„Miss Tagesschau“ kommt nach Höxter

Judith Rakers liest auf der Landesgartenschau aus ihrem Buch „Homefarming“

Judith Rakers kann mehr präsentieren als nur Tagesschau-Nachrichten. Zum Beispiel auch Homefarming. Foto: Patrick Lipke

Judith Rakers kann mehr präsentieren als nur Tagesschau-Nachrichten. Zum Beispiel auch Homefarming. Foto: Patrick Lipke

Höxter. Sie ist ein Gesicht der Tagesschau: Nachrichtensprecherin Judith Rakers hat die Selbstversorgung für sich entdeckt, ausprobiert und für gut befunden. Entstanden sind Bücher, Kalender, ein Online-Magazin und ein Podcast. Aus ihrem Buch „Homefarming – Selbstversorgung ohne grünen Daumen“ liest die gebürtige Paderbornerin am Sonntag, 1. Oktober, auf der Landesgartenschau in Höxter.

Der Traum vom eigenen Garten mit Obst, Gemüse und Hühnern – Hand aufs Herz, haben wir nicht alle ab und zu den Wunsch das Hamsterrad zu verlassen, zu entschleunigen und sorgsamer mit uns und unserer Umwelt umzugehen? Judith Rakers zeigt, dass dieser Traum trotz Berufstätigkeit wahr werden kann.

Mittlerweile hat die Fernseh-Frau zuhause bei Hamburg ihre eigene kleine Farm mit Gemüse, Obst und Hühnerschar und berichtet über ihre Erfahrungen über verschiedenste Kanäle. Wie baut man erfolgreich Obst und Gemüse an, wenn man keinen grünen Daumen hat? Wie verarbeitet man die Ernte, wenn man gar nicht kochen kann? Und ganz nebenbei: Warum gibt es auch bordeauxrote und schokoladenbraune Eier? Das erklärt die Journalistin bei ihrer Lesung aus „Homefarming“ auf der Landesgartenschau.

Rakers verrät auch, warum sie Tomaten für zickige kleine Diven hält, Radieschen ihr Motivationsbooster sind, ihre Katzen häufiger eifersüchtig auf die Hühner werden und sich ihr Buch in Schwierigkeitsgrade unterteilt. Auf Besucher der Lesung warten außerdem hilfreiche Tipps zur richtigen Ernteverwertung. Schließlich mag nicht jeder wochenlang Zucchini essen, nur damit diese nicht bitter werden. Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit Judith Rakers unser heimisches Gewächs für eine Lesung auf der Landesgartenschau gewinnen konnten“, freut sich Gartenschau-Chefin Claudia Koch.

Judith Rakers wuchs in Bad Lippspringe auf und sammelte journalistische Erfahrungen beim Paderborner Lokalsender Radio Hochstift. Heute liest sie nicht nur in der Tagesschau, sondern ist als Moderatorin in verschiedenen TV-Formaten unterwegs. „Mit viel Esprit, Selbstironie und ansteckender Freude begeistert die bekannte Journalistin auf eine einzigartige Art und Weise und beweist, dass Homefarming glücklich und unheimlich viel Spaß macht“, ist sich Claudia Koch sicher.

Egal ob Anfänger, Hobbygärtner oder Gartenprofi: Judith Rakers bringt für jeden wertvolle Tipps mit. Los geht es am 1. Oktober um 15. 30 Uhr auf der Expert-Bühne der Landesgartenschau. Der Eintritt ist für Besucher der Landesgartenschau kostenlos.

Humor im Welterbe-Kabarettnacht

Kirchengemeinde bietet Kabarettnacht mit drei bekannten Künstlern an

Höxter. Das kann ja heiter werden: Im Jubiläumsprogramm zum 1200-jährigen Bestehen der ehemaligen Benediktinerabtei Corvey gibt es am Donnerstag, 28. September, eine Kabarettnacht.

„Wie viel Humor verträgt ein Welterbe?“ Diese Frage hat wahrscheinlich noch niemand gestellt in Corvey. Umso spannender wird es sein, ihr nachzugehen. Nach der Kabarettnacht wissen die Gäste mehr. Die Programmgestalter des Jubiläumsjahres laden herzlich ein.

Treffpunkt ist die ehemalige Abteikirche um 19.30 Uhr. Ideengeber Hans-Werner Gorzolka von der Steuerungsgruppe der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey für das Jubiläumsjahr hat natürlich Eigengewächse der katholischen Kirche für die Kabarettnacht verpflichtet: Anja Geuecke alias Hettwich vom Himmelberg aus Attendorn, Landsatiriker Udo Reineke aus Warburg-Nörde und Willibert Pauels („Ne bergische Jung“) aus dem Rheinland. Sie alle stehen zu ihrer Kirche, halten aber mit kritischen Spitzen nicht hinter dem Berg.

Diese verträgt ein Gotteshaus, sind die Initiatoren der Kabarettnacht überzeugt. Genauso wie eine Kirche grundsätzlich auch herzhaftes Lachen verträgt. Denn mit dem Humor ist es so, wie Willibert Pauels beim Tag der offenen Tür des St.-Ansgar-Krankenhauses Höxter im September 2022 vom Ambo der Kapelle aus den Menschen zurief: „Wenn man befreit lacht, fühlt man sich leicht wie ein Engel.“ Der Humor mit seiner befreienden Kraft stehe über den Dingen.

Dieses Empfinden bekräftigt auch Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek, Leiter des Pastoralverbunds und Pfarrverwalter in Corvey. Das Lachen sei ein „Abschalten von Zeit und Raum“. Wenn Humor dies bewirken könne, stecke in ihm die Möglichkeit, „diese Welt mit ihren Zwängen zu überwinden“. Insofern vertrage auch eine kirchliche Welterbestätte sehr wohl Vergnügtheit. Sie eröffne einen Blick in eine andere Welt, „so wie die Bilder unseres Hochaltares einen Blick in die Welt des Himmels öffnen wollen“. Daher könne der Humor sogar auch einen Weg zum Glauben und zu Gott aufzeigen.

Wie viel Humor verträgt das Welterbe? Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Hans-Werner Gorzolka (rechts) sind davon überzeugt, dass auch eine kirchliche Welterbestätte wie Corvey Vergnügtheit verträgt. Denn der Humor eröffne einen Blick in eine andere Welt.

Wie viel Humor verträgt das Welterbe? Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Hans-Werner Gorzolka (rechts) sind davon überzeugt, dass auch eine kirchliche Welterbestätte wie Corvey Vergnügtheit verträgt. Denn der Humor eröffne einen Blick in eine andere Welt.
© Kirchengemeinde Corvey

Dass die Kabarettisten des Abends dazu geeignet sind, davon sind Pfarrdechant Dr. Krismanek und Hans-Werner Gorzolka überzeugt. Sie kennen alle drei und wissen um ihre Qualitäten. Für Kirchenkabarettistin Anja Geuecke aus dem Sauerland ist der Auftritt beinahe ein Heimspiel: Sie stammt gebürtig aus Brakel-Erkeln. Von 1998 bis 2013 hat sie als Referentin für Jugend und Familie beim Erzbistum Paderborn gearbeitet. Die Theaterpädagogin hat in Corvey natürlich ihr „Alter Ego“, Hettwich vom Himmelsberg, dabei. In dieser Paraderolle kennen und lieben die Menschen sie – genauso wie sie Udo Reineke in seiner grünen Landwirts-Kluft ins Herz geschlossen haben. Der Landsatiriker aus Warburg-Nörde ist im richtigen Leben Bildungsreferent beim Erzbistum Paderborn. Auf den Bühnen ist er solo und auch mit seinen beiden Kollegen der „Präservativen Liste“ ein Hit.

Willibert Pauels, katholischer Diakon und als „Ne Bergische Jung“ bekannt im Kölner Karneval, hat im Kreis Höxter auch schon mehrmals seine humoristische Visitenkarte hinterlassen. Die Pappnase ist das Markenzeichen des Kölschen Originals.

Alle drei zu erleben – dazu besteht am 28. September in Corvey die Möglichkeit. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

 

Mit dem Archäologen im Mittelalter graben

Aktionswoche in den Herbstferien auf der Landesgartenschau Höxter: Kinder legen einen Corveyer Keller frei und lösen das Rätsel, wer dort gewohnt hat.

Höxter. Lebte neben dem Chirurg von Corvey vielleicht der Metzger von Corvey? Spannende Fragen wie diese werden derzeit geklärt bei der Live-Grabung auf der Landesgartenschau in Höxter. In der ersten Herbstferienwoche gibt es ein tolles Angebot für alle kleinen und großen Detektive der Vergangenheit: Dann kann jeden Tag zusammen mit dem Archäologen der Landesgartenschau gebuddelt werden.

Seit Monaten legt Ralf Mahytka gemeinsam mit Gartenschau-Gästen Stück für Stück, Schicht für Schicht einen mittelalterlichen Keller frei, der bei den Bauarbeiten für den Archäologiepark gefunden worden war. Vom 2. bis 6. Oktober können Geschichtsinteressierte hinuntersteigen und unter fachlicher Anleitung selbst zu Kelle und Pinsel greifen – täglich jeweils von 11 bis 16 Uhr ganz ohne Voranmeldung. Voraussetzung: Das Wetter spielt mit und es ist gerade noch ein Plätzchen unten im Keller frei.

Ralf Mahytka ist Archäologe in Höxter und ist bei der Live-Grabung auf der Landesgartenschau tief in einem mittelalterlichen Keller auf viele Knochen gestoßen.

Ralf Mahytka ist Archäologe in Höxter und ist bei der Live-Grabung auf der Landesgartenschau tief in einem mittelalterlichen Keller auf viele Knochen gestoßen.
© LGS Höxter

Zuletzt hatte der Stadtarchäologe mit seinen Grabungshelfern neben den teils eingestürzten, alten Kellermauern viele Rinderknochen entdeckt. „Unsere Theorie ist, dass hier ein Fleischer lebte, der den Keller für die Lagerung seines Fleischvorrates benutzte“, sagt Mahytka. Jedenfalls sei der Keller erheblich größer als der des berühmten Mediziners gleich nebenan gewesen, der schon den Grauen Star gestochen haben soll. Metzger und Chirurg als Nachbarn – eine nette Kombination.

Am Anfang wurde noch an der Oberfläche gekratzt: Nach und nach legt Ralf Mahytka mit Gästen der Landesgartenschau einen Keller aus dem Mittelalter frei. In den Herbstferien dürfen kleine und große Besucher eine ganze Woche lang jeden Tag mithelfen.

Am Anfang wurde noch an der Oberfläche gekratzt: Nach und nach legt Ralf Mahytka mit Gästen der Landesgartenschau einen Keller aus dem Mittelalter frei. In den Herbstferien dürfen kleine und große Besucher eine ganze Woche lang jeden Tag mithelfen.
© LGS Höxter

Klar ist jedenfalls, dass das Haus, das hier mal stand, beim Überfall im Jahr 1265 angezündet wurde und niedergebrannte – so wie die gesamte Stadt Corvey. Dafür sprechen die winzigen schwarzen Holzkohle-Stückchen, die immer wieder in der Erde zutage kommen, wenn Ralf Mahytka mit Gartenschau-Besuchern sich im Keller tiefer vorarbeitet. Er hofft, bald zum Fußboden vorzudringen. „Da könnten noch Gegenstände liegen, die genauere Rückschlüsse zulassen.“ Noch mehr über die Arbeit von Archäologen und Archäologinnen erfährt man durch Mitmachstationen der Archäologischen Werkstätten, die vom LWL Museum in der Kaiserpfalz Paderborn zu Verfügung gestellt werden. Dabei zeigt ein Museumspädagoge Methoden wie die Dendrochronologie, also die Altersbestimmung von Holz durch Jahresringanalyse. Wie die sogenannte Blockbergung zusammen mit dem umgebenden Erdreich funktioniert. Oder wie man Zähne und Knochen den jeweiligen Tierarten zuordnet, Reliefsteine zusammenpuzzelt und Objekte wie Scherben genauer bestimmt. Die Stationen sind an drei Tagen vor Ort – am Montag, 2. Oktober sowie am Donnerstag und Freitag (5. und 6. Oktober). Sie werden im großen Strohboid neben der Livegrabung oder bei gutem Wetter auch draußen aufgebaut.

Außerdem gibt es von Montag bis Freitag täglich kostenlose Führungen durch den Archäologiepark – jeweils um 14 und 16 Uhr. Treffpunkt ist an der Grabungsstelle.

Dank einer App erstehen im Höxteraner Archäologiepark ganze Gebäude wie die große Kirche virtuell wieder auf, wie dieser Handy-Screenshot zeigt.

Dank einer App erstehen im Höxteraner Archäologiepark ganze Gebäude wie die große Kirche virtuell wieder auf, wie dieser Handy-Screenshot zeigt.
© LGS Höxter

Die Teilnehmenden können mithilfe der Guides die digitale Stadt Corvey entdecken. Eine App macht beispielsweise die Kirche, ein Pferdefuhrwerk auf dem Hellweg oder die Weserbrücke auf dem Handybildschirm oder dem IPad sichtbar. Gemeinsam mit den Guides können große und kleine Entdecker virtuell das Haus des Chirurgen betreten oder die zweischiffige Basilika von innen betrachten

Sicherheit für zuhause und unterwegs: der Johanniter Hausnotruf

Hausnotruf-Expertin Melissa Klare gibt Tipps

Lippe-Höxter. Bis ins hohe Alter ein aktives und selbstständiges Leben in der gewohnten häuslichen Umgebung führen – das wünschen sich die meisten Menschen. Ein Hausnotruf kann dabei unterstützen. Melissa Klare, Hausnotruf-Expertin der Johanniter Lippe-Höxter, gibt Tipps, wann eine Unterstützung durch den Hausnotruf sinnvoll sein kann: „Oft ist erst ein Sturz der Anlass, über Hilfsmittel wie einen Rollator oder einen zusätzlichen Griff am Wannenrand nachzudenken. Auch ein Hausnotruf kann eine sinnvolle Unterstützung sein, die ohne großen Aufwand die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöht.“ Für eine bessere Selbsteinschätzung, wann ein Hausnotruf sinnvoll sein kann, rät Melissa Klare zur Beantwortung folgender Fragen: • Lebe ich allein in meiner Wohnung und fühle mich unsicher? • Habe ich Schwierigkeiten beim Gehen, z. B. durch eine dauerhafte oder zeitweilige körperliche Einschränkung, durch Schwindel, Schwäche oder durch Gleichgewichtsstörungen? • Leide ich an einer chronischen Krankheit, die mich im Alltag einschränkt oder unsicher werden lässt, z. B. Epilepsie, Asthma, Diabetes mellitus oder Multiple Sklerose? • Hatte ich bereits einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt? • Bin ich in meiner Wohnung schon einmal gestürzt?

Der Johanniter-Hausnotruf gibt Familien die Sicherheit, dass im Notfall schnell Hilfe kommt – ein Knopfdruck genügt

Der Johanniter-Hausnotruf gibt Familien die Sicherheit, dass im Notfall schnell Hilfe kommt – ein Knopfdruck genügt.
© Marcus Brodt

Werden einige der aufgeführten Fragen mit „Ja“ beantwortet, macht es Sinn, über einen Hausnotruf nachzudenken. Melissa Klare empfiehlt: „Vom 25. September bis zum 5. November 2023 besteht die Möglichkeit, den Johanniter-Hausnotruf vier Wochen lang gratis zu testen. Das ist eine gute Möglichkeit, sich mit dem Gerät vertraut zu machen und die Vorteile des Systems zu erleben.

Sicherheit für zuhause und unterwegs: Kompletter Service für individuelle Hilfestellung

Im Ernstfall bietet der Hausnotruf der Johanniter schnelle und professionelle Hilfe durch eine umfassende Infrastruktur mit rund um die Uhr besetzten Notrufzentralen und geschultem Fachpersonal. Die leicht bedienbaren Geräte entsprechen den aktuellen medizinischen Standards, zeichnen sich durch eine robuste Funktionsweise aus und erfüllen somit den Wunsch der Kundinnen und Kunden, sich sowohl im eigenen zuhause als auch unterwegs sicher aufgehoben zu fühlen.

Weitere Informationen gibt es unter der Servicenummer 0800 32 33 800 (gebührenfrei) oder unter www.johanniter.de/hausnotruf-testen.

Am Samstag startet die nachtfrequenz – Nacht der Jugendkultur

300 Veranstaltungen in 95 Städten und Gemeinden in NRW

NRW. Seit 14 Jahren steht Ende September für Jugendliche und junge Erwachsene in NRW die nachtfrequenz auf dem Programm. Diesmal bekommen sie in 95 Städten an 160 Locations mit mehr als 300 verschiedenen Programmen vielfältige Gelegenheiten sich auszuprobieren und sich zu präsentieren. Dieses Jahr findet nachtfrequenz am 23.09 und 24.09 statt. Die einen bestreiten ihren ersten Live-Auftritt bei Open Stages, die anderen erproben sich künstlerisch in Streetart-Workshops. Zukunfts- und ökologische Fragen spielen vielerorts eine große Rolle: In Upcycling-Workshops oder wie im Workshop „Wünsch dir was“ in Attendorn, bei dem die Teilnehmenden eingeladen sind, ihre Träume und Zukunftspläne zu visualisieren.

Ziel der nachtfrequenz ist es, gebündelt ein Spotlight auf die Kreativität und Aktionen von Jugendlichen zu richten, mit denen sie ihre Themen umsetzen.

Viele sind das ganze Jahr über mit Unterstützung von Künstler*innen, Sozialarbeiter*innen und Kulturpädagog*innen in Jugendzentren, Jugendkunstschulen, Jugendfreizeiteinrichtungen aktiv. Die Angebote sind inklusiv und finden in einer offenen und solidarischen Atmosphäre stattnachtfrequenz lädt zum Schauen, Hören, zum Mitmachen und Mitgestalten ein.

Das Programm in den jeweiligen Städten kann auf der nachtfrequenz-Website eingesehen werden.

Schon 1.000 Gruppenführungen bei der Landesgartenschau Höxter

Wer als Gruppe das Herbst-Highlight „Höxter leuchtet“ erleben möchte, sollte sich sputen: Vom 5. bis zum 15. Oktober kann man mit Kollegen oder dem Freundeskreis die Landesgartenschau in einer ganz besonderen Atmosphäre erleben.

Höxter. „Nach der Corona-Flaute tut es allen im Tourismus gut“, sagt die Gruppenreisen-Organisatorin Sabine Mirbach mit Blick auf die Höxteraner Landesgartenschau (LGS). Bereits mehr als 500.000 Besucher haben die Gartenausstellung bisher besucht, viele von ihnen erkunden das Gelände gemeinsam: Rund 520 Gruppenführungen sind binnen der ersten 100 Tage der LGS gebucht worden, und stetig nimmt die Zahl der wöchentlichen Buchungen weiter zu. In dieser Woche wird die 1.000. Gruppe über das Gelände begleitet – ein riesiger Erfolg. Auch, weil „der Herbst richtig gut wird!“, wie Sabine Mirbach betont. Denn: Neben den bekannten Gruppenangeboten lockt nun eine weitere eindrucksvolle Thementour nach Höxter an die Weser.

Organisiert die Gruppenreisen für die Landesgartenschau in Höxter: Sabine Mirbach.

Organisiert die Gruppenreisen für die Landesgartenschau in Höxter: Sabine Mirbach.
© LGS Höxter/Madita Schellenberg

„Es macht super viel Spaß, bei der LGS das Gruppenreise-Management zu betreuen“, erzählt Sabine Mirbach. Zwar führt sie selbst als Historikerin auch immer wieder Gruppen über das Gartenschaugelände, doch zumeist beschäftigt sie sich mehr mit Organisatorischem: „Jede Buchung bedarf im Schnitt zwei Telefonate oder drei E-Mails“, sagt sie. Bei hunderten Anfragen kommt da einiges an Kommunikation zusammen. Und: „Die Nachfrage reißt nicht ab“, freut sich Sabine Mirbach. Die nordrhein-westfälische Gartenschau strahle weit in die Region hinein, habe Höxter sensationell verändert und beeindrucke durch den Wechselflor zu jeder Jahreszeit.

Den weitläufigen Park als Gruppe zu erkunden, bringe eine Vielzahl an Vorteilen mit sich: „Man erhält vom Gruppenführer einen guten Überblick übers Gelände und eine Menge Hintergrundwissen zur Ausstellung“, sagt Sabine Mirbach, „vor allem im Remtergarten und im Archäologiepark liegt ja eine Menge Geschichte unter den Füßen der Besucher“. Exklusive Themenführungen, auch samt Gastronomie-Besuch buchbar, gibt es unter anderem rund um Stadt- und Flussgeschichten, die Wallanlagen sowie den Remtergarten. Vor allem letzterer erfreue sich eines großen Interesses der Gäste, „da gerade das Home-Farming mit Gemüseanbau durch Corona ja mehr und mehr in den Fokus vieler Menschen gerückt ist“, so Sabine Mirbach. Nähere Infos zu allen Angeboten finden Interessierte dazu im Internet, unter www.landesgartenschau-höxter.de.

„Wer noch Gruppenreisen buchen möchte, sollte sich allerdings sputen“, rät Sabine Mirbach. Denn etwas Vorlauf braucht die Organisation der LGS-Führungen schon. Von Flensburg in Schleswig-Holstein bis Olching in Bayern – Gäste kamen und kommen bisher aus der gesamten Bundesrepublik zur LGS nach Höxter. Sogar aus Israel, Ägypten und Dänemark waren schon Gruppen da. Und nun gibt’s zusätzlich noch ein neues sehenswertes Angebot für Besuchergruppen: Eine Tour entlang des Weserbogens während „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“. Denn vom 5. bis zum 15. Oktober werden der Remtergarten sowie der Weserbogen spektakulär illuminiert.

Licht- und Schattenspiele: Vom 5. bis zum 15. Oktober leuchtet abends der Gartenschaupark

Licht- und Schattenspiele: Vom 5. bis zum 15. Oktober leuchtet abends der Gartenschaupark.
© Lightart-Events Detmold

Zu erleben gibt es dabei Licht- und Schattenspiele im abendlichen Park zu sphärischer Musik und eine Grammy-prämierte Lasershow. Das Angebot für Gruppen, buchbar ab zehn Personen, beinhaltet dabei ab 16 Uhr den freien Eintritt zur Gartenschau, eine einstündige Führung durch den Remtergarten, ein Abendessen in der Blütengastronomie sowie den Eintritt für „Höxter leuchtet“. Die Kosten liegen bei 35 Euro pro Person.

Neues Kombi-Ticket: Wer die LGS und „Höxter leuchtet“ ohne Gruppe erleben möchte, kann für das Doppel-Erlebnis ein Kombiticket erwerben: Es kostet 28 Euro, ermäßigt 24 Euro und ist bereits online verfügbar.

Ehrgeizigen Nachwuchs-Floristen auf die Finger schauen

„Florale Elfenträume an der Weser“: Am Sonntag, 24. September ist die NRW-Floristikmeisterschaft der Junioren bei der Landesgartenschau in Höxter.

Höxter. Jungen Blumenkünstlern und – künstlerinnen bei der Arbeit auf die Finger schauen – das können die Gartenschaubesucher bei der NRW-Floristik-Landesmeisterschaft der Junioren am 24. September in Höxter. Es ist der wichtigste Wettbewerb für den Berufsnachwuchs. In Höxter rankt er sich um florale Elfenträume an der Weser. Die Teilnehmer sind allesamt Azubis und Jungfloristen in den ersten drei Berufsjahren. Sie werden jeweils vier floristische Werkstücke vor Ort kreieren und dem Publikum präsentieren. Veranstalter ist die Fördergesellschaft des Landesverbandes NRW im Fachverband Deutscher Floristen (FDF).

Junge Blumenkünstler und – künstlerinnen treten bei der r NRW-Floristik-Landesmeisterschaft der Junioren gegeneinander an.

Junge Blumenkünstler und – künstlerinnen treten bei der r NRW-Floristik-Landesmeisterschaft der Junioren gegeneinander an.
© Fördergesellschaft des Landesverbandes NRW im Fachverband Deutscher Floristen

Fünf ehrgeizige Berufsanfänger reisen aus dem ganzen Bundesland ins ostwestfälische Höxter, zum Beispiel aus Wiehl, Kürten-Bechen, Bochum oder Hamm. Sie wollen beweisen, dass sie zu den Besten ihres Fachs gehören. Die kürzeste Anfahrt hat Merle Lödige von „Anne Bussen Meisterfloristik“ aus Schieder-Schwalenberg.

Auf der Expertbühne im Weserbogen werden die jungen Leute unter den Augen der Besucher zwischen 10 und 11 Uhr zum Beispiel eine florale Flechtwand fertigstellen, welche einlädt ein Foto oder Selfie zu machen. „Die Aufgabenstellung lehnt sich immer an das Gelände der jeweiligen Landesgartenschau an, in diesem Fall an die Nieheimer Flechthecken, die sich in Sichtweite der Expertbühne befinden“, erklärt Christoph Rönnecke vom FDF NRW. Das gilt auch für die anderen Werkstücke, die auf der Agenda stehen.

So müssen die Nachwuchs-Floristen und –Floristinnen eine große Pflanzarbeit anfertigen, die Insekten wie Biene und Schmetterling willkommen heißen soll (11 bis 12 Uhr). Außerdem gibt es eine sogenannte Überraschungsarbeit unter der Überschrift „Indian Summer“ (ca. 13.45 Uhr bis 15 Uhr). „Dabei erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die konkrete Aufgabenstellung erst vor Ort und bekommen allen nötigen Materialien gestellt“, so Rönnecke weiter. Zuletzt gestalten sie einen Strauß, der alle Sinne anspricht und lassen sich dabei vom Remtergarten am ehemaligen Kloster in Corvey inspirieren (ca. 15 bis 16 Uhr).

Neben der offiziellen Wertung durch die dreiköpfige, erfahrene Fachjury findet auch eine Publikumswertung statt. Unter allen Teilnehmern werden drei prächtige Floristensträuße verlost und einige Tage später per Bote nach Hause geliefert. Der Wettbewerb beginnt am Sonntag, 24. September, um 10 Uhr, die Siegerehrung ist für 17 Uhr vorgesehen. Den Bestplatzierten winken tolle Sachpreise. Die NRW-Floristik-Landesmeistermeisterschaften finden immer bei den Landesgartenschauen statt, zuletzt also 2020 in Kamp-Lintfort. „Dieser Wettbewerb ist immer ein ganz besonderes Highlight im Veranstaltungskalender der Landesgartenschau und für die Zuschauer sehr reizvoll“, freut sich LGS-Geschäftsführer Jan Sommer schon jetzt.

„Zeitreise“ in Corveys virtuelle Renaissance

Vortragsreihe: Standortleiterin Annika Pröbe berichtet über neue Technologien bei Forschung und Vermittlung

Höxter. Die „Zeitreise“ zum Corvey-Jubiläum geht weiter. Die neunte Etappe der Vortragsreihe blickt am Donnerstag, 21. September, in die Gegenwart. Annika Pröbe, Standortleitung Weltkulturerbe karolingisches Westwerk und Abteikirche Corvey, referiert.

„Das karolingische Westwerk Corvey – mit neuen Technologien Welterbe bewahren, erforschen und vermitteln“: Unter diesem Titel informiert die Mediävistin darüber, wie neue Technologien bei konservatorischen Maßnahmen im Westwerk zum Einsatz kommen. Darüber hinaus gelingt es, mit Hilfe multimedialer Tools Steine zum Sprechen zu bringen und das karolingische Erbe dieses großen Klosterorts ohne jeglichen Eingriff in die Originalsubstanz für eine breite Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Seit Saisonbeginn können die Gäste im Rahmen von Führungen mit dem Tablet den Johanneschor im Obergeschoss des Westwerks erkunden. Auf dem Bildschirm erleben sie eine fesselnde virtuelle Renaissance der ursprünglichen Ausgestaltung dieses erhabenen Sakralraums.

Annika Pröbe wird über diese lehrreiche und zeitgemäße Art der Erschließung eines kostbaren Kulturdenkmals berichten. Sie studierte Mittlere Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte und Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach dem Abschluss 2007 (Magistra Artium) arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an unterschiedlichen Ausstellungsprojekten in Münster und Paderborn mit. Dazu gehörten die Ausstellungen „Für Königtum und Himmelreich. 1000 Jahre Bischof Meinwerk von Paderborn” 2009 und die Ausstellung „Goldene Pracht“ von 2012. Seit 2016 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzteam Welterbe Karolingisches Westwerk Corvey und hat seit 2023 die Stelle der Standortleitung Weltkulturerbe karolingisches Westwerk und Abteikirche Corvey im Diözesanmuseum Paderborn inne.

Annika Pröbe gestaltet die neunte Etappe der „Zeitreise“ zum Corvey-Jubiläum.

Annika Pröbe gestaltet die neunte Etappe der „Zeitreise“ zum Corvey-Jubiläum.
© Kalle Noltenhans

Die „Zeitreise“ mit der profilierten Wissenschaftlerin beginnt um 19 Uhr in der ehemaligen Abteikirche Corvey. Wie immer runden Musikbeiträge und eine Weinverkostung den Abend ab. Die Reihe zum Corvey-Jubiläum richtet sich an alle Interessierten. Die Gäste können ohne Anmeldung teilnehmen. Der Eintritt ist frei. Das durchweg rege Interesse freut die gastgebende Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus außerordentlich. Sie dokumentiert die „Zeitreise“-Etappen auf ihrer Welterbe-Homepage unter https://welterbewestwerkcorvey.de/category/zeitreise-corvey/ in Wort und Bild.

Gräflicher Park in Bad Driburg feiert Oktoberfest

Platanenhof wird zur Wiesn

Für das Oktoberfest wird der Platanenhof im Gräflichen Park zur „Wiesn“. Autor: Sascha Reichert. Copyright: Gräflicher Park

Für das Oktoberfest wird der Platanenhof im Gräflichen Park zur „Wiesn“. Autor: Sascha Reichert. Copyright: Gräflicher Park

Bad Driburg. Wer das Oktoberfest feiern möchte muss nicht bis nach München. Am Sonntag, den 24. September 2023, wird es im Platanenhof des Gräflicher Park Health & Balance Resort richtig zünftig. „Nach guter Oktoberfesttradition starten wir um 11 Uhr mit einem Frühschoppen und bringen den ganzen Tag Wiesn Stimmung nach Bad Driburg“, so Geschäftsführer Volker Schwartz. Dafür sorgt auch das kulinarische Angebot. Typische Spezialitäten wie die Bayerische Fleisch-Kraut Suppe oder Weißwürste kommen frisch aus der Küche des Caspar´s Restaurant im Gräflichen Park. Außerdem sind auch Kaffee und Kuchen im Angebot.

Für die zusätzliche Feststimmung sorgt von 11–13 Uhr und von 15–17 Uhr die Stadtkappelle mit Live-Musik. In traditioneller Volksfestmanier sind Trachtenkleidung und Dirndl herzlich willkommen. Bei den Damen ist jedoch Vorsicht geboten: Der Sitz der Dirndlschleife signalisiert die Flirtbereitschaft. Für ledige Damen gilt „Schleife links, Glück bringt’s!“. Denn wer vergeben ist trägt die Schleife rechts. O’zapft is! Weitere Informationen unter www.graeflicher-park.de

Höxter macht mit bei der Aktion „Gelbes Band“

Obst darf geerntet werden

Der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Die Stadt Höxter beteiligt sich an der Ernteaktion „Gelbes Band“. Wie hier entlang des Wellenweges in Albaxen werden zahlreiche Bäume markiert. (v.l.) Bürgermeister Daniel Hartmann, Auszubildender Leon Diedrich, Johannes Pamme (Leiter der Stadtgärtnerei) und Baudezernentin Claudia Koch. Foto: Stadt Höxter

Der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Die Stadt Höxter beteiligt sich an der Ernteaktion „Gelbes Band“. Wie hier entlang des Wellenweges in Albaxen werden zahlreiche Bäume markiert. (v.l.) Bürgermeister Daniel Hartmann, Auszubildender Leon Diedrich, Johannes Pamme (Leiter der Stadtgärtnerei) und Baudezernentin Claudia Koch. Foto: Stadt Höxter

Höxter. Das Problem kennen viele: Obst von Bäumen, die nicht abgeerntet werden, verdirbt und verrottet zum großen Teil auf dem Boden. Dieser Lebensmittelverschwendung wirkt die Stadt Höxter nun entgegen. Sie beteiligt sich an der bundesweiten Ernteaktion „Gelbes Band“ und ruft gleichzeitig private Eigentümer von Obstbäumen auf, ebenfalls mitzumachen.

Äpfel, Birnen, Pflaumen und anderes Obst wird häufig nicht von Bäumen auf Wiesen und Feldrainen abgeerntet. Eigentümer kommen mit der Ernte nicht nach oder haben einfach kein Interesse an der Verwendung der Früchte. Die Stadt Höxter möchte nun mit der Aktion „Gelbes Band“ auf diese Situation aufmerksam machen und ein rechtssicheres Angebot zur kostenlosen Aberntung der Obstbäume auf städtischen Flächen schaffen.

Auch Privatleute können mitmachen

„Zahlreiche Obstbäume auf städtischen Grundstücken wurden oder werden zeitnah mit dem gelben Band markiert.“ so Baudezernentin Claudia Koch. Das gelbe Band signalisiert, dass das Obst ohne Nachfrage und für den eigenen Bedarf kostenlos gepflückt werden darf. Bereits vom Baum gefallene Früchte dürfen aufgesammelt werden. Fast in allen Ortschaften gibt es Bäume an Wegen oder auf städtischen Flächen, die zur Beerntung freigegeben werden. „Mitmachen können bei der Aktion auch private Besitzerinnen und Besitzer, die das Obst vom eigenen Baum ebenfalls zum Ernten für Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stellen möchten“, darauf weist Claudia Koch hin. Dafür müssen die in Frage kommenden Bäume oder Sträucher nur mit einem gelben Band gekennzeichnet werden – ein gelber Stoffrest aus Baumwolle oder Leinen (Naturfasern) ist dafür völlig ausreichend.

Alternativ können die gelben Bänder im Stadthaus am Petritor, Westerbachstraße 45, in der Abteilung Liegenschaften und Forsten zu den Sprechzeiten der Stadtverwaltung abgeholt werden (Kontakt: n.miller@hoexter.de, Telefon 05271/963-6101). Hier gibt es auch weitere Informationen zur Aktion und zu den Baumstandorten.

Die Teilnahme privater Obstbaumbesitzerinnen und -besitzer erfolgt in eigener Verantwortung. Die Stadt Höxter übernimmt keine Haftung. Offensichtliche Gefahrenquellen auf dem Grundstück sind auszuschließen bzw. vor Freigabe der Beerntung zu beseitigen, um Schäden anderer zu verhindern.

Bei der Ernte sind bitte folgende Verhaltensregeln zu beachten

  • Ernten Sie ausschließlich von Bäumen und Sträuchern, die ein gelbes Band tragen.
  • Seien Sie achtsam gegenüber der Natur und dem Eigentum anderer. Gehen Sie behutsam mit den Obstbäumen um.
  • Ernten Sie nur, was – ohne Benutzung von Leitern o. ä. – in Reichweite hängt oder lesen Sie die Früchte vom Boden auf.
  • Achten Sie beim Betreten der Obstwiese/des Baumstandortes auf Bodenunebenheiten, herumliegende Äste oder andere mögliche Gefahrenstellen.
  • Ernten Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich verbrauchen können.
  • Prüfen Sie, ob das Obst noch gut ist und waschen Sie es vor dem Verzehr gründlich ab.

Bürgermeister Daniel Hartmann begrüßt die Teilnahme an der Aktion „Gelbes Band“ ausdrücklich: „Jährlich landen in Deutschland rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall – ein Großteil davon machen Obst und Gemüse aus. Um diese Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, sollten alle aktiv werden. Die Ernteaktion ist dabei eine tolle Sache. Durch das eigene Abernten und Auflesen des Obstes entstehen ein direkter Bezug und ein bewussterer, wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln“.

Die Maus tauft die Blume der Landesgartenschau in Höxter

Am Sonntag, 17. September, bekommt die Dahlie ganz offiziell ihren Namen. Taufpatin ist keine Geringere als die Maus von der „Sendung mit der Maus“.

Höxter. Sie ist die unbestrittene Königin des Spätsommers: Bei der Landesgartenschau in Höxter hat die Dahlie jetzt ihren großen Auftritt. Der Gartenschaupark an Weser, Wall und Welterbe Corvey birgt momentan eine immense Vielfalt an Dahlien-Klassen – beispielsweise Hirschgeweih-, Halskrausen und Kaktus-Dahlien. Die Landesgartenschau hat sogar ihre eigene Dahlie: „Dahlia Huxaria“ heißt die pinke Ponpon-Schönheit, die extra von dem bekannten Thüringer Familienbetrieb Panzer aus Bad Köstritz gezüchtet wurde.

„Dahlia Huxaria“, die offizielle Blume der Landesgartenschau, wird "von der Maus" getauft.

„Dahlia Huxaria“, die offizielle Blume der Landesgartenschau, wird „von der Maus“ getauft.
© LGS Höxter

Die offizielle Blume der Landesgartenschau wird am Sonntag, 17. September zum Finale der Dahlien-Blumenhallenschau feierlich getauft – von „der Maus“ von der „Sendung mit der Maus“ höchstpersönlich.

In Höxter wird "die Maus" zum Taufpaten

In Höxter wird „die Maus“ zum Taufpaten
© WDR

Das Programm der Tauffeier ist wie folgt: Ab 14.15 Uhr singt der Chor der Grundschule Ottbergen sein Lied „Mit einer Blume im Knopfloch“ auf der Expert-Bühne. Um 14.30 Uhr folgt die Dahlien-Taufe mit der Maus. Im Anschluss gibt es unter dem Spannbau einige wenige, exklusive Exemplare von „Dahlia Huxaria“ zu kaufen. Floristikmeisterin Anne Bussen bietet im großen Strohboid zwei Workshops zum Gestalten mit Dahlien an (11 Uhr und um 14.30 Uhr). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. „Außerdem können sich die Besucherinnen und Besuchern auf kulinarische Überraschungen rund um die Dahlie freuen“, kündigt LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch an.

Die Maus als eine der beliebtesten Fernseh-Figuren überhaupt ist tagsüber zwischen 10.30 und 16 Uhr immer wieder mal im Gartenschau-Gelände anzutreffen und steht für Fotos zur Verfügung. Außerdem gibt es für Kinder eine Rallye, bei der knifflige Fragen rund um die Landesgartenschau und rund um die Maus beantwortet werden müssen. „Der Besuch der Maus ist sicher ein absolutes Highlight für Kinder“, ist sich Claudia Koch sicher.

Aber auch für Gartenfans gibt es Interessantes: So informieren die Gartenschau-Gärtner an zwei Ständen rund um die Dahlie. Dort gibt es auch allerhand nützliche Tipps, die Florist Björn Kroner in einem Flyer zusammengefasst hat. Darin sind Pflegehinweise und viel Wissenswertes enthalten, zum Beispiel, dass die Dahlie niemals blau sein kann, das ist ihr quasi genetisch unmöglich. Dafür strahlen ihre manchmal bis zu Handteller-großen Blüten in allen Tönen des Regenbogens und natürlich in Weiß.

Die Dahlie kommt ursprünglich aus Südamerika. 1651 veröffentlichte der spanische Arzt nach einer Mexico-Reise Beschreibungen und Abbildungen der Inka-Blume. 1789 gelangte das erste Saatgut nach Madrid und 1804 brachte Alexander von Humboldt Dahliensamen nach Berlin. Die Dahlien traten ihren Siegeszug in Europas Gärten an. Dabei geriet in Vergessenheit, dass ihre Knollen ähnlich wie Kartoffeln gegessen werden können.

Passend zur Dahlienpracht draußen im Park setzt Star-Florist Björn Kroner derzeit in der Blumenhalle der Höxteraner Gartenschau die Dahlien in Szene und lässt sie „fliegen“. Und der „Schönmacher“ vom WDR rät: Dahlien mögen lockeren Boden und auf gar keinen Fall Staunässe. Deswegen haben sie unter Bäumen und Büschen nichts verloren. Die Knollen können ab Mitte April gepflanzt werden, sobald der Frost nicht mehr tief in den Boden eindringt.

Gießen sollte man sie aber erst, wenn die ersten Triebe erscheinen, die bei hochwachsenden Sorten auf zwei oder drei reduziert werden sollten. Dahlien über 50 Zentimetern benötigen einen Stab zum Anbinden. Verblühtes muss regelmäßig ausgeputzt werden und die Pflanze muss auf Schädlings-oder Pilzbefall geprüft und notfalls behandelt werden.

Zur Überwinterung wird die Dahlienknolle etwa eine Woche nach dem ersten Frost bei trockenem Wetter ausgegraben, damit sie ausreifen können. Die Speicherorgane kommen am besten in den kühlen Keller und sollten weder zu feucht noch zu trocken lagern. Je nach Lagerort kann man sie auch in Sägespäne oder in einen durchlöcherten Plastikbeutel aufbewahren.

Auch für Dahlien in der Vase hat Kroner gute Ratschläge auf Lager: So sollte die Vase gründlich, am besten in der Spülmaschine gereinigt und das Wasser anschließend alle zwei bis drei Tage ausgetauscht werden. Ein frischer, schräger Anschnitt tut sein Übriges, damit Dahlien auch im Haus lange das Auge erfreuen

Auf Nummer sicher: Am BILSTER BERG hat Sicherheit immer Vorfahrt

Bad Driburg. Der BILSTER BERG ist eine der beliebtesten Rennstrecken in Deutschland, die für ihre anspruchsvolle Topografie mit vielen Kurven und einem Gefälle von 26 % bekannt ist. Jährlich nehmen Hunderte Motorsportbegeisterte aus der ganzen Welt an Veranstaltungen am BERG teil. Dabei ist es selbstverständlich, dass deren Sicherheit gewährleistet und das Risiko von Unfällen minimiert wird.
„Eine Rennstrecke, auf der ganz besondere Sicherheitseinrichtungen notwendig sind, kann man nicht mit einer öffentlichen Straße vergleichen. Wer meint, dass man auf dem BILSTER BERG rasen kann, wie man will, der irrt sich. Sicherheit hat immer Vorfahrt“, so Frank Igelbrinck, Prokurist und Leiter Betrieb und Technik am BILSTER BERG.

Besondere Sicherheitseinrichtungen

Neben Kiesbett, Reifenstapel, dreifachen Leitplanken oder FIA-Schutzzäunen, gehören zu den wichtigen Sicherheitsvorkehrungen auch Streckenwarte, die mobile Streckensicherung oder das ‚Electronic Marshall System‘, also Leuchtpanele, die analog zum Flaggensignal visuelle Signale anzeigen, um die Fahrer über gefährliche Situationen auf der Strecke zu informieren. Dies ist ein System, das in vergleichbarem Maße auch in der Formel 1 eingesetzt wird. Und trotz dieser diversen Sicherheitseinrichtungen darf, laut Frank Igelbrinck, die wichtigste Sache niemals fehlen: „die maximale Konzentration während des gesamten Fahrbetriebs – bei allen Beteiligten“.

DMSB-Zertifikat

All diese Systeme richtig einsetzen zu können, ist nicht selbstverständlich. Deshalb erneuern Frank Igelbrinck und Christian Rieke, die neben Philip Hagemann für die Sicherheit an der Strecke zuständig sind, regelmäßig ihre Zertifizierung durch den Deutschen Motor Sport Bund (DMSB). Dank diesem Programm sind sie immer auf dem aktuellsten Stand der neuesten Sicherheitsprotokolle für ein sicheres und angenehmes Fahrerlebnis. Bei diesem Lehrgang werden wichtige Themen wie Unfallvermeidung, Gefahrenidentifikation, Risikomanagement, Fahrzeug- und Streckensicherheit, Brandschutz, Erste Hilfe, Notfallmaßnahmen und -Kommunikation behandelt. Die BILSTER BERG-Mitarbeiter frischen hier ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse mindestens einmal im Jahr auf, um bei einem Unfall schnell und richtig reagieren zu können.

Hoher Sicherheitsstandard am BILSTER BERG

Am BILSTER BERG steht die regelmäßige Anpassung an aktuelle Standards immer im Fokus. Sollte es zum Beispiel zu einem Unfall kommen, leuchtet es rot an der Strecke. Das heißt Abbruch des Betriebs, alle Fahrzeuge müssen umgehend das Tempo verringern und die Strecke verlassen. Häufig wird an Rennstrecken nur das Tempo an der Gefahrenstelle gedrosselt, aber der Betrieb nicht vollständig abgebrochen.

Die Sicherheitsprotokolle, die auf dem BILSTER BERG implementiert sind, wurden mit dem DMSB und anderen Branchenexperten entwickelt. Dadurch wird sichergestellt, dass sie den besten Praktiken und neuesten Entwicklungen in der Fahrsicherheit an einer Rundstrecke entsprechen.

Neben der Streckensicherung achtet die Rennleitung während des Fahrbetriebs auch permanent auf die erzeugten Schallemissionen. Falls der Pegel eine von den Behörden festgelegte Schwelle überschreitet, werden umgehend Maßnahmen zur Minimierung ergriffen.

In seiner 10-jährigen Existenz hat sich der BILSTER BERG den Ruf als eine der sichersten Strecken Deutschlands erworben. Dies ist zum großen Teil dem Engagement des Streckensicherheitsteams zu verdanken, aber nicht nur, „denn auch die Teilnehmer müssen bei den Fahrerbriefings aktiv zuhören und das Gelernte umsetzen“, so Frank Igelbrinck. Eine besondere Rolle spielt dabei auch der Veranstalter, der mit der Qualität seiner Briefings einen großen Einfluss auf die Sicherheit hat. Kurz gesagt: Sicherheit ist Teamwork.

Höxter macht die halbe Million voll

Fünf Wochen vor dem Ende hatte die nordrhein-westfälische Landesgartenschau schon 500.000 Besucherinnen und Besucher.

Höxter. Die nordrhein-westfälische Landesgartenschau Höxter hat bis jetzt eine halbe Million Besucher und Besucherinnen empfangen. Es kamen bislang 25 Prozent mehr zahlende Gäste als erwartet in den Park an Wall, Weser und Welterbe Corvey. Damit liegen die Höxteraner aktuell ein Viertel über dem Soll: Ursprünglich hatten die Organisatoren mit 400.000 Besuchern gerechnet, jetzt wurden fünf Wochen vor dem Ende schon 500.000 gezählt. „Wir haben unser Ziel also nicht nur nicht nur erreicht, sondern deutlich überschritten“, freut sich LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. Die Bilanz könnte am Ende noch besser ausfallen: Das 31 Hektar große Gelände ist noch bis zum 15. Oktober geöffnet.

Aus Bramsche bei Osnabrück: Christoph Bunge (63) ist der 500.000 Besucher der Landesgartenschau Höxter. Er ist häufig im Weserbergland zu Gast - nicht nur, weil er sein Bruder Förster im Solling ist, sondern weil es einfach eine „schöne Ecke“ ist. Deswegen war der LGS-Besuch ein Muss für ihn  Geschäftsführerin Claudia Koch (v.l.), Bürgermeister Daniel Hartmann und Marc Schulz (LGS-Ticketing) überreichten ihm am Wall einen Übernachtungsgutschein vom Hotel Niedersachsen und Karten für das Herbstevent „Höxter leuchtet“. So kann Bunge noch einmal wiederkommen und erneut Urlaub in Höxter machen.

Aus Bramsche bei Osnabrück: Christoph Bunge (63) ist der 500.000 Besucher der Landesgartenschau Höxter. Er ist häufig im Weserbergland zu Gast – nicht nur, weil er sein Bruder Förster im Solling ist, sondern weil es einfach eine „schöne Ecke“ ist. Deswegen war der LGS-Besuch ein Muss für ihn. Geschäftsführerin Claudia Koch (v.l.), Bürgermeister Daniel Hartmann und Marc Schulz (LGS-Ticketing) überreichten ihm am Wall einen Übernachtungsgutschein vom Hotel Niedersachsen und Karten für das Herbstevent „Höxter leuchtet“. So kann Bunge noch einmal wiederkommen und erneut Urlaub in Höxter machen.
© Landesgartenschau Höxter/Madita Alberding.

Für Claudia Koch bietet die LGS in Höxter eine gelungene Mischung, die beim Publikum ankommt: „Schloss und Welterbe faszinieren die Menschen, die Flusslandschaft der Weser schafft eine wundervolle Kulisse, die sofort Urlaubsfeeling aufkommen lässt.“ Der integrierte Archäologiepark verhelfe der untergegangenen mittelalterlichen Stadt Corvey zu einem Comeback und begeistere Geschichtsinteressierte. Nach der Pandemie würden Gartenschauen zu beliebten Reisezielen, meint auch Geschäftsführer Jan Sommer: „Unsere Gartenschau lockt aufgrund ihrer familienfreundlichen Gestaltung verstärkt jüngere Besucher.“ Höxter könne mit einem frischen, modernen Konzept und einem nachhaltigen Park punkten, der viel Rücksicht auf die vorhandene Landschaft und Natur nehme.

Zudem habe die Landesgartenschau die Wirtschaft und den Tourismus in der Region angekurbelt: „Das spürt man sehr deutlich in Höxter: Der Einzelhandel floriert, die Hotels sind ausgebucht, die Gastronomie freut sich über bedeutend gestiegene Umsätze.“ Zudem werde die Gegend als Wohnort beliebter: „Bevölkerungszuwachs und gestärkter Tourismus werden der ohnehin sehr schönen Gegend auf viele Jahre guttun“, ist sich Sommer sicher.

Die Gartenschau ist ein Gewinn für die Stadt Höxter: Das finden jedenfalls die beiden Geschäftsführer Jan Sommer und Claudia Koch, hier an der neugestalteten Weserpromenade. Der Park erstreckt sich am Fluss entlang bis nach Corvey und schafft dadurch eine Verbindung zwischen der mittelalterlichen Altstadt und dem Schloss Corvey.

Die Gartenschau ist ein Gewinn für die Stadt Höxter: Das finden jedenfalls die beiden Geschäftsführer Jan Sommer und Claudia Koch, hier an der neugestalteten Weserpromenade. Der Park erstreckt sich am Fluss entlang bis nach Corvey und schafft dadurch eine Verbindung zwischen der mittelalterlichen Altstadt und dem Schloss Corvey.
© LGS Höxter/Manuela Puls

Claudia Koch bezeichnet die Landesgartenschau als „Sechser im Lotto“ für Höxter: Es seien lang ersehnte Stadtentwicklungsziele umsetzt worden, wie ein neugestalteter Bahnhofsvorplatz, eine schicke Weserpromenade mit urbanem Flair, der historische Wall als erneuerter Stadtpark und nicht zuletzt der prachtvolle Remtergarten, der sich in die Klosterregion einfügt. „Alles Investitionen in eine erfolgreiche Zukunft und hohe Besucherzahlen in den Folgejahren nach der Landesgartenschau.“

Ein Besuch in Höxter lohnt sich auch im Spätsommer: Wenn der Herbst naht, steht in Höxter ein Meer aus Dahlien in voller Blüte. Zu den Königinnen des Spätsommers gesellen sich schlanke Silberkerzen, Stockrosen, Montbretien und Mönchspfeffer. Astern und Anemonen bevölkern die Beete. Dazu wiegen sich die verschiedensten Gräser zierlich im Wind. Blaustrahlhafer, Schneemarbel und Flattergras – die Vielfalt kennt kaum Grenzen. Späte Blumenwiesen erfreuen das Auge der Besucherinnen und Besucher.

Apropos Dahlien: Die Landesgartenschau hat eine eigene Dahlie gezüchtet – die pinke Pompon-Schönheit trägt den Namen „Dahlia Huxaria“ und wird am 17. September von der WDR-Maus getauft. Der Floristen-Nachwuchs misst sich beim Junioren Cup, der NRW-Landesmeisterschaft für Azubis und Berufsanfänger am 24. September. Zum Finale der Landesgartenschau lockt das zehntägige Licht- und Laser-Event „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“. Das Gelände zu Füßen der 1.200-jährigen ehemaligen Benediktiner-Abtei Corvey und im Weserbogen wird 5. bis zum 15. Oktober illuminiert. Am Tag die herbstliche Blumenpracht – am Abend leuchtet die Gartenschau.

Podiumsdiskussion zu erneuerbaren Energien und Bildungsbrücken in OWL

Das Jahrhunderthochwasser im Ahrtal vor zwei Jahren, langanhaltende Hitzewellen und Trockenperioden – der Klimawandel ist längst auch bei uns angekommen. Zudem zwingen Dürreperioden und Unwetterereignisse in anderen Regionen der Welt viele Menschen zur Flucht. Es braucht zielgerichtetes Handeln, damit sich die Situation nicht weiter verschärft. Eine wichtige Maßnahme ist der Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung. Dabei spielt die berufliche Bildung eine Schlüsselrolle, da für den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen qualifizierte Fachkräfte benötigt werden.

Kreis Höxter. Exzellente berufliche Bildung kann jedoch nicht für sich allein stehen, es braucht dringend ein Zusammenwirken der beruflichen und der akademischen Bildung sowie der Politik. Im Rahmen der Landesgartenschau in Höxter wurde daher in einer ersten Podiumsdiskussion im Mai dieses Jahres aus den Perspektiven berufliche Bildung (Berufskolleg Kreis Höxter), Energietechnik, Landschafts- und Naturschutz (beide Technische Hochschule OWL) und Politik (Landrat Kreis Höxter) diskutiert, wie erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit im Kreis Höxter gestaltet werden können. Dabei ist unter anderem deutlich geworden, dass politische Rahmenbedingungen die notwendige Ausbildung von Fachkräften im ländlichen Raum massiv erschweren. So ist am Berufskolleg Höxter inzwischen fast die Hälfte aller Ausbildungsgänge aufgrund starrer Klassenmindestgrößen in ihrer Existenz gefährdet.

Um konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Kreis Höxter zu ermitteln, haben Studierende der Fachbereiche Elektrotechnik sowie Landschaftsplanung und Umweltarchitektur während der Sommermonate eine Studie erstellt.

Die Ergebnisse werden in der zweiten Podiumsveranstaltung am 24. September um 11 Uhr im Lesegarten der Landesgartenschau vorgestellt. In der anschließenden Diskussion wird über die Konsequenzen der Ergebnisse diskutiert. Aus der Erkenntnis, wo und welche erneuerbaren Energien in der Region Höxter sinnvoll wären, ergeben sich für die berufliche Bildung Anknüpfungspunkte, in welchen Bereichen mehr ausgebildet werden muss. Zudem wird ein Fokus auf das Problem des langsamen Ausbaus der erneuerbaren Energien gelegt und darauf, wie die berufliche Bildung diesen u.a. durch Anpassung der Ausbildungsberufe wie auch der Ausbildungsinhalte fördern kann. Auch wird die Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung thematisiert.

Als Teilnehmende an der Diskussionsveranstaltung werden neben Prof. Johannes Üpping und Prof. Boris Stemmer von der TH OWL der Landrat des Kreises Höxter Michael Stickeln sowie Petra Görtz vom Berufskolleg Kreis Höxter erwartet. Zusätzlich wird als Diskutant Herr Matthias Goeken, Mitglied des Landtags von NRW für den Kreis Höxter, teilnehmen. Moderiert wird die Veranstaltung von Michael Krakow.

Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung und Zusammenarbeit verspricht das Diskussionsforum, neue zukunftsweisende Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten für einen nachhaltigeren Kreis Höxter hervorzubringen.

Organisiert wird die Veranstaltung von dem Projekt Bildungsbrücken OWL, gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Besuch aus Partnerstadt Sudbury in Höxter empfangen

Wiedersehen in Höxter: Bürgermeister Daniel Hartmann (2.v.r) heißt die Gruppe aus Sudbury vor dem Historischen Rathaus willkommen. Foto: Stadt Höxter

Wiedersehen in Höxter: Bürgermeister Daniel Hartmann (2.v.r) heißt die Gruppe aus Sudbury vor dem Historischen Rathaus willkommen. Foto: Stadt Höxter

Gäste aus England in Höxter

Höxter. Eine Delegation von 15 Gästen aus der Partnerstadt Sudbury war in den letzten Tagen zu Besuch in Höxter.

Bei einem kleinen Empfang im Historischen Rathaus hieß Bürgermeister Daniel Hartmann die Freunde aus England willkommen. Mehr als 40 Jahre besteht nun die Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause konnte endlich wieder ein Freundschaftsbesuch stattfinden.

Jocelyne Lambert vom Arbeitskreis Städtepartnerschaft im HVV Höxter hat mit ihrem Team dabei wieder ein umfangreiches Besuchsprogramm auf die Beine gestellt.

Dass sich in Höxter viel verändert hat, davon konnten sich die Gäste überzeugen. Dafür waren sie bei einer Stadtbesichtigung und einen Abstecher auf die Landesgartenschau überzeugen. Die Gruppe um Debbie Thomas war beeindruckt, von dem was in den letzten Jahren geschaffen wurde. „Darauf können Sie stolz sein“, so die Britin.

Bürgermeister Hartmann freute sich über den Besuch und betonte, dass gerade der Brexit zeige, wie wichtig Freundschaften über Grenzen hinweg sind. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit denen zu danken, die aktiv in diese Städtepartnerschaft eingebracht haben. Lassen Sie uns weiter auf dem eingeschlagenen Weg einer gemeinschaftlichen, oftmals familiären Partnerschaft gehen und dafür sorgen, dass die künftigen Generationen diese Partnerschaft lebendig halten“, so Hartmann.

Mit einem Eintrag in das Gästebuch der Stadt Höxter und dem Versprechen des Bürgermeisters, Sudbury im nächsten Jahr zu besuchen, endete das Wiedersehen im Rathaus.

Carolina im Höxteraner Blütenmeer

Bodypainting-Event im Höxteraner Gartenschaupark mit Künstler Jörg Düsterwald aus Hameln: Die Chamäleon-Frau verschmilzt mit dem Blumenbeet.

Ist da jemand? Carolina ist da ja kaum zu sehen. Copyright: Atelier Jörg Düsterwald/Andreas Meier

Ist da jemand? Carolina ist da ja kaum zu sehen. Copyright: Atelier Jörg Düsterwald/Andreas Meier

Höxter. Die Spätsommer-Sonne über dem Remtergarten am Schloss Corvey gewinnt an Kraft, als Künstler Jörg Düsterwald morgens die ersten Pinselstriche setzt: Er will Modell Carolina so bemalen, dass sie eins wird mit dem Blütenmeer zu Füßen der 1.200-jährigen Welterbe-Stätte im Höxteraner Gartenschaupark. Kaum fällt der Bademantel zu Boden und der Hamelner Künstler macht sich ans Werk, bildet sich sofort eine Besuchertraube.

Sie wollen zuschauen, wie Düsterwald sein Aktmodell in einer mehrstündigen Prozedur zu einem Teil des meterhoch mit Sommerblumen bewachsenen Blumenbeets macht.  „Nature Art – Bodypainting in Nature“ heißt sein Projekt, dass er bereits seit drei Jahrzehnten verfolgt. Dieses Mal sind hunderte Gartenschau-Gäste Zeuge, wie er die junge Frau aus der Nähe von Köln über und über mit Körperfarbe bemalt.

Immer wieder schweift Düsterwalds Blick zur gelb blühenden Staude, in der Carolina später für den Fotografen posieren wird. „Viele Blätter, viele Blüten, ein sehr kleinteiliges, aufwendiges Motiv“, erklärt er den Zuschauern und mischt das Gelb der Sonnenbraut zusammen, die er als Hintergrund im Auge hat. „Irre“ und „Wahnsinn“ kommentieren die Gartenschau-Gäste das Geschehen, Kinder können sich nicht losreißen.

Assistentin Arzu Kahraman geht dem Künstler zur Hand, damit das Bodypainting-Event in aller Öffentlichkeit zügig gelingt. Modell Carolina wird ebenfalls mit Fragen gelöchert: „Kitzelt das nicht?“ –  „Nein, das ist eigentlich ein ganz angenehmes Gefühl“, antwortet die junge Frau, während sie am ganzen Körper inklusive Haaren bemalt wird. Und dann wollen die Leute noch wissen, ob die Farbe wieder abgeht. „Mit warmem Wasser unter der Dusche“, erklärt die junge Mutter aus dem rheinischen Bedburg.

Bodypainting gibt es auch in Kalendern

Geblättert wird auch fleißig in Düsterwalds Bodypainting-Kalendern, dessen Motive einem Suchbild gleichen. So wird es auch im Fotobildband sein, den der Künstler in Kürze zu dem Projekt veröffentlicht. Der Mensch lässt sich in der Naturkulisse kaum noch ausmachen. Gut fünf Stunden vergehen, ehe Carolina als lebendige Leinwand fertiggestellt ist. Dann heißt es für sie: Ab ins Beet!

Sofort werden die Handykameras gezückt und auch Fotoprofi Andreas Meier legt los, der Künstler gibt Regieanweisungen: „Tiefer hinein ins Grün, den Kopf etwas höher, die Augen schließen!“ Düsterwalds Ziel ist ein Schnappschuss, bei dem Carolina kaum noch zu sehen ist vor dem Hintergrund der Blumenpracht der nordrhein-westfälischen Gartenschau, die noch bis zum 15. Oktober geöffnet hat. Hier im Remtergarten am ehemaligen Kloster treffen 900 Rosen auf prächtige Stauden, Gemüse und Heilpflanzen. Insgesamt 31 Hektar groß ist der familienfreundliche Park der sich von der Höxteraner Altstadt entlang der Weser bis zum Schloss Corvey erstreckt und sogar mit dem Dampfer erkundet werden kann.

Von den Gärten hinauf zu den Sternen

Abschluss Via Nova 2023 und Ausblick 2024

Höxter. Zehn Tage lang haben wir literarisch und musikalisch gefragt, wie der Paradiesgarten beschaffen sein könnte, sagte Brigitte Labs-Ehlert in ihrer Abschlussrede zum diesjährigen Via Nova Kunstfest Corvey. In den von renommierten Schauspielern wie Jens Harzer, Lars Eidinger, Martina Gedeck, Andrea Sawatzki, Christian Berkel, Albrecht Schuch oder Corinna Harfouch vorgetragenen Texten und den von internationalen Musikern wie Jordi Savall, Fazil Say, Christian Tetzlaff, Dorothee Oberlinger, Dorothe Mields, Sharon Kam oder Ragna Schirmer oder gespielten Kompositionen konnte das Publikum erleben, wie unterschiedlich zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kulturen die Vorstellungen von einem Paradies waren. Gemeinsam einte jedoch alle Kulturen, dass sich im Paradies stets menschliche Vorstellungen von Glück und Dauer spiegelten. 
Die Zuhörer erfuhren auf vormittäglichen Exkursionen in bezaubernde Gartenanlagen Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens, warum unsere irdischen Gärten ein Abbild dieser Paradiesvorstellungen sind. Die Besucher konnten inmitten alter Bäume und blühender Pflanzen erleben, was Parks und Gärten über die innere Verfassung einer Gesellschaft, über ihre Idee von Glück, Intimität und Geheimnis aussagen. Lesungen, Vorträge und Führungen mit hervorragenden Dichtern wie Marion Poschmann, Daniela Danz, Durs Grünbein, Nico Bleutge, Jan Wagner sowie Gartenhistorikern und Architekten gaben darüber Auskunft. Die Gärten führen ihren Besitzern und Besuchern vor Augen, dass Leben ein natürlicher und ständig variierender Kreislauf von Entstehen, Wachsen und Vergehen ist.
Doch nicht nur in den vormittags besuchten Gärten, sondern vor allem Abend für Abend im Corveyer Schloss trafen sich die Jahrhunderte. Unerhörte Avantgardelyrik begegnete Barockmusik und No-Tanz, frühe nahöstliche Liebeslyrik verschmolz mit Bach, Telemann und Händel, mittelalterlich-klösterliche Gartenbauüberlegungen trafen auf zeitgenossische französische Dichtkunst plus Gambenmusik von der Antike bis heute, persische Prinzessinen tanzten zu Mozart, Musik der Shakespeare-Zeit untermalte Wiener Vorstadtjargon plus frühe Aufklärung und um die Texte zu jüdischen Gärten rankte sich Musik von Debussy und Brahms. Die Texte und Kompositionen waren durchzogen von den unterschiedlichsten Vorstellungen vom Paradies als Ort der Sehnsucht wie gleichzeitig höchster Gefährdung. In der jüdischen Diaspora musste oft ein kleines Fleckchen Erde der Selbstversorgung genügen, auf dem neben Gemüse, Blumen und Zierpflanzen auch Pflanzen für den zeremoniellen Gebrauch gezogen wurden. Durch den Klimawandel geben heute immer mehr jahrhundertealte Bäume auf und müssen ersetzt werden.
Der Gartenhistoriker Klaus von Krosigk erinnerte daran, dass jeder Garten eine Inszenierung ist, die nahezu täglich gepflegt werden muss. Ebenso wie unsere Vorstellungen vom Paradies trotz aller Kriege, Notzeiten und Hindernisse immer wieder neu erstehen und sich dabei den unterschiedlichen Zeiten anverwandeln. Die Gartenarchitektin Adelheid von Schönborn beschrieb, wie sie einen Garten erlebte, der ein halbes Jahr nach furchtbaren Sturmschäden sich selbst half, indem er Pflanzlücken schloss und üppiger als zuvor nachwuchs. Sie meinte deshalb: Der Garten ist unser bester Lehrmeister. Faszinierend war auch der Besuch eines wieder freigelegten Freimaurer-Gartens, der mit seinen Sichtachsen, Baumgruppen, Interieurs und exakten Wegen die noch immer lebendigen Gedanken der Freimaurer von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität wie in einem zu entschlüsselnden Rätsel verbirgt.
 
Das Festivalmotto Ich bin eine Lilie unter Disteln war dem Hohelied Salomos, einer mehrere tausend Jahre alten Sammlung wunderschöner Liebesgedichte, entnommen. Das hebräische Wort für Lilie, shushan, war übrigens die Vorlage für den Mädchennamen Susanne. 
 
Den Abschluss des diesjährigen Kunstfestes bildete ein ungewöhnliches Konzertpicknick im privaten Garten des Corveyer Hausherren Herzog von Ratibor mit dem fulminanten Musikensemble O/Modernt, jungen Musikern aus ganz Europa.
 
Die Besucher waren begeistert und die Auslastung der Sitzplätze hat mit 90 Prozent fast wieder den Stand vor Corona erreicht. Diese Intimität mit renommierten Künstlern findet man in keinem Theater oder Konzerthaus, schwärmte eine Besucherin und eine andere meinte zu den Exkursionen, die Gespräche mit Fachleuten bringen jedesmal sehr viel Neues. Durch die sechs ausgedehnten Exkursionen hat sich der Publikumskreis noch einmal stark erweitert, viele neue Festivalgäste konnten gewonnen werden. Das gesamte Programm noch einmal zum Nachlesen findet man unter www.corvey.de.
 
Im nächsten Jahr findet das Via Nova Kunstfest Corvey wieder wie gewohnt an drei Wochenenden statt. Das Motto 2024 wird Die Sprache der Sterne sein und geht aus von den in der Corveyer Bibliothek vorhandenen astrologischen Schriften und Aufzeichnungen der Himmelserscheinungen. Sternbilder vieler Kulturen kommen zu Wort, die von emotionalen Erschütterungen sprechen wie auch vom Trost, den Sternenhimmel und Kosmos bieten.

„Zeitreise“ Corvey führt ins himmlische Jerusalem

Die „Zeitreise“ in die große monastische Geschichte der ehemaligen Benediktinerabtei und heutigen Welterbestätte Corvey geht weiter.
Höxter. Die Gäste erleben das Kloster am Weserstrand beim achten Vortragsabend der hochkarätigen Reihe als irdisches Abbild des himmlischen Jerusalems. Termin ist am kommenden Donnerstag, 7. September. Professor. Dr. Thomas Söding, Bochum, referiert. Sein Vortrag steht unter dem Leitwort „Eine große Stadt ersteht, die vom Himmel niedergeht. Das himmlische Jerusalem in Corvey“. Er nimmt dabei Bezug auf die Inschrift der berühmten Grundsteinplatte am Westwerk aus der ersten Klosterkirche von vor 844.
Der Referent ist Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum. Seine akademische Laufbahn begann mit dem Studium der Katholischen Theologie, Germanistik und Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dem Diplom in Katholischer Theologie 1979 und dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Germanistik 1980 folgten 1985 die Promotion und 1991 die Habilitation. Thomas Söding gehört der Akademie der Wissenschaften und der Künste des Landes Nordrhein-Westfalen an und ist Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Der Theologe ist außerdem Mitglied der Synodalversammlung der Deutschen Bischofskonferenz und in dieser Funktion einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Professor Dr. Thomas Söding gestaltet die achte Etappe der „Zeitreise“ Corvey.

Professor Dr. Thomas Söding gestaltet die achte Etappe der „Zeitreise“ Corvey.
© RUB/Katja Marquard

Der Vortragsabend mit Professor Söding beginnt um 19 Uhr in der ehemaligen Abteikirche Corvey. Wie immer runden Musikbeiträge und eine Weinverkostung den Abend ab. Die Reihe richtet sich an alle Interessierten. Die Gäste können ohne Anmeldung teilnehmen. Der Eintritt ist frei. Das durchweg rege Interesse freut die gastgebende Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus außerordentlich. Sie dokumentiert die „Zeitreise“-Etappen auf ihrer Welterbe-Homepage unter https://welterbewestwerkcorvey.de/category/zeitreise-corvey/ in Wort und Bild.

Landesgartenschau: Björn Kroner feiert mit der Dahlie Premiere

Vom blumigen Regenbogenstrahl bis zum Selfie-Point

Feiert mit seiner bunten Blumenschau in Höxter Premiere bei einer Landesgartenschau: Star-Florist Björn Kroner. Foto: pjk-atelier.de

Feiert mit seiner bunten Blumenschau in Höxter Premiere bei einer Landesgartenschau: Star-Florist Björn Kroner. Foto: pjk-atelier.de

Höxter. Die Zahl ihrer Sorten geht in die Tausende, und sie ist die Blume der Höxteraner Landesgartenschau: die Dahlie. Die große Präsentation dieser Zierpflanze übernehmen deshalb auch ganz besondere Hände, und zwar die des Star-Floristen Björn Kroner. Aus der großen Auswahl an Dahliensorten hat sich der Blumen-Experte besonders diejenigen herausgepickt, „die es nicht in jedem Geschäft zu sehen und zu kaufen gibt“. Echte Raritäten also. Mit ihnen schafft er farbenprächtige Dekorationen, die es ab dem 6. September in der Blumenhalle der nordrhein-westfälischen Landesgartenschau (LGS) in Höxter zu sehen gibt.

Für Björn Kroner ist der Weg nach Höxter dabei kein unbekannter. Viele Jahre war er Markenbotschafter der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, deshalb kenne er die Region „ziemlich gut“, wie er sagt. Und: „Es ist sehr schön, nun endlich wieder mal herzukommen“, sagt der Meister der Floristik. Derzeit dreht er noch für seine bekannte Sendung „Garten & Lecker“ bereits in der 6. Staffel, doch spätestens am 3. September möchte er dann an die Weser nach Höxter reisen. Dass er die Dahlien bei der LGS präsentieren darf, sei total spannend. Allein schon, weil es für ihn die erste Ausstellung bei einer Landesgartenschau ist. Es herrscht also Premierenstimmung, „und Blumen liebe ich ja sowieso“, sagt der Floristik-Experte.

Der Star-Florist hat große Pläne für seine Blumenschau auf der Landesgartenschau Höxter – Autogramme gibt’s auch.

Während es draußen überall auf dem Boden des Höxteraner LGS-Geländes wächst und blüht, möchte Björn Kroner seine Arrangements in der Halle sehenswert und eindrucksvoll zum Schweben bringen: „Ich möchte den Besuchern meine ganz eigene Form von Floristik zeigen – und ich lasse meine Blumen eben gerne fliegen“, sagt er. Um die Sorten für die knapp zweiwöchige Ausstellung „Dahlie – Königin des Spätsommers“ auszuwählen, ist der beliebte Florist in Gesprächen mit verschiedenen Dahlien-Züchtern in Deutschland und den Niederlanden. Denn: „Die Dahlie bietet eine unglaubliche Sorten-Vielfalt“, sagt er. Als Experte für Tischkultur wird Björn Kroner darüber hinaus auch diesen Aspekt in seine Blumenschau miteinfließen lassen und arbeitet dafür erneut eng mit der Porzellanmanufaktur Fürstenberg zusammen.

Björn Kroner zählt international zu den Besten seiner Zunft. Zum Beispiel begeistert er regelmäßig als „Schönmacher“ im WDR und SWR, und wird sein Können nun auch in Höxter zeigen. Das Farbspektrum der Dahlien stellt er mit einem großen Regenbogen-Farbstrahl dar, kombiniert seine Floralkunst mit allerhand Wissenswertem über die im Mittelpunkt stehende Zierpflanze. Und wer mag, kann die eigenen Eindrücke der Blumenschau sogar bestens bildlich festhalten: Denn Björn Kroner plant auch einen schmuckvollen Selfie-Point inmitten seiner Ausstellung. Dort können sich die Besucher fotografieren – und mit den passenden Hashtags ihre Eindrücke online mit vielen weiteren Floristik-Fans teilen. Als blumige Erinnerung.

Und wer zudem ein Andenken von Björn Kroners Besuch bei der Höxteraner Landesgartenschau möchte, der sollte gleich zur Eröffnung der Dahlien-Schau am Mittwoch, 6. September, um 15 Uhr vor Ort sein: Denn der Floristmeister wird sich nach der Vernissage noch ausgiebig Zeit für Autogramme nehmen.

 Über Björn Kroner:

Björn Kroner, geboren 1980 in Haltern am See, begann seine Ausbildung zum Floristen bereits 1997 und schloss dann die Meisterschule in Grünberg an. Inzwischen gehört er zu den erfolgreichsten und bekanntesten Floristen weltweit. Vom NRW-Landesmeister über die Deutsche Meisterschaft bis hin zum Worldcup in Shanghai oder zur Flower & Garden Show in Nagasaki und Singapur – bis heute wird Björn Kroner auf alle wichtigen internationalen Veranstaltungen eingeladen. Er besitzt das Nationale Jury Zertifikat von Florint und begleitet zahlreiche nationale wie internationale Wettbewerbe als Juror. Im Ersten und dem ZDF begeisterte Björn Kroner bereits als Experte für Floristik und Tischkultur, und hat seit 2019 unter dem Titel „Garten & Lecker“ auch sein eigenes TV-Format im WDR/SWR. Er wohnt mit seinem Ehemann und Hund Rummel in Berlin.

Via Nova 2023 startete mit bewegenden Veranstaltungen

Von verlorenen und wiedergefundenen Paradiesen – Via Nova 2023 startete mit bewegenden Veranstaltungen

Höxter. Das Hohelied Salomos ist eine alte Sammlung berührender zärtlich-erotischer Liebeslieder. Eine Frau und ein Mann suchen, finden und verlieren sich wieder im ewigen Kreislauf. Sie sehnen sich nach einander und beschreiben den Anderen in den zärtlichsten Worten und Bildern. Zutiefst berührt hörte das Publikum im bis auf die letzte Stuhlreihe gefüllten Kaisersaal im Schloß Corvey den beiden bekannten Schauspielern Andrea Sawatzki und Christian Berkel zu, die aus dem Hohelied lasen. Beide sind übrigens auch privat schon viele Jahre miteinander verbunden, ihre Vertrautheit miteinander spürte man auf der Bühne und in der Intensität des Lesens. Das Musikensemble Sarband spielte dazu spirituelle islamische Musik und brachten einen in weißem Gewand minutenlang um die eigene Mitte wirbelnden Derwisch mit.

Es war die eröffnende Abendveranstaltung des diesjährigen Via Nova Kunstfestes Corvey, das 2023 unter dem Motto „Eine Lilie unter Disteln“ steht. Gärten, Paradiese, Sehnsuchtsvorstellungen, aber auch Gefährdungen und Verluste spielen in den kommenden Tagen bis zum 3. September in Literatur und Musik eine große Rolle. 

Am Nachmittag hatten bereits der Schriftsteller Navid Kermani und die Schauspielerin Sarah Sandeh vom Garten Eden erzählt, der sich für den iranisch-deutschen Kermani mit den wunderbaren, der Sandlandschaft abgetrotztem persischen Gärten seiner Kindheit, in deren Mitte ein Wasserbecken den Himmel spiegelt, verbinden. In seiner Reportage aus Madagaskar beschrieb er, wie drastisch sich die Landschaft verändert durch verheerende menschliche Eingriffe. Der Altorientalist Hannes D. Galter erinnerte in seinem Vortrag daran, dass das Wort Eden ursprünglich für Ödland und Wüste stand.

Am Samstag und Sonntag konnte man die Schauspielerin Lilith Stangenberg mit nutzvollen Heilpflanzenbeschreibungen Hildegard von Bingens erleben. Der Schauspieler Jens Harzer las mit eindringlicher Stimme Gedichte des Franzosen Philippe Jacottet über die beruhigende Schönheit der Natur und Loblieder des Mönches Wahlafrid Strabo auf eben jene. Und die Schauspielerin Hannah Herzsprung erzählte eine berührende Liebesgeschichte mit geistreicher Moral des persischen Dichters Nizami. Passend dazu verriet der Kunsthistoriker Daniel Uchtmann, welche symbolischen Bedeutungen bestimmte Pflanzenabbildungen in der Kunst besitzen. Die begleitende Musik spielten das Ensemble 1700 mit der faszinierenden Flötistin Dorothee Oberlinger, die mit beeindruckender Fingerfertigkeit ihr Instrument zum Tanzen brachte, der weltberühmte Gambist und Kenner alter Musik Jordi Savall mit seinem Ensemble HESPÉRION XXI, die Folías und Canarios von der Antike bis zur Gegenwart mitbrachten, und das Streichquartett der Staatskapelle Berlin, das sich 2016 auf Anregung von Daniel Barenboim gegründet hatte und seitdem international erfolgreich gastiert.

Das Via Nova Kunstfest geht noch bis zum 3. September. Programm unter www.corvey.de, Karten unter 05231. 570150.

WEITERES PROGRAMM

Montag, 28. August 2023
David Kross, Nellie Thalbach,Sharon Kam Klarinette, Mario Häring Klavier

Dienstag, 29. August 2023
Maria Schrader, Hille Perl & Friends

Mittwoch, 30. August 2023
Benno Fürmann, Christian Tetzlaff Violine, Tanja Tetzlaff Violoncello

Donnerstag, 31. August 2023
Lars Eidinger, Ragna Schirmer Klavier

Freitag, 1. September 2023
Sven-Eric Bechtolf,  Ensemble Ausonia, No-Theater

Samstag, 2. September 2023, 11.30 Uhr, Kloster Amelungsborn
Corinna Harfouch, Dorothee Mields Gesang Stefan Temmingh Blockflöte

Samstag, 2. September 23, Schloß Corvey, Kaisersaal
Albrecht Schuch, Johanna Wokalek, Fazil Say Klavier

Sonntag, 3. September 2023
Martina Gedeck, Xavier de Maistre Harfe

14.30 Uhr, Herzoglicher Park Corvey
O/Modernt Kammerorchester

GESAMTES PROGRAMM: https://corvey.de/programm/via-nova-kunstfest-corvey-2022/

Tagsüber führen sechs Exkursionen in herausragende Gartenanlagen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

LightArt 2023 – Höxter leuchtet: „Hermann“ steht jetzt auch in Höxter

LGS-Chefin Claudia Koch und Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann (vorne) freuen sich über das Hermannsdenkmal im Höxteraner Gartenschaupark. Gartenschau-Geschäftsführer Jan Sommer (hinten v. l.), der Verler Künstler Hans Kordes und Uwe Acker vom LightArt aus Detmold packten beim Aufstellen des 200 Kilo schweren und fünf Meter hohen Stahlkolosses mit an. Schon jetzt ist der Hermann am Weserstrand ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher. Foto: LGS Höxter/Manuela Puls

LGS-Chefin Claudia Koch und Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann (vorne) freuen sich über das Hermannsdenkmal im Höxteraner Gartenschaupark. Gartenschau-Geschäftsführer Jan Sommer (hinten v. l.), der Verler Künstler Hans Kordes und Uwe Acker vom LightArt aus Detmold packten beim Aufstellen des 200 Kilo schweren und fünf Meter hohen Stahlkolosses mit an. Schon jetzt ist der Hermann am Weserstrand ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher. Foto: LGS Höxter/Manuela Puls

40 Stahlskulpturen des Verler Künstlers Hans Kordes bereichern den Gartenschaupark – darunter auch das lippische Wahrzeichen.

Höxter. Zum Event „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“ wird im Oktober der Bereich um das Schloss Corvey zu einer riesigen Open-Air-Kunstgalerie: Der Künstler Hans Kordes aus Verl im Kreis Gütersloh wird etwa 40 Stahlobjekte und Objektgruppen im Remtergarten und im Weserbogen aufstellen. Die ersten Figuren stehen bereits. Uwe Acker und sein Team von „LightArt“ werden diese dann bei ihrer spektakulären Parkbeleuchtung in Szene setzen.

Neben seinen abstrakten Kunstwerken der Serie „Stahl-Zeit“ zeigt Hans Kordes auch lebensechte Schattenfiguren. Tiere des Waldes wie Wolf, Fuchs oder Hirsch in Lebensgröße sind ebenso vertreten wie imposant gehörnte Rinder, Schweine und Federvieh in metallischer Rostoptik. Auch Menschen und bekannte Persönlichkeiten werden dargestellt. Zum Beispiel steht jetzt das Hermannsdenkmal  und damit ein Stück Lippe am Weserstrand.  Ein Superlativ: Mit 5 Metern Höhe ist es der bisher größte „Hermann“ aus der Werkstatt von Kordes.

Kordes und Acker wollen das Konzept  des Lichtevents weiter und neu denken. „Zusätzlich zur atmosphärischen und szenischen Beleuchtung der Pflanzen und des Geländes sollen Kontrapunkte und Überraschungsmomente entstehen“, erläutert der Stahlkünstler. Das wollen die beiden durch die Betonung der Kunstwerke und der damit entstehenden Sichtachsen und Wirkungen erreichen.

Man habe auf der Wiese zwei Kunstwerke in einem, so Kordes weiter: „Bei Tag wirkt es durch Form und Gestaltung, bei Nacht im Licht der Scheinwerfer mystisch und geheimnisvoll  – wenn Farben die korrodierte Oberfläche zum Leuchten bringen und die Kunstobjekte spannende Schatten werfen.“

Insgesamt wird Hans Kordes bis zu sechs Tonnen Stahl im weitläufigen Gelände der Landesgartenschau im landschaftlich geprägten Weserbogen aufstellen. Die vielfältigen Arbeiten erzählen den Besucherinnern und Besuchern eine „kleine Kunstgeschichte“, wenn sie durch das Gelände spazieren. Gezeigt werden zusätzlich Arbeiten in Kooperation mit anderen Künstlern, so interpretiert er bunte Pop-Art-Figuren als Stahlkunstwerke.

Gelegenheit, mit dem Künstler zu sprechen

Hans Kordes wird an allen Abenden im Bereich des Weserfestplatzes, dem Ort der Lasershows, in einem Infozelt vor Ort sein, um den Gästen Rede und Antwort zu stehen. Er hat sich in der Region bereits einen Namen gemacht, so schuf der Verler den Schmetterling am Warburger Desenberg als „Vista Point“ im Naturpark Teutoburger Wald.

Bekannt ist er auch für die Holzhauser Tierwelt an den Externsteinen, vor allem aber für seine „Hermänner“ für den heimischen Garten oder in der großen Version als „Hiddemann“ im Kreisverkehr.

Jetzt können sich die Gartenschau-Gäste viele der Figuren im Sonnenschein anschauen. Aufgrund der Größe der Kunstausstellung hat Kordes mit dem Aufbau schon begonnen. Vom 5. bis zum 15. Oktober werden die Stahlkunstwerke dann perfekt illuminiert beim Final-Event „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“. Tickets gibt es schon jetzt auf der Homepage der Landesgartenschau.  „Wir freuen uns, dass die Veranstaltung durch die Stahl-Zeit-Objekte eine weitere Aufwertung erfährt“, so Jan Sommer und Claudia Koch von der LGS-Geschäftsführung.

Afrofestival in Ostwestfalen-Lippe feierlich in Bielefeld eröffnet

Die Delegation aus Burkina Faso und die Organisatoren des Afrofestivals aus Bielefeld freuen sich auf eine Woche voller Aktivitäten und natürlich die Feier am Ende. © JW

Die Delegation aus Burkina Faso und die Organisatoren des Afrofestivals aus Bielefeld freuen sich auf eine Woche voller Aktivitäten und natürlich die Feier am Ende. © JW

Erstes Afrofestival in OWL ist gestartet

Bielefeld. Am 28.08.2023 wurde das Afrofestival OWL im Neuen Rathaus in Bielefeld von den Organisatoren und der Delegation aus Burkina Faso feierlich eröffnet. Die Beteiligten freuen sich auf die kommende Woche, betonten aber auch, dass die Organisation eine gewisse Herausforderung war. Außerdem danken sie allen Ehrenamtlichen, dem Deutschen Roten Kreuz und allen sonst Beteiligten.

Mit dem Afrofestival wollen die Organisatoren auf die afrikanische Community in OWL aufmerksam machen, die für die Region von großer Wichtigkeit, aber dennoch unterrepräsentiert sei. Außerdem möchte man zeigen, was Afrika alles zu bieten hat. Bei der ersten Auflage ist Burkina Faso das Gastgeberland und steht damit im Zentrum des Afrofestivals. Für die weiteren Jahre hoffe man aber auch auf weitere Gastgeberländer aus Afrika.

Diese Woche wird es mehrere Veranstaltungen zum Thema ökologische Landwirtschaft und fairen Handel geben, nah dem Motto „Über den Tellerrand schauen“ wird das Theam Ernährungssicherheit sowohl in OWL als in auch in Burkina Faso lokal verortet, als auch auf die ganze Welt bezogen. Des Weiteren findet ein Kunsthandwerkermarkt auf der Landesgartenschau in Höxter statt. Am Samstag kommt dann das große Finale mit dem Festival in den Rochdale Barracks in Bielefeld und einer Aftershow-Party. In dem Line-Up sind dabei sowohl Künstler aus Burkina Faso als auch aus OWL zu finden. Neben dem eigentlichen Festival gibt es auch hier Kunsthandwerke zu kaufen, sowie Streetfood und eine Soundsystem-Fläche zum ausgelassenen Tanzen. Damit steht einem kulturellen Austausch nichts mehr im Wege.

Mehr Informationen zum Afrofestival gibt es hier: https://www.welthaus.de/kultur/owl-afrofestival/