Botanischer Garten Höxter: Ein leuchtendes Erlebnis und kommende Veranstaltungen

Ein studentisches Licht- und Soundprojekt begeistert auf dem Campus Höxter

Höxter. Ein studentisches Projekt zum Campus Höxter unter der Leitung von Frau Prof. Aufmkolk und Michael Linker überraschte mit einer neuen Sicht auf den Campus.

TH-OWL_Illuminierung-2025 Foto: Christopher Vesper

TH-OWL_Illuminierung-2025 Foto: Christopher Vesper

In der Nacht vom Mittwoch, 09.04., auf Donnerstag präsentierten Studierende beeindruckende Licht- und Soundeffekte: Vom Nebel im Dschungelgarten über den fluoreszierenden Schwimmteich bis hin zum bunt flackernden Laubengang, der mit Dutzenden Lichtern geschmückt war.

Illuminierte-Mauergärten-der-TH_©-Christopher-Vesper

Illuminierte-Mauergärten-der-TH_©-Christopher-Vesper

Neben Kommilitoninnen und Kommilitonen, die die Arbeiten ihrer Mitstudierenden erleben wollten, kamen zahlreiche Gäste, die der Einladung des Freundeskreises des Botanischen Gartens gefolgt waren, um diesen besonderen Event zu genießen.


Veranstaltungen im Botanischen Garten Höxter 2025

23. April 2025, 17:00 – 18:30 Uhr
Führung durch den Botanischen Garten
Ein echtes Juwel, das am Berg schlummert – der Garten überrascht sowohl Stammgäste als auch „Neulinge“.

26. April 2025, 09:00 – 14:00 Uhr
Pflanzen-Flohmarkt
Ob Flanieren, Kuchen genießen, sich beraten lassen, kaufen oder selbst Pflanzen anbieten – diese Veranstaltung begeistert alle Gartenliebhaber.

03. Mai 2025
Exkursion zur Staudengärtnerei Junge in Hameln
Eine individuelle Führung durch die renommierte Gärtnerei im Rahmen des Frühlingsfests. Kostenfreie Ticketbuchung erforderlich.

10. Mai 2025, 14:00 Uhr
Stadtökologische Führung mit Prof. Dr. Winfried Türk
Treffpunkt: Pier 1, Weserpromenade. Entdeckung botanischer und faunistischer Schätze in Höxter. Passend zum Fotowettbewerb Stadtnatur.

24. Mai 2025, 14:00 – 17:00 Uhr
Großes Picknick im Botanischen Garten
Ein geselliger Nachmittag für Naturfreund:innen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Freundeskreises Botanischer Garten Höxter e.V.

Gartenliebhaber aufgepasst! Einladung zum Pflanzenflohmarkt im Botanischen Garten Höxter

Höxter. Der Botanische Garten Höxter lädt in diesem Jahr alle Garten- und Pflanzenfreunde herzlich zu einem besonderen Event ein: dem Pflanzenflohmarkt am 26. April 2025. Von 9 bis 14 Uhr können Pflanzenliebhaber in entspannter Atmosphäre stöbern, tauschen und handeln – ein Muss für alle, die ihr Grün erweitern oder sich mit anderen Gartenbegeisterten austauschen möchten.

Pflanzen kaufen, tauschen oder gegen Spende erwerben

Es wird fleißig vermehrt. Die Gärtnerin des Botanischen Gartens bereitet alles für die Pflanzenbörse vor. ©Foto: Ute Aland

Es wird fleißig vermehrt. Die Gärtnerin des Botanischen Gartens bereitet alles für die Pflanzenbörse vor. ©Foto: Ute Aland

Am Pflanzenflohmarkt bieten nicht nur die Organisatoren des Botanischen Gartens eine große Auswahl an Pflanzen an, sondern auch alle Besucher*innen können ihre eigenen Pflanzen zum Verkauf oder Tausch mitbringen. Besonders wichtig: Die Pflanzen müssen wurzelfrei von Unkraut sein, können jedoch sowohl getopft als auch wurzelnackt angeboten werden.

Wer einen Stand zum Anbieten eigener Pflanzen reservieren möchte, kann dies kostenfrei über die Website des Freundeskreises Botanischer Garten Höxter tun: www.freundeskreis-botanischer-garten-hoexter.com.

Beratungen und Führungen rund ums Thema Pflanzenpflege

Neben dem Kaufen und Tauschen gibt es für Gartenfreunde wertvolle Beratungsangebote zu typischen Gartenproblemen. Experten geben Tipps, wie man mit Pflanzen an schwierigen Standorten umgeht – sei es im Vollschatten, bei Trockenheitsproblemen oder bei der Bekämpfung von hartnäckigen Unkräutern. Zudem werden Führungen zu spannenden Pflanzenthemen angeboten, die hilfreiche Informationen zur richtigen Pflege von Pflanzen in verschiedenen Lebensräumen liefern.

Kulinarische Stärkung und ein kreatives Angebot für Kinder

Für die richtige Verpflegung ist selbstverständlich auch gesorgt. Der Freundeskreis Botanischer Garten lädt herzlich zu Kaffee und Kuchen im Gewächshaus ein – bei einer familiären und freundlichen Atmosphäre lässt sich der Tag wunderbar genießen.

Während die Erwachsenen durch den Garten schlendern und sich austauschen, sind auch die kleinen Besucher*innen herzlich eingeladen, kreativ zu werden. Am Audio-Kinderpfad können Kinder malen, basteln und auf Entdeckungstour im Botanischen Garten gehen. Der Pflanzenflohmarkt wird so zu einem Event für die ganze Familie – mit vielen kreativen Ideen für den eigenen Garten und spannenden Informationen rund um Pflanzen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Der Botanische Garten Höxter freut sich auf zahlreiche Besucher und interessante Gespräche. Bringen Sie Ihre Pflanzen, Fragen und Ideen mit – und genießen Sie einen wunderbaren Tag im Garten!

Kurzinfos im Überblick:

  • Wann? 26. April 2025, 9:00 – 14:00 Uhr

  • Wo? Botanischer Garten Höxter, An der Wilhelmshöhe 44, 37671 Höxter (am Gewächshaus)

  • Was mitbringen? Gute Laune und optional: wurzelfreie Pflanzen zum Tausch oder Verkauf

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und darauf, viele Gartenliebhaber in unserem Botanischen Garten begrüßen zu dürfen!

Klein-Holland am Welterbe

Der Remtergarten am Schloss Corvey öffnet zur Tulpenblüte. Ab dem 12. April können Besucher ausgefallene Sorten entdecken 

Remtergarten_Tulpenmeer_©Huxarium Gartenpark Höxter

Remtergarten_Tulpenmeer_©Huxarium Gartenpark Höxter

Höxter. Klein-Holland am Rand von Ostwestfalen: Im Remtergarten am Schloss Corvey bei Höxter blüht bald wieder ein Tulpenmeer. Bis zu 30.000 Tulpen in über 80 Sorten recken sich zu Füßen des Welterbes in den Himmel. Wer also Inspirationen für den heimischen Garten sucht, wird beim Frühlingsspaziergang fündig – ab Samstag, 12. April ist der Remtergarten wieder geöffnet.

Die Kelche sind gefranst, gestreift, mehrfarbig, spitz oder gefüllt: Die Vielfalt ist riesig. Auffällige zweifarbige Sorten sind Bleu Aimable (lila-weiß), Apricot Empereor (apricot-gelb), Groenland (pink-grün) oder Spring Green (weiß-grün). Ein besonderer Hingucker in den Beeten am Barockschloss ist die Sorte Flaming Purissima, die von weiß zu rosa changiert. Ähnlich mehrfarbig präsentiert sich Pretty Princess, die die verschiedensten Rottöne zeigt. Wer hier im Remtergarten seine Favoriten findet, kann sich jetzt im Frühling vor Ort über die jeweiligen Sorten informieren.

Schwarze Tulpen stechen im zwei Hektar großen Klostergarten besonders hervor. Tolle Farbtupfer setzen zum Beispiel Black Hero, Uncle Tom, Queen of Night oder Black Parrot – eine ganz dunkle Papageientulpe. Apropos: Auch andere stark gefranste Papageientulpen wie Amazing Parrot sind hier zu bewundern. Ihre Kelche erinnern an Vogelgefieder und sorgen für ein bisschen Exotik im Frühjahr.

Remtergarten_Westwerk_Tulpen_weiß_llila ©Huxarium Gartenpark Höxter

Remtergarten Westwerk Tulpen weiß llila ©Huxarium Gartenpark Höxter

Ins Auge fallen ebenfalls die lilienblütigen Tulpen mit den edel gespitzen Blütenkelchen wie Elegant Lady oder Vendee Globe. Zu erwähnen sind die besonders standhafte weiße Tres Chic und die leuchtend orange Ballerina. Sie tanzen zierlich vor der pittoresken Kulisse des Corveyer Domänenhofs. Klassisch schön und von zeitloser Eleganz sind Sorten wie die langstielige Maureen und die Triumph-Tulpen Hollandia, Jan van Nes, Havran oder Orange Cassini.

Frühe Sorten wie Apricot Beauty wechseln sich im Remtergarten ab mit späten Tulpen wie Kingsblood, die mit einem königlichen Purpur aufwarten kann. Kanariengelb kommt Muscadet ebenfalls erst im Mai daher. Durch die Kombination von späten und frühen Sorten dauert die Tulpenblüte im Remtergarten besonders lange. Durch Pflanzpläne an den Beeten können Gartenliebhaber die klügsten Kombinationsmöglichkeiten herausfinden und sich dadurch Tipps für Daheim holen.

Mit Glück ergibt sich auch eine Fachsimpelei mit den Gärtnern und Gärtnerinnen, die ab dem Saisonstart am 12. April häufig im Remtergarten anzutreffen sind, der zur Landesgartenschau 2023 entstand. Tulpen-Zwiebeln setzt man im Herbst in nährstoffreichen Boden: „Von Oktober bis zum ersten Frost“, sagt Remtergarten-Gärtnerin Ulrike Battmer. Als Faustregel gilt: Die Zwiebel muss doppelt so tief in die Erde, wie sie die Zwiebel hoch ist. Nur dann sind die Tulpen später standhaft, dies gilt insbesondere für hohe Sorten. Wer Probleme mit Wühlmäusen im Garten hat, kann die Zwiebeln zum Schutz vor den Nagern in spezielle Körbchen setzen.

„Wichtig ist, die verwelkte Blüten mit der Hand auszuknipsen, damit sie keine Samen bilden und die Energie in der Zwiebel bleibt“, rät die Fachfrau im Klostergarten. Dann ist Geduld gefragt: Blätter und Stängel der ausgeblühten Tulpen muss man stehen lassen, bis sie sich vollständig eingezogen haben. „Man muss warten, bis die richtig braun werden. Das können die Wenigsten aushalten“. Ein vorzeitiges Zurückschneiden schwächt jedoch die Pflanze. „Dann kommen sie im nächsten Jahr nicht wieder“, warnt Ulrike Battmer. Wenn die verblühte Tulpe lange stehen bleiben darf, bildet sie meist Tochterzwiebeln zur Vermehrung aus. Wie lange man Freude an den Tulpen hat, ist abhängig von der Sorte. „Ich liebe ja Wildtulpen, die sind natürlich besonders langlebig“, schwärmt Ulrike Battmer.

Wer weiß übrigens schon, dass Tulpenzwiebeln für die erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte sorgten? Gemeint ist das sogenannte Tulpenfieber im 17. Jahrhundert, als ein schwunghafter Handel mit Zwiebeln in den Niederlanden die Preise zeitweise ins Unermessliche steigen ließ, bevor der Markt im Februar 1637 quasi über Nacht zusammenbrach. Zum Glück sind die Zwiebeln heutzutage wieder erschwinglich geworden.

Besuchsinfos

Der Remtergarten ist ab dem 12. April täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Eintritt: 6 Euro
Saison-Dauerkarte: 30 Euro

Auf Wunsch werden Führungen durch den Remtergarten angeboten. Sie sind buchbar per Mail unter info@corvey.de oder telefonisch unter 05271-68168. Eine Führung kostet für bis zu 25 Personen 70 Euro.

Copyright: Huxarium Gartenpark Höxter

Wilde Winterkinder: Im Wald ist der erste Nachwuchs da

VIER PFOTEN erklärt, worauf es jetzt ankommt, um heimische Wildtiere zu schützen.

Bitte nicht voreilig mitnehmen: Während das Muttertier auf Futtersuche ist, bleiben die Jungen wie dieser kleiner Feldhase allein zurück. © VIER PFOTEN

Bitte nicht voreilig mitnehmen: Während das Muttertier auf Futtersuche ist, bleiben die Jungen wie dieser kleiner Feldhase allein zurück. © VIER PFOTEN

Hamburg. Noch ist es Winter, doch unsere heimischen Wildtiere bringen bereits ihren ersten Nachwuchs zur Welt. In der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN in Rheinland-Pfalz werden in dieser Zeit bereits die ersten wilden Findelkinder abgegeben. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin in der TIERART Wildtierstation, appelliert an Spaziergänger:innen und Freiluft-Sportler:innen, die Winterruhezonen zu respektieren und erklärt, was man tun kann, um heimische Wildtiere und ihre Jungen in dieser Jahreszeit zu schützen.

Fledermäuse, Igel oder Siebenschläfer halten in den nächsten Wochen noch ihren Winterschlaf.

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz

VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen, Orang-Utans und Elefanten – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.

Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in zwölf Ländern sorgt VIER PFOTEN für schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.

www.vier-pfoten.de

Doch viele andere Wildtiere sind das ganze Jahr über aktiv und vermehren sich auch. „Dachse bringen schon zum Ende ihrer Winterruhe im Januar den ersten Nachwuchs zur Welt. Und auch die ersten jungen Feldhasen werden bereits geboren. Bei uns in der Wildtierstation werden um diese Jahreszeit in der Regel schon die ersten jungen Feldhasen abgegeben, die bei uns so lange aufgepäppelt werden, bis sie groß und stark genug sind, um wieder in die Freiheit entlassen zu werden“, erklärt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN.

Auch manche Wildschweinrotte zieht bereits mit ihrem Nachwuchs durch die Wälder. Die großen Borstentiere pflanzen sich mittlerweile ganzjährig fort, sodass man bei einem Spaziergang schon mal auf eine Rotte mit Frischlingen treffen kann. Doch gerade bei jungen Wildschweinen ist Vorsicht geboten, denn die Bachen – die weiblichen Wildschweine – verteidigen ihre Winterkinder energisch gegen potenzielle Feinde. „Wenn die Kleinen Angstlaute von sich geben, gehen sie vehement gegen die vermeintliche Bedrohung vor – egal, ob Mensch oder Hund. Wer also Wildschweine mit Nachwuchs sieht, sollte einen großen Bogen um die Tiere machen“, so Eva Lindenschmidt.

Winterruhezonen beachten und Hunde anleinen

Im Winter ist das Nahrungsangebot für viele Tiere eingeschränkt. Zudem brauchen sie bei frostigen Temperaturen mehr Energie, um sich warm zu halten. „Nicht erst im Frühjahr, sondern bereits jetzt ist es wichtig, Hunde an die Leine zu nehmen und auf den Wegen zu bleiben. Wer ein Reh, einen Fuchs oder ein anderes Wildtier aufschreckt, veranlasst es damit meist zur Flucht – und das kostet die Tiere bei der Kälte lebenswichtige Energie“, warnt Eva Lindenschmidt.

Auch Freiluftsportler:innen sollten Winterruhezonen beachten und nicht abseits von Wegen oder Pisten Sport treiben. „Für manche ist es sehr verlockend, unberührte Schneelandschaften auf Skiern oder bei einer Winterwanderung zu erkunden. Doch nur weil man die Tiere nicht sieht, heißt das nicht, dass sie nicht da sind“, sagt Biologin Lindenschmidt. „Wildtiere sind menschenscheu. Dringt man in ihr Revier ein, werden sie nicht nur bei ihrem natürlichen Tagesablauf gestört, sondern können bei der Flucht auch Fressfeinden zum Opfer fallen.“

Wildtiere nicht anfassen

Wer im Wald oder am Wegesrand ein Jungtier entdeckt, sollte es auf gar keinen Fall direkt anfassen und mitnehmen. „Das kann bei Wildschweinen für einen selbst sehr gefährlich werden, falls sich die Mutter noch unbemerkt in der Nähe befindet. Bei vielen anderen Wildtieren bringt man durch voreiliges Handeln die Tiere selbst in große Gefahr. Auch Rehe bekommen immer früher im Jahr Nachwuchs. Findet man beim Spaziergang beispielsweise ein Rehkitz, sollte man das Tier aus der Distanz beobachten. Denn in der Regel ist das Muttertier in der Nähe. Solange aber ein Mensch präsent ist, wird die Ricke Abstand halten.

Gleiches gilt für Feldhasen, die mit Fell und offenen Augen geboren werden und dann allein in einer kleinen Senke in der Wiese sitzen, während die Mutter nur alle paar Stunden zum Säugen kommt. Im Gegensatz dazu werden Kaninchen blind und taub geboren und bleiben zunächst im Bau. Erst wenn sie älter und fast selbstständig sind, verlassen sie ihn“, erklärt Eva Lindenschmidt.

Die Biologin rät: „Erst wenn die Mutter nicht zurückkehrt oder das Tier offensichtlich verletzt ist, sollte man eingreifen und sich an die nächste Wildtierstation wenden.“

TIERART Wildtierstation

Die TIERART Wildtierstation beherbergt und pflegt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel. Manche Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie wieder in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden hier ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.

Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Seit 2017 betreibt die TIERART Wildtierstation in Zusammenarbeit mit dem EU-LIFE-LUCHS-Projekt eine Auffangstation für Luchse. Im Jahr 2021 eröffnete auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aus dem Wiederansiedlungsprogramm aufgenommen, gepflegt und anschließend in Maßweiler (Rheinland-Pfalz) ausgewildert.

Klöster gestalten Westfalen: Zeitreise zu zwölf Orten der Klosterlandschaft Westfalen-Lippe

Multimediale Veranstaltungsreihe von März bis September in ganz OWL.

Eine von zwölf Stationen der Zeitreise durch die Klosterlandschaft Westfalen-Lippe: die imposante Anlage der ehemaligen Benediktinerabtei Marienmünster. Fotorechte: Klosterlandschaft OWL

Eine von zwölf Stationen der Zeitreise durch die Klosterlandschaft Westfalen-Lippe: die imposante Anlage der ehemaligen Benediktinerabtei Marienmünster. Fotorechte: Klosterlandschaft OWL

Marienmünster. Klöster haben die Geschichte Westfalens in einzigartiger Weise geprägt und gestaltet. Seit der fränkischen Eroberung und Missionierung des 9. Jahrhunderts bildeten die an vielen Orten der Region entstehenden Gemeinschaften die Keimzellen der Besiedlung, Mittelpunkte der Verwaltung und Wirtschaft sowie Zentren der Bildung.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1250 Jahre Westfalen“ soll die einzigartige Vielfalt dieser jahrhundertalten Kloster-Kultur-Landschaft von März bis September 2025 anhand einer „Zeitreise in zwölf Teilen zu zwölf Orten der Klosterlandschaft Westfalen-Lippe“ einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden.

Die Auftaktveranstaltung findet am Freitag, 7. März, in der Münsterkirche Herford statt. Der Mittelalterforscher Tobias Enseleit MA referiert zum Thema „Zwischen Algorithmen, KI und Aufmerksamkeitsökonomie: Chancen und Herausforderungen für Geschichte im digitalen Raum“. „Wissenstransfer und kulturelle Innovation – Kloster Corvey und die Anfänge der karolingischen Bildungsreform in Westfalen“ – das ist das Thema, mit dem Prof. Dr. phil. Christoph Stiegemann am Freitag, 28. März, in der Abteikirche Corvey zu Gast ist.

PD Dr. Sebastian Steinbach, Leiter des Museums in der ehemaligen Benediktinerabtei Liesborn des Kreises Warendorf, beschäftigt sich am Freitag, 23. Mai, mit „Klosterchroniken – Wie Nonnen und Mönche die Wahrnehmung westfälischer Geschichte gestalteten“. Weiter geht es am Freitag, 6. Juni, in der Stiftskirche Freckenhorst. Dort erwartet Besucher Claudia Maria Korsmeier mit ihrem Vortrag „Ortsnamen und Heberegister – Ein Schlüssel zur Welt“. Mit „Transformationsprozessen klösterlicher Einrichtungen“ beschäftigen sich am Freitag, 27. Juni, Paul Oster und Ulrike Rose im Kloster Gravenhorst, während Abt Cosmas Hoffmann OSB sich am Freitag, 11. Juli, im Kloster Flechtdorf auf die Spuren des heiligen Benedikts begibt.

„Zwischen Himmel und Erde – die Gründung von Paradiese, des ersten Dominikanerinnenklosters in Westfalen“ ist der Vortrag von Eva Schlotheuber am Freitag, 18. Juli, in der Abdinghofkirche Paderborn überschrieben. Teil 8 der Veranstaltungsreihe führt Besucher am Freitag, 25. Juli, in die Stiftskirche Cappenberg. Dort berichtet Dr. Holger Kempkens, Leiter des Diözesanmuseums Paderborn, über „Gold, Silber, Edelsteine zur höheren Ehre Gottes – Schatzkunst aus westfälischen Klöstern“.

Um „Pilgern – Sinn – Segen – Leben“ geht es am Freitag, 8. August, wenn Pastor Stephan Mockenhaupt im Bildungshaus Marienwallfahrt Werl zu Gast ist. In die faszinierenden „Gründungsgeschichten westfälischer Klöster“ entführt Hans Hermann Jansen seine Zuhörer am Freitag, 15. August, in der Abteikirche Marienmünster.

Am Samstag, 30. August, lädt die Stiftung Kloster Dalheim im Rahmen des Internationalen Klostermarktes zu einer Podiumsdiskussion „Zukunft der Klöster – Neue Wege“ ins LWL-Landesmuseum für Klosterkultur nach Dalheim ein. Die Abschlussveranstaltung der zwölfteiligen Zeitreise führt am Freitag, 5. September, in die Propsteikirche Clarholz. Prof. em. Dr. Johannes Meier lässt die Zuhörer an seiner Leidenschaft „Klöster – Westfalens Seele: Praemonstratenser in Clarholz und Lette“ teilhaben.

Begleitet die Vortragsreihe musikalisch: die Gregorianik-Schola Marienmünster und Corvey. Foto: Kalle Noltenhans

Begleitet die Vortragsreihe musikalisch: die Gregorianik-Schola Marienmünster und Corvey. Foto: Kalle Noltenhans

Alle Veranstaltungen werden musikalisch von regionalen Künstlern flankiert. So können sich Besucher auf Klangcollagen von Max-Lukas Hundelshausen sowie Auftritte der Gregorianik-Schola Marienmünster und Corvey, des Kim-Efert-Trios, des Vokalensembles ColVoc Detmold-Leipzig, des Gitarrenduos Ozan Coşkun & Alper Es und Jugendlichen des Projektes Ferientheater Marienmünster freuen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr (Ausnahmen: 25. Juli und 30. August). Der Eintritt ist frei.

Nähere Informationen zu allen Vorträgen gibt es unter www.klosterlandschaft-zeitreise.de sowie in einer die Vorträge begleitenden Broschüre, die kostenlos in den Klöstern und den Tourist-Informationen der beteiligten Kommunen zu erhalten ist. Darüber hinaus sendet die Gesellschaft der Musikfreunde der Abtei Marienmünster (info@musikfreunde.org) die Broschüre gerne per Post zu.

Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Arten-Olympiade 2025: Mit der Kamera auf Entdeckungsreise in die Natur“

Wettbewerb zur Naturbeobachtung startet in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die Haselmaus ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Foto: Jorrit Vlot, Observation.org

Die Haselmaus ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Foto: Jorrit Vlot, Observation.org

Münster (lwl). Ein länderübergreifender Wettbewerb für Naturbeobachtungen, die „Arten-Olympiade 2025“, ist gestartet. Bis zum Jahresende können alle Interessierten mit der Kamera wildlebenden Pflanzen, Pilze und Tiere erfassen und sich mit anderen Naturbeobachtende messen.
Veranstalter sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit seinem LWL-Museum für Naturkunde in Münster, das Haus der Natur in Salzburg (Österreich) und das Naturmuseum Solothurn (Schweiz). Zu den Partnern gehört auch die Universität Münster mit ihrem Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung und angewandte Ökologie.

Der Rote Apollo oder Apollofalter ist ein in Europa stark bedrohter und streng geschützter Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter. Foto: Johannes Kamp, Observation.org

Der Rote Apollo oder Apollofalter ist ein in Europa stark bedrohter und streng geschützter Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter. Foto: Johannes Kamp, Observation.org

Die Beobachtungen sollen in der Smartphone-App „Obsidentify“ oder auf der internationalen Naturbeobachtungsplattform „Observation.org“ im Internet hochgeladen werden. „Forschung soll Spaß machen, deswegen der Wettbewerb. Unter den Teilnehmenden an der Arten-Olympiade 2025 gibt es ein Ranking und am Ende sind auch attraktive Preise zu gewinnen“, sagt Dr. Jan Ole Kriegs, Museumsdirektor und Biologe am LWL-Museum für Naturkunde.
Kriegs weiter: „Die Natur ist unglaublich reich und vielfältig. Direkt in unmittelbarer Umgebung wachsen hunderte Pflanzen- und Pilzarten, hier leben tausende Tierarten von Insekten, Spinnen, Weichtieren oder Würmern bis hin zu Vögeln und Säugetieren. Noch unglaublicher ist die Vielfalt im mikroskopischen Bereich. Die Challenge will Naturinteressierte animieren, die enorme Artenvielfalt um sie herum zu erfassen und zu melden.“
Die Regeln
Wer die meisten Arten fotografiert, gewinnt den Hauptpreis: eine kostenlose Teilnahme an einem Kursus der Wahl im Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer des LWL-Museums für Naturkunde, inklusive Teilnahme für eine Begleitperson sowie Verpflegung. Weitere Preise geben die Organisatoren in Kürze bekannt (http://www.arten-olympiade.lwl.org).
Gewertet werden nur wildlebende Arten, die 2025 in Deutschland, Österreich und der Schweiz fotografisch oder akustisch dokumentiert wurden. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass die Organismen möglichst wenig gestört und nicht verletzt werden.
Bis Ende Dezember können die Bilder hochladen werden. Die Organisatoren bitten darum, keine gepflanzten Pflanzen oder Tiere in Gehegen zu melden und bei schwer bestimmbaren Artengruppen darauf zu achten, dass alle relevanten Merkmale (bei Pflanzen zum Beispiel Blatt, Blüte, Habitus, bei Hutpilzen Ober- und Unterseite) erkennbar sind.
Unterstützt wird die Challenge durch eine Spende der Stiftung der Sparda-Bank Münster.
Für Interessierte stehen Informationen zu dem Projekt „Arten-Olympiade 2025“ auf der Internetseite bereit: http://www.arten-olympiade.lwl.org

Der Johanniter-Hausnotruf bietet Sicherheit für zuhause und unterwegs

Bildzeile: Melissa Klare, Fachbereichsleitung Soziale Dienste bei den Johannitern LippeHöxter, gibt Tipps für mehr Sicherheit im Alltag. Foto: Johanniter Lippe-Höxter

Bildzeile: Melissa Klare, Fachbereichsleitung Soziale Dienste bei den Johannitern LippeHöxter, gibt Tipps für mehr Sicherheit im Alltag. Foto: Johanniter Lippe-Höxter

Expertentipps für mehr Sicherheit im Alltag

Lippe/Höxter n Stürze gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Alter – und ihre Folgen können gravierend sein. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die das Risiko minimieren. Melissa Klare (Hausnotruf-Expertin bei den Johannitern Lippe-Höxter) gibt Tipps zur Sturzprophylaxe und erklärt, wie sich die eigene Sicherheit und Mobilität im Alltag verbessern lassen. „Oft ist erst ein Sturz der Anlass, über Hilfsmittel wie einen Rollator oder einen zusätzlichen Griff am Wannenrand nachzudenken. Auch ein Hausnotruf kann eine sinnvolle Unterstützung sein, die ohne großen Aufwand die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöht.“

1. Sicherheit im eigenen Zuhause erhöhen

Das eigene Zuhause ist der Ort, an dem sich die meisten Stürze ereignen. Mit einfachen Maßnahmen kann das Risiko jedoch deutlich gesenkt werden:

Kabel und Teppiche sichern: Stolperfallen wie lose Teppiche oder herumliegende Kabel sollten entfernt oder fixiert werden. Ausreichende Beleuchtung: Besonders Treppenhäuser, Flure und Bäder sollten gut ausgeleuchtet sein. Nachtlichter bieten Orientierung im Dunkeln.

Haltegriffe anbringen: In Badewannen, Duschen und an Treppen sorgen Haltegriffe für zusätzlichen Halt.

2. Bewegung und Training stärken

Ein aktiver Lebensstil trägt entscheidend zur Sturzprophylaxe bei. Regelmäßige Bewegung fördert Gleichgewicht, Koordination und Muskelkraft. Besonders geeignet sind: Gymnastik und Yoga: Übungen, die den Gleichgewichtssinn fördern und die Muskulatur stärken.

Seniorensportkurse: Viele Organisationen bieten spezielle Kurse zur Bewegungsförderung an.

Spaziergänge: Auch regelmäßiges Gehen im Alltag hat eine positive Wirkung auf die Beweglichkeit.

3. Medizinische Faktoren berücksichtigen

Körperliche und gesundheitliche Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle:

Augen und Ohren regelmäßig prüfen lassen: Seh- und Hörprobleme können das Gleichgewicht beeinträchtigen.

Medikamente überprüfen: Einige Medikamente beeinflussen den Kreislauf oder die Reaktionsfähigkeit. Lassen Sie die Einnahme von Ihrem Arzt prüfen.

Gesundheitschecks wahrnehmen: Regelmäßige Besuche beim Arzt helfen, Risiken wie niedrigen Blutdruck oder Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

4. Technische Hilfsmittel nutzen

Moderne Technologien bieten zusätzliche Sicherheit:

Sturzsensoren: Diese erkennen automatisch einen Sturz und senden einen Alarm.

Gehhilfen und Rollatoren: Geeignete Mobilitätshilfen geben Sicherheit und unterstützen bei der Bewegung.

Hausnotruf-Systeme: Ein Notrufknopf wie der Johanniter-Hausnotruf ermöglicht schnelle Hilfe im Falle eines Sturzes. Melissa Klare rät: „Vom 3. Februar bis zum 21. März 2025 besteht die Möglichkeit, den Johanniter-Hausnotruf vier Wochen lang gratis zu testen. Das ist eine gute Möglichkeit, sich mit dem Gerät vertraut zu machen und die Vorteile des Systems zu erleben.“

Sicherheit für zuhause und unterwegs: Kompletter Service für individuelle Hilfestellung  Im Ernstfall bietet der Hausnotruf der Johanniter schnelle und professionelle Hilfe durch eine umfassende Infrastruktur mit rund um die Uhr besetzten Notrufzentralen und geschultem Fachpersonal. Die leicht bedienbaren Geräte entsprechen den aktuellen medizinischen Standards, zeichnen sich durch eine robuste Funktionsweise aus und erfüllen somit den Wunsch der Kundinnen und Kunden, sich sowohl im eigenen Zuhause als auch unterwegs sicher aufgehoben zu fühlen.

Weitere Informationen gibt es unter der Servicenummer 0800 32 33 800 (gebührenfrei) oder unter www.johanniter.de/hausnotruf-testen.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 31.000 Beschäftigten, rund 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der großen Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein bedeutendes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

Festliche Vielfalt: Start der vielen Weihnachtsmärkte in der Region

Lichterglanz und Glühweinduft: Die Urlaubsregion Teutoburger Wald/ OWL, bekannt für ihre Vielfalt, Geschichte und Kultur, entfaltet in der Vorweihnachtszeit einen ganz eigenen Zauber. Auf den zahlreichen Weihnachtsmärkten können Besucher in festlicher Atmosphäre die Magie der Adventszeit spüren. Der Teutoburger Wald Tourismus der OstWestfalenLippe GmbH bietet auf seiner Service-Webseite einen umfassenden Überblick über die Termine und Orte.

Bielefeld-Weihnachtsmarkt-Teutoburger-Wald-Bielefeld-Marketing-GmbH-Sarah-Jonek

Bielefeld-Weihnachtsmarkt-Teutoburger-Wald-Bielefeld-Marketing-GmbH-Sarah-Jonek

Bielefeld. Schon 50 Weihnachtsmärkte sind auf der Webseite www.teutoburgerwald.de/weihnachtsmaerkte zu finden und weitere werden von den Touristikfachleuten der Region nach und nach eingepflegt. Dank dieser praktischen Übersicht können Weihnachtsfans von nah und fern stets sehen, wo sie mit Familie und Freunden zwischen Lichtermeeren, Eislaufflächen, Handwerkskunst, Glühweinduft und regionalen Spezialitäten in Stimmung kommen können.

Ob traditionell oder modern, groß oder klein, im historischen Stadtkern oder in ländlicher Idylle – die Vielfalt ist beeindruckend. Die beliebten Weihnachtsmärkte größerer Städte wie Bielefeld sind dort ebenso zu finden wie die gemütlichen Lichterfeste in Minden, Herford oder Wiedenbrück. Auch außergewöhnliche Veranstaltungen sind dabei, wie „Charles Dickens Blomberg“, das Winterliche Schlossvergnügen auf Schloss Benhausen und der Weihnachtsglanz im Ziegeleimuseum Lage. Den Startschuss gibt die Stadt Paderborn am gestrigen Freitag, 22. November.

Weiterführende Informationen:

www.teutoburgerwald.de/weihnachtsmaerkte

Hintergrund:

Das gibt es nur in der Urlaubsregion Teutoburger Wald: Dieser Satz gilt für einzelne Sehenswürdigkeiten, vor allem jedoch für die ganz besondere Mischung. Von urbaner Kultur mit ländlichen Genüssen, von historischen Denkmälern und moderner Architektur, von Gesundheitsurlaub und aktiver Erholung am Übergang von den nordwestlichsten Mittelgebirgen in die Norddeutsche Tiefebene. Der Teutoburger Wald Tourismus zeigt, was Einheimische und Touristen hier in OWL, ganz oben in Nordrhein-Westfalen, erleben und entdecken können. Auf der Website www.teutoburgerwald.de gibt es Tipps zu Ausflügen, Wander- und Radtouren sowie zu Übernachtungsmöglichkeiten. Als Fachbereich der OstWestfalenLippe GmbH ist der Teutoburger Wald Tourismus verantwortlich für Dachmarketing und Themenprofilierung, fungiert als Schnittstelle zu Landes- und Bundesebene und entwickelt gemeinsam mit Partnern vor Ort neue Projekte und Angebote.

Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region

Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region Ostwestfalen-Lippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.

Altenbergener Festival präsentiert attraktives Line-up für Rock N Revel 2024

Altenbergen. Das RNR-Team freut sich, das Line-up für das Festival am 13./14. September 2024 bekannt geben zu können. Als Bands konnten Bokassa aus Norwegen, Tygers of Pan Tang aus England, The Lazys aus Australien, Bonafide aus Schweden , Black Oak County aus Dänemark und Black Diamonds aus der Schweiz verpflichtet werden.

Weiblichen Rockmusik-Style liefert Häxan aus Wales, die bereits 2022 die Bühne in Altenbergen rockten. Darüber hinaus sind Sweet Electric aus Köln, Formosa aus Essen, Sturms Fährmann aus Stade und All Nine Yards aus Bad Driburg dabei.

Wie man aus den Medien und dem Umfeld der Musik- und Festivalbranche erfahren konnte, ist es in diesem Jahr schwieriger und anspruchsvoller denn je, Bands verpflichten zu können. Dies gilt insbesondere für hochkarätige Gruppen. „Auch wir haben das deutlich gemerkt“, gibt das Organisationsteam von Altenbergen On Stage e.V. ehrlich zu. „Desto mehr freuen wir uns aber, allen Widrigkeiten zum Trotz dieses attraktive Line-up aus verschiedenen Rockmusik-Genres auf die Beine gestellt zu haben.“

Tygers of Pan Tang. Das Foto stammt aus dem offiziellen Presse-Kit der Band.

Tygers of Pan Tang. Das Foto stammt aus dem offiziellen Presse-Kit der Band.

Tygers of Pan Tang ist eine englische Band, die bereits 1978 das Licht der MetalBühne erblickte! Mit einer explosiven Mischung aus Heavy Metal und Punkrock prägten sie die Ära der New Wave of British Heavy Metal und stehen damit in einer Reihe mit Größen wie Diamond Head, Iron Maiden, Saxon oder auch die frühen Def Leppard. Seit ihrer Gründung haben die Tygers of Pan Tang nicht weniger als 15 Studio-Alben veröffentlicht, wobei ihr jüngstes Werk „Bloodlines“ im Jahr 2023 veröffentlicht wurde. Ihre Musik ist ein unverwechselbarer Mix aus geladener Energie, mitreißenden Riffs und eingängigen Melodien, der die Fans immer wieder in seinen Bann zieht. Die Tygers of Pan Tang sind nicht nur eine Band, sondern eine Legende des energiegeladenen Metals, die auch nach über 45 Jahren auf der Bühne noch immer mit voller Power rockt!

Bokassa © Lars Aabø

Bokassa © Lars Aabø

Die dreiköpfige Band Bokassa aus Norwegen hat seit ihrer Gründung im Jahr 2013 die Musikszene mit ihrem einzigartigen Stil, den sie selbst als „Stoner Punk“ bezeichnen, erobert. Mit drei Studio-Alben in der Tasche haben sie sich einen festen Platz in der Szene gesichert. Ihr Debütalbum „Divide & Conquer“ brachte nicht nur ihre kraftvolle Musik zur Geltung, sondern zog auch die Aufmerksamkeit von Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich auf sich, der Bokassa als seine „neue Lieblingsband“ bezeichnete. Das folgende Album „Crimson Riders“ katapultierte sie 2019 auf Platz 20 der norwegischen Album-Charts und eröffnete ihnen die Möglichkeit, als Support von Metallica durch die größten Arenen Europas zu touren. Obwohl sie 2019 den norwegischen Musikpreis  als besten Newcomer knapp verfehlten, haben sie sich als Support für Bands wie Judas Priest, Mastodon, Zebrahead, Baroness und nicht zuletzt Metallica einen Namen gemacht. Mit einem neuen Album, das für 2024 angekündigt ist, bleibt Bokassa eine der aufregendsten und einflussreichsten Bands der modernen Rockmusikszene mit ihren beeindruckenden Songs aus Stoner Rock und Hardcore Punk.

The Lazys Das Foto stammt aus dem offiziellen Presse-Kit der Band.

The Lazys Das Foto stammt aus dem offiziellen Presse-Kit der Band.

In 2006 hat sich das australische Quintett The Lazys gegründet. Nachdem sie von Sydney nach Kanada umgezogen waren, erreichten zwei ihrer Singles dort auf Anhieb Top Ten-Status in den Charts. Bevor sie in 2022 bei Rock am Ring aufgetreten sind, tourten sie 2019 als Support für Black Stone Cherry und waren auf dem Wacken Open-Air und dem Summerbreeze zu Gast. „Aufgrund ihres Musikstils und ihrer energiegeladenen Auftritten ist es wirklich schwer, nicht an den australischen RockExport schlechthin zu denken – AC/DC“, so der Veranstalter. „Die werden das Zelt zum Kochen bringen!“

Der Kartenvorverkauf läuft. Online- und Hardtickets sind unter www.rocknrevel.de erhältlich, die Hardtickets können auch in der Gastwirtschaft Schwarze (Altenbergen) erworben werden. „Im Juni wird der Vorverkauf auf weitere Verkaufsstellen im Kreis Höxter ausgeweitet“, gibt das RNR-Team bekannt.

Das Festival findet am Freitag, den 13.09.2024 und Samstag, den 14.09.2024 statt.

Die Tickets kosten 40 € für das Wochenende, 30 € für Samstag und 20 € für Freitag. Ein Zeltplatz kann für 10 € ausschließlich online dazugebucht werden.

https://www.rocknrevel.de

Höxters Lavendelfeld ist umgezogen

Das lilafarbene Meer soll im Sommer im Brückfeld blühen. Ein lippisches Unternehmen bewerkstelligte die außergewöhnliche Umpflanzaktion.

Holli_im_Lavendel_Juni_2023_Eichenallee_© Claudia_Warneke

Holli_im_Lavendel_Juni_2023_Eichenallee_© Claudia_Warneke

Höxter/Blomberg. Das Lavendelfeld des ehemaligen Höxteraner Gartenschauparks ist umgezogen. Das beliebte lilafarbene Meer, in dem vergangenen Sommer unzählige Fotos und Selfies geschossen wurden, wurde „umgesiedelt“ und wird an anderer Stelle weiterblühen. Der Großteil der Lavendelpflanzen aus dem Weserbogen wurde umgesetzt auf eine stadteigene Fläche angrenzend an den Höxteraner Campingplatz.  Ein kleinerer Teil verblieb im Archäologiepark und wird dort im Bereich des früheren Erdbeerfelds ebenfalls einen Hauch von Mittelmeer verbreiten.

Das große Feld hat seinen neuen Platz im Brückfeld gleich am Weg nach Boffzen bekommen. Damit bleibt Höxters kleine Provence an der Weser, nur ein Stück flussaufwärts. Zur Lavendelblüte im Hochsommer soll der Lavendel erneut und dauerhaft zur Attraktion für Einheimische und Touristen werden. Der Weserradweg führt direkt daran vorbei und über die Fürstenberger Straße ist das Lavendelfeld auch mit dem Auto gut zu erreichen. So wird der Lavendel wie schon die Alltagsmenschen ein Hingucker werden, der Touristen veranlasst, einen Stopp in Höxter einzulegen.

Umzug_Lavendelfeld_Vater_mit_Söhnen_bei_der_Arbeit. Foto: Huxarium Gartenpark

Umzug_Lavendelfeld_Vater_mit_Söhnen_bei_der_Arbeit. Foto: Huxarium Gartenpark

Zuständig für die Umpflanz-Aktion war das lippische Lohnunternehmen Hollmeier. Der Familienbetrieb aus Blomberg hat gleich vier Maschinen gebaut, um den Umzug eines ganzen Feldes bewerkstelligen zu könne. „Das ist auch für uns ein großes Experiment, obwohl wir uns schon seit Jahren mit der Kultivierung von Lavendel beschäftigen“, sagt Gerhard Hollmeier. Schon im Herbst funktionierten die findigen Lavendelprofis einen Mähbalken um, um die fast 60.000 kleinen mediterranen Büsche fachmännischer auf einen Schlag zurückschneiden zu können.

„Im Winter haben wir dann an einer Maschine getüftelt, mit der wir die Lavendelpflanzen samt Wurzelballen ausmachen können“, erzählt Hollmeier, der mit seinen Söhnen Jendrik und Hannes zusammenarbeitete. Die Drei rüsteten dazu einen alten Kartoffelroder um. Zum Aufsammeln des Lavendels diente ein Rübenernter. Auch für die Pflanzung auf mehr als einem Hektar Fläche wurde von dem einfallsreichen Blomberger Trio eine völlig neue Maschine konstruiert, die auf einem alten Grubber basiert. Das Gerät zieht in nur einem Arbeitsschritt die Pflanzreihen und verschließt sie auch wieder mit Erde. Oben drauf sitzen zwei Männer – der eine wirft die Pflanzen von der Ladefläche durch ein Rohr in die Furche, der andere stampft sie fest. Die GPS-Steuerung des Traktors sorgt für schnurgerade und zentimetergenau voneinander entfernte Reihen.

Umzug_Lavendelfeld_zweite_Reihe. Foto: Huxarium Gartenpark

Umzug_Lavendelfeld_zweite_Reihe. Foto: Huxarium Gartenpark

Es geht zwar nur im Schritttempo voran, aber dennoch ist die große Menge Lavendel binnen weniger Tage umgesetzt – was mit Spaten und Handarbeit kaum zu bewerkstelligen gewesen wäre. Hollmeier hatte im vergangenen Jahr auch das Lavendelfeld zur Landesgartenschau angelegt und gepflegt und auch das Blühlabyrinth in Eichel-Form auf der Landesgartenschau geschaffen.

Jetzt hoffen alle Beteiligten, dass der Lavendel gut angeht und schon dieses Jahr wieder prächtig blüht. Der Huxarium Gartenpark hat extra Pakete für Busgruppen aufgelegt, um Lavendel-Touristen anschließend in die Innenstadt zu bringen. Zum Beispiel wird ein Besuch am Lavendelfeld im Brückfeld kombiniert mit einer Alltagsmenschenführung und Kaffee/Kuchen oder Mittagessen. Auch die Kaufmannschaft ist eingebunden und wird passende Aktionen in den Lavendel-Wochen von Mitte Juni bis Ende Juli starten.

Wer sich noch original Gartenschau-Lavendel für den heimischen Garten sichern möchte, bekommt noch einmal eine Chance dazu: Nicht benötigte Lavendelpflanzen werden an der Kasse des Archäologieparks im Huxarium zum Verkauf angeboten. Der Preis beträgt wie zuletzt beim Höxteraner Frühling 5 Euro pro Stück (Zahlung mit EC- oder Kreditkarte). Interessenten können also bequem mit dem Auto zum Weserbalkon fahren und die Pflanzen direkt in den Kofferraum laden.

Spannende Egge-Exkursion des Fördervereins

Unterwegs im Revier des Regionalforstamtes Hochstift

Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung waren rund 30 Mitglieder des Fördervereins im Naturschutzgebiet Egge-Nord als Teil des möglichen Nationalparks Egge unterwegs. Vier Förster stellten anschaulich nachhaltiges Waldmanagement im Staatswald vor.

Florian Bitter, Matthias Berndt, Andreas Bathe und Michael Elmer vom Landesbetrieb Wald und Holz (v. l.) nahmen sich viel Zeit, um alle Fragen zu beantworten. (Foto: M. Wessels)

Florian Bitter, Matthias Berndt, Andreas Bathe und Michael Elmer vom Landesbetrieb Wald und Holz (v. l.) nahmen sich viel Zeit, um alle Fragen zu beantworten. (Foto: M. Wessels)

Wälder erfüllen eine Vielzahl an Funktionen. In Zeiten des Klimawandels stellen sie eine wichtige Kohlenstoffsenke dar, bieten einen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen-, Tier- und Pilzarten und liefern zudem den vielseitig nutzbaren, nachhaltigen Rohstoff Holz. In Nordrhein-Westfalen sind mehr als 70 Prozent der ca. 118.000 Hektar Staatswaldfläche als Landschafts- oder Naturschutzgebiete bzw. FFH- oder Vogelschutzgebiete ausgewiesen.

Gut informiert unterwegs im Naturschutzgebiet Egge-Nord: Förster vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW mit Mitgliedern des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge (Foto: K. Blaschke/C. Viotto)

Gut informiert unterwegs im Naturschutzgebiet Egge-Nord: Förster vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW mit Mitgliedern des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge (Foto: K. Blaschke/C. Viotto)

Das Regionalforstamt Hochstift ist eines von 16 Forstämtern des Landesbetriebs Wald und Holz NRW. Forstfachlich zuständig für die Kreise Paderborn und Höxter wird es auch als Buchenforstamt bezeichnet, wachsen hier in der Egge doch die meisten Buchen des Landes. Bei einer gemeinsamen Exkursion erläuterten der Leiter des Teams Waldnaturschutz Michael Elmer, der Fachgebietsleiter des Landeseigenen Forstbetriebes im Forstamt Matthias Berndt sowie die Revierförster Andreas Bathe und Florian Bitter den rund 30 Mitgliedern des Fördervereins die sozial und ökologisch nachhaltige Waldbewirtschaftung im Egge-Staatswald. „Wir freuen uns über das Interesse an unserer Arbeit. Gern begleiten wir den aktuellen Nationalpark-Dialog durch Sachinformationen konstruktiv und neutral hier in der Region“, sagte Matthias Berndt gleich zu Beginn der Exkursion.

Als Lieferant des Rohstoffs und Energieträgers Holz habe der Wald eine wirtschaftliche Bedeutung, so Matthias Berndt. Zugleich erfülle der Wald wertvolle Erholungs- und Schutzfunktionen und ist dabei gerade auch für die biologische Vielfalt unersetzlich. „Unsere Försterinnen und Förster arbeiten an einer modernen nachhaltigen Bewirtschaftung des Staatswaldes. Holznutzung und Schutz- und Erholungsleistungen werden aus einer Hand erbracht.“ Der Landeseigene Forstbetrieb sei gegenwärtig nach den Standards beider großer Forstzertifizierungssysteme (PEFC und FSC) zertifiziert. Eine Maßnahme, die beispielsweise der PEFC-Standard fordert, sei es, Biotopbäume auszuweisen und mehr Totholz im Wald zu belassen. Mit „Xylobius“ habe der Landesbetrieb Wald und Holz NRW ein eigenes Programm zur Förderung von Totholz und Biotopbäumen auf den Weg gebracht. Zudem werde im PEFC-zertifizierten Wald nicht mehr Holz geschlagen, als nachwachse und auch ein FSC-Zertifikat bestätige die vorbildliche Bewirtschaftung der Wälder in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht.

Wie Florian Bitter aufzeigte, sind in der Egge vor allem Buchenwälder dominant. Dabei kämen unterschiedliche Buchenwaldtypen vor. Beispielsweise wachse auf dem Egge-Osthang, den kalkhaltigen Böden der Egge-Vorberge sowie in Teilen der Südegge flächig Waldmeister-Buchenwald. Wie naturnahe und nachhaltige Wiederbewaldung aussehen kann, erklärte Andreas Bathe am Beispiel einer kleinen Fläche im Naturschutzgebiet Egge-Nord. Hier sei die Fichte abgestorben. Man setze nun auf klimastabilere Baumarten als Mischwald, pflanze neu. Doch die Natur helfe sich auch selbst. So stünden in unmittelbarer Nähe gesunde, samenproduzierende Bäume. Bei günstigen Bedingungen keimten die Samen der Altbäume.

In Wildnisentwicklungsgebieten findet keine Holznutzung mehr statt. Die natürlichen Prozesse sollen in diesen Waldarealen möglichst ungestört durch menschliche Nutzung ablaufen. (Foto: M. Wessels)

In Wildnisentwicklungsgebieten findet keine Holznutzung mehr statt. Die natürlichen Prozesse sollen in diesen Waldarealen möglichst ungestört durch menschliche Nutzung ablaufen. (Foto: M. Wessels)

Wie der Waldpflegeplan Naturerbe Buchenwälder OWL umgesetzt wird, erfuhren die Teilnehmenden im Revier von Andreas Bathe. Die Naturerbe Buchenwälder OWL repräsentieren in ihrer naturräumlichen Ausstattung in besonderer Weise die mitteleuropäischen Buchenwälder. In Waldpflegeplänen sind alle für ein Waldgebiet wichtigen Informationen über Pflanzen und Tiere enthalten. Daraus lassen sich dann Empfehlungen für die künftige Pflege und Entwicklung ableiten. Im Waldnaturschutzgebiet Egge-Nord erfasst Förster Bathe sogenannte Habitatbäume, also alte stehende Bäume, lebend oder tot, mit Baumlöchern, Höhlen, Astgabeln oder auch Rindenritzen. „Diese besonderen Bäume zeichnen sich durch ihre einzigartigen Eigenschaften aus, die verschiedenen Arten Unterschlupf und Nahrung bieten“, so Förster Bathe. Bei der Holzernte werde dann sehr sorgsam auf diese Bäume geachtet. „Wenn wie im vergangenen Winter die Böden zu nass sind und langanhaltender Frost ausbleibt, holen wir die Stämme nicht raus. Das würde sonst die Böden zu sehr schädigen.“

 Michael Elmer verwies in diesem Zusammenhang auf ein Forschungsprojekt mit dem Titel „Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung in Wäldern unterschiedlicher Nutzungsintensität (BiCO2)“. Dies helfe die Zusammenhänge zwischen forstlicher Nutzung, Artenvielfalt und Kohlenstoffspeicherung im Wald besser zu verstehen, so der Projektleiter bei Wald und Holz NRW. „Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung der Wälder durch die Wahl standortgerechter und überwiegend standortheimischer Baumarten das Belassen von Biotopbäumen und eine bodenschonende Bewirtschaftung sowohl der Kohlenstoffspeicher als auch die Biodiversität im Wald gestärkt werden können.“

Nach der mehr als dreistündigen Egge-Exkursion waren sich alle Teilnehmenden einig: Die besondere Begeisterung für den Naturwald war bei allen Förstern spürbar. Fördervereinsvorsitzender Hans Jürgen Wessels fasste es so zusammen: „Unser Engagement gilt der Ausweisung der Egge als Nationalpark. Unabhängig davon wissen wir den Wald bei Ihnen in besten Händen.“

www.egge-nationalpark.de

Lieblingstouren Rad fahren im Kulturland Kreis Höxter

Neuauflage der Broschüre mit ausgeschilderten Touren

Rad Desenberg: © Kulturland Kreis Höxter, I. Jansen

Rad Desenberg: © Kulturland Kreis Höxter, I. Jansen

Das Kulturland Kreis Höxter mit dem Fahrrad erkunden und in all seinen Facetten entdecken – ob bei einer entspannten Tagestour entlang der Flüsse und Bäche oder bei einer anspruchsvolleren Etappe durch die hügeligen Mittelgebirgslandschaften: Das ausgedehnte Radnetz der Region lädt zu abwechslungsreichen Unternehmungen ein.

Kreis Höxter. Mit der aktualisierten Neuauflage der Broschüre „Lieblingstouren Rad fahren im Kreis Höxter“ liefert der Tourismusbereich der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter (GfW) vielfältige Toureninspirationen. „Mit der Broschüre möchten wir unseren Bewohnern und Gästen die landschaftliche Schönheit unserer Region näherbringen und gleichzeitig das Bewusstsein für die vielfältigen Sehenswürdigkeiten und Angebote vor Ort wecken“, so Katja Krajewski, Tourismusreferentin der GfW.

Auf knapp 50 Seiten präsentiert die Broschüre ausgewählte Touren in verschiedenen Schwierigkeitsstufen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Mal steht das kulinarische Erleben im Mittelpunkt, mal die Weser oder Diemel und mal die Erlesene Natur, Schutzgebiete von europäischem Rang.

Radbroschüre: © Teutoburger Wald Tourismus, Dominik Ketz

Radbroschüre: © Teutoburger Wald Tourismus, Dominik Ketz

„Alle Tourenvorschläge sind durchgehend beschildert“, so Krajewski. „Darüber hinaus sind die Routen auch in den Tourenportalen Komoot und TEUTO_Navigator zu finden, was die Orientierung zusätzlich erleichtert. Ein QR-Code führt jeweils direkt zur Tour und ermöglicht es, den GPX-Track aufs Handy zu laden.“

Übersichtlich und anschaulich präsentiert sind in der Broschüre Klassiker wie der Nethe-Radweg ebenso wie die neu ausgeschilderten Routen des Projektes „Weser erfahren – Natur erleben“. Die Tour „Natur-nah am Wegesrand“ führt beispielsweise über 40 km sowohl durchs Wesertal bei Höxter als auch bergauf und bergab ins Weserbergland. Fünf Infotafeln an ausgewählten Standorten informieren über die Naturschätze entlang der Route und interaktive Rätselfragen für Kinder, Hörstationen und Augmented-Reality machen die Route zum außergewöhnlichen Erlebnis – für die ganze Familie.

„Die Broschüre bietet eine praktische und informative Grundlage, die Lust macht, das Kulturland Kreis Höxter mit dem Fahrrad zu erkunden “, fasst Krajewski zusammen.

Die Broschüre kann über die Webseite www.kulturland.org kostenlos als PDF heruntergeladen oder bei der GfW telefonisch unter 05271 974323 bzw. per E-Mail (info@kulturland.org) bestellt werden.

#ZusammenGegenRechts: Protestwochenende gegen die AfD und Rechtsextremismus

Demonstrationen gegen Rechts am Wochenende. Symbol-Foto: Jürgen Riedel

Demonstrationen gegen Rechts am Wochenende. Symbol-Foto: Jürgen Riedel

Unter dem Motto “Zusammen Gegen Rechts” finden am Wochenende in mehr als 90 Städten in Deutschland Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus statt. Demonstrationen finden unter anderem in Städten wie Berlin, Magdeburg und München und im ländlichen Raum wie Pirna, Kleve und Görlitz statt. Die Proteste werden von lokalen Gruppen aus der Zivilgesellschaft organisiert. Fridays For Future ruft zur Teilnahme auf und beteiligt sich vielerorts an der Organisation.
“Von Hambela bis Höcke und beim Geheimplan gegen Deutschland – die AfD versucht, menschenverachtendes und demokratiegefährdendes Gedankengut zu normalisieren. Wir als Zivilgesellschaft stellen uns an diesem Wochenende den Rechtsextremen entgegen und zeigen: Die Rechten sind nicht die Mehrheit. Hass und Hetze haben keinen Platz in unserer Gesellschaft”, so Samira Ghandour  von Fridays for Future Berlin
Seit den Enthüllungen über ein Geheimtreffen zwischen AfD-Funktionären und Rechtsextremen waren insgesamt über 130.000 Menschen deutschlandweit auf der Straße.

Demo gegen_Rechts_Symbolbild. Foto: J.Riedel.

Demo gegen_Rechts_Symbolbild. Foto: J.Riedel

“Geheimtreffen und gemeinsame Abstimmungen mit der AfD zeigen: Die Brandmauer gegenüber Rechts hat Risse bekommen. Die Zivilgesellschaft nimmt das nicht hin und zeigt klare Kante gegen rechte Hetze, Spaltung und Demokratiefeindlichkeit. Dasselbe fordern wir von allen demokratischen Parteien und Politikern: Eine klare Absage an jegliche Zusammenarbeit mit der AfD, nirgendwo und auf keiner Ebene!”, erklärt Lilith Diaw von Fridays for Future.
Eine deutschlandweite Übersicht der Proteste finden Sie auf der Website “Zusammen Gegen Rechts”, die gemeinsam mit “DemokraTeam” erstellt wurde.

Bürgerbegehren in Paderborn: Die Hälfte ist geschafft

Nationalpark-Bündnis übergibt die ersten 5.000 Unterschriften

Das Jahr 2024 startet mit guten Nachrichten: Das Bürgerbegehren „Ja! zu unserem Nationalpark Egge“ ist auch im Kreis Paderborn erfolgreich angelaufen. Sigrid Beer von B90/DIE GRÜNEN und Hans Jürgen Wessels vom Förderverein haben jetzt den ersten Wäschekorb voller Unterschriftenlisten zur Prüfung ins Paderborner Kreishaus gebracht.

Hans Jürgen Wessels (li.) und Sigrid Beer (re.) übergeben einen Wäschekorb voller Unterschriftenlisten an Kreisdezernentin Annette Mühlenhoff und Christopher Schüngel vom Büro des Kreistages. (Foto: Marion Wessels)

Hans Jürgen Wessels (li.) und Sigrid Beer (re.) übergeben einen Wäschekorb voller Unterschriftenlisten an Kreisdezernentin Annette Mühlenhoff und Christopher Schüngel vom Büro des Kreistages. (Foto: Marion Wessels)

Paderborn. Die Landesregierung hat sich schon 2015 den Zielen der nationalen Biodiversitätsstrategie verpflichtet und nun im Koalitionsvertrag von CDU und GRÜNEN vereinbart einen zweiten Nationalpark einzurichten.

Fünf Prozent der Waldfläche insgesamt und zehn Prozent der nordrhein-westfälischen Staatswaldfläche sollen sich unbeeinflusst von den Menschen entwickeln können. Die bisherige Bilanz ist ernüchternd: Bis heute ist das Ziel auf lediglich etwa 0,6 Prozent der Landesfläche Deutschlands erreicht und auch in NRW wurde das Fünf-Prozent-Ziel deutlich verfehlt. Dabei ist eigentlich klar, dass dem Artensterben entschieden begegnet werden muss und dafür ist ein Nationalpark die beste Möglichkeit. Davon zeigt sich auch die Mehrheit in der Bevölkerung Ostwestfalens überzeugt. Das hat zuletzt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge ergeben und damit die grundsätzlich positive Haltung zu einem Nationalpark in der Region erneut bestätigt. Nur 19 Prozent fänden einen Nationalpark schlecht und 19 Prozent wissen es nicht oder haben keine Angaben gemacht.

Trotzdem sind CDU und FDP im Kreis dagegen. Mit den aktuell laufenden Bürgerbegehren „Ja! zu unserem Nationalpark Egge“ beantragen die Bürgerinnen und Bürger der Kreise Höxter und Paderborn durch ihre Unterschrift die Durchführung von Bürgerentscheiden. Sie wollen selbst entscheiden, ob sich ihre jeweiligen Kreise beim Land NRW um die Ausweisung eines Nationalparks Egge bewerben sollen. Mit der Egge gibt es in Ostwestfalen-Lippe eine Region, die zweifelsfrei nationalparkgeeignet ist, wie NRW-Umweltminister Oliver Krischer betont. Etwa 12.400 ha Staatswaldfläche würde das Land in einen Nationalpark überführen, wenn die Region dies will.

Mit der Verweigerung von CDU und FDP geben sich die Nationalparkbefürworter nicht zufrieden und haben deshalb das erste Bürgerbegehren im Kreis Paderborn gestartet. Sie sammeln seit einigen Wochen auf verschiedenen Wegen Unterschriften. Sie gehen von Haus zu Haus, nutzen Kultur- und Sportveranstaltungen, stehen auf Wochenmärkten oder sind in den Innenstädten der Städte und Gemeinden unterwegs. Notwendig sind 10.000 Unterschriften, um einen Bürgerentscheid durchführen zu können. Mehr als 5.000 Unterschriften sind bereits allein im Kreis Paderborn zusammengekommen. Sigrid Beer von B90/DIE GRÜNEN und Hans Jürgen Wessels vom Förderverein haben jetzt einen ersten Wäschekorb voller Unterschriftenlisten zur Prüfung ins Paderborner Kreishaus gebracht. Beide sind Vertretungsberechtigte für das Paderborner Bürgerbegehren. „Die Menschen sind total aufgeschlossen und finden es gut, dass sie eine so wichtige Zukunftsentscheidung selbst treffen können“, beschreibt Hans Jürgen Wessels seine Eindrücke. Sigrid Beer ergänzt: „Unsere Mitstreiter sind hochmotiviert und bei Wind und Wetter für die gute Sache unterwegs. Ein wirklich starkes demokratisches Engagement. Dafür bedanken wir uns sehr“

Kreisdezernentin Annette Mühlenhoff nahm die Listen entgegen. Der Kreis wird nun damit beginnen, die Unterschriften auf den Listen bei den Einwohnermeldeämtern der Kommunen im Kreis auf ihre Gültigkeit prüfen zu lassen. „Das muss mit der gebotenen Sorgfalt, gleichwohl natürlich so schnell wie möglich erfolgen.“ Kreisweit ist es das erste Bürgerbegehren. „Es ist gut, dass wir schon jetzt erste Listen bekommen und nicht alle zum Schluss. So können wir gemeinsam mit den Kommunen Erfahrungen in den Erfordernissen der Prüfung sammeln“, so Annette Mühlenhoff.

Wenn ausreichend gültige Unterschriften abgegeben wurden, entscheidet der Kreistag über die formelle Zulässigkeit des Bürgerbegehrens hinsichtlich Form und Inhalt. Dann könnte der Kreistag beschließen, das Bürgerbegehren inhaltlich zu übernehmen. Geschieht dies nicht, kommt es zum Bürgerentscheid. Nach der Satzung zur Durchführung von Bürgerentscheiden des Kreises Paderborn findet die Abstimmung dann ausschließlich per Brief statt.

Bis Ende März sollen interessierte Regionen ihre Bewerbung für einen Nationalpark einreichen. NRW-Umweltminister Oliver Krischer hatte jüngst erklärt, bei einem laufenden Bürgerentscheid diese Frist verlängern zu wollen.

Die Unterschriftenlisten sind auf der eigens für das Bürgerbegehren eingerichteten Website unter www.nationalparkegge.de zu finden. Ausdrucken, ausfüllen, unterschreiben und bei einer der Sammelstellen abgeben – So zählt jede Stimme.

Unter www.egge-nationalpark.de gibt’s weitere Informationen zum geplanten Nationalpark.

Der „Fleiß-Pegel“ des Jahres für OWL: 21,3 Mio. Überstunden – 11,7 Mio. für „umsonst“

Fotomontage: NGG | Nils Hillebrand Mal eben eine Stunde dranhängen – oder auch zwei oder drei ...: Der Überstunden - Berg ist enorm. „Gerade auch Gastro - Beschäftigte leisten ein strammes Pensum an Plus - Stunden in der Küche und im Service, aber auch rund um Theke, Rezeption und Hotelbar“, so die Gastro - Gewerkschaft NGG.

Fotomontage:
NGG | Nils Hillebrand
Mal eben eine Stunde dranhängen – oder auch zwei oder drei …: Der Überstunden –
Berg ist enorm. „Gerade auch Gastro – Beschäftigte leisten ein strammes Pensum an
Plus – Stunden in der Küche und im Service, aber auch rund um Theke, Rezeption und
Hotelbar“, so die Gastro – Gewerkschaft NGG.

OWL. Es ist der „Fleiß-Pegel“ von OWL: Rund 21,33 Millionen Überstunden haben die Menschen in Ostwestfalen-Lippe im vergangenen Jahr am Arbeitsplatz zusätzlich geleistet. Davon 11,67 Millionen Arbeitsstunden zum Nulltarif – ohne Bezahlung. Das geht aus dem „Überstunden-Monitor“ vom Pestel-Institut hervor. Die Wissenschaftler haben dabei die „Plus-Stunden im Job“ im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) untersucht.

Ein pikantes Ergebnis aus dem „Überstunden-Monitor“: „Alle Beschäftigten zusammengenommen haben den Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe durch unbezahlte Mehrarbeit rund 168 Millionen Euro quasi ‚geschenkt‘. Und das ist schon äußerst sparsam – nämlich nur auf Mindestlohn-Basis – gerechnet“, sagt Thorsten Kleile von der NGG Ostwestfalen-Lippe. Außerdem sei der Überstunden-Berg auch ein Gradmesser für den „massiven Fachkräftemangel“.

„Allein in Hotels, Restaurants und Gaststätten leisteten die Beschäftigten im vergangenen Jahr in Ostwestfalen-Lippe rund 247.000 Überstunden. 100.000 davon ohne Bezahlung – quasi für umsonst“, so das Pestel-Institut. Die Wissenschaftler haben bei ihrer Untersuchung aktuelle Mikrozensusdaten ausgewertet. Basis der Überstunden-Berechnung ist die Übertragung von Branchen-Durchschnittswerten auf die Beschäftigungsstruktur von OWL.

Mit Blick auf die Überstunden warnt die NGG Ostwestfalen-Lippe: Hotellerie und Gastronomie könnten nicht dauerhaft auf die „Goodwill-Überstunden“ ihrer Beschäftigten bauen. „Es wird höchste Zeit, das Fachkräfte-Loch zu stopfen, das die Corona-Pandemie noch vergrößert hat. Das klappt allerdings nur, wenn Hotels und Restaurants bereit sind, attraktive Löhne zu bezahlen“, sagt Thorsten Kleile. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten. Nur dann werde es gelingen, junge Menschen für eine Ausbildung im Hotel oder Restaurant zu gewinnen und Gastro-Beschäftigte nach ihrer Ausbildung in der Branche zu halten.

Das Gastgewerbe erlebe gerade einen regelrechten „Fachkräfte-Schwund und Mini-Job-Schub“. Ob in der Küche, im Service, an der Hotelrezeption oder an der Bar: „Die Branche versucht, fehlende Fachkräfte immer häufiger durch angelernte Beschäftigte zu ersetzen“, berichtet der Geschäftsführer der NGG Ostwestfalen-Lippe. Mittlerweile seien 59 Prozent der Gastro-Beschäftigten in OWL Mini-Jobber.

Der Fachkräfte-Mangel und eine faire Bezahlung in der Gastronomie, im Lebensmittelhandwerk und in der Ernährungsindustrie werden auch ein Schwerpunktthema auf dem Gewerkschaftstag der NGG Mitte November in Bremen sein, zu dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet wird.

OWL blickt auf erfolgreiche Landesgartenschau 2023

Zahlreiche Gäste informierten sich über Ostwestfalen-Lippe und die Urlaubsregion Teutoburger Wald

Freuen sich über den großen Erfolg der diesjährigen Landesgartenschau (v.l.n.r.) Birgit Griese-Lödige (Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge), Anja Veith (Kreis Paderborn), Jan Hüttner (Interkommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Kreis Herford), Dörte Pieper (Lippe Tourismus & Marketing GmbH), Markus Backes (Teutoburger Wald Tourismus/OstWestfalenLippe GmbH), Gabriela Lamm (Bielefeld Marketing GmbH), Katja Krajewski (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH). Copyright: GfW Höxter/Stolte

Freuen sich über den großen Erfolg der diesjährigen Landesgartenschau (v.l.n.r.)
Birgit Griese-Lödige (Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge), Anja Veith (Kreis Paderborn), Jan Hüttner (Interkommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Kreis Herford), Dörte Pieper (Lippe Tourismus & Marketing GmbH), Markus Backes (Teutoburger Wald Tourismus/OstWestfalenLippe GmbH), Gabriela Lamm (Bielefeld Marketing GmbH), Katja Krajewski (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH). Copyright: GfW Höxter/Stolte

Bielefeld/Höxter. Seit April dieses Jahres lockt die Landesgartenschau Höxter mehr als eine halbe Million Besucher auf das Gelände. Viele nutzen die Möglichkeit, sich vor Ort über die Urlaubsregion zu informieren. Der Teutoburger Wald Tourismus zieht ein positives Fazit.

 Der Gemeinschaftsstand der Touristiker der Region wird von den zahlreichen Besuchern der Landesgartenschau sehr gut angenommen. Im großen Pavillon am Standort im Weserbogen finden Interessierte neben Prospektmaterial ein buntes Programm mit vielen Aktionen für alle Sinne. So kamen Gäste bereits in den Genuss eines leckeren Biertastings der Privat-Brauerei Strate aus Detmold oder entspannten bei einer Nackenmassage vom Gräflichen Park Health & Balance Resorts.

 „Wir freuen uns, dass unser Informationsstand während der Landesgartenschau ein solcher Besuchermagnet ist, und sind uns sicher, dass wir Gäste wie Einwohner von der hohen Attraktivität unserer Urlaubsregion überzeugen konnten“, so Katja Krajewski, Tourismusreferentin der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH. Auch Markus Backes, Leitung Teutoburger Wald Tourismus, zieht ein positives Fazit zum Gemeinschaftsstand: „Es ist schön, dass alle Touristiker an einem Strang gezogen haben. Der sehr gute Prospektabsatz zeigt, dass unsere Beratung zu Tipps und Angeboten gut angekommen ist.“

 Die Region OWL blickt bereits jetzt auf eine erfolgreiche Landesgartenschau 2023. Bis zum 15. Oktober haben Interessierte noch die Möglichkeit, den Schaupark in Höxter zu besuchen.

Musik erleben in der Musikschule Höxter

Vielfältige Angebote für alle Musikinteressierte

Die Musikschule Höxter sorgt mit verschiedenen Ensembles für ein gemeinsames Musikerlebnis. Im Bild: Das sinfonische Blasorchester beim Festakt zum 1200-jährigen Bestehend der Stadt Höxter. Foto: Stadt Höxter

Die Musikschule Höxter sorgt mit verschiedenen Ensembles für ein gemeinsames Musikerlebnis. Im Bild: Das sinfonische Blasorchester beim Festakt zum 1200-jährigen Bestehend der Stadt Höxter. Foto: Stadt Höxter

Höxter. Die Musikschule Höxter hat für alle Musikinteressierte, unabhängig ihres Alters oder ihrer musikalischen Vorlieben, ein maßgeschneidertes Unterrichtsangebot. Bereits nach den Herbstferien starten in einigen Bereichen neue Kurse. Aber auch der Einstieg in die bereits laufenden Kurse ist in vielen Fällen möglich.

In der Musikalischen Früherziehung (MFE) entdecken Kinder zwischen 4 und 6 Jahren mit Spiel und Spaß die Grundlagen der Musik. Sie erleben Musik mit allen Sinnen, durch Bewegung, Singen und Spielen auf Orff-Instrumenten. Nebenbei werden sie in allen Bereichen ihrer persönlichen Entwicklung gefördert. So werden Grundlagen für ihre weitere musikalische Bildung gelegt. Das wichtigste Ziel bleibt beim Musizieren in einer Gruppe, die Freude und den Spaß am musikalischen Erleben zu entdecken und zu stärken. In einigen Gruppen sind noch Plätze frei, bei Bedarf können aber auch neue Gruppen angeboten werden.

Der interkulturelle Kinderchor unter der Leitung von Doris Winkler lädt alle Kinder im Grundschulalter zum gemeinsamen Singen ein. Mit viel Spaß und Bewegung werden zurzeit moderne Kinderlieder aus aller Welt erarbeitet. Nach den Herbstferien startet der Chor mit der Vorbereitung der geplanten Auftritte auf dem Weihnachtsmarkt. Ein perfekter Zeitpunkt, um mit dem Chorsingen anzufangen. Die Proben finden donnerstags, …… in der Aula der Musikschule/VHS statt.

Für die „Gesangsmuffel“ hat die Musikschule Höxter viele verschiedene Instrumentalangebote parat. Ob ein Streich-, Blas-., Zupf- oder Tasteninstrument – die Auswahl ist fast grenzenlos.

Alle Kinder im Grundschulalter, die noch bei der Wahl des passenden Instrumentes unentschlossen sind, sind zur Teilnahme am Instrumentenkarussell der Musikschule Höxter eingeladen. Hier können Keyboard, Schlagzeug, Cello, Gitarre und Klarinette unter Anleitung ausgebildeter Instrumentallehrkräfte ausprobiert werden. Nach vier Wochen Unterrichtszeit auf einem der Instrumente wird zum nächsten gewechselt, bis alle fünf Instrumente kennengelernt wurden. Die Instrumente dürfen zum näheren Kennenlernen und Üben mit nach Hause genommen werden. Am Ende des Instrumentenkarussells kann der Unterricht auf dem Wunschinstrument fortgesetzt werden. Der Unterricht findet je nach Instrument montags oder donnerstags statt.

Die fortgeschrittenen Instrumentalisten dürfen an der Musikschule Höxter mit vielen Gleichgesinnten in verschiedenen Ensembles gemeinsam musizieren und so die aktive Beschäftigung mit Musik genießen.

Bei allen Fragen zu den Unterrichtsangeboten der Musikschule Höxter wenden Sie sich an das Sekretariat der Musikschule in der Möllingerstraße 9, per Telefon: 05271 963-4602 oder E-Mail: info@musikschule-höxter.de.

Corvey und die kabarettistische Dreifaltigkeit

In 1200 Jahren nicht so viel gelacht: Gemeinde begeistert 300 Gäste mit humoristischem Programm

„Gott ist Mensch geworden und nicht Mann“, sagt Anja Geuecke. Die Kabarettistin lebt im Sauerland und stammt aus Erkeln. Von dort aus waren ihre Eltern mit nach Corvey gekommen. Foto: Kirchengemeinde Corvey

„Gott ist Mensch geworden und nicht Mann“, sagt Anja Geuecke. Die Kabarettistin lebt im Sauerland und stammt aus Erkeln. Von dort aus waren ihre Eltern mit nach Corvey gekommen. Foto: Kirchengemeinde Corvey

Höxter. Wie viel Humor verträgt ein Welterbe? Sehr viel. Das kann die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus kühn behaupten. Denn sie hat’s probiert. Ihr Kirchenkabarett mit drei Vollblut-Humoristen katholischer Prägung war angesichts der Location, der ehrwürdigen Abteikirche, ein Wagnis. Das Experiment geriet zum Volltreffer. 300 Menschen waren hingerissen. Und hatten das Gefühl, dass St. Vitus auf seinem Monument an der Nordwand am liebsten mitgelacht hätte.

Fällt heute Abend der Putz von den Wänden? Geraten die Reliquien in Unordnung? Und ist am Ende auch die Orgel verstimmt? Als Hans-Werner Gorzolka mit diesen Szenarien das Experiment des Kirchenkabaretts in Corveys heiligen Hallen ankündigte, kam der Büttenredner in ihm durch. Als solcher hat der Kreisheimatpfleger und Ideengeber dieses Abends den Karneval in seinem Heimatort Ovenhausen jahrelang mitgestaltet. Kein Wunder also, dass er den richtigen humoristischen Ton traf und die Lacher gleich auf seiner Seite hatte, als er die Künstler Udo Reineke, Anja Geuecke alias Hettwich vom Himmelsberg und Willibert Pauels („ne bergische Jung“) als „die katholische kabarettistische Dreifaltigkeit“ ankündigte.

Diese hat es in sich. Jede(r) für sich ist Kult. Und karikiert die Situation katholischen Kirche deutlich, aber weder destruktiv noch würdelos. Alle drei nennen den Reformbedarf beim Namen, kommunizieren aber auch unmissverständlich, dass die Kirche es wert ist, erneuert zu werden.

In diesem Geist kann Lachen eine Kraftquelle sein. Das war es bis zur letzten Minute und ging schon los, als Udo Reineke den Anfang machte. In seiner kultigen Landwirtskluft mit grüner Mütze zog er in katholischer Manier durch den Mittelgang in die Kirche ein und erzählte nach rustikalem Standup-Smalltalk mit Gästen rechts und links des Wegs in schönstem Westfälisch aus einer Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war – in der die Bauern der Warburger Börde sonntags im Hochamt an ihrem Stammplatz auf der Orgelbühne die Schweinepreise diskutierten.

Alles vorbei – nicht nur weil die Landwirte inzwischen fast alle Vegetarier sind, so Udo Reineke, sondern auch, weil man jüngst durch gezieltes Nichtheizen der Kirchen die letzten frommen Katholiken auch noch vergrault hat.

Überhaupt sind die Katholiken mittlerweile eine seltene und suspekte Spezies, die mit der Frage „Du bist doch auch einer von denen?“ beargwöhnt wird. „Ich sage dann immer: Ich kenne diese Menschen nicht“, plauderte Udo Reineke aus dem (kabarettistischen) Nähkästchen. „Dann kräht auf meinem Hof immer der Hahn.“ Wie im Neuen Testament, als Petrus seine Zugehörigkeit zu Jesus leugnet. „Ich hab den Hahn aber inzwischen geschlachtet“, erzählt Udo Reineke. „Solche WikiLeaks muss man einen Kopf kürzer machen.“

Ideengeber Hans-Werner Gorzolka (rechts) und Kirchenvorstand Josef Kowalski danken der Die katholischen kabarettistischen Dreifaltigkeit Willibert Pauels (ne Bergische Jung), Udo Reineke und Anja Geuecke (Hettwich vom Himmelsberg). Foto: Kirchengemeinde Corvey

Ideengeber Hans-Werner Gorzolka (rechts) und Kirchenvorstand Josef Kowalski danken der Die katholischen kabarettistischen Dreifaltigkeit Willibert Pauels (ne Bergische Jung), Udo Reineke und Anja Geuecke (Hettwich vom Himmelsberg). Foto: Kirchengemeinde Corvey

Augenblicke wie diese rissen die Menschen in der aus den Nähten platzenden Kirche zu Begeisterungsstürmen hin. Diese setzten sich nahtlos fort, als Hettwich vom Himmelsberg übernahm und auf ihre roten Kirchen-Kampf-Schuhe verwies. Austreten komme für sie nicht in Frage – „weil man eine leere Kirche nicht für voll nehmen kann“. Mit dem Frauen-Priesteramt werde es zu ihren Lebzeiten wahrscheinlich nichts mehr. Trotzdem will Hettwich nicht aufgeben. Denn „Gott hat Männer und Frauen gleichermaßen in die Nachfolge berufen. Gott ist Mensch geworden und nicht Mann“, sagte sie. Und scannte sogleich mit prüfendem Blick die barocke Pracht ab: Aha. Es ist nichts von den Wänden gefallen. Kein Putz und auch kein Kirchenmann von den Chorgestühl-Dorsalen. Dann konnte sie ja nochmal nachlegen mit ihren Spitzen gegen die männerdominierten Kirchenstrukturen. Hettwichs Klartext bestärkten die Frauen im Publikum darin, das Kirchenschiff beharrlich (Reform-)Kurs zu halten.

An diesem Kurs liegt auch Willibert Pauels, katholischer Diakon und Büttenredner im Karneval. Die rheinische Frohnatur mit Pappnase trat von der Sakristei aus vor das Publikum und kündigte sich mit dem gottesdienstüblichen Läuten am Durchgang zum Chorraum an. Den Pastorenhut tauschte er dann schnell gegen seine jecke Melone aus. Und ging direkt in die (humoristischen) Vollen, als er erzählte, dass er seinem Chef, Kardinal Woelki, ein Fahrrad schenken wollte. Warum dieser es nicht annehmen wollte, war klar: „Das Fahrrad hat Rücktritt“.

Gesellschaftskritik verpackte der Humorist in melodisches Kölsch. Beispiel:  Winnetou. Wer diese Filme problematisiere, verkenne eine zentrale Botschaft, die sich zeige, wenn der Apachen-Häuptling und Old Shatterhand Blutsbrüderschaft schließen. „Das ist Liebe, kein Rassismus“. Sprachs und summte die legendäre Filmmusik. Die Gäste stimmten mit ein. Was für ein Moment. Das hat das prachtvolle Gotteshaus noch nicht erlebt.

Humor sei befreiend, sagt Pauels. Man stehe in einer inneren Freiheit über den Dingen. „Deshalb erlaube ich mir das vor dieser unglaublichen Kulisse.“ Willibert Pauels überzeugte in einer Mischung aus Büttenrede und Glaubensbekenntnis, das zu einer impulsgebenden Art der Verkündigung geriet.

Deshalb blieb der Putz auch an den Wänden. Die Gäste sind mit dem Gefühl aus der Kirche gegangen, dass dort in 1200 Jahren noch nie so viel gelacht worden ist. Und dass dieser besondere Ort durch die gelöste Stimmung nicht seiner Würde beraubt wurde.

Die Befürchtung, dass das passieren könnte, hat der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Josef Kowalski, zu Beginn dieses denkwürdigen Programmpunktes im Jubiläumsjahr gleich zerstreut. Ob ein solcher Abend angesichts der Situation der katholischen Kirche stilgerecht sei – diese Frage beantwortete er mit einem klaren Ja.  „Dieser Abend ist wichtig, um unseren inneren Kompass zu justieren und den Menschen Mut zu machen, nicht aus der Kirche auszutreten.“ Wer lache, gehe auf Distanz auch zu sich selbst und finde aus dieser Distanz heraus für schwierige Situationen Lösungen.

Insofern regte die Kaberettnacht dazu an, auch über sich selbst zu lachen. Wer das könne, sei auch in der Lage, leidenschaftlich und ohne dogmatische Starre zu diskutieren, sagt Willibert Pauels. So kann auch in diesem Sinne von Corvey ein Ruck ausgehen.

Corvey und das Erbe der Antike

„Zeitreise“-Vortrag gibt Ausblick auf große Sonderausstellung in Paderborn

Dr. Christiane Ruhmann gestaltet den Vortragsabend in Corvey. Sie ist als Projektleitung und Kuratorin für kunst- und kulturhistorische Sonderausstellungen beim Diözesanmuseum Paderborn tätig. Foto: Diözesanmuseum

Dr. Christiane Ruhmann gestaltet den Vortragsabend in Corvey. Sie ist als Projektleitung und Kuratorin für kunst- und kulturhistorische Sonderausstellungen beim Diözesanmuseum Paderborn tätig. Foto: Diözesanmuseum

Höxter. Die „Zeitreise“ in Corveys große monastische Geschichte nähert sich ihrem Ende. Die zehnte von elf Etappen richtet am Donnerstag, 5. Oktober, den Blick auf „Corvey und das Erbe der Antike“.

Diesen Titel trägt eine groß angelegte Sonderausstellung, die von Herbst 2024 an im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen sein wird. Dr. Christiane Ruhmann gibt in Corvey einen Ausblick auf die Schau. Die Wissenschaftlerin gehört dem Team des Diözesanmuseums an. Der Vortragsabend mit ihr beginnt wie immer um 19 Uhr in der ehemaligen Abteikirche Corvey. Die gastgebende Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus freut sich auf viele Gäste.

Die Ausstellung in Paderborn begibt sich auf die Spuren eines Kulturtransfers. Diesen haben die Mönche, die 822 die Abtei Corvey gründeten, an ihrem neuen Klosterort an der Weser in Architektur, Malerei und Kunsthandwerk vollzogen. So brachten sie im Johanneschor des Westwerks die Geschichte des griechischen Helden Odysseus als Malereizyklus an die Wände.

Warum die Mönche dieses antike Motiv auswählten – dieser und vielen weiteren spannenden Fragen können die Gäste von Herbst 2024 an in Paderborn nachgehen. Mit der Schau führt nach der überaus erfolgreichen Karolinger-Ausstellung im Jahr 1999 ein weiteres großes Ausstellungsprojekt des Diözesanmuseums nach Corvey. Präsentiert werden Leihgaben aus ganz Westeuropa und den USA.

Dr. Christiane Ruhmann wird die Sonderausstellung nun im Rahmen der „Zeireise“ zum 1200-jährigen Bestehen der ehemaligen Benediktinerabtei und heutigen Welterbestätte Corvey erläutern. Sie hat Archäologie und Geschichte in Münster und Kiel studiert und 1998 in Münster promoviert. Während und nach der Promotion arbeitete sie in der Denkmalpflege beim Westfälischen Museum für Archäologie. Seit 1999 ist sie als Projektleitung und Kuratorin für kunst- und kulturhistorische Sonderausstellungen bei der Ausstellungsgesellschaft Paderborn, seit 2008 beim Diözesanmuseum Paderborn tätig. Darüber hinaus hat sie an Ausstellungsprojekten an den Externsteinen, in Manuta und Berlin mitgewirkt.

Wie immer runden Musikbeiträge und eine Weinverkostung den Abend ab. Die Vortragsreihe zum Corvey-Jubiläum richtet sich an alle Interessierten. Die Gäste können ohne Anmeldung teilnehmen. Der Eintritt ist frei. Das durchweg rege Interesse freut die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus außerordentlich.

Mehr Flexibilität in der Energiewende und der beruflichen Bildung

Am 24. September diskutierten Prof. Dr. Johannes Üpping und Prof. Dr. Boris Stemmer von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), Landtagsabgeordneter und Bäckermeister Matthias Goeken, der Landrat des Kreises Höxter, Michael Stickeln und Petra Görtz vom Berufskolleg des Kreises Höxter unter dem Motto „Höxter 2030+ Klima, Energie und Beruf II“ über Klima- und Zukunftsthemen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Landesgartenschau 2023 in Höxter statt.

Höxter. Zu Beginn stellten drei Studierende aus dem Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TH OWL eine Studie vor, die sie gemeinsam mit Prof. Dr. Boris Stemmer durchgeführt hatten. Darin beschrieben sie vier verschiedene Szenarien (Trend-, Wirtschafts-, Natur- und Landschaftsszenario) vor, die mehrere mögliche Arten des Ausbaus erneuerbarer Energien und ihre Auswirkungen auf den Kreis Höxter zeigen. Darüber hinaus wiesen sie darauf hin, dass auch das Recycling und die Entsorgung der genutzten Materialien (z.B. von Rotorblättern) zu berücksichtigen sei, wie auch mit Möglichkeiten der Speicherung des erzeugten Stroms. Zudem sei die Gewinnung von Fachkräften zur baulichen Umsetzung von erneuerbaren Energieanlagen notwendig.

Dem folgte ein Kurzvortrag von Prof. Johannes Üpping vom Fachbereich Elektrotechnik der TH OWL, in dem er den Gewinn und Verbrauch von erneuerbaren Energien bis ins Jahr 2050 hinein berechnet.

Anschließend ging es in der von Moderator Michael Krakow geleiteten Diskussion um den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Rolle der beruflichen Bildung dabei. Allgemein wurden die Möglichkeiten und auch Grenzen der beruflichen Ausbildung im ländlichen Bereich aufgezeigt. Zudem wurden Herausforderungen und Chancen des bevorstehenden Transformationsprozesses im Kreis Höxter beleuchtet.

Petra Görtz verdeutlichte zusammen mit Michael Stickeln anhand verschiedener Beispielen, wie die Attraktivität der beruflichen Bildung am Berufskolleg Kreis Höxter gesteigert wird. Dazu zählen etwa besonderen Räumlichkeiten (z.B. Digi Lab Being Social, tec4you-Lab), mehr Digitalisierung am Berufskolleg, Kooperationen und Projekte (z.B. Regionales Bildungszentrum). Zugleich sei die berufliche Ausbildung im ländlichen Bereich zunehmend gefährdet, da die unflexible Mindestanzahl von 16 Auszubildende für bestehende Ausbildungsgänge und 22 Auszubildende für neue Ausbildungsgänge dafür sorgen, dass Ausbildungsgänge in den nächsten Jahren wahrscheinlich beendet werden müssen bzw. keine neuen Ausbildungsgänge entstehen können. Verschiedene Lösungsansätze seien vorhanden, nur leider sei die Anwendung durch Vorgaben und Regularien kaum möglich. Angesichts der Transformationen im Kreis Höxter sei es daher notwendig, dass sich die berufliche Ausbildung dem verändernden Bedarf an Fachkräften entsprechend anpassen kann. Um die berufliche Ausbildung im ländlichen Bereich zu sichern, brauche es in der Beschulung der Auszubildenden mehr Flexibilität, Kooperation und Digitalisierung.

Der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken wies daraufhin, dass er sich mit Anträgen an das jeweilige Ministerium für eine bessere Situation der beruflichen Bildung einsetze, da ihm als Bäckermeister die berufliche Bildung am Herzen liege. Aus seiner Sicht sollte es keine Gegensätze zwischen der beruflichen und akademischen Bildung geben. Er wünscht sich mehr Durchlässigkeit zwischen den beiden Systemen und weist daraufhin, dass Module für Auszubildende z.B. von Fachschulen oder Hochschule angeboten werden sollten, damit eine Weiterbildung ermöglicht wird. Zudem gebe es allein in NRW 60.000 junge Menschen, die nach der Schule noch keine weitere (Aus-)Bildung machen. Würde man sie für die berufliche Bildung gewinnen, könnte es den Fachkräftemangel deutlich mildern. Hinsichtlich der Forderung nach mehr Flexibilität schließt er sich Petra Görtz und Michael Stickeln an, wobei er sich zudem eine andere Fehlerkultur wünsche.

Auch Prof. Johannes Üpping plädierte für eine stärkere Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung sowie der regionalen Wirtschaft. Nur so könne Wissenstransfer stattfinden. Für die berufliche Bildung brauche es mehr Flexibilität – beispielsweise, indem auch Fachkräfte aus Unternehmen Lehrveranstaltungen an der Hochschule besuchen können. Oftmals scheitere das aber ähnlich wie bei der Energiewende an zu viel Bürokratie. Es brauche stattdessen mehr „pragmatische Illegalität“. Ebenfalls betonte Üpping, dass die technologischen Mittel für die Energiewende vorhanden seien, es aber klare Willensbekundungen von Politik und Gesellschaft bräuchte. Außerdem müsse man viel stärker die Vorteile der Energiewende für die Gesellschaft und die Vorzüge der beruflichen Bildung herausstellen.

Prof. Dr. Stemmer resümierte, dass es große Potenziale bezüglich der Erzeugung erneuerbarer Energien gebe, woraus sich große Chancen für die Menschen im Kreis Höxter ergäben. Das müsse man den Menschen erklären und sie dadurch mitnehmen. Auch die Hochschule könne durch die Ausbildung der Studierenden eine große Rolle spielen, die vor Ort für die Energiewende tätig werden könnten. Zudem könnte die akademische Bildung inhaltlich durch das Aufzeigen verschiedener Optionen bzw. Entscheidungsspielräume im Prozess unterstützen.

Wer mehr zu weiteren spannenden Ideen und Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende und der beruflichen Bildung wissen möchte, findet den Stream der Podiumsdiskussion bei YouTube unter dem Titel „Höxter 2030+ Klima, Energie und Beruf (II)“.

Die Podiumsdiskussion wurde organisiert von Bildungsbrücken OWL, einem Verbundprojekt der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, des Kreises Lippe, der Lippe Bildung eG und der Technischen Hochschule OWL. Das Projekt wird im Rahmen des Innovationswettbewerbes InnoVET durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

 

Veranstaltungen in Höxter 2023

Höxter. Auch im Oktober gibt es in Höxter viel zu bieten. Die ganze Übersicht finden Sie hier:

Märkte:
Wochenmarkt
jeden Mittwoch und Samstag, 08.00 – 13.00 Uhr
Ort: Innenstadt

Vieh- und Krammarkt
04.10.2023, 08.00 – 13.00 Uhr
Ort: Innenstadt

Veganer Markt
Jeden 1. Samstag im Monat 09.00 – 14.00 Uhr
Ort: Marktplatz Höxter

KunstRaumKirche
07.-08.10.2023, 10.00 – 18.00 Uhr
3. Kunstmarkt im Kreis Höxter
Ort: Marienkirche Höxter

Ausstellungen:
Sonderausstellung mit Rahmenprogramm „Lustgarten“
28.04. – 22.10.2023

Porzellan und Gartenkunst
Ort: Porzellanmuseum Fürstenberg
Forum Anja Niedringhaus: „Impressionen aus der Ukraine“
Di-So, 10.00 – 17.00 Uhr

Fotografien von Howard G.Buffett
Ort: Forum Anja Niedringhaus
Jacob Pins: „… und die Bäume blieben in Höxter“
04.06. – 30.11.2023
Ort: Forum Jacob Pins

Führungen:
Öffentliche Führungen im UNESCO Welterbe Corvey
jeden Samstag, Sonntag, Feiertag & Brückentag um 11.00 und 15.00 Uhr
donnerstags 15.00 Uhr
Ort: UNESCO Welterbe Corvey

Öffentliche Führungen in FÜRSTENBERG
jeden Sonntag 14.00 Uhr (bis 31.10.2023)
Ort: Museum Schloss Fürstenberg

Öffentliche Museumsführung
07.10.2023, 15.00 Uhr
Ort: Forum Jacob Pins

Theater/Comedy/Kabarett:
„Familie Flöz – Feste“
02.10.2023, 19.00 – 20.00 Uhr
Märchen für Erwachsene ohne Worte
Ort: Residenz Stadthalle, Höxter

„Jetzt oder nie“
14.10.2023, 20.00 Uhr
Kabarett mit Frieda Braun
Café & Zimmertheater
Ort: Residenz Stadthalle, Höxter

Musik:
Harmonia Pacis-Klänge vom Frieden
03.10.2023, 17.00 – 18.00 Uhr
Musikalische Vesper zum Tag der Deutschen Einheit
Ort: Abteikirche Corvey

Servus Peter
12.10.2023, 19.00 Uhr
Eine Hommage an Peter Alexander
Ort: Residenz Stadthalle, Höxter

Kaffeeduft und Orgelklang
14.10.2023, 15.00 – 17.00 Uhr
Konzert und Kuchen in der Kirche
Ort: Marienkirche, Brüderstr. 11

Konzert: Lieder von Robert Schumann
15.10.2023, 17.00 Uhr
Sylvia Koke, Sopran, und Claudia Schott, Klavier
Ort: Forum Jacob Pins

Hits für Kids – Die Kinderdisco
22.10.2023, 15.30 Uhr, Einlass ab 15.00 Uhr
Disco- und Mitmachprogramm für Kita- und Grundschulkinder.
Ort: Residenz Stadthalle, Höxter

Rathausklassik
28.10.2023, 19.30 Uhr
Violina Petrychenko, Klavier, Vitalii Nekhoroshev, Klarinette
Ort: Markthalle, Historisches Rathaus

Sonstiges:
Bayrischer Frühschoppen mit den „Feldbergmusikanten“
03.10.2023, 11-15 Uhr
Ort: Kulturscheune Stahle

Light Art 2023 – Höxter leuchtet
05.10. – 15.10.2023, 19.30 -21.00 Uhr
Ort: Landesgartenschau Höxter, Remtergarten

Filmabend
13.10.2023, 19.30 Uhr
Claude Miller: „Ein Geheimnis“
Spielfilm-Drama
Ort: Forum Jacob Pins

Märchensonntag
15.10.2023, 13.00 – 18.00 Uhr
Ort: Innenstadt Höxter

Bücher im Gespräch
18.10.2023, 19.30 Uhr
Ort: Forum Jacob Pins, Höxter

Lesung mit Gerlinde von Westphalen (Paderborn)
20.10.2023, 19.30 Uhr
Lady Abbess. Benedicta von Spiegel – politische Ordensfrau in der NS-Zeit“
Ort: Forum Jacob Pins, Höxter

Halloween Warmup
28.10.2023, 21.00 Uhr
Club Night
Ort: Residenz Stadthalle, Höxter

30plus Party
30.10.2023, 21.00 Uhr
Club Night
Ort: Residenz Stadthalle, Höxter
Einkaufen im Lichterglanz
31.10.2023, 16.00 – 23

Landesgartenschau „zu Wasser“ als Erfolgsmodell

Mehr als 35.000 Gartenschau-Gäste fuhren bereits mit dem Wesershuttle. Jetzt ist die letzte Chance dazu: Der Dampfer verkehrt nur noch bis zum 8. Oktober.

Copyright: LGS Höxter

Copyright: LGS Höxter

Höxter. Wasser übt auf Menschen seit je her ein große Anziehungskraft aus, egal ob Meer, See oder Fluss. Mit der Lage direkt an der Weser punktet auch die Landesgartenschau Höxter sehr erfolgreich. Sie setzt ein Schiffsshuttle ein, mit dem die Gäste am blühenden Park entlangschippern können. Ein Konzept, das zieht: Über 35.000 Fahrscheine wurden allein von 20. April bis Ende August verkauft. Dazu kamen noch mehr als 300 Dauerkarten, mit denen die Inhaber und Inhaberinnen beliebig oft mitfahren können.

Zehntausende Menschen pendelten also bereits per Schiff zwischen der Höxteraner Altstadt und dem Welterbe am Schloss Corvey. Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit Kapitän Bodo Niemeyer und seiner Crew – ein bisschen Seemannsgarn und viele Infos über die Region Weserbergland sind beim kleinen Flusstörn inklusive.

Wer noch beim erfahrenen Binnenschiffer an Bord gehen möchte, sollte sich jetzt beeilen. Nur noch eine gute Woche, genauer gesagt bis einschließlich 8. Oktober, können Besucher die Landesgartenschau  noch von Deck aus betrachten. Danach müssen die Anleger am Weserufer zwischen Corvey und Fürstenberg eingeholt werden, weil die Saison vorbei ist.

„Alles Schöne hat einmal ein Ende, so auch unser Schiffseinsatz auf der wunderschönen und überaus erfolgreichen Landesgartenschau in Höxter“, so Jörg Menze, Geschäftsführer von „Flotte Weser“. Nur noch wenige Tage biete sich Besuchern die einmalige Gelegenheit, das spannende Gelände einer Landesgartenschau vom Wasser aus zu bestaunen. Für die Saison 2024 hat der Reeder bereits beschlossen, ebenfalls von Höxter aus zu starten. „Mit unseren Linienfahrten und den kleinen Wesertouren zwischen Holzminden und Beverungen bieten wir einen komplett neuen Fahrplan auf diesem Teil der Oberweser an.“  Firmen können das Schiff für Betriebsfeiern chartern. Auch private Feiern wie Geburtstage oder Hochzeiten in maritimer Atmosphäre sind möglich.

Bis einschließlich Sonntag, 8. Oktober, legt das Wesershuttle zur Landesgartenschau in Höxter täglich  um 11 Uhr, 12.30 Uhr und 16.15 Uhr ab (außer montags). Der Anleger befindet sich in der Nähe des Bahnhaltepunkts an der Gaststätte „Pier 1“. In Corvey können die Gäste um 11.45 Uhr, 13.15 Uhr und zuletzt um 17 Uhr an Bord gehen (Anleger Nähe Remtergarten). Wer die Fahrscheine vorab online auf der LGS-Homepage kauft, zahlt 7 Euro für Erwachsene und 3,50 Euro für Kinder von 6 bis 12 Jahren.