Stadtwerke: Mehr als 900 Besucher feiern 30. „Welle“-Geburtstag

Gütersloh. Vor wenigen Tagen ist das beliebte Freizeitbad „Welle“ 30 Jahre alt geworden. Die Stadtwerke Gütersloh hatten zu diesem besonderen Anlass am vergangenen Samstag zu einer großen Poolparty geladen – ein voller Erfolg!

Voller Erfolg: Bäderleiter Marko Rempe (li.), die stellvertretende Bürgermeisterin Ingrid Hollenhorst und Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda freuen sich über eine rundum gelungene Veranstaltung.

Voller Erfolg: Bäderleiter Marko Rempe (li.), die stellvertretende Bürgermeisterin Ingrid Hollenhorst und Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda freuen sich über eine rundum gelungene Veranstaltung.

„Die Besucherzahl hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, freut sich Marko Rempe, Bäderleiter der Stadtwerke. Mehr als 900 kleine und große Besucher feierten bestens gelaunt ihr Freizeitbad. Wasserparcours, Wettbewerbe und Musik mit dem Zephyrus Discoteam: In der „Welle“ gab es am Samstag viel Spaß und Aktionen in und an den Schwimmbecken.

Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda und Ingrid Hollenhorst, stellvertretende Bürgermeisterin, ließen sich einen Besuch der Geburtstagsparty nicht nehmen. Sie freuten sich über die ausgelassene Stimmung, schalteten pünktlich den Wellengang im Wellenbecken ein und übernahmen für einen kurzen Moment das Pult des Discjockeys, um die Gäste herzlich zu begrüßen.

Als familienfreundliches Freizeitbad, beliebter Ort der Erholung und attraktive Sportstätte ist die „Welle“ aus Gütersloh einfach nicht mehr wegzudenken. Geblieben ist von Anfang an die Begeisterung der Gütersloher für ihre „Welle“. Und diese hat man auch am Samstag ganz deutlich gespürt. „Wir freuen uns deshalb besonders, dass wir den 30. Geburtstag gemeinsam mit unseren Gästen gebührend feiern konnten. Ein toller Tag, eine rundum gelungene Party“, ist Marko Rempe zufrieden.

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Neues Angebot für Kinder und Jugendliche in Gütersloh

Gütersloh. Nach zwei Jahren Vorsicht und Abstand ist es an der Zeit, wieder gemeinsam etwas zu erleben und zu erschaffen: Dazu bietet das Landesprogramm Kulturrucksack zehn- bis 14-jährigen Kindern und Jugendlichen in Gütersloh jetzt die Möglichkeit, sich für verschiedene Workshops und Projekte in Kooperation mit regionalen Künstlern anzumelden. Alle Angebote im Rahmen des Kulturrucksacks werden vom Fachbereich Kultur der Stadt Gütersloh organisiert und sind für die Teilnehmenden kostenfrei.

Im Rahmen des Kulturrucksacks gibt es Angebote zum Thema Graffiti. ©Juze Rösrath

Im Rahmen des Kulturrucksacks gibt es Angebote zum Thema Graffiti. ©Juze Rösrath

Bereits in den Osterferien geht es los: Mit dem Graffiti-Künstler Nils Neumeyer tauchen die Teilnehmer vom 11. bis 14. April in der Innenstadt in die Technik und Geschichte der Sprühkunst ein. Am Samstag, 9. April, wird Beatrix Engelhardt mit denen, die gerne basteln oder noch etwas für Ostern benötigen, Pop-up-Karten in der Stadtbibliothek erstellen. Die Gütersloher Künstlerin Serpil Neuhaus bietet in der zweiten Osterferienwoche von Dienstag bis Freitag den Teilnehmenden in ihrem Atelier in Friedrichsdorf die Möglichkeit, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten und ihr einzigartiges Werk in 3-D zu schaffen. Für diese drei Workshops kann sich auch noch kurzfristig per E-Mail an kltrprtlgtrslhd unter Angabe des Namens und Alters anmelden.

Diese und viele weitere Workshops, wie ein DJ-Workshop an zwei Samstagen im Mai mit dem Gütersloher Top-DJ Noel Holler, das Tanzangebot „Breakdance trifft Graffiti“ mit Breakdance-Weltmeister Reza Jaxon sowie Shibuya Art im Juni, Poetry-Slam mit Niko Sioulis im Jugendtreff Kattenstroth oder ein Kurzfilmworkshop sind auf dem Kulturportal Gütersloh unter www.kulturportal-guetersloh.de zu finden. Anmeldungen sind dort für die jeweiligen Projekte möglich. Das Angebot wird fortlaufend aktualisiert.

Anlässlich des Weltkindertags am 20. September wird es viele verschiedene kurze Workshops für Kinder und Jugendliche geben, die nach den Sommerferien ebenfalls über das Kulturportal abrufbar sein werden. Außerdem gibt es einem Flyer zum Kulturrucksackangebot, der in Kürze im Rathaus, in der Stadthalle, der Stadtbibliothek sowie den Jugendtreffs ausliegt. Mit dem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Kulturrucksack-Programm soll Kindern und Jugendlichen die Tür zu Kunst und Kultur möglichst weit geöffnet werden, deshalb sind die ganz unterschiedlichen Angebote kostenlos und über das ganze Jahr verteilt.

Weitere Informationen

In diesem Jahr wird es in Gütersloh mehr als 20 verschiedene Workshop-Angebote im Rahmen des Kulturrucksacks geben, die teilweise in den Stadtteilen stattfinden.

www.kultuportal-guetersloh.de
www.kulturrucksack.nrw.de/info/mehr-kultur-fuer-kinder-und-jugendliche
www.kulturrucksack.nrw.de/kommune/guetersloh

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„Wer braucht Feminismus?“

Gütersloh. „Wer braucht Feminismus“ – zu dieser Frage sammelte die Gleichstellungsstelle der Stadt Gütersloh zusammen mit der Vorbereitungsgruppe zum Internationalen Frauentag Statement-Fotos zu der Mitmach-Kampagne, die bereits 2012 von der Initiatorin Jasmin Mittag ins Leben gerufen wurde. Mehr als 70 Statements zu dem Thema wurden seit dem Aufruf Anfang März auf unserer Seite hochgeladen. Hieraus wurden Banner gedruckt, die jetzt in einer Ausstellung in der Stadtbibliothek Gütersloh, Blessenstätte 1, zu sehen  sind. „Alle eingereichten Statements sind wertvoll und eine Bereicherung für die Ausstellung“, betont Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh. „Bei der Auswahl, die uns sehr schwergefallen ist, hat uns die Kampagnenmacherin Jasmin Mittag vor dem Hintergrund der Druckqualität, Lesbarkeit und Themen unterstützt.“

Haben ihre Statements bereits abgegeben und trafen sich zur Eröffnung der Ausstellung: Silke Niermann (Geschäftsführerin Stadtbibliothek Gütersloh), Inge Trame (Gleichstellungsbeauftragte, Stadt Gütersloh), Anne Haverland (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Gütersloh), Simone Bercht (Bündnis 90/Die Grünen Gütersloh), Ines Böhm (Bündnis 90/Die Grünen Gütersloh), Wibke Brems (Bündnis 90/Die Grünen Gütersloh), Maria Unger (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Gütersloh), Pia Leiting (Soroptimist International Club Gütersloh) und Nadine Thiel (Trotz Allem e.V.).

Haben ihre Statements bereits abgegeben und trafen sich zur Eröffnung der Ausstellung: Silke Niermann (Geschäftsführerin Stadtbibliothek Gütersloh), Inge Trame (Gleichstellungsbeauftragte, Stadt Gütersloh), Anne Haverland (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Gütersloh), Simone Bercht (Bündnis 90/Die Grünen Gütersloh), Ines Böhm (Bündnis 90/Die Grünen Gütersloh), Wibke Brems (Bündnis 90/Die Grünen Gütersloh), Maria Unger (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Gütersloh), Pia Leiting (Soroptimist International Club Gütersloh) und Nadine Thiel (Trotz Allem e.V.).

Die Sammlung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Auch über die Ausstellungsdauer hinaus können weiterhin Statements auf der Internetseite hochgeladen werden. Dafür wurde in der Stadtbibliothek ein „Mitmachtisch“ installiert, an dem während der Aktion Plakate erstellt werden können. Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, über Feminismus, seine Bedeutung im täglichen Leben und für eine gleichberechtigte Gesellschaft ins Gespräch zu kommen. Zu sehen ist sie noch bis zum 10. April zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Gütersloh.

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Klinikum Gütersloh: Die Verlängerung des Rettungsschirms für die Krankenhäuser war dringend notwendig

Gütersloh. „Wir erleben jetzt genau die Situation, die viele Experten schon Anfang des Jahres prognostiziert haben. Eine hohe Zahl an Patienten mit Corona-Erkrankung auf den Normalstationen und gleichzeitig wachsende Ausfälle bei den Beschäftigten“, so Maud Beste, Geschäftsführerin im Klinikum Gütersloh.

Maud Beste, Geschäftsführerin des Klinikum Gütersloh: „Wir erleben jetzt genau die Situation, die viele Experten schon Anfang des Jahres prognostiziert haben. Eine hohe Zahl an Patienten mit Corona-Erkrankung auf den Normalstationen und gleichzeitig wachsende Ausfälle bei den Beschäftigten.“

Maud Beste, Geschäftsführerin des Klinikum Gütersloh: „Wir erleben jetzt genau die Situation, die viele Experten schon Anfang des Jahres prognostiziert haben. Eine hohe Zahl an Patienten mit Corona-Erkrankung auf den Normalstationen und gleichzeitig wachsende Ausfälle bei den Beschäftigten.“

Ein großer Teil der Patienten kommt nicht aufgrund von Covid-19 ins Krankenhaus, sondern aufgrund einer anderen geplanten Behandlung. Die meisten Patientinnen und Patienten haben nur leichte Verläufe, dennoch bindet die Versorgung der isolierten Corona-Patienten auf den Stationen sehr viel Personal.

„Wir haben aktuell nicht mehr wie zu Beginn der Pandemie eine hohe Belastung der Intensivstation, sondern der Normalstationen“, so Maud Beste. Das Klinikum Gütersloh hat planbare und nicht dringend notwendige Operationen, aktuell um etwa ein Viertel reduziert, um die Ressourcen auf der Intensivstation und den anderen Stationen des Krankenhauses zu schonen. „Nach mittlerweile 2 Jahren Pandemie trifft die Omikronwelle auf erschöpftes Personal und durch die hohen Personalausfälle zwischen 12 und 15 Prozent müssen die verbleibenden Beschäftigten die Patientenversorgung aufrechterhalten. In dieser Zeit ist das Signal des neuen Infektionsschutzgesetzes mit dem Wegfall von Maskenpflicht in innenliegenden Räumen für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr nachvollziehbar“.

Mit dieser Einschätzung ist das Krankenhaus nicht allein. 75 Prozent der Kliniken in Deutschland müssen angesichts von Personalausfällen aktuell ihr Versorgungsangebot einschränken. Gleichzeitig behandeln die Krankenhäuser nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft so viele Covid-19- infizierte Patientinnen und Patienten wie noch nie zuvor in der Pandemie. „Wir hätten uns eine Verlängerung des Rettungsschirms für die Kliniken wenigstens bis Ende Juni 2022 gewünscht, denn durch das hoch belastete Personal wird auch Mitte April an eine Vollbelegung nicht zu denken sein. Dies wird zu Einnahmeverlusten führen, die im weiteren Verlauf des Jahres kaum mehr aufgefangen werden können, deshalb würden wir uns wünschen, dass die Bundesregierung hier auch längerfristig denkt und den Kliniken, deren Mitarbeiter in der Pandemie Höchstleistungen erbringen, damit auch eine finanzielle Sicherheit gibt.“

Ab Samstag fallen auch in NRW viele Corona-Einschränkungen weg. Darunter die Maskenpflicht im Freien und Teilnehmerbeschränkungen bei Großveranstaltungen. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in den Kliniken appellieren wir an die Bürgerinnen und Bürger, weiterhin umsichtig zu bleiben. Wir alle freuen uns über die zurückgewonnenen Freiheiten, aber wir sollten sie mit Augenmaß genießen.“

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Weberei lädt zum abendlichen Kiezklüngel

Finale der Indoor-Saison 2022

Foto: Die Schnäppchenjagd in der Weberei ist eröffnet: Beim Nachtflohmarkt darf gefeilscht werden (Archivbild)

Foto: Die Schnäppchenjagd in der Weberei ist eröffnet: Beim Nachtflohmarkt darf gefeilscht werden (Archivbild)

Gütersloh. Für den größten und beliebtesten Flohmarkt Güterslohs geht es in dieser Saison noch einmal in eine neue Indoor-Runde: Der Kiezklüngel Nachtflohmarkt findet am Freitag, den 25. März im Innenbereich der Weberei statt, bevor dann im April die Trödel-Outdoor-Saison eröffnet wird. Club und Kesselhaus verwandeln sich dafür ab 19:00 Uhr in eine Shoppingmeile, in der nach Lust und Laune gestöbert werden darf. Der Flohmarkt findet unter Einhaltung der aktuellen Auflagen und Hygienemaßnahmen statt. Das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung ist Pflicht und der Einlass erfolgt nach 3G-Nachweis kontrolliert über den Eingang in der Bogenstraße. Wer sich im Vorfeld testen lassen möchte, hat ab 17:30 Uhr im Testzentrum der Weberei die Gelegenheit dazu. Termine sind vorab unter www.weberei.de/testen buchbar.

Der beliebte Kiezklüngel ist so bunt und vielfältig wie die Weberei selbst. An zahlreichen bunten Ständen lässt sich im Club und Kesselhaus von A bis Z alles finden, was das Trödelliebhaber-Herz höher schlagen lässt – von Kleidung und Spielzeug über Dekoartikel bis hin zu Geschirr und sonstigem Hausrat. Die Weberei bietet wie gewohnt die perfekte Möglichkeit, in entspannter (Feierabend-)Atmosphäre Kram und Krempel an die Frau und den Mann zu bringen oder das ein oder andere Lieblingsteil zu ergattern. Schnäppchen sind dabei garantiert.

Der Eintritt für Gäste beim Nachtflohmarkt ist frei. Die Verkaufsstände für diesen Termin sind bereits vergriffen, doch für alle Termine des Outdoor-Kiezklüngel 2022 sind unter www.weberei.de Tickets für Stände erhältlich. Der nächste Kiezklüngel findet am Sonntag, den 24. April statt.

„Wir müssen für den Fairen Handel hier in Gütersloh noch richtig missionieren“

Gütersloh. Ein durchschnittlicher Wocheneinkauf im Supermarkt, etliche Artikel liegen im Einkaufswagen: Bei vielen davon kann man als Käufer nicht sicher sein, dass sie garantiert nicht unter menschenausbeutenden und umweltschädlichen Arbeitsbedingungen hergestellt worden sind. Eine solche Sicherheit gibt das Fairtrade-Siegel. Für die Verbreitung der Idee des Fairen Handels und die Bekanntmachung der inzwischen sehr breiten Produktpalette macht sich in Gütersloh seit 2011 die örtliche Fairtrade-Steuerungsgruppe stark. Und das von Anfang an mit Einsatz und Erfolg: Seit 2012 verleiht der gemeinnützige Verein TransFair (Fairtrade Deutschland) der Stadt Gütersloh regelmäßig die Auszeichnung „Fairtrade-Stadt“ für ihr Engagement für den Fairen Handel. Die zentrale Koordination der Aktivitäten liegt beim Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh. Maßgeblichen Anteil an der Erfüllung der Kriterien für die „Fairtrade-Stadt“ hat seit jeher die Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh mit Erika Engelbrecht. Die Pfarrerin engagiert sich seit Jahrzehnten für Fairen Handel. Im Interview spricht sie über die Idee des Fairen Handels in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und den Weltladen am Berliner Platz, der – viele Jahre durch die Kirchengemeinde, inzwischen durch den Trägerverein Eine Welt Gütersloh e.V. betrieben – in der Stadt das umfangsreichste Sortiment an fair gehandelten Produkten bietet, von Kaffee, Wein und Textilien bis hin zu Taschen, Schmuck und Kunsthandwerk. Erika Engelbrecht ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins und arbeitet ehrenamtlich im Laden-Team.

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Freuen sich über jeden Besucher, jede Besucherin im Weltladen am Berliner Platz und jede Unterstützung des Fairen Handels: Erika Engelbrecht, stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins Eine Welt Gütersloh e.V., und Tupokigwe Mwakipesile, die in diesen Tagen wieder die Heimreise nach Tansania antritt.

Frage: An der Rathaustür klebt das Fairtrade-Siegel. Der Weltladen ist im Sommer 2020 von der Spiekergasse an eine repräsentative Stelle in der Fußgängerzone gezogen. Fairtrade-Produkte gibt es inzwischen in vielen Supermärkten. Ist Fairtrade beliebig geworden, weil sich Produkte mit diesem Label besser verkaufen lassen?
Engelbrecht: Das ist schon ein Problem. Natürlich ist das Label, das an der Rathaustür klebt, positiv, weil es Brücken baut. Aber es ist inhaltlich ausgeweitet worden. Das Fairtrade-Siegel ist vor allem ein Signal. Ohne die Evangelische Kirchengemeinde und den Weltladen, der ja lange Zeit Teil der Gemeinde und an der Kirchstraße beheimatet war, wäre es nicht zur Fairtrade-Stadt Gütersloh gekommen, weil wir viel eingebracht haben und so die Anerkennung erreicht werden konnte. Wir haben zum Beispiel die Kirchencafés nach den Gottesdiensten. Die zählen zu den Ausschankorten für faire Getränke, die für die Zertifizierung als Fairtrade-Stadt nachgewiesen werden müssen. Wir haben den Ausschuss MÖWe in der Gemeinde, was „Mission, Ökumene und Weltverantwortung“ bedeutet. Die Weltverantwortung, dafür setzen und bringen wir uns als Kirchengemeinde besonders ein. Dazu gehört auch der Faire Handel. Deshalb sind einige Kirchenvertreter und -vertreterinnen in die Steuerungsgruppe der Stadt Gütersloh gegangen, die sich Fairtrade zur Aufgabe gemacht hat. Ich selbst war damals schon relativ bekannt dafür, dass ich für den Fairen Handel stehe. Seit meinem Studium, als der Faire Handel begann, finde ich diese Idee toll.

Frage: Seit 2011 bemüht sich die Stadt mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen wie Vereinen, Schulen und Kirchengemeinden um die Verbreitung des Fairtrade-Gedankens. Wie weit ist man seitdem gekommen?
Engelbrecht: Die erste Verleihung des Titels Fairtrade-Stadt war die hundertste Verleihung des Titels an eine Kommune, aber wir waren dabei nicht die einzige, sondern ein Pulk von Städten, die damals soweit waren. Eine Voraussetzung für den Titel der Fairtrade-Stadt ist, dass es einen Verkauf gibt. Und es muss Verköstigung und eine Anzahl von Ladengeschäften geben, die eine bestimmte Menge fairer Produkte verkaufen. Auch die Supermärkte und andere zählen mit. Uns geht es darum, dass in einer Fairtrade-Stadt ein breites Programm existiert, damit die Menschen immer wieder darauf gestoßen werden. Die Öffentlichkeitsarbeit ist ganz wichtig. Darum bereiten wir von der Fairtrade-Steuerungsgruppe für die jährliche Faire Woche im September immer ein breites Programm vor.

Frage: Sie führen im Weltladen am Berliner Platz nicht nur Lebensmittel, sondern auch viele Artikel, die dem Nonfood-Bereich zuzuordnen sind: Tücher, Taschen oder Kunsthandwerk. In welchem Verhältnis stehen diese Produkte zum Lebensmittelverkauf? Lohnt sich das?
Engelbrecht: In unserem Laden haben wir den Non-Food-Bereich ausgeweitet, weil sehr viel mehr Menschen auf der Suche nach einem schönen Geschenk zu uns kommen und es auch finden. Wir haben einmalige und gut gearbeitete Artikel, immer wieder haben wir neue im Sortiment. Das ist es, weshalb es sich lohnt, in unseren Laden zu kommen. Und jeder Verkauf hilft den Menschen im globalen Süden. Darum habe ich schon sehr früh, als wir in der Kirchengemeinde daran dachten, dieses Haus am Berliner Platz zu bauen, gesagt: Das muss ethisch vertretbar sein, darum muss der Weltladen rein. Dem wurde im Presbyterium damals durchaus widersprochen.

Frage: Gab es die Sorge, dass der Laden wirtschaftlich nicht funktionieren kann? Oder hatte der Kirchenvorstand zahlungskräftigere Interessenten in Aussicht?
Engelbrecht: Es war bald klar, dass sich in diesem kleinen Ladengeschäft Gastronomie kaum lohnen würde. Außerdem ging es los mit den Themen „weniger Fleisch“ oder „vegan essen“ und der Fridays-for-Future-Bewegung. Das sind Themen, denen wir aus theologischen Gründen nicht abgeneigt sind. Am Ende hatten wir noch eine Kette als Interessentin, die dort viel Fleisch verarbeiten wollte, und dazu sagte dann die Gemeinde: Nein, das machen wir nicht. Der weitere Weg war dennoch steinig, bis auch das Team Zutrauen zu dem größeren Laden gewann. Selbst ich habe mich gefragt, ob das wohl funktionieren würde. Wir sind zwar nach wie vor eine kirchennahe Einrichtung, aber wir dürfen keine Sonderbedingungen bekommen; das verbietet das Finanzamt. Natürlich zahlen wir Miete.

Frage: Dann müssen auch echte Umsätze erzielt werden…
Engelbrecht: …was uns in der ersten Zeit trotz Corona gut gelungen ist. Weil immer wieder Leute reinkommen, die sagen: Ach, da ist ja ein neuer Laden. Ja, antworte ich dann, und wir verkaufen nur faire Produkte. Wir müssen noch richtig für den Fairen Handel missionieren hier in Gütersloh. Umsatz zu generieren, geht vor allen Dingen über Kunsthandwerk, aus zwei Gründen: Zum einen sind die Umsätze in diesem Segment größer. Vor allem aber haben wir im Einkauf andere Konditionen. Alle in Gütersloh können dieses Ladenprojekt voranbringen. Wenn viele bei uns einkaufen, helfen sie uns und den in diesen Pandemiezeiten noch mehr gebeutelten Ländern des Südens. Hier ist eine echte Gelegenheit, etwas zu tun – was viele doch so gern möchten.

Frage: Uns auf der Nordhalbkugel, mit der besten medizinischen Versorgung, geht es selbst in Corona-Zeiten nicht schlecht. Aber wie sieht das aus in den Ländern, die sich nichts leisten können? Ist es da für uns nicht ethisch verpflichtend, Dankbarkeit zu zeigen dafür, dass es uns hier gut geht, und faire Geschenke zu kaufen?
Engelbrecht: Ja, wir stöhnen manchmal, als wäre hier Weltuntergang, gerade die Älteren. Ich kann junge Leute verstehen, die verzweifelt waren, weil sie ins Studium starten wollten und dann durch Corona und die Beschränkungen ausgebremst wurden. Da wäre ich damals wohl auch entsetzt gewesen. Wir hatten bis vor wenigen Tagen für ein Jahr eine Freiwillige aus Tansania hier im Weltladen, Tupokigwe Mwakipesile, eine 29-jährige Lehrerin aus Daressalam. Tupo hat unserem Laden ein Gesicht des Südens geben. Leider ist ihre Zeit hier nun zu Ende, aber wahrscheinlich kommt bald ein anderer Freiwilliger zu uns, um mit uns den Fairen Handel voranzutreiben.

Ausführliche Informationen zur Fairtrade-Stadt Gütersloh, zu Gütesiegeln, lokalen Projekten, Akteuren und Ansprechpartnern unter www.fairtrade.guetersloh.de!

Stadtwerke holen ihre E-Roller aus der Winterpause

Gütersloh. Die Sonne scheint, der Frühling steht vor der Tür: Passend dazu bringen die Stadtwerke Gütersloh jetzt ihre E-Roller aus der Winterpause zurück auf die Straßen. Ab Montag, 14. März, stehen im Stadtgebiet insgesamt 23 E-Roller wieder zur Buchung bereit.

Stadtwerke Gütersloh holen ihre E-Roller aus der Winterpause

Stadtwerke Gütersloh holen ihre E-Roller aus der Winterpause.

Zum Start in die Saison haben die Stadtwerke noch eine gute Nachricht für alle Sharing-Fans. Ab sofort entfällt die einmalige Registrierungsgebühr, sodass Sharing-Nutzer damit bei der Anmeldung rund 20 Euro sparen. Gezahlt wird damit nur dann, wenn ein Roller gemietet wird.

Die wendigen Stadtflitzer sind innerhalb ihres Heimatgebiets im Freefloating-System frei abgestellt. Das Heimatgebiet umfasst die Innenstadt Gütersloh mit Umgebung, den Gütersloher Süden und Ortskerne in Isselhorst, Avenwedde-Bahnhof und Friedrichsdorf. Über die Share-App wird der nächste freie Roller angezeigt. Das ermöglicht eine besonders große Spontaneität. Denn: Wer einen E-Roller buchen möchte, kann nicht nur flexibel auf einen Standort zugreifen. Nach der Fahrt muss der E-Roller zudem nicht zwingend wieder am Startpunkt abgestellt werden. Alle, die 16 Jahre oder älter sind und einen EU-Führerschein für Motorräder, Kleinkrafträder oder PKWs besitzen, können das E-Roller-Sharing der Stadtwerke nutzen und ganz einfach klimaschonend mobil sein.

Die flexiblen und umweltschonenden Sharing-Angebote der Stadtwerke Gütersloh
Wer sich für die Sharing-Angebote der Stadtwerke Gütersloh entscheidet, der nutzt ein modernes Mobilitätsangebot nach Bedarf und ohne feste Vertragslaufzeit. Über das Smartphone samt installierter Sharing-App der Stadtwerke lassen sich alle Fahrzeuge ganz einfach mieten. Mit interessanten Tarifen und Aktionen bieten die Stadtwerke attraktive Spar-Angebote.
Alle Infos gibt es hier: www.share-gt.de

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Kleuker-Orgel in der Stadthalle zu neuem Leben erweckt

Gütersloh. Die über 40 Jahre alte Orgel im „Großer Saal“ der Stadthalle ist wieder spielbereit. Aufgrund der großzügigen Spende der Familie Dr. Peter Zinkann konnte die Kleuker-Orgel in den letzten Monaten fachmännisch restauriert werden.

Freuen sich, dass die Kleuker-Orgel wieder spielbereit ist: (v. l.) Kulturdezernent Andreas Kimpel, Dr. Karin Zinkann, Dr. Peter Zinkann, Dr. Reinhard Zinkann, Ralf Müller (Speith-Orgelbau), Christian Schäfer (Künstlerischer Leiter, Theater) und Musikwissenschaftler Dr. Stephan Pollok.

Freuen sich, dass die Kleuker-Orgel wieder spielbereit ist: (v. l.) Kulturdezernent Andreas Kimpel, Dr. Karin Zinkann, Dr. Peter Zinkann, Dr. Reinhard Zinkann, Ralf Müller (Speith-Orgelbau), Christian Schäfer (Künstlerischer Leiter, Theater) und Musikwissenschaftler Dr. Stephan Pollok.

„Kultur Räume und Stadt Gütersloh sind dem großartigen Engagement der Familie Zinkann zu tiefstem Dank verpflichtet. Wir freuen uns, dass die beeindruckende Kleuker-Konzertorgel in der Stadthalle einem neuen Lebenszyklus zugeführt wurde“, so Kulturdezernent Andreas Kimpel.

1979 stiftete Kurt Christian Zinkann der Stadthalle Gütersloh diese für ihre Zeit hochmoderne Orgel, erbaut durch die Orgelbauwerkstatt Kleuker, Bielefeld-Brackwede. Deren Inhaber, Hans-Detlef Kleuker, war bekannt für seine Neuentwicklungen im Orgelbau. Nach über 40 Jahren bedurfte das Instrument nun einer Restaurierung, um wieder spielbereit zu sein. Die Firma Speith-Orgelbau aus Rietberg zeichnete verantwortlich für die Umsetzung. „Orgelmusik in einer Stadthalle eröffnet die Möglichkeit, alle Menschen zu erreichen, unabhängig von der Glaubensrichtung“, zeigte sich Orgelbaumeister Ralf Müller von Anfang an begeistert. Unterstützung erhielt er durch die musikwissenschaftliche Fachberatung von Dr. Stephan Pollok. „Die Kleuker-Orgel ist im Zuge der Restaurierung mit einer neuen Technik ausgestattet worden. Dadurch ergeben sich vor allem mit Blick auf die zeitgenössische Musik aufführungspraktische Möglichkeiten, die es zurzeit nur bei sehr wenigen anderen Orgeln gibt, auch nicht bei Neubauten“, betont Pollok.

Auch die künstlerische Leitung des Theaters, Christian Schäfer und Karin Sporer, sieht die einzigartige Kleuker-Orgel als ein großes Geschenk für das Publikum und freut sich auf die Wiederentdeckung des Instruments in den Konzertprogrammen der Zukunft.

Vom einmaligen Klang der Orgel, konnte sich Familie Zinkann, zusammen mit allen Beteiligten, bereits jetzt schon überzeugen.

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Stadtwerke verabschieden Auszubildende ins Berufsleben

Gütersloh. Die Ausbildungsberufe in der Unternehmensgruppe Stadtwerke Gütersloh sind vielfältig. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie jedes Jahr aufs Neue erfolgreiche Absolventen hervorbringen. Insgesamt acht junge Menschen haben in den vergangenen Monaten ihre Ausbildung bei den Stadtwerken Gütersloh und der Netzgesellschaft Gütersloh erfolgreich beendet. Als Industriekaufleute, Anlagenmechaniker, Elektroniker und Fachangestellte für Bäderbetriebe sind sie jetzt ins Berufsleben gestartet.

Freuen sich über erfolgreiche Abschlussprüfungen: (von rechts) Bernd Kerner (Geschäftsführer Netzgesellschaft), Ralf Libuda (Geschäftsführer Stadtwerke), Wesley Gafert, Kai-Justus Töws, Kai Breiter (Leiter Kaufmännische Dienste), Lena Befeldt, Jan Hendrik Langner, Friedrich Dreier und Ausbilderin Linda Schwier.

Freuen sich über erfolgreiche Abschlussprüfungen: (von rechts) Bernd Kerner (Geschäftsführer Netzgesellschaft), Ralf Libuda (Geschäftsführer Stadtwerke), Wesley Gafert, Kai-Justus Töws, Kai Breiter (Leiter Kaufmännische Dienste), Lena Befeldt, Jan Hendrik Langner, Friedrich Dreier und Ausbilderin Linda Schwier.

In einer digitalen Feierstunde würdigten Geschäftsführung und Ausbilder die ausgezeichneten Abschlussleistungen. Denn: Mit Lena Befeldt, Nico Möser und Kai Justus Töws erzielten alle Industriekaufleute eine hervorragende Abschlussnote. Wesley Gafert überzeugte als Fachangestellter für Bäderbetriebe ebenso mit einem guten Ergebnis wie bereits im Sommer 2021 die beiden Elektroniker Simon Blomberg und Matthias Imping. Und auch die Anlagenmechaniker Friedrich Dreier und Jan-Hendrik Langner erreichten in ihren praktischen Abschlussprüfungen gute Bewertungen.

„Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung ist eine solide Basis für eine gute berufliche Zukunft“, freuten sich Ralf Libuda, Geschäftsführer Stadtwerke Gütersloh, und Bernd Kerner, Geschäftsführer Netzgesellschaft Gütersloh, mit den Absolventen, von denen sieben ihren Werdegang in der Unternehmensgruppe fortsetzen werden. Durch ein hohes Maß an Arbeitseinsatz und Eigeninitiative seien aus den einstigen Azubis qualifizierte Fachkräfte geworden. Die durchweg guten Prüfungsergebnisse führten die Geschäftsführer auch auf das ideale Lernumfeld zurück. „Unsere Ausbilder und die Belegschaft bringen viel Herzblut ein, wenn es um die Qualifizierung von Nachwuchskräften geht. Nur so kann gute Ausbildungsarbeit gelingen.“

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Gemeinsam erfolgreich für den Trinkwasserschutz

Gütersloh. Es ist eine Erfolgsgeschichte für den örtlichen Trinkwasserschutz, die jetzt erneut in die Verlängerung geht: Bereits zum siebten Mal haben die Stadtwerke Gütersloh gemeinsam mit lokalen Landwirten und den Gemeindewerken Herzebrock-Clarholz eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, in der sich alle Vertragsparteien zum nachhaltigen Schutz der Grundwasserressourcen in den Gewinnungsgebieten verpflichten.

Sie setzen die Erfolgsgeschichte gemeinsam fort: (von links) Koopera-tionsberater Martin Schmalenstroer, Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda, Andreas Westermeyer (Kreisverbandsvorsitzender), Dr. Mechtild Meier (Stadtwerke Gütersloh), Heiner Kollmeyer (Kreis-landwirt), Marco Schröder (Gemeindewerke Herzebrock-Clarholz) und Andreas Großewinkelmann (Beiratsvorsitzender und Landwirt).

Sie setzen die Erfolgsgeschichte gemeinsam fort: (von links) Koopera-tionsberater Martin Schmalenstroer, Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda, Andreas Westermeyer (Kreisverbandsvorsitzender), Dr. Mechtild Meier (Stadtwerke Gütersloh), Heiner Kollmeyer (Kreis-landwirt), Marco Schröder (Gemeindewerke Herzebrock-Clarholz) und Andreas Großewinkelmann (Beiratsvorsitzender und Landwirt).

Gewässerverträgliche Landwirtschaft sorgt für hochwertiges Trinkwasser
„Qualitativ hochwertiges Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge“, sagt Kooperationsberater Martin Schmalenstroer von den Stadtwerken Gütersloh. „Und die beginnt bei uns schon bevor wir das Grundwasser an die Oberfläche fördern.“ Die Kooperation mit den in den Wasser-Schutzgebieten ansässigen Landwirten sei dabei ein besonders wichtiger Baustein. Denn: Eine gewässerverträgliche Landwirtschaft wirkt sich unmittelbar auf die Qualität des Grundwassers aus. Ziel der Kooperationsvereinbarung sind beispielsweise die Reduktion des Nitrateintrages in das Grund- und Oberflächenwasser sowie die Vermeidung des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser.

Insgesamt 87 Landwirte haben sich freiwillig zur Teilnahme an der Kooperationsvereinbarung verpflichtet. Sie bewirtschaften rund 1440 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in den Wasserschutzgebieten der Stadtwerke und der Gemeindewerke. Damit decken sie rund 73 Prozent aller Nutzflächen in den Wasserschutzgebieten ab.

Zusammenarbeit zahlt sich aus: Nitratwerte deutlich unter Grenzwert
„Das Hauptaugenmerk der Kooperationspartner liegt auf der Reduzierung des Nitratgehalts im Grundwasser“, unterstreicht Schmalenstroer, der mit allen Landwirten in engem Austausch steht. Im Rahmen des sogenannten N-min-Programms erarbeitet er beispielsweise Bewirtschaftungsmethoden und Düngepläne für ein gutes Nebeneinander von land- und wasserwirtschaftlicher Nutzung in den Wassergewinnungsgebieten. Gülleeinsatztermin, Ausbringungstechnologie, Zwischenfruchtanbau und die Berechnung der Stickstoffobergrenze sind nur einige Maßnahmen des umfangreichen Katalogs. „Unser Einsatz lohnt sich“, freut sich der Kooperationsberater. Denn: Im Gegensatz zu anderen NRW-Landesteilen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich. Durch die zielgerichtete Kooperation liegt der Nitratgehalt heute deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Den größten Erfolg verzeichnen die Kooperationspartner im Gewinnungsgebiet Spexard. Dort konnte der Wert seit Kooperationsbeginn im Jahr 1992 nahezu halbiert werden. Martin Schmalenstroer ist überzeugt: „Gemeinsam schaffen wir es, immer wieder über den Tellerrand zu schauen und zielorientiert zu handeln. Nur so kann eine umfassende Vorsorge beim Gewässerschutz im Sinne von Verbrauchern, Landwirten und Wasserversorgern gelingen.“

Hintergrund

Die erste Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung erfolgte im Jahr 1992
Vertragspartner sind der Landwirtschaftliche Kreisverband Gütersloh im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V., die Kreisstelle Gütersloh der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Stadtwerke Gütersloh und die Ge-meindewerke Herzebrock-Clarholz
Mit der erneut unterzeichneten Vereinbarung zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft werden Ziele und Maßnahmen zum Trink- und Grundwasserschutz für weitere fünf Jahre verbindlich festgeschrieben
Die Gewässerschutz-Maßnahmen werden von den beteiligten Wasserversorgern finanziell und durch Beratung unterstützt. Der Beirat der Kooperation entscheidet schließlich über die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel.

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Erste Party in der Weberei

Party-Weberei. Foto: © Weberei

Party-Weberei. Foto: © Weberei

Gütersloh. Am 12. März findet ab 22 Uhr die erste Party in der Weberei seit den bundesweiten Clubschließungen statt. Auf der „Restart the Party- STILL ALIVE“ wird DJ Flo eine bunte Mischung für verschiedene Altersgruppen auflegen.

Die Party findet unter den aktuellen Hygienebestimmungen statt, Zugangsvoraussetzung für die Gäste ist 2G+, auch geboosterte Menschen brauchen einen negativen Testnachweis. www.die-weberei.de
ANSCHRIFT

Bürgerkiez gGmbH
Bogenstraße 1-8
33330 Gütersloh

KONTAKT

E-Mail: info@die-weberei.de
Telefon: +49 5241 23 47 831

Gütersloher Kulturschaffende laden zum Open-Air-Friedenskonzert für die Ukraine am 11. März

Gütersloh. Fassungslos angesichts der Wirklichkeit eines Krieges, der nicht einmal zwei Flugstunden von uns entfernt ist: Das ist in diesen Tagen die Gemütslage bei vielen Menschen. Gütersloher Kulturschaffende möchten nicht tatenlos zusehen und sind aktiv geworden: Mit einem Friedenskonzert wollen sie ein Zeichen der Hoffnung und Hilfsbereitschaft setzen. Gütersloher Künstlerinnen und Künstler haben sich spontan bereit erklärt, bei diesem Friedenskonzert mitzuwirken.

Plakat-Friedenskonzert-73f4728d47d1034g317eb18b6bbe010a (1)Es beginnt am Freitag, 11. März, um 17 Uhr auf dem Berliner Platz. Das abwechslungsreiche Programm umfasst unterschiedliche Stile und reicht von Pop-Songs über Poetry Slam bis hin zu klassischer Musik mit Bläser-Quartett oder Gitarristen. Zum Mitmachen aufgerufen sind die Besucherinnen und Besucher beim gemeinsamen Singen eines Friedenskanons – der Text ist zu finden unter www.musikschule-guetersloh.de. Moderiert wird das Konzert von Thorsten Wagner. Der Fachbereich Kultur der Stadt Gütersloh fördert die Veranstaltung. Der Eintritt ist frei. Die Initiatorinnen und Initiatoren bitten die Gäste um Geldspenden im Rahmen der „Aktion Lichtblicke“ für ukrainische Familien, die in Nordrhein-Westfalen eine vorübergehende Bleibe finden. Während des Konzerts gilt die Maskenpflicht und die 3G-Regel. Die erforderlichen Nachweise sollten bereitgehalten werden.

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Foto-Kampagne: „Gütersloh braucht Feminismus – ich bin dabei!“

Gütersloh. Mit der Frage „Wer braucht Feminismus?“ beschäftigt sich seit 2012 die gleichnamige Mitmach-Kampagne der Initiatorin Jasmin Mittag, die bislang mehr als 3000 Fotos mit Statements gesammelt hat. Diese Aussagen werden im Internet und in einer Wanderausstellung präsentiert, die vom 29. März bis zum 10. April in der Stadtbibliothek Gütersloh zu sehen ist. In diesem Rahmen und begleitend zum Internationalen Frauentag am 8. März sammelt die Gleichstellungsstelle der Stadt Gütersloh mit Unterstützung der „Vorbereitungsgruppe zum 8. März“ Statement-Fotos zur Kampagne. Auf der Website www.stadt.gt/werbrauchtfeminismus können bis zum 10. April Beiträge hochgeladen werden.

Laden zum Mitmachen bei der Kampagne „Wer braucht Feminismus?“ und zum Besuch der gleichnamigen Ausstellung ein: (v.l.) Nadine Thiel (Trotz Allem e.V.), Roswitha Horstmann (Soroptimist International Club Gütersloh), Ines Böhm (Bündnis 90/Die Grünen), Inge Trame (Gleichstellungsstelle, Stadt Gütersloh), Anja Toppmöller (CDU-Frauen-Union), Lisa-Marie Becker (Jusos), Anja Krokowski (Stadtbibliothek Gütersloh), Angela Droste (LWL-Klinikum), Alina Skobowsky und Miriam Kötter (beide Frauenberatungsstelle), Anne Haverland (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, ASF) und Silke Niermann (Stadtbibliothek Gütersloh).

Laden zum Mitmachen bei der Kampagne „Wer braucht Feminismus?“ und zum Besuch der gleichnamigen Ausstellung ein: (v.l.) Nadine Thiel (Trotz Allem e.V.), Roswitha Horstmann (Soroptimist International Club Gütersloh), Ines Böhm (Bündnis 90/Die Grünen), Inge Trame (Gleichstellungsstelle, Stadt Gütersloh), Anja Toppmöller (CDU-Frauen-Union), Lisa-Marie Becker (Jusos), Anja Krokowski (Stadtbibliothek Gütersloh), Angela Droste (LWL-Klinikum), Alina Skobowsky und Miriam Kötter (beide Frauenberatungsstelle), Anne Haverland (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, ASF) und Silke Niermann (Stadtbibliothek Gütersloh).

„Alle haben die Möglichkeit, mit ihrem eigenen Statement Teil dieser Kampagne zu werden“, erläutert Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, für Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit für alle Menschen im öffentlichen wie auch im persönlichen Leben einzutreten.“ Silke Niermann, Geschäftsführerin der Stadtbibliothek Gütersloh, ergänzt: „Wir unterstützen dieses Anliegen ganz besonders mit der Ausstellung ‚Wer braucht Feminismus?‘ in den Räumlichkeiten unserer Stadtbibliothek.“

Die Ausstellung lässt viele Menschen zu Wort kommen und zeigt ganz persönliche Argumente zu Feminismus, Frauenrechten und Gleichberechtigung. Mit alten Vorurteilen wird aufgeräumt, indem die persönlichen Aussagen ein Bild fernab des Klischees von Feminismus zeigen. Die Aussagen sollen den Dialog über Feminismus und seine Bedeutung im täglichen Leben anregen und dazu einladen, die eigenen Gedanken auf Plakaten mitzuteilen, die vor Ort erstellt werden können. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Dienstag, 29. März, um 18 Uhr, besteht die Gelegenheit, Statements von Personen aus Gütersloh zu sehen und den Abend zum Austausch und Netzwerken zu nutzen.

Am Mittwoch, 30. März, von 16.30 Uhr bis 17.45 Uhr, führt Jasmin Mittag, Initiatorin der deutschlandweiten Kampagne, in den Begriff des Feminismus ein. In dem digitalen Workshop wird gemeinsam erarbeitet, wie vielfältig die Themen von Feminismus sind und welche Zahlen und Fakten es rund um geschlechtsbezogene Diskriminierung gibt. Unabhängig von ihrem Vorwissen sind alle Interessierten eingeladen, teilzunehmen und mitzumachen.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es unter www.stadt.gt/werbrauchtfeminismus sowie www.werbrauchtfeminismus.de.

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Schülerinnen und Schüler schnuppern Campusluft in Gütersloh

Vorlesungen, Workshops und Experimente mit dem 3D-Drucker: Im Rahmen ihrer Berufsfeldorientierung der Oberstufen erlebten 53 Schülerinnen und Schüler einen Tag am Campus Gütersloh der Fachhochschule Bielefeld. Neben Informationen zum praxisintegrierten Studium gab es Studieninhalte zum Anfassen.

Bielefeld . Digitale Logistik, Product-Service-Engineering oder Automatisierung: Was sich hinter diesen Studiengängen verbirgt, erfuhren 53 Schülerinnen und Schüler des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums bei ihrem Besuch des Campus Gütersloh der Fachhochschule (FH) Bielefeld am 10. Februar. Neben Informationen zum praxisintegrierten Studium erhielten sie in Workshops, Schnuppervorlesungen und Gesprächen mit Studierenden einen Einblick in Studieninhalte und mögliche Berufsfelder.

 Zwei Studenten des Campus Gütersloh stellen sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler im Studierendeninterview. (Foto: T. Hage/FH Bielefeld)

Zwei Studenten des Campus Gütersloh stellen sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler im Studierendeninterview. (Foto: T. Hage/FH Bielefeld)

Nachdem die Studienorientierungsangebote in den vergangenen zwei Jahren vorwiegend digital durchgeführt werden mussten, konnte das Team des Campus Gütersloh den umliegenden Gymnasien und Gesamtschulen nun wieder eine Einladung in Präsenz aussprechen. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass das Interesse an einem für die Schüler freiwilligen Angebot so groß sein würde“, verrät Vanessa Prott-Warner vom Fachbereich Mathematik und Ingenieurwissenschaften. Sie war im Rahmen der Veranstaltung für die Koordination zwischen Schule und Hochschule zuständig.

Interesse an ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen gestiegen

„Die 16- bis 17-jährigen Schülerinnen und Schüler befinden sich in der sogenannten Qualifizierungsphase und werden nächstes Jahr ihr Abitur machen“, so der begleitende Lehrer Arnulf Kruse, der für die Berufsvorbereitungsmaßnahmen der Oberstufe zuständig ist. „Genau die richtige Zeit, um sich Gedanken über den weiteren Werdegang zu machen.“ Er beobachte einen Wandel bei den jungen Erwachsenen. Habe es vor einigen Jahren noch Berührungsängste gegenüber naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen gegeben, so habe sich dies durch die steigende digitale Nutzung von Endgeräten gewandelt: „Das Interesse an entsprechenden Berufen ist stark gestiegen und das geschlechterübergreifend. Das innovative Angebot am Campus Gütersloh entspricht der Lebenswelt der heutigen Jugend – es ist modern, praxisorientiert und liegt auch noch vor der eigenen Haustür. Genügend Gründe, einmal genauer hinzuschauen.“

Schnuppervorlesungen zu „Digitaler Logistik“ und Mathematik

Um einen möglichst authentischen Einblick in das Leben und Lernen am Campus zu gewinnen, wurde ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt. Bereits vorab konnten sich die Schülerinnen und Schüler zwischen zwei Schnuppervorlesungen entscheiden. In der Vorlesung „Eine Verpackungsgeschichte – 1 Klick und am nächsten Tag vor deiner Haustür“ wurde von Professor Jörg Nottmeyer der digitale Logistik-Prozess beleuchtet, der hinter einer scheinbar einfachen Internetbestellung steckt.

Parallel machte Dr. Sabrina Proß in ihrer Schnuppervorlesung zu „Mathematik an der Hochschule“ deutlich, dass an der FH Bielefeld niemand alleingelassen wird. Sie erklärte: „Die Inhalte der Mathematik bauen aufeinander auf. Entscheidend ist daher, nicht den Anschluss zu verlieren. Da das leichter gesagt als getan ist, unterstützen wir als Hochschule sowohl vor als auch während des Studiums mit Vorkursen, Tutorien und e-Learning Angeboten.“

Workshops zu 3D-Druck und Smart Home

Am Nachmittag standen schließlich drei Workshops zur Auswahl, die unterschiedlichen Neigungen entsprechend aufgebaut waren. Das Angebot aus dem Bereich Automatisierung und Elektronik wurde von der Koordinatorin des Schülerinnen- und Schülerlabors Rebecca Goebel geleitet. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler eine intelligente Haussteuerung entwickeln, inklusive eines intelligenten Beleuchtungssystems und Lösungen zur Energieeinsparung.

Zeitgleich fand aus dem Bereich Konstruktion eine Einführung in den 3D-Druck statt. Mit der browserbasierten Software Tinkercad konnten die Schülerinnen und Schüler erste eigene Konstruktionen erstellen. Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Studiengängen Product-Service Engineering und Digitale Logistik Fabian Schmid-Michels erläutert: „Der Prozess von einem virtuellen hin zu einem physischen Objekt ist bestens geeignet, um den Bereich der Konstruktion erlebbar zu machen. Als Erinnerung an den heutigen Tag schicken wir den Schülerinnen und Schülern ihre eigenen Druckerzeugnisse in den kommenden Tagen zu.“

Studenten standen Rede und Antwort

Für einen runden Abschluss sorgte das moderierte Studierendeninterview. Aleksandar Mitrovic aus dem ersten Semester Wirtschaftsingenieurwesen und Nicolai Holtkamp aus dem sechsten Semester Mechatronik/Automatisierung hatten sich bereiterklärt, den anwesenden Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort zu stehen. Sie gaben wertvolle Tipps für etwaige Anfangsschwierigkeiten und Hinweise für erfolgreiches Lernen. Schüler Lars resümiert: „Bisher hatte ich nur eine grobe Vorstellung von meinen Möglichkeiten nach dem Abitur. Dieser Tag hat mir geholfen, mich wieder ein wenig weiter heranzutasten und Unterschiede und Strukturen besser zu verstehen. Nur so kann ich letztlich herausfinden, wohin der eigene Weg gehen soll.“

Informationsveranstaltung zum praxisintegrierten Studium am Campus Gütersloh

Während des praxisintegrierten Studiums sind die Studierenden sowohl an der FH Bielefeld eingeschrieben als auch in einem Unternehmen beschäftigt. Die Praxisphasen im Betrieb wechseln sich etwa vierteljährlich mit Theoriephasen an der Fachhochschule ab. Die berufspraktische Tätigkeit kann im Rahmen einer Berufsausbildung oder im studienbegleitenden Praktikum erbracht werden. In einer Online-Informationsveranstaltung am Donnerstag, 17. März, ab 15 Uhr, werden Fragen rund um das Studienmodell beantwortet. Außerdem stellen sich kooperierende Unternehmen vor.

Das Team vom Campus Gütersloh wird in den kommenden Wochen weitere Schulen und ihre Studieninteressierten an der FH Bielefeld willkommen heißen. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an vanessa.prott-warner@fh-bielefeld.de.

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Kommunen und Bezirksregierung bekräftigen Bedeutung des ehemaligen Flugplatzgeländes in Gütersloh als Entwicklungsstandort für die Wirtschaft

Kreis Gütersloh. Am 28.02.2022 fand auf Wunsch der Kommunen Gütersloh, Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz ein gemeinsames Gespräch mit der Bezirksregierung Detmold statt. An der Gesprächsrunde nahmen außer Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies unter anderem Bürgermeister Norbert Morkes (Gütersloh), Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide (Harsewinkel) und Bürgermeister Marco Diethelm (Herzebrock-Clarholz), die Gütersloher Erste Beigeordnete Christine Lang, die Gütersloher Beigeordnete für den Bereich Bau und Verkehr Nina Herrling sowie Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der Gewerbepark Flugplatz Gütersloh GmbH, teil. Nachfolgend eine abgestimmte Erklärung aller Beteiligten:

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Alternative Flächen nördlich der Bundesstraße 513 sollen geprüft werden..Foto: Quelle Kreis Gütersloh

Anlass des Gesprächs war die öffentlich gewordene Überlegung der britischen Streitkräfte, das Flugplatzgelände südlich der B 513 erneut einer militärischen Nutzung zuzuführen. Da diese ca. 110 Hektar umfassende Fläche im aktuellen Regionalplanentwurf als Standort eines regional bedeutsamen Bereichs für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) ausgewiesen ist, wurde die Notwendigkeit einer engen und frühzeitigen Abstimmung mit Blick auf die weiteren Entwicklungsperspektiven gesehen.
In dem Gespräch haben die Kommunen und die Bezirksregierung Detmold als zuständige Regionalplanungsbehörde Folgendes vereinbart:

Es besteht Einigkeit, dass die von allen Beteiligten angestrebte gewerbliche und industrielle Entwicklungsperspektive im Regionalplan OWL weiter abgesichert bleibt. Der Standort des ehemaligen Flugplatzes Gütersloh ist einer der wichtigsten Entwicklungsstandorte für Wirtschaftsflächen der drei Kommunen.
Die Kommunen sind sich darüber einig, dass die interkommunale Zusammenarbeit die zentrale Entwicklungsstrategie ist, um auch künftig bedarfsgerecht attraktive und qualitativ hochwertige Wirtschaftsflächen zur Verfügung zu stellen. Die Bezirksregierung Detmold stützt diese Position ausdrücklich.
Aufgrund der im Raum stehenden möglichen Nutzung des Flugplatzgeländes durch die britischen Streitkräfte sind sich alle Beteiligten einig, dass zeitnah und parallel zur Aufstellung des Regionalplans OWL alternative Flächenszenarien in den Blick genommen werden. Nach gemeinsamer Auffassung der Beteiligten besteht eine ernsthafte Prüfoption für einen fachlich sinnvollen Suchraum nördlich der B 513. Dieser grenzt unmittelbar an den in Vorbereitung befindlichen ersten Entwicklungsabschnitt an und ist planungsrechtlich bereits gesichert.
Der Regionalplan OWL wird 2023 fertig. Zeitlich parallel werden dieses und eventuelle weitere alternative Entwicklungsszenarien gemeinsam sondiert, fachlich geprüft und bewertet.
Die beteiligten Kommunen streben hierbei eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit an. Die Bezirksregierung Detmold wird den Prozess eng begleiten und unterstützen.

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Haushalt 2022 der Stadt Gütersloh verabschiedet

Der Rat stimmt in seiner Sitzung am Freitag (25.2.22) dem Entwurf mit einem Aufwandsvolumen von 380 Millionen Euro mehrheitlich zu.

Gütersloh. Den Aufwendungen stehen Erträge von 331 Millionen Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Defizit von knapp 49 Millionen Euro, das aus Rücklagen gedeckt werden kann. Die Ratsmehrheit sagte auch ja zu einer Anhebung der Steuersätze: Der Gewerbesteuerhebesatz soll von 411 auf 414 Prozentpunkte angehoben werden, die Grundsteuer A von 195 auf 247 Prozentpunkte und die Grundsteuer B auf einen Hebesatz von 479 Prozentpunkten (von 381%). Der Rat stimmte mehrheitlich auch dem Stellenplan mit 38 Neugründungen zu, von denen 20 in den Bereichen Schule, Jugend, Familie und Soziales angesiedelt sind.

Geld Euro - Symbolbild © J.Riedel

Haushalt 2022 der Stadt Gütersloh verabschiedet.Foto: Jürgen Riedel

Preiswerter wird es bei so gut wie allen Gebühren – für Abwasser und Abfallbeseitigung werden die Gütersloher und Gütersloherinnen im Jahr 2022 weniger zahlen müssen, die Hundesteuer bleibt gleich: 70 Euro für den ersten und 90 Euro je Hund bei zwei Hunden. CDU, FDP, AFD und der UWG-Vertreter stimmten gegen den Haushalt.

Alle Zahlen, Daten, Fakten, Gebührenübersichten und alle Haushaltsreden der Fraktionen unter
www.haushalt.guetersloh.de

Im Einsatz für den Umweltschutz

Bundesfreiwilligendienst bei der Stadt Gütersloh – Bewerbung für 2022 noch möglich.

Gütersloh. Von Natur- und Artenschutz über Umwelt- und Abfallberatung bis hin zu Klimaschutz: Wer sich dafür engagieren möchte, für den ist der Bundesfreiwilligendienst im Fachbereich Umweltschutz bei der Stadt Gütersloh genau das Richtige. Für die Dauer von zwölf Monaten können Interessierte in die Vielfalt der Gütersloher Umweltthemen eintauchen. Die Bewerbung für den Bundesfreiwilligendienst im Jahr 2022 ist jetzt noch möglich.

Nistkästen-Kontrolle im Gütersloher Stadtpark: Inga Horstmann und Ben Herrero sind im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes beim städtischen Fachbereich Umweltschutz für den Artenschutz im Einsatz.Foto: Stadt Gütersloh

Nistkästen-Kontrolle im Gütersloher Stadtpark: Inga Horstmann und Ben Herrero sind im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes beim städtischen Fachbereich Umweltschutz für den Artenschutz im Einsatz.Foto: Stadt Gütersloh

Ihre ganz persönlichen Erfahrungen machen zurzeit Inga Horstmann und Ben Herrero, die seit Sommer 2021 ihren Bundesfreiwilligendienst im Fachbereich Umweltschutz absolvieren. Momentan sind sie dabei, die Vogel-Nistkästen im Gütersloher Stadtgebiet zu kontrollieren. Der Zustand der einzelnen Kästen wird überprüft, Überbleibsel der vergangenen Brutphase werden entfernt. Außer vielen eigenen kleineren Projekten, die die „Bufdis“ selbstständig angehen dürfen, unterstützen sie die Kolleginnen und Kollegen bei deren vielfältigen Aufgaben und Themenbereichen. So haben die beiden Freiwilligen in den vergangenen Monaten Nistkästen bei Bürgerinnen und Bürgern zuhause angebracht, die Verteilung des städtischen Umweltkalenders mitorganisiert, haben Amphibien-Zäune für die Krötenwanderung aufgestellt und waren auch kreativ tätig. Denn auch das Verfassen von kleineren Artikeln für den Umweltnewsletter oder die Überarbeitung und Erstellung von Flyern gehören zu den vielfältigen Aufgaben. „Bei unseren regelmäßigen Treffen, dem sogenannten Bufdi-Fixe, tauschen wir uns mit den Kolleginnen und Kollegen über aktuelle und kommende Projekte aus“, erzählt Inga Horstmann. Durch mehrtägige Seminare mit anderen Bundesfreiwilligen aus der Region lernen sie außerdem andere Aktive kennen und erhalten Informationen zur politischen Bildung.

Ben Herrero und Inga Horstmann haben sich nach dem Schulabschluss für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden und würden es wieder tun: „Mir war es wichtig, nach der Schule etwas ganz anderes zu machen und eigene Erfahrungen zu sammeln“, berichtet Inga Horstmann. Viele wertvolle Erfahrungen konnte sie sammeln und hat so einiges über sich selbst gelernt. „Ich bin kommunikativer geworden und habe gemerkt, dass ich gern mit Menschen zusammenarbeite.“ Momentan erwägt sie, ein Studium der Sozialen Arbeit anzutreten. Und auch Ben Herrero hat das Bufdi-Jahr neue Erkenntnisse gebracht: „Ich habe festgestellt, dass in den technischen Bereich gehen möchte, und werde im Sommer eine Ausbildung zum Mechatroniker beginnen.“

Interessierte können sich für einen Bundesfreiwilligendienst bei der Stadt Gütersloh unter www.karriere.guetersloh.de bewerben. Für Rückfragen steht Hans-Bernd Hensen vom Fachbereich Umweltschutz zur Verfügung unter Hans-Bernd.Hensen@guetersloh.de sowie telefonisch unter 05241/822084. In vielen weiteren Bereichen der Stadtverwaltung werden ebenfalls Plätze angeboten. Der Bundesfreiwilligendienst wird mit 360 Euro monatlich vergütet.

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Kindern in Not ein Zuhause geben

Gütersloh. Das Klingeln des Telefons hallt durch das Einfamilienhaus. Claudia nimmt ab, wechselt ein paar Worte mit der Anruferin und lässt alles stehen und liegen. Nicht mal eine halbe Stunde später steht eine Mitarbeiterin des Jugendamtes vom Kreis Gütersloh vor der Haustür und hat ein kleines Kind auf dem Arm. Ein Kind, das erstmal für unbestimmte Zeit bei Claudia und ihrer Familie bleiben wird. Claudia ist Mutter einer Bereitschaftspflegefamilie, die Kindern in Notsituationen von jetzt auf gleich ein Zuhause gibt.

Claudia, Mutter einer Bereitschaftspflegefamilie, und Heike Westerhoven von der Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh im Kinderzimmer, das für Kinder in Notsituationen bereit steht. Archivfoto: Kreis Gütersloh

Claudia, Mutter einer Bereitschaftspflegefamilie, und Heike Westerhoven von der Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh im Kinderzimmer, das für Kinder in Notsituationen bereit steht. Archivfoto: Kreis Gütersloh

In Fällen, in denen es dazu kommt, dass das Jugendamt ein Kind in seine Obhut nimmt, muss es schnell gehen. Eine von den 13 Bereitschaftspflegefamilien im Kreis Gütersloh wird kontaktiert. Manche von ihnen stellen einen Platz zur Verfügung, andere nehmen auch mehrere Kinder auf, wie zum Beispiel Geschwisterkinder. „Das kommt immer darauf an, wie die häusliche und familiäre Situation aussieht“, erklärt Heike Westerhoven von der Abteilung Jugend. Die Bereitschaftspflegefamilien kümmern sich temporär um die Kinder bis entschieden wurde, wann und ob das Kind wieder zurück zur leiblichen Familie kann. „Vorrangiges Ziel ist es natürlich, den Verbleib des Kindes in der Herkunftsfamilie zu ermöglichen“, so Westerhoven. „Aber wenn das Kind nicht zurück zu den Eltern kann, suchen wir einen Platz in der Vollzeitpflege. Bis wir den gefunden haben, bleibt das Kind in der Bereitschaftspflege.“

Nachdem das Kind in Claudias Familie angekommen ist, ist der erste Ausflug häufig zum Drogeriemarkt im Ort. Dort besorgen sie eine Grundausstattung bestehend aus Windeln, Kleidung und Nahrung. Claudia arbeitet seit elf Jahren in der Bereitschaftspflege und hat in dieser Zeit zwölf Kinder in ihre Familie aufgenommen. Claudia und ihr Mann haben selbst vier Kinder im Alter von 20 bis 24 Jahren. „Es ist wichtig, dass das Kind von Anfang an in die Familie integriert wird. Das funktioniert nur, wenn alle dahinter stehen und das unterstützen“, so Claudia. „Auch die eigenen Kinder profitieren davon und lernen sehr schnell, Verantwortung zu übernehmen.“ Eine Freundin hat sie damals auf das System der Bereitschaftspflege aufmerksam gemacht. Die vierfache Mutter bietet einen Pflegeplatz für Kinder bis vier Jahre an. Diese Kriterien können die Familien selbst festlegen und dem Jugendamt mitteilen.

Die meisten Kinder, die zu Claudia kommen, hatten bislang wenig Stabilität in ihrem Leben. Viele haben beispielsweise Angst, dass sie nicht genug zu essen bekommen und lagern Kekse oder Obst unter ihrem Bett. „Gerade dann ist es besonders wichtig, dass wir ihnen zeigen, dass diese Grundbedürfnisse bei uns gestillt werden“, betont Claudia. Neben der Versorgung und Betreuung der Kinder gehören auch Besuchskontakte mit den Eltern sowie Arzt- und Therapietermine zur alltäglichen Arbeit. Die Bereitschaftspflegefamilie ist ein temporäres Zuhause für die Kinder, in dem sie sich sicher fühlen sollen. „Richtig angekommen sind die Kinder meistens erst nach sechs bis acht Wochen.“

Aber wie wird man eine Bereitschaftspflegefamilie? Und was für Kriterien müssen erfüllt werden? Der erste Schritt ist, Kontakt zum Jugendamt des Kreises aufzunehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen Gespräche mit den potentiellen Familien, denn diese müssen bestimmte Kriterien erfüllen und die familiäre sowie häusliche Situation offenlegen. Dazu zählen unter anderem ein erweitertes Führungszeugnis sowie ein ärztliches Attest. Das Kind soll als neues Familienmitglied auch ein eigenes Zimmer im Haus oder in der Wohnung haben. Ein Elternteil muss Zeit haben, um sich um das Kind zu kümmern – im Idealfall ist die Person Vollzeit-Hausmann oder -frau. Der Kreis Gütersloh schult die Familien und bereitet sie Schritt für Schritt auf den neuen Alltag vor. Sie können sich immer beim Jugendamt melden, wenn es Probleme oder Fragen gibt.
Die Familien erhalten vom Kreis Gütersloh monatlich eine Entlohnung für die Tage, an denen ein Kind in der Familie untergebracht ist. Von dem Geld wird dann auch Kleidung und Nahrung bezahlt. „Das ist ein Ehrenamt mit Aufwandsentschädigung“, erklärt Claudia. „Von den Kindern bekommt man unglaublich viel zurück. Das ist für mich eine Herzenssache.“ Zu einigen Kindern, um die Claudia sich gekümmert hat, hat sie bis heute noch Kontakt. Diese leben häufig in Vollzeitpflegefamilien. Zum Abschied erhalten sie, neben ihrer Kleidung und ihren Spielsachen, immer ein Fotoalbum mit gemeinsamen Erinnerungsfotos von ihr. Ebenso gibt es einen Abschiedsbrief, in dem wichtige Ereignisse festgehalten werden, zum Beispiel wann der erste Zahn kam oder die ersten Schritte gemacht wurden. Das kann dem Kind sonst später niemand erzählen.

Die Bereitschaftspflegefamilien im Kreis Gütersloh sind untereinander vernetzt. Sie tauschen sich über ihre Erfahrungen und ihren Alltag mit den Kindern aus. Auch wenn schnell Kleidung benötigt wird, können die anderen Familien oft aushelfen. Alle Plätze in Bereitschaftspflegefamilien sind zurzeit besetzt. „Der Bedarf ist groß. Gerade deshalb sind wir immer auf der Suche nach neuen Familien“, so Westerhoven. Familien, die Interesse haben und mehr Informationen erhalten möchten, können sie telefonisch unter 05244/ 9274521 erreichen.

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Demokratiebildung bei Kindern und Jugendlichen

Gütersloh. Selbstbestimmung, Mitverantwortung und Mitsprache sind Grundsteine für ein demokratisches Miteinander. Wie erfahren junge Menschen im Kreis Gütersloh, dass sie gemeinsam ihr Umfeld gestalten und verändern können? Wie kann die Kinder- und Jugendarbeit dabei unterstützen? Mit den Fragen befasste sich Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker in einem Online-Vortrag zum Thema Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Die Veranstaltung wurde von den Jugendämtern im Kreis Gütersloh und dem Kreisjugendring organisiert.

 (v.l.) Das Organisations-Team bestehend aus Manuel Begenat (Stadt Gütersloh), Michael Trödel (Kreis Gütersloh), Jörg Teckemeier (Stadt Gütersloh), Torsten Grüter (Kreis Gütersloh), Jana Ruhe (Kreisjugendring Gütersloh), Wencke Meiertoberens (Kreis Gütersloh) und Philipp Wrobel (Stadt Rheda-Wiedenbrück) zusammen mit dem Referenten Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker in einer Videokonferenz im Vorfeld des Vortrags. Foto: Kreis Gütersloh

(v.l.) Das Organisations-Team bestehend aus Manuel Begenat (Stadt Gütersloh), Michael Trödel (Kreis Gütersloh), Jörg Teckemeier (Stadt Gütersloh), Torsten Grüter (Kreis Gütersloh), Jana Ruhe (Kreisjugendring Gütersloh), Wencke Meiertoberens (Kreis Gütersloh) und Philipp Wrobel (Stadt Rheda-Wiedenbrück) zusammen mit dem Referenten Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker in einer Videokonferenz im Vorfeld des Vortrags. Foto: Kreis Gütersloh

Sturzenhecker ist im Kreis Gütersloh aufgewachsen und zurzeit als Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit, Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendverbandsarbeit. Seine Erfahrungen teilte er mit rund 50 Pädagoginnen und Pädagogen und Engagierten der Kinder- und Jugendarbeit, die online zum Vortrag zugeschaltet waren. „Ich freue mich über die große Resonanz zu unserer Veranstaltung, und dass wir Professor Sturzenhecker als Referenten gewinnen konnten“, so Michael Trödel, Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh.

Wie in jeder demokratischen Lebensform sollen auch Kinder und Jugendliche mitsprechen, mitverhandeln, mitentscheiden, mithandeln und mitverantworten. Für junge Menschen ist es schwierig erste Erfahrungen damit zu sammeln. In der Schule oder auch in der eigenen Familie wird Demokratie oft nicht umgesetzt. „In der Jugendarbeit ist Demokratiebildung möglich! Das soll auch genutzt werden“, so Sturzenhecker. „Jugendarbeit muss dafür sorgen, dass die Kinder und Jugendlichen die Rechte und Prinzipien demokratischen Handelns realisieren können.“

Kinder und Jugendliche sollen in den Einrichtungen und Verbänden nicht nur ihre Interessen und Probleme einbringen, sondern auch Lösungen diskutieren und Entscheidungen treffen. Anhand von Beispielen hat der Referent mögliche Ansätze vorgestellt und Vorschläge für demokratisches Arbeiten in der Kinder- und Jugendhilfe gegeben. So können Pädagogen den jungen Menschen beispielsweise die Möglichkeit geben, zu entscheiden, wie der Freizeitraum im Jugendtreff gestaltet werden soll.

Im Anschluss an den Vortrag bestand die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Dabei ist Sturzenhecker auf individuelle Fragen der Teilnehmenden eingegangen und hat Tipps gegeben, wie die Demokratiebildung in den einzelnen Jugendverbänden umgesetzt werden kann.

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Thema „Klimafreundliche Mobilität“ nimmt in der Stadtverwaltung Gütersloh Fahrt auf

Gütersloh. Wie sieht ein attraktives und zugleich klimaschonendes Angebot an Fortbewegungsmitteln in der Stadt aus? Wie können unterschiedliche Verkehrsarten sinnvoll miteinander verknüpft werden, wie werden nachhaltig Anreize geschaffen, das eigene Auto stehenzulassen? Fragen wie diesen trägt die Stadtverwaltung Gütersloh jetzt mit gleich doppelter fachlicher Verstärkung im Bereich Verkehrsplanung Rechnung. Seit Jahresanfang sind Gregor Hengstermann als Mobilitätsmanager und Angelika Schöning als Verkehrsplanerin mit dem Schwerpunkt klimafreundliche Mobilität an Bord. „Die Bedeutung des Themas Mobilitätswende ist im Rathaus verstärkt angekommen“, bekräftigt Gregor Küpper, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Leiter der Abteilung Verkehrsplanung. „Die dazu gehörenden Fragestellungen und Weichenstellungen wollen wir proaktiv angehen.“

Ob zu Fuß, mit dem Rad, per Auto, Bus oder Zug: Gregor Hengstermann und Angelika Schöning nehmen als neue Mobilitätsfachleute im Gütersloher Rathaus alle Verkehrsarten in den Blick, insbesondere unter dem Aspekt der Klimafreundlichkeit.

Ob zu Fuß, mit dem Rad, per Auto, Bus oder Zug: Gregor Hengstermann und Angelika Schöning nehmen als neue Mobilitätsfachleute im Gütersloher Rathaus alle Verkehrsarten in den Blick, insbesondere unter dem Aspekt der Klimafreundlichkeit.

Die Verknüpfung von Mobilität und Klimaschutz ist die Kernaufgabe von Angelika Schöning (52), die von der Stadt Ahlen ins Gütersloher Rathaus gewechselt ist. In Ahlen hatte die studierte Raumplanerin unter anderem die Federführung bei der Aufstellung und Fortschreibung des städtischen Verkehrsentwicklungsplans. Zuletzt koordinierte sie die erfolgreiche städtische Beteiligung am Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ und baute die verkehrsplanerische Kampagnenarbeit zu den Baumaßnahmen auf. Die Stärkung des Umweltverbunds aus Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV nimmt sie nun auch in Gütersloh auf der neu geschaffenen Stelle der Verkehrsplanerin mit dem Schwerpunkt klimafreundliche Mobilität besonders in den Blick. „Zwar gibt es viele Ansprüche in den technischen Regelwerken, aber der Straßenraum ist nicht beliebig vermehrbar. Die verfügbare Fläche kann aber gerechter aufgeteilt werden, um die Nahmobilität zukunftsweisend zu stärken“, erklärt sie. Gemeint sind die kurzen Wege im Alltag, zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Freizeitaktivitäten. Wie können neue Infrastrukturen geschaffen werden, damit diese Wege als Fußgänger, Radfahrer, per Bus oder mit verträglichen Elektrofahrzeugen zurückgelegt werden, wie können integrierte Verkehrskonzepte das Leben leichter machen: Diese Leitfragen gehören zu Schönings Aufgabenprofil. Die Diplom-Ingenieurin nimmt das Thema klimafreundliche Mobilität gesamtstädtisch in den Blick; als Basis dient auch der 2017 vom Stadtrat verabschiedete „Masterplan Klimafreundliche Mobilität“. Schnittmengen in ihrem Tätigkeitsbereich hat sie mit dem Fachbereich Umweltschutz und dem Klimaschutzbeauftragten, dem Fachbereich Tiefbau, dem Radverkehrsbeauftragten und den Stadtwerken. Die nachhaltige Vernetzung mit den Fachkollegen ist deshalb eine zentrale Aufgabe. Als eines der ersten Projekte steht die flächenhafte Versorgung des Stadtgebiets mit Lade-Infrastruktur für Elektroautos an.

Auch der neue Gütersloher Mobilitätsmanager Gregor Hengstermann (32) bringt ausgewiesene Expertise im Bereich Mobilitätsplanung, vor allem Radverkehr, mit. Nach dem Master-Abschluss in Raumplanung (TU Dortmund) war der gebürtige Marsberger zuletzt drei Jahre als Radverkehrsplaner bei der Stadt Hagen tätig. In Gütersloh steht nun die Analyse der Anforderungen, die die Nutzer unterschiedlicher Verkehrsarten stellen, und die Verknüpfung der Verkehrsarten miteinander im Mittelpunkt seiner Arbeit. Konkretes Beispiel: Für die geplante Aktivierung der TWE-Bahnstrecke Harsewinkel – Gütersloh – Verl sind neue Haltepunkte in Gütersloh erforderlich. Diese müssen so ausgestaltet werden, dass unterschiedliche Verkehrsarten und Verkehrsträger ineinandergreifen – also Öffentlicher Personennahverkehr und Individualverkehr. Es braucht eine gute und sichere Erreichbarkeit der Haltepunkte für Radfahrer, Fußgänger und Busfahrgäste, Abstellmöglichkeiten für die Zweiräder, eventuell einen Park-and-Ride-Platz für motorisierte Pendler und einiges mehr. Gregor Hengstermann wird sich insgesamt damit beschäftigen, die Mobilitätsbedürfnisse der Gütersloher zu erfassen, optimale Wege-Ketten von A nach B zu ermitteln und die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsarten auszubauen. „Ein Teilfeld ist hier das schulische Mobilitätsmanagement“, hebt der 32-Jährige hervor. Als Ansprechpartner wird Hengstermann die Gütersloher Schulen bei Aktionen mit Schülerschaft und Eltern zum Thema klimafreundlicher Schulweg beraten. Erfolgreiche Beispiele bringt er aus seiner vorherigen Tätigkeit mit.

Zusammenfassend hält Abteilungsleiter Gregor Küpper fest: „Mit den zwei neuen Kollegen starten wir jetzt in die Praxis einer intensiven gesamtheitlichen Betrachtung des Themas Mobilität. Geleitet von der Frage, wo wir in Sachen Mobilität in Gütersloh in fünf und in zehn Jahren stehen wollen.“

 

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Miele stiftet 1.300 Bäume

Für ein besseres Stadtklima und mehr Artenvielfalt in Gütersloh.

Gütersloh. „Das Auto stehenlassen und so etwas Gutes für das Klima tun!“ – Das war für den 22. September 2021 der Aufruf des Gütersloher Hausgeräteherstellers Miele an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Für jeden nachgewiesenen Weg zur Arbeit und zurück ohne Auto kündigte Miele an, ein regionales Aufforstungsprojekt mit je einem Baum zu unterstützen. 626 Bäume kamen auf diese Weise zusammen – die Miele für ein Projekt der Stadt Gütersloh auf 1.300 aufgestockt hat. An vier Stellen im Stadtgebiet entstehen zurzeit neue Waldflächen, die dazu beitragen sollen, das Stadtklima und die Artenvielfalt auch in Zukunft zu sichern.

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Für ein besseres Stadtklima und mehr Artenvielfalt in Gütersloh.Miele stiftet 1.300 Bäume.Foto: Stadt Gütrsloh

Im Sommer 2021 hatte Miele berichtet, über alle Standorte hinweg CO₂-neutral zu arbeiten, bezogen auf die eigenen Emissionen („Scope 1“) sowie auf die Emissionen der Energielieferanten („Scope 2“). Ergänzend wurde auch für den CO2-Fußabdruck aus der Nutzungsphase der Miele-Geräte, die den größten Teil der sogenannten Scope 3-Emissionen ausmachen, ein konkretes Ziel kommuniziert: Bis 2030 sollen diese Emissionen im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesenkt werden, bezogen auf den Gesamtverbrauch aller in Gebrauch befindlicher Geräte.

„Dies ist ein zentraler Bestandteil unserer substanziell weiterentwickelten Nachhaltigkeitsstrategie“, erklärt Technik-Geschäftsführer Dr. Stefan Breit, „und die Aktion zum Autofreien Tag diente dem Ziel, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Thema Klimaschutz aktiv einzubinden und zu ermuntern, einen kleinen persönlichen Beitrag zu leisten.“ Als „Nachweis“ für die Teilnahme schickten die Beschäftigten Bilder von sich auf dem Fahrrad oder zu Fuß zusammen mit Daten von Fitnessapps oder Zugtickets an eine zentrale E-Mail-Adresse. Sogar ein historisches Miele-Fahrrad kam bei der Aktion zum Einsatz. „Wir freuen uns über die gute Resonanz und auch darüber, dass wir als Gütersloher Unternehmen mit den nun 1.300 Bäumen ebenfalls etwas Gutes für das Klima in unserer Stadt tun konnten“, so Breit weiter.

Bäume sollen Stadtklima und Artenreichtum der Stadt Gütersloh verbessern

Gepflanzt wurden die Bäume in den vergangenen Wochen unter der Aufsicht des Fachbereichs Grünflächen auf vier hierfür geeigneten Arealen der Stadt Gütersloh. Auf insgesamt ca. 20.000 Quadratmetern sorgen zukünftig vornehmlich heimische Laubbaumarten wie Feldahorne, Eichen, Linden, Ulmen, Hopfenbuchen und Esskastanien mit einer Anpflanzungsgröße von 80 bis 100 Zentimetern für eine Verbesserung der Artenvielfalt. Mit einem Abstand von 2,50 x 2,50 Metern pro Baum, einem Wildkrautstreifen und Gehölzsaum um die Flächen sowie einem Zaun als Schutz gegen Wildverbiss werden die Waldflächen einen Beitrag zur Speicherung von CO2 und des Stadtklimas leisten.

„Wir danken dem Unternehmen Miele für diesen hochwillkommenen Beitrag und natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihren Einsatz“, erklärt Norbert Morkes, Bürgermeister der Stadt Gütersloh, bei der gemeinsamen Pflanzaktion am Standort Im Lorenkamp, angrenzend an den Bereich des ehemaligen Flughafens. „Bäume erfüllen eine wichtige klimatische Funktion als Sauerstoffproduzent, Staubfilter und bieten zahlreichen Tierarten einen Lebens- und Nistraum. Das Stadtgebiet von Gütersloh ist insgesamt eher waldarm. Umso mehr freue ich mich, dass wir hier kurzfristig tätig werden und diese freien Flächen bewalden konnten.“

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Wie geht es mit der Mobilität der Zukunft weiter?

Stadt lädt am Dienstag, 22. Februar, zum Virtuellen Denklabor ein.

Gütersloh. Wie soll die Mobilität der Zukunft in Gütersloh aussehen? Was wird benötigt, um ein schnelles und unkompliziertes Ankommen mit dem Fahrrad, Roller, Auto, mit dem öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) oder zu Fuß zu garantieren – für alle vom Quartier in die Stadt bis aufs Land? Kann eine Plattform die Nutzung der Mobilitätsangebote attraktiver und leichter machen und wenn ja, wie muss sie gestaltet sein?

Die Stadt lädt am Dienstag, 22. Februar, zum Virtuellen Denklabor ein..Foto: Stadt Gütersloh

Die Stadt lädt am Dienstag, 22. Februar, zum Virtuellen Denklabor ein..Foto: Stadt Gütersloh

Im Rahmen des Digitalen Aufbruchs haben die Stadtexperten bereits viele gute Ideen erarbeitet. Jetzt geht es darum, das Handlungsfeld „Vernetzte Mobilität“ weiterzudenken. Die Stadt Gütersloh lädt daher für Dienstag, 22. Februar, ab 17 Uhr alle Bürger zu einem Virtuellen Denklabor ein. Zu Beginn wird Lara Wölm, Mobilitätsmanagerin bei den Stadtwerken Gütersloh, in einem Impulsvortrag unter anderem das Thema Mobilitätsplattform vorstellen. Anschließend werden die Teilnehmer gebeten, ihre Meinungen und Ideen einzubringen. „Für uns stehen die Bürger und Bürgerinnen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt der Mobilitätsangebote. Daher hoffen wir auf eine rege Teilnahme“, sagt Carsten Schlepphorst, Beigeordneter für Digitalisierung, IT, Personal, Organisation und Feuerwehr. Die Ergebnisse werden in die weitere Planung und Umsetzung der Smart-City-Strategie einfließen.

Das Denklabor richtet sich an alle interessierten Gütersloherinnen und Gütersloher. Anmeldungen sind bis einschließlich Sonntag, 20. Februar, formlos per Mail an digitaleraufbruch@guetersloh.de
Betreff: Anmeldung zum Denklabor I Mobilität) möglich.

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