Erfolgsmodell REGIONALE 2022: 13 neue Projekte für das UrbanLand

„Das Ergebnis der gemeinsamen engagierten Arbeit ist großartig!“ freut sich Vorsitzender Landrat Jürgen Müller. Das UrbanLand Board, das Entscheidungsgremium der REGIONALE 2022, hat bei seiner heutigen Sitzung in Löhne 13x den A-Status vergeben. Mit insgesamt 60 Projekten geht das NRW-Strukturprogramm REGIONALE in OstWestfalenLippe damit ins Präsentationsjahr.

Bielefeld. „Lösungen für ein gutes Leben in OstWestfalenLippe – die Projekte zeigen, wie Antworten für wichtige Zukunftsfragen aussehen können: lebendige Quartiere und Kommunen, starke Lebensräume zwischen Stadt und Land, gute Versorgung, sichere und einfache Erreichbarkeit, Innovationsimpulse für exzellente Bildung und berufliche Entfaltung und insgesamt eine attraktive erlebbare Region. Hinter allem stehen starke Netzwerke, interkommunale Kooperationen und engagierte Menschen und Institutionen. Die insgesamt 60 Projekte sind auch Zeugnis der hervorragenden konstanten Arbeit des UrbanLand Board,“ würdigt Landrat Jürgen Müller. Das UrbanLand Board tagt seit 2018 mindestens dreimal jährlich und besteht aus führenden Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

UrbanLand Board der REGIONALE 2022 in Löhne mit Bürgermeister Bernd Poggemöller (l.). In der Mitte vorn: Vorsitzender Landrat Jürgen Müller, Annette Nothnagel (Leiterin der REGIONALE 2022), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH). Bildnachweis: OWL GmbH, S. Sättele

UrbanLand Board der REGIONALE 2022 in Löhne mit Bürgermeister Bernd Poggemöller (l.). In der Mitte vorn: Vorsitzender Landrat Jürgen Müller, Annette Nothnagel (Leiterin der REGIONALE 2022), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH). Bildnachweis: OWL GmbH, S. Sättele

„Wir haben die Zielgerade erreicht. Aber selbstverständlich kann das nur eine Momentaufnahme sein, denn das UrbanLand OstWestfalenLippe – die Vision von einer neuen Balance von Stadt und Land – ist ein Prozess. Wir freuen uns, 60 starke Projekte aus OWL den Bürgerinnen und Bürgern im Präsentationsjahr vorzustellen“, erklärt Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH, bei der das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 gemanagt wird.

Die REGIONALE 2022 wurde 2017 durch das Landeskabinett OstWestfalenLippe zugeschlagen. Die Region richtet die REGIONALE unter der Überschrift „UrbanLand OstWestfalenLippe“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu stärken. 2018 begann die strategische Arbeit. Insgesamt gibt es 60 REGIONALE-Projekte (mit z.T. mehreren A-Beschlüssen). Bislang wurden 135 Millionen Euro Fördermittel vergeben. Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms – dem UrbanLand Sommer – für Bürgerinnen und Bürger sichtbar.

Um die Qualität der Projekte zu gewährleisten, durchlaufen potenzielle REGIONALE-Projekte für OstWestfalenLippe ein dreistufiges Auswahl- und Qualifizierungsverfahren vom C-Status über den B-Status bis zum A-Status. Erst anschließend wird aus den Projektideen ein REGIONALE-Projekt. Insgesamt wurden 145 Projektideen eingereicht.

Neue REGIONALE 2022-Projekte

  • Entwicklungsperspektive Areal Barker/ Zukunftsquartier Paderborn
  • Forum Anja Niedringhaus, Höxter
  • Inklusives Quartier Laurentiushöhe, Warburg
  • Wohnpark Egge – Landquartier der Zukunft, Altenbeken
  • Lebendiges Quartier Brunsheide, Leopolshöhe
  • Generationenquartier am Kump, Steinheim
  • Rochdale Quartier – ko-produktive Stadt, Bielefeld
  • Quartier Brausemühle, Kirchlengern
  • Zukunft Kloster Brede, Brakel
  • Erlebnisraum Weserlandschaft | Baustein Werre-Weser-Kuss
  • Die Werre – ein Fluss, der OWL verbindet | Baustein Naturnahe Umgestaltung der unteren Werre, Teil „Aufweitung der Kaarbachmündung“
  • Die Werre – ein Fluss, der OWL verbindet | Gestaltung des Werreauenparks im Bad Oeynhausener Siel, Teil „Bau der Sielwehrbrücke“
  • Radnetz OWL

FHDW Campus Day am Samstag, 26. März

Die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) öffnet am Samstag, 26. März, ihre Türen und präsentiert gemeinsam mit über 40 Kooperationsunternehmen ihr Studienprogramm für das duale und berufsbegleitende Bachelor- und Master-Studium. Der Tag richtet sich an Schüler*innen, Eltern, Azubis und Berufstätige. Am Campus Day gilt in den Innenräumen die 2G-Regelung und FFP2-Maskenpflicht.

FHDW-Paderborn03_bearbeitet

FHDW-Paderborn03_bearbeitet

Paderborn. Hier treffen Unternehmen auf ihren potenziellen Nachwuchs: Am Samstag können Studieninteressierte von 11 bis 14 Uhr das Angebot der Fachhochschule der Wirtschaft in Paderborn (FHDW) kennenlernen. Die FHDW arbeitet eng mit Partnerunternehmen zusammen, bei denen die Studierenden im dreimonatigen Rhythmus ihre Praxisphasen der dualen Bachelor-Studiengänge absolvieren oder berufsbegleitend weitergebildet werden. Insgesamt stellen sich auf dem Campus Day rund 40 Unternehmen vor.

Die FHDW hat die Studiengänge Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Angebot. So können die Studierenden beispielweise zwischen Online Marketing, Wirtschaftspsychologie oder Cyber Security wählen. In den Curricula aller Studienfächer ist die Vermittlung digitaler Schlüsselkompetenzen enthalten und das Wissen um die aktuellen Digitalisierungsprozesse in Unternehmen. „Wir sind durch die Kooperationen mit unseren Partnerunternehmen sehr nah dran an den Entwicklungen und Prozessen, die zurzeit in der Wirtschaft laufen“, erklärt FHDW-Präsident Prof. Dr. Stefan Nieland. „Daran orientieren sich auch unsere Studieninhalte. Alle, die an einem zukunftsorientierten Studium interessiert sind, sind herzlich eingeladen, uns am Samstag kennenzulernen.“

Informationen zu den Voraussetzungen, Finanzierungsmöglichkeiten und Jobchancen des Studiums gibt es nicht nur von Dozent*innen und der Studienberatung. Auch aktuell Studierende berichten authentisch von ihrem Hochschulalltag auf dem Campus und aus den Praxisphasen bei ihren Unternehmen. „Durch den intensiven Praxisanteil sind die Studierenden während der sechs Semester Regelstudienzeit in den meisten Fällen schon fest in Projekte eingebunden, kennen die Unternehmensprozesse und sind durch ihren außerordentlichen Praxisbezug begehrte Einsteiger*innen auf dem Arbeitsmarkt“, nennt Nieland die Vorzüge des FHDW-Konzeptes. Abgerundet wird das Tagesprogramm durch ein Bewerbungstraining und das Angebot, professionelle Bewerbungsfotos von sich erstellen zu lassen.

Anmeldung (optional) über: www.fhdw.de

1,5 Millionen Euro für länderübergreifende „Zukunftslabore Digitalisierung“

Kreis Höxter. „In Deutschland wird zwar viel über Digitalisierung gesprochen, aber es passiert oftmals zu wenig. Umso mehr freue ich mich, dass unser Berufskolleg Kreis Höxter gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen Holzminden nun ein bundesweites Modellprojekt umsetzen kann“, sagt Landrat Michael Stickeln. Gemeinsam mit Schulleiter Michael Urhahne bringt er seine Erleichterung zum Ausdruck, dass der Projektantrag nach langer Wartezeit genehmigt wurde und nun 1,5 Millionen Euro in das länderübergreifende Vorhaben „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ fließen.

Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung: Im Berufskolleg des Kreises Höxter hat die Zukunft längst begonnen. Über die Förderung des Projektes „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ freuen sich (von links) Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, WIH-Vorsitzender Mark Becker, Landrat Michael Stickeln, Kreisdirektor Klaus Schumacher und Schulle

Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung: Im Berufskolleg des Kreises Höxter hat die Zukunft längst begonnen. Über die Förderung des Projektes „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ freuen sich (von links) Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, WIH-Vorsitzender Mark Becker, Landrat Michael Stickeln, Kreisdirektor Klaus Schumacher und Schulle

„In der Wirtschaftsregion Höxter/Holzminden wird damit ein Leuchtturm für berufliche Bildung entstehen“, gerät Stickeln ins Schwärmen. „Wir können die günstigen Rahmenbedingungen für eine länderübergreifende Zusammenarbeit sehr gut nutzen. Dabei entstehen Synergien aufgrund der enormen Vielfalt und der hohen Spezialisierung der Ausbildungsberufe.“ Das sei eine notwendige Reaktion auf die in vielen Berufsfeldern hohe Dynamik technischer und digitaler Entwicklungen. „Die Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler durch Digitalisierung sowie interdisziplinäres Arbeiten stehen dabei klar im Fokus“, so Stickeln.

„Es war schon ein hartes Stück Arbeit, unsere gemeinsame Vision in die Tat umzusetzen“, erinnern die beiden Schulleiter Michael Urhahne vom Berufskolleg Kreis Höxter und Andreas Hölzchen von den Berufsbildenden Schulen Holzminden an die Antragsphase, in der sie einen langen Atem beweisen mussten. „Die Genehmigung ist eine großartige Nachricht für die Region. Unser Dank gilt an dieser Stelle ganz besonders Professorin Alexandra Engel vom Zukunftszentrum, die sich mit vorbildlichem Engagement für die Verwirklichung eingesetzt hat.“ Genehmigt wurde das länderübergreifende Vorhaben „Vernetzte Zukunftslabore Digitalisierung“ von der Steuergruppe der Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, finanziert wird es aus dem DigitalPakt Schule. Damit kann jetzt die Umsetzungsphase starten, die Laufzeit des Projektes geht bis 2025.

Von der Idee zur Marktreife
„Im digitalen Zukunftslabor arbeiten Schülerinnen und Schülern aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Wirtschaft und Soziales einschließlich Pflege künftig interdisziplinär zusammen – und das länderübergreifend“, erläutert Kreisdirektor Klaus Schumacher. Neben dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik am Berufskolleg Kreis Höxter und dem Schwerpunkt der Augmented Reality- und Virtual Reality-Technologien an der BBS Holzminden werden die Bereiche Informationstechnik, das Berufsfeld Wirtschaft, das Kompetenzteam Produktdesign und die Berufsfelder Gesundheit/Pflege/Sozialpädagogik eingebunden. „Jährlich zwei Projekte werden von der Produktidee bis zur Marktreife von den Schülerinnen und Schülern vollständig entwickelt und in die Realität umgesetzt“, so Schumacher. „Dieser Prozess schult in hohem Maße die Kompetenzen, die im 21. Jahrhundert erwartet werden: Neben einem kompetenten Umgang mit Medien, Technologien, Informationen und Daten erlernen und vertiefen sie virtuelle und persönliche Kommunikation und Teamarbeit.“

„Im gesamten Prozess sind kreative Problemlösungen, Innovationen und kritisches Denken fester Bestandteil des Projektes. Die gemeinsame Fertigstellung eines marktfähigen Produktes ist das Ziel“, erklärt Schulleiter Michael Urhahne und ergänzt: „Am Standort Brakel wird insbesondere die Fachschule Technik mit dem Schwerpunkt Digitale Produktionstechnik in das Projekt eingebunden sein. Auch Erfahrungen im AR-/VR-Bereich aus unserer dualen Ausbildung fließen mit ein.“ Am Berufskolleg Kreis Höxter werden insgesamt 825.000 Euro in die Ausstattung des Digitalisierungslabors investiert, davon muss ein Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent geleistet werden.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe und die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Holzminden sowie projektbezogen weitere Wissenschaftspartner. Das länderübergreifende Zukunftszentrum der beiden Hochschulen (ZZHH), vertreten durch Professorin Alexandra Engel, koordiniert diese Prozesse und unterstützt die beiden berufsbildenden Schulen. In der Entwicklungsphase bis hin zur Antragstellung hat sich auch der Verein Wirtschaftsinitiative im Kreis Höxter zur Verbesserung der Ausbildungs- und Fachkräftesituation (WIH e.V.) intensiv eingebracht. Vorsitzender Mark Becker sieht in der länderübergreifenden Kooperation große Chancen: „Es ist für die heimischen Unternehmen sehr wertvoll, dass hier die Ländergrenze keine Rolle spielt und die jungen Menschen standortnah erstklassig ausgebildet werden können. In beiden Berufskollegs hat die Zukunft längst begonnen!“

Bundesweit die Nase vorn
Mit der Investition beider Länder in die digitalen Bildungsstrukturen der Wirtschaftsregion Höxter/Holzminden soll die Region nicht nur gestärkt werden, sondern auch Blaupause für andere Regionen Deutschlands sein. „Ich bin sehr froh, dass wir erneut unter Beweis stellen können, welche Innovationskraft unsere Region aufbringen kann“, sagt CDU-Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, der sich mit aller Kraft für die Bewilligung der Fördergelder stark gemacht hat. „Mich begeistert der Ansatz, dass die Schülerinnen und Schüler ganz konkret werden und die digitalen Innovationen praktisch anwenden. Es ist doch klasse, wenn sie die Möglichkeit haben, über eine digitale Plattform Produktidee, Design, Materialbeschaffung und den Bau eines Prototyps in einer Projektarbeit zu entwickeln und die Anwendung des Produkts dann den Nutzern über eine selbsterstellte App zu erklären.“
Die unterschiedlichen Kompetenzen der Berufsschulen in Brakel, Höxter und Holzminden zu verknüpfen, sei wegweisend und ein Paradebeispiel dafür, dass innovative Ideen und länderübergreifende Kooperationen wichtige Schritte für eine erfolgreiche digitalisierte Zukunft darstellen. „Ich bin mir sicher, dass nach erfolgreichem Abschluss des Projektes Anfragen aus der ganzen Bundesrepublik eingehen, wie wir das hier gemacht haben“, so Goeken, der – wie Landrat Michael Stickeln – die Strahlkraft dieses Leuchtturm-Projektes unterstreicht.

Anzeige

IHK-Konjunkturumfrage: Aufschwung im Wittekindkreis gebremst

Kreis Herford. Die Wirtschaft im Wittekindkreis geht zwar konjunkturell gestärkt in die nächsten Monate, doch die Folgen des Ukrainekrieges wie sich noch weiter verschärfende Lieferengpässe und dramatisch steigende Energie- und Rohstoffkosten stellen die gewerbliche Wirtschaft vor große Herausforderungen.

Präsentierten die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022 für den Kreis Herford: IHK-Vollversammlungsmitglied Birgit Schnieder, IHK-Vollversammlungsmitglied Tanja Maaß, IHK-Referatsleiter Marco Rieso, stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe, IHK-Vollversammlungsmitglied Alexandra Altmann und IHK-Vizepräsident Dr. Klaus Bockermann (v.l.), Foto: IHK

Präsentierten die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022 für den Kreis Herford: IHK-Vollversammlungsmitglied Birgit Schnieder, IHK-Vollversammlungsmitglied Tanja Maaß, IHK-Referatsleiter Marco Rieso, stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe, IHK-Vollversammlungsmitglied Alexandra Altmann und IHK-Vizepräsident Dr. Klaus Bockermann (v.l.), Foto: IHK

Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrskonjunkturumfrage der IHK, an der sich von Mitte Januar bis Mitte Februar 282 Unternehmen aus dem Kreis Herford aus Industrie, Handel und Dienstleistung mit 14.809 Beschäftigten beteiligten. Die Ergebnisse stellten IHK-Vizepräsident Dr. Klaus Bockermann, IHK-Vollversammlungsmitglied Tanja Maaß sowie der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe am 22. März 2022 im Denkwerk in Herford vor.

Die angespannte Lage vor dem Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine sei in die Umfrage eingeflossen, die Entwicklungen seitdem aber nicht. Eine ökonomische Bewertung der Auswirkungen des Ukraine-Krieges sei vorerst schwierig. „Die Konjunkturumfrage stellt dennoch eine gute Basis für die Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis dar und umreißt die Ausgangslage, aus der wir in diese schwierige Zeit hineingehen“, erläuterte Grefe.

Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der die momentane Lage und die Zukunftserwartungen gleichermaßen berücksichtigt, hat sich für den Kreis von 124 Punkten im Herbst auf derzeit 137 Punkte deutlich verbessert und ist damit sogar höher als der Wert für Ostwestfalen mit 131 Punkten. „Zum Zeitpunkt der Umfrage war die Lage durchaus sehr zufriedenstellend“, erläuterte Bockermann.

„Die aktuelle Geschäftslage der Industrie stellt sich ordentlich dar, die Erwartungen allerdings sind gedämpfter“, so der IHK-Vizepräsident. Die Entwicklungen der Rohstoff- und Energiepreise werden als große Risiken für die Entwicklung eingeschätzt. „Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges haben sich die Preise noch einmal drastisch erhöht“, konstatierte Bockermann. Die Aussichten für die Beschäftigungsentwicklung seien sehr positiv eingeschätzt worden; offen bliebe aber die Frage, woher das Personal kommen soll.

Die Herausforderungen für die Politik seien zudem in den vergangenen vier Wochen deutlich gestiegen. Neben den Bemühungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine müsse etwa die Energieversorgung der Wirtschaft zu tragbaren Preisen sichergestellt sein. Die IHK begrüßt die Bemühungen der Politik hierzu ausdrücklich.

Auch Handel und Dienstleistung im Kreis Herford seien von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges mittelbar betroffen, berichtete Maaß: „Insofern stehen auch die Befragungsergebnisse dieser Sektoren unter dem Vorbehalt der gewachsenen Unsicherheit“. Die Geschäftslage im Handel sei besser geworden, auch wenn der Einzelhandel die 2G-Regel zu spüren bekommen habe. Die Einschätzungen für die kommenden 12 Monate seien eher defensiv ausgefallen. Die Risiken, speziell steigende Rohstoff- und Energiepreise, Personalmangel und steigende Arbeitskosten, drückten auf die Stimmung und auf die Erträge.

Die Unsicherheit ziehe sich durch alle Handelsstufen. Auch die Dienstleister befänden sich noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau, wobei IT-Dienstleister und Unternehmensberater beispielsweise die Pandemie mittlerweile gut überwunden hätten, das Gast – und Reisegewerbe aber weiterhin leide. Steigende Energiepreise etwa drückten massiv auf die Erträge in Branchen wie dem Güterkraftverkehr. Insgesamt bleibe der Personalmangel ein großes Risiko.

Die Industrie im Wittekindkreis hat 2021 mit 6,9 Milliarden Euro einen neuen Umsatzrekord erzielt und damit ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 erwirtschaftet. „Corona scheint keine Rolle mehr zu spielen“, unterstrich Grefe. Die Anzahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe im Kreisgebiet betrug 2021 exakt 26.176 Frauen und Männer.

Anzeige

Oltrogge erweitert Partnerschaft mit Atlas Copco: Vakuumtechnik neu im Portfolio

Bielefeld. Nach über einem Jahr seit Beginn der strategischen Partnerschaft zwischen Oltrogge und Atlas Copco intensivieren die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit. Mit Beginn des Jahres 2022 erweitert der Bielefelder Engineering-Partner für technisch anspruchsvolle Industrielösungen sein Portfolio um die Vakuumtechnik des Weltmarktführers Atlas Copco.

Dennis Lange, Verkaufsleiter bei Oltrogge und Michael Brecht, Business Line Manager bei Atlas Copco (v.l.n.r.) mit einer trockenlaufenden Schraubenvakuumpumpe. Sie bietet niedrigere Lebenszykluskosten, einen geringen Energieverbrauch, einfache Wartung und einen sicheren Betrieb.

Dennis Lange, Verkaufsleiter bei Oltrogge und Michael Brecht, Business Line Manager bei Atlas Copco (v.l.n.r.) mit einer trockenlaufenden Schraubenvakuumpumpe. Sie bietet niedrigere Lebenszykluskosten, einen geringen Energieverbrauch, einfache Wartung und einen sicheren Betrieb.

Vakuum ist die unsichtbare Kraft, die Industrieproduktionsstätten auf der ganzen Welt am Laufen hält. Ob bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen, Elektronik und Automobilteilen über die Glasflaschen- und Dosenproduktion bis hin zur Holzbearbeitung – bei zahlreichen Anwendungen kommt Vakuum zum Einsatz. Atlas Copco, Weltmarktführer für Kompressorentechnik und seit über einem Jahr strategischer Partner der Oltrogge GmbH & Co. KG im Bereich Drucklufttechnik, ist Experte auf diesem Gebiet und hält für jede Anwendung die passende Vakuumlösung bereit.

Aufgrund dieser Expertise erweiterte Oltrogge im Januar 2022 sein Produktportfolio um den Bereich Vakuumtechnik. „Wir wissen, wie wichtig Vakuumtechnik für viele unserer Kunden ist – sei es beim Befördern und Verpacken von Produkten oder in der eigentlichen Produktion“, sagt Marcus Scheiber, Geschäftsführer der Oltrogge GmbH & Co. KG. „Wir freuen uns deshalb, auch im Bereich Vakuumtechnik mit Atlas Copco als erfahrenem Partner zusammenzuarbeiten.“

Ganzheitliche Lösungen und RUndUM-Service in gewohnter Oltrogge-Qualität

Zuverlässigkeit, Effizienz und niedrige Energiekosten der zentralisierten Vakuumlösungen sind nur einige der Vorteile, die sich für Oltrogge-Kunden aus der Partnerschaft ergeben. Die Geräte sind robust, kompakt und einfach zu installieren. Zudem profitieren Kunden von dem gemeinsamen Ansatz der beiden Unternehmen. Dennis Lange, Verkaufsleiter Drucklufttechnik bei Oltrogge erklärt: „Anders als viele Hersteller von Vakuumpumpen, betrachtet Atlas Copco die Konzeption von Vakuumlösungen für die Produktion ganzheitlich. Gemeinsam sorgen wir mit einer zentralen, digital gesteuerten und optimierten Vakuumlösung für maximale Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der Produktion unserer Kunden.“ Je nach Gerät sind so Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent problemlos möglich.

Ab sofort steht das Oltrogge-Vertriebsteam interessierten Kunden zum Thema Vakuumtechnik gerne Rede und Antwort, erstellt individuelle Vorteilsrechnungen basierend auf der tatsächlichen Energieersparnis und informiert über die zahlreichen Förderungsmöglichkeiten. Zusätzlich kümmert sich das Oltrogge Serviceteam wie gewohnt 24 Stunden an 365 Tagen um die Installation, Wartung und Instandhaltung der Anlagen und gewährleistet so eine jederzeit ausfalls- und stillstandsfreie Produktion.

Anzeige

Ein hochwertiges Lebensmittel

Am 22. März ist Tag des Wassers: Nadine Harz kümmert sich mit ihren Kollegen um die Wasserversorgung in Bielefeld

Die Wasserexperten Nadine Harz und Siegmund Buschke entnehmen Wasser an einem Hydranten. Foto: Thorsten Ulonska

Die Wasserexperten Nadine Harz und Siegmund Buschke entnehmen Wasser an einem Hydranten. Foto: Thorsten Ulonska

Bielefeld. Die Stadtwerke Bielefeld versorgen täglich knapp 340.000 Menschen in Bielefeld mit frischem Trinkwasser. Auch Augustdorf und Schloß Holte-Stukenbrock bekommen ihr Trinkwasser von den Stadtwerken Bielefeld. Damit das kühle Nass zu Hause aus der Leitung kommt, arbeiten Tag für Tag viele fleißige Hände im Hintergrund – zwei davon gehören Nadine Harz.

Die heute 36-Jährige hat ihre Ausbildung bei den Stadtwerken zur Industriemechanikerin für Betriebstechnik absolviert und kümmert sich seitdem um die Wasserversorgung in Bielefeld. Mittlerweile kennt sie die Wassergewinnungsanlagen wie ihre Westentasche und ihre zehn männlichen Kollegen schätzen ihr Fachwissen, dass sie regelmäßig erweitert. Neben der Entnahme von Trinkwasserproben repariert und wartet sie die Anlagen in den Wasserwerken und reinigt die Behälter. Zu den liebsten Aufgaben der 36-Jährigen zählt aber der Ein- und Ausbau von Unterwasserpumpen. Die werden gebraucht, um das Trinkwasser aus dem Brunnen in die Behälter und von da aus in das Netz zu pumpen. Und das ist übers Jahr gesehen eine Menge.

Im Jahr 2020 betrug der Wasserabsatz – ausschließlich Grundwasser – rd. 19,9 Mio. Kubikmeter. Der Bedarf an Wasser steigt seit 2015 stetig an. Im Jahr 2017 betrug der Wasserabsatz noch rd. 18,3 Mio. Kubikmeter. Diese Entwicklung ist vor allem auf die gestiegene Einwohnerzahl zurückzuführen.

Trinkwasser für Bielefeld

Jeder Bielefelder verbraucht pro Tag durchschnittlich 120 Liter Wasser. Etwa 50 Prozent des benötigten Wassers wird aus oberflächennahen Brunnen gefördert, die 20 bis 50 Meter tief in die Erde reichen. Ungefähr fünf Prozent stammen aus Festgestein des Teutoburger Waldes aus rund 100 Metern Tiefe. Die restlichen 45 Prozent stammen aus bis zu 630 Metern Tiefe.

Die Senne ist das Hauptgewinnungsgebiet für das Bielefelder Trinkwasser. Hier werden insgesamt 14 Wasserwerke betrieben. Neben der Senne ergänzt ein Wasserwerk im Teutoburger Wald die örtliche Wasserversorgung. Die 15 Wasserwerke verfügen über 154 Brunnen. Diese decken etwa 97 Prozent des Bielefelder Bedarfs ab. Die restliche Menge wird von anderen Unternehmen bezogen.

Gute Qualität

Das Bielefelder Trinkwasser steht nicht nur rund um die Uhr zur Verfügung, es erfüllt auch alle Anforderungen, die an ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel zu stellen sind. Regelmäßige Wasserproben an allen Stationen des Netzes – vom Brunnen bis zum Hausanschluss – stellen sicher, dass die hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Die Qualität des Trinkwassers wird mit jährlich mehr als 1.500 Proben und 18.000 Analysewerten umfassend von unabhängigen Instituten kontrolliert – weit mehr als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Alle Messergebnisse gehen vierteljährlich an die zuständigen Gesundheitsämter als Aufsichtsbehörden. Auch vor Ort – in den Wasserwerken, den Wasserbehältern usw. – machen sich die Behörden regelmäßig ein Bild vom einwandfreien Zustand der Bielefelder Wasserversorgung.

Das Grundwasser, das die Stadtwerke Bielefeld fördern, ist von so hoher Qualität, dass es nur an wenigen Stellen aufbereitet werden muss, bevor es durch das rund 1.600 Kilometer lange Verteilungsnetz zu den Kunden gelangt. Lediglich an den Wasserwerken im Sprungbachtal (Dalbke), in Stukenbrock Senne nahe dem Safaripark und Ummeln gibt es solche Anlagen.

Die Kunden bekommen das hochwertige Lebensmittel Trinkwasser, das, wie der Name schon sagt, jederzeit als erfrischendes Getränk dienen kann, zu einem unschlagbar günstigen Preis: 1.000 Liter kosten (brutto) 1,85 Euro. Für die kleinste Münze, das Centstück, gibt es also schon fünf Liter frei Haus geliefert.

OWL vernetzt sich mit dem Silicon Valley

Campus OWL ist Hauptunterstützer des neuen Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses in San Francisco.

Dr. Katja Simons leitet das Campus OWL-Verbindungsbüro in New York. (Foto: Bernd Wannenmacher)

Dr. Katja Simons leitet das Campus OWL-Verbindungsbüro in New York. (Foto: Bernd Wannenmacher)

Bielefeld (fhb). Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) baut zusammen mit seinen Partner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik das globale Netzwerk der Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) aus. Aktuell nimmt das weltweit sechste DWIH seine Arbeit in San Francisco auf. So soll der Austausch zwischen den deutschen Hochschulen und forschenden Unternehmen mit der äußerst dynamischen Wirtschaft der US-Westküste und den dortigen Universitäten intensiviert werden. Das New Yorker Verbindungsbüro von Campus OWL, dem Verbund der fünf staatlichen Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe, ist bereits seit 2019 Hauptunterstützer des DWIH New York und auch des neuen DWIH in San Francisco, das Ende April eröffnet wird.

Wissenschaftliche Spin-offs im Fokus

Von dem neuen DWIH in San Francisco versprechen sich die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die Fachhochschule (FH) Bielefeld, die Technische Hochschule OWL und die Hochschule für Musik Detmold hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten mit der Gründerszene in der Bay Area und dem Silicon Valley sowie forschungsstarken Hochschulen im Westen der USA. Um diese Zugänge bestmöglich zu nutzen, wird das DWIH San Francisco ein Kontaktnetzwerk aufbauen. Der Fokus des DWIH Standorts San Francisco liegt dabei auf der Wissensvermittlung zu wissenschaftlichen Spin-offs und Start-ups in der Vorgründungsphase. Inhaltliche Schwerpunkte sollen Technologien im Zusammenhang mit dem Klimawandel sein, künstliche Intelligenz, Internet of Things, Quantentechnik, Gesundheitstechnologien und digitale Bildung. Mit Besuchsreisen, Workshops, Fachtagungen, Hackathons und weiteren innovativen Austauschformaten sollen die Verbindungen zwischen Deutschland und der US-Westküste intensiviert werden.

Mit dem New Yorker Verbindungsbüro (Campus OWL, Inc.) haben die ostwestfälischen Hochschulen bereits seit 2019 ein Standbein in den USA. Die Geschäftsführerin des Verbindungsbüros, Dr. Katja Simons, wird auch die Verbindung nach San Francisco aufbauen und pflegen. Als Hauptunterstützer wird Campus OWL, Inc. auch  Aktivitäten in Kooperation mit dem DWIH in San Francisco und mit Wissenschaftler*innen und Gründer*innen aus OWL im Forschungs- und Entwicklungsbereich vorantreiben. Außerdem verfügt Campus OWL als Hauptunterstützer über einen Sitz im Beirat des neu gegründeten DWIH. Katja Simons sieht großes Potenzial in der Kooperation zwischen der an sich schon gut vernetzten Region OWL und dem neuen DWIH: „Die Zusammenarbeit setzt allerdings voraus, dass sich Gründer*innen und Wissenschaftler*innen aus OWL beteiligen. Wir haben kürzlich eine Info-Session zu den Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem DWIH in San Francisco und New York für Interessierte in OWL angeboten, die schon sehr vielversprechend war, und werden solche niedrigschwelligen Angebote wiederholen.“

Wissenschaftsbeziehungen zu den USA stärken, um globale Herausforderungen zu bewältigen

Die Vorsitzende von Campus OWL und Präsidentin der FH Bielefeld, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, freut sich über das wachsende Netzwerk: „Das neue DWIH San Francisco bietet uns ausgezeichnete Vernetzungsmöglichkeiten, die wunderbar zu OWL als Technologietreiber-Region für künstliche Intelligenz, Automatisierung und Gesundheitstechnologien passen. Mit der Kooperation können wir aktiv die Wissenschaftsbeziehungen mit den USA stärken, und wir erhoffen uns einen Austausch für Studierende, Wissenschaftler*innen, Beschäftigte der Hochschulen und auch Gründer*innen. Ich bin gespannt, welche Verbindungen und Innovationen aus diesem Dialog entstehen werden!“

Über die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser

Das Netzwerk der DWIH ist ein Zusammenschluss deutscher Wissenschaftsorganisationen, Hochschulen und der forschenden Wirtschaft. An nunmehr sechs Standorten in Brasilien (São Paulo), Indien (Neu-Delhi), Japan (Tokyo), Russland (Moskau, aktuell keine Zusammenarbeit) und den USA (New York, San Francisco) bieten die DWIH Vernetzungsmöglichkeiten für den Ausbau von Wissens- und Technologietransfer. Zudem ermöglichen sie Partner*innen vor Ort Einblicke in den Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland. Dazu präsentieren die DWIH die deutsche Forschungs- und Innovationslandschaft auf Fachveranstaltungen, bieten Forschungskooperationen mit dem jeweiligen Land und ermöglichen eine enge Verzahnung mit Innovationsträger*innen vor Ort.

Seit 2017 fördert das Auswärtige Amt die DWIH auf institutioneller Basis über den DAAD, der zudem das Management der sechs Häuser übernommen hat. Träger des Netzwerkes sind die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, in der der DAAD Mitglied ist, die Unternehmensverbände DIHK und BDI sowie das Auswärtige Amt und die Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Wirtschaft und Klimaschutz. Die feierliche Einweihung des jüngsten DWIH findet am 29. April statt.

Über das Campus OWL Verbindungsbüro New York

Bereits seit 2019 bewirbt das Campus OWL-Verbindungsbüro in New York – Campus OWL, Inc. – im DWIH New York Studien- und Forschungsmöglichkeiten und fördert die Zusammenarbeit mit nordamerikanischen Partnerinstitutionen. Es dient als Serviceeinrichtung und Anlaufstelle für Studierende, Wissenschaftler*innen, Gründer*innen und Beschäftigte der Verwaltungen der OWL-Hochschulen und aus Nordamerika.

Zitate (aus einer Pressemitteilung des DAAD vom 18.2.2022)

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee: „Mit den DWIH stärken wir die weltweite Sichtbarkeit von Forschung und Innovation ‚Made in Germany‘. Der neue Standort San Francisco bietet als globaler ‚Innovations-Hub‘ hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, denn hier entstehen viele zukunftsweisende Technologiesprünge. An diesem fruchtbaren Dialog zwischen Grundlagenforschung, Anwendung und Unternehmergeist können deutsche Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen ab jetzt noch einfacher teilhaben: Das neue DWIH ermöglicht ihnen den Ausbau der Zusammenarbeit mit kalifornischen Spitzenuniversitäten, globalen Technologieunternehmen und innovationsstarken Start-ups in Themenfeldern wie dem Klimaschutz, Künstlicher Intelligenz oder Pandemieforschung.“

Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, in der Pressemitteilung des DAAD: „Die Zukunft Deutschlands hängt maßgeblich von seiner Innovationsfähigkeit und seiner wissenschaftlichen Vernetzung ab. Mit dem DWIH in San Francisco fördern wir den Austausch mit einer der wichtigsten Wissensschmieden der Welt. Daneben stärken wir die Wissenschaftsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten. Enge transatlantische Beziehungen auch im Wissenschaftsbereich sind von enormer Bedeutung, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen.“

Gewerkschaft NGG warnt: „Geplante 520-Euro-Jobs sind nicht krisenfest“

Ostwestfalen-Lippe. Wenn Corona den Job kostet: In der Pandemie ist die Zahl der Minijobs in Ostwestfalen-Lippe deutlich zurückgegangen. Mitte vergangenen Jahres gab es in der Region rund 199.200 Stellen auf 450-Euro-Basis – das sind 13.400 weniger als zwei Jahre zuvor (minus 6 Prozent). Besonders betroffen ist das Gastgewerbe: Hier gingen im selben Zeitraum rund 7.000 Minijobs verloren – ein Rückgang von 24 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Cappuccino_NGG (1)

Wenn der Cappuccino kein Lächeln mehr hat: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat oft nur einen Minijob. Doch in der Pandemie werden solche Stellen oft zur Falle, sagt die NGG. Die Gewerkschaft warnt mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung vor mehr „wackeligen Jobs im neuen 520-Euro-Format“. Foto: NGG | Alireza Khalili

„450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Pandemie. Von der Küchenhilfe im Restaurant bis zur Verkäuferin an der Bäckereitheke – viele Minijobber leben in ständiger Angst, gekündigt zu werden. Dabei haben sie weder Anspruch auf das Arbeitslosen- noch auf das Kurzarbeitergeld“, kritisiert Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford. Der Gewerkschafter warnt davor, dass künftig noch mehr Menschen in solche unsicheren Jobs abrutschen könnten und damit zu prekären Bedingungen arbeiten müssten. „Wenn die Bundesregierung die Verdienstgrenze bei den Minijobs anhebt, dann dürfte das viele reguläre Arbeitsplätze verdrängen. Für die Betroffenen, zu einem Großteil Frauen, wird das zur Karrierefalle. Und spätestens im Alter ist Armut vorprogrammiert“, so Kleile.

Nach den Plänen der Berliner Ampel-Koalition sollen Minijobber künftig 520 statt wie bislang 450 Euro im Monat verdienen können – ohne dafür beispielsweise automatisch arbeitslosenversichert zu sein. Den entsprechenden Gesetzentwurf, über den der Bundestag noch im Frühjahr beraten wird, kritisiert die Gewerkschaft scharf: „Die Politik baut prekäre und krisenanfällige Stellen weiter aus, statt sie einzudämmen. Das ist ein Irrweg – gerade nach den Erfahrungen mit Corona. Viele Minijobber haben bei der Kurzarbeit in die Röhre geguckt oder ihre Stelle verloren.“

Die NGG verweist auf den Koalitionsvertrag. Darin schreiben SPD, Grüne und FDP, es müsse verhindert werden, „dass Minijobs als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht oder zur Teilzeitfalle werden“. Die Gewerkschaft ruft deshalb die heimischen Bundestagsabgeordneten der Ampel-Koalition dazu auf, sich an dieses Versprechen zu halten und „das Gesetz auf solide Füße zu stellen“. Abhilfe könne langfristig allerdings nur eine grundlegende Reform schaffen: Für Minijobs müsse bereits ab dem ersten Euro die Sozialversicherungspflicht gelten. Erst wenn Sozialabgaben, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt würden, könnten Beschäftigte wirksam geschützt werden.

Nach Einschätzung von NGG-Regionalchef Thorsten Kleile hätte dies positive Effekte vor Ort: „Die Abschaffung der Sonderregelungen für Minijobs würde dabei helfen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. In OWL klagen vor allem Hoteliers und Wirte, kein Personal mehr zu finden. Aber Fachleute gewinnt man nicht, indem man kaum abgesicherte Stellen mit wenigen Wochenstunden bietet, sondern reguläre Arbeitsverträge mit Perspektive und sozialem Netz. Davon würden am Ende alle profitieren – die Beschäftigten, die Betriebe und durch höhere Einnahmen auch der Staat und die Sozialversicherungen.“

Anzeige

Ukrainekrieg, Rohstoffpreise und Inflation hemmen Aufschwung

IHK-Frühjahrskonjunkturumfrage Handel und Dienstleistung

Ostwestfalen-Lippe. Die ostwestfälischen Dienstleister zeigen sich mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, während der Handel ein sehr heterogenes Bild abgibt. „Die Auswirkungen des Ukrainekrieges und die Sanktionen tangieren zwar in erster Linie die international verflochtene Industrie. Doch haben sie natürlich mittelbar Auswirkungen auf Handel und Dienstleistung.

Stellten die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022 für den Handel, die Dienstleister und die Tourismusbranche vor: IHK-Referatsleiter Marco Rieso, IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke und der stv. Vorsitzende des IHK-Tourismusausschusses Burkhard Schmidt-Schönefeldt (vorne v.l.) sowie IHK-Vizepräsident Holger Piening, IHK-Vizepräsident Rainer Schorcht und der stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe (hinten v.l.). Foto: IHK

Stellten die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022 für den Handel, die Dienstleister und die Tourismusbranche vor: IHK-Referatsleiter Marco Rieso, IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke und der stv. Vorsitzende des IHK-Tourismusausschusses Burkhard Schmidt-Schönefeldt (vorne v.l.) sowie IHK-Vizepräsident Holger Piening, IHK-Vizepräsident Rainer Schorcht und der stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe (hinten v.l.). Foto: IHK

Insofern stehen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage für Handel und Dienstleistung unter dem Vorbehalt der gewachsenen Unsicherheit der Russland-Ukraine-Krise“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke am 16. März im Pressegespräch zur Frühjahrskonjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) für die Sektoren Dienstleistung und Handel. Hinzu kämen dramatisch steigende Energie- und Rohstoffkosten und damit verbunden eine stark steigende Inflation.

Die Umfrage fand von Mitte Januar bis Mitte Februar statt. Daran beteiligten sich insgesamt 1.661 Unternehmen mit 60.690 Beschäftigten aus Handel und Dienstleistung. „Die Befragung hat vor dem Angriff auf die Ukraine stattgefunden. Und auch wenn die außenpolitische Lage vor dem Einmarsch der russischen Truppen bereits schwierig war, lassen sich die Auswirkungen des Krieges auf unsere Wirtschaft nur schwer vorhersagen“, erklärte Pigerl-Radtke.

Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Einschätzungen der momentanen Lage und die Zukunftserwartungen gleichermaßen berücksichtigt, ist für die gesamte ostwestfälische Wirtschaft von 139 Punkten im Herbst vorigen Jahres auf aktuell 131 gesunken. Die 100er-Linie steht für eine ausgeglichene Stimmung, wenn sich Optimisten und Pessimisten im Saldo die Waage halten. Der Indexwert für den ostwestfälischen Handel ist dabei von 126 auf 110 Punkte gesunken, bei den Dienstleistern von 132 auf 118.

„Die Geschäftslage im Handel ist in den einzelnen Handelsstufen recht unterschiedlich“, konstatierte Rainer Schorcht, IHK-Vizepräsident und Mitglied des Handelsausschusses. „Im Großhandel laufen die Geschäfte überwiegend rund, der Einzelhandel gibt ein eher uneinheitliches Bild ab: Teile haben unter den politischen Corona-Entscheidungen stark gelitten, andere wiederum berichten von ordentlichen Umsätzen.“

Der Blick in die Zukunft bleibe verhalten. Dabei entwickele sich der Personalmangel immer mehr zu einem begrenzenden Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung. Ein weiteres großes Risiko seien die stark steigenden Rohstoff- und Energiepreise. „Sie sind Gift für die Wirtschaft“, unterstrich Schorcht.

Darüber hinaus bleibe abzuwarten, inwiefern der Ukraine-Krieg Auswirkungen auf Konsum und Kauflust haben werde. „Die Innenstädte brauchen in dieser kritischen Phase die Aufmerksamkeit aller Akteure und deren Wertschätzung“, appelliert der IHK-Vizepräsident an alle Konsumenten.

„Die Geschäftslage der Dienstleister ist zufriedenstellend“, resümierte Holger Piening, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Dienstleisterausschusses. Zum Zeitpunkt der Befragung seien auch die geäußerten zukünftigen Erwartungen an die Geschäftslage verhalten optimistisch gewesen. „Die Invasion wird allerdings ökonomische Auswirkungen für die Dienstleisterbranchen haben, wenn auch nicht so gravierend wie in der Industrie. Diese sind aber zum heutigen Zeitpunkt nicht seriös zu bewerten“, so Piening.

Die meisten Dienstleisterbranchen hätten sich mit den Einschränkungen der Pandemie arrangiert. Die Digitalisierung bleibt der Treiber speziell bei den IT-Dienstleistern und Unternehmensberatungen. Das Risiko Personalmangel sei über die Jahre kontinuierlich gewachsen und stelle für viele Branchen ein echtes Wachstumshemmnis dar.

„Die Stärkung der dualen Ausbildung spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle“, hob Piening hervor. „Insgesamt kann man den Eindruck gewinnen, dass die Herausforderungen für unsere Unternehmen immer größer werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer in Ostwestfalen sie mit großem Engagement und Einsatz angehen werden.“

„Die Tourismuswirtschaft bleibt weiterhin stark von Corona betroffen“, fasste Burkhard Schmidt-Schönefeldt, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, das Umfrageergebnis fürs Reise- und Gastgewerbe zusammen. Dabei sei noch nicht absehbar, wie sich die aktuellen politischen Ereignisse, in erster Linie der Ukrainekrieg, auf die Tourismuswirtschaft auswirkten.

Obwohl die Tourismuswirtschaft in den vergangenen Monaten noch durch massive Beschränkungen (z. B. 2G+Regel) betroffen gewesen sei, sei eine leichte konjunkturelle Erholung feststellbar. Es sei aber davon auszugehen, dass die aktuell andauernde Inflation die Tourismuswirtschaft zusätzlich belaste, insbesondere getrieben durch deutlich steigende Preise für Energie und Lebensmittel. Das werde sich auch auf das Preisniveau in der Tourismuswirtschaft auswirken.

„Aktuell gehen laut unserer Befragung 65,6 Prozent der Gastronomen davon aus, dass die Preise steigen werden. Bei den Reiseunternehmen gaben 67,6 Prozent an, dass die Preise in naher Zukunft erhöht werden“, erläuterte Schmidt-Schönefeld.

Im Reisegewerbe seien es neben den Energiepreisen vor allem die Inlandsnachfrage und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten negativ beeinträchtigen können. Das Gastgewerbe leide zudem mehrheitlich darunter, dass offene Stellen nicht besetzt werden können. Ein weiteres wirtschaftliches Risiko dort seien erhöhte Arbeitskosten.

Anzeige

Campus Minden: Doktorarbeit leistet wichtigen Beitrag für eine bessere Zusammenarbeit von Robotern und Menschen

Dr. Robin Rasch entwickelte in seiner Doktorarbeit anthropomorphe Bewegungsmodelle für Roboter, um eine sichere und harmonische Roboter-Mensch-Kollaboration zu ermöglichen.

Dr. Robin Rasch entwickelte in seiner Dissertation Bewegungsmodelle für Roboter, die den menschlichen Bewegungen ähneln. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)

Dr. Robin Rasch entwickelte in seiner Dissertation Bewegungsmodelle für Roboter, die den menschlichen Bewegungen ähneln. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)

Minden (fhb). Ein langer Arbeitstag geht zu Ende. Sie sind auf dem Weg nach Hause. Einer heißen Dusche und dem ersehnten Abendessen steht eigentlich nichts mehr im Weg. Doch dann fällt Ihnen ein: Die Wäsche aus der Waschmaschine muss aufgehängt und die trockene Kleidung auf dem Wäscheständer in den Schrank geräumt werden. Und die Spülmaschine ist auch voll. Bevor Sie Ihren Feierabend genießen können, steht Hausarbeit an. Eine Situation, die vermutlich viele immer wieder erleben. Die Lösung wäre ein Roboter, der im Haushalt unterstützt – die Arbeit wäre schneller erledigt, der Abend gerettet.

Mehr Akzeptanz durch menschenähnliche Bewegungen

Roboter und Menschen arbeiten harmonisch miteinander im Alltag, Hand in Hand – was wie ein Ausblick in eine ferne Zukunft klingt, könnte früher als gedacht Wirklichkeit werden. Denn einen wichtigen Beitrag dazu hat Dr. Robin Rasch, frisch gebackener Doktor der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld geleistet. Der 31-Jährige entwickelte in seiner Dissertation Bewegungsmodelle für Roboter, die den menschlichen Bewegungen ähneln: „Ich habe bereits in meiner Masterarbeit am Campus Minden die Übergabe von Gegenständen zwischen Robotern untersucht“, erklärt der promovierte Informatiker. „Als in einem FH-Forschungsprojekt dann die Interaktion zwischen Roboter und Mensch betrachtet wurde, zeigte sich, dass die Bewegungen der Roboterarme zu mechanisch und unnatürlich wirken. Bei den interagierenden Menschen entsteht dadurch ein Unsicherheitsgefühl, was eine Zusammenarbeit behindert.“

Die Idee für die Doktorarbeit war geboren. Das Ziel: menschenähnliche Bewegungen und Verhaltensweisen modellieren und in unterschiedlichen Robotersystemen technisch implementieren, um eine Kollaboration und nicht nur Koexistenz von Robotern und Menschen zu ermöglichen. Rasch: „Im Idealfall soll den Menschen gar nicht auffallen, dass es ein Roboter ist, der ihnen etwas überreicht oder der sich neben ihnen bewegt.“ Klingt einfach, ist es aber nicht!

Analyse menschlicher Bewegungen

Zerbrechlich, weich, spitz oder hart – jedes Objekt erfordert eine andere Bewegungsabfolge bei der Übergabe an eine andere Person. Im ersten Schritt analysierte der Robotik-Experte in mehreren Studien mit einem Spezialprogramm die menschlichen Bewegungsmerkmale bei der Übergabe verschiedener Gegenstände. Das Programm zeigte ihm dabei genau, wie sich die einzelnen Gelenke in den unterschiedlichen Situationen verhalten. Auf Grundlage dieser Informationen entwickelte er Bewegungsmodelle, implementierte sie in verschiedenen Robotern und evaluierte, ob sich die Benutzerinnen und Benutzer bei der Objektübergabe des Roboters sicherer fühlen. Das Ergebnis: „Es gibt markante Gesten in der menschlichen Bewegung, wie zum Beispiel die zusätzliche Flexion des Ellenbogens, die einen Roboter, sobald sie implementiert werden, deutlich menschenähnlicher wirken lassen und die das Sicherheitsgefühl des Benutzers oftmals steigern“, so Robin Rasch.

Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten

Für seine Dissertation arbeitete der 31-jährige Forscher überwiegend mit dem humanoiden Roboter „Pepper“, aber auch der Industrieroboterarm „Panda“ war Teil seiner Forschung. Rasch: „Es war mir wichtig, dass sich meine Forschung nicht nur auf Roboter im Privathaushalt, sondern auch in der Industrie oder auf lange Sicht zum Beispiel in der Pflege anwenden lässt. Vor allem die ältere Generation hat oftmals Hemmungen gegenüber technischen Geräten. Aber gerade für nicht-technikaffine Menschen können Roboter eine große Unterstützung darstellen. Agieren die Roboter menschenähnlicher, lassen sich Ängste schneller abbauen.“

Vom Alltag, über Automatisierung bis hin zur Industrie – die Möglichkeiten für künftige Roboter-Mensch-Interaktionen sind vielfältig und somit auch die Anwendungsmöglichkeiten von Raschs Forschung. „Dr. Robin Rasch hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, eine positive, Sicherheit gebende Roboter-Mensch-Interaktionen zu ermöglichen und ihre Akzeptanz zu steigern“, so Prof. Dr. Matthias König, Betreuer der Doktorarbeit von Seiten der FH Bielefeld und Professor für Embedded Software Engineering in Minden. „Doch nicht nur das – auch die Informatikstudierenden des Campus Minden profitieren von seiner Forschungsarbeit. So integrieren wir die gewonnenen Erkenntnisse beispielsweise in die Lehre und stellen die programmierten Roboter für Studienprojekte zur Verfügung. Der nächsten Generation von Robotik-Expertinnen und -Experten können wir auf diese Weise eine ausgezeichnete Lernumgebung bieten.“

Bis Roboter wie Pepper in Privathaushalten die Kaffeetasse morgens an das Bett reichen werden, steht zwar noch ein längerer Weg bevor, jedoch haben die Forschungen von Dr. Robin Rasch diese Zukunftsvision ein ganzes Stück näher rücken lassen.

Kostenlose Infos und Beratung für Unternehmer und Gründer

pro Wirtschaft GT ist in Herzebrock-Clarholz zu Gast
ProWiGT-AnnaNeu_ Anna Niehaus ist mit dem Beratungsangebot der prowi in Herzebrock-Clarholz zu Gast. © PROWI

ProWiGT-AnnaNeu_ Anna Niehaus ist mit dem Beratungsangebot der prowi in Herzebrock-Clarholz zu Gast.
© PROWI

Kreis Gütersloh. Ob Fragen zu Förderprogrammen, Hilfestellung bei der Umsetzung des nächsten Innovations – oder Digitalisierungsprojektes oder Informationen zur Unternehmensgründung – am Dienstag, 22. März, ist die pro Wirtschaft GT (prowi) ab 09.00 Uhr mit ihrem Beratungs- undInformationsangebot im Rathaus der Gemeinde Herzebrock-Clarholz zu Gast. Interessierte können dann die oben genannten, aber auch weitere unternehmerische Themen mit Anna Niehaus, Geschäftsführerin der prowi, kostenlos besprechen. Das Gespräch findet im Rathaus der Gemeinde Herzebrock-Clarholz unter Einhaltung der Abstands – und Hygienemaßnahmen statt. Eine Online-Beratung ist ebenfalls möglich.

Eine Anmeldung ist erforderlich. Ansprechpartnerin ist Anna Niehaus, Telefon 05241 851089, Mail: a.niehaus@prowi-gt.de
Die Möglichkeit zur Anmeldung und weitere Informationen finden sich unter: www.prowi-gt.de

Kostenloser Online-Workshop für Interessierte an der Betriebsratsarbeit

Mitbestimmen im Betrieb

OWL. Wenn die Überstunden nicht mehr zählbar sind und Stückzahl über Gesundheit geht, dann ist es allerhöchste Zeit für Arbeitnehmende mitzubestimmen! Betriebsräte sind die Interessenvertretung in Unternehmen, die Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber vorbringen und verteidigen. Der Betriebsrat löst Probleme auf persönlicher Ebene wie Diskriminierung, aber auch Arbeitsbedingungen aller Mitarbeitenden, wie die Ausgestaltung der Entlohnung. In jedem Fall ein Mehrwert für die Belegschaft!

Betriebe mit Betriebsrat zahlen im Schnitt besser, bieten sicherere Arbeitsplätze und machen es Beschäftigten einfacher, Leben und Arbeiten zu vereinbaren. Dabei sind sie die Expert*innen für die Arbeit: Beschäftigte wählen für den Betriebsrat Kollegen oder Kolleginnen aus den eigenen Kreisen. Damit bringen die Interessenvertretungen die Demokratie direkt in den Betrieb. Der Chef oder die Chefin muss mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten, wenn es beispielsweise um Themen wie die Gleichstellung von Frauen und Männern, Einhaltung des Arbeitsschutzes oder Gestaltung der Arbeitszeiten geht. Das zeigt lediglich ansatzweise, welche Bedeutung einer solchen Interessenvertretung im Betrieb zuteilwird.

Die Betriebsratswahlen finden bis zum 31. Mai 2022 in rund 28.000 Betrieben statt. Alle Beschäftigten, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, dürfen an der Wahl teilnehmen, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Auch Leiharbeiter*innen sind wahlberechtigt, wenn sie mindestens drei Monate im Einsatzbetrieb arbeiten.

Der DGB OWL lädt zu einem kostenlosen Online-Workshop rund um alles Wissenswerte zum Thema Betriebsrat am 23.03. um 18 Uhr ein. Anmeldung unter: www.owl.dgb.de/-/cOl.

Bertelsmann steigert Investitionen am Standort Gütersloh 2021 auf 85 Mio. Euro

• Investitionen insbesondere in Arvato und Mohn Media • Im laufenden Geschäftsjahr 2022 erneut hohe Investitionen geplant • Rund 250 Organisationen, Vereine und Projekte mit 250.000 Euro unterstützt • Thomas Rabe: „Wir stärken unseren Heimatstandort Gütersloh weiter, er spielt für uns als international tätiges Unternehmen eine zentrale Rolle.“
In Gütersloh entsteht die weltweit zweitgrößte Lagerhalle von Arvato. Die neue Photovoltaik-Anlage auf den Lagerdächern könnte 1.000 Drei-Personenhaushalte versorgen.

In Gütersloh entsteht die weltweit zweitgrößte Lagerhalle von Arvato. Die neue Photovoltaik-Anlage auf den Lagerdächern könnte 1.000 Drei-Personenhaushalte versorgen.

Gütersloh. Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen Bertelsmann hat im Geschäftsjahr 2021 rund 85 Millionen Euro am Stammsitz Gütersloh investiert. Das sind 25 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (2020: 60 Millionen Euro), um die ortsansässigen Unternehmen und Bereiche weiter zu stärken und auszubauen. Die Mittel flossen dabei vor allem in Arvato Supply Chain Solutions, Arvato Financial Solutions, Arvato Systems und Mohn Media. Darüber hinaus unterstützte Bertelsmann im vergangenen Jahr rund 250 Organisationen, Vereine und Projekte im Großraum Gütersloh mit einem Spendenvolumen von insgesamt 250.000 Euro sowie zusätzlichen Sachspenden, darunter mehr als 6.000 Bücher und Hörbücher.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagte: „Bertelsmann ist in rund  50 Ländern aktiv. Wir sind dabei, das Unternehmen auf der Grundlage unserer fünf strategischen Wachstumsprioritäten weiter auszubauen. Ausgangspunkt dabei ist häufig Gütersloh. Hier sitzt nicht nur unser Corporate Center, sondern hier sind auch fast alle Unternehmensbereiche präsent. Entsprechend engagieren wir uns am Standort ganz besonders. Wir stärken unseren Heimatstandort Gütersloh weiter, er spielt für uns als international tätiges Unternehmen eine zentrale Rolle.“

Im August 2021 begannen 153 neue Auszubildende und dual Studierende eine Ausbildung bei Bertelsmann in der Region. Fotos (© Bertelsmann)

Im August 2021 begannen 153 neue Auszubildende und dual Studierende eine Ausbildung bei Bertelsmann in der Region. Fotos (© Bertelsmann)

Für Bertelsmann arbeiten rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Großraum Gütersloh, so viele wie an keinem anderen Standort auf der Welt. Im August 2021 begannen 153 neue Auszubildende und dual Studierende eine Ausbildung bei Bertelsmann in der Region.

Bertelsmann spendete in 2021 u.a. anlässlich des internationalen Vorlesetages mehr als 6.000 Bücher und Hörbücher. Fotos (© Bertelsmann)

Bertelsmann spendete in 2021 u.a. anlässlich des internationalen Vorlesetages mehr als 6.000 Bücher und Hörbücher. Fotos (© Bertelsmann)

Im Jahr 2021 unterstützte Bertelsmann das Theater Gütersloh, die Stadtbibliothek und die Vesperkirche sowie mehrere Schulen, Kindergärten und Sportvereine. Die Gütersloher Tafel erhielt finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung eines Kühltransport-LKWs sowie in Form von mehr als 600 Büchern für eine Weihnachtspäckchen-Aktion. Im April 2021 öffnete das 600 Quadratmeter große Bertelsmann Impfzentrum auf dem Arvato-Betriebsgelände an der Reinhard-Mohn-Straße.

Gütersloher Bertelsmann-Impfzentrum im Großzelt bei Arvato an der Autobahn seine Türen. (© Bertelsmann)

Gütersloher Bertelsmann-Impfzentrum im Großzelt bei Arvato an der Autobahn seine Türen. (© Bertelsmann)

Bis Ende Januar wurden dort insgesamt fast 10.000 Impfungen vorgenommen. Zum Geburtstag von Liz Mohn spendete Bertelsmann der Stadt den ersten inklusiven Kinderspielplatz Güterslohs und kurz vor Weihnachten gingen zum 15. Mal 25.000 Euro an die Bielefelder Palliativ-Initiative ‚Der Weg nach Hause‘. Insgesamt hat Bertelsmann damit die Initiative seit 2006 mit rund 400.000 Euro unterstützt.

Reinhard Mohn wäre im Jahr 2021 100 Jahre alt geworden. Die Stadt Gütersloh benannte vor diesem Hintergrund eine Straße nach ihrem Ehrenbürger. Fotos (© Bertelsmann)

Reinhard Mohn wäre im Jahr 2021 100 Jahre alt geworden. Die Stadt Gütersloh benannte vor diesem Hintergrund eine Straße nach ihrem Ehrenbürger. Fotos (© Bertelsmann)

Ein Highlight war darüber hinaus die Würdigung des Bertelsmann-Nachkriegsgründers Reinhard Mohn, der im Jahr 2021 100 Jahre alt geworden wäre. Die Stadt Gütersloh benannte vor diesem Hintergrund eine Straße nach ihrem Ehrenbürger.

Bertelsmann plant auch für das laufende Geschäftsjahr 2022 hohe Investitionen in seine Firmen und Bereiche am Standort Gütersloh. Am 31. März 2022 verkündet das Unternehmen seine Geschäftszahlen für das Jahr 2021.

Über Bertelsmann

Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören das Entertainmentunternehmen RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fondsnetzwerk Bertelsmann Investments. Mit rund 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 17,3 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern. Bertelsmann verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030.

IT-Sicherheit, Datenschutz und Arbeitsrecht: Herausforderungen an ein langfristiges Homeoffice

Bielefeld. Ob je nach Bedarf, an festen Tagen oder für längere Perioden – die dauerhafte Implementierung der Arbeit im Homeoffice stellt deutsche Unternehmen vor zahlreiche Fragen. In einer Online-Veranstaltung am Donnerstag, den 17. März, informieren Fachleute der FH Bielefeld über Vorgaben und Maßnahmen für ein sicheres und rechtskonformes Arbeitskonzept und bieten Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch.

Herausforderungen-an-ein-langfristiges-Homeoffice_Schmidtmann.jpg

Herausforderungen-an-ein-langfristiges-Homeoffice_Schmidtmann- Fotos: © P.Pollmeier/FH Bielefeld.jpg

Bielefeld (fhb). Homeoffice überall da, wo es möglich ist, heißt es noch bis zum 19. März im Infektionsschutzgesetz. Möglich ist vieles, wenn die Internetverbindung stimmt und man Platz für den Arbeitsplatz in der Wohnung findet. Mittlerweile haben die meisten Unternehmen dank Videokonferenztools und mobiler Arbeitskonzepte Wege gefunden, ihren Beschäftigten die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen. Aber sind Datenschutz, IT-Sicherheit und Arbeitsrecht auch langfristig vereinbar mit dem Homeoffice?

Expertinnen und Experten sind sich sicher: Ein Weg zurück in das klassische Büro-Arbeitsmodell ist auch nach dem Ende der Pandemie unwahrscheinlich. Vor welchen Herausforderungen Unternehmen – von der IT über die Personalabteilung bis zu den Beschäftigten – dabei stehen, darüber informieren Fachleute vom Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule (FH) Bielefeld in einer Online-Veranstaltung am Donnerstag, den 17. März, von 16 – 18 Uhr.

Kleine und mittelständische Unternehmen waren oftmals unvorbereitet

Rückblick, März 2020: Von heute auf morgen war das Homeoffice für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Deutschland eines der wichtigsten Themen, um arbeitsfähig zu bleiben. „Während die meisten größeren Unternehmen bereits vorher Erfahrungen mit alternierender Telearbeit gesammelt hatten, traf den Großteil der kleinen und mittleren Unternehmen diese Situation unvorbereitet“, so Prof. Dr. Achim Schmidtmann, Professor für Wirtschaftsinformatik an der FH Bielefeld.

Von der Bereitstellung betrieblicher Laptops über die Beschaffung datenschutzkonformer Software bis hin zur Neuorganisation der Arbeitsabläufe – mittlerweile sind auch die meisten kleineren und mittleren Unternehmen gut auf die neuen Anforderungen eingestellt. Anfängliche Kommunikationsprobleme wurden beispielsweise durch den Einsatz verschiedener Videokonferenztools wie Zoom oder Teams gelöst, und die Installation eines Virtual Private Network (VPN) ermöglichte den Zugriff auf das Firmennetzwerk von zu Hause.

 „The New Normal“: Flexible Arbeitskonzepte sind die Zukunft

Zwar haben mobile Arbeitskonzepte auch ihre Grenzen – so kann nicht jeder Job im Homeoffice erledigt werden, die Trennung von Arbeit und Beruf will auch gelernt werden. Aber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben spätestens während der Pandemie festgestellt, dass die neue „Heimarbeit“ für beide Seiten viele Vorteile besitzt und vielfach zum Normalfall wird. Auch Prof. Dr. Christiane Nitschke, Professorin für Wirtschaftsrecht, teilt diese Ansicht: „Möglicherweise werden Unternehmen aufgrund eines zukünftigen Rechtsanspruchs auch ohne Pandemie oftmals dazu gezwungen sein, Homeoffice-Regelungen anzubieten. Umso wichtiger ist es, dass die bisher gefundenen Lösungen auch langfristig tragbar sind.“

Denn: Einen einfachen Weg zurück in die bisherigen Nur-Büro-Routinen wird es nicht geben, flexible Konzepte werden in Zukunft gefragt sein. „Das Ziel lautet, ein einfaches und langfristig nutzbares, mobiles Arbeitskonzept zu entwickeln, das die Wünsche von Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen berücksichtigt“, so Prof. Schmidtmann. „Dafür müssen die derzeitigen Lösungen, die schnell und kurzfristig umgesetzt wurden, in Bezug auf IT-Sicherheit, Datenschutz und Rechtskonformität noch einmal ganz genau beleuchtet werden.“

IT-Sicherheit und Arbeitsrecht im Homeoffice aufwändiger als im Büro

Fest steht: Die Arbeit im Homeoffice hat uns alle noch einmal abhängiger von funktionierenden und sicheren IT-Systemen gemacht. „Eine gute IT-Sicherheit ist im Homeoffice aufwändiger als im Büro“, betont Prof. Schmidtmann. „Informationssicherheit im Homeoffice bedeutet nicht nur Gerätesicherheit, sondern auch Kommunikationssicherheit und Verhaltenssicherheit zu gewährleisten.“ Denn neben technischen Mängeln ist die größte Schwachstelle oft der Mensch, der unbedarft auf Links klickt oder schädliche Anhänge öffnet, so Schmidtmann.

Unternehmen sind in diesem Feld zudem mit Rechtsfragen rund um Arbeitszeit, Arbeitsschutz oder Datenschutz konfrontiert. Wie kann ich meinen arbeitsschutzrechtlichen Arbeitgeberpflichten ohne Zugang zur Wohnung des Arbeitnehmers nachkommen? Darf ich als Arbeitnehmer meinen betrieblichen Homeoffice-Rechner auch privat benutzen? Was bedeutet es für den Arbeitgeber, wenn er dies gestattet? „Die Fragen sind zahlreich und die Einhaltung aller Regelungen stellen den Arbeitgeber häufig vor ein Dilemma“, so Prof. Dr. Christiane Nitschke. „Für eine praxistaugliche und gleichzeitig rechtskonforme Umsetzung der Arbeit im Homeoffice bedarf es letztlich einer Novellierung des juristischen Regelwerks auf nationaler und im Bereich des Arbeitszeitrechts möglichst auch auf europäischer Ebene.“

80:20 Regel: Mit wenigen Maßnahmen viel mehr Sicherheit

Doch die FH-Fachleute betonen: Viele Probleme lassen sich bereits durch einfache Maßnahmen lösen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können beispielsweise durch Schulungen für IT-Sicherheit sensibilisiert werden. Durch die Implementierung und Überwachung von IT-Sicherheitsmaßnahmen können Unternehmen ihr Bußgeldrisiko nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zudem erheblich reduzieren. Prof. Schmidtmann: „20 Prozent der möglichen IT-Sicherheitsmechanismen liefern, wenn korrekt eingesetzt, 80 Prozent Schutz vor potentiellen Bedrohungen!“

Empfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Hilfestellung gibt in Deutschland auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Mit dem „IT-Grundschutz“ hat die Behörde grundlegende Sicherheitsmaßnahmen und Schutzprogramme für Unternehmen zusammengestellt, die Empfehlungen zu unterschiedlichen Aspekten der Informationssicherheit enthalten.

Experte für die BSI-Richtlinien ist Prof. Dr. Jörg-Michael Keuntje. Der Professor für Wirtschaftsinformatik weiß: „Informationssicherheit im Homeoffice spielt an vielen Stellen im BSI-Grundschutz eine Rolle, nicht nur in den Bausteinen, die sich speziell damit befassen“, so Keuntje. In der Online-Veranstaltung gibt er einen Überblick über die umfassenden Dokumente und die relevanten Regelungen und Maßnahmen. „Ein entscheidender Faktor bei der Gefahrenbeurteilung ist beispielsweise, ob im Homeoffice private oder unternehmenseigene Geräte genutzt werden“, so Keuntje.

Sie wollen mehr erfahren?
Der Virtual Round Table zu IT-Sicherheit am Donnerstag, 17. März, bietet dazu die Möglichkeit.

In der Online-Veranstaltung „Trends und Herausforderungen des langfristig sicheren Homeoffice“ befassen sich Prof. Dr. Christiane Nitschke, Prof. Dr. Achim Schmidtmann und Prof. Dr. Jörg-Michael Keuntje vertieft mit diesen Fragestellungen Anschließend diskutieren die Fachleute mit den Teilnehmenden die Abläufe des Umstiegs, die Erfahrungen bis zum jetzigen Zeitpunkt und weitere Planungen. Ergänzende Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung unter www.fh-bielefeld.de/wirtschaft/itsur


Auf einen Blick: 

„Trends und Herausforderungen des langfristig sicheren Homeoffice“
Donnerstag, 17. März 2022, 16 – 18 Uhr, via Zoom
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.fh-bielefeld.de/wirtschaft/itsur

OWL ist führende Digitalregion in Deutschland

Ostwestfalen-Lippe. . Ostwestfalen-Lippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. Darin waren sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, sowie aus NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst, Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Verkehrsministerin Ina Brandes einig. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress Digitale Zukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts. Die Veranstalter – Digitale Modellregion OWL, Heinz Nixdorf Stiftung und OstWestfalenLippe GmbH – waren begeistert von den Ergebnissen und der enormen Resonanz mit 200 Teilnehmer*innen vor Ort und insgesamt 1.900 Besucher*innen im Livestream. Als Initiatoren wollen sie den Erfahrungsaustausch und die Übertragung guter Lösungen in die ganze Region vorantreiben. Und auch neue Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Resilienz, Fachkräftesicherung und Quantencomputing gemeinsam angehen.

 Über 2000 Besucherinnen und Besucher bei Digitalkongress in OWL Foto: Besim Mazhiqi

Über 2000 Besucherinnen und Besucher bei Digitalkongress in OWL Foto: Besim Mazhiqi

„OWL zeichnet sich dadurch aus, dass die Digitalisierung als Chance gesehen wird, nicht als Herausforderung. Dabei werden Spitzentechnologie und Agilität verbunden“, machte Ministerpräsident Hendrik Wüst deutlich. Mit dem Spitzencluster it´s OWL sei die Region deutschlandweit führend im Bereich Industrie 4.0. Auch bei der Digitalisierung der Verwaltung und im Bereich Quantencomputing setze OWL bundesweit Maßstäbe.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht die Gefahr, dass Deutschland als Innovationsstandort zurückfalle. „Wir sind eine Erfindernation und müssen unsere Forschungsstärke nutzen. OWL ist eine sehr dynamische Region. Der Spitzencluster it´s OWL zeigt erfolgreich, wie der Technologietransfer aus der Wissenschaft in den Mittelstand funktioniert. Davon braucht es mehr in Deutschland“, so Stark-Watzinger weiter.

Modellhafte Anwendungen aus OWL für ganz Deutschland – aber auch neue Herausforderungen
Dabei ist die Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiger Standortfaktor. NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung der Verwaltungen in Nordrhein-Westfalen entschieden voranzutreiben. „Die Digitale Modellregion OWL hat dafür wichtige Pionierarbeit geleistet und viele Anwendungen erfolgreich entwickelt. Davon kann jetzt das ganze Land profitieren. Von den fünf Modellregionen in NRW ist OWL die Nummer eins“, lobte Pinkwart.

NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes unterstrich die Bedeutung der Region für die vernetzte Mobilität in Nordrhein-Westfalen. So werde im Rahmen des REGIONALE-Projekts „E-Line-Carsharing“ deutschlandweit erstmalig ein neuer Ansatz erprobt, im ländlichen Raum die Lücke zwischen Bahnhof und der eigenen Haustür zu schließen. Auf definierten Linien werden kleinere Siedlungen in Borgholzhausen mit Elektro-Fahrzeugen an den vorhandenen ÖPNV angebunden. Man fährt selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzer*innen eines Nahverkehrstickets kostenlos.

Die Diskussion auf dem Kongress machte allerdings auch neue Herausforderungen für OWL und Deutschland deutlich. Dazu gehört aktuell vor allem der Fachkräftemangel. „Der Anteil der Top-Absolventen der Hochschulen, die in die Wirtschaft gehen sinkt kontinuierlich, da viele von ihnen eigene Unternehmen gründen“, erläutert Christoph Keese, Autor und Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH, der lange im Silicon Valley gearbeitet hat.

Normalerweise liefen Innovationszyklen nacheinander. Derzeit müssen Unternehmen aber in vielen Bereichen mit revolutionären Umbrüchen umgehen, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit, Resilienz, Energieversorgung und Quantencomputing. „Dafür braucht es Mut, Neugierde, Augenmaß und Unternehmertum. Alle diese Eigenschaften vereint OWL“, so Keese weiter.

Anpacken und weitermachen!
Vor diesem Hintergrund sind sich die Veranstalter des Digitalkongresses einig, dass sie anpacken und weitermachen wollen. Paderborns Chief Digital Officer Christiane Boschin-Heinz resümiert: „Die kreativen Projekte und das großartige Feedback auf dem Kongress haben eindrucksvoll gezeigt, dass OWL sehr gut im Rennen ist. Besser und schneller vorankommen können wir aber immer noch. Die Digitalisierung birgt noch viel Potential für die Serviceorientierung in den Verwaltungen, individuelle Mobilität, Teilhabe und Ehrenamt.“
Dafür müssen die Kräfte und Aktivitäten in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik noch stärker gebündelt und intensiviert werden. Die OstWestfalenLippe GmbH ist eine gute Plattform dafür. „Mit unserer Strategie OstWestfalenLippe 2025 haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, um die neuen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dazu werden wir Bedarfe aus der Region aufnehmen, modellhafte Lösungen entwickeln und Unterstützungsangebote für Unternehmen und Verwaltungen schaffen. Der Kongress war dafür ein bedeutender Meilenstein und hat viele Impulse gegeben.“

Nikolaus Risch, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung ist begeistert von der Resonanz und den Ergebnissen des Kongresses: „Wir haben ein einzigartiges Forum geschaffen, die vielen kreativen Köpfe aus der Region zusammenzubringen. Das Kongressformat mit Impulsvorträgen, die sich in jeweils drei Minuten präsentiert haben, hat hervorragend funktioniert. Und dass wir so viele Interessenten gewinnen, hätte ich kaum für möglich gehalten. Ich bin überzeugt, dass wir Wege finden, in etwa zwei Jahren dieses Kongressformat mit aktualisierten und spannenden neuen Inhalten wieder im HNF anzubieten.“

Anzeige

EDEKA Minden-Hannover übergibt 3.000-Euro-Spende an den Landesverband der Tafeln in Nordrhein-Westfalen

Minden. „Doppelt punkten“ und „Aufrunden bitte!“ – mit diesen beiden Aktionen riefen die Märkte der EDEKA Minden-Hannover im vergangenen Jahr die Kunden dazu auf, für Bedürftige zu spenden. Insgesamt 30.500 Euro sind dabei zusammengekommen, die an die Landesverbände der Tafeln im Geschäftsgebiet der EDEKA Minden-Hannover übergeben werden. 3.000 Euro davon gingen jetzt an den Landesverband der Tafeln in Nordrhein-Westfalen.

"Tafel Nordrhein-Westfalen/Petra Jung" © EDEKA Minden-Hannover Stiftung

„Tafel Nordrhein-Westfalen/Petra Jung“ © EDEKA Minden-Hannover Stiftung

Die EDEKA-Kunden hatten vor ein paar Monaten bei ihrem Einkauf die Möglichkeit, die Landestafeln mit Geldspenden zu unterstützen. Möglich war dies durch die DeutschlandCard-Aktion „Doppelt Punkten“. Dabei konnten die Kunden einen „2-fach-punkten-Coupon“ an der Kasse einlösen und somit für ihren Einkauf die doppelten Punkte erhalten. Die gleiche Punktanzahl ging als Geldspende an die Landestafeln. Dabei kam eine Summe von 10.500 Euro zusammen. Zusätzlich gab es die Option, ganz einfach an der Kasse eine kleine Summe zugunsten der Tafeln zu spenden. Die Kunden konnten sich durch die Nennung des Aktionsstichwortes „Aufrunden bitte!“ aktiv dafür entscheiden, den Cent-Betrag ihres Gesamtbons auf den nächsten vollen Euro aufzurunden. Dieser aufgerundete und mehr gezahlte Cent-Betrag ging ebenfalls in den Spendentopf für die Landestafeln. So kamen alleine durch diese Aktion noch einmal 20.000 Euro zusammen.

„Es ist schön zu sehen, dass wir mit unseren Aktionen Aufmerksamkeit für eine so wichtige Einrichtung schaffen können. Wir freuen uns, dass wir mit der Spende nun auch den Landesverband der Tafeln in

Niedersachsen und Bremen unterstützen können“, betont Bettina Stolt, Koordinatorin Nachhaltigkeit bei der EDEKA Minden-Hannover. Während der Corona-Pandemie haben die Tafeln enorm viel geleistet und gleichzeitig deutlich weniger Geldspenden sammeln können. Wichtige finanzielle Mittel, die unter anderem für die Miete der Räumlichten, Strom, Wasser oder für die Fahrzeuge benötigt werden.

Bereits seit mehr als 30 Jahren besteht die Kooperation und enge Zusammenarbeit der EDEKA MindenHannover mit der Tafel, ebenso lange unterstützen insbesondere auch die Einzelhändler die Arbeit der lokalen Tafeln mit Produkt- und Geldspenden. Dabei werden immer wieder besondere Maßnahmen initiiert, wie die jährliche Aktion „Kauf eins mehr!“. Hier können die Kunden Lebensmittelspenden für Bedürftige im Markt kaufen und in einer Box als Spende abgeben.

Mit einem Außenumsatz von 10,6 Milliarden Euro und rund 76.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich der selbstständigen Einzelhändler) ist die EDEKA Minden-Hannover die umsatzstärkste von insgesamt sieben Regionalgesellschaften im genossenschaftlich organisierten EDEKA-Verbund. Sie besteht im Kern seit 1920, erstreckt sich von der niederländischen bis an die polnische Grenze und umfasst Bremen, Niedersachsen, einen Teil von Ostwestfalen-Lippe, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Zwei Drittel der insgesamt 1.469 Märkte sind in der Hand von selbstständigen EDEKA-Einzelhändlern. Zum Unternehmensverbund gehören darüber hinaus mehrere Produktionsbetriebe, darunter die Brot- und Backwarenproduktion Schäfer’s, die Produktion für Fleisch- und Wurstwaren Bauerngut sowie das Traditionsunternehmen für Fischverarbeitung Hagenah in Hamburg.

Engpässe und Ukrainekrieg bremsen den Aufschwung

Ostwestfalen-Lippe. Die Ostwestfälische Industrie geht zwar konjunkturell gestärkt in die nächsten Monate, die Auftragsbücher sind in vielen Firmen gut gefüllt. Doch die Folgen des Ukrainekrieges, sich noch weiter verschärfende Lieferengpässe, Abbruch oder Aussetzung von Geschäftsbeziehungen und dramatisch steigende Energie- und Rohstoffkosten stellen das Verarbeitende Gewerbe vor große Herausforderungen.

räsentierten die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022 für die Industrie: IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden, IHK-Präsident Wolf D. Meier-Scheuven, IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke und stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe (v.r.), Foto: IHK

räsentierten die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022 für die Industrie: IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden, IHK-Präsident Wolf D. Meier-Scheuven, IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke und stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe (v.r.), Foto: IHK

Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrskonjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), die am 9. März in einem Pressegespräch vorgestellt wurde. IHK-Präsident Wolf D. Meier-Scheuven: „Hinzu kommen die zu bewältigenden Herausforderungen aus der digitalen Transformation, den Klimaschutzanforderungen und der sich verändernden Rolle Chinas in der Weltwirtschaft.“

Die Umfrage fand von Mitte Januar bis Mitte Februar statt. Daran beteiligten sich insgesamt 2.002 Unternehmen mit 146.937 Beschäftigten aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung, darunter 341 Industriebetriebe mit 74.297 Beschäftigten.

„Die angespannte Lage vor der Eskalation in der Ukraine ist in die Bewertungen der Unternehmen zwar schon eingeflossen, die Entwicklungen seit dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine aber nicht. Eine ökonomische Bewertung der Auswirkungen des Krieges auf die ostwestfälische Wirtschaft ist schwierig. Die Konsequenzen für die Unternehmen werden vielfältig sein, ich denke hier an Rohstoff- und Lieferengpässe, Nachfrageausfall und verschiedensten Einfluss auf die Niederlassungen oder Handelspartner unserer ostwestfälischen Unternehmen in der Ukraine und Russland.

Wir können die Folgen und deren Dauer noch nicht abschließend bewerten. Wir meinen aber, dass unsere Konjunkturumfrage trotzdem eine gute Basis für die Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostwestfalen darstellt“, erklärte Meier-Scheuven.

So ist der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Einschätzungen der momentanen Lage und die Zukunftserwartungen gleichermaßen berücksichtigt, für die gesamte ostwestfälische Wirtschaft von 139 Punkten im Herbst vorigen Jahres auf aktuell 131 gesunken. Die 100er-Linie steht für eine ausgeglichene Stimmung, wenn sich Optimisten und Pessimisten im Saldo die Waage halten. Der Indexwert für die ostwestfälische Industrie ist nur geringfügig von 148 auf 146 Punkte gesunken.

Die Einschätzungen zur momentanen Geschäftslage liegt mit 69 Prozent „gut“-Nennungen im Vergleich zum Herbst unverändert auf einem sehr hohen Niveau. Stark verbessert habe sich in den zurückliegenden zwölf Monaten die Produktionsauslastung: In 46 Prozent der Unternehmen sei die Produktionskapazität zu über 95 Prozent ausgelastet, nur jeder zehnte Betrieb zu unter 80 Prozent. Die Bewertung der derzeitigen Ertragslage bleibt dabei ebenfalls stabil und positiv: 55 Prozent bewerteten sie mit „gut“, zwölf Prozent mit „schlecht“.

Darüber hinaus wollen 55 Prozent der Industriebetriebe ihre Beschäftigung ausweiten, fünf Prozent abbauen. Der IHK-Präsident: „Das sind grundsätzlich gute Nachrichten für den Arbeitsmarkt, wenn das gesuchte Personal denn zu finden ist“. Denn eines der größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Industrie ist der Personalmangel (62 Prozent).

Die größten Risiken sind gegenwärtig aber die Lieferengpässe, die das Wachstum ausbremsen, und die Rohstoff- sowie Energiepreise. 88 Prozent der Betriebe bezeichnen die Rohstoffpreise und 76 Prozent die Energiepreise als Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

Meier-Scheuven: „Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft werden nicht einfacher. Die Liste der Herausforderungen für die Wirtschaft ist durch den Ukraine-Krieg noch länger geworden. Insofern müssen wir bei allen Entscheidungen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft im Blick behalten. Die bevorstehenden Transformationen bei Digitalisierung und Klimaschutz, aber auch bei Steuern oder Bürokratie werden uns ohnehin auf eine harte Probe stellen.“

„Die in weiten Teilen der Industrie wieder sehr positiv eingeschätzte aktuelle Geschäftslage kann ich mit Blick auf die Zahlen der amtlichen Statistik bestätigen“, hob IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke bei der Vorstellung der Zahlen zum Verarbeitenden Gewerbe hervor. Demnach betrugen die Gesamtumsätze der Industrie in Ostwestfalen 2021 in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten 45,3 Milliarden Euro (+ 6,3 Prozent).

Motor des Umsatzwachstums sei dabei vor allem der Export gewesen, denn die Auslandsumsätze stiegen um 9,6 Prozent auf gut 18,1 Milliarden Euro an. Die Exportquote in Ostwestfalen betrage damit aktuell 40,0 Prozent. Auch die Inlandsumsätze konnten zulegen, und zwar um 4,2 Prozent auf 27,2 Milliarden Euro. Im Jahresdurchschnitt waren in Ostwestfalens Industrie mit 169.318 Frauen und Männern nahezu genauso viele wie im Vorjahresvergleich beschäftigt.

Anzeige

Gemeinsam erfolgreich für den Trinkwasserschutz

Gütersloh. Es ist eine Erfolgsgeschichte für den örtlichen Trinkwasserschutz, die jetzt erneut in die Verlängerung geht: Bereits zum siebten Mal haben die Stadtwerke Gütersloh gemeinsam mit lokalen Landwirten und den Gemeindewerken Herzebrock-Clarholz eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, in der sich alle Vertragsparteien zum nachhaltigen Schutz der Grundwasserressourcen in den Gewinnungsgebieten verpflichten.

Sie setzen die Erfolgsgeschichte gemeinsam fort: (von links) Koopera-tionsberater Martin Schmalenstroer, Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda, Andreas Westermeyer (Kreisverbandsvorsitzender), Dr. Mechtild Meier (Stadtwerke Gütersloh), Heiner Kollmeyer (Kreis-landwirt), Marco Schröder (Gemeindewerke Herzebrock-Clarholz) und Andreas Großewinkelmann (Beiratsvorsitzender und Landwirt).

Sie setzen die Erfolgsgeschichte gemeinsam fort: (von links) Koopera-tionsberater Martin Schmalenstroer, Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda, Andreas Westermeyer (Kreisverbandsvorsitzender), Dr. Mechtild Meier (Stadtwerke Gütersloh), Heiner Kollmeyer (Kreis-landwirt), Marco Schröder (Gemeindewerke Herzebrock-Clarholz) und Andreas Großewinkelmann (Beiratsvorsitzender und Landwirt).

Gewässerverträgliche Landwirtschaft sorgt für hochwertiges Trinkwasser
„Qualitativ hochwertiges Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge“, sagt Kooperationsberater Martin Schmalenstroer von den Stadtwerken Gütersloh. „Und die beginnt bei uns schon bevor wir das Grundwasser an die Oberfläche fördern.“ Die Kooperation mit den in den Wasser-Schutzgebieten ansässigen Landwirten sei dabei ein besonders wichtiger Baustein. Denn: Eine gewässerverträgliche Landwirtschaft wirkt sich unmittelbar auf die Qualität des Grundwassers aus. Ziel der Kooperationsvereinbarung sind beispielsweise die Reduktion des Nitrateintrages in das Grund- und Oberflächenwasser sowie die Vermeidung des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser.

Insgesamt 87 Landwirte haben sich freiwillig zur Teilnahme an der Kooperationsvereinbarung verpflichtet. Sie bewirtschaften rund 1440 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in den Wasserschutzgebieten der Stadtwerke und der Gemeindewerke. Damit decken sie rund 73 Prozent aller Nutzflächen in den Wasserschutzgebieten ab.

Zusammenarbeit zahlt sich aus: Nitratwerte deutlich unter Grenzwert
„Das Hauptaugenmerk der Kooperationspartner liegt auf der Reduzierung des Nitratgehalts im Grundwasser“, unterstreicht Schmalenstroer, der mit allen Landwirten in engem Austausch steht. Im Rahmen des sogenannten N-min-Programms erarbeitet er beispielsweise Bewirtschaftungsmethoden und Düngepläne für ein gutes Nebeneinander von land- und wasserwirtschaftlicher Nutzung in den Wassergewinnungsgebieten. Gülleeinsatztermin, Ausbringungstechnologie, Zwischenfruchtanbau und die Berechnung der Stickstoffobergrenze sind nur einige Maßnahmen des umfangreichen Katalogs. „Unser Einsatz lohnt sich“, freut sich der Kooperationsberater. Denn: Im Gegensatz zu anderen NRW-Landesteilen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich. Durch die zielgerichtete Kooperation liegt der Nitratgehalt heute deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Den größten Erfolg verzeichnen die Kooperationspartner im Gewinnungsgebiet Spexard. Dort konnte der Wert seit Kooperationsbeginn im Jahr 1992 nahezu halbiert werden. Martin Schmalenstroer ist überzeugt: „Gemeinsam schaffen wir es, immer wieder über den Tellerrand zu schauen und zielorientiert zu handeln. Nur so kann eine umfassende Vorsorge beim Gewässerschutz im Sinne von Verbrauchern, Landwirten und Wasserversorgern gelingen.“

Hintergrund

Die erste Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung erfolgte im Jahr 1992
Vertragspartner sind der Landwirtschaftliche Kreisverband Gütersloh im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V., die Kreisstelle Gütersloh der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Stadtwerke Gütersloh und die Ge-meindewerke Herzebrock-Clarholz
Mit der erneut unterzeichneten Vereinbarung zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft werden Ziele und Maßnahmen zum Trink- und Grundwasserschutz für weitere fünf Jahre verbindlich festgeschrieben
Die Gewässerschutz-Maßnahmen werden von den beteiligten Wasserversorgern finanziell und durch Beratung unterstützt. Der Beirat der Kooperation entscheidet schließlich über die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel.

Anzeige

Vom Wohnzimmer im Freien bis zum Gemüse im Hochbeet

Die Landesgartenschau 2023 in Höxter zeigt, wohin die Trends im Garten gehen. Jetzt wurden die Verträge für die acht Hausgarten-Beispiele unterzeichnet.

VertragsunterzeichnungGaleriegärten

Vertragsunterzeichnung Galeriegärten: LGS-Geschäftsführer Jan Sommer (vorne v.l.), Helmut Rüskamp (Vorstand Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege), Bürgermeister Daniel Hartmann und Christoph Lau (Verband für Garten-,Landschafts- und Sportplatzbau) mit den beteiligten Gartenlandschaftsbau-Unternehmern bei der Vertragsunterzeichnung im Höxteraner Rathaus. Foto: LGS 2023 Höxter/Manuela Puls

Höxter. Anregungen für die Gestaltung des heimischen Garten – das erhoffen sich viele Besucher von einer Landesgartenschau. Deswegen sind die Hausgartenbeispiele  regelmäßig ein besonderer Anziehungspunkt auf dem Gelände. Acht solcher Gärten wird die LGS 2023 in Höxter auf dem Wall gleich an der Stadtmauer bekommen. Die Verträge mit den beteiligten Unternehmen aus der Region wurden jetzt im historischen Höxteraner Rathaus unterschrieben.

Die Garten- und Landschaftsbaubetriebe haben schon viele Ideen für die insgesamt 2.200 Quadratmeter große Fläche.  Zum Beispiel soll es einen Gemüsegarten mit Hochbeeten aus Eichenbalken und Outdoor-Küche geben. „Mit einer kleinen Bienennährwiese drumherum – ein gedeckter Tisch für Menschen und Insekten“, schwebt Frank Schröder vom gleichnamigen GaLaBau-Betrieb aus Lage vor, der mit seinen Mitarbeitern derzeit auch auf mehreren Gartenschau-Baustellen aktiv ist.  Seit dem Corona-Lockdown gehe der Trend zum Pool, zum großen Grill oder zur Selbstversorgung aus dem eigenen Garten.  Schröder will auch zeigen, wie man Schädlinge auf natürliche Weise vom Gemüse fernhalten kann: „Zum Beispiel mit Tagetes zwischen den Kohlköpfen.“

Drei Unternehmen aus dem Kreis Höxter haben sich zusammengetan und gestalten einen gemeinsamen Hausgarten für die Landesgartenschau. „Wir denken an ein Wasserelement, eine modellierte Landschaft mit verschiedenen Höhen, Formgehölzen, Stauden und Gräsern, die eine harmonische Einheit bilden“, verspricht Christian Böhner von Kreative Gärten aus Bad Driburg. Auch die Kollegen Tegetmeier aus Brakel und Pöhler aus Bad Driburg-Reelsen machen mit in der Arbeitsgemeinschaft. Der gemeinsame Auftritt ist für alle Beteiligten eine Premiere: „Wir wollen Kunden erreichen und Werbung für unseren Berufsstand machen“, ergänzt Michael Pöhler aus Reelsen. Denn es mangelt der Branche momentan nicht auf Aufträgen, sondern an Mitarbeitern.  Das Thema Nachwuchswerbung für den GaLaBau auf der Landesgartenschau aufzugreifen, kann sich LGS-Geschäftsführer Jan Sommer gut vorstellen. Es könnten Ideen wie ein „Tag der grünen Berufe“ entwickelt werden.

Die Landschaftsarchitektur-Studierenden der Hochschule in Höxter sind ebenfalls an einem der sogenannten Galeriegärten beteiligt, den Firma Gerber aus Exertal umsetzen wird. In einem sogenannten  Phasengarten soll  die Entstehung eines Gartens als Prozess gezeigt werden – von der Idee über die Planung bis zur schrittweisen Umsetzung. „Es ist eben nicht damit getan, beim Gartencenter einen Einkaufswagen vollzumachen und fertig ist der Garten“, erklärt Thomas Gerber. Dadurch solle den Gartenschau-Besuchern auch bewusst gemacht werden, wie sich die Kosten zusammensetzen.

Eine Art „Wohnzimmer im Freien“ will Rainer Stolle aus Lichtenfels-Sachsenberg schaffen. „Ein Garten, der Energien aktiviert und Entspannung bringt.“  Geplant sei eventuell ein Tiny-Haus mit Dachbegrünung als Büro im Garten, verrät Landschaftsarchitektin Barbara Sörries-Herrnkind.  Hans-Joachim Kleimann aus Herford möchte einen japanischen Garten mit Bonsais und anderen ausgefallenen asiatischen Gehölzen präsentieren.

Ein weiterer Garten (232 Quadratmeter) ist noch zu vergeben, es könnte also noch ein Betrieb hinzukommen. Die Schaugärten aus dem Wall sollen von einem Holzsteg wie Bilder in einer Galerie umrahmt werden. Zusätzlich wird es den sogenannten Landschaftsgärtnertreff des Verbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL NW) auf dem Wall geben. „Wir wollen das Thema Sicht- und Lärmschutz im Garten aufgreifen und zum Beispiel zeigen, wie man Wände vertikal begrünen kann“, erklärt Referentin Lisa Jung.  Auch bei den Galeriegärten verortet ist der Gewinner-Garten des „Green Mix Garden“-Wettbewerbs vom Bund deutscher Landschaftsarchitekten. Den hatten zwei Studentinnen der Technischen Hochschule OWL in Höxter mit einem Konzept gewonnen, bei dem vermeintliches Unkraut bewusst in Szene gesetzt wird.

Die Verantwortlichen vom nordrhein-westfälischen Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau freuen sich, dass sich viele Unternehmen gefunden haben, die sich auf der Landesgartenschau in Höxter engagieren wollen. „Die Hausgartenbeispiele – das ist das, was der Privatkunde auf einer Gartenschau sehen will“, betont Karl Jänike, Geschäftsführer  und Referent für Landschaftsgärtnerische Fachgebiete.  Auch Helmut Rüskamp, Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege in NRW (LAGL NW) kam zur Vertragsunterzeichnung nach Höxter.  Es tue sich viel in Höxter, die ganze Stadt werde im Zuge der LGS umgestaltet. „Nicht jede Stadt bekommt eine LGS. Das ist ein mutiger Schritt für Höxter, weil hier in zwei bis drei Jahren geschaffen wird, wofür andere 20 Jahre brauchen“, sagte Rüskamp im historischen Rathaus.

Junge Fachkräfte mit guten Berufschancen bei Miele

Gütersloh. Über den Abschluss ihres Dualen Bachelorstudiums freuen sich 18 Nachwuchskräfte bei Miele. Die Geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann gratulierten ihnen jetzt im Rahmen einer digitalen Feierstunde zu ihren sehr guten Prüfungsleistungen. Auch Christine Bohmann, Leiterin der Aus- und Weiterbildung, Ausbildungsleiter Thomas Meyer sowie die Ausbilderinnen und Ausbilder beglückwünschten die jungen Fachkräfte.

Dual Studierende feiern erfolgreichen Studienabschluss-Notendurchschnitt der Bachelorzeugnisse bei 1,75.Foto: Miele

Dual Studierende feiern erfolgreichen Studienabschluss-Notendurchschnitt der Bachelorzeugnisse bei 1,75.Foto: Miele

Im Rahmen ihrer Studiengänge haben sie neben den Theoriephasen an der Hochschule einen Ausbildungsberuf erlernt oder Praxisblöcke im Unternehmen absolviert. Bis auf einen Absolventen bleiben alle im Unternehmen und sind bereits an ihren Arbeitsplätzen im Einsatz. Zwei von ihnen nehmen bald ein berufsbegleitendes Masterstudium auf, ein weiterer Absolvent plant, ein Vollzeit-Studium anzuschließen. „Wir freuen uns, dass so viele von euch bei Miele bleiben“, sagte Thomas Meyer. Christine Bohmann stellte die verschiedenen Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten vor. Sie lud die jungen Leute ein: „Kommt gerne zu uns, wenn ihr Fragen zur Weiterbildung habt. Wir begleiten euch auch in Zukunft auf eurem Weg.“

Markus Miele gab einen Überblick über die Entwicklung des Unternehmens sowie die Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. „Mit der Kombination von Theorie und Praxis im Dualen Studium haben Sie den Königsweg gewählt. Nutzen Sie insbesondere auch Ihre Kompetenzen im Bereich der digitalen Technologien, denn auf diesem Gebiet gibt es viele spannende Herausforderungen.“ Im Hinblick auf Veränderungen im Marktumfeld bezog sich Reinhard Zinkann auf das chinesische Sprichwort: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ „Sie gehören zu denen, die Windmühlen bauen. Sie bereichern unser Team, herzlich willkommen!“ Beide wünschten den Absolventinnen und Absolventen alles Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg.

Vielseitige Einsätze waren die Highlights

Als Höhepunkte der Studienzeit hoben die Nachwuchskräfte unter anderem Einsätze in einem Start-up, in der Vertriebsgesellschaft in Irland und im Bereich Smart Home hervor. Positiv bewerteten sie auch die gute Organisation des Dualen Studiums und die gelungene Abstimmung zwischen den Hochschulen und dem Unternehmen. Den besten Studienabschluss erreichte Jonas Hugo Weichenhain mit der Note 1,3. Er stellte seine Bachelorarbeit zum Thema „Integration von vernetzten Hausgeräten in Gebäudedienstleistungen“ vor und erhielt große Anerkennung der Geschäftsführenden Gesellschafter. Als Dankeschön bekam er ein Stifteset und eine Konferenzmappe.

Ihren Bachelorabschluss im Fach Betriebswirtschaftslehre erreichten Hannah Henkenjohann, Tony Klugmann (Fachrichtung Business Management), Sarah Dammann, Julian Katczynski (Fachrichtung Industrie), sowie Katharina Termünde (Fachrichtung International Business). Ein Studium der Elektrotechnik absolvierten Marvin Dreier, Andre Kuhlage und Sabrina Schulte. Jonas Hugo Weichenhain legte die Prüfung im Fach International Management for Business and Information Technology ab. David Fritzenkötter, Isabel Kranz und Dennis Withot schlossen ihr Maschinenbau-Studium ab. Kai Schormann und Katharina Werner erreichten den Bachelor im Fach Mechatronik/Automatisierungstechnik. Mario Dayan, Louis Drücker, Henning Hallmann und Carina Wellemeyer absolvierten den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen.

Über das Unternehmen: Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Bereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- und Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Luftreiniger, Waschmaschinen und Trockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Labore (Geschäftsbereich Professional). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland, je ein Werk in Österreich, Tschechien, China, Rumänien und Polen sowie die zwei Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2020 rund 4,5 Milliarden Euro (davon in Deutschland: 29,5 Prozent). In fast 100 Ländern/Regionen ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt der in vierter Generation familiengeführte Konzern etwa 20.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 11.050 davon in Deutschland. Hauptsitz ist Gütersloh in Westfalen.

Anzeige

Tanken mit dem Smartphone

Acht neue Lademöglichkeiten für Elektroautos

In Rietberg kann nun auch die Elektromobiliätt Fahrt aufnehmen. Aufgeteilt auf alle sieben Stadtteile wurden jetzt acht Ladesäulen der Stadtwerke Rietberg-Langenberg in Betrieb genommen, an denen künftig alle Elektroauto-Fahrer ihre Fahrzeuge aufladen können.

Christoph Krein, Geschäftsführer der Stadtwerke Rietberg-Langenberg, Bürgermeister Andreas Sunder, Dieter Nowak, ebenfalls Geschäftsführer der Stadtwerke Rietberg-Langenberg, sowie Vertriebsleiter Jürgen Reich und Silke Hildebrandt von der städtischen Abteilung Stadtentwicklung testen die erste E-Ladesäule an der Altern Volksschule in Neuenkirchen. Foto: Stadt Rietberg

Christoph Krein, Geschäftsführer der Stadtwerke Rietberg-Langenberg, Bürgermeister Andreas Sunder, Dieter Nowak, ebenfalls Geschäftsführer der Stadtwerke Rietberg-Langenberg, sowie Vertriebsleiter Jürgen Reich und Silke Hildebrandt von der städtischen Abteilung Stadtentwicklung testen die erste E-Ladesäule an der Altern Volksschule in Neuenkirchen. Foto: Stadt Rietberg

Rietberg. Die Stadt Rietberg investiert hier 81.000 Euro und setzt so eine Forderung des Stadtrates um, der den Ausbau der Elektroladeinfrastruktur beschlossen hatte. Darüber hinaus fließen Mittel der Stadtwerke Rietberg-Langenberg und Fördergelder des Landes NRW in den Ausbau der Ladeinfrastruktur. „Ich bin froh, dass wir mit Elektroladesäulen in allen Stadtteilen nun auch in Rietberg die nötigen Voraussetzungen für weitere E-Autos schaffen können“, sagt Rietbergs Bürgermeister Andreas Sunder. Die Stadtwerke Rietberg-Langenberg hatten die Ausschreibung der Maßnahme gewonnen und nun die Ladesäulen geliefert.

Laden dürfen und können an den Ladepunkten alle E-Autos – egal, ob die Fahrer Kunden der Stadtwerke Rietberg-Langenberg sind oder nicht. Jedoch haben Stadtwerke-Kunden den Vorteil, zu einem günstigeren Tarif »tanken« zu können. An den Ladesäulen sind Anleitungen angebracht, die den Ladevorgang detailliert erläutern.

Es gibt zwei Möglichkeiten zum Aufladen der E-Autos: Das Laden per App oder ein sogenanntes »adhoc«-Laden mit Smartphone und Kreditkarte. „Wer die TankE-App installiert, sich registriert und als Energiekunde der Stadtwerke eine Mail an edl@stadtwerke-rl.de sendet, profitiert an den Ladesäulen in Rietberg wie auch in Langenberg von den Sonderkonditionen für Kunden“, sagt Christoph Krein, Geschäftsführer der Stadtwerke Rietberg-Langenberg. Eine Kilowattstunde (kWh) kostet dann 33 Cent.

Nicht-Kunden der Stadtwerke können an den Säulen ebenfalls über die App aufladen, aber zu den Standardkonditionen von 42 Cent pro kWh.  Bei der Verwendung der App fallen keine Startgebühren oder Zeitgebühren an. Die App-Variante bietet den Nutzern zusätzliche Vorteile: Die Verfügbarkeit der Ladepunkte kann aufgerufen und dann direkt eine freie Säule angesteuert werden. Der eventuelle Suchverkehr nach einem freien Ladepunkt entfällt, das spart Nerven und Energie. Darüber hinaus kann man mit der App auch bei Partnern der Stadtwerke aus dem TankE-Netzwerk aufladen. Deutschlandweit funktioniert das an rund 2.000 Ladepunkten. „Und diese Zahl steigt weiter“, so Geschäftsführer Christoph Krein. Bei den Partnern können die Ladepreise abweichen und gegebenenfalls auch eine Start- oder Zeitgebühr anfallen. Sie werden für den jeweiligen Ladepunkt in der App angezeigt.

Für die zweite Variante, das »adhoc«-Tanken, scannen die E-Autofahrer mit ihrem Smartphone einen QR-Code auf der Ladesäule und zahlen dann per Kreditkarte. Eine Registrierung entfällt. Bei diesem Verfahren wird der Standardpreis von 42 Cent pro kWh plus zwei Euro Startgebühr abgerechnet.

An diesen Standorten stehen nun, oder in Kürze, die neuen Elektro-Ladesäulen der Stadtwerke Rietberg-Langenberg. Alle Ladesäulen sind mit zwei Ladepunkten versehen:

Bokel: Doppstraße, vor der Kirche St. Anna
Druffel: Parkplatz hinter der Herz-Jesu-Kirche (Kreuzung Zum Bürgerhaus/ Am Rothenbach)
Mastholte: Parkplatz am Sportheim, Brandstraße
Neuenkirchen: Parkplatz Alte Volksschule, Kreuzung Gütersloher Straße/ Diekamp
Rietberg:
Parkplatz Im Ennebutt,
Parkplatz an der Südtorschule,
Varensell: Parkplatz der Abtei Varensell, Hauptstraße
Westerwiehe: Parkplatz der Volksbank Delbrück-Hövelhof eG, Westerwieher Straße

Zwei weitere Punkte in Rietberg,

Anzeige-Spiekenheuer-Logo_468x60

UrbanLand Sommer lädt Menschen aus OWL zum Entdecken ein

Das Präsentationsjahr der REGIONALE 2022 zeigt mit einem Veranstaltungsprogramm Projekte und Ergebnisse in OstWestfalenLippe

Bielefeld. Zum Abschluss und als Höhepunkt des NRW-Strukturprogramms REGIONALE wird OstWestfalenLippe ein Schaufenster für gute Ideen, Modelle und Lösungen. Ab April ist die ganze Region zum „UrbanLand Sommer“ eingeladen – einem Veranstaltungsprogramm, das die Ergebnisse der gemeinsamen engagierten Arbeit von mehr als 200 regionalen Akteuren zeigt. Bei sieben großen Festen und in vielen großen und kleinen Veranstal­tungen werden die entstandenen Lösungen und Ergebnisse sowie viele der voraussichtlich rund 60 REGIONALE-Projekte für jeden Interessierten sichtbar und erfahrbar.

Diemelzauber_Warburg_©_Stadt_WarburgHansestadt_Warburg_Ruben_Emme

Diemelzauber_Warburg_©_Stadt_Warburg-Hansestadt_Warburg_Ruben_Emme

„Mit einer Vielzahl an zukunftsgerichteten Strategien und innovativen Projekten als praktische Beispiele wurden 7 Lösungen in OstWestfalen-Lippe erarbeitet, die das zukünftige Leben im UrbanLand in Stadt und Land positiv beeinflussen sollen. Sie werden im Rahmen des UrbanLand Sommers vorgestellt. Für REGIONALE-Projekte gibt es keine Blaupause, sie entstehen aus der Mitte der Gesellschaft. Das Präsentationsjahr wird diese Ideen weiter in die Region und zu den Bürgerinnen und Bürgern tragen“, ist Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen überzeugt.

REGIONALE22_PK_UrbanLand_Sommer_Gruppenbild_© OWL_GmbH

REGIONALE22_PK_UrbanLand_Sommer_Gruppenbild_© OWL_GmbH

„In der ganzen Region wird geplant, gebaut, eröffnet und in Betrieb genommen – das UrbanLand OstWestfalenLippe entsteht. Die REGIONALE hat uns in Bewegung gebracht und auch viel bewegt. Die Ergebnisse dieser gemeinsamen engagierten Arbeit wollen wir zeigen, vorstellen und zum Ausprobieren, Begehen und zum Mitmachen einladen“, ordnet Landrat Jürgen Müller, Vorsitzender des UrbanLand Boards, des Entscheidungsgremiums der REGIONALE, ein.

UrbanLand Sommer 2022

Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms sichtbar. Hierfür sind alle Projekte aufgerufen, sich zu präsentieren. Ob Tag der offenen Tür, Aktion, Ausstellung, Baustellenbegehung, Fachveranstaltung oder einfach ein Fest, die Aktivitäten sind dabei so unterschiedlich wie die Projekte selbst. Ob mit einer Eröffnung oder oft auch einem Zwischenstand. Projekte sind vielleicht noch nicht abgeschlossen, mitten in der Umsetzungsphase und zum Teil nicht baulich sichtbar. Im UrbanLand Sommer geht es darum, die Ideen lebendig werden zu lassen und die Visionen von der Zukunft öffentlich zu präsentieren.

Bielefeld-Leinewebermarkt-©-Bielefeld-Marketing

Bielefeld-Leinewebermarkt-©-Bielefeld-Marketing

Als Ankertermine veranstaltet die OstWestfalenLippe GmbH, bei der die REGIONALE 2022 angesiedelt ist, sieben große Feste gemeinsam mit den Kreisen und der Stadt Bielefeld. Hier ist die rund 300 qm große UrbanLand-Welt als große Aktions- und Informationsfläche zu Gast und macht die REGIONALE insgesamt anschaulich. Neben einem großen Kuppelzelt mit 4,25 Meter Höhe und 9,80 Meter Durchmesser sowie einer Fläche von knapp 75 m² laden sieben Outdoor-Experimentierstationen dazu ein, sich mit den Themen der REGIONALE zu beschäftigen. Daneben können sich auch Projekte vor Ort bei den Festen präsentieren. Ein Bühnenprogramm mit prominenten Gästen lädt bei jedem der sieben Feste REGIONALE-Akteure wie auch die Öffentlichkeit zur Eröffnung ein.

Die OstWestfalenLippe GmbH gibt am 30. März 2022 aus dem Lokschuppen Bielefeld mit einem festlichen Auftakt gemeinsam mit Hendrik Wüst MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerin Ina Scharrenbach sowie rund 250 Gästen und Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und natürlich den REGIONALE-Projekten den Startschuss für den UrbanLand Sommer.

Ein Terminkalender informiert ab April 2022 auf der Webseite www.urbanland-owl.de über das Programm des UrbanLand Sommers. Daneben werden die Termine öffentlich verbreitet.

Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen in den Kreisen und der Stadt Bielefeld und insgesamt Informationen zum Thema REGIONALE 2022 finden Sie hier: Programm UrbanLandSommer.

Anzeige