FH-Forschungsteam: Corona-Pandemie hat psychosoziale Probleme benachteiligter Jugendlicher verstärkt

Die COVID-19-Pandemie scheint abzuebben. Nun gibt eine Studie der FH Bielefeld und der Hochschule für Gesundheit Bochum einen aktuellen Überblick über den internationalen Forschungsstand zu den Auswirkungen der Lockdowns auf die psychosoziale Gesundheit junger Menschen. Im Fokus: bildungsbenachteiligte Jugendliche. Die Studie zeigt: psychosoziale Probleme haben zugenommen, Lösungen sind gefragt. Diese erarbeiten die Forschenden im Projekt co*gesund nun gemeinsam mit Fachkräften und Jugendlichen, denen sie so eine Stimme geben möchten.

Die Pandemie hat die Probleme sozial und bildungsbenachteiligter Jugendlicher verstärkt und ihre psychosoziale Gesundheit verschlechtert. Auf dem Bild: Karen Heid (l). und Prof. Dr. Anna Lena Rademaker. © P. Pollmeier/FH Bielefeld

Die Pandemie hat die Probleme sozial und bildungsbenachteiligter Jugendlicher verstärkt und ihre psychosoziale Gesundheit verschlechtert. Auf dem Bild: Karen Heid (l). und Prof. Dr. Anna Lena Rademaker.
© P. Pollmeier/FH Bielefeld

Bielefeld (fhb). Die Lockdowns während der COVID-19-Pandemie wirken nach. „Viele Jugendliche haben noch heute mit den Folgen der sozialen Isolation und den Schulschließungen zu kämpfen“, weiß Prof. Dr. Anna Lena Rademaker vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Besonders deutlich zeigt sich dies bei sozial- und bildungsbenachteiligten Jugendlichen. Hier liegen häufig deutlich mehr Belastungen bei gleichzeitig weniger Ressourcen und Chancen vor.

Regelbruch half Jugendlichen im Lockdown, ihre psychosoziale Gesundheit zu stärken

In  der  Pandemie  hatte  sich  die  Situation  zugespitzt:  Es  gab  zum  Beispiel keine   Freizeit-   und   Jugendtreffs   zum   Austausch.   Zudem   fehlten   niedrigschwellige  Unterstützungsangebote.  Aber  Jugendliche  haben  auch  Strategien  entwickelt  mit  den  Einschränkungen  umzugehen.  Sie  haben  sich  Alternativen  geschaffen,  aber  auch  gegen  Corona-Regeln  verstoßen,  sich  etwa unerlaubterweise  mit  Freundinnen  und  Freunden  im  Keller  getroffen.  „Dieser  Regelbruch  hat  ihnen  geholfen,  die  Krisensituation  Lockdown  zu  bewältigen,   er   hat   ihre   psychosoziale   Gesundheit   gestärkt“,   fasst   Rademaker  eine  erste  Zwischenerkenntnis  aus  Diskussionen  mit  Jugendlichen  im Rahmen  des  von  ihr  geleiteten  Forschungsprojekts  co*gesund  zusammen.

Das gemeinsam mit der Hochschule für Gesundheit Bochum durchgeführte Projekt  wird  vom Ministerium  für  Arbeit,  Gesundheit  und  Soziales  (MAGS)  NRW und  der  Europäischen  Union  gefördert  und  untersucht  die  Auswirkungen  der COVID-19-Pandemie  auf  die  psychosoziale  Gesundheit  junger  Menschen.  Ziel: Forschende, Fachkräfte und Jugendliche sollen gemeinsam konkrete Handlungsempfehlungen für zielgruppengerechte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung entwickeln. Es ist eine Machbarkeitsstudie und damit eine Art Vorstudie, die erste Lösungsansätze prüft und das Thema anschließend möglichst in einem längerfristig angelegten Projekt in der interdisziplinären Forschungsgruppe verankert.

FH-Team  fasst  Forschungsstand  im  Wissenschaftsjournal  „Sustainability“ zusammen

Neben  dem  Team  der  Hochschule  für  Gesundheit  Bochum  arbeiten  auf  Bielefelder  Seite  im  Team  von  Prof.  Rademaker Karen  Heid  und Saskia  Beckmann. Beide  sind  Studentinnen  des  Masters  „Sozialwissenschaftliche  Transformationsstudien“  und  können  nun  im  Rahmen  des  Projekts  einen  ersten  Erfolg verbuchen:  Ihr  gemeinsam  mit  dem  Team  der  Hochschule  für  Gesundheit  er stellter  Überblick  über  den  internationalen  Forschungsstand  zum  Thema  hat es  in  das  Wissenschaftsjournal  „Sustainability“  geschafft.  Kürzlich  wurde der  Beitrag  unter  dem  Titel  „Well-Being  during  the  Pandemic  –  Insights  from a  Rapid  Review  on  the  Mental  Health  of  Disadvantaged  Youth  and  Young Adults“  veröffentlicht.  Die  Forschenden  hatten  aus  einer  Vielzahl  internationaler  Studien  42  Arbeiten  herausgefiltert  und  analysiert.  Kriterien  waren  unter  anderem  Land/Region,  Alter  und  Bildungsbenachteiligung  der  Probanden und  natürlich  der  Bezug  zu  Corona.  Um  die  Vergleichbarkeit  der  Lebensumstände  der  zu  untersuchenden  Gruppe  zu  gewährleisten,  waren  nur  Studien aus  Industrieländern  einbezogen,  die  meisten  aus  den  USA  und  Deutschland, andere  aber  auch  aus  Norwegen,  Großbritannien,  Kanada  und  Brasilien.  Her ausfordernd  war  die  Analyse  trotzdem:  „Wir  mussten  Unterschiede  in  der  methodischen  Herangehensweise  und  in  der  Pandemieentwicklung  der  betrachteten  Länder  berücksichtigen  und  austarieren“,  erläutert  Saskia  Beckmann.

Pandemiebedingte      Einschränkungen      verschlechtern      psychosoziale  Gesundheit

Prof. Dr. Anna Lena Rademacher leitet auf Bielefelder Seite das Forschungsprojekt co*gesund, das die FH Bielefeld zusammen mit der Hochschule für Gesundheit Bochum durchführt. © P. Pollmeier/FH Bielefeld

Prof. Dr. Anna Lena Rademacher leitet auf Bielefelder Seite das Forschungsprojekt co*gesund, das die FH Bielefeld zusammen mit der Hochschule für Gesundheit Bochum durchführt.
© P. Pollmeier/FH Bielefeld

Das  Ergebnis  ist  eindeutig  und  bestätigt  die  Beobachtungen  aus  der  Praxis: „Die  psychosoziale  Gesundheit  junger  Menschen  hat  sich  während  der  Pandemie  verschlechtert vor  allem  bei  denjenigen,  die  ohnehin  sozial  und  in Bezug  auf  ihre  Bildungschancen  benachteiligt  sind“,  fasst  Beckmann  zusammen.  Rademaker  wundert  das  nicht:  „Seit  Jahrzehnten  beobachten  wir  diese Entwicklung im Zusammenhang von Gesundheit und sozialer Benachteiligung. Corona  wirkt  wie  ein  Brennglas,  es  verstärkt  die  Probleme.“  Die  Professorin nennt  ein  Beispiel:  „Wer  Angst  vor  Klausuren  hat,  hat  möglicherweise  Eltern oder Freunde, die diese Ängste mit Wissen, Erfahrung oder auch Beziehungen auffangen  können.  Wer  aber  aus  einem  sozial-  und  bildungsbenachteiligten Haushalt  kommt,  ist  häufig  auf  externe  Unterstützung  angewiesen  wie  die  Soziale  Arbeit  in  der  Schule  oder  in  Freizeiteinrichtungen.“  Während  der  Lockdowns fielen diese Unterstützungsangebote fast flächendeckend weg. „Das hat den Druck auf die Jugendlichen enorm verstärkt und die Gesundheit belastet.“

Dabei  ist  die  allgemeine  und  psychosoziale  Gesundheit  eine  wesentliche Voraussetzung   dafür,   eine   entscheidende   Entwicklungsaufgabe   zu   schaffen,  so  Rademaker,  nämlich  den  Übergang  zwischen  Schule,  Ausbildung  und Beruf  zu  meistern.  „Das  Gelingen  oder  Nicht-Gelingen  in  dieser  Phase  entscheidet  mit  über  die  späteren  Möglichkeiten  der  gesellschaftlichen  Teilhabe und  hat  somit  auch  langfristige  Auswirkungen  auf  die  Gesundheit.“  Deshalb nimmt  co*gesund  bildungsbenachteiligte  Jugendliche  in  genau  dieser  Übergangsphase  in  den  Blick  und  schließt  damit  eine  –  wie  der  Forschungsstand gezeigt  hat  –  Forschungslücke.  Was  belastet  die  Jugendlichen?  Mit  welchen Maßnahmen  können  sie  sinnvoll  unterstützt  werden?  Wie  lässt  sich  ihre Resilienz  stärken?  Karen  Heid  hat  diese  Fragen  in  Interviews  mit  Fachleuten  der  Sozialen  Arbeit,  Lehrkräften  und  in  Gruppendiskussionen  mit  Jugendlichen   erörtern   lassen.   „Wir   können   so   verschiedene   Perspektiven einbeziehen,  insbesondere  die  derjenigen,  die  es  direkt  betrifft.  Und  hier erfahren  wir  auch,  welche  Ressourcen  die  Jugendlichen  selbst  mitbringen.“

Wer schon Verantwortung übernommen hatte, kam besser durch die Krise

Studentin Karen Heid hat für das Forschungsprojekt Interviews mit Fachkräften geführt und mit Jugendlichen gesprochen. © P. Pollmeier/FH Bielefeld

Studentin Karen Heid hat für das Forschungsprojekt Interviews mit Fachkräften geführt und mit Jugendlichen gesprochen.
© P. Pollmeier/FH Bielefeld

Neben dem besagten Regelbruch hat sich dabei noch ein ganz anderer Faktor als  Resilienz-Verstärker  gezeigt:  Verantwortung!  „Wer  bereits  Verantwortung übernommen  hat,  ist  in  der  Regel  besser  mit  den  Belastungen  während  der Pandemie zurechtgekommen.“ Anna Lena Rademaker hat das zum Beispiel an minderjährigen  Flüchtlingen  gesehen:  „Jugendliche  mit  Fluchterfahrungen  haben uns zum Teil berichtet, das sie der Lockdown nicht so sehr belastet hat. Sie hatten – salopp gesagt – bereits weit Schlimmeres gemeistert und mussten in deutlich höherem Maße gut auf sich selbst aufpassen, damit die Flucht gelingt.“

In  den  Interviews  und  Diskussionen  zeigte  sich  auf  der  anderen  Seite,  dass der Wegfall der Unterstützungsangebote in der Berufsberatung und für die berufspraktische Erfahrung bei zahlreichen Jugendlichen zu großer Unsicherheit geführt  hat.  Rademaker:  „Die  Jugendlichen  haben  während  der  Pandemie  keinen Einblick in die reale Arbeitswelt bekommen, konnten keine Berufe kennen lernen  oder  ausprobieren.  Viele  wissen  jetzt  nicht,  wie  sie  sich  entscheiden sollen,  und  haben  Angst,  dass  ihre  einmal  getätigte  Berufswahl  endgültig  ist.“

Nächster Schritt: Workshops mit Fachkräften und Jugendlichen

Mit  den  Erkenntnissen  aus  Forschungsüberblick,  Interviews  und  Gruppendiskussionen bereitet das co*gesund-Team derzeit Workshops mit Fachkräften und Jugendlichen vor, um zum Abschluss des Projekts im Frühjahr 2023 Handlungsempfehlungen geben zu können, wie sich die Resilienz bildungsbenachteiligter Jugendlicher stärken und ihre Gesundheit fördern lässt.

 

Corona verändert die Arbeitswelt: Neues AOK-Online-Programm: ‚Gesund im Homeoffice‘

Bielefeld. Die Arbeitswelt verändert sich stetig: Sie wird flexibler, digitaler, mobiler. ‚New Work‘ ist im Trend. Vor allem durch die aktuelle Corona-Pandemie hat das Arbeiten in den eigenen vier Wänden einen unerwarteten Schub erfahren.

Gesundes Arbeiten im Homeoffice wird immer wichtiger, denn durch die Corona-Pandemie arbeiten mehr Menschen im Homeoffice als früher. Foto: AOK/hfr.

Gesundes Arbeiten im Homeoffice wird immer wichtiger, denn durch die Corona-Pandemie arbeiten mehr Menschen im Homeoffice als früher. Foto: AOK/hfr.

„Homeoffice ist nicht nur praktisch und bietet gute Möglichkeiten für flexibles Arbeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es bedeutet auch Veränderung. Um langfristig motiviert und gesund zu bleiben, müssen neue Herausforderungen von Beschäftigten in den eigenen vier Wänden gemeistert werden,“ sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. Mit dem neuen Online-Programm ‚Gesund im Homeoffice‘ unterstützt die AOK Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei diesem Vorhaben.

Gesundes und effektives Arbeiten in den eigenen vier Wänden stellt die Beschäftigten in Bielefeld vor neue Herausforderungen. Foto: AOK/hfr.

Gesundes und effektives Arbeiten in den eigenen vier Wänden stellt die Beschäftigten in Bielefeld vor neue Herausforderungen. Foto: AOK/hfr.

Das Arbeiten im Homeoffice hat viele Facetten: Verschmelzung von Berufs- und Privatleben, Abgrenzung und Selbstorganisation. Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen wird meist per Telefon oder Video gehalten. Und auch das Führen auf Distanz ist ungewohnt. „Wie gesundes und effektives Arbeiten zu Hause gelingen kann, genau das erfahren die Teilnehmenden in unserem neuen Online-Programm. Führungskräfte bekommen darüber hinaus wichtige Tipps, wie gute Führung und Zusammenarbeit auch virtuell möglich sind“, so Wehmhöner.

‚Gesund im Homeoffice‘ steht allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung und umfasst fünf Module: Das erste Modul widmet sich dem Thema Selbstmanagement. Hier werden Strategien für den Start am Morgen ebenso behandelt wie Tipps für unterbrechungsfreies Arbeiten, für Pausen sowie den Abschluss des Arbeitstages. Das zweite Modul setzt den Schwerpunkt auf die Koordination und Zusammenarbeit virtueller Teams und gibt Tipps, wie das Wir-Gefühl erhalten bleibt und gefördert wird. Das Modul drei beschäftigt sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zum Beispiel durch die Abstimmung von Regeln im familiären Umfeld zu störungsfreien Arbeitszeiten und gemeinsamen Pausen. Modul 4 liefert hilfreiche Anleitungen für einen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz und seine gesunde Nutzung. Im fünften werden die Kernkompetenzen des Führens auf Distanz geschult. Regelmäßiger Austausch und Abstimmungen zu Erreichbarkeiten und Unterstützungsmöglichkeiten sind Anregungen für wertschätzende Kommunikation und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auch im Homeoffice.

Die Module des AOK-Online-Programms ‚Gesund im Homeoffice‘ dauern jeweils etwa 20 Minuten. Sie lassen sich jederzeit und überall online abrufen. Zudem können Nutzerinnen und Nutzer ihre persönlichen Teilnahmeunterlagen mit vielen Handlungsempfehlungen herunterladen und diese im Berufsalltag anwenden. Sind mindestens vier Module absolviert, kann ein Zertifikat über die Teilnahme angefordert werden. Alle Informationen zum Programm unter www.aok.de/nw in der Rubrik ‚Leistungen und Services‘ unter ‚Online-Programme der AOK‘

Zeitfenster für Jahrgänge 1953 bis 1958 wegen Corona bis zum 19. Juli verlängert

Häufige Anfragen beim Kreis Höxter zum Führerschein-Umtausch

Der Umtausch der Führerscheine bringt mit sich, dass auch aktuelle Anforderungen an die Fälschungssicherheit erfüllt werden. Foto: Kreis Höxter

Der Umtausch der Führerscheine bringt mit sich, dass auch aktuelle Anforderungen an die Fälschungssicherheit erfüllt werden. Foto: Kreis Höxter

Höxter. Nach und nach müssen in Deutschland alle Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt worden sind, in den neuen EU-Führerschein umgetauscht werden. „Zurzeit erreichen uns zahlreiche Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern, ob sie diesen Tausch bereits hätten vornehmen müssen“, erläutert Elisabeth Scheel vom Kreis Höxter, Leiterin der Abteilung Straßenverkehr. Deshalb weist der Kreis Höxter noch einmal auf die gültigen Regeln und Fristen hin.

Grund für die Umtauschpflicht ist das Ziel, in ganz Europa einen einheitlichen, fälschungssicheren Führerschein zu haben. Außerdem werden alle ausgestellten Führerscheine in einer zentralen Datenbank beim Kraftfahrt-Bundesamt erfasst, um Missbrauch zu vermeiden. Die Frist für diesen Umtausch ist nach Geburtsjahrgängen gestaffelt. Diejenigen, die noch einen grauen oder rosa Papierführerschein besitzen und zu den Geburtsjahrgängen 1953 bis 1958 gehören, sollten ihren Führerschein laut Zeitplan eigentlich bis zum 19. Januar 2022 umtauschen.

„Hier gibt es aber eine gewisse Entwarnung, denn die Polizei ist angewiesen, bis zum 19. Juli bei einer Kontrolle keine kostenpflichtige Verwarnung aussprechen“, kann Scheel beruhigen. Damit werde ausreichend berücksichtigt, dass es aufgrund der Corona-Pandemie schwieriger sei, den Umtausch der alten Führerscheine vorzunehmen. Auch beim Kreis Höxter sei es nicht möglich, die aufgrund der näher rückenden Frist stark angewachsene Zahl von Anträgen bis zum 19. Januar zu bearbeiten. Darüber hinaus sei bei der Herstellung der neuen Führerscheine durch die Bundesdruckerei ebenfalls mit Verzögerungen zu rechnen.

Da ein Besuch der Führerscheinstelle im Kreishaus in Höxter wegen der Corona-Schutzmaßnahmen zurzeit nur mit Termin und unter Einhaltung der 3-G-Regeln möglich ist, bittet Elisabeth Scheel darum, dass sich zurzeit wirklich nur die Führerscheinbesitzer aus den Jahrgängen 1953 bis 1958 um den Umtausch kümmern. Die Führerscheinstelle ist telefonisch unter 05271 / 965-1441 zu erreichen. Ein persönlicher Besuch ist nicht zwingend erforderlich: Es gibt auch die Möglichkeit, sich das Formular für die Antragstellung herunterzuladen und ausgefüllt mit einem biometrischen Lichtbild per Post an die Führerscheinstelle des Kreises Höxter, Moltkestraße 12 in 37671 Höxter, zu schicken. Das Formular und ausführliche Informationen gibt es unter www.kreis-hoexter.de/6624

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Trotz Corona besuchten über 1,1 Millionen Menschen Museen, Stiftungen und Besucherzentren des LWL

Das LWL-Museum für Naturkunde blickt trotz Pandemie auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Foto: LWL/Steinweg

Das LWL-Museum für Naturkunde blickt trotz Pandemie auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Foto: LWL/Steinweg

Westfalen (lwl). Trotz monatelanger Schließungen wegen der Pandemie, Beschränkung der Besucher:innenanzahl und der Absage zahlreicher Veranstaltungen: Den Museen, Stiftungen und Besucherzentren des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gelang es, die Gesamtzahl der Besucher:innen 2021 im zweiten Pandemiejahr um rund 90.000 auf über 1,1 Millionen zu steigern.

„Dieser Erfolg ist dem großen Einsatz, der Flexibilität und der Kreativität der Mitarbeiter:innen in unseren Einrichtungen zu verdanken“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Weil die LWL-Beschäftigten die ständig veränderte Corona-Schutzverordnung konsequent umgesetzt hätten, sei es den Besucher:innen möglich gewesen, die Museen und Besucherzentren des LWL mit einem guten und sicheren Gefühl zu entdecken.

LWL-Museum für Naturkunde: Die Ausstellungen konnten unter gewissen Vorkehrungen weiterhin besucht werden. Foto: LWL/Steinweg

LWL-Museum für Naturkunde: Die Ausstellungen konnten unter gewissen Vorkehrungen weiterhin besucht werden. Foto: LWL/Steinweg

Zudem hätte viele Museen mit neuen digitalen Angeboten Interessierte angelockt. So drohte beispielsweise die Sonderausstellung „Passion Leidenschaft“ über die „Kunst der großen Gefühle“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster komplett dem Lockdown zum Opfer zu fallen. Doch dank der kurzerhand eingerichteten digitalen Führungen konnten innerhalb von vier Wochen rund 5.000 Menschen die Ausstellung von zuhause aus erleben.

Die Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur zu August Macke stellte seine Ehefrau Elisabeth in den Mittelpunkt. Foto: LWL/Neander

Die Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur zu August Macke stellte seine Ehefrau Elisabeth in den Mittelpunkt. Foto: LWL/Neander

An den digitalen Live-Vorträgen des LWL-Museums für Naturkunde in Münster nahmen in 2021 sogar rund 62.000 Zuschauer:innen teil. „Corona hat unseren Häusern einen Digitalisierungsschub verpasst, den wir auch nach der Pandemie nutzen wollen“, so Rüschoff-Parzinger.

Die "Passion Leidenschaft" im LWL-Museum für Kunst und Kultur war aufgrund der Pandemie fast nur im digitalen Raum zu erleben. Foto: LWL/Neander

Die „Passion Leidenschaft“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur war aufgrund der Pandemie fast nur im digitalen Raum zu erleben. Foto: LWL/Neander

Auch die Freiluftangebote erwiesen sich als krisenfeste Publikumsmagneten. So lockte der im Juni eröffnete Lyrikweg zwischen den Droste-Orten Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) und Haus Rüschhaus in Münster zahlreiche Besucher:innen (12.000 ausgegebene Wanderkarten, 2.000 App-Downloads).
Das LWL-Freilichtmuseum in Detmold (Kreis Lippe) konzipierte für das Themenjahr rund um seinen 50. Geburtstag unter anderem eine Geländeausstellung und feierte im Juli sein „Juhubiläumsfest“ mit 3.000 Gästen.

Eröffnungsabend von "Futur 21" am 4. November mit einer Gesamtpräsentation des Festivals in der Maschinenhalle der Zeche Zollern. Foto: LWL / Unkelbach

Eröffnungsabend von „Futur 21“ am 4. November mit einer Gesamtpräsentation des Festivals in der Maschinenhalle der Zeche Zollern. Foto: LWL / Unkelbach

Die Museen im Einzelnen
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster konnte pandemiebedingt erst am 10. März seine Türen öffnen. Die Jahresbilanz von insgesamt 140.000 Besucher:innen zeigt, dass das Museum in der Lage war, sich an neue Situationen anzupassen. Im Vorjahr waren es 144.000 Besucher:innen, 2019 noch 279.000. Mit den Teilnehmer:innen an den digitalen Angeboten des Museums kamen in diesem Jahr 202.000 Besucher:innen.

Ein Hingucker der James Bond-Ausstellung auf der Zeche Hannover war der Original-Drachenflieger aus dem Film "Leben und sterben lassen" (1973). Foto: LWL/Gehrmann

Ein Hingucker der James Bond-Ausstellung auf der Zeche Hannover war der Original-Drachenflieger aus dem Film „Leben und sterben lassen“ (1973). Foto: LWL/Gehrmann

Neben der Besucherbeschränkung durch die Coronaschutzverordnung wirkte sich auch der Umbau des Planetariums auf die Bilanz aus. Das Planetarium wird noch bis zum Frühjahr 2022 umgebaut. An seiner Stelle ging das Pop-up-Planetarium in Westfalen-Lippe auf Tour und war nach kurzer Zeit für das ganze Jahr ausgebucht. Allein in den ersten drei Monaten besuchten über 5.000 Gäste, vor allem Schüler:innen das mobile Sternentheater, das in Foyers, Turnhallen und Schulaulen in ganz Westfalen gastierte.

Auf seinem YouTube-Kanal hat das Museum zahlreiche digitale Vorträge angeboten zu Themen der Astronomie, den Sammlungen des Hauses und verschiedenen Ausstellungen. Knapp 62.000 digitale Zuschauer:innen nahmen 2021 insgesamt daran teil. Über das Citizen Science-Portal NRW.Observation.org haben 2021 naturkundlich engagierte Menschen dem LWL-Museum über 400.000 Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren gemeldet.

Außerdem hat das Museum 2021 drei neue Sonderausstellungen gezeigt: Die Ausstellung „Alleskönner Wald“ ist eine hauseigene Produktion, die zwei kleineren Ausstellungen „Tierisch individuell“ und „The Big5+ – Die größten Raubsaurier Europas“ haben Kooperationspartner konzipiert. In die Sonderausstellung „Überlebenskünstler Mensch“ kam trotz der Beschränkung der Besucher:innenzahlen nach etwas mehr als einem Jahr im November 2021 der 100.000. Besucher.

Luftaufnahmen von Henry Fair über die versteckten Kosten von Rohstoffförderung und industrieller Produktion waren 2021 auf der Zeche Nachtigall zu sehen. Foto: LWL/Gehrmann

Luftaufnahmen von Henry Fair über die versteckten Kosten von Rohstoffförderung und industrieller Produktion waren 2021 auf der Zeche Nachtigall zu sehen. Foto: LWL/Gehrmann

Mit „August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin“ zeigte das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster 2021 eine Ausstellung, die den Künstler aus Westfalen in ein neues Licht rückte. August Macke gilt heute als einer der bekanntesten Maler des deutschen Expressionismus – auch dank Elisabeth Macke, einer modernen, starken Frau, die sich zeitlebens dafür einsetzte, das Ansehen ihres früh verstorbenen Mannes zu steigern. Zusammen mit der öffentlichen Schaurestaurierung eines Skulptur Projektes des Künstlers Matt Mullican und der im November eröffneten Ausstellung „Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken“ zog das LWL-Museum für Kunst und Kultur in diesem Jahr 87.000 Besucher:innen an (2020: 132.000, 2019: 190.000).

Die gut zweimonatige Schließung des Kunstmuseums zu Beginn des Ausstellungsjahres sorgte dafür, dass die Sonderausstellung „Passion Leidenschaft. Die Kunst der großen Gefühle“ mit rund 120 Werken aus großen, internationalen Museen nach mehrjähriger Vorbereitung nicht mehr öffnen konnte. Das Museum verlegte die Vermittlung der Schau komplett in den digitalen Raum und lud das Publikum zu Zoom-Führungen im Internet ein: Innerhalb von vier Wochen sahen rund 5.000 Menschen die Leidenschaftsausstellung vom heimischen Sofa aus. Dass darunter viele auswärtige Zuschauer:innen waren, die unter normalen Bedingungen nicht nach Münster gereist wären, hat das Museum darin bestärkt, die digitalen Touren neben Podcast, Blog und Live-Stream im Internet fest in das Programm aufzunehmen.

Ein Angebot für Familien war und ist die Ausstellung „August und das Zirkuspferd“ (bis 9.1.2022), die Kinder spielerisch dazu einlädt, dem Künstler August Macke zu begegnen.

In eine magische Lichterwelt verwandelt "Lumagica" seit dem 13. November das Gelände der Henrichshütte Hattingen. Foto: LWL / Fischer

In eine magische Lichterwelt verwandelt „Lumagica“ seit dem 13. November das Gelände der Henrichshütte Hattingen. Foto: LWL / Fischer

Unter dem Motto „Museum für alle Sinne“ gehörten Führungen für dementiell veränderte Menschen, blinde oder sehbehinderte Besucher:innen sowie in Deutscher Gebärdensprache und mit Lautsprachbegleitenden Gebärden oder in einfacher Sprache zum inklusiven Vermittlungsprogramm des Museums.

In den LWL-Industriemuseen sind die Besuchszahlen im zweiten Corona-Jahr trotz insgesamt 17 Wochen Schließung leicht angestiegen: 212.500 Menschen kamen 2021 in die acht Häuser in Westfalen-Lippe (2020: 185.600, 2019: 511.00).

Rund 31.000 Gäste verzeichnete die Zeche Zollern in Dortmund im Jahr 2021 (Vorjahr 47.200, 2019: 117.000). Viele positive Rückmeldungen gab es bei den Besucher:innen der Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals und bei der Dortmunder Museumsnacht im September. Höhepunkt des Jahres war die Eröffnung des Medienkunstprojektes „Futur 21 – kunst industrie kultur“ Anfang November mit einer wissenschaftlichen Tagung, die auch viele Gäste aus dem Ausland via Internet verfolgten, sowie künstlerischen Performances.

Im Maschinenhaus des Schiffshebewerks Henrichenburg wurde im November der erste Teil der neuen Dauerausstellung eröffnet: Auf zwei großen Monitoren erweckt Augmented Reality den historischen Maschinenbestand zum Leben. Foto: LWL / Gehrmann

Im Maschinenhaus des Schiffshebewerks Henrichenburg wurde im November der erste Teil der neuen Dauerausstellung eröffnet: Auf zwei großen Monitoren erweckt Augmented Reality den historischen Maschinenbestand zum Leben. Foto: LWL / Gehrmann

Rund 10.000 Gäste (2020: 12.100, 2019: 32.000) verzeichnete das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum. Die Ausstellung „Boten, Helfer und Gefährten. Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel“ war von den Corona-bedingten Schließungszeiten stark betroffen. Zu einem kurzfristigen, aber starken Besuchermagneten entwickelte sich die James-Bond-Ausstellung des Bond-Clubs Wattenscheid, die pünktlich zum Filmstart des neuen 007-Kinofilms im September und Oktober auf der Zeche Hannover gezeigt wurde.

Auf der Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) ging die Zahl der Besucher:innen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zurück. Rund 14.600 Gäste (2020: 17.300, 2019: 38.000) besuchten das LWL-Industriemuseum im Ruhrtal. Besonders in den Sommermonaten nahmen viele von ihnen an Führungen teil. Unter den Veranstaltungen zählten der traditionelle Ökomarkt im September sowie das Oldtimertreffen im Oktober zu den Publikumslieblingen.

2021 hat das Textilwerk Bocholt erstmals digitale Museumsführungen durch die Weberei für Auszubildende im Textilbereich angeboten. Foto: LW / Holtappels

2021 hat das Textilwerk Bocholt erstmals digitale Museumsführungen durch die Weberei für Auszubildende im Textilbereich angeboten. Foto: LW / Holtappels

Mit rund 78.900 Gästen kann die Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) an die Besuchszahlen vor der Pandemie anknüpfen (2019: 109.000) und das Ergebnis des Vorjahres (37.500) verdoppeln. Nachdem 2020 viele große Veranstaltungen abgesagt worden waren, nutzten nach dem Lockdown im Frühjahr externe Veranstalter wieder vermehrt Halle und Außengelände für Events. Als absoluter Publikumsmagnet entpuppte sich der Lichterpark „Lumagica“, der am 13. November im Schatten des Hochofens eröffnete und noch bis zum 9. Januar 2022 in Hattingen zu sehen ist.

Mit 39.600 Gästen kamen 2021 trotz Corona mehr Gäste ins Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) als im Vorjahr (36.800, 2019: 82.000). Auf dem großen Außengelände war es möglich, mit genügend Sicherheitsabstand wenigstens einige der sonst gut besuchten Feste zu veranstalten, darunter das ‚Steampunk Jubilee‘ im August und den Weihnachtsmarkt im November. Seit November ist die Maschinenhalle wieder geöffnet, wo mit „Augmented Reality“ auf großen Monitoren die längst verschwundenen Dampfmaschinen und Pumpen wieder zum Leben erweckt werden. Ab März 2022 wird die Dauerausstellung im Kessel- und Maschinenhaus dann komplett für das Publikum freigegeben.

Mit rund 11.200 Besucher:innen erreichte das Textilwerk Bocholt (Kreis Borken) mehr Gäste als im Vorjahr (9.200, 2019: 61.000). Bewährt hat sich das offene Angebot der „Live-Speaker“, die zu festen Zeiten in der Weberei und in den Sonderausstellungen der Spinnerei die Einzelbesucher:innen betreut haben. Auch digital hat das Textilwerk Neues ausprobiert und damit viele Gäste erreicht. So haben mehrere Tausend User die virtuellen Sonntagsführungen in Form von Instagram-Stories angeklickt. Erfolgreich angelaufen sind auch digitale Museumsführungen durch die Weberei für Auszubildende im Textilbereich.

Sportlich ging es im Olympia-Sommer an einigen Spielstationen der Ziegelei Lage zu. Foto: LWL/Stöven

Sportlich ging es im Olympia-Sommer an einigen Spielstationen der Ziegelei Lage zu. Foto: LWL/Stöven

Mit Outdoor-Angeboten für Familien während der Sommer- und der Herbstferien hat sich die Ziegelei Lage (Kreis Lippe) 2021 erneut auf die Bedingungen im Corona-Jahr eingestellt und zu Spiel und Spaß im Freien eingeladen. Viele Familien aus der Region nutzten die Möglichkeit, ein paar Stunden beim gemeinsamen Spielen zu verbringen. Trotz Schließzeiten und der wiederholten Absage beliebter Veranstaltungen wie zuletzt dem Weihnachtsmarkt konnte das LWL-Industriemuseum auf diese Weise mit gut 21.200 Gästen die Bilanz des Vorjahres (18.000, 2019: 49.000) verbessern.

Auf 6.100 Gäste (2020: 7.600, 2019: 22.000) kam die Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) im Jahr 2021. Neben den wochenlangen Schließzeiten wirkt sich auch der Ofentausch im Glasturm weiterhin negativ auf die Gästebilanz aus. Aufgrund technischer Probleme, pandemiebedingter Quarantänen und den unterbrochenen Lieferketten für Ersatzteile blieb der Ofen das ganze Jahr über kalt. Der Ofen und damit die Schauproduktionsoll Ende Januar wieder in Betrieb gehen.

Gläser des italienischen Gestalters Vittorio Zecchin waren 2021 ein Blickfang in den Ausstellungsräumen der Glashütte Gernheim. Foto: LWL/Hübbe

Gläser des italienischen Gestalters Vittorio Zecchin waren 2021 ein Blickfang in den Ausstellungsräumen der Glashütte Gernheim. Foto: LWL/Hübbe

Auf positive Resonanz bei den Gästen stießen die Sonderausstellungen mit Objekten des italienischen Gestalters Vittorio Zecchin sowie die „Scherbenarbeiten“ der Glaskünstlerin Karin Hubert. Auch die Präsentation der eigenen Sammlung erntete viel Zuspruch.

Die Ausstellung zum "Juhubiläum" im LWL-Freilichtmuseum Detmold kam gut an. Foto: LWL/Hesterbrink/Pölert

Die Ausstellung zum „Juhubiläum“ im LWL-Freilichtmuseum Detmold kam gut an.
Foto: LWL/Hesterbrink/Pölert

Auch im zweiten Corona-Jahr blickt das LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) auf eine erfolgreiche Saison zurück. Obwohl der LWL die Tore des größten deutschen Freilichtmuseums pandemiebedingt erst am 21. Mai und damit fast zwei Monate später als geplant öffnen konnte, kamen rund 124.000 Besucher:innen und damit etwa genauso viele wie im vergangenen Corona-Jahr (2020: 125.000, Saisonstart: 5. Mai, 2019: 188.000).

Die Zahlen sind hochgerechnet in etwa vergleichbar mit den Saisonergebnissen vor Corona.

Zahlreiche Programme konnten zunächst nicht oder nur online stattfinden, Gruppenreisen wurden erst ab Sommer wieder langsam veranstaltet, Online-Ticketing und 3G-Regeln stellten an Museumsteam und die Gäste neue Anforderungen.

Das LWL-Freilichtmuseum Detmold zieht trotz Corona ein positives Fazit der Saison. Foto: LWL/Zeileis

Das LWL-Freilichtmuseum Detmold zieht trotz Corona ein positives Fazit der Saison. Foto: LWL/Zeileis

Aber nicht nur die Digitalangebote, auch das „Juhubiläum“, das Themenjahr rund um den 50. Geburtstag des Museums mit der größten temporären Geländeausstellung in der Museumsgeschichte, kam gut an. Diese hatte das Museum bewusst coronakonform ausschließlich als Geländeausstellung geplant. Weitere Höhepunkte der Geburtstagssaison waren das „Juhubiläumsfest“ am 7. Juli mit 3.000 Besuchenden und der „Freilichtgenuss“ am ersten Septemberwochenende mit etwa 6.300 Museumsgästen.

Impression des LWL-Freilichtmuseums Hagen. Foto: LWL

Impression des LWL-Freilichtmuseums Hagen. Foto: LWL

Knapp 51.000 Besucher:innen hat das LWL-Freilichtmuseum Hagen in der Saison 2021 verzeichnet (2020: 58.000, 2019: 138.000). Darunter 8.000 Besucher:innen, die zur erstmals angebotenen „Winterwanderung“ Mitte Dezember kamen. Lichtkünstler:innen haben an zwei verlängerten Wochenenden mit Illuminationen phantasievolle Stationen geschaffen und damit das Museum von einer ganz anderen Seite gezeigt.

Hochwasserschaden in der Schreinerei des LWL-Freilichtmuseums Hagen. Foto: LWL

Hochwasserschaden in der Schreinerei des LWL-Freilichtmuseums Hagen. Foto: LWL

Die Rahmenbedingungen der eigentlichen Museumssaison waren schwierig. Pandemiebedingt konnte die Saison nicht wie gewohnt am 1. April starten, sondern erst mit über zweimonatiger Verspätung am 5. Juni. Nach dem Hochwasser Mitte Juli war eine weitere mehrtägige Museumsschließung unvermeidlich. Außerdem durfte coronabedingt nur eine begrenzte Menge an Besucher:innen gleichzeitig im Museum sein, Sonderveranstaltungen fielen aus, und Schulklassen kamen kaum ins Museum.

Zahlreiche Interessierte haben die Dalheimer Schau gesehen. Im Kloster Dalheim ist sie noch bis zum 2. Januar 2022 zu sehen. Foto: LWL/Kruck

Zahlreiche Interessierte haben die Dalheimer Schau gesehen. Im Kloster Dalheim ist sie noch bis zum 2. Januar 2022 zu sehen. Foto: LWL/Kruck

Knapp 38.000 Interessierte kamen 2021 (2020: 37.000, 2019: 98.000) ins LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn). Besonders die ersten größeren Veranstaltungen wie der Klostermarkt oder die „Sommernachtslieder“ stießen auf eine große Nachfrage – auch für die Bands waren es die ersten Auftritte seit langer Zeit.

Ein weiterer Publikumsmagnet ist die Leonardo-Schau, die auch internationale Beachtung fand: Das Sheen Center for Thought & Culture in New York präsentiert gegenwärtig einen Ableger der Ausstellung. Im Kloster Dalheim ist die Schau „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ noch bis zum 2. Januar 2022 zu sehen.

Die weltweit erste laserscandatenbasierte 1:1-Rekonstruktion des inneren Steinkreises von Stonehenge können Besucher:innen noch bis zum 25. September 2022 im LWL-Museum für Archäologie sehen. Foto: LWL/Sadrowski

Die weltweit erste laserscandatenbasierte 1:1-Rekonstruktion des inneren Steinkreises von Stonehenge können Besucher:innen noch bis zum 25. September 2022 im LWL-Museum für Archäologie sehen. Foto: LWL/Sadrowski

Im LWL-Museum für Archäologie in Herne sind die großen Steine eingezogen: Die Sonderausstellung „Stonehenge. Von Menschen und Landschaften“ wurde im September eröffnet. Trotz der Schließung des Museums bis Mai haben sich über 31.000 Besucher:innen auf den Weg ins LWL-Museum für Archäologie gemacht. Das sind bei einer Schließzeit von fünf Monaten nur knapp weniger Besucher:innen als im vergangenen Jahr (2020: 35.000, 2019: 60.000). Ausschlaggebend für die gesunkene Besucher:innenzahl ist die erneute Absage der sonst gut besuchten Großveranstaltungen „Museumsnacht“ und „Extraschicht“.

Dafür standen besondere Formate anlässlich der Europäischen Archäologietage, des Internationalen Museumstags und des Tags jüdischer Kultur auf dem Programm. Im derzeit leerstehenden Museums-Café fand im Sommer zudem eine Kunstaktion statt. Unter dem Titel „Bones & Shells“ hat das Künstler:innen-Duo Johannes Specks und Marie Donike den Besucher:innen Snacks in Anlehnung an eine antike Snackbar aus Pompeij angeboten.

Die Schließzeit hat das Museum genutzt, um der Dauerausstellung zu neuen Holo-Vitrinen und virtuellen „Geistern der Vergangenheit“ zu verhelfen. Besondere Angebote wie die Online-Führungen sind nach wie vor beliebt (rund 3.000 digitale Besucher:innen 2021). Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, Twitter und YouTube sind besonders in Zeiten der Pandemie wichtige Schnittstellen zwischen dem Museum und seinen Besucher:innen.

Mit professioneller Technik und aus zwei Kameraperspek¬tiven bietet das LWL-Museum für Archäologie gemeinsame Führungen für Besucher:innen vor Ort und im Netz an. Foto: LWL/Bernhardt

Mit professioneller Technik und aus zwei Kameraperspektiven bietet das LWL-Museum für Archäologie gemeinsame Führungen für Besucher:innen vor Ort und im Netz an. Foto: LWL/Bernhardt

Im Dezember fand in diesem Jahr wieder an den beiden ersten Adventswochenenden ein kleiner Weihnachtsbasar statt. Der Erlös kommt dem Förderverein des Museums zu Gute.

LWL-Römermuseum: 20 Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt konnten Besucher:innen in der "Schatzkammer der Caesaren" bestaunen. Foto: LWL/Kuh)

LWL-Römermuseum: 20 Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt konnten Besucher:innen in der „Schatzkammer der Caesaren“ bestaunen. Foto: LWL/Kuh)

Mit 19.080 Besucher:innen konnte das LWL-Römermuseum in Haltern am See seine Besucher:innenzahlen stabil halten (2020: 23.000, 2019: 40.000), gerade vor dem Hintergrund der viermonatigen Schließung. Das lag auch an den umfangreichen digitalen Angeboten, die das Museum stetig weiter ausbaut. Besondere Höhepunkte waren digitale Angebote zum Maus-Geburtstag, den Europäischen Archäologietagen und zum Tag des offenen Denkmals (1.400 digitale Besucher:innen im ganzen Jahr). Das „Römer Caching“, eine digitale Mitmach-Führung per Videokonferenz, ist inzwischen zum Klassiker geworden.

Nach der Schließung der Museen von Januar bis Mai wagte sich das LWL-Römermuseum an die erste digitale Eröffnungsfeier anlässlich der Sonderausstellung „Schatzkammer der Caesaren“. Live im Internet konnten Interessierte die Veranstaltung mit verfolgen. Durchgängig bot das LWL-Römermuseum digitale und analoge Führungen an.

Die museumseigene Römerkohorte war bei der ersten digitalen Eröffnung einer Sonderausstellung im LWL-Römermuseum dabei. Foto: LWL/Mühlenbrock

Die museumseigene Römerkohorte war bei der ersten digitalen Eröffnung einer Sonderausstellung im LWL-Römermuseum dabei. Foto: LWL/Mühlenbrock

Nach der Wiedereröffnung im Mai legte das LWL-Römermuseum den Fokus auf Veranstaltungen im Außenbereich. Die Römerkohorte Opladen sowie die museumseigene Römertruppe schlugen ihre Zelte auf und brachten das Leben der Römer:innen vor 2.000 Jahren in die Gegenwart. Außerdem machten an vielen Familien-Sonntagen Edelstein-Schleifer:innen Halt im LWL-Römermuseum und boten sowohl ihre Kunst als auch ihre Waren an. Auch der traditionelle Saisonabschluss der Römertruppe im Oktober auf dem Außengelände war gut besucht.

Die Besucherzahlen im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn sind in diesem Jahr leicht zurückgegangen. Der Rückbau der Großausstellung „Leben am Toten Meer“ und Corona sorgten erneut für Schließzeiten von fast vier Monaten. Vom 23. April bis zum November 2021 besuchten knapp 6.000 Menschen (Vorjahr: 7.000, 2019: 18.000) die Dauerausstellung.

Die neue App, die Besucher:innen durch die Dauerausstellung begleitet, ging ebenso an den Start wie die neue, barrierefreie Homepage des Museums. Im Oktober wurde das Haus zudem komplett mit einem WLAN-Netz ausgestattet.

Bei den Wissenschaftstagen präsentierte sich die Kaiserpfalz mit einem Programm rund um das Themenjahr Karl der Große: Mitmachaktionen und Workshops riefen Interessierte dazu auf, Beete und Kräutergärten der Karolingerzeit neu zu entdecken. Aber auch das Themenjahr litt unter den Auswirkungen der Pandemie: Kindergeburtstage, Workshops und Familienprogramme konnten nicht stattfinden. Übliche Großveranstaltungen wie die lange Museumsnacht oder Formate wie der „archäologische Stadtrundgang“ mussten ganz ausfallen oder konnten teilweise nur mit begrenzter Teilnehmerzahl stattfinden.

Das LWL-Besucherzentrum auf der Ringterrasse des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta Westfalica. Foto: LWL/Hübbe

Das LWL-Besucherzentrum auf der Ringterrasse des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta Westfalica. Foto: LWL/Hübbe

Auch im dritten Jahr nach seiner Wiedereröffnung 2018 hat sich das LWL-Besucherzentrum im Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta-Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) als touristischer Anziehungspunkt in der Region etabliert: Über 180.000 Personen (2020: 177.000, 2019: 211.000) besuchten das Denkmal an der Porta Westfalica und die Ausstellung im LWL-Besucherzentrum, in dem Interessierte Informationen zur Geschichte des Denkmals, des Wittekindsberges und seiner Umgebung erhalten.

Fassade des LWL-Preußenmuseums Minden. Foto: LWL/Schumacher

Fassade des LWL-Preußenmuseums Minden. Foto: LWL/Schumacher

Das LWL-Preußenmuseum Minden hat im November 2021 seine erste Sonderausstellung „Jüdisch? Preußisch? Oder was? Beziehungen und Verflechtungen im 18. und 19. Jahrhundert“ im Rahmen des bundesweiten Jahres „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ eröffnet. Bis Jahresende haben zirka 1.600 Besucher:innen die Ausstellung gesehen und an begleitenden Veranstaltungen- wie „Sukkot XXL“, einem multimedialen Lichtspiel oder dem jüdischen Puppentheater „Bubales“ – teilgenommen.

Startseite Digitale Burg. Foto: Burg Hülshoff - CfL Design: PARAT

Startseite Digitale Burg.
Foto: Burg Hülshoff – CfL Design: PARAT

Die Besuchszahlen von Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) und im Haus Rüschhaus (Münster), den beiden Lebens- und Arbeitsorten der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, haben sich im Vergleich zum Vorjahr trotz der anhaltenden Pandemielage von 92.000 (2020) auf 150.000 wieder gesteigert (2019: 204.000). Ein Grund dafür ist zum einen die Eröffnung des Outdoor-Museums „Droste-Landschaft : Lyrikweg“ im Juni 2021. Der Lyrikweg verbindet die beiden Droste-Orte und macht den Wandel von Literatur, Kultur und Natur seit Annette von Droste-Hülshoff bis heute für alle Altersklassen erfahrbar.
Mit festen Stationen in der Landschaft und virtuellen Haltepunkten in einer App können Interessierte den „Droste-Landschaft : Lyrikweg“ nach eigenen Interessen erleben. Dieses Konzept in der Landschaft hat sich in Pandemiezeiten bewährt.

Der Lyrikweg an der Burg Hülshoff - Center for Literature. Foto: Lennart-Lifink

Der Lyrikweg an der Burg Hülshoff – Center for Literature. Foto: Lennart-Lifink

Außerdem hat Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) sein digitales Angebot weiterentwickelt. Mit der Digitalen Burg (http://www.digitale-burg.de) eröffnete das CfL am 14. November 2021 ein Haus im Internet, das barrierearme Teilhabe an Literatur und Kunst ermöglicht.

Mit der neuen Museums-App geht es bequem von Zuhause oder vor Ort in einer digitalen Führung durch das LWL-Museum in der Kaiserpfalz. Foto: LWL/Kroker

Mit der neuen Museums-App geht es bequem von Zuhause oder vor Ort in einer digitalen Führung durch das LWL-Museum in der Kaiserpfalz. Foto: LWL/Kroker

Das Programm der Digitalen Burg umfasst einerseits Formate, die ausschließlich digital zu erleben sind. Zum anderen werden aber auch hybride Veranstaltungsformen zwischen Vor-Ort-Sein und der Online-Sphäre geschaffen. So sind die Themen und Prozesse des CfL ortsunabhängig für alle Interessierten erleb- und gestaltbar.

NGG: Gerade jetzt Beschäftigte halten – Jobs für die Zeit nach Corona attraktiver machen

Ostwestfalen-Lippe. OWL nicht in Feierlaune: Reihenweise abgesagte Weihnachtsfeiern machen der Gastronomie zu schaffen. „Die vierte Corona-Welle schlägt voll durch. Dazu kommt die Corona-Variante Omikron. Das sorgt für weniger Weihnachtsfeiern, für immer weniger Gäste in Restaurants, für leere Hotelbetten. Und das bedeutet mehr Kurzarbeit“, sagt Thorsten Kleile von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Kaum eine andere Branche in OWL bekomme die „Wucht der Welle“ wirtschaftlich so zu spüren wie das Hotel- und Gaststättengewerbe.

Gastro-Beschäftigte in der Region: 23 Prozent haben Branche in Pandemie verlassen .Foto:NGG

Gastro-Beschäftigte in der Region: 23 Prozent haben Branche in Pandemie verlassen
.Foto:NGG

In OWL würden hier immerhin rund 36.500 Menschen arbeiten, so Kleile. Der Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford macht sich um deren Jobs Sorgen. Dabei rechnet er nicht mit einem gravierenden Arbeitsplatzabbau. Ihm geht es vor allem um das „Durchhaltevermögen von Köchen, Kellnerinnen & Co.“: „Das Geschäft wird nach der Welle weitergehen. Aber die Durststrecke bis dahin ist das Problem. Wer in Kurzarbeit geschickt wird und mit 60 Prozent seines Lohnes klarkommen muss, der macht das, was jeder machen würde: Der guckt sich woanders um“, sagt Thorsten Kleile.

Viele Gastronomie-Beschäftigte seien bereits in andere Branchen abgewandert. Besonders in den Handel und in die Industrie – oft in Drogeriemärkte oder in die Lebensmittelindustrie. „Servicekräfte aus der Gastronomie sind taff, eloquent, flexibel und sie können zupacken. Mit diesen Qualitäten müssen sie nicht lange suchen“, so der NGG-Geschäftsführer. Kleile hat dazu Zahlen parat: Vor der Pandemie – im Dezember 2019 – hätten in Ostwestfalen-Lippe noch 47.450 Menschen im Hotel- und Gaststättengewerbe gearbeitet. Mittlerweile sei die Zahl der Beschäftigten allerdings um 23 Prozent zurückgegangen. Das gehe aus der aktuellsten Statistik der Arbeitsagentur hervor. Die Pandemie-Zahlen stammten aus dem Frühjahr und dürften sich inzwischen nochmals verschlechtert haben, so die NGG.

„Dieser Trend wird sich fortsetzen. Denn die Gastro-Beschäftigten vermissen vor allem eines: eine Perspektive im Job. Da geht es insbesondere um einen ordentlichen Lohn. Aber auch um die Chance, sich im Job weiterentwickeln zu können. Und um eine bessere Ausbildungsqualität“, sagt Thorsten Kleile.

Der Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford macht deutlich, dass die im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) zusammengeschlossenen Arbeitgeber jetzt am Zuge seien: „Sie haben es in der Hand, durch einen Lohn von ‚12 plus X Euro‘ die Branche für die Zeit nach der Pandemie deutlich attraktiver zu machen“, so Kleile. Dann werde es ohnehin bundesweit den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde geben, den die Ampel-Koalition in Berlin beschlossen habe. „Wer meint, Beschäftigte in Hotels, Restaurants und Gaststätten mit einem ‚Lohn light‘ knapp oberhalb des Mindestlohnlimits halten zu können, der vertut sich gewaltig“, sagt der Gewerkschafter.

Es komme jetzt bei der nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch (Hinweis f.d. Red.: 15. Dezember) darauf an, „gegen die ‚Pandemie-Delle‘ ein deutliches Zeichen der Job-Attraktivität in der Branche zu setzen“. Dazu gehöre auch, den Beschäftigten gute Chancen zu bieten, sich im Job weiterzuentwickeln. „Von der Köchin über den Kellner bis zur Rezeptionistin: Wer lange im selben Betrieb arbeitet und dem Gastgewerbe über viele Jahre die Treue hält, sammelt enorm viel Know-how. Dieses Plus an Erfahrung muss honoriert werden: Ein flexibleres Lohnstufen-Modell würde hier die richtigen Anreize setzen – für mehr Qualifikation und Bindung an die Branche. Als eine ‚Gastro-Karriereleiter‘ sozusagen“, so Thorsten Kleile.

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AOK NordWest bietet ab sofort Impfhotline an

Experten-Team informiert 24 Stunden täglich

 Bielefeld. Zum Start der Corona-Auffrischimpfungen in Bielefeld startet die AOK NordWest eine spezielle Corona-Impfhotline. Unter der kostenfreien Servicenummer 0800 1 265 265 informiert ein Expertenteam aus Ärzten und medizinisch ausgebildetem Fachpersonal die AOK-Versicherten rund um die Uhr zur Corona-Impfung. „Damit wollen wir auf den großen Informationsbedarf der Bevölkerung im Hinblick auf die Booster-Impfungen eingehen. Uns ist es gerade in dieser unsicheren Pandemie-Zeit ein wichtiges Anliegen, unsere Versicherten mit tagesaktuellen und verlässlichen medizinischen Informationen zu versorgen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. Die Ständige Impfkommission (STIKO) spricht sich aktuell für Corona-Auffrischimpfungen für alle Menschen ab 18 Jahren aus.

Viele Fragen zu Corona und zur BoosterImpfung in Bielefeld? Die AOK NordWest bietet ab sofort eine kostenfreie Hotline.

Viele Fragen zu Corona und zur BoosterImpfung in Bielefeld? Die AOK NordWest bietet ab sofort eine kostenfreie Hotline.

„Alle Erwachsenen, die zuletzt im Mai 2021 oder noch früher geimpft wurden, sollten sich jetzt einen Termin bei ihrem behandelnden Arzt oder den öffentlichen Impfstellen für die Booster-Impfung holen“, sagt Wehmhöner. „Das gilt besonders für ältere Menschen und für Versicherte, die in pflegerischen oder medizinischen Berufen arbeiten oder die Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-Erkrankungen betreuen. Sie sollten sich dringend um die dritte Impfung kümmern, wenn ihre letzte Impfung im Frühjahr erfolgt ist.“

Auch Menschen, die noch gar nicht geimpft sind, sollten ihre Entscheidung noch einmal überdenken, sagt Wehmhöner: „Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation, aus der wir nur gemeinsam herauskommen.“ AOK-Versicherte, die sich über Nutzen und eventuelle Nebenwirkungen der Impfung informieren wollen, können sich ebenfalls bei der speziellen Impfhotline melden.

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Corona-Katzen und hilflose Wildtiere: Tierheim Bünde freut sich über finanzielle Unterstützung des Kreises

Bünde. Die Corona-Krise hat sich auch auf die Tierheime im Kreis Herford ausgewirkt. Viele Menschen haben sich während des Lockdowns Haustiere angeschafft und dabei eines unterschätzt: Das Halten von Tieren ist aufwändig. Sich für die Tiere dauerhaft Zeit zu nehmen und ihnen dabei viel Fürsorge und Liebe entgegenzubringen, ist unverzichtbar und mit viel Arbeit verbunden. Die Folge: Auch im Tierheim Bünde hat sich der Anzahl der Kleintiere nun fast verdoppelt, bei den Katzen hat sich die Zahl fast vervierfacht.

Kreisdirektor Markus Altenhöner, Dr. Tanja Hochstetter (Leiterin Veterinäramt Kreis Herford), Renate Siekötter und Kathrin Sander (Tierheim Bünde)

Kreisdirektor Markus Altenhöner, Dr. Tanja Hochstetter (Leiterin Veterinäramt Kreis Herford), Renate Siekötter und Kathrin Sander (Tierheim Bünde)

Von der Arbeit vor Ort machte sich nun auch Kreisdirektor Markus Altenhöner ein Bild. Bei seinem persönlichen Besuch hatte er auch einen Scheck dabei. Denn der Kreis Herford bezuschusst jährlich die drei Tierheime im Kreisgebiet mit insgesamt 15.000 Euro – je 5.000 Euro für jedes Tierheim. So auch für das Tierheim Bünde. Es ist eine freiwillige Hilfe und ein Dank für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Tiere. „Es ist sehr beeindruckend, wie engagiert hier gearbeitet wird. Wie gut, dass es diese Anlaufstelle gibtAuch unser Veterinäramt bestätigt das – wir haben schon einige Tiere, die aus unzumutbaren Zuchten oder Privathaltung kamen, hier unterbringen können.“

Corona-Bilanz – Die Zahl der Katzen hat sich fast vervierfacht 

Im Bünder Tierheim leben derzeit über 70 Katzen, 13 Kaninchen, 6 Hunde, verschiedene Vögel und sogar 4 Wasserschildkröten. Geschäftsführung und Verwaltung des Vereins werden von ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern erledigt. Um die Arbeit aufrecht zu erhalten, braucht es Hilfe von außen. Der Verein finanziert sich zu großen Teilen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. „Wir sind für jede Hilfe dankbar und können das Geld derzeit wirklich gut gebrauchen – die letzten Monate waren schwer für uns und die Tiere. Vor Corona hatten wir die Zahl der Katzen auf fast 20 reduzieren können – derzeit haben wir über 70,“ berichtet Renate Siekötter, die sich schon seit 1985 für den Tierschutz im Kreisgebiet engagiert: „Weil wir weniger Aktionen planen konnten, ist auch das Spendenaufkommen enorm gesunken. Seit Mitte des Jahres haben wir so viele Katzen und Kaninchen wie lange nicht mehr.“

Auch hilfsbedürftige Wildtiere werden aufgenommen, sind aber arbeits- und kostenintensiv

Die Waschbären Klara und Lukas wurden im Sommer 2019 als verwaiste Jungtiere völlig geschwächt aufgefunden. Mit Genehmigung des zuständigen Jagdpächters wurden sie in einer Pflegestelle aufgezogen und siedelten dann im Dezember 2019 ins Bünder Tierheim um. Das kastrierte Geschwisterpaar lebt in einem vorschriftsmäßig hergerichteten Raum mit großem Außengehege und ist neugierig auf den Besuch.

Kreisdirektor Markus Altenhöner hat Trauben und Nüsse dabei, eine neue Freundschaft ist schnell geknüpft. „Es hat mich schon überrascht, dass auch Waschbären hier im Tierheim ein Zuhause haben. So nah komme ich solchen Wildtieren sonst selten“, freut sich Altenhöner und verfüttert eifrig. Die putzigen Kleinbären dürfen nicht ausgewildert werden, da sie zu den invasiven Arten zählen. Der Umgang mit diesen, dem Jagdrecht unterliegenden Tieren wird kontrovers diskutiert – während die einen seine Wiederausrottung fordern, sind andere der Meinung, der Waschbär gehöre mittlerweile zur heimischen Tierwelt dazu. Klara und Lukas werden vermutlich für immer im Tierheim Bünde bleiben.

Hilflose Wildtiere werden unter Beachtung jagdrechtlicher Bestimmungen im Tierheim Bünde grundsätzlich aufgenommen, sind allerdings finanziell ein echtes Problem, erklärt Tierheimleiterin Kathrin Sander: „Für kranke oder hilflose Wildtiere bekommen wir von keiner Stelle offizielle finanzielle Unterstützung. Dabei steigt die Anzahl von

Jahr zu Jahr an. Wir peppeln sie auf, und wenn es gut geht, werden sie wieder ausgewildert. Bei den Fundtieren haben außerdem entflogene Rassetauben und Wasserschildkröten deutlich zugenommen, beide Tierarten sind schwer vermittelbar.

Den finanziellen Zuschuss des Kreises steckt der Verein u.a. in ein neues Kleintierhaus mit Außengehege. Die vielen neuen Kaninchen sind derzeit in einem Container auf dem Tierheimgelände untergebracht. Hier hoppeln derzeit auch „Cheesecake“ und ihr Junges „Sugar“ – wäre schön, wenn die beiden bis zum Bau gemeinsam in ein neues Zuhause vermittelt sind!

Weitere Infos unter: www.tierschutzverein-herford.de

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Corona-Schnelltestzentrum der Johanniter in Blomberg

Neue Öffnungszeiten ab 1. Oktober 

Blomberg  Zum 1. Oktober 2021 ändern sich die Öffnungszeiten des Corona-Schnelltestzentrums der Johanniter Lippe-Höxter Am Diestelbach 5-7 in Blomberg. Das Testzentrum ist dann montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 14 Uhr, donnerstags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Wer bereits einen Termin außerhalb dieser Öffnungszeiten vereinbart hat, wird um Umbuchung gebeten.

Im Corona-Schnelltestzentrum der Johanniter in Blomberg gelten ab 1. Oktober 2021 neue Öffnungszeiten. Foto: Johanniter Lippe-Höxter

Im Corona-Schnelltestzentrum der Johanniter in Blomberg gelten ab 1. Oktober 2021 neue Öffnungszeiten. Foto: Johanniter Lippe-Höxter

Terminbuchungen für Schnelltests (PoC) unter www.schnelltestzentrum-blomberg.de, PoC-Testungen sind aber auch ohne vorherige Terminvereinbarung möglich. Für PCR-Tests (80 € pro Testung) ist eine Anmeldung per E-Mail an Anmeldung.PCR@johanniter.de zwingend erforderlich. Folgende Angaben sind nötig: Name, Vorname, Geburtsdatum, Adresse, Handynummer (kein Festnetz!), Personalausweisnummer, Bankverbindung (Kreditinstitut, IBAN, BIC) zur direkten Abrechnung durch das Labor, Wunschtermin (montags bis freitags zwischen 8 und 10:30 Uhr).

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Maskenpflicht auf dem Bielefelder Weinmarkt – nicht realisierbar!

Neue Corona-Schutzverordnung bringt nicht die notwendige Erleichterung: Das beliebte Stadtfest wird abgesagt

Sie liegt endlich vor: die neue Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen. Für den Weinmarkt in der Bielefelder Altstadt, der vom 7. bis 12. September 2021 geplant war, ist das allerdings keine gute Nachricht. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Vorschriften für die Traditionsveranstaltung ist in der Kürze der Zeit nicht möglich.

„Wir vermissen seit Juli die erforderliche Planungssicherheit und haben auf die neue Fassung der Corona-Schutzverordnung Woche für Woche gewartet“, sagt Karoline Jockheck, Projektleiterin beim Veranstalter Bielefeld Marketing, und ergänzt: „Beim Weinmarkt handelt es sich um eine Großveranstaltung mit mehr als 2.500 Gästen. Ab einem Inzidenzwert von 35 schreibt die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW in diesem Fall eine weitgehende Maskenpflicht vor, die vom Veranstalter durchzusetzen ist. Aufgrund des Veranstaltungscharakters im öffentlichen Raum ist die permanente Einhaltung der Maßnahmen leider nicht realisierbar.“

„Die Zahlen steigen weiter an“, sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing, und fügt hinzu: „Natürlich sehen wir die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen. Aber ein Weinfest mit mehreren Tausend Besuchern – wie sollen wir da die Einhaltung der Maskenpflicht garantieren, gerade zu fortgeschrittener Stunde? Um es ganz klar zu sagen: Es lag nicht an der Stadtverwaltung. Wir haben wirklich viele konstruktive Gespräche mit ihr geführt und möchten uns dafür herzlich bedanken. Wir wissen als Veranstalter schlicht und einfach nicht, wie wir auf Basis der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW eine regelkonforme Durchführung des Weinmarktes garantieren sollen – und das innerhalb kürzester Zeit.“

Bielefeld Marketing muss das beliebte Stadtfest schweren Herzens absagen. Gleichzeitig steht fest: Der Weinmarkt 2021 wäre eine Veranstaltung geworden, die mit den Weinfesten der Vergangenheit keine Ähnlichkeit gehabt hätte.

Es mag ein schwacher Trost sein, aber der Termin für den nächsten Weinmarkt in der Bielefelder Altstadt steht bereits fest: Vom 6. bis 11. September 2022 wird sich die Bielefelder Altstadt endlich wieder in ein gemütliches Weindorf verwandeln – ohne Masken für Besucher und Kontrollpflicht für den Veranstalter.

Karneval, Kamelle und Corona

Wissenschaftler des Kompetenzzentrums für Kulturerbe der Universität Paderborn haben über 1.500 Personen befragt

Jonas Leineweber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Paderborn. Foto: ©Kirsten Hötger

Jonas Leineweber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Paderborn. Foto: ©Kirsten Hötger

Paderborn. Die fünfte Jahreszeit war lange nicht so ruhig wie in diesem Jahr. Wegen der Coronapandemie mussten die Jecken auf belebte Straßen, gesellige Sitzungen und gemeinsames Schunkeln verzichten. „Ausdrucksformen des immateriellen Kulturerbes wie der rheinische Karneval sind von der Pandemie besonders stark betroffen“, sagt Jonas Leineweber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Paderborn. Viele Rituale, Bräuche und Feste können seit Pandemiebeginn nicht wie gewohnt stattfinden, werden verschoben oder fallen komplett aus. Wie bewerten die Menschen im Rheinland den Ausfall der traditionellen Sitzungen, Umzüge und Konzerte? Was sagt das über den Stellenwert der Kulturform für die Region aus? Wie sind die Vereine mit der Situation umgegangen und wie schätzen sie die Folgen, Herausforderungen und möglichen Potenziale der Pandemie im Hinblick auf die Resilienz der Kulturform ein? Diesen und weiteren Fragen gehen Wissenschaftler der Universität Paderborn am Kompetenzzentrum für Kulturerbe nach. Eine Online-Umfrage liefert nun erste Ergebnisse: „Geselligkeit, Gemeinschaft und Frohsinn zeichnen den Karneval aus Sicht der Befragten aus. Genau jene Aspekte also, die in ihrem Zusammenspiel während der Coronapandemie besonders schwer zu vermitteln sind“, so Leineweber.

Vom 25. Februar bis zum 28. April haben insgesamt 1.542 Personen an der Online-Umfrage teilgenommen. Knapp 87 Prozent von ihnen sind Mitglied in einem Karnevalsverein. „Die hohe Teilnahmebereitschaft an der Umfrage zeigt, wie stark das Bedürfnis nach wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem immateriellen Kulturerbe während der Krise ist. Gerade die kulturelle Praxis gesellschaftlicher Rituale, Bräuche und Feste ist von der Pandemie stark und in ihren Kernelementen betroffen“, betont Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Leiterin des Kompetenzzentrums für Kulturerbe.

Menschen vermissen Veranstaltungen – finden Absage aber richtig

Die Umfrage macht deutlich: Geselligkeit, Gemeinschaft, Frohsinn, Tradition, Gemeinsinn, regionale Identität und Kontinuität zeichnen für 90 Prozent der Befragten den rheinischen Karneval am stärksten aus. „Schon an diesen noch allgemeinen Angaben ist zu erkennen, wie schwer die einzelnen Aspekte in Einklang mit den Restriktionen der Coronapandemie zu bringen sind“, hebt Leineweber hervor.

Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Leiterin des Projekts und des Kompetenzzentrums für Kulturerbe an der Universität Paderborn. Foto: ©Universität Paderborn

Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Leiterin des Projekts und des Kompetenzzentrums für Kulturerbe an der Universität Paderborn. Foto: ©Universität Paderborn

Dass sich die kulturelle Praxis des rheinischen Karnevals durch die Pandemie stark oder sehr stark verändert hat, denken nahezu alle Befragten (96 Prozent). Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen und Angeboten der Vereine bedauern über 90 Prozent der Umfrageteilnehmer den Ausfall der Karnevalsumzüge und -sitzungen am meisten. Die Veranstaltungen haben für mehr als 90 Prozent insbesondere als Ort der Begegnung und des Wiedersehens mit Freunden und Bekannten sowie als Ort der Geselligkeit und Gemeinschaft gefehlt. Auch das Erleben von künstlerischen Auftritten und die Abwechslung zum Alltag haben über 85 Prozent der Befragten stark beziehungsweise sehr stark vermisst. Der Wegfall des ausgelassenen Feierns und des gemeinsamen Essens und Trinkens wurde dagegen mit knapp 70 Prozent weniger bedauert.

Dennoch halten 93 Prozent der Befragten die Absage der Karnevalsfeste der Session 2020/21 vor dem Hintergrund der Coronapandemie für richtig. Aus ihrer Sicht hätten die Vereine während dieser Zeit insbesondere Werte wie Verantwortungsbewusstsein (87 Prozent), Vernunft (83 Prozent) und Solidarität (77 Prozent) vermittelt. „Wie zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure haben auch die Karnevalsvereine ihre Scharnierfunktion und gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen und somit dazu beigetragen, die Einhaltung der Restriktionen und die gebotene Rücksichtnahme in die Breite der Gesellschaft zu tragen“, so Leineweber.

Die von vielen Vorständen durch das Pandemiegeschehen befürchtete Entwöhnung und Abwendung vom Verein sind laut der Umfrageergebnisse dagegen nicht messbar: Für mehr als jeden Vierten ist trotz der zahlreich ausgefallenen Veranstaltungen die Bedeutung der Karnevalsvereine gestiegen, während sie für 12 Prozent zurückgegangen ist. Die Motivation, zukünftig eine Karnevalsveranstaltung zu besuchen, ist sogar bei knapp der Hälfte der Befragten gestiegen und nur bei ca. 5 Prozent gesunken. 28 Prozent schilderten außerdem, motivierter zu sein, sich zukünftig in einem Karnevalsverein zu engagieren.

Die Krise als Anlass der Weiterentwicklung

Außerdem haben die Wissenschaftler danach gefragt, in welchen Bereichen sich die Karnevalsvereine während der Pandemie weiterentwickelt haben. Die größten Tendenzen sehen die Befragten bei der Nutzung sozialer Medien (46 Prozent) und von Videoformaten (41 Prozent) sowie im Bereich der Digitalisierung (40 Prozent). Auch seien die Vereine kreativer geworden (45 Prozent). Leineweber vermutet, dass damit insbesondere die Gestaltung von Alternativprogrammen gemeint sein dürfte.

Bei der Bewertung der häufig virtuell durchgeführten Alternativprogramme geht die Meinung der Befragten je nach Wohnort allerdings stark auseinander: Während 27 Prozent die Schulnoten sehr gut und gut vergeben, bewerten ebenso viele Personen die Alternativaktionen als befriedigend und knapp ein Drittel sogar nur als ausreichend, mangelhaft oder ungenügend.

Auch im Hinblick auf die Veränderung der Vorstandsarbeit seien digitale Formate deutlich bedeutender geworden: Laut Umfrage haben 64 Prozent der befragten Vorstandsmitglieder während der Corona-Krise im Rahmen einer Vorstandstätigkeit an einer Videokonferenz teilgenommen, fast Dreiviertel waren mit dieser Erfahrung zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden. Lediglich 9 Prozent der befragten Vorstandsmitglieder geben an, schon vor der Pandemie an einer Videokonferenz im Vereinskontext teilgenommen zu haben. Dazu Leineweber: „Die in der Pandemie eingeübten digitalen Formate könnten sich langfristig auch für die bessere Einbindung und Teilhabe derjenigen eignen, die nicht mehr im Ort des Karnevalsvereins wohnen, sich aber dennoch engagieren und einbringen möchten.“

Folgen für Karnevals- und Ortsgemeinschaft bei anhaltendem Pandemiegeschehen

Sollte die Krise auch im nächsten und übernächsten Jahr anhalten, sodass Umzüge, Sitzungen und Konzerte weiterhin ausfallen müssen oder nur stark eingeschränkt stattfinden können, habe das aus Sicht der Befragten erhebliche Folgen für die Praxis der Karnevalsvereine – aber auch für das Leben in den Städten und Dörfern. 74 Prozent rechnen dann mit einem Rückgang der Vereinsgemeinschaft, 68 Prozent gehen von einem Mitgliederschwund und 73 Prozent sogar von einer Existenzbedrohung der Karnevalsvereine aus.

Bei anhaltendem Pandemiegeschehen befürchten darüber hinaus 88 Prozent, dass kulturelle Angebote in ihrem Wohnort abnehmen und auch soziale Aktionen weniger werden (74 Prozent). Eine deutliche Mehrheit vermutet außerdem, dass durch einen Ausfall der Karnevalsveranstaltungen im nächsten und übernächsten Jahr das Gemeinschaftsgefühl (67 Prozent) sowie der Zusammenhalt in ihren Wohnorten (58 Prozent) zurückgehen könnte, während die Unzufriedenheit steigt (68 Prozent) und ein genereller Attraktivitätsverlust des Wohnortes einsetzen könnte (56 Prozent). „Hier zeigt sich, dass die Vereine auf lokaler und regionaler Ebene als wichtige Träger der kulturellen Infrastruktur im Rheinland fungieren und gemeinschaftsstiftend wirken“, erläutert Leineweber.

„Um die Auswirkungen der Pandemie in diesem besonderen kulturellen Bereich überwinden zu können, muss sich unsere Gesellschaft Gedanken über diese Entwicklungen machen und Resilienzstrategien, also Zukunftskonzepte, für diese kulturellen Phänomene erarbeiten“, schlussfolgert Projektleiterin Prof. Seng. Eine Grundlage dafür könnten die Corona-Sonderstudien des Kompetenzzentrums für Kulturerbe bilden. Neben den Folgen der Pandemie für den Karneval haben die Paderborner Wissenschaftler auch Auswirkungen auf das Schützenwesen in Westfalen und die Schwörtagstradition in den baden-württembergischen Städten Ulm, Reutlingen und Esslingen am Neckar untersucht.

Ein Jahr Corona-Hilfsfonds: Nahezu 200 Studierende der Universität Paderborn wurden in Notlage finanziell unterstützt

Nahezu 200 Studierende der Universität Paderborn wurden in Notlage finanziell unterstützt

Paderborn. Im Mai 2020 hat die Universität Paderborn mit dem Corona-Hilfsfonds eine finanzielle Soforthilfe für Studierende in Not eingerichtet. Mit Unterstützung der Universitätsgesellschaft (UG) und des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) konnten innerhalb von einem Jahr insgesamt 199 Anträge bewilligt und über 88.000 Euro ausgeschüttet werden. Da die Nachfrage der Studierenden mittlerweile jedoch deutlich zurückgeht, haben sich die Verantwortlichen jetzt dazu entschieden, den Fördertopf zu schließen.

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Dr. Andreas Siebe von der Universitätsgesellschaft Paderborn, die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses Sharlene Frammelsberger, Marc Schüle von der Stabsstelle Hochschulnetzwerk & Fundraising und die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf (v. l.) freuen sich, dass sie mit dem Corona-Hilfsfonds zahlreiche Studierende in einer finanziellen Notlage unterstützen konnten.Foto:Universität Paderborn, Johanna Pietsch

Rückblick auf gelungenes Projekt

Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität, freut sich über das erfolgreiche Projekt: „Mit den Mitteln aus dem Hilfsfonds konnten wir Studierenden über diese schwierige Zeit schnell und unbürokratisch hinweghelfen. Uns war es wichtig, in der Pandemie ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen.“

Der Erfolg war nur möglich, weil zahlreiche Unterstützer ihre Kräfte bündelten. Mehr als 180 Einzelspender, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität, Privatpersonen und Unternehmen aus der Region sowie örtliche Vereine und Organisationen, haben dazu beigetragen, dass sich fast 200 Studierende über eine Förderung in Höhe von bis zu 450 Euro freuen konnten. Voraussetzung dafür war, dass sie nachweislich aufgrund der Coronapandemie in eine finanzielle Notlage geraten sind. Viele Anträge sind dabei auch von ausländischen Studierenden eingegangen, die trotz der herausfordernden Situation ihr Studium in Paderborn fortgesetzt haben.

In kürzester Zeit von der Idee bis zur Umsetzung

„Nachdem die Idee dazu Mitte April 2020 entstanden ist, konnten bereits Anfang Mai die ersten Anträge für den Corona-Hilfsfonds gestellt werden. Für die schnelle Umsetzung möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken“, lobt Sharlene Frammelsberger, Vorsitzende des AStA Paderborn, die Zusammenarbeit mit dem Präsidium, der Verwaltung, dem Alumni Paderborn e.V. und der UG.

Angesichts der derzeitigen positiven Entwicklung des Pandemiegeschehens ist die Zahl der Anträge in den letzten Wochen rückläufig. „Die Studierenden haben sich mittlerweile mit der Situation arrangiert und sind beispielsweise wieder zu Hause eingezogen oder haben andere Einkommensquellen gefunden“, erklärt Dr. Andreas Siebe, stellvertretender Vorsitzender der UG Paderborn, das Ausbleiben der Anträge. Infolgedessen stellt die Universität Paderborn den Corona-Hilfsfonds jetzt ein.

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Corona-Impfung für Patienten der Gräflichen Kliniken Bad Driburg

Bad Driburg . In den Gräflichen Kliniken Bad Driburg können Patienten jetzt während des Reha-Aufenthaltes ihre Corona-Schutzimpfung erhalten. Fast 700 Mal wurde inzwischen unter den Klinikmitarbeitern geimpft. 

Diana Temme, Iris Rüther, Corinna Meuris, Corina Bartsch, Stefanie Schröder, Elke Nahen, Melanie Rothe, Grzegorz Krzyzowski, Michaela Notthoff, Annette Werner, Anette Lütkemeyer, Martina Dr. Krüger, Sandra Schröder, Katrin Burgard (fehlen: Sylvia Pohlmann, Anne Bredy, Katya Mollova, Jana Weskamp)

Das Impfteam der Gräflichen Kliniken Bad Driburg hat fast 700 Impfungen koordiniert und organisiert .Foto:Gräflichen Kliniken Bad Driburg

Wer zur Rehabilitation in eine der drei Gräflichen Kliniken in Bad Driburg kommt, der kann sich ab 1. Juli 2021 auch während seines Aufenthaltes in der Caspar Heinrich Klinik, der Marcus Klinik oder der Park Klinik gegen Corona impfen lassen. „Wir haben bei der Patientenaufnahme immer wieder erfahren, dass die fristgerechte Corona-Impfung ein Thema zum Antritt der Rehabilitation ist,“ so Marko Schwartz, Geschäftsführer der Gräflichen Kliniken Bad Driburg, zum Hintergrund des Angebots. „Zudem können wir davon ausgehen, dass die Auffrischimpfung ein Thema ist, das uns noch lange begleiten wird.“ Patienten können sich bereits vor ihrem Reha-Aufenthalt bei der Patientenaufnahme für die Impfung anmelden. Dabei ist sowohl eine Erst- als auch die Zweitimpfung möglich. Die Wahl des Serums liegt beim Impfarzt.

Ausgezeichnetes Impfteam 

Im Februar 2021 hatten die Gräflichen Kliniken mit der Impfung ihrer Mitarbeiter beginnen können, nachdem erst im dritten Anlauf das Impfserum geliefert wurde. Inzwischen konnten fast 700 Erst- und Zweitimpfungen mit AstraZeneca und Moderna stattfinden. Ermöglicht werden konnte dies durch die Koordination und Organisation eines 17-köpfigen Impfteams, das teilweise auch freiwillig und spontan in ihrer Freizeit das Impfen der Kollegen unterstützt hatte. Als Dankeschön erhielten jetzt alle Beteiligten einen Gutschein für das Gräfliche Park Health & Balance Resort. „Zuletzt hatten wir für eine Impfreihe eine „Impfstrasse“ in den Brunnenarkaden im Gräflichen Park eingerichtet. Das war mit einer größeren Planung verbunden,“ berichtet Grzegorz Krzyzowski, Impfarzt und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin in der Caspar Heinrich Klinik. „Zusätzlich galt es, die Impfungen mit zwei unterschiedlichen Stoffen zu koordinieren.“ Spätestens im nächsten Jahr würde man sich auch für Mitarbeiter der Gräflichen Kliniken Bad Driburg auf Auffrischimpfungen einstellen.

BUZ: 

Das Impfteam der Gräflichen Kliniken Bad Driburg hat fast 700 Impfungen koordiniert und organisiert (v.l.n.r.):

Diana Temme, Iris Rüther, Corinna Meuris, Corina Bartsch, Stefanie Schröder, Elke Nahen, Melanie Rothe, Grzegorz Krzyzowski, Michaela Notthoff, Annette Werner, Anette Lütkemeyer, Dr. Martina Krüger, Sandra Schröder, Katrin Burgard (fehlen: Sylvia Pohlmann, Anne Bredy, Katya Mollova, Jana Weskamp)

 

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Marte Meo: Ausbildung unter erschwerten Corona-Bedingungen

Kreis Höxter. Jugendamt des Kreises Höxter freut sich über sechs erfolgreiche Absolventinnen. Auch wenn Corona den geplanten Ablauf gehörig durcheinandergeworfen hat, ist der vom Jugendamt des Kreises Höxter angebotene Fortbildungskurs für die Arbeit mit der „Marte Meo“-Methode erfolgreich abgeschlossen worden. „Wir mussten einfach etwas geduldiger sein“, erläutert Ulrike Schmidt, Fachberaterin des Kreises Höxter für Tageseinrichtungen für Kinder.

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Unter der Leitung von Kursleiterin Helga Meier-Warnke (vorne rechts) schlossen sechs Fachfrauen die Fortbildungsrunde der Marte-Meo-Methode erfolgreich ab. Über ihre Zertifikate freuen sich (v .l.) Katharina Grawe (Kita Buddelkiste Steinheim), Sabine Baer (Praxis Nicole Kruse Höxter), Prof. Dr. Julia Höke (Katholische Hochschule NRW), Evelyn Schimmelfeder (SOS Kinderdorf) und Anne Höke (Städtische Kita Glückspilz Brakel-Frohnhausen). Auf dem Foto fehlt Michaela Rasche (Kita Buddelkiste Steinheim). Ulrike Schmidt (hinten rechts) vom Kreis Höxter gratulierte den Teilnehmerinnen. Foto: Kreis Höxter

Größte Umstellung für Teilnehmerinnen und Referentinnen war sicherlich die Verlagerung von persönlichen Gesprächsrunden auf den Bildschirm. „Zum Glück mussten wir nicht den kompletten Kurs online absolvieren, sondern konnten auch Präsenzveranstaltungen durchführen“, berichtet Ulrike Schmidt. Vor allem die Übungsaufgaben mit der Kamera wären rein virtuell nicht umzusetzen gewesen. „Das Besondere an Marte Meo ist ja gerade der Einsatz einer Videokamera, mit deren Hilfe Situationen aus dem Alltag von Kindern festgehalten werden, um Entwicklungspotentiale zu entdecken.“

Dies führte dazu, dass der Kurs aufgrund der zwischenzeitlichen Corona-Lockdowns deutlich länger gedauert hat als üblich. Umso größer war deshalb nun die Freude, dass sechs Teilnehmerinnen unter der Leitung von Helga Meyer-Warnke, Marte-Meo-Supervisorin aus Kassel, ihre „Marte Meo Practitioner“-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Sie arbeiten in Kindertageseinrichtungen, in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Hochschullehre. Erlernt wurden Marte Meo Elemente für die praktische Umsetzung im eigenen Berufsfeld. Bereichert wurde der Kurs wieder durch Katrin Krüger, Marte-Meo-Supervisorin aus Schwerte zum Thema Spielfähigkeiten.

 „Im Zentrum der Marte Meo-Methode steht die Nutzung des Mediums Video, mit dessen Hilfe die Teilnehmer eine besondere ‚Einsicht‘ in die jeweilige Lebenssituation und die darin enthaltenen Stärken erhalten“, sagt Ulrike Schmidt. Das Filmen biete die Gelegenheit, das Verhalten der Kinder danach in Ruhe zu studieren und entsprechende Schlüsse daraus zu ziehen. Zunächst für den Kinder- und Jugendbereich entwickelt, kann die Marte-Meo-Methode überall dort angewendet werden, wo Menschen sich begegnen. Sie unterstützt die Interaktion und Kommunikation in Alltagssituationen in der Familie, in Schulen, Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, in Tages- und Wohngruppen. Auch viele Therapeuten wie Ergotherapeuten und Logopäden, sowie Hebammen setzen die Methode in ihrem Arbeitsbereich erfolgreich ein.

Gerade gestartet ist der erste Aufbaukurs für die Methode im Kreis Höxter. Dabei werden zum ersten Mal Marte-Meo-Therapeuten und -Kollegentrainer ausgebildet. Auch im nächsten Jahr wird der Kreis Höxter wieder einen „Marte Meo Practitioner“-Kurs für bis zu zwölf Teilnehmer anbieten. Interessierte können sich schon jetzt bei Fachberaterin Ulrike Schmidt vom Kreis Höxter anmelden. Sie ist telefonisch zu erreichen unter 05271 / 965-3705 oder per E-Mail u.schmidt@kreis-hoexter.de.

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IHK-Gründungsreport 2021

Schwung bei Neugründungen aus 2019 in 2020 trotz Corona fortgesetzt

Ostwestfalen-Lippe. Die Unternehmensneugründungen im Jahr 2020 konnten an das Vorjahresniveau anknüpfen: Das geht aus dem Gründungsreport 2021 der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) hervor, der am 27. Mai 2021 in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt wurde.

Stellten den IHK-Gründungsreport 2021 online vor: Thomas Mikulsky, IHK-Referatsleiter Gründung und Finanzierung, der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe, Helge Martin, Co-Founder der LiWAVE GmbH, Nicolaos Debowiak und Manuel Meier, beide Co-Founder der PRODASO GmbH, und IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke (v. l.). (Foto: IHK)

Stellten den IHK-Gründungsreport 2021 online vor: Thomas Mikulsky, IHK-Referatsleiter Gründung und Finanzierung, der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe, Helge Martin, Co-Founder der LiWAVE GmbH, Nicolaos Debowiak und Manuel Meier, beide Co-Founder der PRODASO GmbH, und IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke (v. l.). (Foto: IHK)

„Der Schwung aus dem Jahr 2019 fand trotz Corona auch im Jahr 2020 seine Fortsetzung“, unterstrich IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke. „Die positive Gesamtbilanz 2020 erfreut umso mehr, weil der Trend der Gewerbeanmeldungen bis zur Jahresmitte größere Einschnitte in der Gründerszene befürchten ließ.“ Mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent von 10.554 Gründungen in 2019 stiegen die Existenzgründungen auf 10.580 in 2020 an.

Was optimistisch stimme, sei die ausgeprägte Gründungsaktivität bei jungen Menschen. „Es zeigt, dass in Zeiten erschwerter Rahmenbedingungen wie der Pandemie innovative Geschäftsideen sehr erfolgreich umgesetzt werden können“, betonte Pigerl-Radtke. Nichtsdestotrotz befürchte sie, dass es in den nächsten Jahren zu zahlreichen Betriebsschließungen kommen werde. Zum einen durch die Digitalisierung, der nicht jedes Unternehmen folgen könne, zum anderen durch Betriebe, die wirtschaftlich nicht hinreichend attraktiv für eine potenzielle Nachfolge seien.

Die Corona-Pandemie verschärfe diese Problematik zusätzlich. „Bereits jetzt steht fest, dass es mehr denn je darauf ankommen wird, dass neue Unternehmen an den Start kommen und einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft leisten“, blickte die IHK-Hauptgeschäftsführerin voraus. Eine lebendige Gründungsszene sei eine treibende Kraft für die Weiterentwicklung eines Wirtschaftsstandortes.

Nebenerwerbsgründungen tragen den wesentlichsten Teil dazu bei. „Sie sind weiter auf dem Vormarsch“, berichtete Harald Grefe, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. „Die Anzahl der Gründungen im Nebenerwerb ist mit 5.579 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gestiegen, um 1,9 Prozent.“ Dieses Plus gleiche den leichten Rückgang der Haupterwerbsgründungen in 2020 aus. Dennoch sei in Anbetracht des anhaltenden Negativtrends bei den Existenzgründungen im Haupterwerb unter dem Strich ein Substanzverlust zu befürchten.

Jeder zehnte Gründer macht sich laut IHK-Gründungsreport im Produzierenden Gewerbe selbstständig, nur etwa fünf Prozent der Gründerinnen werden in diesem Bereich tätig. Dafür kämen Gründungen im Handel bei Frauen (35,4 Prozent) deutlich häufiger vor als bei Männern (28,1 Prozent). Der Dienstleistungsbereich, dem seit Jahren gründungsstärksten Sektor, sei bei Gründenden nahezu gleichermaßen beliebt. „Mit 2.737 Gründungen wird das Ranking, wie im Vorjahr, vom Einzelhandel angeführt“, erläuterte Grefe.

Auffällig sei hier jedoch die sehr hohe Anzahl der Nebenerwerbsgründungen im Bereich des Online-Handels. „Die seit längerem positive Entwicklung im E-Commerce dürfte durch die Pandemie zusätzlichen Aufwind erhalten haben. Ebenfalls Corona geschuldet dürfte die deutliche Abnahme der Neugründungen um 21,7 Prozent im Vorjahresvergleich beim Hotel- und Gastgewerbe sein“, fügte Grefe an. In dieser Branche sei der Anteil der Nebenerwerbsgründungen traditionell gering. Insgesamt erfolge knapp jede dritte Gründung durch eine Frau.

Der IHK-Gründungsreport will Gründungsinteressierten, politischen Entscheidern, Institutionen und Multiplikatoren Mut machen, Gründungen aktiv zu unterstützen – gerade in und insbesondere nach der jetzigen Krise. 2020 hat die IHK über 3.100 Gründende unterstützt. Der IHK-Gründungsreport 2021 kann im Internet unter www.ostwestfalen.ihk.de abgerufen werden.

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Corona: Regeländerungen ab Freitag

Neue Coronaschutzverordnung – Meldung vom Kreis Gütersloh.

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.Corona: Regeländerungen ab Freitag

Kreis Gütersloh. Wie Minister Karl-Josef Laumann am gestrigen Mittwochnachmittag mitteilte, wird es weitere Regeländerungen und damit auch Lockerungen geben. Diese sind jeweils an drei Inzidenz-Stufen gekoppelt. Die neue Coronaschutzverordnung tritt am morgigen Freitag, 28. Mai, in Kraft. Doch was ändert sich dann im Kreis Gütersloh?

Der Kreis Gütersloh befindet sich derzeit noch in Stufe 3, das heißt die Inzi-denz liegt zwischen 100 und 50,1. Mit der neuen Coronaschutzverordnung bedeutet das, dass sich ab Freitag, 28. Mai, im öffentlichen Raum Personen aus maximal zwei Haushalten treffen dürfen. Wie viele Leute das sind, ist egal. Für den Einkaufstrip im Einzelhandel fällt das Click&Meet-Gebot kom-plett weg. Das bedeutet, Kunden brauchen kein negatives Testergebnis mehr als Eintrittskarte. Dennoch ist weiterhin auf die Personenanzahl im Geschäft zu achten. Pro 20 Quadratmeter ist ein Kunde zulässig. Kontakt-freier Sport im Außenbereich auf und außerhalb von Sportanlagen ist mit bis zu 25 Personen erlaubt. Für junge Menschen bis zum Alter von einschließ-lich 18 Jahren ist sogar jegliche Sportausübung, also auch Kontaktsport, unter freiem Himmel in Gruppen von bis zu 25 Teilnehmern zuzüglich bis zu zwei Ausbildungs- oder Aufsichtspersonen möglich.

Änderungen gibt es für außerschulische Bildungsangebote, zu denen zählen zum Beispiel Fahrschulen und Hundeschulen. Diese dürfen im Freien unter Einhaltung der Vorgaben zum Mindestabstand, zur Maskenpflicht und zur Rückverfolgbarkeit ohne Begrenzung der Personenzahl durchgeführt werden. Angebote in Innenräumen sind möglich, allerdings ist hierzu ein negativer, bestätigter Test erforderlich. Zusätzliche Einschränkungen gibt es für die Durchführung von Unterricht mit Gesang oder Blasinstrumenten: Dieser darf in Innenräumen mit maximal fünf Personen und nur bei guter Durchlüftung des Raumes stattfinden.

Auch Kulturveranstaltungen sind wieder möglich. Unter freiem Himmel dür-fen maximal 500 Zuschauer teilnehmen. Voraussetzungen sind hier die Vor-lage eines negativen Testergebnisses, die Einhaltung des Mindestabstandes und die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit. In Innenräumen sind in der Stufe 1 maximal 250 Besucher erlaubt, hier ist neben einer ständigen Durchlüftung, ein negativer Test, die Einhaltung des Mindestabstandes so-wie die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.

Die nächste Lockerungs-Stufe tritt ein, wenn die Inzidenz stabil unter 50 liegt. Das bedeutet, wie auch schon bei der bundesweiten Notbremse, dass an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen die Inzidenz unter 50 sein muss. Fällt die Inzidenz unter 35 und bleibt dort, ist Stufe 1 erreicht und es gibt weitere Lockerungen.

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Kulturstiftung des Bundes gibt 380.000 Euro

Gütersloh/Halle an der Saale. Der Kreis Gütersloh erhält rund 380.000 Euro Fördergeld aus dem Programm ‚Kultursommer 2021‘. Im Kreis Gütersloh hatten sich die Städte Gütersloh, Rietberg und Rheda-Wiedenbrück zusammengeschlossen und in einer nur dreiwöchigen Ausschreibungsphase ein abwechslungsreiches, gemeinsames Veranstaltungspaket geschnürt, dass der Kreis Gütersloh anschließend bei der Kulturstiftung des Bundes eingereicht hat. Antragsberechtigt waren bei dem Förderprogramm ‚Kultursommer 2021‘ lediglich Kreise und kreisfreie Städte. Die Gesamtaufwendungen des Kultursommers in den drei Städten werden sich auf knapp 480.000 Euro belaufen, 20 Prozent des Aufwands muss aus Eigenmitteln bestritten werden.
zwei-logos-kultur-bund (1)Die Kulturbranche hat unter den harten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stark gelitten und blickt nun voller Hoffnungen auf den Sommer. Bereits im Frühjahr hatte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien das Förderprogramm ‚Kultursommer 2021‘ ins Leben gerufen. Aus dem Programm ‚NEUSTART KULTUR‘ wurden dafür 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Deutschlandweit konnten sich Städte und Kreise mit eigens entwickelten Projekten für das Programm bewerben. 117 Anträge waren schließlich erfolgreich.
Am Mittwoch hatte die Kulturstiftung des Bundes die Entscheidung bekannt gegeben, welche Projekte gefördert werden. Bundesweit werden 63 kreisfreie Städte und 54 Landkreise unterstützt – mit dabei der Kreis Gütersloh. Die Freude im Kreishaus und bei den Verantwortlichen der Städte Gütersloh, Rietberg und Rheda-Wiedenbrück über die Förderzusage ist groß. Zum einen ist es gelungen, erstmalig im kulturellen Bereich eine vielschichtige Kooperation auf die Beine zu stellen, zum anderen können die Kulturschaffenden endlich wieder aktiv werden. Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Gütersloh dürfen sich auf ein tolles Veranstaltungsprogramm mit Highlights wie klassischen Konzerten, einem Electronic-Music-Festival und einem Kultur-Picknick zeitgleich in den drei Kommunen freuen. Start für den ‚Kultursommer 2021‘ wird Ende Juli sein, das Programm wird rechtzeitig veröffentlicht.
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Corona-Pandemiegeschehen auf einen Blick

Zahlen, Daten und Faken anschaulich dargestellt: Dashboard des Kreises Paderborn zeigt das laufende Infektionsgeschehen.

Kreis Paderborn. Zahlen, Daten und Fakten anschaulich dargestellt: Seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt der Kreis Paderborn auf seinen Internetseiten das kreisweite Pandemiegeschehen und die Entwicklung des Infektionsgeschehens in Form von informativen Grafiken auf einem so genannten Dashboard. Diese graphische Benutzeroberfläche ist um einige Zusatzfunktionen erweitert worden. „Auf vielfachen Wunsch der Bürgerinnen und Bürger weisen wir ab sofort auch die örtlichen 7-Tages-Inzidenzwerte aus“, erläutert Landrat Christoph Rüther die wichtigste Neuerung. So habe jeder Einzelne auf einen Klick rund um die Uhr auch das Geschehen vor seiner Haustür im Blick. „Unser Ziel ist es, transparent, tagesaktuell und so anschaulich und einfach wie möglich über das Pandemiegeschehen zu informieren“, bekräftigt Rüther.

Dashboard_©istock.com-cnythzl.jpg: Zahlen, Daten und Faken anschaulich dargestellt: Dashboard des Kreises Paderborn mit neuen Zusatzfunktionen

Dashboard_©istock.com-cnythzl.jpg: Zahlen, Daten und Faken anschaulich dargestellt: Dashboard des Kreises Paderborn mit neuen Zusatzfunktionen

Relevant für die Lockerung oder Verschärfung von Schutzmaßnahmen nach der Corona-Schutzverordnung ist weiterhin der kreisweite Wert, den das Landeszentrum für Gesundheit täglich auf seinen Internetseiten ausweist.

Auch weiterhin sieht der virtuelle Gast die aufsummierte Zahl der bestätigten Fälle, der Genesenen, der Todesfälle und die Zahl der aktuell Infizierten, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden. Herz des Dashboards ist die Kreiskarte mit den Städten und Gemeinden, die je nach Einfärbung bereits zeigt, wie sehr eine Stadt oder Gemeinde betroffen ist. Neu ist die auch Möglichkeit, sich vergangene Entwicklungen, sowohl kreisweit als auch ortsbezogen, in einem selbst gewählten Zeitverlauf anzuzeigen.

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41 Kerzen für Corona-Verstorbene angezündet

Minden. Am bundesweiten Gedenktag für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie haben Bürgermeister Michael Jäcke und die erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Minden, Renate Müller, am vergangenen Sonntag (18. April) um 15 Uhr in der Kapelle des Nordfriedhofes 41 Kerzen angezündet. 41 Mindenerinnen und Mindener sind seit Mitte März 2020 an oder in Zusammenhang mit Covid 19 gestorben. Jäcke und Müller legten auch jeder eine weiße Rose für alle Verstorbenen in der Corona-Pandemie nieder. Sie gedachten stellvertretend für alle Bürgerinnen und Bürger der Toten und ihrer Angehörigen.

Am 18. April wurden in der Kapelle des Nordfriedhofes 41 Kerzen für die verstorbenen Mindenerinnen und Mindener angezündet. Foto: Pressestelle der Stadt Minden

Am 18. April wurden in der Kapelle des Nordfriedhofes 41 Kerzen für die verstorbenen Mindenerinnen und Mindener angezündet. Foto: Pressestelle der Stadt Minden

Zu dem Gedenken am 18. April hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgerufen. In Berlin gab es eine kleine, zentrale Feier geben, die auch im Rundfunk und im Fernsehen übertragen wurde. Über den Deutschen Städtetag waren in der vergangenen Woche alle Kommunen aufgerufen worden, sich zu beteiligen. Auch die Stadt Minden und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Minden (ACK) haben Zeichen gesetzt. So läuteten am Sonntag um 15 Uhr in Minden und Umgebung viele Kirchenglocken. Damit bezogen sich die Kirchen auf das Karfreitagsläuten zur Sterbestunde Christi (15 Uhr).

Die geöffneten Kirchen luden zum Gebet und zum stillen Gedenken für die Opfer der Corona-Pandemie ein. Superintendent Michael Mertins hat in einem Online-Gottesdienst des Kirchenkreises am 18. April für die Corona-Opfer und ihre Angehörigen gebetet. Die Fahnen vor dem Rathaus waren auf Halbmast gesetzt.

Gedenken für die Corona-Verstorbenen am 18. April – Stadt und Kirchen setzen Zeichen

Minden. Ein Tag des Gedenkens wird der kommende Sonntag, 18. April, sein. Dann soll bundesweit an die Menschen, die in der Corona-Pandemie verstorben sind, erinnert werden. Zu diesem gemeinsamen Gedenken hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgerufen. In Berlin wird es eine kleine, zentrale Feier geben, die auch im Rundfunk und im Fernsehen ab 13 Uhr übertragen wird.

Kapelle des Nordfriedhofes in Minden.Hier werden am kommenden Sonntag Kerzen für die Verstorbenen der Corona-Pandemie angezündet und Blumen niedergelegt.Foto:© Stadt Minden

Kapelle des Nordfriedhofes in Minden.Hier werden am kommenden Sonntag Kerzen für die Verstorbenen der Corona-Pandemie angezündet und Blumen niedergelegt.Foto:© Stadt Minden

Über den Deutschen Städtetag sind in der vergangenen Woche alle Kommunen aufgerufen worden, sich zu beteiligen. Auch die Stadt Minden und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Minden (ACK) haben sich Gedanken über mögliche Formen der Beteiligung gemacht und wollen ein Zeichen setzen. So werden am Sonntag um 15 Uhr in Minden und Umgebung viele Kirchenglocken läuten. Damit beziehen sich die Kirchen auf das Karfreitagsläuten zur Sterbestunde Christi (15 Uhr).
Wie auch sonst an den Sonntagen sind am 18. April viele Kirchen zeitweise geöffnet; sie alle laden ein zum Gebet und zum stillen Gedenken für die Opfer der Corona-Pandemie. Superintendent Michael Mertins wird im Online-Gottesdienst des Kirchenkreises am 18. April für die Corona-Opfer und ihre Angehörigen beten. Die Fahnen vor dem Rathaus werden am 18. April auf Halbmast gesetzt. Auch wird am Samstag eine Traueranzeige im Mindener Tageblatt veröffentlicht.

Bürgermeister Michael Jäcke wird sich aus diesem Anlass mit einer neuen Videobotschaft an die Mindener*innen richten. Diese ist ab kommenden Freitag von der Homepage der Stadt www.minden.deund der Internet-Seite des Kirchenkreises www.kkminden.de verlinkt. Mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Renate Müller wird Michael Jäcke am Sonntag in der Kapelle des Nordfriedhofes für die Mindener Verstorbenen Kerzen anzünden und Blumen ablegen.

„Der 18. April soll ein Tag des Innehaltens sein, der zeigt, dass wir als Gesellschaft Anteil nehmen und dass wir die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen“, fasst Bürgermeister Jäcke zusammen. Allein in Minden sind seit März 2020 41 Menschen an oder in Zusammenhang mit Covid 19 gestorben, kreisweit 247. Viele, die die Virus-Infektion überlebt haben, leiden noch heute an den Folgen der Erkrankung. Aktuell gibt es knapp 400 aktive Corona-Fälle in Minden. Die Inzidenz liegt bei mehr als 150. Die Krise sei noch nicht überwunden, so der Bürgermeister, der alle Bürgerinnen und Bürger in seiner Videobotschaft weiter zum Durchhalten aufruft.

„So richtig es auch ist, mit dem Gedenktag am 18. April ein Zeichen zu setzen für das unfassbare Leid, das durch die Corona-Pandemie überall in der Welt über die Menschen gekommen ist, so unverantwortlich wäre es zum jetzigen Zeitpunkt, eine große Veranstaltung durchzuführen“, sagt Superintendent Michael Mertins. Der Evangelische Kirchenkreis Minden habe daher gemeinsam mit der Katholischen Dompropsteigemeinde Minden, der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde Minden und der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden beschlossen, auf einen Gedenkgottesdienst am 18. April zu verzichten. Stattdessen sei ein gemeinsames Gedenken geplant, sobald die Corona-Krise überwunden ist, kündigen Jäcke und Mertins an.

Mit den Ländern, Kreisen, Städten und Gemeinden möchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dass am 18. April an die Menschen gedacht wird, die an „diesem tückischen Virus“, aber auch an alle diejenigen, die während der Pandemie gestorben sind. Das Gedenken ist ebenso den Hinterbliebenen gewidmet, die ihre Angehörigen beim Sterben nicht begleiten durften und denen wichtige und trostspendende Rituale der Trauer nicht möglich waren. Noch immer dürfen Trauerfeiern und Beisetzungen nur in kleinstem Kreis stattfinden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier richtet am 18. April 2021 um 13 Uhr im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt die zentrale Gedenkfeier für die in der Corona-Pandemie Verstorbenen aus. Der Gedenkakt wird unter anderem live im ZDF, im Deutschlandfunk und auf verschiedenen ARD-Hörfunkwellen übertragen.

Bücherbus bleibt weiterhin in der Garage

Auch nach den Osterferien muss der Bücherbus bis auf Weiteres aufgrund der aktuellen Corona-Situation weiterhin in der Garage bleiben.

Der Bücherbus des Kreises Paderborn.Foto:Kreis Paderborn.

Der Bücherbus des Kreises Paderborn.Foto:Kreis Paderborn.

Kreis Paderborn. Auch nach den Osterferien muss der Bücherbus bis auf Weiteres aufgrund der aktuellen Corona-Situation weiterhin in der Garage bleiben. Ausgeliehene Bücher und Medien brauchen nicht zurückgebracht werden, die Rückgabefrist wird automatisch verlängert, bis der Bücherbus seine Touren wiederaufnehmen darf.

 Für weitere Fragen ist die Kreisfahrbücherei zu erreichen unter den Telefonnummern  05251-308-4130 oder -4131.

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Corona Hilfsfonds fördert Chancenportal

Rheda-Wiedenbrück . 126 Anbieter, 18.000 Nutzer und Nutzerinnen sowie rund 110.000 Recherchen zeigen, dass das vor knapp zwei Jahren ins Leben gerufene „Chancenportal Rheda-Wiedenbrück“ zu einer wertvollen Orientierungshilfe geworden ist. Familien, junge Menschen und Fachkräfte bekommen einen schnellen Überblick über ein breites Spektrum an Freizeitmöglichkeiten, Vereinsarbeit und Einrichtungen in der Stadt von der Krabbelgruppe bis zu Jugendhäusern. Das Chancenportal hat sich zu einem wertvollen Kommunikationskanal entwickelt und ist ein Projekt der Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück, der Stadt sowie des Stadtfamilienzentrums der Caritas. Unterstützt wird das Portal durch die Stiftung der Volksbank, die Kultur- und Sozialstiftung Lönne-Verch, den Gewerbeverein Wiedenbrück, die Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH, McDonald`s und der Rotary Club.

Chancenportal_120421Das Chancenportal war gerade neun Monate am Start, als Corona alles veränderte. Insbesondere der Personaleinsatz und die damit verbundenen Personalkosten in 2020 und 2021 sind höher als ursprünglich geplant. Vieles musste auf Online-Formate umgestellt werden. Eine Arbeit, die Zeit kostet, aber dafür funktionierende Zugänge zu jüngeren Zielgruppen ermöglicht. Deshalb war die Freude groß, als aus dem Corona Hilfsfonds die Fördersumme in Höhe von 6750 Euro zugesagt wurde. „Wir wissen diese großzügige Hilfe sehr zu schätzen und freuen uns, dass wir für durch Corona bedingte zusätzliche Tätigkeiten nun hinreichend Mittel zur Verfügung haben werden“, bedankt sich die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Bettina Windau.

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Corona-Schutzimpfung: Termine für Geburtsjahrgänge 1942 und 1943, Kontaktpersonen von Schwangeren und Pflegebedürftigen

 
Bielefeld. „Die Nächsten, bitte!“: Ab sofort können alle Bielefelderinnen und Bielefelder, die in den Jahren 1942 und 1943 geboren sind, einen Impftermin vereinbaren. Sie werden in den kommenden Tagen auch noch von der Stadtverwaltung darüber per Post informiert. Termine können aber schon an sofort gemacht werden und zwar entweder telefonisch unter der Nummer 0800 116 117 02 oder im Internet auf www.116117.de.
„Auch wenn es gelegentlich holpert: Es geht voran mit den Impfungen. Bis einschließlich Donnerstag haben im Bielefelder Impfzentrum 36.047 eine Erstimpfung bekommen und davon 8.926 auch eine Zweitimpfung. Ab jetzt können sich auch die Geburtsjahrgänge 1942 und 1943 für eine Impfung anmelden. Das sind in Bielefeld 4.764 Personen. Auch die Partner*innen dieser Menschen können mit angemeldet werden. Also ran ans Telefon oder den Computer und dann heißt es auch für Sie bald: Ärmel hoch“, sagt Ingo Nürnberger, Leiter der Corona-Krisenstabs der Stadt Bielefeld.
Auch weitere Bevölkerungsgruppen haben nun ein Impfangebot bekommen. „Seit kurzem können sich auch bis zu zwei Kontaktpersonen von schwangeren Frauen und von Pflegebedürftigen mit einem Pflegegrad 4 und 5 sich einen Impftermin holen. Auch Menschen mit schweren Vorerkrankungen sind weiter aufgerufen, sich einen Impftermin zu holen“, so Nürnberger. Informationen dazu gibt es auf www.bielefeld.de/impfen.
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