Clown Pepe Pepolino besucht kranke Kinder im St. Ansgar Krankenhaus

Pepe_Leann_KlimpelHöxter. Wenn Pepe Pepolino kommt, geht die Sonne auf. Die kleine Leann (5) vergisst, dass sie mit Verdacht auf Lungenentzündung in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin stationär behandelt wird, Paula (5) konzentriert sich auf den kunterbunten Mantel des Clowns – der Fixateur an ihrem Unterschenkel spielt in diesem Moment keine Rolle mehr.
Pepe führt ein Stoffhuhn an einer langen Leine mit sich, aus seinem Lederkoffer zaubert er Blumen, Eier und Luftschlangen. Ein strahlendes Lachen, unglaubliche Geschichten und spontane Showeinlagen mit Krankenschwestern und Besuchern gibt`s unverkrampft obendrauf. Die gute Leuna von Pepe ist ansteckend.

„Es geht um Ablenkung, um Überraschung und um frischen Wind“, sagt Dr. Volker Klimpel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Weser-Egge, Standort St. Ansgar Krankenhaus in Höxter: „Pepe therapiert die Seele unserer kleinen Patienten“. Seine Kollegin, Oberärztin Sigrid Nowka, hat den Kontakt zu Clown Pepe hergestellt: Seit zwei Jahren kommt er einmal im Monat, bezahlt wird Pepe aus einem Sonderfond des Krankenhauses.

Pepe ist kein Selfmade-Clown. Seine Begabung für Clownerie und Musik ist zwar fast so alt wie er selbst, professionalisiert hat der IT-Spezialist sein Hobby vor acht Jahren. Nach einer vierjährigen, berufsbegleitenden Ausbildung an der Schule für Tanz, Clown und Theater in Hannover hat Pepe seinen staatlichen Schauspielabschluss mit Schwerpunkt Komik in der Tasche. Fortan ist sein Berufsleben zweigeteilt: Zwei Drittel seiner Zeit verbringt er vor dem Computer-Bildschirm, ein Drittel in seinem selbst genähten Mantel. „Die Flicken sind handverlesen“, Pepe grinst und erzählt bereitwillig, wie aufwändig sein Styling ist, bevor er auf die Kinderstation kommt: „Die Haare mache ich mir selbst“.

Dann wird Pepe ernst. „Ein Clown muss auch Lust am Scheitern haben“, sagt er. Sein Besuch ist nicht von allen kranken Kindern gewünscht. Der Rückzug aus dem Patientenzimmer gelingt ihm unbeschwert und galant. „Ich habe feine Antennen. Nie würde ich einem Kind, das durch meine Gegenwart überfordert ist oder diese nicht wünscht, meine gute Laune aufzwängen.“

Lean und Paula gehören zur Mehrheit aller Kinder, die am allerliebsten täglich Besuch von Clown Pepe bekämen. „Du sollst unbedingt mit auf mein Zimmer kommen. Meine Freundin will deine Witze auch hören“, sagt Leann. Sie darf wahrscheinlich morgen nach Hause. Vielleicht kommt sie in einem Monat zu Besuch auf die Kinderstation – denn dann ist Pepe wieder da.

(BU)
Clown Pepe Pepolino bringt frischen Wind in die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikum Weser Egge, Standort St. Ansgar Krankenhaus Höxter. Darüber freuen sich die fünfjährige Leann und Chefarzt Dr. Volker Klimpel.