Tanzfestival Bielefeld – Von Tel Aviv nach Bielefeld

Tanzfestival-Bielefeld-2014Bielefeld (bi). Im Jubiläums-Jahr 2014 bietet das Tanzfestival Bielefeld qualifizierten Tanz- und Choreographie-Unterricht mit sieben neuen Dozentinnen und Dozenten verbunden mit einem abwechslungsreichen Performance-Programm international erfolgreicher Ensembles. Das Workshop-Programm richtet sich an Tanzbegeisterte, ob Anfänger oder Profis, ob alt oder jung, und ermöglicht mit Spaß und Freude die Erweiterung der tänzerischen Fertigkeiten. Das Festival ist in jedem Jahr ein großes Ereignis für die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe und darüber hinaus ein Anziehungspunkt für Tanzbegeisterte aus aller Welt. Fünf Tanzstudios werden in der Rudolf-Oetker-Halle eingerichtet und verwandeln die Halle mit ihrer einmaligen Atmosphäre für die ersten zwei Wochen der NRW-Sommerferien in ein lebendiges Tanzzentrum.
Die erfolgreichen Tanzkompanien im Performance-Programm 2014 fallen vor allem durch ihre Internationalität auf. Von Paris nach Budapest und von New York nach Bielefeld ziehen sich nur einige der vielen unsichtbaren Linien des Tanzfestivals. Stilistisch haben es sich mehrere Kompanien zur Aufgabe gemacht, den Tanz mit dem Theater zu verbinden. So schaffen sie eine spannende Atmosphäre, in der an erster Stelle die Verbindung von Bewegung und Musik steht.
Ein Wiedersehen mit der ungarisch-französischen Kompanie Pal Frenak, die schon zum Ungarn-Schwerpunkt im Jahr 2010 das Publikum im Theaterlabor begeistert hat, macht die Eröffnungs-Performance zum ersten echten Highlight. Während damals der weibliche Körper im Vordergrund der Choreographie „InTimE“ stand, sind es diesmal vier die Archetypen des Mannes verkörpernde Tänzer, die auf und über der Bühne klettern, spielen und tanzen.
Das französische Duo  La Vouivre  seziert dagegen mit „Oups+Opus“ in der darauffolgenden Veranstaltung typische Situationen im Leben eines ungleichen Paares. Es sind Geschichten von kleinen Erregungen und großem Glück, von Emotionen und bezaubernder Naivität, die in Verbindung mit einer experimentierfreudigen Live-Musik Tanz- und Theaterelemente aufeinander beziehen.
Das Aura Dance Theatre aus Litauen war bereits im Rahmen des Baltikum-Projekts 2006 erstmals zu Gast beim Tanzfestival Bielefeld. Es arbeitet mit dem in Deutschland geborenen, in New York groß gewordenen und jetzt am Staatstheater Kassel als Tanzdirektor und Choreograph engagierten Johannes Wieland zusammen. Ein viel gelobtes Ergebnis dieser Tätigkeit ist die in Vilnius uraufgeführte Choreographie „Box Mélancolique“, eine Versuchsanordnung über die „Zeit“ und das „Ich“. Myriam Naisy ist eine der neuen Dozentinnen im Workshop-Angebot des Festivals. Sie ist aber auch eine anerkannte und vielseitige Choreographin in Frankreich. Mit ihrer Kompanie L’Hélice hat sie ein Stück geschaffen, dessen Titel „ZZZ?insectes“ bereits verrät, um was es geht: die wunderbare Biologie der Insekten.
Wie schon in den vergangenen Jahren präsentiert das Kulturamt ein Off-Programm im DansArt Theater. Die israelische Choreographin Gabrielle Neuhaus kombiniert in „The Woman Who Didn’t Want to come Down to Earth“ und „Barcode“ akrobatische Bewegungen mit Alltagsgegenständen, die entfremdet und für den Tanz brauchbar gemacht werden. Die in der Schweiz geborene Tänzerin, Schauspielerin und Künstlerin lebt seit 1991 in Tel Aviv. Dort hat sie viele multi-disziplinäre Performances erschaffen, die mit Künstlerinnen und Künstlern aus unterschiedlichen Tanzrichtungen aufgeführt wurden.Die Performance der Dortmunder Musik- und Tanzgruppe AdHoc nähert sich auf immer wieder neue und spontane Art den Räumen und Klangwelten, in denen Menschen sich bewegen: Klang, Bewegung und die Emotion des Augenblicks lassen diese Räume für den Moment sichtbar und spürbar entstehen. Das Ensemble besteht aus der Musiker-Gruppe „Die Verwechslung“ und verschiedenen Tänzern, zu denen auch der gebürtige Bielefelder Ivica Novakovic gehört.
Das heimische Projekt „Tanz OWL“ wird vertreten durch die Ausbildungsklassen der DansArt Academy, die mit ihren Dozenten im Rahmen ihrer Studien zum Tanzpädagogen oder Bühnentänzer ein abendfüllendes Programm entwickelt haben. In den vier Stücken zum Thema „Supernova“ versprechen die Tänzerinnen und Tänzer einen Einblick in das Leben der Sterne.
Die Kompanie der langjährigen Tanzfestival-Dozentin Geraldine Armstrong verbindet in ihren Choreographien die Elemente des Klassischen Balletts, des modernen Tanzes und des traditionellen afroamerikanischen Tanzes. Das Armstrong Jazz Ballet zeigt mit „Songs of the disinherited“ auch ein Stück von Donald McKayle aus dem Jahr 1972, in dem es um unterschiedliche Aspekte der Black Diaspora in der Neuen Welt geht. Das Tanzfestival Bielefeld ist für sein hohes internationales Niveau und beste Qualität der Workshops bekannt. So werden die Kurse stets von weltweit erfolgreichen, renommierten Dozentinnen und Dozenten geleitet, die das vielfältige Angebot durch individuelle Lehrmethoden bereichern.
Mit 60 Workshops bietet der diesjährige Stundenplan eine abwechslungsreiche Auswahl. Aufgrund des großen Erfolges von „Tanz 55+“ findet dieser Kurs auch dieses Jahr wieder statt. Der neu dazugekommene Jazz Dance-Workshop zur Modern Horton Technique erweitert das Programm um eine zusätzliche Stilrichtung. Im Bereich Hip Hop werden drei verschiedene Formen unterrichtet. Neben House Dance und New Style ist in diesem Jahr erneut Lyrical dabei.
Für die Liebhaber der ethnischen Tänze stehen wieder Afrikanischer Tanz, Samba Brasil, Flamenco, Salsa und Afro Cuban auf dem Stundenplan. Für Kinder gibt es ein gesondertes Angebot: Hip Hop und Modern Jazz können sie unter der liebevollen Anleitung erfahrener Tanzpädagogen erlernen, die den Unterricht kindgerecht und spannend gestalten. Die Pilates und Body Mind Centering Workshops finden wie in den Vorjahren in den Studios des DansArt Theaters statt. Neben beliebten Lehrenden aus den Vorjahren sind in diesem Jahr sieben neue Dozenten beteiligt: Magali Vérin (Modern Jazz), Florence Meregalli (Contemporary), Rick Odums (Jazz Dance), Edward Arckless (Klassisches Ballett), Myriam Naisy (Contemporary), Dominique Lisette (Hip Hop) und Ousmane Baba Sy (House Dance). Natürlich erhalten die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer des Tanzfestivals auch die Möglichkeit, ihre neu erworbenen Fähigkeiten zu präsentieren. Als Highlights gelten stets die Open-Air-Performance auf dem Bielefelder Rathausplatz, bei der am 12. Juli die die Ergebnisse des Tanztrainings aus der ersten Woche vorgeführt werden, und das Finale des Tanzfestivals, das am 19. Juli in der Rudolf-Oetker-Halle stattfindet. Hier zeigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie ihre Lehrenden die Resultate der zweiten Workshop-Woche in einer rauschenden Abschlusspräsentation.
Weitere Informationen zu den Workshops und Performances, prägnante Dozenten-Biografien und ein unkompliziertes Anmelde-System finden sich auf der Internetseite www.tanzfestival-bielefeld.de .

Regelmäßige Aktualisierungen werden auch gepostet unter www.facebook.com/TanzfestivalBielefeld .
Darüber hinaus stehen bei Fragen zu den Workshops oder auch zu den Dozenten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Festivalbüros und die künstlerischen Leiter Ulla und Tchekpo Dan Agbetou immer gern zur Verfügung.
Telefonische Anmeldungen nehmen Anita Loock und Maya Salzsieder im Kulturamt entgegen unter den Telefonnummern 0521 / 51-3962 oder 0521 / 51-3671.

 

 

Foto: Cie AdHoc © Jörg Brückner