Stadt Minden Kalender „Denkmal des Monats“

Minden Denkmal des MonatsMinden. Bereits zum achten Mal geben die Historischen Stadtkerne in Ostwestfalen-Lippe den Kalender „Denkmal des Monats“ aus. Elf Stadtkerne und ein Ortskern stellen jeweils ein Baudenkmal aus ihrer Stadt vor. Minden zeigt mit der „Schwedenschänke“ (Martinikirchhof 9) ein Baudenkmal, dessen Name immer noch rätseln lässt. Das prägnante Fachwerk-Gebäude aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ziert das Kalenderblatt des Monats Juli 2015. Der Kalender ist ab sofort im Rathaus erhältlich.

Das von den Mindenern immer noch „Schwedenschänke“ genannte Haus am Südwestrand des Martinikirchhofs – der Ursprung dieses Namens lässt sich aus der Historie bis heute nicht ableiten – wurde um 1540 an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Es diente zunächst als klerikales Gebäude, danach als städtisches Syndikatshaus und kurzfristig auch als Druckerei, lange Zeit als Wohnhaus sowie von 1974 bis in die 2000er Jahre als Gaststätte. 2013 wurde es restauriert und beherbergt heute das Institut für Traumapädagogik.
„Jede Stadt hat aus der Fülle ihrer Denkmäler ein Objekt ausgesucht, das sie gerne darstellen und erläutern will“, erläutert Dieter Bommel von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Minden. Die Zusammenstellung auf zwölf Kalenderblättern zeige Denkmäler verschiedenster Epochen und spanne dabei einen Bogen – von der Scheune bis hin zum Schloss. Auf der zweiten Seite jedes Monats werden ausführliche Erläuterungen zu dem Denkmal mit Zeichnungen und Text sowie ein Überblick zur Geschichte der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten gegeben.

Die Vielfalt der im Kalender vorgestellten Bauten und besonderen städtebaulichen Anlagen öffne den Blick für die baukulturelle Prägung der historischen Stadtkerne unserer Region. Das bauhistorische Erbe vermittele Stadtgeschichte zum Anschauen und Anfassen, so das Motiv der Arbeitsgemeinschaft für die Herausgabe des Kalenders. Bis heute sind die gezeigten Gebäude oder technischen Anlagen in Funktion, manchmal in ihrer ursprünglich vorgesehenen, manchmal haben sie inzwischen neue Nutzungen, aber immer erfüllen sie die Ansprüche, die die Menschen heute stellen. In jedem Fall böten diese gebauten Geschichtszeugnisse den Bürgern ihrer Stadt die Möglichkeit, sich hier, an diesem Ort, wieder zu finden, sie erkennen ihre Heimat, können sich mit ihrer Stadt, ihrem Ort identifizieren, so die Arbeitsgemeinschaft. Die historischen Städte in der Region OWL bieten aber nicht nur sehenswerte Baudenkmäler und attraktive Stadträume, sondern auch viele kulturelle Veranstaltungen und Stadtfeste mit einem ganz besonderen Flair. Hinweise darauf finden Interessierte auf dem jeweiligen zweiten Blatt des Monats.

„Dieser Kalender soll dazu beitragen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das bauhistorische Erbe in unseren Städten zu stärken und einen Anreiz für Touristen geben, Ausflüge in die historischen Stadtkerne zu unternehmen“, fasst die Arbeitsgemeinschaft Historischer Stadtkerne zusammen. In Zeiten knappen Geldes sei es nicht immer einfach, Denkmäler dauerhaft instand zu halten und zu pflegen. Die im Kalender vorgestellten Beispiele zeigten, dass dies vor allem durch sinnvolle Nutzungen erreicht werden könne. Der hochwertige Kalender, in der für Minden limitierten Ausgabe, kann ab sofort bei der Stadtverwaltung im Bereich 5.2, bei Dieter Bommel (Untere Denkmalbehörde), Zimmer 3.48 gegen eine Schutzgebühr (8 Euro) abgeholt werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne in Nordrhein-Westfalen wurde 1987 gegründet. Heute gehören ihr 37 Städte an. Über die Mitgliedschaft entscheidet eine Auswahlkommission. Sie ist in fünf Regionalgruppen untergliedert. Der Regional-Gruppe Ostwestfalen-Lippe gehören elf Stadtkerne an, aus den Ortskernen kommt Nieheim zu der regionalen Arbeitsgemeinschaft OWL dazu.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, das städtebauliche Erbe in den Altstädten für sich und für künftige Generationen zu erhalten. Der Grundriss und der Baubestand historischer Stadtkerne sollen umfassend geschützt, gepflegt und behutsam erneuert werden. Dank der freiwilligen Selbstverpflichtung und dem sorgfältigen Umgang mit der überkommenen Gebäudesubstanz haben die Städte mit historischen Stadtkernen ihr eigenes unverwechselbares Gesicht bewahrt.

BU-1: Fotomotiv für den Kalender „Denmal des Monats“