NGG fordert mehr Personal für Arbeitsschutz-Kontrollen in OWL

Ostwestfalen-Lippe. Zu wenige Kontrollen beim Arbeitsschutz: Von der richtigen Schutzkleidung in der Lebensmittelherstellung bis hin zur Arbeitszeiterfassung in der Gastronomie – die Aufsichtsbehörden sollen Unternehmen in OWL häufiger daraufhin prüfen, ob Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Welttag für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz an diesem Donnerstag [f. d. Red.: 28. April].

Aufreger Arbeitszeit: Viele Betriebe lassen Beschäftigte länger arbeiten, als es das Gesetz erlaubt. Doch die zuständigen Aufsichtsbehörden kontrollieren zu selten, ob die Vorschriften eingehalten werden, kritisiert die Gewerkschaft NGG.

Aufreger Arbeitszeit: Viele Betriebe lassen Beschäftigte länger arbeiten, als es das Gesetz erlaubt. Doch die zuständigen Aufsichtsbehörden kontrollieren zu selten, ob die Vorschriften eingehalten werden, kritisiert die Gewerkschaft NGG.

Allerdings fehle es den Ämtern häufig an Personal. Nach einem aktuellen Bericht der Bundesregierung waren in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2020 insgesamt lediglich 344 Aufsichtsbeamtinnen und -beamte für Arbeitsschutz-Prüfungen zuständig. „Damit muss sich rein rechnerisch ein Kontrolleur landesweit um 1.263 Betriebe kümmern. Mit dieser Quote ist effektiver Arbeitsschutz kaum möglich“, kritisiert Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford. Der kritische Kontrollblick auf die Gefahren am Arbeitsplatz dürfe nicht länger eine „Rarität der Arbeitswelt“ bleiben. Nach Angaben der Arbeitsagentur gibt es allein in Ostwestfalen-Lippe aktuell 50.220 Betriebe (mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten).

Der Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies vor knapp zwei Jahren habe gezeigt, wie wichtig der Gesundheitsschutz der Beschäftigten sei. Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) habe zwar damit begonnen, das Personal in den Kontrollbehörden der Bezirksregierungen aufzustocken. Das Defizit sei aber weiterhin enorm, so Gewerkschafter Kleile. „Die Ämter waren lange vor der Pandemie massiv unterbesetzt. Das rächt sich jetzt. Ob es um Verstöße gegen Corona-Maßnahmen oder um fehlenden Unfallschutz geht – am Ende steht die Gesundheit der Beschäftigten auf dem Spiel.“

Nach Angaben des DGB NRW haben bislang landesweit weniger als zwei Prozent der Betriebe pro Jahr mit einer Visite der Arbeitsschützer zu rechnen. „Dabei können die Berufsgenossenschaften, die ebenfalls den Arbeitsschutz kontrollieren, die staatlichen Missstände nicht wettmachen. Die Politik muss jetzt rasch dafür sorgen, Fachleute für die Behörden zu gewinnen“, betont Kleile. Dies gelinge aber nur, wenn der öffentliche Dienst eine attraktive Bezahlung biete.

Eine wichtige Stellschraube für einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz sei zugleich die Mitbestimmung. „Betriebsräte kümmern sich täglich darum, das Risiko für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu minimieren. Mit Konzepten gegen Corona, die zum Unternehmen passen, leisten sie zugleich einen großen Beitrag gegen Infektionen am Arbeitsplatz“, sagt Kleile. Ob in der Ernährungsindustrie, im Bäckerhandwerk oder im Gastgewerbe – bei den laufenden Betriebsratswahlen mitzumachen, sei auch mit Blick auf die eigene Gesundheit ratsam, so die NGG.

Anzeige

Akteure für die Blumenhalle zur Landesgartenschau gesucht

Für die 800 Quadratmeter große Holzhalle gibt es ein neues Konzept, in das sich noch Zierpflanzengärtner und Amateure einbringen können.

Magdalene Winkelhorst ist Landschaftsarchitektin und zuständig für alles Grünende und Blühende auf der LGS – damit auch für die Blumenhalle. Foto: LGS 2023 Höxter/Claudia Warneke

Magdalene Winkelhorst ist Landschaftsarchitektin und zuständig für alles Grünende und Blühende auf der LGS – damit auch für die Blumenhalle. Foto: LGS 2023 Höxter/Claudia Warneke

Höxter. 800 Quadratmeter groß wird die Blumenhalle zur Landesgartenschau 2023 in Höxter – und kommt mit einem ganz neuen Konzept daher. Ausgeklügelt hat es Magdalene Winkelhorst, bei der LGS zuständig für alles Grünende und Blühende.  Sie will die seitlich offene Holzhalle im Weserbogen in vier verschiedene Bereiche aufteilen. Floristik, Gartenbau und ein Café sollen sich unter einem Dach wiederfinden, außerdem können sich weitere Akteure wie Vereine oder Berufsschulen aus der Region präsentieren.

Trachtenvereine stellen aus, Floristen sorgen für Blumendeko: So wurden in Bad Ischl Vereine in die Hallenschau einbezogen. Ähnlich könnte es auch in Höxter sein. Foto: Magdalene Winkelhorst

Trachtenvereine stellen aus, Floristen sorgen für Blumendeko: So wurden in Bad Ischl Vereine in die Hallenschau einbezogen. Ähnlich könnte es auch in Höxter sein. Foto: Magdalene Winkelhorst

Das ist neu in NRW: „Ich kenne das von anderen Gartenschauen aus Bayern und Österreich, bei denen ich tätig war“, erläutert Winkelhorst. In Bad Ischl seien beispielsweise Trachten ausgestellt worden, die mit Blüten stilvoll garniert waren. Oder Hauswirtschafts-Berufsschüler hätten zum „Perfekten Dinner“ geladen, Floristik-Azubis sorgten für die passende Tischdeko. „Das war echt schön“, erinnert sich Magdalene Winkelhorst zurück. Ähnliches kann sie sich auf für Höxter vorstellen.

Natürlich wird es in der Blumenhalle der LGS Höxter vor allen Dingen Blumen und Topfpflanzen für Haus, Balkon und Terrasse geben: Floristik-Fachbetriebe werden geschmackvolle Arrangements präsentieren. Hier gibt es bereits Interessenten. „Eine weitere Fläche von circa 200 Quadratmetern Größe wollen wir für Zierpflanzengärtner reservieren, die sich gerne bei uns melden können“, sagt Magdalene Winkelhorst. Abzüglich der Wege seien etwa 150 Quadratmeter tatsächlich zu bespielen. Genauso groß ist der Bereich, der für die sogenannten „Amateure“ vorgesehen ist.  Die können, müssen aber nicht unbedingt ausgewiesene Pflanzenliebhaber sein: „Lilienzüchter oder Nelken-Sammler könnten da prima eingebunden werden, aber auch ganz andere Gruppen wie Musikvereine“, so die Landschaftsarchitektin weiter.

Auf Rosen gebettet: Ein Gestaltungsbeispiel aus der Blumenhalle der letzten Landesgartenschau in NRW 2020 in Kamp Lintfort. Foto: LAGA KL/Nina Meise

Auf Rosen gebettet: Ein Gestaltungsbeispiel aus der Blumenhalle der letzten Landesgartenschau in NRW 2020 in Kamp Lintfort. Foto: LAGA KL/Nina Meise

Die Gartenschau-Gesellschaft werde für eine dekorative Basis in der sieben Meter hohen Halle sorgen:  „Wir werden mit farbigen Tüchern, die von der Decke herabhängen, und mit Einbauten wie Paletten oder Spiegeln eine Grundstimmung schaffen“, erklärt die Landschaftsarchitektin.  Bewusst habe man sich für eine Holzkonstruktion und gegen das sonst oft übliche Zelt entschieden, das sich im Sommer häufig zu sehr aufheize. Auf dieser Grundlage könnten Floristen, Gartenbauer und Amateure sich gestalterisch austoben.

Schon jetzt hat Magdalene Winkelhorst einen Plan ausgearbeitet, unter welchen Themen die 14-tägig wechselnden Schauen in der Blumenhalle stehen sollen. Insgesamt zwölf Blumenschauen soll es während der Dauer der LGS in der temporären Halle geben, die nach Süden offen sein soll. Eines wäre „Fernöstlichen Inspirationen“: „Die Floristen zeigen japanische Blumenkunst, der Gartenbau Rhododendron und Hortensien und als Amateure könnten sich Bonsai-Züchter einbringen“, erläutert sie ihre Idee am Beispiel.

Ähnlich könnte es im Sommer beim Thema „Rosenduft und Beerentraum“ laufen. Der Gartenbau zeigt Rosen und Begleiter, die Floristen Dekoratives rund um Dornröschen und Schneewittchen und die Amateure könnten sich mit dem Thema  Märchen auseinandersetzen. Magdalene Winkelhorst steht prinzipiell jeder Idee offen gegenüber. Ein Verkauf ist in der Blumenhalle nicht möglich. Die Amateure bekommen aber von der Gartenschau-Gesellschaft einen finanziellen Zuschuss zur Deckung der Kosten.

„Da die Schauen immer nur zwei Wochen inklusive Ab-und Aufbau dauern, wäre der Aufwand für die Amateure überschaubar“, sagt sie. Egal, ob Hobby-Gärtner, Kreative,  Kunsthandwerker, Vereine oder Berufsschulklassen aller Fachrichtungen  – in der Blumenhalle der Höxteraner Landesgartenschau könnten sich die verschiedensten Gruppierungen einbringen. Potenielle Akteure für die Blumenhalle  können sich unter landesgartenschau@hoexter.de melden.

Anzeige

IHKs starten Klimainitiative „gemeinsam klimaneutral 2030“

Ostwestfalen-Lippe. Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK Ostwestfalen) und die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) haben die Klimainitiative „gemeinsam klimaneutral 2030“ gestartet. Vorgestellt wurde die Initiative am 13. April 2022 bei einem Pressegespräch in der IHK in Bielefeld von den IHK-Präsidenten Wolf D. Meier-Scheuven, IHK Ostwestfalen, und Volker Steinbach, IHK Lippe, sowie IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke, IHK Ostwestfalen, und ihrem Kollegen Stefan Sievers, IHK Lippe.

Stellten die Klimainitiative „gemeinsam klimaneutral 2030“ vor: Volker Steinbach, Präsident der IHK Lippe zu Detmold, Stefan Sievers, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold, Matthias Carl, stv. Geschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold, Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Dr. Christoph von der Heiden, Geschäftsführer der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, und Wolf D. Meier-Scheuven, Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (v.l.), Foto: IHK Ostwestfalen

Stellten die Klimainitiative „gemeinsam klimaneutral 2030“ vor: Volker Steinbach, Präsident der IHK Lippe zu Detmold, Stefan Sievers, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold, Matthias Carl, stv. Geschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold, Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Dr. Christoph von der Heiden, Geschäftsführer der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, und Wolf D. Meier-Scheuven, Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (v.l.), Foto: IHK Ostwestfalen

„Wir möchten mit der Initiative einerseits die sehr engagierten Betriebe und ‚Vordenker‘ in OWL einbinden und andererseits weitere Unternehmen zum Mitmachen motivieren, die einen beschleunigten Zugang zum Thema suchen. Unsere Initiative wird zeigen, dass die Wirtschaft kein Bremser beim Klimaschutz ist, sondern mutig voranschreitet. Denn viele Unternehmen in OWL übernehmen bereits Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz“, erläutert Meier-Scheuven die Idee der Klimainitiative.

Das durchaus ambitionierte Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden, sei gemeinsam mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern beider IHKs entwickelt worden. Mit seinem Unternehmen Boge Kompressoren gehört Meier-Scheuven zu den Erstunterzeichnern der Klimainitiative. Bereits 23 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen haben sich der Initiative angeschlossen, ebenso die beiden IHKs, insgesamt also 25 Teilnehmende.

Mit der Steinbach AG zählt auch das Unternehmen von IHK-Präsident Steinbach zu den Gründungsmitgliedern: „Wir haben uns sofort dazu entschlossen, bei der Klimainitiative mitzumachen. Als Familienunternehmen wollen wir nach außen und innen Flagge zeigen, dass wir uns für Ressourcenschonung und Klimaschutz einsetzen. Denn auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es wichtig, in einem Unternehmen zu arbeiten, das auf Nachhaltigkeit hohen Wert legt.“

In den vergangenen Jahren habe die Steinbach AG einiges für den Klimaschutz getan, beispielsweise alle stromfressenden durch hocheffiziente Anlagen ersetzt, bei Neubauten auf hohe Dämmstandards gesetzt und Gründächer installiert. Das Unternehmen beziehe zudem Strom und Fernwärme aus erneuerbaren Quellen.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind ohne Zweifel Megatrends und erfordern konsequentes Handeln. „Viele Firmen beschäftigen sich mit der eigenen Klimaneutralität und wollen dieses Ziel in absehbarer Zeit erreichen. Das greifen wir mit unserem Angebot einer eigenen Klimainitiative der Wirtschaft in OWL aktiv auf“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Pigerl-Radtke.

Um sich an der Initiative zu beteiligen, benötigten die Unternehmen nicht viel: „Die Unternehmen müssen eine freiwillige Selbstverpflichtung unterschreiben, die einige Spielregeln enthält“, erklärt Pigerl-Radtke den bewusst einfach gehaltenen Prozess. Um Klimaneutralität zu erreichen, sollen die individuelle betriebliche Energieeffizienz verbessert und der Einsatz von Erneuerbaren Energien ausgebaut werden.

„Wir stellen ein Bilanzierungstool zur Verfügung, mit dem die Teilnehmenden der Klimainitiative OWL einmal pro Jahr ihre CO2-Bilanz für den Unternehmensstandort ermitteln können und uns damit Daten für die Gesamtbilanz liefern“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Sievers. „Die unternehmensspezifischen Bilanzdaten sind auch die Basis für ein freiwilliges Benchmarking.“

Die Initiative solle vor allem auch als Plattform für den Austausch über gute Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität dienen, so Sievers. „Wir wollen zeigen, was geht und wie es geht.“

Zusätzlich zur Klimainitiative bieten die beiden regionalen IHKs unter anderem jährlich die „Energie-Scouts OWL“ an. Bei dem Wettbewerb erkunden Auszubildende Energieeinsparpotenziale in ihren Unternehmen. In diesem Jahr, bei der neunten Runde, beteiligen sich 168 Azubis aus 40 Betrieben.

Darüber hinaus nimmt die IHK Ostwestfalen am 14. Ökoprofit-Durchgang der Regiopolregion Bielefeld teil. Beide IHKs bieten fortlaufend Veranstaltungen im Umwelt- und Energiebereich an, ebenso individuelle Beratungen für Mitgliedsunternehmen.

Zu den Erstunterzeichnern der IHK-Klimainitiative „gemeinsam klimaneutral 2030“ gehören:
AGOFORM GmbH, Löhne
Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh
Boge Kompressoren Otto Boge GmbH & Co. KG, Bielefeld
COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG, Rheda-Wiedenbrück
CP Tech GmbH, Büren
Dr. F.-W. Hillbrand – Vermietung, Löhne
EKT GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen
FAA Facharztagentur GmbH & Co. KG, Bielefeld
HANNING ELEKTROWERKE GmbH & Co. KG, Oerlinghausen
Häcker Küchen GmbH & Co. KG, Rödinghausen
Hebie GmbH & Co. KG, Bielefeld
HOMAG Kantentechnik GmbH, Lemgo
HUNTER International GmbH, Bielefeld
IHK Lippe zu Detmold, Detmold
IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Bielefeld
IP Adelt GmbH, Bielefeld
JAB Josef Anstoetz KG, Bielefeld
Ninkaplast GmbH, Bad Salzuflen
Oskar Lehmann GmbH & Co. KG, Blomberg
POS Tuning Udo Voßhenrich GmbH & Co KG, Bad Salzuflen
Rila Feinkost-Importe GmbH & Co. KG, Stemwede
Steinbach AG, Detmold
Weber Data Service IT GmbH, Bielefeld
Wilhelm Schildmeyer GmbH, Bad Oeynhausen
Unirez GmbH, Detmold

Anzeige

Sandra Osterkamp ist neue Schulrätin für Förderschulen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Sandra Osterkamp ist die neue Schulrätin für Förderschulen beim Schulamt für den Kreis Höxter. Sie hat die Nachfolge von Ingrid Dreyer übernommen, die in den Ruhestand gegangen ist.

Einen guten Start wünschten der neuen Schulrätin für Förderschulen, Sandra Osterkamp, (von links) Landrat Michael Stickeln, der Dezernent für Förderschulen bei der Bezirksregierung Detmold, Martin Gustorff, der Sprecher der Schulräte, Hubertus Gockeln, und Kreisdirektor Klaus Schumacher. Foto Kreis Höxter

Einen guten Start wünschten der neuen Schulrätin für Förderschulen, Sandra Osterkamp, (von links) Landrat Michael Stickeln, der Dezernent für Förderschulen bei der Bezirksregierung Detmold, Martin Gustorff, der Sprecher der Schulräte, Hubertus Gockeln, und Kreisdirektor Klaus Schumacher. Foto Kreis Höxter

Landrat Michael Stickeln und der Dezernent für Förderschulen bei der Bezirksregierung Detmold, Martin Gustorff, hießen die 42-jährige Rektorin bei der offiziellen Amtseinführung im Kreishaus herzlich willkommen. Gemeinsam mit Kreisdirektor Klaus Schumacher und dem Sprecher der Schulräte für den Kreis Höxter, Hubertus Gockeln, waren sie sich einig, dass die Fachaufsicht für sonderpädagogischen Förderbedarf mit Sandra Osterkamp hervorragend nachbesetzt worden sei.

„Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit und wünsche Ihnen viel Erfolg bei dieser auch gesamtgesellschaftlich sehr verantwortungsvollen Aufgabe“, gratulierte Landrat Michael Stickeln der neuen Schulrätin zum Amtsantritt. Auch Martin Gustorff zeigte sich sehr erfreut über die kompetente Verstärkung des Teams im Schulamt für den Kreis Höxter. „Wir sind froh, dass die Schulaufsicht nun wieder vollzählig ist und wir den Bereich der sonderpädagogischen Förderung fachlich sehr gut nachbesetzen konnten“, sagte der Förderschuldezernent im Kreishaus.

Nach dem Studium der Sonderpädagogik an der Universität in Köln und dem Referendariat an einer Förderschule in Wipperfürth war Sandra Osterkamp zunächst als Sonderpädagogin an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Detmold tätig, anschließend an der Hermann-Schmidt-Schule, einer Ganztagsschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, in Schloß Neuhaus. Danach wechselte sie als Fachleiterin für Deutsch an das Zentrum für schulpraktische Studien, Abteilung Sonderpädagogik, in Bielefeld, bevor sie die Schulleitung der Lummerlandschule in Paderborn, übernahm. Zuletzt war sie seit 2018 Leiterin des Grundschulverbunds Bonhoeffer-Heinrich in Paderborn.

„Gesellschaftliche Teilhabe ist derzeit eine der größten Herausforderungen für Schulen und liegt mir sehr am Herzen“, sagte Sandra Osterkamp bei der Amtseinführung.

Bei diesem wichtigen Prozess werde sie Schulen gern beraten und begleiten. „Dabei liegt der Fokus stets auf den beteiligten Menschen, den Kindern, Lehrkräften und Eltern“, betonte die neue Schulrätin, die für die Schulaufsicht Förderschulen in beiden Hochstiftkreisen zuständig ist.

Anzeige

Beschäftigte in OWL sollen „NRW-Check“ machen

Ostwestfalen-Lippe .Gewerkschaft rät zum „Wahl-Check“: „Wer seine beiden Kreuze bei der Landtagswahl macht, sollte mit einem ‚Partei-Kompass‘ in die Wahlkabine gehen und wissen, wen und was er wählt“, sagt Thorsten Kleile. Der Regio-Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zum „NRW-Check“ für die Landtagswahl am 15. Mai auf. Seinen Appell richtet er dabei insbesondere an die rund 66.500 Menschen, die in Ostwestfalen-Lippe in der Lebensmittelbranche und im Gastgewerbe arbeiten: „Corona, Klima, Ukraine – die aktuellen Krisen wirken sich auch auf die Arbeitswelt der Menschen vor Ort aus. Es kommt jetzt besonders darauf an, dass die Beschäftigten ihre eigenen Belange im Blick haben, wenn sie wählen gehen. Für sie steht viel auf dem Spiel. Die Weichen für gute Arbeitsbedingungen und zukunftsfeste Jobs in OWL werden teils auch in Düsseldorf gestellt“, so Kleile.

Beschäftigte in OWL sollen „NRW-Check“ machen

Am 15. Mai das Kreuz machen – sich aber vorher informieren, was die NRW-Wahlprogramme der Parteien in puncto Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik bedeuten, so der Appell der Gewerkschaft NGG.

Zum Beispiel beim Essen in Schulkantinen: Über die öffentliche Auftragsvergabe könne das Land nicht nur mitbestimmen, ob gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel auf dem Tisch landeten, sondern auch, ob die Beschäftigten bei den Cateringfirmen fair bezahlt würden. „Die nächste Landesregierung muss beim Tariftreue- und Vergabegesetz nachbessern. Bisher sind Billig-Löhne im öffentlichen Auftrag nicht ausgeschlossen. Nur Unternehmen, die Tarifverträge anwenden, dürfen künftig staatliche Aufträge bekommen“, fordert Kleile.

Eine große Baustelle für Beschäftigte, die in Bäckereien, Restaurants und Lebensmittelfabriken arbeiten, sei zudem die Bildungspolitik. „Wer lange Arbeitszeiten oder Schichtdienste hat, muss sich auf eine gute Betreuung der eigenen Kinder verlassen können. Der Lehrermangel trifft häufig die am stärksten, die wenig verdienen. Sie können sich private Nachhilfe, den Unterricht in der Musikschule oder Sprachkurse nämlich nicht leisten“, kritisiert Kleile. Der Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford macht sich zusammen mit dem DGB für einen „Sozialindex“ stark: Danach sollen Schulen in einem schwierigen Umfeld mehr finanzielle Mittel, mehr Personal und eine bessere Ausstattung bekommen.

Doch auch bei der Berufsbildung sei viel zu tun. Zwar schreibe die Landesverfassung vor, dass jeder junge Mensch Anspruch auf einen Ausbildungsplatz habe. Doch die Praxis sei davon weit entfernt. „Jedes Jahr bleiben in NRW 50.000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und landen in Übergangssystemen. Nötig ist eine echte Ausbilungsgarantie“, fordert Kleile. Diese könne über einen „Zukunftsfonds Ausbildung“ organisiert werden, in den alle Betriebe einzahlen, die nicht ausbilden. Davon würden die Unternehmen, die Plätze anbieten, profitieren – gerade auch Kleinbetriebe in der Hotel- und Gastrobranche sowie im Bäckerhandwerk, die auch aus Kostengründen bislang häufig auf Azubis verzichteten. Region Bielefeld-Herford .

Anzeige-Spiekenheuer-Logo_468x60

Höxter radelt für Frieden und ein gutes Klima!

Rufen zur Teilnahme am Stadtradeln 2022 auf – (v.r.) Bürgermeister Daniel Hartmann, Baudezernentin Claudia Koch und Sachbearbeiterin Karolin Bludau. Bildnachweis: Stadt Höxter

Rufen zur Teilnahme am Stadtradeln 2022 auf – (v.r.) Bürgermeister Daniel Hartmann, Baudezernentin Claudia Koch und Sachbearbeiterin Karolin Bludau. Bildnachweis:
Stadt Höxter

Höxter. Wie in den letzten Jahren wird die Stadt Höxter auch 2022 an dem weltweiten Wettbewerb „Stadtradeln“ teilnehmen. Vom 01. bis zum 21. Juni wird wieder in die Pedale getreten. In diesem Zeitraum können alle, die in Höxter leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen bei der Kampagne STADTRADELN des Klima-Bündnis mitmachen und möglichst viele Radkilometer sammeln. Gerade in diesen Zeiten ist die Aktion friedensstiftender denn je.

„Das Ziel dieser Kampagne ist es, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, erläutert Baudezernentin Claudia Koch den Hintergrund der Aktion. Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr, sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursacht der Innerortsverkehr. Wenn circa 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.

„Ich finde es klasse, dass kreisweit wieder an der Kampagne des Klima-Bündnisses teilgenommen wird. Wir radeln gerade in diesem Jahr nicht nur für den Klimaschutz sondern auch für Frieden und gegen den Krieg“, so Bürgermeister Daniel Hartmann. „Diese Themen gehören zusammen, denn eine klimagerechte Welt bringt Frieden und ohne Frieden wir es keinen ausreichenden Klimaschutz geben“, führt Hartmann mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und der Forderung nach mehr Unabhängigkeit in Sachen Energie aus. „Jeder der mit dem Fahrrad fährt, gibt kein Geld für Öl aus und verringert darüber hinaus den eigenen CO2-Ausstoß“, pflichtet Claudia Koch bei.

„Ob Freizeitausflüge mit der Familie, der Route zur Arbeit oder die Strecke zum Einkauf – vieles kann auch mit dem Rad erledigt werden“, erläutert  Karolin Bludau aus der Abteilung Planen und Umwelt. Beim Stadtradeln geht es aber nicht ausschließlich darum, nur noch mit dem Rad zu fahren, sondern die Strecken, die ohnehin mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, zu erfassen. Damit wird die Bedeutung des Fahrrads in Höxter sowohl als Verkehrsmittel als auch als Freizeitaktivität gesteigert und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit beziehungsweise der „Noch-nicht-Radler“ gebracht.

Wo die Kilometer gesammelt werden ist übrigens egal, denn Klimaschutz kennt keine Stadt- oder Landesgrenzen. Solange der Radler in Höxter wohnt, arbeitet, zur (Hoch-)Schule geht oder einem Verein angehört, zählen die Kilometer auch für Höxter. Zugelassen sind alle Fahrzeuge, die im Sinne der Straßenverkehrsordnung als Fahrräder gelten (dazu gehören auch Pedelecs/E-Bikes bis 250 Watt). Im letzten Jahr nahmen 202 Radfahrer*innen  für die Stadt Höxter teil und legten im Aktionszeitraum 46.426 Kilometer zurück.

„Ich würde mich freuen, wenn wir in diesem Jahr wieder ein gutes Ergebnis erzielen würden und uns damit auch ein Stück weit von Abhängigkeiten freiradeln“, ruft Bürgermeister Daniel Hartmann zur Teilnahme am Stadtradeln auf. „Gründen Sie ein Team bzw. schließen Sie sich einem offenen Team an. Motivieren Sie Ihre Freunde, Bekannten, Nachbarn und Kollegen auch an dem Wettbewerb für unsere Stadt teilzunehmen“.

Claudia Koch wird dieses Jahr für das Team der Landesgartenschau gGmbH an den Start gehen. Die in Horn-Bad Meinberg wohnende Baudezernentin und LGS-Geschäftsführerin wird dabei wieder viele Kilometer für Ihr Team und die Stadt Höxter erradeln.

Teilnahmeinfos:

Jede*r kann ein STADTRADELN-Team gründen bzw. einem beitreten, um beim Wettbewerb teilzunehmen. Dabei sollten die Radelnden so oft wie möglich das Fahrrad nutzen. Als besonders beispielhafte Vorbilder sucht Höxter auch STADTRADELN-Stars, die in den 21 STADTRADELN-Tagen kein Auto von innen sehen und komplett auf das Fahrrad umsteigen. Während der Aktionsphase berichten sie über ihre Erfahrungen als Alltagsradler*in im STADTRADELN-Blog.

Die Anmeldung zum Stadtradeln kann unter  www.stadtradeln.de/hoexter vorgenommen werden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hoexter.de sowie www.stadtradeln.de. Für Fragen oder Probleme bei der Anmeldung steht Karolin Bludau von der Abteilung Planen und Umwelt unter der E-Mail-Adresse hoexter@stadtradeln.de oder telefonisch unter der Rufnummer 05271/963-5108 hilfreich zur Seite.

(STADTRADELN ist eine internationale Kampagne des Klima-Bündnis und wird von den Partnern Ortlieb, ABUS, Busch + Müller, Stevens Bikes, MYBIKE, Paul Lange & Co., WSM und Schwalbe unterstützt).

 

Kostenlose Mitmach-Workshops in Brakel

Künstlerin präsentiert ihre Techniken

Laden zur künstlerischen Mitmach-Workshops nach Brakel ein: (von links) Filiz Elüstü (Leiterin Kommunales Integrationszentrum des Kreises Höxter), Tuija Niederheide (Kommunales Integrationszentrum) sowie die Künstlerin Serafima Guseva, Nadja Savinov und Irina Shteynepreys vom Verein Brücke-MOCT. Foto: Kreis Höxter

Laden zur künstlerischen Mitmach-Workshops nach Brakel ein: (von links) Filiz Elüstü (Leiterin Kommunales Integrationszentrum des Kreises Höxter), Tuija Niederheide (Kommunales Integrationszentrum) sowie die Künstlerin Serafima Guseva, Nadja Savinov und Irina Shteynepreys vom Verein Brücke-MOCT. Foto: Kreis Höxter

Brakel. Alter Kleidung neues Leben einhauchen oder mit dicken Pinseln große Leinwände gestalten – das alles ist in kostenlosen Mitmach-Workshops möglich, zu denen das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Höxter gemeinsam mit dem Brakeler Verein Brücke-MOCT einlädt. Geleitet werden die Veranstaltungen von der erfahrenen Künstlerin Serafima Guseva.

Die Mitmach-Workshops finden im Rahmen des „VielfaltForums“ statt, mit dem das Kommunale Integrationszentrum seit 2015 interkulturelle und interreligiöse Begegnung im Kreis Höxter anbietet. „Kunst eignet sich hervorragend, um Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen. In den Mitmach-Workshops wird nicht nur künstlerisches Handwerk vermittelt, auch der kulturelle Austausch steht im Vordergrund“, sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher.

Als Kooperationspartner konnte das Kommunale Integrationszentrum den Verein Brücke-MOCT gewinnen, der sich seit vielen Jahren für die Integration der im Kreis Höxter ansässigen Aussiedler und anderer Migranten engagiert. Die Mitglieder organisieren regelmäßig Sprachkurse (Deutsch, Englisch und Russisch) für Kinder und für Erwachsene. Zudem wird gemeinsam gekocht, genäht und vieles mehr.

Beide Kunst-Workshops finden jeweils von 17 bis 20 Uhr im Stadtteilzentrum Generationenpark Brakel, Lütkerlinde 4, statt. Anmeldungen sind bis Donnerstag, 21. April 2022, möglich. Weitere Informationen erteilt Ansprechpartnerin Tuija Niederheide vom Kommunalen Integrationszentrum, sie ist telefonisch (05271 965-3613) und per E-Mail (t.niederheide@kreis-hoexter.de) zu erreichen.

Diese Mitmach-Workshops werden angeboten:

„Mit dicken Pinseln große Leinwände gestalten“
Montag, 25. April 2022

In diesem Workshop werden mit dicken Pinseln große Leinwände gestaltet. Die Künstlerin zeigt dazu besondere Techniken und Farben. Dieser Workshop ist für alle Generationen und Geschlechter offen.„Neues Leben für ein altes Kleidungsstück“

Kreativworkshop für Mädchen und Frauen
Freitag, 29. April 2022

Den Teilnehmerinnen bleibt es überlassen, ob sie einer Hose, einem Pullover oder auch Schuhen ein neues Leben geben möchten. So kann zum Beispiel ein altes Kleidungsstück mit einem Fleck, an welchem man noch hängt, mit Unterstützung der Künstlerin umgestaltet werden. Hierbei werden Acrylfarben- und techniken angewandt

Corona-Hinweis

Da die Gesundheit nicht gefährdet werden soll, wird alles getan, um die notwendigen Abstandsregelungen einhalten zu können. Es ist zwar ausreichend Platz vorhanden, aber die Personenzahl muss limitiert werden. Deshalb sind diese Veranstaltungen nur mit Voranmeldung möglich. Zudem wird darauf hingewiesen, dass eine Mund-Nasen-Maske mitzubringen ist

Mit dem E-Bike auf Kulturland Genuss-Tour

Bio Börde & Öko-Modellregion erradeln

Desenberg_©-Kulturland-Kreis-Hoexter_Irina-Jansen

Desenberg_©-Kulturland-Kreis-Hoexter_Irina-Jansen

Höxter. Zum Anradeln auf der ersten von vier neuen Kulturland Genuss-Touren lädt das Kulturland Kreis Höxter am Freitag, 29.4. ab 10 Uhr auf der Bio-Börde Tour ein. Während der offiziellen Eröffnungstour präsentieren sich die Öko-Modellregion im Kreis Höxter und verschiedene Bio-Betriebe an der Strecke. Das Ende der Rundtour ist gegen 15:30 Uhr geplant. Anmeldung erforderlich.

2021 wurden durch den Kreis Höxter die vier neuen Kulturland Genuss-Touren im Radverkehrsnetz NRW ausgewiesen. Die ausgeschilderten Fahrradrouten à 50 Kilometer führen durch das Kreisgebiet als Speisekammer Ostwestfalens und ergänzen die Kloster-Garten-Route. Heiko Böddeker von der Regionalmarke Kulturland (GfW Höxter) erklärt die Idee: „Die Rundtouren “Fischers Fritze”, “Bio-Börde”, “Feine Früchte” und “Wildes Westfalen” verbinden unsere regionalen Produzenten, landwirtschaftlichen und gastronomischen Betriebe. Insbesondere auf dem Fahrrad wird deutlich, welchen Beitrag die Produktion vor Ort für den Kulturlandschaftserhalt leistet.“ Tourismusreferentin Katja Krajewski (GfW Höxter) ergänzt: „Wir haben diese Touren unter dem Eindruck einer zunehmenden Zahl an E-Bikes konzipiert. Damit ist es möglich, auch anspruchsvollere Topografien in unserem Kreisgebiet mit touristischen Touren zu erschließen.“

Während der ersten Tour durch die Warburger Börde steht auch die neue Öko-Modellregion Kreis Höxter im Fokus. Für neue Ansätze und Ideen für mehr regionale Bioprodukte aus der Region steht Laura Jäger als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Bei den Stationen am Biohof Engemann in Eissen und am Biolandhof Jacobi in Körbecke gibt es dann ebenfalls Gelegenheit, die Biobetriebe und deren Produkte kennenzulernen sowie mehr über die Ziele der neuen Öko-Modellregion Kreis Höxter zu erfahren.

Anmeldungen zur Teilnahme bis 28.4. an Tel. 05271 974322 oder an l.jaeger@kreis-hoexter.de. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Ein E-Bike wird empfohlen, alternativ gute Fahrradfitness. Start- und Endpunkt ist Warburger Brauerei. Bei schlechter Witterung findet die Tour nicht statt.

www.kulturland-genuss-touren.de

 

Anzeige

70 Jahre Johanniter-Unfall-Hilfe

Eine der größten Hilfsorganisationen Deutschlands feiert Jubiläum

Starkes Team: Gegründet 1952 in Bad Pyrmont feiert die Johanniter-Unfall-Hilfe in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum. Foto: Johanniter Lippe-Höxter

Starkes Team: Gegründet 1952 in Bad Pyrmont feiert die Johanniter-Unfall-Hilfe in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum. Foto: Johanniter Lippe-Höxter

Lippe/Höxter n Am 7. April 1952 wurde die JohanniterUnfall-Hilfe e.V. ins Vereinsregister des Amtsgerichtes in Bad Pyrmont eingetragen – die offizielle Geburtsstunde des Vereins. Seither hat sich die zunächst rein ehrenamtlich getragene Organisation zu einem großen Sozialdienstleister entwickelt und zu einer der größten Hilfsorganisationen in Deutschland. 

Mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und unterstützt von 1,2 Millionen Fördermitgliedern engagieren sich die Johanniter heute in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Erste-Hilfe-Ausbildung und berufliche Bildung, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit, Unterstützung für Geflüchtete und einer Vielzahl anderer Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

Ursprünge nach britischem Vorbild

Am Anfang stand die Überzeugung von Mitgliedern des deutschen Johanniterordens, dass sich die Gesundheitsversorgung im Nachkriegsdeutschland verbessern lasse. Als Vorbild diente die Schwesterorganisation „St. John Ambulance“, die in der britischen Besatzungszone mit der Erste-Hilfe-Ausbildung von Polizei, Feuerwehren und der breiten Bevölkerung begonnen hatte.

Aufbau des Rettungsdienstes

Auch bei der neugegründeten Johanniter-Unfall-Hilfe stand zunächst die Erste-Hilfe-Ausbildung im Mittelpunkt. Rasch folgten jedoch weitere anspruchsvolle Aufgaben für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Dazu zählten Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen wie dem Evangelischen Kirchentag 1956 in Frankfurt am Main und die Einrichtung von Unfallhilfsstellen an Autobahnen, aus denen sich später der professionelle Rettungsdienst entwickelte. Es folgten zahlreiche große Hilfseinsätze wie bei der Sturmflut in Hamburg im Jahr 1962 und nach dem verheerenden Erdbeben 1976 im norditalienischen Friaul.

Hausnotruf, Pflege, Kitas

In den folgenden Jahren bauten die Johanniter ihre Aktivitäten kontinuierlich aus: Hinzu kamen Unterstützungsangebote wie Menüdienste, der Hausnotruf und die ambulante Pflege. Mit mehr als 530 Kindertageseinrichtungen bundesweit zählt die Johanniter-Unfall-Hilfe heute zudem zu den großen gemeinnützigen Kita-Trägern in Deutschland.

Hilfseinsätze im In- und Ausland

Ihre Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit als Partner von Bund, Ländern und Kommunen konnten die Katastrophenschutzeinheiten der Johanniter insbesondere anlässlich der letzten großen Hochwasser an Elbe, Oder und Saale und erneut während der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 unter Beweis stellen. Mehr als 3000 überwiegend ehrenamtliche Kräfte der Johanniter waren in den Wochen danach vor Ort im Einsatz, um Betroffene zu retten und zu betreuen – der bis dato größte Hilfseinsatz in der Geschichte der Organisation.

Auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie waren die Johanniter in ganz Deutschland gefordert. Mehr als 5 Millionen Impfungen verabreichten sie in ihren Impfzentren und mit ihren mobilen Impfteams.

Seit dem Angriff auf die Ukraine sind die Johanniter erneut im Einsatz: Schon wenige Tage nach Beginn des Krieges konnten sie die ersten Hilfsgüter in die Region bringen, mehr als 500 Tonnen sind es inzwischen. Dabei bewährten sich ihre über Jahre aufgebauten Beziehungen zu Partnerorganisationen in Osteuropa. Auch innerhalb Deutschlands sind die Johanniter dieser Tage wieder vielerorts im Einsatz, um Geflüchtete aufzunehmen und zu betreuen.

Die Johanniter Lippe-Höxter

Seit 1956 tragen die Johanniter Lippe-Höxter mit ihren heute fast 400 haupt- und ehrenamtlich Aktiven zur erfolgreichen Entwicklung der Johanniter-Unfall-Hilfe bei. „Wir Johanniter Lippe-Höxter sind glücklich, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein und blicken anlässlich unseres 70. Geburtstags in diesem Jahr gemeinsam mit Stolz und Dankbarkeit auf unsere Anfänge zurück – stolz auf das, was die Johanniter-Generationen vor uns aufgebaut haben. Herzlichen Dank an alle, die daran mitgewirkt und uns Johanniter auf diesem Weg unterstützt haben“, so Matthias Schröder, Mitglied im Regionalvorstand der Johanniter LippeHöxter. Mit rund 20.000 Fördermitgliedern an ihrer Seite engagieren sich die Johanniter in den Kreisen Lippe und Höxter. Wichtigste Aufgabenfelder sind der Rettungsdienst, die Erste Hilfe-Ausbildung, der Hausnotruf, der Betrieb von Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen sowie die Sanitätsdienste und der Katastrophenschutz.

 

Mit Pilotprojekt „Dorf.Gesundheit.Digital“ beginnt im Kreis Höxter die Zukunft

Kreis Höxter.  Digitale Anwendungen sind im Gesundheits- und Pflegebereich nicht mehr wegzudenken. Das innovative Pilotprojekt „Dorf.Gesundheit.Digital“ (DGD) sorgt dafür, dass die Menschen im Kreis Höxter ganz früh dabei sind, wenn das digitale Zeitalter eingeläutet wird. „Das geht jeden von uns an, egal ob bei der Prävention oder der Therapie“, sagt Landrat Michael Stickeln und lädt deshalb alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Auftaktveranstaltung ein, die am Donnerstag, 21. April, von 18 bis 20.30 Uhr in der Bürgerhalle Istrup stattfindet.

Mit Pilotprojekt „Dorf.Gesundheit.Digital“ beginnt im Kreis Höxter die Zukunft.Foto: Kreis Höxter

Mit Pilotprojekt „Dorf.Gesundheit.Digital“ beginnt im Kreis Höxter die Zukunft.Foto: Kreis Höxter

Das Pilotprojekt, das der Kreis Höxter in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter und der Volkshochschule Diemel-Egge-Weser an den Start gebracht hat, will drei Jahre lang ehrenamtlich digitale Lösungen im Bereich von Gesundheit und Pflege erproben. „Das ist keine Zukunftsmusik, sondern politischer Wille von Fachverbänden, Krankenkassen und den Regierungsparteien. Sie ergänzen das bestehende analoge Fürsorgeangebot und können nachweislich dazu beitragen, die Daseinsvorsorge und Lebensqualität der Menschen vor Ort zu stärken“, erläutert Stickeln.

Die DGD-Auftaktveranstaltung in Istrup informiert über die Megatrends E-Health und Telemedizin und gibt Einblicke in das neue Modellvorhaben, bei dem 30 Dorfgemeinschaften im Kreis Höxter smarte Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen bedarfsgerecht erproben und ihre digitale Kompetenz stärken. „Dörfer, die sich für eine Projektbeteiligung interessieren, aber noch unentschlossen sind, haben hier die Möglichkeit, mit dem Projektteam und den Kooperationspartnern ins Gespräch zu kommen“, sagt der Landrat und motiviert zur Teilnahme: „Nutzen Sie die Chance und besuchen Sie die spannende Auftaktveranstaltung des innovativen Pilotprojektes, werfen Sie mit uns einen Blick in die Zukunft!“

Einen besonderen Clou verspricht Projektleiterin Heidrun Wuttke: „Im Rahmen der Veranstaltung können im Ausstellungsbereich digitale Anwendungen wie VR-Brillen, digitale Fitnessgeräte, der Pflegeroboter Pepper sowie Gesundheits- und Pflege-Apps ausprobiert werden.“ Simon Schmale von der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) und dem Medizinischen Versorgungszentrum Weser-Egge beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Frage, wie sich die zunehmende Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich auf die Aktivitäten und Vorhaben der KHWE auswirkt. Anschließend informieren Dr. Andreas Knoblauch-Flach vom VHS-Zweckverband Diemel-Egge-Weser und Ute Pägel vom Bildungscampus der KHWE darüber, wie die digitale Kompetenz der projektbeteiligten Dorfgemeinschaften durch die Schulung von Gesundheits- und Pflegelotsen gestärkt werden soll.

Vor dem geselligen Teil, bei dem der Austausch und das persönliche Kennenlernen im Fokus stehen, erläutert Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka, wie Dörfer widerstandsfähig ihre Zukunft gestalten und die Digitalisierung dazu beitragen kann, die Daseinsvorsorge und Lebensqualität der Menschen vor Ort zu stärken. Die Moderation der Auftaktveranstaltung übernimmt Michael Stolte von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter.

Anmeldungen sind bis zum 19. April möglich bei Heidrun Wuttke unter der E-Mail-Adresse h.wuttke@kreis-hoexter.de. Für Fragen ist sie unter der Rufnummer 05271 / 965-6321 zu erreichen.

Anzeige

Kreis Höxter will Vorreiterrolle bei Abfallvermeidung einnehmen

Kreis Höxter. Als erster Kreis in Deutschland möchte der Kreis Höxter den Titel „Zero Waste Region“ tragen. Um das zu erreichen, hat Landrat Michael Stickeln nun eine Absichtserklärung unterschrieben. „Das Projekt ist ein hervorragender und wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Schutz unserer wertvollen, aber begrenzten Ressourcen“, so Landrat Stickeln.

Als erster Kreis in Deutschland möchte der Kreis Höxter zur „Zero Waste Region“ ernannt werden. Landrat Michael Stickeln (r.) hat hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Gemeinsam mit Hubertus Abraham von der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises hofft er, dass das Kulturland bei der verantwortungsvollen Herstellung und dem bewussten Konsum von Produkten eine Vorreiterrolle einnehmen wird. Foto: Kreis Höxter

Als erster Kreis in Deutschland möchte der Kreis Höxter zur „Zero Waste Region“ ernannt werden. Landrat Michael Stickeln (r.) hat hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Gemeinsam mit Hubertus Abraham von der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises hofft er, dass das Kulturland bei der verantwortungsvollen Herstellung und dem bewussten Konsum von Produkten eine Vorreiterrolle einnehmen wird. Foto: Kreis Höxter

Mit der Unterschrift bekräftigt der Kreis Höxter sein Bekenntnis zu den Zero-Waste-Prinzipien, wie etwa der langfristigen Vision einer 90-prozentigen Abfallvermeidungsquote. Auch die Menge an Hausmüll, die verbrannt wird, soll schrittweise reduziert werden. Nachhaltige Alternativen zur Verbrennung von Abfällen sollen noch stärker in den Fokus rücken.

„Zero Waste, also ‚Null Abfall‘ ist an dieser Stelle natürlich nicht wörtlich zu nehmen, das wäre lebensfremd“, erklärt Hubertus Abraham von der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises Höxter. „Ziel der Kampagne ist es aber, Wege zu suchen, mit denen man sich dieser Vision Schritt für Schritt annähern kann. Abfälle sollen wo immer es geht vermieden werden. Produkte sollen im Stoffkreislauf gehalten werden. Sie sollen schon bei der Entwicklung so konzipiert werden, dass sie selbst oder ihre Komponenten erst gar nicht zu Abfall werden müssen.“

Landrat Stickeln fasst zusammen: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Deshalb müssen wir als Gesellschaft einen Weg finden, um Produkte, Verpackungen und andere Materialien verantwortungsvoll herzustellen und bewusst zu konsumieren. Es ist mir ein großes persönliches Anliegen, dass unser Kreis Höxter dabei eine Vorreiterrolle einnimmt. Ich danke den Mitgliedern unseres Kreistages, die dieses Vorhaben einstimmig unterstützt haben.“

Im Bereich der Abfallwirtschaft wurden im Kreis Höxter bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt, die das gemeinsame Ziel des Umweltschutzes im Fokus haben. „So liegt die Gesamtabfallmenge im Kreis Höxter mit 382 Kilogramm pro Einwohner und Jahr auf einem relativ niedrigen Niveau. Gleichzeitig ist der Anteil des Restmülls am Gesamtabfallaufkommen mit rund 104 Kilogramm pro Einwohner und Jahr deutlich niedriger als in vielen anderen Kreisen in NRW“, sagt Hubertus Abraham. „Das Abfallwirtschaftssystem im Kreis Höxter ist gut aufgestellt. Dazu haben viele Maßnahmen der letzten Jahre beigetragen wie etwa die Einführung der Wertstofftonne, die Einrichtung eines Repair-Cafés, die Abfall-App und umfangreiche Abfallberatungsmöglichkeiten wie etwa der jährliche Abfallkalender mit ausführlichem Info-Teil.“

Repair Café in Brakel hat wieder geöffnet

Reparieren statt wegwerfen – nach diesem Motto hilft das Team des Repair Cafés seinen Gästen dabei, defekte Geräte wieder zum Laufen zu bringen. Repariert werden Elektrogeräte, kaputtes Spielzeug oder sogar zerbrochenes Porzellan.

„Wir freuen uns, dass unser Café nach der Winterpause und den Corona bedingten Ausfällen wieder geöffnet hat“, sagt Nicolas Witschorek vom Kreis Höxter.

Das Repair Café hat wieder regelmäßig am zweiten Freitag eines Monats von 8.30 bis 12.00 Uhr geöffnet, die nächsten Male am 8. April und 13. Mai. Mitten in der Fußgängerzone in Brakel, Am Markt 11, ist es in den ebenerdig gelegenen Räumen der „Werkstätten am Markt“ zu finden.

Music for Life Lemgo

KHWE hilft Ukraine: Mitarbeiter sammeln fast 71.000 Euro

KHWE-20220329-KHWE hilft Ukraine Mitarbeiter sammeln fast 71.000 Euro (1)

Fast 71.000 Euro haben die Mitarbeiter der KHWE als größter Arbeitgeber im Kreis Höxter für die Unterstützung der Menschen aus der Ukraine gesammelt. KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes ist stolz auf den Zusammenhalt seiner Mitarbeiter.

Große Spendenaktion der Hospitalvereinigung für Caritas International.

Kreis Höxter. Die KHWE hilft: Exakt 70.982 Euro haben die Mitarbeiter der Hospitalvereinigung als größter Arbeitgeber im Kreis Höxter bei ihrer Spendenaktion für geflüchtete Menschen aus der Ukraine gesammelt. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie wir besonders in diesen schwierigen Zeiten zusammenhalten. Darauf bin ich wirklich sehr stolz“, sagt Geschäftsführer Christian Jostes. Überwiesen wird die Summe an das Hilfswerk für Not- und Katastrophenhilfe Caritas International.

Von Seiten der Mitarbeiterschaft wurde bisher eine Summe von 35.491 Euro gespendet, die KHWE hat den Betrag verdoppelt. Angelehnt, aber unabhängig davon, ist diese Aktion an die bereits bekannten Rest-Cent-Initiative. Dabei können Mitarbeiter auf freiwilliger Basis am Ende des Monats ihr Gehalt auf eine glatte Summe abrunden und den übrig gebliebenen Cent-Anteil spenden kann. Im vergangenen Jahr konnten somit 7000 Euro an das Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Höxter gespendet werden.

„Als Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge engagieren wir uns für das Wohl und die Gesundheit der Menschen unserer Region. Wir tun das aus tiefer Überzeugung und aus den Werten der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe. Wir tun das ungeachtet der Herkunft, des Geschlechtes, der politischen Gesinnung oder der sexuellen Orientierung der hilfebedürftigen Menschen“, sagt Christian Jostes, der mit großer Sorge auf die Notlage der europäischen Mitbürger blickt. Beendet wurde die Hilfsaktion noch nicht: „Da nach wie vor Spenden eingehen, haben wir uns dazu entschlossen, die Aktion weiterhin laufen zu lassen“, sagt Jostes. Die erste Tranche wird dennoch in diesen Tagen an Caritas International überwiesen.

Der Hospitalvereinigung ist politische Neutralität ein hohes Gut. Jostes: „Wir kommen aber immer mehr zu der Überzeugung, dass das bisher geleistete nicht ausreicht, dass in dieser Situation neben Hilfsbereitschaft auch Zivilcourage gefragt ist und wir als größter Arbeitgeber im Kreis auch eine moralische Verpflichtung zur Positionierung haben, wenn es um Not und Leid von Menschen und die Benennung von Unrecht geht.“

Weitere Aktionen der KHWE

Neben der eigenen Spendenaktion hat die KHWE bereits mehrere Anfragen, auch die ihrer eigenen Mitarbeiter, zu Spenden und Hilfstransporten unterstützt, zum Beispiel: 2000 Euro, Medikamente, Injektomaten und medizinischer Sachbedarf für eine Hilfsaktion der Ukrainisch-katholischen Kirchengemeinde; medizinischer Sachbedarf und chirurgische Instrumente für „Freunde helfen Konvoi Beverungen/Holzminden“; medizinischer Sachbedarf, Medikamente und Injektomaten für verschiedene Hilfstransporte, die von Mitarbeitern oder ehemaligen Mitarbeitern der KHWE organisiert wurden. Christian Jostes: „Wir haben die Rückmeldung bekommen, dass die Spenden bei den geflüchteten Menschen angekommen sind.“ Darüber hinaus werden an Krebs erkrankte Geflüchtete mit einer Strahlentherapie behandelt und kostenfreie Unterkünfte im Wohnheim am St. Ansgar Krankenhaus zur Verfügung gestellt. KHWE-Chef: „Weitere Unterstützungen sind in Planung.“

Music for Life Lemgo

Fünf Kulturprojekte werden mit 400 Euro unterstützt

Kulturbeirat entscheidet über 2.000 Euro Fördermittel

Unter anderem hat der Kulturbeirat das Sackmuseum Nieheim mit der Sonderausstellung  „Unser Abschied von der Einkaufstüte“ für eine Förderung des Kreises Höxter in Höhe von 400 Euro ausgewählt. Foto: Kreis Höxter

Unter anderem hat der Kulturbeirat das Sackmuseum Nieheim mit der Sonderausstellung „Unser Abschied von der Einkaufstüte“ für eine Förderung des Kreises Höxter in Höhe von 400 Euro ausgewählt. Foto: Kreis Höxter

Höxter. Zum ersten Mal hatte der Kulturbeirat für den Kreis Höxter die Gelegenheit, die vom Kreistag angehobene Gesamtsumme von 2.000 Euro zur Förderung von kleineren Kulturprojekten zu verteilen. Dabei wurde aber aufgrund der zahlreichen Bewerbungen die mögliche Höchstförderung von 500 Euro nicht vergeben, sondern stattdessen haben die Mitglieder des Kulturbeirats fünf Anträge ausgesucht, deren Projekte nun mit jeweils 400  Euro eine wichtige Unterstützung erfahren. Anmeldeschluss für die nächste Förderung ist am 1. Juni.

Bereits seit zwölf Jahren organisiert der Verein „KulturPur Höxter“ klassische Konzerte im Historischen Rathaus Höxter. Das Projekt „Rathausklassik“ bietet insbesondere herausragenden jungen Interpretinnen und Interpreten, die alle bereits auf diversen internationalen Bühnen konzertierten, ein Podium und sie freuen sich darüber, ihre Liebe zur Musik mit einem interessierten Publikum teilen zu können. Auch im Jahr 2022 können hier Konzertliebhaberinnen und -liebhaber sowie solche, die es vielleicht noch werden wollen, Meisterwerke aus der gesamten europäischen Musiktradition erleben.

An jedem letzten Samstag im Monat finden Kammermusikkonzerte mit namenhaften internationalen Musikerinnen und Musikern statt. Die Konzertabende zeichnen sich durch eine sehr hohe Qualität aus, bewegen sich aber auch ganz bewusst nicht auf einer elitären Ebene. Die ehrenamtliche Intendanz dieser Kammerkonzert-Reihe liegt in den Händen von Renate und Uwe Frenzel aus Fürstenberg.

Mit 400 Euro wird die Kulturgemeinschaft Ottbergen gefördert für die musikalische Lesung der beliebten Kinderbuchreihe „Ritter Rost“ von Jörg Hilbert und Felix Janosa. Die Künstlerin Patricia Prawit wird damit am 29. September im KuStall Ottbergen die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Ottbergen sowie die Kinder der Kita Mühlenwinkel (Lebenshilfe Höxter) begeistern. Bei dieser Veranstaltung geht es zum einen um die Förderung der frühkindlichen Bereitschaft zur Aufnahme von künstlerischen Beiträgen und zum anderen um die Intensivierung der institutionellen lokalen Zusammenarbeit.

Ebenfalls für eine Lesung erhält der KreislandFrauenverband Höxter Unterstützung. Er erwartet am Mittwoch, 11. Mai, die Autorin Laura Fröhlich zum Thema „Mental Load“ in Höxter. „Mental Load“ – frei übersetzt die Last, immer an alles denken zu müssen – beschreibt etwas, das alle berufstätigen Paare, Alleinerziehende, Eltern und besonders Mütter kennen und was auf einem veralteten Rollenmodell von Frau und Mann in unserer Gesellschaft fußt.

In ihren Lesungen macht die Autorin („Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“, 2020) auf die mentale Belastung im privaten, politischen, unternehmerischen und ehrenamtlichen Bereich aufmerksam und lädt zum gemeinsamen Austausch ein. Der KreislandFrauenverband Höxter setzt sich mit knapp 1.600 engagierten Mitgliedern seit vielen Jahren mit solchen Bildungsveranstaltungen und Aktionen für mehr Gleichberechtigung und Entwicklungschancen für Frauen in der ländlichen Region des Kreises Höxter ein.

Für die Gestaltung einer Sonderausstellung wird das Sackmuseum Nieheim gefördert. Dessen Leiterin Jana Reineke bekam von der Jury „grünes Licht“, um in Kooperation mit Schülerinnen und Schülern der Peter-Hille-Schule Nieheim eine Ausstellung zum Thema „Unser Abschied von der Einkaufstüte“ zu präsentieren. Damit wird das von der Europäischen Union ausgesprochene Verbot von Plastiktüten im Einzelhandel ab Januar dieses Jahres aufgegriffen. Ehrenamtliche kümmern sich gemeinsam mit den Kindern um die Gestaltung. Das Sackmuseum ist im Besitz einer größeren Sammlung von Einkaufstüten. Ausgewählte Exemplare werden anhand einer selbstgebauten Holzkonstruktion ausgestellt. In Kooperation werden auf Grundlage der gesammelten Rechercheergebnisse und Informationen weitere Ausstellungsexponate kreiert. Darüber hinaus werden Collagen, Informationstafeln und Videos entstehen, um die Besuchenden für die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Konsum und Marketing zu sensibilisieren. Gleichzeitig wird dabei die Vielfalt der pädagogischen Museumsarbeit mit jungen Menschen gezeigt. Die Ausstellung im Sackmuseum Nieheim ist seit Sonntag zu sehen.

Auch der Antrag von Hannah Schlubeck hat die Jury überzeugt und so wird das Mühlenfest an der „Alten Mühle“ in Bellersen unterstützt. Vier Tage lang, vom 16. bis 19. Juni, soll ein kulturell-buntes Fest in und rund um die Mühle in Bellersen mit unterschiedlichen Angeboten stattfinden. Das Programmspektrum umfasst dabei professionelle Auftritte, wie zum Beispiel Konzerte und Comedy (open air und in der Scheune) unter anderem mit Eva Benek (Gitarre, Berlin) und Thorsten Schäfer (Wuppertal, Klavier), aber auch Konzerte mit Laien, einen musikalischen Frühschoppen, einen queeren Abend in Kooperation mit dem Verein Lippe Queer sowie eine Ausstellung. Darüber hinaus ist eine Kooperation mit den lokalen Schulen St. Xaver in Bad Driburg und Schulen der Brede in Brakel geplant für einen Konzertabend mit dem Schulorchester und der Schul-Big Band.

Erschütterndes Mahnmal und bedeutendes Denkmal

LWL zeichnet jüdischen Friedhof in Warburg Denkmal des Monats April aus

Edmund Balsam ließ verlorene Grabsteine aus Zechit nachbilden wie bei diesen Doppel- und Einzelgräbern Einfassungen. Foto: LWL/Heuter

Edmund Balsam ließ verlorene Grabsteine aus Zechit nachbilden wie bei diesen Doppel- und Einzelgräbern Einfassungen.
Foto: LWL/Heuter

Warburg (lwl). Es ist ein erschütterndes Monument: Das Mahnmal auf dem jüdischen Friedhof in Warburg (Kreis Höxter) in Form einer stumpfen Pyramide ließ Edmund Balsam im September 1945 aus den Bruchstücken der Gräber bilden. Diese und weitere Erkenntnisse über den Friedhof und seinen Erbauer haben LWL-Denkmalpfleger im Festjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ zusammengetragen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) würdigt den Friedhof jetzt als „Denkmal des Monats April“.

Die Inschrift auf der Schmalseite des Denkmals lautet: „Erbaut im September 1945“ und „Proj.: Dipl. Ing. Edmund Balsam, Krakau | Ausgef.: Hch. Wiegand, Warburg“. Bis vor wenigen Monaten war über Balsam wenig bekannt. Deshalb hat sich LWL-Denkmalpfleger Dr. Christoph Heuter auf Spurensuche in den Archiven begeben. Er hat herausgefunden, dass Balsam im Jahr 1888 in Wilamowice (ehem. Wilmesau, Schlesien) geboren wurde und später als Landvermesser im Raum Krakau tätig war. „Nach Warburg kam Edmund Balsam als polnischer Offizier, wo er im Zweiten Weltkrieg im Offizierslager Dössel bei Warburg interniert war“, so Heuter. „Nach Kriegsende stellte er im Auftrag der jüdischen Gemeinde die jüdischen Friedhöfe in Warburg, Höxter und Beverungen wieder her.“

Auf einer Tafel am Warburger Mahnmal steht die Inschrift: „Zum Andenken an die Opfer | der verhängnisvollen Jahre 1933-1945 | Die Überlebenden des Kr. Warburg“. Dazu sagt Heuter: „Die Inschrift lässt das Bemühen um Versöhnung erahnen – mit dem Wort ‚verhängnisvoll‘ vermeidet sie aber eine Anklage der Verbrechen. Fast beschwörend“, so der Denkmalpfleger weiter, „wirken die einzelnen Worte, die auf den Grabsteinfragmenten zu erkennen sind: ‚Friede‘, ‚glücklich‘, ‚Gerechten‘, außerdem hebräische Schriftzüge und Symbole wie Davidsterne, segnende Priesterhände und Palmwedel.“

Neben der Errichtung des Mahnmals koordinierte Balsam die Wiederherstellung des Friedhofs insgesamt. „Mit 285 Grabstätten gehört der Friedhof in Warburg zu den großen und bedeutenden Beispielen seiner Art in Westfalen“, so Heuter. „Viele Steine wurden in der Pogromnacht des 9. November 1938 erheblich beschädigt. Einige Steine ließ Balsam fragmentiert wiedererrichten, viele waren aber verloren.

Aus dem Kunststein Zechit ließ Balsam 54 Ersatzsteine herstellen, die nur mit Namen, Lebensdaten und Davidstern versehen sind, die Gräber ließ er mit Randsteinen einfassen.“ Damit habe Balsam dem Friedhof eine neue „Zeitschicht“ hinzugefügt. „Viele Denkmäler verbleiben ja nicht in einem ‚Originalzustand‘, sondern haben im Laufe der Zeit Veränderungen erfahren, die selbst zum Denkmalwert beitragen können“, so Heuter weiter.

Heute zeigt der Friedhof hohen Sanierungsbedarf. Statische Sicherungen sind nötig, Inschriften drohen, verloren zu gehen. Daher hat die Stadt Warburg zusammen mit der LWL-Denkmalpflege ein Sanierungskonzept erarbeiten lassen, um weitere Substanzverluste zu vermeiden und den derzeit gesperrten Friedhof wieder zugänglich zu machen. „Anders als oft behauptet, sind jüdische Friedhöfe nicht dem Verfall preiszugeben, sondern die Gräber sind für die Ewigkeit geschaffen“, sagt Heuter. „Dass im jüdischen Kultus keine Grabpflege im christlichen Sinne üblich ist, kann keine Entschuldigung für Untätigkeit sein: Es ist unser aller Verantwortung, die Erinnerung an die Menschen zu bewahren, die durch den Rassenwahn unserer Gesellschaft entrissen wurden.“

GfW nach neuen Qualitätskriterien als STARTERCENTER.NRW zertifiziert

Kreis Höxter.  „Es spricht für die Qualität der Arbeit in der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter“, freut sich Landrat Michael Stickeln, dass diese als eine der ersten Institutionen in Nordrhein-Westfalen nach den neuen Kriterien als STARTERCENTER.NRW anerkannt worden ist.

Tatjana Disse, Prokuristin GfW und Gründungsberaterin für das STARTERCENTER.NRW, mit dem neuen Zertifikat. Foto: GfW

Tatjana Disse, Prokuristin GfW und Gründungsberaterin für das STARTERCENTER.NRW, mit dem neuen Zertifikat. Foto: GfW

Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH (GfW) ist seit Einführung dieser STARTERCENTER.NRW durch das Wirtschaftsministerium NRW 2007 als eine der ersten Wirtschaftsförderungen landesweit zertifiziert worden. Nachdem die zu prüfenden Qualitätskriterien bisher nur geringfügig modifiziert wurden, sind diese nun grundlegend überarbeitet worden und erst im Dezember 2021 vom zuständigen Partnerausschuss verabschiedet worden.

Die Neuerungen beziehen sich insbesondere auf den Einsatz digitaler Informationsmedien und sind somit wieder auf dem Stand der Zeit. „Die GfW hat sich permanent den neuen Möglichkeiten angepasst und hat auch schon vor Einführung der neuen Kriterien mit entsprechenden Standards gearbeitet. Insofern konnten wir entsprechend schnell reagieren und uns auditieren lassen“, berichtet die Prokuristen der GfW, Tatjana Disse, die inzwischen seit 21 Jahren für den Bereich Existenzgründungen zuständig ist.

„Das Thema Existenzgründung ist eines der zentralen Aufgabenfelder der GfW und ist in unserer Satzung verankert. Die Begleitung von Gründungswilligen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Daher ist für uns eine permanente Weiterbildung und landes- und bundesweite Vernetzung wichtig, um immer auf dem neuesten Stand zu sein“, berichtet Disse. Neben dem Fokus auf die Qualifikation und Erfahrung der Gründungsberatenden, werden auch Abläufe, Ausstattung, Beratungsangebot, Erreichbarkeit und vieles mehr im Rahmen einer Überprüfung durch einen unabhängigen Auditor geprüft.

„Inzwischen ist die Anzahl der STARTERCENTER.NRW im Land von fast 100 auf derzeit 75 gesunken. Für einige Einrichtungen waren die Kriterien nicht zu erfüllen oder es wurde aus Kostengründen Abstand hiervon genommen. Die GfW hat sich für den Verbleib entschieden, um Anschluss an das landesweite Gründungsnetzwerk zu halten und hier eine Stimme zu haben“, so Disse.

Das Angebot der kostenlosten Gründungsberatung richtet sich an Menschen, die sich im Kreis Höxter selbständig machen möchten. Das STARTERCENTER.NRW im Kreis Höxter ist telefonisch zu erreichen unter 05271 – 9743-15 oder per Mail: tatjana.disse@gfwhoexter.de.

 

Anzeige

Geflüchtete aus der Ukraine: Solidarität aus dem Lebensmittel- und Gastgewerbe

Branchen multikulturell aufgestellt | „Keine Anfeindung gegen Russischstämmige“

Ostwestfalen-Lippe. Solidarität mit Schutzsuchenden: Wer im Zuge des Kriegs in der Ukraine geflohen und in Ostwestfalen-Lippe angekommen ist, soll sich auf den Beistand von Beschäftigten und Betrieben verlassen können. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Von der Hilfe bei der Wohnungssuche über private Spenden bis hin zu Job-Angeboten – für die Unterstützung der Geflüchteten kommt es nicht nur auf den Staat an, sondern auch auf die Zivilgesellschaft und die Wirtschaft. In Restaurants, Lebensmittelfabriken und Bäckereien arbeiten in OWL seit jeher Menschen verschiedenster Kulturen zusammen. Das ist eine Stärke bei der Integration derer, die in wachsender Zahl zu uns kommen“, sagt Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford.

Einmaleins für Lebensmittel: Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, sollen einen erleichterten Zugang zu Sprachkursen bekommen, fordert die Gewerkschaft NGG. Das sei eine wichtige Hilfe, um Geflüchtete bei der Job-Suche zu unterstützen. Branchen wie die Ernährungsindustrie und das Gastgewerbe könnten ihnen eine berufliche Perspektive bieten – vorausgesetzt, die Unternehmen hielten sich an faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen.

Einmaleins für Lebensmittel: Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, sollen einen erleichterten Zugang zu Sprachkursen bekommen, fordert die Gewerkschaft NGG. Das sei eine wichtige Hilfe, um Geflüchtete bei der Job-Suche zu unterstützen. Branchen wie die Ernährungsindustrie und das Gastgewerbe könnten ihnen eine berufliche Perspektive bieten – vorausgesetzt, die Unternehmen hielten sich an faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen.

Die Gewerkschaft verurteilt Putins Angriffskrieg aufs Schärfste. „Allerdings darf das Vorgehen des Machthabers nicht zu Anfeindungen gegen russischstämmige Menschen führen. Am Arbeitsplatz kommt es darauf an, jetzt zusammenzustehen“, so Kleile. An die Betriebe im Lebensmittel- und Gastgewerbe appelliert er, Geflüchteten, die bereits nach einer Beschäftigung suchen, eine nachhaltige Perspektive zu geben. Statt prekärer Stellen wie Minijobs sollten sie tariflich bezahlte Arbeitsplätze mit Aufstiegsmöglichkeiten bieten. „Viele Ukrainer haben einen hohen Bildungsabschluss und arbeiteten in ihrer Heimat als Fachkräfte. Sie sind auf gute Jobs angewiesen, gerade auch, um ihre Familien in dieser Notlage zu ernähren“, betont Kleile.

Zudem seien Land und Kommunen gefordert. Bei der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums, zusätzlichen Schul- und Kita-Plätzen und der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen komme es entscheidend auf den Staat an. „Wichtig sind auch schnelle und erleichterte Zugänge zu Sprachkursen, damit den Menschen der Neustart in der Fremde gelingt. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch dauert. Aber wenn die Geflüchteten in ihr Land zurückkehren können, sollten sie sich an die Hilfe hier erinnern. An freundliche und hilfsbereite Kollegen, Chefs und Ämter“, so der Gewerkschafter.

Anzeige

Kreis Höxter warnt vor den Gefahren des Riesenbärenklaus

Gefährliche Schönheit kann zu schweren Verbrennungen führen

Höxter. Weiße Blüten, ein dicker, grüner Stängel mit kleinen roten Flecken und dazu große, gezackte Blätter – so sieht der Riesenbärenklau aus, eine giftige und für den Menschen besonders gefährliche Pflanze. Ihr Saft kann bei Hautkontakt unter der Einwirkung von Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen führen. Auch an den Ufern der heimischen Gewässer hat sich dieser botanische „Eindringling“ ausgebreitet. Der Kreis Höxter warnt deshalb vor dem Gesundheitsrisiko.

Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um mögliche Verbrennungen zu vermeiden. Foto: Kreis Höxter

Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um
mögliche Verbrennungen zu vermeiden. Foto: Kreis Höxter

„Die Gefahr des Riesenbärenklaus, der wegen seiner Größe von bis zu vier Metern auch Herkulesstaude genannt wird, ist heimtückisch: Sein Pflanzensaft setzt nämlich den natürlichen Lichtschutzfaktor der menschlichen Haut herab“, erläutert Dr. Kathrin Weiß vom Kreis Höxter, Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft. Unter Einfluss von Sonnenlicht entwickeln sich oft erst Stunden oder Tage nach dem Hautkontakt teils schmerzhafte Brandwunden und Blasen, die schlecht abheilen und bleibende Hautschäden verursachen können. Sind größere Hautpartien betroffen, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich. „Besonders gefährdet sind Kinder, die zwischen den großen Gewächsen spielen oder die Pflanzen wegen ihrer imposanten Blüten pflücken“, warnt sie.

Einsatz gegen Ausbreitung

„Aber nicht nur die Gesundheitsgefahr ist ein Problem. Der Riesenbärenklau bedroht auch die heimische Pflanzenwelt“, erklärt Dr. Weiß. Bereits seit 2014 kümmert sich der Kreis Höxter um die Bekämpfung des Eindringlings. In den letzten Jahren wurde die Landschaftsstation im Kreis Höxter damit beauftragt, die Bedrohung für heimische Arten in den Schutzgebieten einzudämmen, aber auch viele Ehrenamtliche bekämpfen seit Jahren den Riesenbärenklau. Eigentümer, auf deren Grundstücken die Pflanzen zu finden sind, werden aufgefordert, diese zu beseitigen.

Um Standorte der Herkulesstauden im gesamten Kreisgebiet zu erfassen und ihre weitere Ausbreitung zu verhindern, ruft der Kreis Höxter dazu auf, Bestände zu melden. „Bürgerinnen und Bürger sollten in Gärten oder auf Nutzflächen Ausschau nach dem Riesenbärenklau halten und aktiv dagegen vorgehen“, rät Dr. Weiß. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Der Kreis Höxter gibt daher auch Tipps, wie die Pflanze am besten bekämpft wird, ohne sich selbst zu gefährden.

Wurzelstock ausgraben

Der Riesenbärenklau sprießt zeitgleich mit dem Rhabarber. Momentan hat er eine Größe von bis zu einem halben Meter erreicht. Der Kreis Höxter empfiehlt, die Pflanze im April und Mai zu bekämpfen. Am wirkungsvollsten kann sie durch Absägen und Ausstechen der Wurzel beseitigt werden. Dabei muss der Wurzelstock ausgegraben und durchtrennt werden. Dies geschieht am besten noch vor der Blüte, spätestens aber, wenn die Samenbildung beginnt. Die Pflanzenreste können nach dem Abtrocknen kompostiert werden, die Blütenköpfe müssen jedoch in einer Plastiktüte über den Hausmüll entsorgt werden, damit die Samen nicht nachreifen. „Nur die Blüten abzuschneiden, hilft nicht“, so Dr. Weiß. „Denn der Riesenbärenklau kann sich schnell erholen und weitere Blüten nachbilden. Kommt eine Pflanze erst zum Blühen, werden an die 100.000 Samen im Umfeld verteilt. Diese Samen sind bis zu zehn Jahre lang keimfähig, so dass betroffene Flächen über viele Jahre bekämpft und kontrolliert werden müssen.“ Deshalb sollte mehrmals im Jahr überprüft werden, dass keine neuen Triebe aus dem Boden kommen. Zu beachten ist zudem, dass keine Pflanzenvernichtungsmittel verwendet werden dürfen, denn außerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen, in Gewässernähe und im privaten Bereich ist ihr Einsatz verboten.

Wer Fragen zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus hat oder Pflanzenstandorte melden möchte, wendet sich an den Kreis Höxter, Telefon: 05271 / 965-4213.

Infokasten

Schutzmaßnahmen beachten

Bei der Bekämpfung der Pflanzen sind dichte Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille erforderlich. Hautkontakt mit den giftigen Pflanzensäften sollte unbedingt vermieden werden. Sollte es doch dazu kommen, muss die betroffene Stelle schnellstmöglich mit Wasser abgespült und vor Sonne geschützt werden. Zudem sollte man sich nicht zu lange in größeren Beständen aufhalten, da die Ausdünstungen der Pflanzen zu Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen können.

Bildunterzeile

Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um

mögliche Verbrennungen zu vermeiden. Foto: Kreis Höxter

Gründertag am 1. April in Herford: Mit Herzblut auf den Weg in die Selbstständigkeit

Ostwestfalen-Lippe. Ostwestfalen ist gründungsstark. Alleine im Jahr 2020 haben in der Region rund 12.050 Gründerinnen und Gründer den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. „In der IHK konnten wir im selben Jahr knapp 3.500 Gründerinnen und Gründer mit Veranstaltungen, Beratungen und Informationen in ihrem Gründungsvorhaben unterstützen“, berichtet Tobias Kaufmann, Referent für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge bei der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK). Bernd Fuchs, Betriebsberater der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (HWK), pflichtet ihm bei: „Die Handwerkskammer hat im Jahr 2020 rund 1.800 Betriebsberatungen durchgeführt. Die Zahlen zeigen, dass Ostwestfalen ein attraktiver Gründungsstandort ist.“

Michael Seggewiß, Geschäftsführer der Interkommunalen Wirtschaftsförderung im Kreis Herford, Johann Recknagel-Fessey, Inhaber und Geschäftsführer von Widukind Wärme, Klima & Haustechnik GmbH & Co. KG, Patrick Püschel, Geschäftsführender Gesellschafter von Predatore Machines GmbH, Tobias Kaufmann, Referent für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge bei der IHK Ostwestfalen, und Bernd Fuchs, Betriebsberater bei der HWK Ostwestfalen-Lippe (von links). Foto: IHK

Michael Seggewiß, Geschäftsführer der Interkommunalen Wirtschaftsförderung im Kreis Herford, Johann Recknagel-Fessey, Inhaber und Geschäftsführer von Widukind Wärme, Klima & Haustechnik GmbH & Co. KG, Patrick Püschel, Geschäftsführender Gesellschafter von Predatore Machines GmbH, Tobias Kaufmann, Referent für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge bei der IHK Ostwestfalen, und Bernd Fuchs, Betriebsberater bei der HWK Ostwestfalen-Lippe (von links). Foto: IHK

Den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit hat auch Patrick Püschel aus Bünde gewagt. „Ich wollte mich unabhängig machen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter von Predatore Machines GmbH aus Bünde. Nach mehr als 15 Jahren Tätigkeit in der Baumaschinenbranche gründete Püschel im Februar 2021 sein Unternehmen. Erste Erfahrungen in der Anbaugerätetechnik und deren Anwendung sammelte der 34-Jährige als Servicemechaniker, wechselte dann in den Vertrieb, wurde Verkaufsleiter und schließlich Geschäftsführer eines finnischen Baumaschinen-Unternehmens. Ende 2020 fasste er den Entschluss sich selbstständig zu machen, um ein Unternehmen gänzlich nach eigenen Ideen und Vorstellungen aufbauen und führen zu können. Püschel vertreibt mit seinem Unternehmen Predatore Machines Anbaugeräte für die Baubranche. Das Produktportfolio umfasst beispielsweise Schaufelseparatoren und Anbauverdichter. „Mit unseren Geräten wollen wir zu Ressourcenschonung beitragen. Aus Bauabfällen sollen wiederverwertbare Rohstoffe hergestellt werden“, erklärt Püschel. Erste Erfolge stellten sich bereits ein: So würden namhafte Unternehmen aus der Baubranche Geräte von der Predatore Machines GmbH beziehen. „Seid mit Herzblut dabei und macht das, was ihr macht, gerne“, ist Püschels Rat für angehende Gründerinnen und Gründer.

Ebenfalls mit Herzblut dabei ist Johann Recknagel-Fessey. Seit Februar 2021 betreibt der 28-Jährige sein Unternehmen Widukind Wärme, Klima & Haustechnik GmbH & Co. KG in Enger. Der gelernte Anlagenmechaniker habe viele Jahre in seinem Lehrbetrieb gearbeitet. 2018 sattelte er mit dem Heizungsbaumeister auf. „Ich habe nach einer neuen Herausforderung gesucht und dann erstmal knapp ein Jahr in der Industrie gearbeitet. Die Selbstständigkeit hatte ich aber schon vorher im Kopf“, berichtet der gebürtige Brite. Mit seinem Betrieb möchte er die die Klima- und Heizenergie umweltfreundlicher gestalten. Auch Recknagel-Fessey hat einen Tipp für Gründungsinteressierte: „Die Gründung sollte die einzige Baustelle sein. Nur wenn ich ein Ziel fokussiere, kann ich erfolgreich sein.“

„Die beiden Beispiele zeigen, dass es viele unterschiedliche Gründungswege gibt“, fügt Michael Seggewiß, Geschäftsführer der Interkommunalen Wirtschaftsförderung im Kreis Herford, hinzu. Angehende Unternehmerinnen und Unternehmer können sich am Freitag, 1. April 2022, von 13 bis 17.30 Uhr, auf der Veranstaltung „get UP! Gründen in Ostwestfalen“ im Denkwerk Herford, über diese unterschiedlichen Wege in die Selbstständigkeit informieren. Veranstalter sind die IHK Ostwestfalen, die HWK Ostwestfalen-Lippe und die interkommunale Wirtschaftsförderung im Kreis Herford. Neben Berichten der beiden Gründer Patrick Püschel und Johann Recknagel-Fessey erhalten Interessierte dort in unterschiedlichen Vorträgen vielfältige Informationen zu gründungsrelevanten Themen, wie beispielsweise Steuern, Marketing und Finanzierung. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen unter www.veranstaltungen.ostwestfalen.ihk.de/getup-herford. Ansprechpartnerin bei der IHK ist Maike Bleck, Tel. 0521 554-226.

Anzeige

1,5 Millionen Euro für länderübergreifende „Zukunftslabore Digitalisierung“

Kreis Höxter. „In Deutschland wird zwar viel über Digitalisierung gesprochen, aber es passiert oftmals zu wenig. Umso mehr freue ich mich, dass unser Berufskolleg Kreis Höxter gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen Holzminden nun ein bundesweites Modellprojekt umsetzen kann“, sagt Landrat Michael Stickeln. Gemeinsam mit Schulleiter Michael Urhahne bringt er seine Erleichterung zum Ausdruck, dass der Projektantrag nach langer Wartezeit genehmigt wurde und nun 1,5 Millionen Euro in das länderübergreifende Vorhaben „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ fließen.

Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung: Im Berufskolleg des Kreises Höxter hat die Zukunft längst begonnen. Über die Förderung des Projektes „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ freuen sich (von links) Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, WIH-Vorsitzender Mark Becker, Landrat Michael Stickeln, Kreisdirektor Klaus Schumacher und Schulle

Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung: Im Berufskolleg des Kreises Höxter hat die Zukunft längst begonnen. Über die Förderung des Projektes „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ freuen sich (von links) Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, WIH-Vorsitzender Mark Becker, Landrat Michael Stickeln, Kreisdirektor Klaus Schumacher und Schulle

„In der Wirtschaftsregion Höxter/Holzminden wird damit ein Leuchtturm für berufliche Bildung entstehen“, gerät Stickeln ins Schwärmen. „Wir können die günstigen Rahmenbedingungen für eine länderübergreifende Zusammenarbeit sehr gut nutzen. Dabei entstehen Synergien aufgrund der enormen Vielfalt und der hohen Spezialisierung der Ausbildungsberufe.“ Das sei eine notwendige Reaktion auf die in vielen Berufsfeldern hohe Dynamik technischer und digitaler Entwicklungen. „Die Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler durch Digitalisierung sowie interdisziplinäres Arbeiten stehen dabei klar im Fokus“, so Stickeln.

„Es war schon ein hartes Stück Arbeit, unsere gemeinsame Vision in die Tat umzusetzen“, erinnern die beiden Schulleiter Michael Urhahne vom Berufskolleg Kreis Höxter und Andreas Hölzchen von den Berufsbildenden Schulen Holzminden an die Antragsphase, in der sie einen langen Atem beweisen mussten. „Die Genehmigung ist eine großartige Nachricht für die Region. Unser Dank gilt an dieser Stelle ganz besonders Professorin Alexandra Engel vom Zukunftszentrum, die sich mit vorbildlichem Engagement für die Verwirklichung eingesetzt hat.“ Genehmigt wurde das länderübergreifende Vorhaben „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ von der Steuergruppe der Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, finanziert wird es aus dem DigitalPakt Schule. Damit kann jetzt die Umsetzungsphase starten, die Laufzeit des Projektes geht bis 2025.

Von der Idee zur Marktreife
„Im digitalen Zukunftslabor arbeiten Schülerinnen und Schülern aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Wirtschaft und Soziales einschließlich Pflege künftig interdisziplinär zusammen – und das länderübergreifend“, erläutert Kreisdirektor Klaus Schumacher. Neben dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik am Berufskolleg Kreis Höxter und dem Schwerpunkt der Augmented Reality- und Virtual Reality-Technologien an der BBS Holzminden werden die Bereiche Informationstechnik, das Berufsfeld Wirtschaft, das Kompetenzteam Produktdesign und die Berufsfelder Gesundheit/Pflege/Sozialpädagogik eingebunden. „Jährlich zwei Projekte werden von der Produktidee bis zur Marktreife von den Schülerinnen und Schülern vollständig entwickelt und in die Realität umgesetzt“, so Schumacher. „Dieser Prozess schult in hohem Maße die Kompetenzen, die im 21. Jahrhundert erwartet werden: Neben einem kompetenten Umgang mit Medien, Technologien, Informationen und Daten erlernen und vertiefen sie virtuelle und persönliche Kommunikation und Teamarbeit.“

„Im gesamten Prozess sind kreative Problemlösungen, Innovationen und kritisches Denken fester Bestandteil des Projektes. Die gemeinsame Fertigstellung eines marktfähigen Produktes ist das Ziel“, erklärt Schulleiter Michael Urhahne und ergänzt: „Am Standort Brakel wird insbesondere die Fachschule Technik mit dem Schwerpunkt Digitale Produktionstechnik in das Projekt eingebunden sein. Auch Erfahrungen im AR-/VR-Bereich aus unserer dualen Ausbildung fließen mit ein.“ Am Berufskolleg Kreis Höxter werden insgesamt 825.000 Euro in die Ausstattung des Digitalisierungslabors investiert, davon muss ein Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent geleistet werden.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe und die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Holzminden sowie projektbezogen weitere Wissenschaftspartner. Das länderübergreifende Zukunftszentrum der beiden Hochschulen (ZZHH), vertreten durch Professorin Alexandra Engel, koordiniert diese Prozesse und unterstützt die beiden berufsbildenden Schulen. In der Entwicklungsphase bis hin zur Antragstellung hat sich auch der Verein Wirtschaftsinitiative im Kreis Höxter zur Verbesserung der Ausbildungs- und Fachkräftesituation (WIH e.V.) intensiv eingebracht. Vorsitzender Mark Becker sieht in der länderübergreifenden Kooperation große Chancen: „Es ist für die heimischen Unternehmen sehr wertvoll, dass hier die Ländergrenze keine Rolle spielt und die jungen Menschen standortnah erstklassig ausgebildet werden können. In beiden Berufskollegs hat die Zukunft längst begonnen!“

Bundesweit die Nase vorn
Mit der Investition beider Länder in die digitalen Bildungsstrukturen der Wirtschaftsregion Höxter/Holzminden soll die Region nicht nur gestärkt werden, sondern auch Blaupause für andere Regionen Deutschlands sein. „Ich bin sehr froh, dass wir erneut unter Beweis stellen können, welche Innovationskraft unsere Region aufbringen kann“, sagt CDU-Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, der sich mit aller Kraft für die Bewilligung der Fördergelder stark gemacht hat. „Mich begeistert der Ansatz, dass die Schülerinnen und Schüler ganz konkret werden und die digitalen Innovationen praktisch anwenden. Es ist doch klasse, wenn sie die Möglichkeit haben, über eine digitale Plattform Produktidee, Design, Materialbeschaffung und den Bau eines Prototyps in einer Projektarbeit zu entwickeln und die Anwendung des Produkts dann den Nutzern über eine selbsterstellte App zu erklären.“
Die unterschiedlichen Kompetenzen der Berufsschulen in Brakel, Höxter und Holzminden zu verknüpfen, sei wegweisend und ein Paradebeispiel dafür, dass innovative Ideen und länderübergreifende Kooperationen wichtige Schritte für eine erfolgreiche digitalisierte Zukunft darstellen. „Ich bin mir sicher, dass nach erfolgreichem Abschluss des Projektes Anfragen aus der ganzen Bundesrepublik eingehen, wie wir das hier gemacht haben“, so Goeken, der – wie Landrat Michael Stickeln – die Strahlkraft dieses Leuchtturm-Projektes unterstreicht.

Anzeige

Kreis Höxter treibt Projekt „Erlebnisraum Weserlandschaft“ voran

Kreis Höxter. „Der Erlebnisraum Weser mit seinen naturtouristischen Besonderheiten ist für viele Menschen im Kreis Höxter und darüber hinaus ein Identitätsträger in der Region. Wir sind sehr froh, dass wir das Projekt ‚Weser erfahren – Natur erleben‘ nutzen können, um die Rahmenbedingungen noch weiter zu optimieren“, sagt Landrat Michael Stickeln.

Landrat Michael Stickeln und GfW-Geschäftsführer Michael Stolte (vorne von rechts) freuen sich gemeinsam mit (hinten von links) Abteilungsleiterin Birte Korte, Projektleiter Matthias Beckmann und Fachbereichsleiter Michael Werner über die nachhaltige touristische Entwicklung des Weserraums. Foto: Kreis Höxter

Landrat Michael Stickeln und GfW-Geschäftsführer Michael Stolte (vorne von rechts) freuen sich gemeinsam mit (hinten von links) Abteilungsleiterin Birte Korte, Projektleiter Matthias Beckmann und Fachbereichsleiter Michael Werner über die nachhaltige touristische Entwicklung des Weserraums. Foto: Kreis Höxter

Der Weser-Radweg gehört zu den schönsten und beliebtesten Radwanderwegen Deutschlands. „Mit der Umsetzung des Projekts soll den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, die wunderschöne Landschaft, die besondere Natur und die herrlichen Erholungsmöglichkeiten an, auf und im Wasser zu entdecken“, erläutert Stickeln. Dies geschieht mit Hilfe eines Kooperationsprojektes der Kreise Höxter, Herford, Lippe und Minden-Lübbecke. Das aus EU- und Landesmitteln geförderte Vorhaben umfasst über alle vier Kreise eine Investitionssumme von rund 1,05 Millionen Euro und ist Teil der innerhalb der REGIONALE entstandenen Gesamtstrategie „Erlebnisraum Weserlandschaft“.

Der Weserradweg soll mit seinen anliegenden Rad- und Wanderwegen im Kreis Höxter mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 340.000 Euro zum touristischen Anziehungsmagnet aufgewertet werden. Der Kreis Höxter beteiligt sich daran mit rund 70.000 Euro. „Bei uns im Kreis umfasst das Projekt den Weserabschnitt von Beverungen bis zum Weltkulturerbe Corvey. Dazu gehört die Errichtung von vier Rast-Info-Punkten und vier Naturerlebnispfaden, die bis zum Start der Landesgartenschau im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein sollen“, erläutert Birte Korte vom Kreis Höxter, Leiterin der Abteilung Bauen und Planen. Gemeinsam mit dem Projektverantwortlichen Matthias Beckmann weist sie darauf hin, welche enorme Aufwertung die touristische Infrastruktur entlang des Weser-Radwegs dadurch erfährt.

„Das Ziel des Projektes ist klar definiert: Mit Hilfe der Rast-Info-Punkte entlang des Weserradweges sollen die Besucher auch auf die anliegenden Kommunen aufmerksam gemacht werden“, so Korte. „Die Rastpunkte sollen mit digitalen und analogen Informationsangeboten sowie Sitzmöglichkeiten im modernen Stil ausgestattet werden, außerdem sollen diese als Ausgangspunkt für die neu ausgestalteten Naturerlebnispfade dienen“, ergänzt Beckmann. „Die Pfade werden thematisch je nach vorherrschender Flora, Fauna oder den dort vorherrschenden Naturschätzen ausgerichtet, sodass jede Altersklasse von Informationstafeln am Wegesrand zum Sehen, Staunen und Erleben animiert wird.“

„Der Baubeginn der Rast-Info-Punkte startet im Herbst 2022 und soll zum Beginn der Landesgartenschau abgeschlossen sein, sodass die mit dem Fahrrad anreisenden Gäste diese Stationen schon als ansprechende Rastmöglichkeit nutzen können“, so Landrat Michael Stickeln. Damit werde es gelingen, den Weserraum als regionalen Tourismusmagnet zu stärken. „Es ist für die Kommunen die große Chance, dass die Gastronomie vor Ort und vor allem die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten noch besser wahrgenommen werden. Zudem ist das Projekt ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sich Tourismus und Naturschutz gegenseitig sehr gut ergänzen können“, sagt Michael Stolte, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter. Er freut sich über diesen weiteren wichtigen Schritt im Kreis Höxter „auf dem Weg zu einer nachhaltigen touristischen Entwicklung unter Einbeziehung unserer reichen Natur- und Kulturlandschaft.“

Anzeige

Mehr Hilfe für helle Köpfe: Gesamtschule Brakel wird zum Zentrum für Begabtenförderung

Brakel.   Damit besondere Begabungen für Kinder ein Segen sind und keine Bürde, gibt es im Kreis Höxter jetzt ein Zentrum für Begabtenförderung an der Gesamtschule Brakel. Betrieben wird es von der Schule und der Abteilung Bildung und Integration des Kreises. Neben der Ausbildung von Fachkräften und außerschulischen Angeboten für Kinder und Jugendliche wird es dort auch verschiedene Angebote für Eltern geben.

Die Gesamtschule in Brakel wird zum Zentrum für Begabtenförderung. Esra Basar (links) und Judith Levi (rechts) werden als Lehrkräfte mit dabei sein, genauso wie Schulleiterin Sandra Florsch (mitte). Foto: Gesamtschule Brakel

Die Gesamtschule in Brakel wird zum Zentrum für Begabtenförderung. Esra Basar (links) und Judith Levi (rechts) werden als Lehrkräfte mit dabei sein, genauso wie Schulleiterin Sandra Florsch (mitte). Foto: Gesamtschule Brakel

Um das Konzept des Zentrums für Begabtenförderung vorzustellen, laden die Gesamtschule Brakel und der Kreis Höxter am Mittwoch, 30. März, um 18.30 Uhr zu einer Auftaktveranstaltung für interessierte Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler in der Aula der Gesamtschule ein.

„Begabte Kinder sind nicht immer automatisch auch sehr gut in der Schule. Sie lernen viele Dinge früher, schneller und oft ganz anders als ihre Mitschüler. Werden sie nicht richtig gefördert, kann das für die Kinder sehr frustrierend sein und der Bildungserfolg bleibt trotz Begabung aus“, sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher. „Deshalb ist es wichtig, Begabungen früh zu erkennen und richtig zu fördern.“

Mit Hilfe von individualisierten Unterrichtsangeboten, fordernden schulischen und außerschulischen Angeboten sowie Hilfen im Bereich Lernorganisation, Lerntechnik und emotionalen Selbststeuerung werden die Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule unterstützt, um einer Unterforderung vorzubeugen.

Das Zentrum für Begabtenförderung bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Ausbildung und Vernetzung von Fachkräften, Fortbildungsreihen für Lehrkräfte sowie Vorträge für Lehrkräfte und Eltern. Der Aufbau zum Zentrum für Begabtenförderung wird von der Universität Osnabrück wissenschaftlich begleitet. Nach der Katholischen Grundschule Nieheim ist die Schule in Brakel damit im Kreis Höxter bereits die zweite Fördermöglichkeit für begabte Kinder.

„Wir möchten eine Schule erschaffen, die jedem Lerncharakter gerecht werden kann. Durch ihr integratives Konzept und die zentrale Lage im Kreis Höxter eignet sich die Gesamtschule für dieses Vorhaben besonders gut“, sagt Dominic Gehle, Leiter der Abteilung Bildung und Integration beim Kreis Höxter.

Auftaktveranstaltung am 30. März 2022

Die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 30. März, wird begleitet durch die Referentin Professor Dr. Claudia Solzbacher. Die Leiterin des niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung hält einen Vortrag zum Thema „Begabungsförderung: Was es bedeutet, den Potenzialen aller Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden“. Zudem wird Sandra Florsch, Schulleitung der Gesamtschule Brakel, die Entwicklung und Einbindung des Projektes in das Schulkonzept vorstellen: „Wir möchten die Lehrkräfte über gemeinsame Unterrichtsentwicklungen und fachlichen Austausch miteinander vernetzen, um eine ideale Betreuung der Schülerinnen und Schüler erreichen zu können.“ Zudem ziele das Konzept darauf ab, auch nachhaltig außerschulische Angebote etablieren zu können, damit Eltern und Kinder zur individuellen Förderung und Unterstützung das Kreisgebiet nicht verlassen müssen.

Anmeldung

Anmeldungen zur Veranstaltung sind bis Freitag, 25. März 2022, unter diesem Link möglich. Für Fragen steht Andrea Schäfer von der Abteilung Bildung und Integration telefonisch (05271 965 3602) oder per E-Mail (a.schaefer@kreis-hoexter.de) als Ansprechpartnerin bereit.

Anzeige

Fachkräftenachwuchs für das Handwerk: Offizieller erster Baggerhub für Bau des neuen Bildungscampus in Brakel

Kreis Höxter. Der Kreis Höxter und die Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg bauen gemeinsam für die Zukunft. Am Bohlenweg, in direkter Nachbarschaft zum Berufskolleg Kreis Höxter, entsteht derzeit ein neuer Bildungscampus für den Fachkräftenachwuchs im Handwerk. Mit dem ersten symbolischen Baggerhub haben nun ganz offiziell die Bauarbeiten zur Realisierung des 20-Millionen-Euro-Projekts gewonnen.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Architekturbüro RSK, des bauausführenden Unternehmens, des Kreisberufskollegs Höxter, der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg, dem Landtagsabgeordneten Matthias Goeken und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Planen, Bauen und Nachhaltigkeit, Wilhelm Skroch, haben Landrat Michael Stickeln und Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild die Arbeiten am neuen Bildungszentrum am Bohlenweg offiziell begonnen. Für insgesamt 20 Millionen Euro entsteht eine moderne Bildungsstätte für den Fachkräftenachwuchs im Handwerk. Foto: Kreis Höxter

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Architekturbüro RSK, des bauausführenden Unternehmens, des Kreisberufskollegs Höxter, der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg, dem Landtagsabgeordneten Matthias Goeken und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Planen, Bauen und Nachhaltigkeit, Wilhelm Skroch, haben Landrat Michael Stickeln und Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild die Arbeiten am neuen Bildungszentrum am Bohlenweg offiziell begonnen. Für insgesamt 20 Millionen Euro entsteht eine moderne Bildungsstätte für den Fachkräftenachwuchs im Handwerk. Foto: Kreis Höxter

Große Freude darüber bei Landrat Michael Stickeln und Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild. „Heute ist ein glücklicher Tag für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Kreis Höxter“, so Landrat Stickeln. „Denn wir schlagen gemeinsam ein neues Kapitel der beruflichen Ausbildung im Handwerk auf.“ Durch diese bundesweit einzigartige Lernort-Kooperation würden die schulische und überbetriebliche Ausbildung – fachlich und inhaltlich eng verzahnt – unter einem neuen Dach zusammengeführt.

Sichtlich zufrieden in seiner ungewohnten Rolle als Bauherr war auch Martin Knorrenschild von der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg. „Unser gemeinsamer Leuchtturm wird in der Region das Zukunftslicht Handwerk heller leuchten lassen“, sagte der Kreishandwerksmeister. „Diese handwerkliche Bildungsstätte ist wichtiger Bestandteil der leistungsfähigen Bildungsinfrastruktur in OWL. Sie ist die zentrale Basis für den Erhalt und den Ausbau der Attraktivität der handwerklichen Aus- und Weiterbildung in unserer Region und Leuchtturm über Landesgrenzen hinweg.“

Landrat Stickeln und Kreishandwerksmeister Knorrenschild verwiesen auch auf die gute Lage des Neubaus am Bohlenweg in direkter Nachbarschaft zum Berufskolleg Kreis Höxter. Dort gebe es bereits exzellente Erfahrungen bei der Realisierung moderner Lern- und Laborumgebungen, die modernste pädagogische, mediendidaktische und technische Standards erfüllten.

Bei aller Freude über den Start dieses wegweisenden Projekts erinnerte Landrat Michael Stickeln jedoch an die schwierigen Bedingungen, unter denen das Bauvorhaben realisiert werden muss. „Mit der noch nicht beendeten Coronapandemie und insbesondere dem Angriffskrieg in der Ukraine sind neben dem unermesslichen menschlichen Leid für Millionen von Menschen auch unterbrochene Lieferketten, extrem stark gestiegene Bezugskosten, ‚galoppierende‘ Energiepreise und vieles mehr verbunden. Die Auswirkungen dieser Rahmenbedingungen werden wir sicherlich alle auch in der Umsetzung dieses Leuchtturmprojektes zu spüren bekommen“, so Landrat Stickeln.

Anzeige