Das Jahrhunderthochwasser im Ahrtal vor zwei Jahren, langanhaltende Hitzewellen und Trockenperioden – der Klimawandel ist längst auch bei uns angekommen. Zudem zwingen Dürreperioden und Unwetterereignisse in anderen Regionen der Welt viele Menschen zur Flucht. Es braucht zielgerichtetes Handeln, damit sich die Situation nicht weiter verschärft. Eine wichtige Maßnahme ist der Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung. Dabei spielt die berufliche Bildung eine Schlüsselrolle, da für den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen qualifizierte Fachkräfte benötigt werden.
Kreis Höxter. Exzellente berufliche Bildung kann jedoch nicht für sich allein stehen, es braucht dringend ein Zusammenwirken der beruflichen und der akademischen Bildung sowie der Politik. Im Rahmen der Landesgartenschau in Höxter wurde daher in einer ersten Podiumsdiskussion im Mai dieses Jahres aus den Perspektiven berufliche Bildung (Berufskolleg Kreis Höxter), Energietechnik, Landschafts- und Naturschutz (beide Technische Hochschule OWL) und Politik (Landrat Kreis Höxter) diskutiert, wie erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit im Kreis Höxter gestaltet werden können. Dabei ist unter anderem deutlich geworden, dass politische Rahmenbedingungen die notwendige Ausbildung von Fachkräften im ländlichen Raum massiv erschweren. So ist am Berufskolleg Höxter inzwischen fast die Hälfte aller Ausbildungsgänge aufgrund starrer Klassenmindestgrößen in ihrer Existenz gefährdet.
Um konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Kreis Höxter zu ermitteln, haben Studierende der Fachbereiche Elektrotechnik sowie Landschaftsplanung und Umweltarchitektur während der Sommermonate eine Studie erstellt.
Die Ergebnisse werden in der zweiten Podiumsveranstaltung am 24. September um 11 Uhr im Lesegarten der Landesgartenschau vorgestellt. In der anschließenden Diskussion wird über die Konsequenzen der Ergebnisse diskutiert. Aus der Erkenntnis, wo und welche erneuerbaren Energien in der Region Höxter sinnvoll wären, ergeben sich für die berufliche Bildung Anknüpfungspunkte, in welchen Bereichen mehr ausgebildet werden muss. Zudem wird ein Fokus auf das Problem des langsamen Ausbaus der erneuerbaren Energien gelegt und darauf, wie die berufliche Bildung diesen u.a. durch Anpassung der Ausbildungsberufe wie auch der Ausbildungsinhalte fördern kann. Auch wird die Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung thematisiert.
Als Teilnehmende an der Diskussionsveranstaltung werden neben Prof. Johannes Üpping und Prof. Boris Stemmer von der TH OWL der Landrat des Kreises Höxter Michael Stickeln sowie Petra Görtz vom Berufskolleg Kreis Höxter erwartet. Zusätzlich wird als Diskutant Herr Matthias Goeken, Mitglied des Landtags von NRW für den Kreis Höxter, teilnehmen. Moderiert wird die Veranstaltung von Michael Krakow.
Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung und Zusammenarbeit verspricht das Diskussionsforum, neue zukunftsweisende Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten für einen nachhaltigeren Kreis Höxter hervorzubringen.
Organisiert wird die Veranstaltung von dem Projekt Bildungsbrücken OWL, gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.