Lemgoer Hansekruste: Lokaler Teiggenuß

_3307488Lemgo. Um sich geschmacklich auf die Hansetage (27./28. Juni) einzustimmen, wurde heute die Lemgoer „Hansekruste“ im Rathaus von Bürgermeister Dr. Horst Ackermann präsentiert. Kreiert wurde das Brot von Bäckermeister Ingo Dickwied. Durch vergangene Hansetage sei Dickwied auf die Idee zu kommen, ein neues kräftiges Mischbrot für die Region zu backen. Es stellt nunmehr das dritte Lemgoer Lebensmittelprodukt neben der Hanse-Brause und dem Hanse-Trunk dar.

Aus Roggen und verschiedenen Gewürzen wie Kümmel, Fenchel, Aniß hergestellt bekommt das Brot einen besonderen würzigen Geschmack. Die auffällige Verwendung der Gewürze sei auch ein Verweis auf den Internationalen Handel der Hansestadt, so Bürgermeister Ackermann. Neben anderen Hansestädten wie Herford oder Lüneburg hat nun auch Lemgo sein eigenes Brot. Erhältlich ist es in der Bäckerei Dickwied sowie zukünftig auf dem Hansemarkt.

 Bu: Ingo Dickwied (links), Dr. Horst Ackermann

Foto und Text: Johannes Litschel

Unternehmensinsolvenzen – IHK Lippe meldet 25prozentigen Rückgang

00080029_0016_003Detmold. „In Folge des guten Konjunkturverlaufes sanken die Unternehmensinsolvenzen
im letzten Jahr sehr stark“, erklärt Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der
Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) die positive
Entwicklung. 146 Unternehmen mussten 2014 den Gang zum Amtsgericht Detmold
antreten. „Das waren rund 26 Prozent weniger als 2013“, informiert Martens.
Gut die Hälfte dieser Unternehmen wurde in der Rechtsform der
Einzelunternehmung geführt. Vier von zehn Betrieben waren weniger als acht
Jahre am Markt präsent.

In erster Linie waren das Gastgewerbe mit 26 Fällen (Vorjahr 28 Fälle) und
Handelsunternehmen mit 25 Fällen (Vorjahr 40 Fälle) von der Insolvenz
betroffen. Besonders stark traf es den Einzelhandel. 22 Insolvenzen (Vorjahr
34) meldete das Baugewerbe. 13 Anträge kamen aus dem Bereich der Industrie
(Vorjahr 21). 808 Arbeitsplätze (Vorjahr: 1.830) waren von diesen
Insolvenzen betroffen.

Neben den Unternehmen beantragten im letzten Jahr 401 (+0,5 Prozent) weitere
Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dabei handelte es sich
fast ausschließlich um Verbraucherinsolvenzen.

Die Gesamtzahl der Insolvenzen in Lippe war mit 547 Verfahren um 8,2 Prozent
niedriger als im Vorjahr. Die hieraus resultierenden Forderungen summierten
sich nach vorläufigen Ergebnissen auf 92 Mio. Euro (Vorjahr: 404 Mio. Euro).

Workshop der Freizeitakademie April 2015

Detmold. Der Frühling wird bunt und so auch das Workshop Angebot der Freizeitakademie in der Kulturfabrik Hangar 21 in Detmold. Singen Sie mit Ulrike Wahren am Samstag, 18.04. und erleben Sie einen Stimungsvollen Tag. Ob Chorsänger oder heimlicher Popstar – jede/r der Lust hat, etwas über den Umgang mit seiner Stimme und seinem Körper zu erfahren ist hier richtig.

Stimmung wird auch in dem Objektbau- und Klanginstallationsworkshop ebenfalls am 18.04. mit den Shademakers Carnival Club e. V.“ aufkommen. „Detmold – meine Stadt der Fantasie“ ist das Motto unter dem Kopfmodelle gebaut werden, auf denen Orte und Plätze der Stadt kreativ und fantasievoll gestaltet werden können. Zusätzlich werden Klangobjekte erstellt, die Stadtgeräusche nachempfinden und die Stadtmodelle bei möglichen Auftritten unterstützen können.

Einen Maskenspiel Workshop bietet die Straßentheatergruppe TheatreFragile vom 24.- 26.04. an. Erleben Sie die erstaunlichen und unzähligen Möglichkeiten der Verwandlung von z. B. einem jungen Mann zur reifen Frau, vom gesetzten Herren zum quirligen Mädchen. Die Maske ist ein wertvolles Instrument, um Authentizität und Präsenz zu beleuchten.

Mit Jürgen Rabe, Initiator und Leiter der Kochshow „unARTig“ am Felix-Fechenbach-Berufskolleg heißt es wieder „kombinieren, blanchieren und dinieren“. Was man mit frischen, saisonalen Produkten, Zutaten und Gewürzen zaubern kann erfahren Sie in dem Kreative-Küche Workshop am Freitag, 24. oder Samstag, 25.04. im Hangar 21.

Ein Gutschein der Freizeitakademie für einen Workshop passt zu jedem Osterei oder Geburtstagskuchen. Schenken Sie sich und ihren Lieben ein kreatives Erlebnis.
Veranstaltungsort: Kulturfabrik Hangar 21, Charles-Lindbergh-Ring 10, 32756 Detmold
Informationen und Anmeldung unter: www.hangar-21.eu, info@hangar-21.eu und bei Astrid Fiebig unter Tel.: 05231 45812-11.

GILDE-Wirtschaftsförderung Detmold wird CSR-Kompetenzzentrum für NRW

Detmold. Die Landesregierung NRW ernennt die GILDE-Wirtschaftsförderung Detmold zum Kompetenzzentrum für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die GILDE wird künftig mittelständische Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe dabei unterstützen, ihre gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility / CSR) wahrzunehmen und sich strategisch zum Wohl der Gesellschaft und gleichzeitig zum Wohl des Unternehmens weiterzuentwickeln.

Gemeinsam mit regionalen Partnern wie der Initiative für Beschäftigung (IfB), den Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen und Lippe, der Handwerksammer OWL, dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB, der OWL GmbH und weiteren Organisationen soll das Kompetenzzentrum die heimischen Betriebe sensibilisieren und ihnen praxisgerechte CSR-Kenntnisse vermitteln.

Nach den Vorstellungen des Wirtschaftsministeriums sollen die insgesamt fünf Kompetenzzentren landesweit Netzwerke aufbauen, den Erfahrungsaustausch unterstützen und Unternehmen zur Einführung von CSR-Konzepten ermutigen. Handlungsfelder sind dabei Vielfalt in der Personalauswahl, Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz, die Achtung von Verbraucherinteressen, die Übernahme von Verantwortung für die Lieferkette und eine offene und sachgerechte Kommunikation.

Seit 2006 engagiert sich die GILDE-Wirtschaftsförderung in verschiedenen nationalen und internationalen Projekten zum Thema CSR im Mittelstand. Zuletzt qualifizierten die Detmolder Wirtschaftsförderer im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bundesweit rund 750 Unternehmen in Sachen gesellschaftlicher Verantwortung. 2014 zeichnete NRW- Wirtschaftsminister Garrelt Duin die GILDE für ihr CSR-Engagement als Ort des Fortschritts aus.

„Wir freuen uns, dass unsere CSR-Kompetenz und das hervorragende Netzwerk die Experten-Jury überzeugen konnte“, freut sich GILDE-Geschäftsführer Rolf Merchel über die dreijährige Förderung durch Landes- und Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). In den kommenden Wochen werden nun die Förderformalitäten und Arbeitspakete konkretisiert, so dass das Detmolder Kompetenzzentrum im Sommer an den Start gehen kann.

Corporate Social Responsibility CSR – Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – ist ein Konzept, bei dem Unternehmen auf freiwilliger Basis soziale und ökologische Belange in ihre Aktivitäten und in die Beziehungen mit Partnern wie etwa Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten einbeziehen.

www.mweimh.nrw.de/wirtschaft/verantwortung_csr
www.csr-mittelstand.de
www.csr-training.eu
www.csr-unternehmen.de
www.gildezentrum.de

Jason und Medea twittern im Sommertheater

Notebook-im-antiken-GriecheKreis Lippe. Jason sucht das goldene Vlies und dafür braucht er dringend 50 Kumpels, Kämpfer, Argonauten. Einen nach den anderem fragt er, doch niemand will ihm helfen. Bis er auf eine einfache Lösung kommt: das Internet! Und so schnell findet sich die alte griechische Sage von Jason, Medea und den Argonauten in der Gegenwart wieder. Beim „Jason/Medea-Projekt“ des Jobcenters Lippe wird getwittert, Göttinnen telefonieren und gleichzeitig wird gezeigt, dass dieser alte Stoff um Macht, Eifersucht und Liebe sehr viel mit unserer heutigen Welt zu tun hat.

Das Theaterstück, das im Detmolder Sommertheater Premiere feiern wird, wurde unter der Regie von Gunther Möllmann und Annelena Balke von 17 Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickelt, die eine Ausbildung suchen und vom Jobcenter Lippe betreut werden. In dem Projekt „Theater macht Arbeit“, das zum neunten Mal in Lippe durchgeführt wird, werden mittels Theaterarbeit die individuellen kreativen Potenziale der Teilnehmer angesprochen und ihre sozialen Fähigkeiten sowie praktische Fertigkeiten herausgebildet. In der zweiten Hälfte des Projekts absolvieren die Teilnehmer ein viermonatiges Praktikum. Dass dieses ungewöhnliche Projekt Erfolg hat, zeigt auch die Erfolgsquote der letzten Jahre: Rund 75 Prozent der Teilnehmer wurden in Arbeit oder Ausbildung vermittelt. Durchgeführt wird „Theater macht Arbeit“ von der gemeinnützigen Projektfabrik und der Netzwerk Lippe gGmbH im Auftrag des Jobcenters Lippe.

Noch laufen die Proben für die große Premiere und Jason muss auf der Bühne, wie im richtigen Leben lernen, dass nicht alles glatt läuft. Der Bühnen-Jason verzweifelt beim Schiffsbau an seinen mangelnden Handwerkskünsten und muss seinen fiesen Onkel bekämpfen, der ihm den Königsthron weggenommen hat. Die jungen Schauspieler hinter den Figuren lernen, wie Theaterspielen ihnen bei ihrem wichtigen Ziel hilft, eine Ausbildung zu finden. „Du warst anfangs voll das schüchterne Mäuschen“, rutscht es zum Beispiel Janina (19) zur Mitspielerin Stella (20) bei den Proben heraus. Heute singt Stella als Medea auf der Bühne ein eigens für sie komponiertes Lied. Um so weit zu kommen, musste sie sich ganz schön überwinden.

„Ich wusste, dass wird eine Herausforderung für mich, als meine Fallmanagerin im Jobcenter mich ansprach, ob ich beim Theaterprojekt mitmachen will“, erzählt Stella. Nach fünf Monaten Theaterarbeit merkt sie selbst die Unterschiede an sich. „Nicht nur auf der Bühne, auch wenn ich durch die Stadt gehe, bin und wirke ich viel offener und habe mehr Selbstvertrauen.“ Auch Janina, die eine der griechischen Göttinnen aus dem Olymp spielt, die sich ständig in das Leben der Menschen einmischen, hat erkannt, wie ihr Theaterspielen hilft: „Ein Bewerbungsgespräch ist fast wie schauspielern!“ Das hilft ihr, nicht so aufgeregt bei Bewerbungsgesprächen zu sein.

Auf der Bühne besteht Jason mutig viele Abenteuer. Auch im wahren Leben ist Schüchternheit nicht das Problem von Delian. Der 19-Jährige, der gerne eine Ausbildung im Einzelhandel absolvieren möchte, ist lebhaft und kann ohne Punkt und Komma reden. Beim Theaterprojekt hat er viel darüber gelernt, wie er auf andere wirkt: „Ich bin eher der Störer, aber hier habe ich Teamwork gelernt und bin ruhiger geworden.“

Delian und die anderen Teilnehmer von „Theater macht Arbeit“ fiebern schon sehr der großen Premiere entgegen. Danach heißt es für sie, im Praktikum das Erlernte umzusetzen, um dann am Ende des Projekts ein ganz neues Abenteuer zu starten: ihre Ausbildung.

Für die Premiere von „Das Jason/Medea-Projekt“ am 27. März im Detmolder Sommertheater, Einlass ab 19 Uhr, sind noch einige Restkarten zu erhalten beim Jobcenter Lippe, Meike Delang, Telefon: 05231/62-5750, meike.delang@jobcenter-lippe.de

Eine zweite Aufführung findet am 28. März, ebenfalls um 19 Uhr im Detmolder Sommertheater statt. Karten hierfür können unter www.projektfabrik.org reserviert werden.

Arbeitgeber, die einen freien Ausbildungsplatz haben, können sich melden bei Kira von Kölln, Tel.: 05231/6403-11, k.vonkoelln@netzwerk-lippe.de.

Bilder von der Probe:

BU1: Beim Schiffsbau geht einiges schief – Jason erschlägt fast einen seiner Argonauten während die Göttin Hera zusieht.

„Haus der kleinen Forscher“: Erzieherinnen bilden sich regelmäßig im Bereich Naturwissenschaft und Technik weiter

Haus-der-kleinen-ForscherKreis Lippe. Experimentieren, forschen und ausprobieren sind Grundbedürfnisse von Kindern und wichtige Bestandteile der Arbeit von Erziehern und Erzieherinnen. Unterstütz werden sie hierbei durch die Initiative „Haus der kleinen Forscher“, die in Lippe durch die Lippe Bildung eG umgesetzt wird. Insbesondere die Fortbildungen mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik sind sehr beliebt – viele Erzieherinnen kommen regelmäßig zu den Seminaren.
So wurden Petra Hilbrink, Manuela Hark, Andrea Golücke, Aggi Schild und Grit Terzyk jüngst im Rahmen ihrer zehnten Fortbildung für ihr großes Engagement bei der naturwissenschaftlichen Bildung ausgezeichnet. Im Anschluss an den Workshop „Technik – Bauen und Konstruieren“ wurden sie mit Blumen für Ihre Einsatzbereitschaft belohnt. Seit 2009 besuchen sie regelmäßig zwei Fortbildungen pro Jahr bei der Initiative „Haus der kleinen Forscher“. „Wasser“, „Luft“, „Sprudelgase“, „Licht, Farben, Sehen“, „Forschen mit Magneten“, „Mathematik in Raum und Form entdecken“, „Wasser in Natur und Technik“, „Strom und Energie“, „Akustik – Klänge und Geräusche“ sind Themen, die auf diese Weise Einzug in die Kitas in Lippe erhalten und viele Kinder erreichen.
Durch das in den Workshops gesammelte Hintergrundwissen und die dort gemachten Erfahrungen können die Erzieherinnen Inhalte nicht mehr nur nach vorgegebenem Muster umsetzen, sondern ganz spontan in der täglichen Arbeit verwenden. Dort werden dann gezielte Fragen gestellt und Experimentierideen in größere Zusammenhänge gebracht – so kann aus einem Experiment eine Forscherreihe werden, die das Außengelände, Eltern, Institutionen vor Ort und vieles mehr einbindet.
Die Erfahrungen in den Kindertagesstätten zeigen, dass die Kinder begeistert bei der Sache sind, wenn es um die Erforschung von naturwissenschaftlichen Rätseln geht. Auch bei langwierigen und schwierigen Aufgaben arbeiten sie konzentriert und interessiert mit. Generell forschen Kindern aller Altersgruppen in den Kitas und begegnen so naturwissenschaftlichen Phänomenen und entsprechenden Lernerfahrungen, die im Bildungsplan NRW für Kitas vorgeschrieben sind.
Hintergrund: Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ist die größte deutschlandweite Frühbildungsinitiative. Sie erarbeitet Fortbildungskonzepte und Materialien für Kitas und Grundschulen. Die Lippe Bildung eG ist Koordinator und Anbieter dieses Programms für alle Kitas und Grundschulen (auch im OGS-Bereich) im Kreis Lippe.

BUZ:
Beim Basteln (von links): Petra Hilbrink (PariSozial Kita Kastanie, Bad Salzuflen), Manuela Hark (Ev. Kita Am Flüt, Lemgo), Andrea Golücke (Familienzentrum Kita Greste), Aggi Schild (PariSozial Kita Abenteuerland, Bad Salzuflen) und Grit Terzyk (Ev. Kita Am Flüt, Lemgo) haben gerade eine Murmelbahn gebaut, um mit den Kindern schiefe Ebenen, den freien Fall, Statik und Dreidimensionalität zu erforschen.

Kabinettausstellung – Pieter Holsteyns Tiere

Holsteyn_NachtigallLemgo. Tiere zählen seit der jüngeren Altsteinzeit zu den zentralen Motiven der bildenden Kunst. Viele Werke der Antike zeugen von genauem Naturstudium. Im Mittelalter führte die symbolische Interpretation der Tiere und die Darstellung von Fabelwesen zu wirklichkeitsferner Stilisierung. In der Renaissance widmeten sich Künstler mit wissenschaftlicher Genauigkeit der Beobachtung ihrer Umwelt. Am Hof Rudolfs II. in Prag um 1600 wurden lebensechte Tierzeichnungen geschätzt.

In diesen Zusammenhang gehören die kleinformatigen Blätter des Niederländers Pieter Holsteyn d.J. (um 1614 – 1673) Vögel, Säugetiere und Insekten hält der Künstler mit Aquarell- und Deckfarben fest. Die Zeichnungen faszinieren durch technische Perfektion und oft exakte Darstellung nach der Natur. Die Ausstellung zeigt neben 13 miniaturhaften Holsteyn-Blättern und aus der Grafiksammlung des Weserrenaissance-Museums eine Reihe von ausgestopften Tierbälgen aus dem Lippischen Landesmuseum Detmold.

Die Ausstellung ist bis Sonntag, den 2. August 2015 geöffnet. Normaler Museumseintritt: 3 €, ermäßigt 2 €

Foto: Pieter Holsteyn- Nachtigall

Bildungslandschaft in Lippe: Kreis legt dritten kommunalen Bildungsbericht vor

Foto-1Kreis Lippe. Bildung ist eines der wesentlichen Zukunftsthemen im Kreis Lippe und der entscheidende Faktor für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Kommunen. Mit dem jetzt vorgestellten kommunalen Bildungsbericht wird nach 2010 und 2012 zum dritten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme der lippischen Bildungslandschaft vorgelegt. Von der frühkindlichen Bildung und Betreuung bis zur Weiterbildung werden erneut wichtige Bildungsbereiche entlang der Bildungskette in den Blick genommen und aktuelle Entwicklungen aufgezeigt. „Der Bildungsbericht liefert wichtige Hinweise, die für die Weiterentwicklung unsere Bildungsregion, natürlich auch im Kontext des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes  EK Lippe 2025, von großer Bedeutung sind“, betont Landrat Friedel Heuwinkel. Der Bildungsbericht habe sich zum etablierten Nachschlagewerk für die regionalen Bildungsakteure entwickelt und liefere außerdem verlässliche Daten zu allen Bildungsbereichen, von der frühkindlichen Bildung über den Schul- und Berufsbildungsbereich bis zur Weiterbildung, so Lippes Landrat weiter. „Natürlich ist der kommunale Bildungsbericht auch eine wesentliche Steuerungsgrundlage für unser Regionales Bildungsnetzwerk“, fügt Markus Rempe, Leiter Stabsbereich Bildung beim Kreis Lippe, an.

Die Rahmenbedingungen: Im Zuge des demographischen Wandels weisen die Bevölkerungsprognosen weite einen deutlichen Rückgang bei den jüngeren Altersgruppen aus. So wird beispielsweise die Zahl der unter 20-Jährigen bis 2030 voraussichtlich um 17,9 Prozent zurückgehen. Die zunehmende Anzahl von Zuwanderern und Flüchtlingen findet aber aufgrund der Dynamik in den letzten Monaten noch in keiner Statistik Berücksichtigung.

Die Ergebnisse: Im Bereich der frühkindlichen Bildung verzeichnet der aktuelle Bericht einen steigenden Anteil von U-3-Kindern in den Kindertageseinrichtungen (von 23,6 Prozent in 2010 auf jetzt 30 Prozent) und einen leicht rückläufigen Anteil von Kindern mit Sprachförderbedarf (von 19,3 Prozent in 2012 auf jetzt 18,8 Prozent). Außerdem haben die Schuleingangsuntersuchungen gezeigt, dass 24,8 Prozent der Jungen und 16,7 Prozent der Mädchen Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung aufweisen.  In puncto Inklusion stellt der Bildungsbericht eine wachsende Zahl von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf fest, die in Regeleinrichtungen beschult werden. „Im Förderschwerpunkt Lernen hat sich der Anteil der Schüler, der inklusiv unterrichtet wird, von 20,5 Prozent im Jahr 2010 auf 39,5 Prozent im Jahr 2014 nahezu verdoppelt“, stellt Claudia Böhm-Kasper, zuständig für das Bildungsmonitoring beim Kreis Lippe, heraus. Der Bildungsbericht macht außerdem deutlich, dass immer mehr lippische Schüler/innen das Abitur machen, was unter anderem durch die steigende Zahl von Schüler/innen belegt wird, die nach der Grundschule auf eines der lippischen Gymnasien wechseln. ( Von 37,5 Prozent in 2012 auf jetzt 40,2 Prozent). In diesem Punkt lässt sich außerdem feststellen, dass die Übergangsquote zum Gymnasium bei den Schülern mit Migrationshintergrund stärker gestiegen ist (um 9 Prozent) als bei Schülern ohne Migrationshintergrund (nur 4 Prozent).

Im Bereich der beruflichen Bildung sind die Schülerzahlen an den beruflichen Gymnasien der Berufskollegs laut Bildungsbericht weiter gestiegen (Zuwachs von 11 Prozent).  Die Zahl der dualen Ausbildungsplätze ist hingegen insgesamt leicht gesunken (2013 waren es 5,8 Prozent weniger als in 2012)  und im Bereich der dualen Ausbildung ist die Abbrecherquote weiterhin hoch: rund 20 Prozent der Ausbildungsverträge werden vorzeitig gelöst. Weitere Schwerpunkte des Bildungsberichtes sind das Lebenslange Lernen und der Weiterbildungsbereich, der erstmalig mit Hilfe unterschiedlicher Datenquellen abgebildet wurde.

Der Bericht soll jetzt alle Akteure dazu einladen, die vorliegenden Ergebnisse zu diskutieren und weitere Handlungsmaßnahmen für die einzelnen Bildungsbereiche zu entwickeln.

Den kompletten Bildungsbericht gibt es im Internet zum Download unter www.kreis-lippe.de.

BUZ:

Foto 1: So sieht er aus (von links): Landrat Friedel Heuwinkel, Markus Rempe und Claudia Böhm-Kasper halten den neuen kommunalen Bildungsbericht in den Händen.

Ausstellung von Peter Froh im Kreishaus

Foto-2Detmold. Wegen den umfangreichen Sanierungsarbeiten im parlamentarischen Bereich des Detmolder Kreishauses konnten dort seit Ende 2013 keine Kunstwerke mehr gezeigt werden. Mit der Ausstellung „Verliebt in die Wunderschöne und mehr Meer“ von Peter Froh hängen jetzt zum ersten Mal nach Abschluss der Umbauarbeiten wieder Bilder eines Künstlers in den frisch sanierten Räumen. Bis zum 22. Mai können die Werke auf Ebene 4 bestaunt und bei Interesse auch gekauft werden. Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten des Kreishauses zugänglich und kann ohne vorherige Anmeldung besichtigt werden. „Es ist schön, wenn wir die hellen Räume auch für solche Anlässe zur Verfügung stellen können, damit sich auf diesem Wege auch die Besucher des Kreishauses über die Kunstwerke erfreuen können“, so Landrat Friedel Heuwinkel.

Zum Künstler:

Peter Froh wurde 1940 in Hamburg geboren und absolvierte nach der Schule eine Lehre zum Maler und Lackierer. Es folgte der Erwerb des Meistertitels im Jahr 1966. Schon während der Lehrzeit besuchte er Abendkurse zur Raumgestaltung und erweiterte seine künstlerischen Kenntnisse später als Schüler des bekannten Hamburger Künstlers Walter Ohnesore im Bereich Freihandzeichnen sowie bei Künstler Hermann Ehlers im Siebdruck. Nach der erfolgreichen Lehre lebte Froh zwei Jahre in der Schweiz, um sich neue Techniken anzueignen. Seit 1978 lebt der Künstler in Lippe und betrieb dort bis 2010 einen Maler- und Lackierbetrieb. Heute widmet er sich seinem künstlerischen Schaffen.

BUZ:

Haben gemeinsam die Ausstellung eröffnet (von links): Landrat Friedel Heuwinkel und Künstler Peter Froh.

Was geht mich das Wasser an? Vortrag zum Weltwassertag 2015

Detmold. Johannes Knippschild, Ingenieur mit langjähriger Erfahrung im Bereich Stadtentwässerung und Gewässerunterhaltung erläutert in seinem Vortrag zum Weltwassertag 2015 die Bedeutung des Wassers für Mensch und Natur. Nach einer kurzen Einführung in die naturwissenschaftlichen Grundlagen, die nicht allgemein bekannt sind, berichtet er über den bedrohlichen Zustand vieler unserer Gewässer. Dabei geht er auf die Gründe ein, die diese Entwicklung herbeigeführt haben, berichtet über seine eigenen Erfahrungen als Gewässerschutzbeauftragter und zeigt auf, was jeder selbst für die Reinheit der Gewässer tun kann. Anhand der geschichtlichen Zusammenhänge erklärt J. Knippschild, wie die Menschen mit dem Wasser umgegangen sind, seitdem sie sesshaft geworden sind und wie sich daraus Gewässernutzungen entwickelt haben. In dem Zusammenhang erklärt er die Funktionsweise von Klärwerken und geht auf die eigenen Erfahrungen als Klärwerksleiter ein. Aber auch das größte Problem bleibt nicht unerwähnt, dass nicht ausreichend Trinkwasser für die immer weiter ansteigende Weltbevölkerung vorhanden ist. Kriegerische Auseinandersetzungen um das Wasser werden nicht ausbleiben, weil der Wasserbedarf immer mehr ansteigt. Aber ohne Wasser gibt es kein Leben.

Termin:
Montag, 23.03.2015, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort:
VHS · Vortragsraum, Krumme Str. 20, Detmold
Eintritt frei

Neugründung der MIT Bad Salzuflen

CDU_MIT_LIPPEBad Salzuflen. Seit Anfang März ist mit dem neuen Vorsitzenden Jan Gellrich sowie seinem Stellvertreter, dem Salzufler CDU-Bürgermeisterkandidaten Volker Heuwinkel wieder Schwung in die MIT-Bad Salzuflen, die bereits am Gründungsabend die ersten Neu-Eintritte verzeichnen konnte, zurückgekehrt.

Geladen hatte die Kreis-MIT in das Unternehmen POS Tuning, dem Weltmarktführer für Warenvorschubsysteme.  Oliver Voßhennrich, Geschäftsführer von POS Tuning, beeindruckte alle Gäste vor allen Dingen mit dem Wachstum des Unternehmens und den freiwilligen Leistungen, die für die Mittarbeiter organisiert und finanziert werden. Neben Sportangeboten und kostenloser Massage steht den Mitarbeitern eine Räumlichkeit für Feiern, die auch regelmäßig genutzt wird, zur Verfügung.

„Vorbildlich für ein Mittelständiges Unternehmen mit 160 Mittarbeitern ist das Projekt „Little POS“ hinter dem sich eine Kindertagesstätte für Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie für Kinder aus dem nahen Umfeld verbirgt.  Jeder Kommunalpolitiker weiß wie viel Geld heutzutage ein Träger von Kindertagesstätten zahlen muss und für ein Unternehmen dieser Größe ist eine Kinderbetreuung für Mitarbeiter nicht an der Tagesordnung“ so Uwe Vieregge, Kreisvorsitzender der MIT-Lippe.

Ein weiter Höhepunkt dieser Gründungsveranstaltung war der Besuch des MIT-Landesvorstandsmitgliedes und Handwerkspolitischer Sprecher der CDU NRW MdL Rainer Spiecker, der unseren kurzfristig erkrankten Landesvorsitzenden Hendrik Wüst vertrat. NRW muss wieder besser werden und die Kritik an der Dokumentationspflicht zum Mindestlohngesetz sowie die Auswüchse des Tariftreue und Vergabegesetzes waren Mittelpunkt seiner Rede.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurden Chancen und Visionen des Mittelstandes in Lippe und Bad Salzuflen mit CDU Bürgermeisterkandidat Volker Heuwinkel, der Referentin der IHK Detmold Maria Klaas sowie dem Kreisvorsitzenden der MIT Uwe Vieregge und POS Tuning Geschäftsführer Oliver Voßhennrich erörtert.

Bildunterschrift: v.l. Volker Heuwinkel, Maria Klaas IHK, Oliver Voßhennrich, Uwe Vieregge, Jan Gellrich (Foto: C. Meinarudus)

Saisonstart 2015 in der Adlerwarte Berlebeck

Bengalenuhu-Training-018-klDetmold. Die Winterpause ist beendet, die Adlerwarte Berlebeck öffnet ihre Pforten für Besucher wieder ab dem kommenden Samstag, den 14.03.2015. Täglich von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr können die Besucherinnen und Besucher die Könige der Lüfte, wie z.B. Weißkopfseeadlerdame „Diva“, die Steppenadler „Lisbeth“ und „Hans-Ulrich“ sowie die putzigen Kappengeier „Gonzo“ und „Wally“ in ihrem Element erleben.
In atemberaubenden Flugmanövern, kann man unter anderem auch die pfeilschnellen Falken bewundern, wie sie zielgenau durch die Zuschauertribüne fliegen, um den Gästen ihre Flugkünste ein wenig näher zu bringen. Alles zum „Greifen nah“.

Flugshows, täglich um 11.00 Uhr und 15.00 Uhr.

Weitere Infos unter: www. adlerwarte-berlebeck.de

Foto:  der Veranstalter

Verleihung des BOW-Preis Personalentwicklung

PreisverleihungKreis Lippe. „Der Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens hängt in hohem Maße von der Kompetenz der Fach- und Führungskräfte ab“, erläutert Wolf D. Meier-Scheuven, Vorstandsvorsitzender des BOW e. V. – Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft. Aus diesen Gründen ist Personalentwicklung immer wichtiger, da diese dafür sorgt, dass Unternehmen Fachkräfte finden, entwickeln und binden begründete der IHK-Präsident die Initiative des BOW zur Preisvergabe für beste Personalentwicklung in Ostwestfalen – Lippe.

Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk in Nordrhein-Westfalen unterstützt als Schirmherr die Vergabe des Preises: „Wer jetzt immer noch zu wenig tut, um Personal zu halten, zu gewinnen und zu qualifizieren, der verliert. … Die Wirtschaft in Ostwestfalen-Lippe weiß, was die Stunde geschlagen hat. Die beteiligten Unternehmen mit ihren ideenreichen und innovativen, in jedem Fall qualitativ hochstehenden Projekten gehen zielstrebig voran in der Personalentwicklung. Im Idealfall dienen sie anderen Betrieben als Vorbilder.“ Der Verdienst des BOW-Preises ist es, diese innovativen Personalentwicklungsprojekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen so der Minister.

Aus über zwanzig Bewerbungen wurde der BOW-Preis in zwei Kategorien vergeben. In der ersten Kategorie zeichnet er ein Unternehmen aus. Hier vergab die Jury den Preis – verkörpert in einer Skulptur der Braunschweiger Künstlerin Sina Heffner – an das Unternehmen Gebrüder Schlau GmbH & Co. KG aus Porta Westfalica. Dieses familiengeführte Unternehmen mit ca. 5800 Mitarbeiter/-innen ist im Bereich Raumgestaltung (Hammer Fachmärkte) tätig. Mit dem Ziel, künftige Fachkräfte aus eigenen Reihen gezielt weiter zu bilden und so eine Fachkarriere zu ermöglichen, wurde die spezielle Weiterbildung zum Wohnraumberater/in (IHK) entwickelt.

In der zweiten Preiskategorie werden junge, kreative Personalentwickler/-innen gewürdigt, die in den Unternehmen Ideen hervorbringen und umsetzen. Die BOW-Jury lobte die Nachwuchs-Personalentwicklerin Samantha-Angelika Curmore, Mitarbeiterin der Weidmüller Interface GmbH & Co. KG in Detmold, als Preisträgerin aus. Sie entwickelte den „Weidmüller Kulturreport“, der eine Vergleichbarkeit von sogenannten „weichen Faktoren“ z.B. die Ideenquote, die Teilnehmerquote an Weiterbildung, die Mitarbeiterfluktuationsquote etc. bis auf die Abteilungsebene ermöglicht und eine entsprechende Maßnahme Planung ermöglicht.

Das BOW ist der größte freiwillige Zusammenschluss wirtschaftsnaher Verbände und Bildungseinrichtungen in Ostwestfalen-Lippe. Mitglieder sind die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen und Lippe, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, alle Kreishandwerkerschaften in der Region, die Arbeitgeber- und Unternehmerverbände, namhafte Bildungsträger wie AGW, Minden, tbz, Paderborn, IHK-Akademie undDEKRA- Akademie, Ostwestfalen, MACH 1, Herford, TÜV NORD Akademie und FHM, Bielefeld, sowie b.i.b. und FHdW in Bielefeld und Paderborn. Mit 27 Mitgliedseinrichtungen vertritt es wirtschaftsnahe bildungspolitische Interessen, macht sich für die Fachkräfteentwicklung stark und sorgt für Transparenz in der beruflichen Weiterbildung durch die Veröffentlichung aller Kurse und Seminare der BOW-Mitgliedseinrichtungen.

Internet: www.bow.de

Foto: Preisverleihung – Gebrüder Schlau GmbH & Co. KG aus Porta Westfalia – Gewinner des BOW Preises für beste Personalentwicklung in Ostwestfalen-Lippe

Vom Korsett zum Push-up BH – Frauen in der Renaissance und heute

Lemgo. Dreiteiliger Workshop des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake in Kooperation mit dem AWO Begegnungszentrum KastanienHaus am Wall Lemgo unter Leitung der Museumspädagogin des WRM, Sabine Rott.

In einer Gruppe Frauen entdeckt man bei einem Rundgang durch das Museum die Mode, die Unterwäsche und die deformierende Kleidung der porträtierten Frauen. In einem Bildervortrag und anhand von Originalen betrachtet man die Unterwäsche des 19. und 20. Jahrhunderts und begibt sich mit Schreibspielen auf die Reise zu den eigenen Erinnerungen. Dabei kommen Kaffee und Kuchen sowie ein reger Austausch sicherlich nicht zu kurz.

Der erste Teil findet am Donnerstag, den 12. März, von 15-18 Uhr im Weserrenaissance-Museum statt. Weitere Termine: 19. / 26. März im Begegnungszentrum KastanienHaus am Wall.

Anmeldung unter: 05261-5601
Kosten für drei Termine: 18 €

 

 

Untere Landschaftsbehörde informiert: Rotmilane kehren früher heim

Foto-1Kreis Lippe. Während Kraniche laut trompetend und in großen Flugformationen am Himmel ihre Rückkehr ankündigen, ist die vom Rotmilan eher still und heimlich. Beide Vogelarten haben den Winter in Spanien oder Frankreich verbracht. Anders als üblich, waren die ersten Rotmilane bereits Ende Februar aus ihrem Winterquartier zurück. „Die Vögel sind eine Woche eher als sonst in ihren Revieren zu beobachten. Eine lange Hochdruckwetterlage hat zu einem etwas verfrühten Start geführt“, berichtet Jörg Westphal von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe. Dort hatten sich in den vergangenen Tagen viele Vogelfreunde gemeldet, die Exemplare des Rotmilans beobachtet hatten.

Zusammen mit Heiko Seyer aus Billerbeck überwacht Jörg Westphal seit mehreren Jahren die lippischen Brutplätze des Rotmilans. Viele dieser Reviere sind bereits besetzt. Das haben die beiden Ornithologen jetzt bei ihren Kontrollen Anfang März festgestellt. Sollten sich in den nächsten Tagen höhere Temperaturen einstellen, rechnet Heiko Seyer bereits Ende März mit den ersten Bruten. Letztes Jahr haben Westphal und Seyer über 60 Brutplätze gezählt. In vielen Horsten sind dank eines guten Nahrungsangebotes zwei bis drei Küken groß geworden. Einige davon bekamen Ringe der Vogelwarte Helgoland und Flügelmarken. Dank des individuellen Flügelmarkencodes können ihre Träger eindeutig bestimmt werden. Am 8. Februar diesen Jahres gelang einer spanischen Ornithologin eine wichtige Ablesung. Sie entdeckte den lippischen Rotmilan PW in der Nähe von Burgos. Bereits im Winter 2013/2014 hatte der Vogel aus Wöbbel dort überwintert.

 

Jörg Westphal und Heiko Seyer wollen auch in diesem Jahr wieder Rotmilane beringen. Sie tun dies bereits seit 2012 zusammen mit dem Biologen Prof. Dr. Oliver Krüger von der Universität Bielefeld. Die beiden Ornithologen freuen sich deshalb über Hinweise auf Rotmilanhorste. Diese können ganz einfach per Mail an heiko.seyer@arcor.de oder j.westphal@kreis-lippe.de gemeldet werden.

 

BUZ:

Foto 1: Im Horst: Ein brütender Rotmilan.

 

 

Christian Venne referiert über „Bienen, Wildbienen, Hummeln & Co.“

Venne-Christian-2Detmold. Welche Blühpflanzen locken welche Insekten an und welchen Insekten kann ich das richtige Nahrungsangebot machen? Solche Fragen können den Hobbygärtner und interssierten Naturkundler im Frühjahr bewegen. Deswegen startet die Aktionsgemeinschaft „Blühende Landschaft Lippe“ mit dem Vortrag „Bienen, Wildbienen, Hummeln & Co.“ in das zweite Jahr. Referent ist der Diplom-Biologe Christian Venne von der Biologischen Station Paderborn-Senne. Er gilt als ausgewiesener Kenner wildlebender und bedrohter, oftmals sogar fast unbekannter Bienen und Hummeln. Mit vielen Bildern wird er Orientierung geben, was man in Sachen Blühpflanzen sinnvoll tun kann, worauf zu achten ist und was man lieber lassen sollte.

Der Vortragsabend beginnt am Donnerstag, 5. März, um 19.00 Uhr im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Detmold, Felix-Fechenbach-Str. 5.

Bu-1: Diplom-Biologe Christian Venne (Biologiasche Station Paderborn-Senne) wird über Blühpflanzen und Insekten referieren.

 

Bezirksregierung bewilligt 2,3-Millionen-Förderung für „Weser-Werre-Else“

020_PM_FoerderBescheid2WassVlotho/Detmold. Abteilungsleiter Lutz Kunz hat am Donnerstag, 26. Februar, am Oberlauf des Forellenbachs in Vlotho einen Zuwendungsbescheid von 2,3 Millionen Euro an Kreisdirektor Ralf Heemeier vom Kreis Herford überreicht. Gefördert wird das Gewässerentwicklungs -und Beschäftigungsprojekt „Weser-Werre- Else“.

Dieses Projekt bietet Menschen ohne Arbeitsplatz die Möglichkeit, wieder Fuß auf dem Arbeitsmarkt zu fassen. Die Projektteilnehmer können fachliche Qualifikationen in den Bereichen Garten – und Landschaftsbau erlangen, sowie persönliche Stärken entwickeln.
Zu den aktuellen Maßnahmen gehören die Arbeiten am Oberlauf des Forellenbachs in Vlotho.
Dort sollen die Durchgängigkeit des Gewässers optimiert und die Aue revitalisiert werden.
Ein Durchlass, der lange Jahre ein Wanderungshindernis für die Gewässerorganismen darstellte,
wird ersatzlos zurückgebaut. Alte Zäune am Bachufer werden entfernt, die Uferbereiche abgeflacht und eine Blänke angelegt, sodass der Forellenbach künftig bei höheren Wasserständen ausufern kann. Vorbereitend wurden schon einige Kopfweiden geschnitten, Sträucher auf den Stock gesetzt und nicht standortgerechte Gehölze entfernt.
Förderung bringt doppelten Nutzen.020_PM_FoerderBescheidWasse
„Die Bezirksregierung unterstützt das Beschäftigungsprojekt seit vielen Jahren mit voller Überzeugung“, sagte Lutz Kunz, Leiter der Abteilung Umwelt und Arbeitsschutz, bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides. „Den guten Zustand unserer Bäche und Flüsse herzustellen ist eine Pflichtaufgabe die von der europäischen Union vorgegeben wird. Die Umsetzung dieser Aufgabe durch die Beschäftigungs projekte ist gewissermaßen die Kür“, so Kunz. „Wir sind von dem doppelten Nutzen der Maßnahme überzeugt, hier ist jeder Euro gut angelegt“.
Kreisdirektor Heemeier: „Dieses Projekt ist etwas, das man sich als Politiker wünscht: Etwas für die Natur, aber auch etwas für die Menschen zu tun.“ Der Kreisdirektor bedankte sich bei den Mitarbeitern des Beschäftigungsprojektes für ihren Einsatz im Projekt.

Das oberste Ziel des Projektes „Weser – Werre -Else“ ist die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und damit die Verbesserung des ökologischen Zustands der Bäche und Flüsse in den Kreisen MindenLübbecke und Herford. Hierzu gehören neben Erd – und Pflanzarbeiten auch der Rückbau von naturfernen Ufersicherungen aus Beton und Bauschutt und die Freilegung von verrohrten Gewässerabschnitten. Auch werden Höhenunterschiede oder

Abstürze in der Gewässersohle beseitigt, um die Wanderwege für Fische und andere Gewässerlebewesen zu öffnen. Die Arbeiten an den Gewässern werden häufig in Handarbeit durchgeführt, für größere Einzelprojekte werden zur Unterstützung auch Ingenieurbüros und Firmen des Garten -und Landschaftsbaus beauftragt.In den vergangenen vier Jahren haben Mitarbeiter des Projektes annähernd 600 kleine und große Maßnahmen an Gewässern in den Kreisen Herford und Minden – Lübbeckeumgesetzt. Auch für das Jahr 2015 liegen zahlreiche konkrete Planungen vor.
Am Projekt beteiligen sich 15 Städte und Gemeinden aus den Kreisen Herford und Minden -Lübbecke, die Wasserverbände „Große Aue“, „Weserniederung“ sowie die Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V. Die Projektmitarbeiter werden über die Beschäftigungsträger „IFAS gemGmbH“ und „ev. Stiftung Maßarbeit“ für den neuen Tätigkeitsbereich gewonnen. Durch die Arbeiten werden neue berufliche Perspektiven für bisher arbeitslose Menschen erschlossen. Die Maßnahmen werden zu 80 Prozent vom Land Nordrhein -Westfalen gefördert.
Bu-1: Abteilungsleiter Lutz Kunz (vorne rechts) übergibt den Förderbescheid an Kreisdirektor
Ralf Heemeier im Beisein von Udo Busse (hinten, von links, Kreis Herford, Amtsleitung Umwelt, Planen und Bauen), Andreas Henke (Kreis Herford, Abteilungsleitung Umwelt,
Planen und Bauen- Wasser- und Abfallwirtschaft)
,Götz- Bodo Kiehl (Bezirksregierung Detmold),Klemens Fuhrmann (Kreis Minden- Lübbecke, Leiter Untere Wasserbehörde), Michael Fißmer (Stadt Vlotho, Teamleiter), Hubert Meyer (Bezirksregierung), Herbert Busch- Prüßing (Ev. Stiftung Maßarbeit, Vorstand), Ralf Isemann (Wirtschaftsbetriebe Löhne), Elisabeth Ruhland (Stadt Vlotho, Umweltdienste), Susanne Schütte (Weser- Werre- Else, Koordinatorin sowie vomBeschäftigungsprojekt: Jamail Schwesch, Sven Kammeier, Nicolai Vasin und Salim Emruli.
Bu-2: Salim Emruli (von links), Jamail Schwesch, Nicolai Vasin und Sven Kammeier vom Gewässerentwicklungsprojekt beginnen mit den Arbeiten am Oberlauf des Forellenbachs in Vlotho.

„Garten-Frühling-Lebensart“ in Bad Salzuflen

Gartenmesse-Bad-SalzuflenBad Salzuflen. Im Frühjahr nimmt die Natur Anlauf für die kommende Saison. Frisches Grün und neue Blüten stehen auf dem Plan und auch der Mensch kommt in Schwung, krempelt die Ärmel hoch und wagt Neues: vielleicht ein Kräuterbeet anlegen, die wackeligen Gartenstühle verbannen, eine schöne Sitzbank aufstellen oder mit frühlingsfrohen Accessoires die Wohnung aufhübschen. Jede Menge Inspiration für die Frühjahrskur in Heim und Garten gibt es vom 27. Februar bis 1. März bei der Ausstellung „Garten-Frühling-Lebensart“ im Messezentrum Bad Salzuflen.

Gartenmesse-Bad-SalzuflenBlumenhändler, Gärtnereien und Gartenbaubetriebe offerieren alles, was im Garten wächst, grünt, blüht und Früchte trägt. Kunsthandwerker zeigen Mosaiktische, Gartenfiguren aus Keramik, Blumenkugeln, Sonnenuhren, Windspiele oder Bänke aus Naturstein. Bei den Händlern für Gartenbedarf gibt es zum Beispiel Gartenmöbel, Scheren und Sonnenschutzsysteme. Floristen zeigen Gestecke, Kränze oder Osterdekorationen und auch das Savoire Vivre kommt groß raus. Viele der Aussteller präsentieren eine unglaubliche Auswahl an edlen Wohnaccessoires, daneben antike Möbel, edle Tischwäsche und Heimtextilien. Luxuriös sind die Whirlpools und Strandkörbe, nice to have auch seidene Damenmode oder Silberschmuck. Und wer pünktlich zum Frühlingsstart zum Angrillen einlädt, findet neben verschiedensten Grillgeräten und –utensilien so einiges, was den Gästen garantiert schmeckt. Ofenfrisches Brot zum Beispiel, Aufstriche, Öl, Käse, Schinken, italienisches Mandelgebäck und noch viele andere Köstlichkeiten.

Gartenmesse-Bad-Salzuflen„Garten-Frühling-Lebensart“, 27. Februar bis 1. März 2015, 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 6 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei, bis 17 Jahre 1 Euro, Wochenend-Karte 12 Euro. Weitere Informationen unter www.gartenfestivals.de und Telefon 0561/2075730.

BU-1-3: (Fotos: der Veranstalter)

BU-1: Frühblüher

BU-2: Peipmatz

BU-3: Kulinarisches

Hof Betge in Detmold Denkmal des Monats

Denkmal des MonatsDetmold (lwl). Schon in einem Register aus dem 14.Jahrhundert wird der aus dem Frühmittelalter stammende Hof Betge in Detmold-Vahlhausen erwähnt. Jetzt wird der zuletzt kaum noch genutzte und daher nur wenig veränderte Hof saniert. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ihn als Denkmal des Monats Juni ausgezeichnet.

„Es gibt nur wenig Modernisierungsspuren. So lässt sich noch heute die bauliche Entwicklung der Hofanlage gut ablesen“, erklärt LWL-Denkmalpflegerin Anne Herden-Hubertus. „Es gibt Befunde, die die bäuerliche Alltagswelt erhellen und ein lebendiges Bild der Nutzungsgeschichte, der Veränderungen in den Lebensgewohnheiten und der zunehmenden Ertragslage und Wirtschaftskraft in der lippischen Landwirtschaft bis in das frühe 20. Jahrhundert nachzeichnen.“

Das älteste erhaltene Gebäude der Hofanlage an der Blomberger Straße ist ein Vierständerbau. Das Bauernhaus wurde laut Inschrift am Dielentorgestell am „21. Mai 1686 für Jürgen Betke und Trin Angeneta Ostering“ aufgerichtet. Die Ständer der Fachwerkkonstruktion bestehen aus Hölzern mit außergewöhnlich breiten Ständern, die einen Querschnitt von bis zu 45 Zentimetern haben. Der Boden der breiten Diele besteht noch aus gewachsenem Lehm ohne Belag. Ursprünglich schloss sich an die Diele das Flett (offene Wohnküche) an. Später wurden hier eine Stube, eine Küche und eine noch erhaltene Pumpe eingebaut. An der Außenwand sind noch die Spuren eines Backofenanbaus erkennbar.

Hof-Betge1Nachdem der Hof gegen Ende des 17. Jahrhunderts um eine Leibzucht (Altenteil) erweitert worden war, bauten Johann Bernd Hinner und Gret Liesabeth Betge 1743 ein größeres Vierständer-Längsdielenhaus als neues Hauptgebäude. Auffallend ist das ungewöhnlich breite linke Seitenschiff, in dem die Pferde nicht wie üblich mit den Köpfen zur Diele standen, sondern quer an einem breiten Futtergang. Dem gegenüber liegt rechts der schmalen Diele das schmale Kuhstallschiff, in dem die Kühe wie üblich mit den Köpfen Richtung Diele standen. Wirtschaftsteil und Flett sind erhalten, das Kammerfach wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert niedergelegt und durch einen zweigeschossigen Querbau ersetzt, in dem Haus- und Zimmertüren, Fenster, Treppen und Bodenbeläge erhalten sind. „Diese qualitätsvolle Ausstattung belegt, dass sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch Kreise der wohlhabenden und gebildeten Landwirte an städtischen Vorbildern orientierten und komfortablere Wohnvorstellungen für sich und ihre Familien realisierten“, so Herden-Hubertus.

Weitere Gebäude
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ein Kuhstall, der quer ans Bauernhaus angebaut wurde sowie ein großes Stall- und Scheunengebäude, das parallel zum Haupthaus errichtet wurde. Beim Bau dieses Ziegelfachwerkgebäudes mit drei Quereinfahrten wurden Hölzer eines Vorgängerbaus wiederverwendet. Um 1900 erhielt das Gebäude einen zweigeschossigen Anbau aus Bruchsteinen mit Stallungen und einem Kornboden. 1910, 1930 und 1935 wurde das Gebäude erneut erweitert. Das Bauernhaus, die Leibzucht, die Stallscheune und die Hofmauer wurden im Frühjahr unter Denkmalschutz gestellt.

Sieben Jahrhunderte gehörte der Hof der Familie Betge, zu Beginn des Jahres wurde er verkauft. Die neuen Eigentümer sanieren ihn zur Zeit. Nachdem der Hof, der lange Zeit als einer der Höfe mit den besten Böden in Lippe galt, jahrzehntelang kaum genutzt wurde, kehrt bald wieder Leben ein. In den Kuhstallanbau an das Hauptgebäude sollen wieder Rinder einziehen.

BU2: Die Leibzucht wurde Ende des 17. Jahrhunderts gebaut, damit ist sie das zweitälteste der erhaltenen Gebäude auf dem Hof Betke.
Foto: LWL/Herden-Hubertus

BU1: Aus der Inschrift am Dielentor geht hervor, dass das Hauptgebäude des Hofes 1743 errichtet worden ist.
Foto: Stadt Detmold

Nationalpark Senne

Kreis Lippe. Der Kreisverband Lippe im BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland begrüßt das Ergebnis einer Internetumfrage der Paderborner Lokalredaktion der Neuen Westfälischen. Diese hatte die Leser am 17. Mai um Abstimmung über die Frage „Soll die Senne auch nach dem Abzug der Briten weiter vom Militär genutzt werden?“ aufgefordert. Innerhalb von 6 Tagen haben sich immerhin 965 Personen beteiligt. Das Ergebnis ist mehr als deutlich. 86,8 % der Bürger fordern, dass nach dem Abzug des Briten die Senne nicht weiter durch das Militär genutzt werden soll, womit der Weg in Richtung Nationalpark Senne einen wesentlichen Schritt voran käme. Nach Auffassung von Stephan Culemann vom BUND-Kreisverband Lippe kann die Umfrage zwar nicht als repräsentativ beurteilt werden, dass Ergebnis zeige aber, wo die Mehrheit der Bürger hin wolle. Das Ergebnis sei auch ein Signal an die Politik sich für eine entsprechende Weichenstellung stark zu machen, denn die Senne erfüllt alle Kriterien gemäß § 24 Bundesnaturschutzgesetz zur Ausweisung als Nationalpark. Ein Nationalpark mit 40% Offenland ist nach Bundesnaturschutzgesetz möglich und wäre im Sinne der Senne und der Region. Die Offenlanderhaltung könnte wie bei den ehemaligen Truppenübungsplatzen Hainich durch Beweidung erfolgen. Die 4 ehemaligen Truppenübungsplätze der Sowjetarmee und der Nationalen Volksarmee der DDR sind heute ein Teil des Nationalparks Hainich  und mittlerweile Teil des UNESCO Weltnaturerbes.
BUND-Mitglieder aus Lippe konnten sich dort bei einer Nationalparktour am 26.4.2014 davon überzeugen, dass ein ausgedehntes Netz an Wander-,Rad- und Reitwegen zum Naturgenuss einladen. Die Empfehlung des BUND Lippe an alle Bürger sich vor Ort selbst einmal ein Bild vom Nationalpark zu machen und sich hier im Internet schon einmal die Präsentation anzusehen.

Steinzeittage in Oerlinghausen

W_1Oerlinghausen. Zu Pfingsten ist das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen in Steinzeit-Stimmung. Mit Recht war in der Steinzeit der Feuerstein der wichtigste Werkstoff. Die Steinschläger verstanden es rohe Feuersteinknollen in effektive, stabile Waffen und Werkzeuge zu verwandeln.

Andreas Benke arbeitet schon seit Jahrzehnten mit Feuerstein und beherrscht die Techniken der Feuersteinbearbeitung so gut wie unsere Vorfahren. Am Samstag bietet er ein Flintbearbeitungsseminar an. Wer die Steinbearbeitung also selbst ausprobieren möchte, sollte sich anmelden.

Wer lieber nur Zuschauen will, kann Andreas Benke am Sonntag bei seiner Arbeit über die Schulter gucken. Er wird erklären welche Möglichkeiten und Funktionen es innerhalb der Bearbeitung von Feuerstein gab. Gute, vorausschauende Planung und eine dreidimensionale Vorstellung von dem, was entstehen soll, ist dabei sehr wichtig.

Am Sonntag und am Montag wird Sylvia Crumbach eine große Vielfalt von Techniken der Textilverarbeitung aus der Stein- und Bronzezeit vorstellen. Kleidung und Textilien haben als Wetterschutz, aber auch als Mittel der Selbstdarstellung bereits in der Steinzeit eine wichtige Rolle gespielt. Archäologische Funde sind jedoch spärlich, nur in extremen Ausnahmefälle bleiben organische Materialen erhalten. Die wenigen Hinweise geben jedoch spannende Einblicke in die Nutzung verschiedenster Materialen. Anhand nachgearbeiteter Beispiele wird es Einblicke in die Techniken und Materialen von der Steinzeit bis in die frühe Eisenzeit geben. Für Kinder besteht die Möglichkeit Kordeln zu drehen.

Obbo Wankenobo aus Bochum baut sein Steinzeit-Tipi bei uns auf und zeigt, was man mit Messer, Axt und Speerschleuder alles machen kann.

Werner_Pfeifer_III_1Samstag, Sonntag und Montag wird Werner Pfeiffer sein steinzeitliches Lederzeltzelt aufschlagen und ein kleines Jägerlager einrichten. Wer will kann ihm bei verschiedenen Aktivitäten über die Schulter schauen oder mitmachen. Angeboten wird zum Beispiel das Ausprobieren von Jagdtechniken wie Bogenschießen, Speer und Steinschleuder werfen oder das Bauen von Jagdwerkzeug. Auch andere steinzeitliche Aktivitäten wie das Malen mit Steinzeitfarbe, Basteln von Schmuck, Gravieren auf Schieferstein oder das Kochen von Steinzeitessen kommen nicht zu kurz. Das Feuer dafür können die Besucher nach Steinzeittechnik selbst entfachen.

Außerdem wird es einen kleinen Steinzeitshop geben, in dem Besucher Steinzeitsachen, wie z.B. Schmuck oder Pfeil und Bogen kaufen oder tauschen können.
Herr Pfeiffer informiert auch über sein Projekt in Namibia, wo er eng mit lokalen Bevölkerungsgruppen zusammenarbeitet, um sogenannte „Lebende Museen“ aufzubauen. Mehr Infos zu diesem Projekt unter www.lcfn.info. Informationen zu Werner Pfeiffer finden Sie hier.

Bei diesem großen Programm ist für jeden etwas dabei. Also kommen Sie vorbei und erfahren Sie mehr über unsere Vorfahren. Wir freuen uns auf Sie!
Bei Fragen erreichen Sie unser Team telefonisch 05202 2220 oder besuchen Sie unsere Internetseite www.afm-oerlinghausen.de . Wir freuen uns auf Sie!

BU 1: Steinzeitliche Werkzeuge. Foto: Thilo Kohers.
BU 2: Werner Pfeiffer.