedu503 auf Pixabay

Symbolbild Tagebau von nedu503 auf Pixabay

In Lützerath zeigt sich, ob die 1,5 Grad Grenze ernst genommen wird oder ob weiterhin die Interessen eines Großkonzerns über unsere Existenzgrundlagen gestellt werden. Dass diese Entscheidung erneut durch ein Gericht getroffen werden muss und sich die neue Bundesregierung nicht bereits im Koalitionsvertrag zum Erhalt von Lützerath bekannt hat, zeigt uns mit welcher Verantwortungslosigkeit weiterhin in der deutschen Klimapolitikgehandelt wird.“, so Christina Schliesky, Sprecherin von Fridays for Future.

Das Einhalten der 1,5 Grad Grenze ist keine Option unter Vielen, es ist der maximale Temperaturanstieg, den wir tolerieren können, um die Folgen global, vergleichsweise gering zu halten.

In den nächsten Wochen wird das OVG Münster entscheiden, ob das Grundstück des Bauern Eckardt Heukamp frühzeitig in den Besitz von RWE übergehen darf, womit RWE nichts mehr im Weg steht, Lützerath abzubaggern. Seit Monaten protestieren Aktivist:innen vor Ort und solidarisch in ganz Deutschland für den Erhalt des Dorfes.

Sollte Lützerath dem Tagebau Garzweiler II zum Opfer fallen, verfehlt Deutschland sicher sein CO2-Budget zum Einhalten des Pariser Klimaabkommen und damit die 1,5 Grad Grenze, zu der sich aktuell alle demokratischen Parteien offiziell bekennen.

Hermännchen spendet Bäume für „Lippe pflanzt“

Die „Väter“ des Hermännchens – Zeichner Mark Schäferjohann (l.) und Verleger Manfred Hütte (M.) – überreichen die Spende ihres Knirpses an Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast (r.). Foto: Landesverband Lippe

Die „Väter“ des Hermännchens – Zeichner Mark Schäferjohann (l.) und Verleger Manfred Hütte (M.) – überreichen die Spende ihres Knirpses an Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast (r.). Foto: Landesverband Lippe

„Kleiner Sohn des Hermanns“ überreicht 500 Euro an den Landesverband Lippe

Detmold. Diesen vorwitzigen Knirps kennt fast jede Lipperin und jeder Lipper: Das Hermännchen. Beim „Detmolder Kurier“ erfreut er seit 2004 die Leserinnen und Leser mit seinen Geschichten. Und seit 2012 erkundet er unter dem Motto „Hermännchen unterwegs in Lippe“ Sehenswürdigkeiten, um diese in leicht verständlicher Form in kleinen, praktischen Büchern vorzustellen. Sie richten sich vor allem an Kinder und Grundschüler. Im Herbst wurde das Hermännchen – bzw. seine „Erzeuger“ Zeichner Mark Schäferjohann und Manfred Hütte vom Kurier-Verlag Horn – auf die Aktion „Lippe pflanzt“ aufmerksam. Für sie war sofort klar: „Auch wir spenden junge Bäume!“

Aus Sicht von Mark Schäferjohann ist das Hermännchen Lipper durch und durch: „Als Sohn des großen Hermanns kann es gar nicht anders sein.“ Für „sein“ Hermännchen ist es selbstverständlich, die Natur Lippes zu lieben, zu achten und auch zu schützen. „Das Sterben der Bäume aufgrund von Dürre und Borkenkäferbefall hat das Hermännchen geschockt, weite Teile ‚seines‘ lippischen Waldes erkennt er einfach nicht mehr wieder. Vor allem zu Füßen seines Papas hat sich der Wald stark verändert, von vielen Standpunkten aus kann er nun auf die Stadt Detmold herabblicken. Freuen kann er sich darüber nicht“, betont Schäferjohann. Deshalb haben Mark

Schäferjohann alias das Hermännchen und Verlagsleiter Manfred Hütte heute Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast in der Nähe des Hermannsdenkmals eine Spende in Höhe von 500 Euro überreicht: „Wir möchten, dass von diesem Geld junge Bäume in den Zukunftswäldern Grotenburg 1 und 2 gepflanzt werden“, so Hütte.

Düning-Gast nahm die großzügige Spende gern an: „Wir freuen uns sehr, dass selbst das Hermännchen mit anpackt und uns bei der Wiederaufforstung unterstützt. Dafür sage ich herzlichen Dank.“ Das Engagement des Knirpses stehe symbolisch für das aller Lipperinnen und Lipper, die bisher Bäume für die sechs Zukunftswälder des Landesverbandes gespendet haben: „Aktuell haben wir die Spendensumme von rund 35.000 Euro erreicht. Wir sind überwältigt, in welch hohem Maße sich die lippische Bevölkerung mit ihrem lippischen Wald identifiziert und uns dabei hilft, ihn zu erhalten bzw. neu heranzuziehen.“

Hermännchen selbst will übrigens einmal vorbeischauen, wenn die Bäume im Frühjahr 2022 gepflanzt werden:

„Dann werde ich ein Foto für Papa machen, der kann ja nicht so einfach von seinem Sockel steigen, um bei den Pflanzarbeiten zuzuschauen.“

Abschluss des zweieinhalbjährigen Obstwiesenprojektes

Kreis Herford. Streuobstwiesen sind extensiv bewirtschaftete Wiesen mit hochstämmigen Bäumen verschiedener, historischer und regionaler Obstsorten. Mit zunehmenden Alter steigt ihre ökologische Bedeutung. Ihr Erhalt und ihre Pflege sind landesweit wichtige Ziele des Natur- und Artenschutzes. Typische Bewohner der Streuobstwiesen sind Steinkauz, Feldsperling, Siebenschläfer, verschiedene Fledermausarten, Wildbienen und Schmetterlinge. Im Jahr 2018 hatte die Biologische Station eine kreisweite Erhebung der Streuobstwiesenbestände durchgeführt. Erfasst wurden immerhin 696 Obstwiesen mit 12.026 Obstbäumen. Aus Vergleichen mit früheren Jahren wissen wir aber, dass die Anzahl der wertvollen Wiesen und vor allem die Zahl der vorhandenen Bäume erheblich gesunken ist. Seit über 25 Jahren bemüht sich die Station, den Zustand der Streuobstwiesen im ganzen Kreis Herford zu verbessern.

Sascha Krist (vorne) präsentiert zusammen mit Hund Fiete sowie Vertretern der Stiftungen und der Biologischen Station seine neue Obstwiese.

Sascha Krist (vorne) präsentiert zusammen mit Hund Fiete sowie Vertretern der Stiftungen und der Biologischen Station seine neue Obstwiese.

Die Biologische Station hat sich erfolgreich um eine verstärkte finanzielle Unterstützung zur Intensivierung der Schutzbemühungen bemüht – für einen Zeittraum von 2 ½ Jahren, der Ende 2021 seinen Abschluss findet.

Fördermittel kamen von zwei Stiftungen: Die Stiftung der Sparkasse Herford förderte die Pflanzung und Pflege von jeweils 200 Bäumen mit 25.500 €. Die Stiftung Zukunft im Wittekindskreis stellte 25.750 € für zusätzliche Projektkosten zur Verfügung.

Das Ziel, neue Obstwiesen anzulegen und bestehende Wiesen durch Pflegeschnitte und Nachpflanzungen zu verbessern, wurde erfolgreich erreicht.Während des Projektzeitraums sind 29 Wiesen mit 493 Obstbäumen im gesamten Kreis Herford neu entstanden. 200 dieser Bäume wurden von der Station gepflanzt. Weitere Wiesen wurden von Kommunen, als Aus-gleich- und Ersatzmaßnahme und von Privateigentümern angelegt, die ihre Bäume über die Obstbaum-verteilaktion der Biostation bezogen haben. Somit erhöht sich die Gesamtanzahl der Obstwiesen im Kreis Herford auf 725! 

Bei allen Anfragen und Gesprächen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern stand die fachliche und praktische Unterstützung im Vordergrund, ein Aspekt, der sehr geschätzt und dankend angenommen wurde. Während der intensiven Jahre der Projektarbeit wurden Maßnahmen erprobt, die nach Abschluss des Projektes weiterlaufen werden:

Das Land NRW finanziert zusammen mit der EU die Neuanlage und Pflege von Obstbeständen, die bestimmte Voraussetzung erfüllen. Drei der 29 neuen Wiesen wurden 2021 bereits über diese Förderung angelegt. Weitere sollen folgen.

Aufgrund des regen Interesses wird die Station natürlich auch weiterhin Obstbaum-Schnittkurse anbieten. Ein neu entwickelter Flyer gibt ganz praktisch Anleitungen zur Anlage und Pflanzung von Obstwiese.

Über die jährlich stattfindende Obstbaumverteilaktion kann jeder auch für den kleinen Hausgarten Obstbäume beziehen. Informationen dazu gibt es unter www.bshf.de -> Obstwiesenprojekt.

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