Lesung und Buchpräsentation

Bielefeld.

»Karnstedt verschwindet«
Autoren-Lesung von und mit Alexander Häusser
Musikalische Begleitung: Greyhound George
Bürgerwache am Siegfriedplatz, Rolandstr. 16, 33615 Bielefeld
Donnerstag, 17.08.23 • 19:30 Uhr • Saal (Raum 007, EG.) • Einlass: 19:00 Uhr
Eintritt 8,00 | 5,00 €

Alexander Häusser liest sein Buch «Karnstedt verschwindet» in der Bürgerwache vor. © Jan Lange

Alexander Häusser liest sein Buch «Karnstedt verschwindet» in der Bürgerwache vor. © Jan Lange

Zum Buch:
Alexander Häusser • »Karnstedt verschwindet«

Für viele war die Schulzeit ein Sich-behaupten-Müssen in einer Gemeinschaft, die Individualität nicht zuließ – dennoch gab sie manchen die Chance, in der Gruppe der Ausgegrenzten einen Freund fürs Leben zu finden. Über zwanzig Jahre lang hat Simon seinen Jugendfreund Karnstedt nicht mehr gesehen. Jetzt ist er verschwunden und Simon soll sich um den Nachlass kümmern. Er findet das Haus verwüstet und verlassen vor, doch alte Erinnerungen werden wach: von ihm, dem klein gewachsenen Simon, und dem kahlen Karnstedt, der mit seinem Anderssein den Klassenkameraden Tummer und dessen Clique provozierte. Beide teilten damals ein Geheimnis, das der Grund für die rätselhaften Ereignisse zu sein scheint.

Alexander Häusser • Karnstedt verschwindet
Roman, Klappenbroschur, 208 Seiten, ISBN: 978-3-86532-857-1, 15,00 €

Pressestimmen:
»Karnstedt verschwindet gehört zu den ergreifendsten deutschen Romanen der Saison. Ach was, der letzten Jahre!« Spiegel
»Häusser erzählt in leise eindringlichen Bildern.« Focus
»Mit sparsamen Mitteln gelingt es Häusser, beklemmende Situationen zu erzeugen.« Deutschlandfunk

Über den Autor:
Alexander Häusser, geboren 1960 in Reutlingen, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen; darunter den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg. Sein Roman »Zeppelin!« wurde verfilmt und lief bundesweit in den Kinos. Alexander Häusser lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Für Hunde berufen-Eine berufliche Neuorientierung

Um mit Tieren zu arbeiten, verlässt ein Mann aus Altenbeken seinen Industrieberuf und durchquert für eine Weiterbildung halb Westfalen. Ein Besuch bei seinem neuen Arbeitgeber –  dem „Tierschutzverein Bielefeld & Umgebung e.V.“

Bielefeld/Paderborn. Die Katze in der Transportbox wartet auf den Arzt und miaut pausenlos. Ein Hund zieht seine plaudernde Hundebetreuerin mit sich. Andere Hunde schauen vorbei und laufen wieder hinaus. Carsten Hesse ist mittendrin. Ob er hier gut aufgehoben ist? Er sagt: „Ich bereue meine Entscheidung nicht.“

Er sitzt im Aufenthaltsraum des „Tierschutzvereins Bielefeld & Umgebung e.V.“ an einem Tisch. In dem Tierheim hat er eine Beschäftigung als Trainer und Verhaltenstherapeut für Hunde aufgenommen. Seit Januar 2023 gehört er fest zur Belegschaft, die mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter groß ist. Zu keinem Zeitpunkt habe er an seinem beruflichen Schritt hierher gezweifelt, den er erst mit Mitte 40 gegangen ist. So außergewöhnlich dieser ist.

Hunde sind für Hesse mehr als ein Hobby. Zeit mit ihnen zu verbringen, ist seine Berufung, bedeutet für ihn konzentriertes Arbeiten. „Hunde zu trainieren oder zu therapieren, die sonst keiner mehr will, weil sie ein schwieriges Verhalten zeigen, zum Beispiel weil sie gequält wurden, liegt mir einfach“, sagt er. Definitiv besitzt er die nötige Gelassenheit.

Um im Tierheim als Trainer und Verhaltenstherapeut mit Hunden zu arbeiten, hat sich Hesse beruflich grundlegend neu aufgestellt. Eigentlich ist er gelernter Schweißer und hat für viele Jahre in der metallverarbeitenden Industrie gearbeitet. Gleich nach der Schule hatte er diesen Weg über eine Ausbildung eingeschlagen. Mit Tieren hatte er damit beruflich die meiste Zeit nicht im Geringsten zu tun.

Doch die Tätigkeit als Schweißer führte bei ihm zunehmend zu gesundheitlichen Problemen. Ihm wurde klar: „Ein Arbeitsleben lang machst du das nicht.“ Die gesundheitlichen Probleme wurden schließlich gravierend, so dass er den Beruf aufgeben musste.

Mit Hunden zu arbeiten, hatte er sich schon zur Schulzeit vorstellen können. Als er die Schule beendete, gab es aber noch keine passenden Ausbildungsberufe. „Es war da noch unvorstellbar, einen Beruf wie den des Trainers und Verhaltenstherapeuten für Hunde zu ergreifen“, betont Hesse. Inzwischen ist der Arbeitsmarkt ein anderer. Heute bieten sich hierfür Möglichkeiten, wenn auch die/der Trainer/-in und Verhaltenstherapeut/-in für Hunde ein Nischenberuf bleibt.

Als der Mann aus Altenbeken seinen erlernten Beruf des Schweißers aufgab, fand er zunächst in einer Hundepension in Neustadt eine Anstellung. So ergab es sich, dass die Welt der Tiere zunehmend in den Mittelpunkt seiner Arbeit gerückt ist. Weil die Covid-19-Pandemie viele Menschen ins Homeoffice zwang, verlor er die Stelle allerdings wieder. „Es gab einfach weniger Hundebesitzer, die noch auf eine Pension für ihre Hunde angewiesen waren“, erzählt Hesse.

So kam er zu einem Beratungstermin mit Arbeitsvermittlerin Sandra Wendt von der Arbeitsagentur Paderborn. Sie recherchierten gemeinsam auch Angebote für eine Weiterbildung als Trainer/-in und Verhaltenstherapeut/-in für Hunde und fanden dabei ein passendes Qualifizierungsangebot in Lünen. Die Arbeitsagentur Paderborn übernahm schließlich die Förderung. Um an den Schulungen teilzunehmen, nahm Carsten Hesse eine Pendelstrecke zwischen Altenbeken und Lünen von circa 240 Kilometern in Kauf. Mehrmals in der Woche legte er diese für Schulungen über einen Zeitraum von rund anderthalb Jahren zurück.

Mit einem Hund bloß auf dem Sofa zu sitzen? Das kennt Hesse nicht. Mit Beobachtungsgabe Hunde zu lesen und durch gezieltes Training mit ihnen zu arbeiten –  das ist, was Hesse an der Arbeit gerade spannend findet. „Wenn ich einen Hund an der Leine habe, ist das für mich immer mit diesem Aspekt verbunden“, sagt Hesse, der privat keinen Hund besitzt.

Der mehr als 40 Kilogramm schwere Jagdhund Eddy, der an der Autobahn 33 gefunden wurde und sein Leben bis dahin sehr wahrscheinlich im Zwinger verbrachte, ist so wieder aufgetaut. Nach mehrmonatigen Trainings und therapeutischen Einheiten mit Carsten Hesse hat das Tierheim für den sehr kräftigen und sprungfreudigen Dogo Argentino einen neuen Besitzer gefunden.

Eddy stellt sich vor Carsten Hesse und Arbeitsvermittlerin Sandra Wendt.

Eddy stellt sich vor Carsten Hesse und Arbeitsvermittlerin
Sandra Wendt.
© Arbeitsagentur Bielefeld

Für eine Beratung zu einer beruflichen Neuorientierung und zu Qualifizierungen sowie einer Förderung können sich Interessierte per Telefon unter 0800 4 5555 00 an die Arbeitsvermittlung der Arbeitsagentur an ihrem Wohnort wenden.

Auch können Interessierte unter www.arbeitsagentur.de/paderborn oder www.arbeitsagentur.de/bielefeld ein Beratungsgespräch über den Link „Termin online vereinbaren“ buchen.

Kriegt man Vollzeitstudium UND Berufstätigkeit unter einen Hut? HSBI-Student zeigt wie

Benjamin Quiring arbeitet bei PricewaterhouseCoopers und absolviert gleichzeitig sein Masterstudium „Controlling Finance Accounting“ an der HSBI. Das erfordert Disziplin. Ebenso so wichtig ist jedoch, dass Hochschule und Arbeitgeber zeitlich ziemlich flexibel sind. Und so bleibt dem angehenden Master auch noch genug Freizeit zum Erholen.

Benjamin Quiring, Masterstudent an der HSBI und Werkstudent bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Benjamin Quiring, Masterstudent an der HSBI und Werkstudent bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Bielefeld (hsbi). „Ich bin kein Roboter“, sagt Benjamin Quiring und lacht. Aber ein gewisses Maß an Strukturiertheit braucht der 23-Jährige durchaus, um sein Masterstudium an der Hochschule Bielefeld (HSBI) mit seiner Tätigkeit als Werkstudent bei der renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Einklang zu bringen.

Benjamin Quiring ist im zweiten Semester seines Masterstudiums. Mit dem Master hat er auch gleich seinen Schwerpunkt gewählt. Sein Terminkalender ist gut gefüllt mit Studium, Arbeit und privaten Terminen. Regelmäßig pendelt er zwischen Campus und der Bielefelder PwC-Niederlassung am Adenauerplatz. Dort hatte Quiring auch sein Pflichtpraktikum im Rahmen seines Bachelor-Studiums gemacht, das er ebenfalls an der HSBI absolvierte. Zum Ende bot man ihm einen 20-Stunden-Vertrag als Werkstudent an, den er dankend annahm.

Kaum feste Zeiten im Office – das Erreichen der Ziele ist entscheidend

Durch das Studium möchte sich Benjamin Quiring persönlich weiterentwickeln, aber währenddessen auf die Berufstätigkeit – allein schon aus finanziellen Gründen – nicht verzichten. Also macht er beides: Studium und Beruf. „Mein Arbeitgeber kommt mir sehr entgegen. Ich habe kaum feste Zeiten im Office. Ich bekomme Teile eines Projekts übertragen, die bis zu einem definierten Zeitpunkt erledigt sein müssen. Dann ist es völlig egal, wann ich das mache, solange ich rechtzeitig fertig werde.“

Der Master „Controlling Finance Accounting“ ist ein gutes Studium für „Zahlenmenschen“, verbessert die Karrierechancen und lässt sich mit ein bisschen Disziplin mit einem Teilzeitjob gut verbinden. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Der Master „Controlling Finance Accounting“ ist ein gutes Studium für „Zahlenmenschen“, verbessert die Karrierechancen und lässt sich mit ein bisschen Disziplin mit einem Teilzeitjob gut verbinden. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Gute Organisation ist alles: „Ja, ich bin schon super strukturiert und verschwende wenig Zeit“, räumt der HSBI-Student ein. „Ich lege den Fokus halt darauf, was mir wirklich wichtig ist. Dann gehe ich diszipliniert, aber nicht verkrampft zu Werke.“ Schwierige Aufgaben erledigt der BWLer am liebsten gleich morgens, dann ist er am fittesten. Von „Zeitfressern“, wie Social Media, hat er sich bewusst verabschiedet, manche Accounts sogar gelöscht. Aber ihm fehlt diese Art der Kommunikation nicht, denn viel lieber ist der gebürtige Bielefelder live mit Menschen in Kontakt.

Für Hobbys und Erholung bleibt auch noch Zeit

Bleibt bei all der Arbeit noch Zeit zum Schlafen? „Auf jeden Fall!“, sagt Benjamin Quiring. „Ich brauche siebeneinhalb Stunden, sonst funktioniere ich nicht.“ Auch die Freizeit kommt nicht zu kurz: „Ich bin Jugendleiter und Sprecher in unserer Gemeinde und fast jedes Wochenende unterwegs. Und ich liebe gutes Essen. Meine Frau und ich kochen gern zusammen, meist italienisch oder japanisch.“ Als Ausgleich zu der oft überwiegend sitzenden Tätigkeit geht Benjamin Quiring Laufen. Zu Hause macht er mit allen Gegenständen, die gerade zur Hand sind, gezieltes Krafttraining.

„Ich finde wirtschaftliche Zusammenhänge total spannend. Zahlen begeistern mich“, sagt er zu seiner Motivation, BWL zu studieren. Sein Fachabi hatte er im Bereich Wirtschaft und Verwaltung gemacht. „Unsere Schulsozialarbeiterin sagte uns damals: Wenn Ihr was mit Wirtschaft machen wollt, müssen Zahlen eure besten Freunde sein. Also habe ich mich mit ihnen angefreundet.“ Das kommt ihm heute zugute – bei PwC und an der HSBI.

Praxisbezug ein Vorteil für Studierende und Hochschule zugleich

An seinem Masterstudiengang schätzt Benjamin Quiring neben der modernen Ausstattung, dass die Professoren aus der Praxis kommen. Und dass es am Fachbereich Wirtschaft der HSBI sehr familiär zugeht: „Wenn wir für unsere Gruppenarbeit mal spontan einen Raum brauchen, ist immer jemand da, der schnell mal aufschließen kann.“

Wer Studium und Beruf erfolgreich unter einen Hut bringt, der braucht effektive Arten des Lernens. Quiring nutzt eine spezielle Methode: „Ich erkläre mir selbst den Lernstoff und nehme das über die Sprachfunktion meines Smartphones auf. Dann kann ich es immer wieder abspielen, auch in doppelter Geschwindigkeit. Das war ein echter guter Tipp von einem Kommilitonen aus meiner Lerngruppe.“

HSBI-Studiengangsleiter Prof. Dr. Andreas Stute hat den Masterstudiengang „Controlling Finance Accounting“ seinerzeit mitentwickelt. „Ein Vorteil ist die Flexibilität verschiedener Schwerpunktveranstaltungen, bei denen sich die Studierenden eigenständig zu Gruppenarbeiten treffen“, stellt er mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Studium fest. „Man kann ebenfalls feststellen, dass wir als Hochschule auch davon profitieren, wenn Studierende aktuelle Impulse aus ihren Unternehmen in die HSBI mitbringen. Dennoch ist die Kombination von Vollzeitstudium und Beruf eine doppelte Belastung, die ein gewisses Organisationstalent erfordert, und der Fokus sollte natürlich immer auf das Studium gelegt werden.“

Prof. Dr. Andreas Stute, Studiengangsleiter des Masters „Controlling Finance Accounting“. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Prof. Dr. Andreas Stute, Studiengangsleiter des Masters „Controlling Finance Accounting“. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Master verbessert die Aussichten auf einen guten Job

Die Gruppengrößen sind im Master überschaubar. Lediglich bei den Grundlagenvorlesungen im ersten Semester kommen etwa 50 Studierende zusammen, bei den Seminaren und Schwerpunktmodulen sind es maximal 12 bis 15. Insgesamt bietet die HSBI fünf BWL-Master an: Steuern und Unternehmensprüfung, Marketing und Sales, Produktions-und Logistikmanagement, Personalmanagement und Organisation sowie Controlling Finance Accounting. „Mit International Business Management sind es eigentlich sechs im Bereich des Vollzeitstudiums“, ergänzt Prof. Stute. Darüber hinaus sind auch noch drei wirtschaftsnahe Studiengänge wie Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsrecht sowie Wirtschaftsinformatik auf Masterniveau an der HSBI studierbar.

„Abgerundet wird das Angebot mit verschiedenen Master-Modellen wie dem Master in General Management, bei denen die Studierenden am Wochenende studieren“, berichtet Andreas Stute weiter. „Das ist unser Verbundstudium.“ Für ihn lässt sich unterm Strich festhalten: „Mit einem Master hat man auf dem Arbeitsmarkt langfristig sehr gute Chancen auf einen guten Job mit einem attraktiven Gehalt.“ Eines ist ihm und den Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich Wirtschaft besonders wichtig: „Unsere Studierenden können während des Masters für ein Semester ins Ausland gehen. Das ist weitestgehend ohne Zeitverlust möglich, wodurch die Studiendauer bei vier Semestern bleibt. Für einen Auslandsaufenthalt haben wir zahlreiche Kontakte und Services, um hier ganz praktisch zu unterstützen. Ein solcher Auslandsaufenthalt verbessert die Jobmöglichkeiten erheblich.“

Für Benjamin Quiring ist derzeit der Praxisbezug ein entscheidender Vorteil des Studiums an der HSBI: ganz unterschiedliche praktische Erfahrungen hat Benjamin Quiring bereits während seines Bachelorstudiums durch diverse Praktika gesammelt. Er übernahm beim Evangelischen Klinikum Bielefeld die Koordination des Landeanflugs des Rettungshubschraubers und half in der Notaufnahme aus. Bei HLB Stückmann – eine der großen selbstständigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in OWL – und bei der Kanzlei Meschede & Wehmeier (Steuern & Recht) lernte er mögliche Tätigkeitsfelder kennen.

PwC ermöglicht früh spannende Einblicke und verantwortungsvolle Tätigkeiten

Für PwC durfte er zwei Monate in der Niederlassung München arbeiten. „Eine spannende Zeit“, wie er sagt. Für einen großen Konzern ging es um ein Refinanzierungskonzept, das einen Liquiditätsbedarf von mehr als einer Milliarde Euro überstieg. Ein Schwindel erregende Summe? „Es hat mich total begeistert, Möglichkeiten einer Sanierung auszuloten“, erinnert sich der gebürtige Bielefelder. „Das macht den Job so abwechslungsreich. Man bekommt einen tiefen Einblick in Unternehmen verschiedenster Branchen – egal, ob Konzern, Mittelständler oder Organisation des öffentlichen Sektors. Es gibt die beiden Schwerpunkte Beratung und Wirtschaftsprüfung. Bei Letzterem habe ich sehr viel mit Mandanten zu tun – und das als Werkstudent. Das gefällt mir richtig gut.“

Durch seine offene und positiv-neugierige Art fällt ihm der Umgang mit Menschen leicht. Vertrauen aufzubauen – das ist essenziell für seinen Beruf. Verschwiegenheit und Diskretion gehören ebenfalls dazu. Als Nächstes geht es in der vorlesungsfreien Zeit nach Frankfurt zum PwC-Headquarter. Dort hat Quiring bei einem kurzen Besuch schon einmal den Ausblick aus dem 49. Stock auf die Main-Metropole genießen können. Am Ende des Studiums steht für Benjamin Quiring der Titel „Master Controlling Finance Accounting“. Ob sich daran noch eine Promotion anschließt? Quiring denkt Schritt für Schritt: „Das wird man sehen.“

Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ endet am 31. August

Radler in Bielefeld können jetzt noch beim Rad-Wettbewerb mitfahren

Endspurt bei der Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ in Bielefeld: Jetzt noch das 20-Tage-Ziel komplett erradeln – auf dem Weg zur Arbeit oder im Homeoffice und im Aktionskalender bis zum 18. September dokumentieren. Es winken hochwertige Preise. Foto: AOK/hfr.

Endspurt bei der Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ in Bielefeld: Jetzt noch das 20-Tage-Ziel komplett erradeln – auf dem Weg zur Arbeit oder im Homeoffice und im Aktionskalender bis zum 18. September dokumentieren. Es winken hochwertige Preise. Foto: AOK/hfr.

Bielefeld. Radfahren ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ‚in‘. Viele Menschen auch aus Bielefeld haben sich in diesem Jahr wieder an der Gemeinschaftsaktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ von AOK NordWest und dem Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) beteiligt und sind seit dem 1. Mai regelmäßig mit dem Fahrrad gefahren – zur Arbeit oder im Zusammenhang mit dem Homeoffice. Das meist gute Sommerwetter hat dafür die besten Rahmenbedingungen geschaffen. Die Aktion endet am 31. August. „Bis dahin sollen alle Teilnehmenden an mindestens 20 Arbeitstagen im Zusammenhang mit ihrem Job geradelt sein und einfach die Tage in den Aktionskalender erfassen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Bei angenehmen Temperaturen steigt im Sommer die Lust auf das Radfahren. Die Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der AOK kommt dann gerade recht. Sie ist für viele Menschen in Bielefeld mittlerweile ein fester Termin im Kalender und das seit mehr als zwei Jahrzehnten. Vom 1. Mai bis zum 31. August gilt es, an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel zur Arbeit zu fahren. Selbst Einsteiger können das vorgegebene Ziel im Aktionszeitraum gut schaffen. Pendler, die das Rad bis zur Bus- oder Bahnhaltestelle nutzen, können sich auch an der Aktion beteiligen. Mit bis zu vier Kollegen ist sogar eine Anmeldung als Team möglich. Auch wer im Homeoffice arbeitet, kann das Radfahren in den Alltag integrieren und an der Aktion teilnehmen. Es können dann einfach ‚Fitness-Fahrten‘ in den Online-Aktionskalender eingetragen werden und kommen in die Wertung. „Für viele im Homeoffice Tätige ist das Fahrradfahren eine Konstante im Alltag geworden. Und ein probates Mittel für die körperliche Fitness, die sich auch positiv bei der Arbeit auswirkt“, so Wehmhöner. Die Aktions-Bedingung, die es zu erfüllen gilt, ist einfach: Wer an mindestens 20 Tagen im Aktionszeitraum mit dem Rad zur Arbeit oder im Zusammenhang mit dem Homeoffice gefahren ist, sollte seinen ausgefüllten Aktionskalender nach dem Aktionsende bis spätestens 18. September online erfassen. „Wir alle wissen, dass uns Bewegung guttut. Schon eine halbe Stunde Radfahren am Tag fördert nicht nur die persönliche Fitness, es stärkt das Immunsystem, die Muskulatur und senkt das Risiko, an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken. Wer regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit fährt, führt quasi nebenbei sein eigenes Präventionsprogramm durch“, sagt Wehmhöner.

Unter allen Teilnehmern werden E-Bikes, hochwertiges Fahrradzubehör und Fahrradversicherungen verlost, die alle von Drittfirmen zur Verfügung gestellt wurden. Weitere Infos und den Online-Aktionskalender gibt es unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de.

HSBI-Studierendenprojekt: Sozial ausgewogene Bauplatzvergabe in der Stadt Werther neuerdings nach mathematischem Modell

In vielen Kommunen ist der Andrang groß, wenn es um die Vergabe von Bauplätzen geht. Entsprechend wichtig ist ein transparentes und faires Verfahren. Die Stadt Werther (Westf.) vergibt Baugrundstücke nach sozialen Kriterien und setzt dabei seit Neuestem eine mathematische Lösung der Hochschule Bielefeld ein. Diese ist aus einem Studierendenprojekt im Masterstudiengang Optimierung und Simulation von Prof. Dr. Jonas Ide hervorgegangen und ein gutes Beispiel dafür, wie mathematische Standardverfahren in der Praxis eingesetzt werden können. 

Werther. Der Duft ist fast schon betörend: Über und über mit weißen Kamillenblüten überzogen ist der ehemalige Acker an der Bielefelder Straße in Werther. Mittendrin steht Sarah Huxohl und deutet auf die breiten Gräben, die in regelmäßigen Abständen die Fläche durchschneiden. „Das sind sogenannte Suchschnitte, die für archäologische Grabungen angelegt werden“, erklärt die stellvertretende Fachbereichsleiterin Planen und Bauen der Stadt Werther. Der Befund: „Hier wurde bereits in der Eisenzeit gesiedelt.“ Und so soll es bald wieder geschehen: Die Stadt plant an dieser Stelle ein Baugebiet.

Auf die Pläne der Stadt wurde auch Prof. Dr. Jonas Ide aufmerksam. Der Experte für Wirtschaftsmathematik ist Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Optimierung und Simulation an der Hochschule Bielefeld (HSBI) und immer auf der Suche nach konkreten Anwendungsfällen für seine Studierenden. „Wir vermitteln fundierte theoretische Kenntnisse mathematischer Modelle und Methoden insbesondere im Bereich der Optimierung und der Simulation. Unsere Studierenden lernen, technische Abläufe oder planerische Prozesse am Rechner zu simulieren und zu optimieren. Besonders wichtig ist uns der Anwendungsbezug: In realen Projekten setzen die Studierenden ihre theoretischen Kenntnisse um.“ Mit dem Baugebiet der Stadt Werther (Westf.) hatte Prof. Ide einen solchen Anwendungsfall gefunden, genauer: mit der Praxis der Vergabe der Bauplätze.

Gerechte Verteilung bei vier Kaufwilligen pro Baugrundstück

Denn die Stadt Werther (Westf.) vergibt ihre begehrten Baugrundstücke – auf eines kommen im Schnitt vier Kaufwillige – nicht etwa im Losverfahren oder nach der Reihenfolge der Bewerbungseingänge, sondern seit langem schon nach sozialen Kriterien. „Wir berücksichtigen zum Beispiel die Zahl der Haushaltsangehörigen, die der Kinder, die aktuelle Größe des Wohnraums oder den Wohn- und Arbeitsort“, erläutert Sarah Huxohl. Wer den Zuschlag für den Bauplatz erhält, wird durch die Auswertung der Bewerbungs-Daten entschieden. Und die verlief in der Vergangenheit nicht eben optimal. „Wir haben die Daten auf Papier erhalten, händisch in riesigen Excel-Tabellen erfasst und ausgewertet. Das Verfahren war fehleranfällig und immens aufwändig.“ Huxohl zuckt mit den Achseln. Das Angebot von Jonas Ide kam ihr mehr als recht.

Die Stadt Werther (Westf.) vergibt ihre begehrten Baugrundstücke nach sozialen Kriterien. Diese werden dank dem mathematischem Modell transparent gewichtet.

Die Stadt Werther (Westf.) vergibt ihre begehrten Baugrundstücke nach sozialen Kriterien. Diese werden dank dem mathematischem Modell transparent gewichtet.
© P. Pollmeier/HSBI

Reale Fragestellung wird als mathematisches Problem modelliert

Der HSBI-Professor schlug vor, in einem Studierendenprojekt eine mathematische Lösung für die optimale Vergabe der Baugrundstücke zu entwickeln. „Dafür übersetzen wir eine reale Problemstellung in ein mathematisches Modell, oder wie wir sagen: wir modellieren sie als mathematisches Problem.“ Als solches wird die reale Problemstellung nämlich über die entsprechende Programmierung für den Computer verständlich, der die Berechnung der optimalen Lösung übernimmt. Mit Jan-Hendrik Lange übernahm ein optimaler Bearbeiter das Projekt. Er hatte im Bachelorstudium der Angewandten Mathematik an der HSBI mit der Optimierung sein Thema gefunden und gleich mit dem Masterstudiengang Optimierung und Simulation weitergemacht. „Auch wenn mich die technischen Themen zunächst abgeschreckt haben“, erzählt Lange. Der Masterstudiengang ist konsekutiv angelegt und für Mathematiker ebenso geöffnet wie für Ingenieure. „Aber die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Studierenden war sehr hilfreich, wir haben uns super ergänzt. Während ich einen Kommilitonen aus dem Maschinenbau bei den Differentialgleichungen unterstützt habe, hat er mir elektrische Schaltkreise erklärt.“ Dieser Austausch ist durchaus beabsichtigt, sagt Jonas Ide: „Im späteren Berufsleben gehört die Arbeit in interdisziplinären Teams und das Hineinfinden in neue Themen dazu.“

Maßgeschneiderte mathematische Lösung

Jan-Hendrik Lange setzte sich virtuell mit Sarah Huxohl zusammen und definierte Problemstellung und konkrete Anforderungen. „Aus mathematischer Sicht ist die Umsetzung kein Hexenwerk, es kommen Standard-Algorithmen zum Einsatz“, sagt Lange. Die man aber entsprechend interpretieren und anpassen muss, ergänzt Prof. Ide: „Die mathematische Sprache funktioniert zwar unabhängig von der konkreten Anwendung. Das heißt, es ist letztlich egal, ob es um die optimale Vergabe von Bauplätzen oder die optimale Terminplanung geht. Aber die Lösung ist immer maßgeschneidert für die jeweilige Anwendung.“ So schlug Lange zum Beispiel eine Gewichtung der Priorisierung der Bauplatz-Wünsche vor. „In der Bewerbung für einen Bauplatz können mehrere Wunsch-Grundstücke in einer Reihenfolge angegeben werden. Der Erst-Wunsch wird jetzt mit 100 Prozent und die Alternativwünsche werden mit 80 Prozent gewichtet“, erläutert der Student. Je nachdem, welcher Wunsch bei der Verteilung berücksichtigt wird, ergibt sich eine entsprechende Punktzahl. „Je höher, je näher am Erst-Wunsch.“ Kombiniert mit den sozialen Kriterien und den dafür vergebenen Punkten berechnet der Algorithmus die optimale Vergabe aller Bauplätze. „Ziel ist es, eine möglichst hohe Gesamtpunktzahl für das Baugebiet insgesamt zu erhalten. Denn dann wurden alle Kriterien und Gewichtungen optimal berücksichtigt“, erklärt Lange.

Jan-Hendrik Lange studiert im Master "Optimierung und Simulation" an der HSBI.

Jan-Hendrik Lange studiert im Master „Optimierung und Simulation“ an der HSBI.
© P. Pollmeier/HSBI

 Studierendenprojekt wird praktisch umgesetzt

Mit der Ausarbeitung war das Studierendenprojekt eigentlich abgeschlossen. Aber der Stadt Werther (Westf.) gefiel die Lösung so gut, dass sie sie auch anwenden wollte. Sie beauftragte die HSBI mit der Implementierung. Eine optimale Transferleistung der HSBI in die Region also. „Das zeigt, dass wir mit der Modellierung realer Problemstellungen als mathematisches Problem einen wichtigen Schlüssel für das Berufsleben vermitteln“, sagt Prof. Jonas Ide. „Vor allem kleineren und mittleren Unternehmen geht es wie der Stadt Werther (Westf.), ihnen ist oft nicht bewusst, dass es mathematische Werkzeuge für viele Problemstellungen gibt, mit denen man unglaublich viel bewegen kann.“ Sarah Huxohl schaut über das künftige Baugebiet. Neben Mehrfamilienhäusern werden auf der Brache 40 Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen, für die die HSBI-Lösung erstmals eingesetzt wird. Huxohl freut sich sehr darauf. „Das wird meine Arbeit sehr vereinfachen.“ Und die Vergabe der Bauplätze nachvollziehbarer und transparenter machen.

Wirtschaftsmathematiker Prof. Dr. Jonas Ide, Sarah Huxohl von der Stadt Werther (Westf.) und Masterstudent Jan-Hendrik Lange auf dem Baufeld.

Wirtschaftsmathematiker Prof. Dr. Jonas Ide, Sarah Huxohl von der Stadt Werther (Westf.) und Masterstudent Jan-Hendrik Lange auf dem Baufeld.
©P. Pollmeier/HSBI

 Über die Hochschule Bielefeld (HSBI)

Die „Hochschule Bielefeld (HSBI)“, bis 19. April dieses Jahres Fachhochschule Bielefeld, ist mit mehr als 10.500 Studierenden die größte Hochschule für Ange­wandte Wissenschaften in OWL. Sie besitzt Standorte in Bielefeld, Minden und Gütersloh. Das Angebot der sechs Fachbereiche umfasst 75 Studiengänge und reicht von BWL und Ingenieurwissenschaften über Gestaltung, Architektur und Bauwesen bis hin zu Sozialer Arbeit, Pädagogik der Kindheit, Pflege und Heb­ammenwissenschaft. Studieren kann man klassisch in Vollzeit, praxisintegriert mit Anstellung (und Bezahlung!) in einem Unternehmen oder berufsbegleitend abends und am Wochenende. Die HSBI kooperiert mit 350 Unternehmen in OWL und darüber hinaus und ist international mit mehr als 150 Hochschulen vernetzt.

IHK : 5,5 Prozent mehr neue Ausbildungsverträge

Bielefeld. Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) verzeichnet zum 31. Juli 6.093 neue Ausbildungsverträge, 5,5 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. „Dies ist ein eindeutiges Statement der IHK-Mitglieder pro Ausbildung“, freut sich IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker über den enormen Erfolg zum Start des Ausbildungsjahres. So konnte bereits zum zweiten Mal in Folge ein Plus an neu eingetragenen Ausbildungsverträgen registriert werden. „Die vielfältigen Aktivitäten der IHK zur Unterstützung von Firmen und Jugendlichen haben sich gelohnt“, so Wahl-Schwentker weiter.

Das Wachstum wurde insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen generiert: 2.597 Verträge sind hier neu eingetragen worden, eine Steigerung um starke 13,5 Prozent. Dies sei ein klares Bekenntnis der heimischen Wirtschaft zum Produktionsstandort Ostwestfalen, so der IHK-Präsident. In den kaufmännischen Berufen wurden 3.496 neue Verträge registriert – ein Plus von 0,3 Prozent.

Es gäbe aber noch durchaus Potenzial für eine weitere Steigerung an neuen Ausbildungsverhältnissen. Denn auch, wenn das Ausbildungsjahr offiziell heute begonnen habe, können in den kommenden Wochen weiterhin neue Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. „Alle bisher unentschlossenen Schulabgängerinnen und Schulabgänger haben sehr gute Chancen, noch einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr zu ergattern. Denn die Firmen suchen auch über den offiziellen Start des Ausbildungsjahres hinaus weiterhin Auszubildende“, ermuntert IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke alle jungen Menschen, die noch nicht fündig geworden sind.

Die IHK unterstütze bei der Ausbildungssuche auf vielfältige Weise, beispielsweise mit dem Online-Portal www.ausbildungschance-owl.de, auf dem noch 849 freie Ausbildungsplätze für 2023 in Ostwestfalen gemeldet sind. Auch auf der bundesweiten Lehrstellenbörse www.ihk-lehrstellenbörse.de werden jungen Menschen noch 324 offene Stellen in der Region angeboten. Eine persönliche Beratung mit konkreten Stellenangeboten erhalten Ausbildungsinteressierte darüber hinaus bei dem Service der Passgenauen Besetzung – IHK-Ansprechpartnerin dafür ist Stephanie Wiedey, sie ist per E-Mail, s.wiedey@ostwestfalen.ihk.de, erreichbar.

Mit der im März gestarteten bundesweiten Azubi-Kampagne der IHKs werden junge Menschen eingeladen, die vielfältigen Chancen der Dualen Ausbildung kennenzulernen. Unter dem Motto „Jetzt #könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns“ zeigen neun Auszubildende, was das Lebensgefühl Ausbildung ausmacht. Sie füllen den neu gestarteten TikTok-Kanal@die.azubis“ mit praktischen Bewerbungstipps, authentischen Einblicken in ihren Ausbildungsalltag und vielem mehr. Mehr zur Azubi-Kampagne „Jetzt #könnenlernen“ unter: www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de.

Serie: Stumme Zeugen zum Sprechen bringen-Profilblock aus Bielefeld

LWL-Referent zeigt mit Profilblock aus Bielefeld ein Lieblingsfundstück

Bielefeld/Herne. Susanne Bretzel-Scheel, Restauratorin in der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), berichtet von ihrer Rekonstruktion eines ledernen Kinderschuhs aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, Referent Michael Lagers stellt Vermutungen an, warum eine Amphore aus der späten Bronzezeit 100 Jahre später als Urne verwendet wurde, und Volontär Matthias Bensch erklärt, was der Deckel eines römischen Gefäßes über den Gesundheitszustand von römischen Truppen verrät. In insgesamt 16 Beiträgen, die auch als Kurzfilme auf YouTube erschienen sind, zeigen LWL-Wissenschaftler:innen unter dem Titel „Show & Tell“ ihre liebsten archäologischen Fundstücke.

„Wir wollten die Funde als stumme Zeugen der Vergangenheit zum Sprechen bringen, denn jeder archäologische Fund ist etwas ganz Besonders und hat seine eigene Geschichte“, so Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission für Westfalen über die Reihe.

Entstanden ist die Serie 2022 im Rahmen des Begleitprogramms „Archäologische Zeitmaschine“, bei dem Besucher:innen mittels Spezialbrillen Kurzfilme in „Virtual Reality“-Qualität zu drei archäologischen Fundstätten in Westfalen-Lippe erleben. Neben den Fundstätten können Wissenschaftler:innen in dem neuen Begleitformat nun auch „ihre“ Fundstücke präsentieren und einen tieferen Einblick in die archäologische Arbeit geben.

Michael Lagers stellt den Profilblock aus Bielefeld in der Video-Serie "Show and Tell" vor.

Michael Lagers stellt den Profilblock aus Bielefeld in der Video-Serie „Show and Tell“ vor.
©LWL-Altertumskommission für Westfalen

Erdblock aus Bielefeld
In der 14. Folge stellt Michael Lagers, wissenschaftlicher Referent im LWL-Museum für Archäologie in Herne, einen Profilblock aus Bielefeld vor. Bei dem Block handelt es sich um zwei Meter geschichtete Erde, die in den 1990er Jahren auf einer Baustelle in Bielefeld-Mitte freigelegt wurde.

Anhand des Blocks lässt sich die Geschichte der Stadt ablesen. „Fangen wir einfach unten an, da sehen wir relativ dunkle Erde, was ein Zeichen dafür ist, dass wir sehr, sehr viel organisches Material angereichert haben; feuchter Boden der dafürsteht, dass wir hier in der Nähe irgendwo eine Wasserquelle, einen Fluss, haben müssen“, beginnt Lagers seine Erklärungen.

Und tatsächlich handele es sich bei der Wasserquelle um den Bohnenbach, der im Mittelalter die Alt- von der Neustadt trennte, führt Lagers aus. Weiter sei zu erkennen, dass Paarhufer dorthin zum tränken geführt wurden. Die kleinen Äste, die in dem Block zu sehen sind, seien einst dort hingelegt worden, um den Boden zu befestigen.

Im 16. Jahrhundert sei die Fläche dann im Zuge der Urbanisierung verfüllt, aufgefüllt und bebaut worden. Nach dem Krieg sei die Fläche dann mit Kriegsschutt planiert und später mit einer Asphaltschicht versehen worden. „Anhand eines einzelnen Blocks kann ich somit die Geschichte Bielefelds zusammenfassen“, erklärt der LWL-Fachmann seine Begeisterung für das Objekt.

Video zu finden unter: https://www.youtube.com/@altertumskommissionfurwest2383/videos

Schüco und Stemeseder unterzeichnen Kooperationsvertrag für das System „Perfect“

Bielefeld. Das von der GS Stemeseder GmbH entwickelte und patentierte System „Perfect“ soll zukünftig mit Fenster- und Schiebeelementen von Schüco zu einer vollintegrierten Einheit verschmelzen. Diese vereint Fenster, Absturzverglasung, Sonnen- und Insektenschutz, Fensterbank und Bodenschwelle in einer völlig neuen Art und Weise. Hierdurch werden die allseits bekannten Schnittstellenprobleme an den Gewerkegrenzen in der Maueröffnung mit einer technisch und optisch überzeugenden Präzision gelöst.

v.l.n.r.: Dr. Walter Stadlbauer (CTO/COO von Schüco), Edgar Stemeseder (Gesellschafter der Stemeseder-Gruppe), Andreas Engelhardt (CEO und persönlich haftender Gesellschafter von Schüco), Thomas Stemeseder (Geschäftsführer der Stemeseder GmbH) und Philipp Neuhaus (CFO von Schüco) unterzeichnen gemeinsam die Vertragsdokumente vor den Musterelementen „Perfect“ im Schüco Welcome Forum in Bielefeld. (Foto: Eva Becker, Nutzungsrechte: Schüco International KG)

v.l.n.r.: Dr. Walter Stadlbauer (CTO/COO von Schüco), Edgar Stemeseder (Gesellschafter der Stemeseder-Gruppe), Andreas Engelhardt (CEO und persönlich haftender Gesellschafter von Schüco), Thomas Stemeseder (Geschäftsführer der Stemeseder GmbH) und Philipp Neuhaus (CFO von Schüco) unterzeichnen gemeinsam die Vertragsdokumente vor den Musterelementen „Perfect“ im Schüco Welcome Forum in Bielefeld. (Foto: Eva Becker, Nutzungsrechte: Schüco International KG)

Schüco und Stemeseder, beides Familienunternehmen, verfolgen eine sehr ähnliche Unternehmensstrategie. Beide fokussieren auf technische Innovationen mit einem ausgeprägten Kundennutzen. „Unsere Kooperation bringt allen im Bauprozess Beteiligten deutliche Vorteile“, sagt Edgar Stemeseder. „Alles aus einer Hand vereinfacht die Planung, der geprüfte modulare Systembaukasten bedeutet geringeren Aufwand und mehr Sicherheit in Fertigung und Montage, und der Bauherr bekommt eine sichere und ästhetische Gesamtlösung.“ Und Dr. Walter Stadlbauer, CTO/COO von Schüco, ergänzt: „Unsere Kunden haben dadurch die Möglichkeit, ihre Wertschöpfung pro Element deutlich zu erhöhen. Das steigert Umsatz und Wirtschaftlichkeit!“.

Schüco – Systemlösungen für Fenster, Türen und Fassaden

Die Schüco Gruppe mit Hauptsitz in Bielefeld entwickelt und vertreibt Systemlösungen für die Gebäudehülle aus den Materialien Aluminium, Stahl und Kunststoff. Das Produktportfolio umfasst Fenster-, Tür-, Fassaden-, Lüftungs-, Sicherheits- und Sonnenschutzsysteme sowie intelligente und vernetzbare Lösungen für den Wohn- und Objektbau. Darüber hinaus bietet Schüco Beratung und digitale Lösungen für alle Phasen eines Bauprojektes – von der initialen Idee über die Planung, Fertigung und Montage bis hin zum After Sales Service mit Wartung und Instandhaltung. Ergänzt wird das Portfolio durch Maschinen zur Fertigung und einen kundennahen Service. Als eines der führenden Unternehmen der Bauindustrie hat sich Schüco dem Ziel verschrieben, Vorreiter für ganzheitliche Nachhaltigkeit zu sein und mit seinen Produkten und Services einen aktiven Beitrag zur Verwirklichung von Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zu leisten. 1951 gegründet, ist Schüco heute in mehr als 80 Ländern aktiv und hat mit 6.750 Mitarbeitenden in 2022 einen Jahresumsatz von 2,28 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Weitere Informationen unter www.schueco.de

STEMESEDER – Vom Holz-Aluminium-System zur Gesamtlösung „Perfect“

Die 1966 gegründete Stemeseder-Gruppe mit Hauptsitz in Hof bei Salzburg (AT) hat im Geschäftsjahr 2022/23 mit ca. 350 Mitarbeitern einen Umsatz von 72 Mio Euro erwirtschaftet. Die Produktpalette umfasst Holz-Aluminium-Systeme, Haustüren und Sonnenschutz sowie das neue Gesamtsystem „Perfect“. Jahrzehntelange Erfahrung im Aluminiumbereich, konsequente Qualitätspolitik, innovative Produktentwicklung, modernste Produktions- und Beschichtungsanlagen, ausgeprägte Kundenorientierung und zuverlässiger Lieferservice sind das stabile Fundament für die Zukunft. „Premium“ ist ein elementarer Bestandteil der Unternehmensphilosophie – das ultimative Ziel aller Anstrengungen auf dem Weg zum optimalen Produkt. Als eigentümergeführtes Familienunternehmen steht Stemeseder mit seinem Namen für jedes Produkt, das die Werkshalle verlässt. Aus diesem Grund stehen die Werte Qualität, Nachhaltigkeit und langfristige Partnerschaft an oberster Stelle bei jedem Mitarbeiter

Schuljahresstart in Ostwestfalen-Lippe

Detmold/Ostwestfalen-Lippe (4. August 2023). Für knapp 275.000 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen in Ostwestfalen-Lippe beginnt am Montag, 7. August, das Schuljahr. Rund 21.000 von ihnen drücken zum ersten Mal die Schulbank: 20.830 i-Dötze sind an den öffentlichen Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe angemeldet. Das sind 398 Kinder mehr als im Vorjahr (20.432).

Den deutlichsten Anmeldezuwachs an den Grundschulen gibt es im Kreis Gütersloh (+328) und in der Stadt Bielefeld (+321). Wie viele Kinder tatsächlich die ersten Klassen besuchen, wird jedoch erst die amtliche Schulstatistik im November zeigen.

Den Schritt in die fünften Klassen der weiterführenden Schulen der Region über alle Schulformen und Kreise sowie die Stadt Bielefeld vollziehen etwas mehr Kinder als im Jahr zuvor: Die heimischen Schulen rechnen mit 16.756 Kindern für die neue Jahrgangsstufe 5 (+355 / Vorjahr: 16.401). Der Trend zum Gymnasialbesuch ist dabei weiterhin ungebrochen, aber leicht abgeschwächt: Die Schulprognose umfasst 5.924 Schülerinnen und Schüler für die Gymnasien in OWL. Das sind 110 mehr als im Vorjahr (5.814). Auch die zweitplatzierte Schulform ist unverändert: Die Gesamtschulen der Region rechnen mit 5.024 neuen Fünftklässlern (+16 / Vorjahr: 5.008). An dritter Stelle stehen die Realschulen. 3.867 Kinder werden für die neuen fünften Klassen dieser Schulform prognostiziert (+120 zum Vorjahr). In den Kreisen Herford (-54) und Minden-Lübbecke (-37) ist die Nachfrage an Realschulen im Gegensatz zu den anderen Regionen etwas zurückgegangen.

Die regionale Verteilung zeigt, dass die meisten Kinder an weiterführenden öffentlichen Schulen im Kreis Gütersloh erwartet werden (3.025 / Vorjahr: 3.011), gefolgt von den Kreisen Lippe (2.897 / Vorjahr: 2.770) und Minden-Lübbecke (2.575 / Vorjahr: 2.532).

Rund 23.000 Lehrkräften haben im vergangenen Jahr an öffentlichen Schulen unterrichtet. Zahlen zum aktuellen Schuljahr liegen mit den Amtlichen Schuldaten in der zweiten Jahreshälfte vor. Weitere Informationen zur Lehrerversorgung finden sich unter https://www.schulministerium.nrw/daten-zur-unterrichtsversorgung.

Auch der Blick auf die Leitungsebene der heimischen Schulen offenbart eine gute Versorgungssituation: Zwar sind zum aktuellen Zeitpunkt 46 der 561 Leitungspositionen im Bezirk vakant, jedoch laufen bereits Nachbesetzungsverfahren. Die aktuelle Besetzungsquote von 92 Prozent der Leitungsstellen wird sich in den kommenden Wochen erhöhen.

Wandel der Schullandschaft

Die Schullandschaft in Ostwestfalen-Lippe verändert sich nur geringfügig. Es gibt keine Neugründungen von Schulen. Änderungen der Schulstruktur betreffen eine Grund- und eine Förderschule.

Zwei Schulen in OWL haben zum 1. August endgültig ihre Türen geschlossen: Die Kuhloschule in Bielefeld sowie die Freiherr-vom-Stein-Schule in Gütersloh (beides Realschulen).

Inklusion: mehr Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf an allgemeinbildenden Schulen

7.652 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf sind zum neuen Schuljahr an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen angemeldet worden (Vorjahresanmeldungen: 7.045).

Auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf an den Förderschulen im Bezirk steigt leicht an. Im vergangenen Schuljahr waren es 10.792, im Jahr zuvor 10.503 Kinder.

OGS wird stärker nachgefragt

Die öffentlichen Schulträger bauen den Offenen Ganztag aus. Die Folge: Deutlich mehr Schülerinnen und Schüler sind für die außerunterrichtliche Betreuung angemeldet. Mehr als 43.400 Plätze bei öffentlichen Trägern sind nachgefragt, das sind 3.281 mehr als im Vorjahr (40.128). Den stärksten Zuwachs gibt es im Kreis Minden-Lübbecke (+661), gefolgt vom Kreis Gütersloh (+513). Bei privaten Trägern sind 1.018 Plätze belegt (Vorjahr: 904).

Digitalisierung an Schulen: Förderung kommt an

Die Bund-Länder-Förderung der Digitalisierung an Schulen ist in der Region gut angenommen worden. Rund 165 Millionen Euro an Fördermitteln sind seit Mitte 2019 zur Unterstützung der öffentlichen und privaten Schulträger in OWL genehmigt worden (Stand: 30. Juni). Die Träger hatten in den sechs Programmen knapp 1.150 Anträge gestellt, von denen die Bezirksregierung bisher 1.140 bearbeitet und bewilligt hat.

Das volumenstärkste Programm ist der DigitalPakt Schule: Knapp 115,5 Millionen Euro stehen für die Schulträger zur Verfügung. Die Budgets sind mittlerweile fast vollständig ausgeschöpft. Über 99 Prozent der Mittel sind beantragt und bewilligt. Das gilt auch für die öffentlichen Schulträger der Region. Sie liegen bei der Inanspruchnahme dieser Fördermittel in etwa gleichauf.

LWL-Kulturstiftung fördert Dokumentarfilmfestival LETs DOK

Münster/OWL. Die LWL-Kulturstiftung vergibt eine Förderung in Höhe von 15.000 Euro an den Verein zur Förderung der Dokumentarfilmkultur e.V. (Köln) für die Ausweitung des Dokumentarfilmfestival LETs DOK  nach Westfalen-Lippe. Insgesamt wurden in dieser Antragsrunde von 55 Projektanträgen 29 positiv beschieden, so dass die LWL-Kulturstiftung eine Gesamtfördersumme von rund 2 Millionen Euro für Kulturprojekte in und für Westfalen-Lippe zur Verfügung stellt. Das Förderprogramm unterstützt Vorhaben unterschiedlicher Sparten und Kulturformate, darunter Ausstellungen, Veranstaltungs- und Konzertreihen, Forschungs-, Vermittlungs- und Medienprojekte.

Die LWL-Kulturstiftung unterstützt Projekte in Westfalen-Lippe, die einen ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zweck haben. (Rechte am Logo: LWL-Kulturstiftung) (Diese Abbildung darf nur mit Fotonachweis und im Rahmen der Pressemitteilung oder des Themas verwendet werden, in deren Zusammenhang sie veröffentlicht wurde.)

Die LWL-Kulturstiftung unterstützt Projekte in Westfalen-Lippe, die einen ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zweck haben. (Rechte am Logo: LWL-Kulturstiftung) (Diese Abbildung darf nur mit Fotonachweis und im Rahmen der Pressemitteilung oder des Themas verwendet werden, in deren Zusammenhang sie veröffentlicht wurde.)

„Dokumentarfilme aus der und über die Region sind wichtige Beiträge über unsere Kulturlandschaft. Deshalb begrüßen wir es, dass das bekannte Festival nun auch in Westfalen-Lippe Stationen macht“, so Gertrud Welper, Mitglied des Stiftungskuratoriums.

Mit fünf Veranstaltungen in Bielefeld, Münster, Farmbeck bei Lemgo (Kreis Lippe), Senden und Olfen (beide Kreis Coesfeld) kommt das seit 2020 von Köln aus in die gesamte Bundesrepublik wirkende Festival für Dokumentarfilm in die Region. Mit den Zielen, die Relevanz des Genres für vertiefende Informationen in Kultur, Politik und Gesellschaft zu stärken und die Netzwerke örtlicher filmkultureller Akteur:innen zu fördern, bietet das Festival im September 2023 (11. – 17.09.) ein vielfältiges Programm auch abseits der Metropolen. In Westfalen-Lippe präsentieren unter anderem das Filmhaus Bielefeld, die Transurban Residency Bielefeld, das Jugendzentrum Bega in Dorentrup (bei Lemgo) und die Filmwerkstatt Münster Filme und Kurzfilme, die sich zum Teil inhaltlich auf die Region beziehen oder deren Filmschaffende selbst einen Bezug zu Westfalen-Lippe haben.

Hintergrund
Acht Vorhaben mit thematisch offener Ausrichtung erhalten 721.000 Euro. Weitere 925.000 Euro fließen an 18 Projekte, die sich inhaltlich dem Thema „(Post)Kolonialismus“ widmen. Diese bilden zusammen mit vier bereits zuvor bewilligten Vorhaben 2024 den gleichnamigen Förderschwerpunkt der LWL-Kulturstiftung ab. Drei Projekte der jüngsten Antragsrunde werden mit einer Summe von rund 360.000 Euro unterstützt und sind im Kontext des kommenden großen Förderschwerpunktes „1.250 Jahre Westfalen“ zu verzeichnen, der sich im Jahr 2025 dem Westfalenjubiläum mit umfangreichen Kulturangeboten in der Region widmet.

Eine Auflistung aller geförderten Projekte bietet die Internetseite der LWL-Kulturstiftung: http://www.lwl-kulturstiftung.de. Mit der ersten Förderrunde 2023 endete die Antragsfrist für den Förderschwerpunkt „(Post)Kolonialismus“. Für 2025 setzt die Stiftung den Fokus ihrer Fördertätigkeit auf das Jubiläum „1.250 Jahre Westfalen“, zu dem Interessierte ihre Vorhaben bereits zur nächsten Antragsfrist 31. August 2023 vorstellen können.

Seit ihrer Gründung zum Jahreswechsel 2003/04 hat die LWL-Kulturstiftung 406 Projekte mit Mitteln in Höhe von rund 37,6 Millionen Euro unterstützt. Seit 2021 ergänzt die Stiftung ihre Fördertätigkeit mit inhaltlichen Sonderprogrammen zu aktuellen und kultur- und gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten. Im Fokus stehen für alle Fördersäulen spartenübergreifende Netzwerkprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film, Digitales und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in der und für die Region. Aufgrund ihrer fördernden und beratenden Tätigkeit ist die Stiftung zu einer starken Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe geworden.

Bezirksregierung bietet duales Studium und Ausbildung zum/zur Verwaltungswirt/in

Detmold/Bielefeld. Als eine der größten Ausbildungsbehörden in Ostwestfalen-Lippe bietet die Bezirksregierung Detmold zum Einstellungsbeginn am 1. September 2024 wieder zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. Noch bis zum 30. November 2023 können sich interessierte Nachwuchskräfte für ein duales Studium mit dem akademischen Abschluss „Bachelor of Laws“ (staatlicher Verwaltungsdienst) oder „Bachelor of Arts“ (Verwaltungsinformatik) bewerben.

Das dreijährige duale Studium findet für die theoretischen Blockmodule an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen am Standort Bielefeld sowie für den Bereich Verwaltungsinformatik am Standort Münster statt. In den Praxisphasen durchlaufen die Studierenden die verschiedenen Standorte der Bezirksregierung Detmold. Mit dem Bachelor erwerben die Dual-Studierenden spezifisches Fachwissen (Verwaltung/Informatik) und sind mit Beginn des Studiums verbeamtet.

Bis 30. November ist auch die Bewerbung für eine Ausbildung als Verwaltungswirtin oder Verwaltungswirt bei der Bezirksregierung möglich. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und findet im Blockmodell am Institut für öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen in Hilden sowie an den verschiedenen Standorten der Bezirksregierung Detmold statt.

„Die Bezirksregierung Detmold ist ein attraktiver Arbeitgeber. Das zeigen auch unsere aktuellen Zahlen: Wir können 120 junge Menschen zu unseren Kolleginnen und Kollegen zählen“, erklärt Miriam Nunne-Westerwelle, Ausbildungsleiterin der Bezirksregierung Detmold. „Wir möchten jungen Menschen hier in der Region eine gute und sichere Zukunftsperspektive eröffnen.“

Wichtige und interessante Informationen zum Ablauf und Inhalt der Ausbildungen und des dualen Studiums sowie zum Bewerbungsverfahren finden Interessierte unter: www.karriere-in-owl.de

Zwei Sterne für die Mensa „Campus Bielefeld“ des Studierendenwerks Bielefeld

PETA zeichnet die vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands 2023 aus

Bielefeld. Bereits zum siebten Mal hat PETA bundesweit Universitätskantinen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Veganismus befragt. Basierend auf den Antworten der 41 teilnehmenden Studierendenwerke wurden Auszeichnungen im Sinne gastronomischer Sterne verliehen und die vegan-freundlichsten Mensen 2023 gekrönt.

„Wer vegane Gerichte wählt, kann auf einfache und gesunde Weise Tierleid verhindern und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt, die Menschheit und die eigene Gesundheit tun“, so Ilana Bollag, Fachreferentin für Klima und Ernährung bei PETA. „Ein pflanzenbasiertes Speisenangebot deckt die Ernährungsbedürfnisse und -wünsche vieler Menschen ab, die tierische Produkte ablehnen – sei dies aus ethischen, religiösen, umwelttechnischen oder gesundheitlichen Gründen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die deutschen Studierendenwerke auf die Nachfrage reagieren und ihr veganes Angebot kontinuierlich und kreativ erweitern.“

Eine gute Basis für tägliche vegane Gerichte: Zwei Sterne gehen nach Bielefeld

In der Mensa „Campus Bielefeld“ des Studierendenwerks Bielefeld wird leider noch immer nicht jeden Tag ein pflanzliches Gericht angeboten. Allerdings finden bereits interne Workshops zum Thema vegane Ernährung statt und eine Schulung ist für 2023 geplant. Sobald die Mensa „Campus Bielefeld“ täglich ein vielfältiges veganes Gericht anbietet, kann sie sich auf eine 3-Sterne-Auszeichnung freuen.

Bewertungskriterien

Die Beurteilungskriterien bezogen sich vorwiegend auf das tägliche Angebot an veganen Gerichten, die spezielle Schulung des Personals und das Angebot an Pflanzendrinks für den Kaffee. Auch das vegane Angebot an Vor- und Nachspeisen sowie Snacks ging in die Bewertung mit ein. Zudem wurde berücksichtigt, ob Aktionswochen oder -tage zum Thema vegane Ernährung veranstaltet werden. In die Beurteilung floss außerdem ein, ob ein Vegan-Tag angeboten oder regelmäßig für rein pflanzliche Gerichte geworben wird. Wie sich die jeweilige Mensa im Laufe der Jahre entwickelt hat, spielte ebenfalls eine Rolle.

Veganes Angebot nimmt stetig zu

Fast alle teilnehmenden Mensen haben täglich mindestens eine rein pflanzliche Speise im Angebot – meist sogar mehr. Bei einem Großteil gibt es auch vegane Vor- und Nachspeisen. Einige Studierendenwerke bieten Kochkurse und -wettbewerbe an, um den Studierenden die vegane Ernährung schmackhaft zu machen. Viele organisieren Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen, meist zum jährlichen Weltvegantag am 1. November oder zum Veganuary. Einige Mensen konnten sich im Vergleich zu 2019 einen Stern mehr holen. Es kamen aber auch Teilnehmer hinzu, die 2019 nicht dabei waren. Die Entwicklung zeigt, dass die vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum Schluss: Werden pflanzliche Gerichte in Hochschulmensen als Standardoption angeboten und Gerichte mit tierischen Produkten nur auf Nachfrage, wird die vegane Mahlzeit zu knapp 82 Prozent gewählt. [1] Insgesamt bieten die Studierendenwerke einfallsreiche vegane Gerichte an. Die konkreten Platzierungen sind wie folgt:

Fünf Sterne:

Mensa Pasteria TU Veggie 2.0 – die vegane Mensa des Studierendenwerks Berlin

Mensa „Rote Beete“ des Akademischen Förderungswerks Bochum

Vier Sterne:

Blattwerk – deine vegetarische Mensa des Studierendenwerks Hamburg

Mensa Bambus des Studierendenwerks Mainz

Drei Sterne:

Mensa Academica des Studierendenwerks Aachen

Mensa der Universität Augsburg des Studierendenwerks Augsburg

CAMPO Campusmensa Poppelsdorf des Studierendenwerks Bonn

Mensa Scheffelberg des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau

Alle Mensen des Studierendenwerks Darmstadt

Hauptmensa des Studierendenwerks Dortmund

Mensa Langemarckplatz des Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg

Hauptmensa Essen und Hauptmensa Duisburg des Studierendenwerks Essen-Duisburg

Mensa Eberswalde Stadtcampus des Studierendenwerks Frankfurt (Oder)

Mensa Rempartstraße des Studierendenwerks Freiburg

Mensa Otto-Behaghel-Straße des Studentenwerks Gießen

Mensa Neuwerk des Studentenwerks Halle

Alle Mensen des Studentenwerks Hannover

Mensa Heilbronn am Bildungscampus des Studierendenwerks Heidelberg

Hauptmensa 2 des Studierendenwerks Kaiserslautern

Zentralmensa des Studierendenwerks Kassel

Mensa Uni-Campus des Studierendenwerks Koblenz

Mensa am Medizincampus des Studentenwerks Leipzig

Mensa Erlenring des Studentenwerks Marburg

Mensa am Ring des Studierendenwerks Münster

Mensa Academica des Studierendenwerks Paderborn

Mensa Filmuniversität des Studentenwerks Potsdam

Mensa Uhlhornsweg des Studentenwerks Oldenburg

Mensa Campus Saarbrücken des Studierendenwerks Saarland

Mensa Lübeck des Studentenwerks Schleswig-Holstein

Mensa AR des Studierendenwerks Siegen

Mensa Musikschule des Studierendenwerks Stuttgart

Mensa Tarforst des Studierendenwerks Trier

Alle Mensen des Studierendenwerks Ulm

Zwei Sterne:

Mensa HTWG des Seezeit Studierendenwerks Bodensee

Mensa Campus Bielefeld des Studierendenwerks Bielefeld

Hauptmensa des Studierendenwerks Düsseldorf

Cafeteria Dasein des Studierendenwerks Frankfurt am Main

Mensa am Berthold-Beitz-Platz des Studierendenwerks Greifswald

Kantina Kreativa des Studentenwerks Ost Niedersachsen

Mensa Prinz Karl des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim

Mensa Landau des Studierendenwerks Vorderpfalz

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Tag der offenen Tür bei moBiel

Bus und Stadtbahn einmal ganz anders erleben
Bielefeld. Nach den Sommerferien gibt es ein besonderes Highlight bei moBiel. Am Samstag, 12. August, öffnet das Verkehrsunternehmen den Betriebshof für alle Bielefelderinnen und Bielefelder. Beim Tag der offenen Tür gibt es Blicke hinter die Kulissen, die normalerweise nicht ohne weiteres möglich sind. Was passiert in den Werkstätten von Bus und Stadtbahn? Wie sieht die Verkehrsleitzentrale aus und was wird da eigentlich gemacht? Dies sind nur einige Fragen, die im August beantwortet werden.
„Vor allem aber wollen wir die Menschen zeigen, die täglich dafür sorgen, dass Busse und Stadtbahnen in Bielefeld zuverlässig rollen“, sagt moBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann. „Zum Beispiel kann man sich mit unseren Azubis und langjährigen Mitarbeitenden über die vielen spannenden Berufe in unserer Unternehmensgruppe austauschen. Aber auch einfach mal mit einem Busfahrer oder einer Busfahrerin über deren tagtägliche Herausforderungen sprechen. Wir laden dazu herzlich ein.“
Auf dem Betriebsgelände von moBiel, zu dem normalerweise nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zutritt haben, können sich alle Interessierten unter anderem die neuen VamosBahnen ansehen. Die Expertinnen und Experten zeigen, wie so eine Stadtbahn eigentlich funktioniert und zum Beispiel von unten aussieht. Außerdem wird vorgeführt, wie so ein langes und schweres Fahrzeug gereinigt wird. moBiel besitzt außerdem viele Spezialfahrzeuge, wie etwa Schienenschleifwagen und Gleismesswagen, die ebenfalls hautnah erlebt werden können. Ein Shuttle-Bus bringt Interessierte zum Innovationspark Sektorenkopplung, wo sie sich über die modernen Wasserstoffbusse und deren Betankung informieren können.
Neben den vielen technischen Themen wird es auch Testfahrt-Angebote mit den alternativen Mobilitätsangeboten von moBiel geben. Zum Beispiel mit den Fahrrädern und Pedelecs meinSiggi und dem Elektroroller meineAlma. Insgesamt soll es am 12. August ein Fest für die ganze Familie werden. Es wird ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, einer Bühne sowie Walkingacts geben. Neben den vielen spannenden Fahrzeugen von moBiel, die bei Kindern meist hoch im Kurs stehen, wird für sie ein Zauberer auftreten, außerdem wird eine Hüpfburg und eine Spielestation aufgebaut.
Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 12. August, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr auf dem moBiel Betriebshof in Sieker statt.
Der Betriebshof in Sieker mit vielen Vamos-Stadtbahnen. Die  Werkstätten im Hintergrund können am 12. August exklusiv  besichtigt werden.

Der Betriebshof in Sieker mit vielen Vamos-Stadtbahnen. Die
Werkstätten im Hintergrund können am 12. August exklusiv
besichtigt werden.
© Jan Oliver Kunze

RadKulTour durch die Region ab dem 13. August 2023 – Freie Fahrt voraus für die lokale Kulturszene!

Zwischen dem 13.August und 3. September heißt es wieder: „Rauf aufs Rad und Raus ins Grüne“! Unter diesem Motto lädt die RadKulTour alle Fahrradverliebten und Kulturbegeisterten dazu ein, die Regiopolregion Bielefeld auf besondere Weise zu entdecken.

Drei Wochenenden, fünf Orte – und ein pralles Programm. Nachdem die in Bielefeld erprobte RadKulTour im vergangenen Jahr ihr erfolgreiches Debüt in der Region feierte, können auch in diesem Jahr kulturelle Highlights in mehreren Städten der Regiopolregion mit dem Fahrrad entdeckt werden.

„Wir freuen uns, dass sich die RadKulTour als gemeinsames Projekt regiopoler Zusammenarbeit etabliert hat und die Menschen einlädt, in lockerer Atmosphäre die Nachbarkommunen und deren lokale Kulturszenen zu erkunden“, betont Sarah Süß, Bürgermeisterin der Gemeinde Steinhagen. Mit dabei sind in diesem Jahr die Kommunen Halle (Westf.), Steinhagen, Enger, Bielefeld und Werther (Westf.). Das vielfältige Programm ist gefüllt mit Kunst, Musik und Kultur, reichlich Genuss sowie schönen Rad-Routen durch die Natur – das alles umsonst und draußen.

Startschuss ist am Sonntag, den 13. August in Halle (Westf.) und Steinhagen
Die beiden Städte bieten eine attraktive Streckenverbindung entlang von Wiesen und Feldern. Die Radroute verläuft zwischen der Brauerei Sandforth in Steinhagen und dem Gemeindehaus Bokel in Halle (Westf.). Zwischen 14 und 18 Uhr können sich Besucherinnen und Besucher an beiden Orten auf eine gute Unterhaltung mit musikalischen Beiträgen in entspannter Atmosphäre freuen. Das Rundum-Wohlfühl-Paket bietet zudem kulinarische Köstlichkeiten.

Die „Goldene Mitte“ der Veranstaltungsreihe ist am Sonntag, den 20. August die Widukindstadt Enger
Unter dem Motto „Kultur – ein Genuss für Leib und Seele“ laden die Stadt Enger und der Stammtisch Barmeierplatz herzlich zum Bürgerpicknick in der Maiwiese ein. Von 12 bis 15 Uhr heißt es: mit dem Fahrrad die schöne Widukindstadt besuchen und bei einem gemütlichen Picknick verweilen. Bierzeltgarnituren und Picknickdecken stehen nach Anmeldung kostenlos bereit. Kaffee, Wein und Sekt können vor Ort erworben werden, Speisen und Tischdekorationen werden selbst mitgebracht. Die drei schönsten Tische werden um 13.30 Uhr prämiert. Tischreservierung können bei Lisa Scheiding unter 05224 / 98 00 876 oder per Mail an l.scheiding@enger.de vorgenommen werden.

Den Schlusspunkt setzen am Sonntag, den 3. September Bielefeld und Werther
Aufsteigen, die Natur genießen und Bielefelds längste Kulturbühne erleben! Zwischen 14 und 18 Uhr bieten rund 200 Akteur*innen aus den verschiedensten kreativen Bereichen Performances am Bullerbach, Tanz im Beckhaus-Viertel, Musik und Theater am Jugendlandheim Greten Venn, Kultur ‚to go‘ oder zum Verweilen in Eckhardtsheim. Von 18 bis 22 Uhr gibt es zum krönenden Festivalabschluss Live-Musik und Walk-Acts auf dem Reichowplatz. „Gemeinsam mit den Künstler*innen und Kreativen möchten wir an den Erfolg der letzten zwei Jahre anknüpfen und dabei eine weitere schöne Seite von Bielefeld präsentieren. In diesem Jahr führt die RadKulTour mit Sennestadt durch den Bielefelder Süden“, sagt Matthias Koch (Leitung RadKulTour) vom Kulturamt Bielefeld. Die Bielefelder Route verläuft auf rund 17 km durch Grünanlagen und über autoarme Straßen.

Werther fährt in diesem Jahr mit einem Rundkurs auf. Dieser verbindet die Freude am Radfahren mit schönen Naturerlebnissen und ganz viel Kunst, Genuss und Kultur. Die rund 20km lange Route startet und endet am Haus Werther und verläuft entlang von Wiesen, Feldern und durch Parks. Streckenweise werden die Radfahrenden über den neu geschaffenen Radweg für Genießer sowie und den örtlichen Rundkurs R13 geführt. Zwischen 11 und 18 Uhr lädt die Stadt Werther dazu ein, regionale Kunst zu bestaunen und Kaffee und Kuchen im Café Vincent am Museum Peter August Böckstiegel zu genießen. Am Haus Werther findet das Sonnenblumenfest mit buntem Familien- und Kulturprogramm statt. Auch hier ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt!

RadKulTour

RadKulTour
©Werbestudio Hilt

„Die RadKulTour ist eines von vielen Projekten, die wir im Rahmen der Regiopolregion Bielefeld gemeinsam umsetzen. Durch die Kooperation möchten wir vor allem die Lebensqualität der Menschen vor Ort stärken. Wir freuen uns daher, dass die RadKulTour so gut angenommen wird, und wünschen viel Spaß beim Erkunden der Region!“, ergänzt Andreas Hubalek, Leiter der Geschäftsstelle der Regiopolregion Bielefeld.

Die Tour-Termine in der Übersicht:

  • 08., 14-18 Uhr in Halle (Westf.) und Steinhagen
  • 08., 12-15 Uhr in der Widukindstadt Enger
  • 09., 14-22 Uhr in Bielefeld | 11-18 Uhr in Werther (Westf.)

Alle Infos unter www.radkultour-durchdieregion.de.

 

 

Fahrplanwechsel bei moBiel

Optimierte Abfahrtszeiten und Verbesserungen im Takt

Bielefeld. Das Verkehrsunternehmen moBiel passt zu Montag, 7. August, den Fahrplan auf vielen Bus- und allen Stadtbahn-Linien an. Damit werden passend zum neuen Schuljahr auch einige Verbesserungen erreicht. Davon profitieren vor allem Fahrgäste, die mit dem Bus in Brake, Oldentrup, Hillegossen und entlang des Lipper Hellwegs unterwegs sind.

Was ändert sich im Stadtbahnverkehr?
Auf allen Stadtbahn-Linien werden die Abfahrtszeiten abends ab etwa 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen leicht verändert. So soll die Pünktlichkeit noch besser gewährleistet werden.
Alle Fahrgäste sollten die Zeiten genau prüfen, damit es nicht zu Verwirrungen kommt. Auf der Linie 2 wird außerdem das Angebot in den Abendstunden verbessert. Ab dem 7. August wird es nach 20 Uhr einen durchgängigen 15-Minuten-Takt geben. Damit fahren alle Stadtbahnlinien im Abendverkehr bis Betriebsschluss im einheitlichen Takt.

Änderungen beim SEV der Stadtbahn-Linie 1
Der Schienenersatzverkehr auf der Linie 1 wird sich zum Start des neuen Schuljahres wieder ändern. Wegen der Arbeiten an den Weichen am Adenauerplatz konnte die Stadtbahn in den Sommerferien nur bis zur Haltestelle Adenauerplatz fahren – von dort aus ging es mit Bussen weiter Richtung Brackwede und Senne. Ab dem 7. August fährt die Linie 1 dann wieder bis Brackwede Bahnhof. Der Schienenersatzverkehr und die verlängerte Linie 135, die bis nach Sennestadt führt, bleiben erhalten, da die Bauarbeiten an der Hauptstraße noch bis Ende 2024 dauern werden. Auf der Linie 135 werden die Abfahrtszeiten morgens, abends und sonntags ab Sennestadt angepasst, sodass der Umstieg in Brackwede zur Stadtbahn kürzer ist und Fahrgäste weniger Wartezeit haben.

Die Verbesserungen im Busverkehr
Die Linie 51 fährt zukünftig auch abends sowie sonntags und feiertags morgens. Früher endete das Fahrtangebot in Brake um 20:30 Uhr. Zukünftig fährt der Bus ab 20:30 Uhr stündlich bis nach Mitternacht und das jeden Tag. An Sonn- und Feiertagen startet die Linie 51 außerdem schon gegen 08:30 Uhr.

Ähnliche Verbesserungen gibt es auch auf der Linie 32 am Lipper Hellweg. Bisher fuhren dort die letzten Busse um 20 Uhr. Ab dem 7. August wird es ab 20 Uhr ein stündliches Angebot bis nach Mitternacht geben. Die Linie 32 verkehrt auf gewohntem Linienweg bis zur Haltestelle Auf dem Busch und geht dort in die Linie 369 über, die dann auf ihrem bekannten Linienweg bis Hauptbahnhof weiterfährt. Außerdem fährt die Linie 32 an Sonn- und Feiertagen bereits gegen 8:30 Uhr das erste Mal.

Verbesserungen gibt es auch auf der Bus-Linie 138, die jeden Abend sowie an Sonn- und Feiertagen durchgängig alle 15 Minuten zwischen Stieghorst und Ubbedissen Kirche fährt. Die Bollstraße wird dadurch stündlich in beiden Richtungen bedient.

Informationen online und per Flyer
Wer sich über alle Veränderungen im Rahmen des Fahrplanwechsels informieren möchte, kann dies online jederzeit tun: www.mobiel.de/wechsel. In den Kundenzentren
gibt es außerdem Flyer, die auf alle Änderungen hinweisen. Die neuen Abfahrtszeiten sind ab 7. August auch in der moBiel You App gepflegt. In Brake, rund um den Lipper Hellweg und in Oldentrup werden Postsendungen mit den genannten Verbesserungen an alle Haushalte verteilt.

IHK-Präsident würdigt auf Ausbildungstour die MöllerGroup GmbH

Während der aktuellen Ausbildungstour der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) machte IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker am 3. August 2023 in der Stadt Bielefeld bei der MöllerGroup GmbH Station.

Bielefeld. Gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke diskutierte Wahl-Schwentker mit Dr. Gunther Schmidt, CEO des Kunststoffverarbeiters und Automobilzulieferers, über seine Erfahrungen als Ausbildungsbetrieb. „Während dieser Tour heben wir die Ausbildungsleistungen ostwestfälischer Unternehmen hervor und diskutieren über die Herausforderungen, vor denen die Unternehmen im Bereich der beruflichen Bildung stehen“, betonte der IHK-Präsident. Bei Dr. Gunther Schmidt traf er dabei auf einen Geschäftsführer, dem Kontinuität wichtig ist. „Als Familienunternehmen mit fast 300-jähriger Geschichte liegt uns die nächste Generation besonders am Herzen. Unser Fokus liegt daher immer auf der Ausbildung eigener Nachwuchskräfte. Wir wollen die Zukunft von Möller, die für uns immense Herausforderungen bereithält, in der Tradition unseres bisherigen Erfolgsweges gerne weiterführen und diese gemeinsam mit der jungen Generation erfolgreich gestalten“, erläuterte der Firmenchef.

IHK-Spitze würdigt auf Ausbildungstour in Bielefeld das Engagement der MöllerGroup: Technischer Ausbilder Heinrich Neudorf, Personalreferentin Audung Eylem Aksu, IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke, Möller Gesellschafter Dr. Peter von Möller, IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker,  Personalleiterin Julia Quest, CEO Dr. Gunther Schmidt, Personalreferentin Personalentwicklung und Ausbildung Jasmin Singendonk und die Industriekauffrau-Auszubildende Celine Waschke.

IHK-Spitze würdigt auf Ausbildungstour in Bielefeld das Engagement der MöllerGroup: Technischer Ausbilder Heinrich Neudorf, Personalreferentin Audung Eylem Aksu, IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke, Möller-Gesellschafter Dr. Peter von Möller, IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker,
Personalleiterin Julia Quest, CEO Dr. Gunther Schmidt, Personalreferentin Personalentwicklung und Ausbildung Jasmin Singendonk und die Industriekauffrau-Auszubildende Celine Waschke.
©IHK Ostwestfalen

Seit vielen Jahren erweitere das Unternehmen Möller sein Ausbildungsangebot um weitere Ausbildungsberufe im technischen sowie IT-Umfeld, passe die Inhalte und die Begleitung der Ausbildung immer wieder neu an die aktuellen Gegebenheiten an und fände stets neue Wege, die Attraktivität der Berufsausbildung im Betrieb zu steigern. Dr. Schmidt ergänzte: „Dabei ermöglich wir unseren Azubis etwa einen mehrwöchigen Auslandsaufenthalt an einem unserer internationalen Standorte. Zudem ist jede Ausbildung mit dem Wechsel zwischen Berufsschule und unseren einzelnen Ausbildungsabteilungen sehr abwechslungsreich. Das motiviert unsere Azubis und bietet ihnen maximale Praxisnähe und sie lernen Eigenverantwortung zu tragen. Eigenständiges Lernen, Sorgfalt und Pflichtbewusstsein werden dabei gefördert und gefordert. Dies bietet ihnen das richtige Handwerkszeug für einen guten und reibungslosen Berufseinstieg mit beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Wir wiederum stellen uns als Unternehmen für die Zukunft personell auf eine solide Basis.“

Die IHK verzeichnete zum 31. Juli 6.093 neue Ausbildungsverträge in Ostwestfalen, 5,5 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. „Dies ist ein eindeutiges Statement der IHK-Mitgliedsunternehmen pro Ausbildung“, freute sich IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker über den großen Erfolg zum Start des Ausbildungsjahres und beschrieb damit die aktuelle Lage des ostwestfälischen Ausbildungsmarktes. „Wir freuen uns darüber, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge insgesamt so deutlich gewachsen ist. Aber ihre Anzahl kann sich durchaus noch steigern, denn die Unternehmen suchen weiterhin Auszubildende, auch noch für dieses Jahr. Deshalb haben alle bisher noch unentschlossenen Schulabgängerinnen und -abgänger gute Chancen, im Spätsommer ihre berufliche Karriere mit einer Ausbildung zu starten“, ermunterte Pigerl-Radtke alle jungen Menschen, die noch nicht fündig geworden seien und verwies dabei auf die IHK-Angebote auf den Plattformen IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk.lehrstellenboerse.de) und Ausbildungschance OWL (www.ausbildungschance-owl.de)

Feriencamps rund um Umweltschutz und Social Media

Erlebnisreiche Herbstferien für Jugendliche im Haus Neuland -Online-Anmeldung ab sofort möglich

Bielefeld. Nach langen Schultagen bleibt oft wenig Zeit, die eigenen Interessen zu vertiefen und neue Erfahrungen zu sammeln. Die Ferien aber sind eine gute Gelegenheit dafür. Deshalb bietet die Bielefelder Bildungsstätte Haus Neuland im Herbst spannende Feriencamps für Jugendliche an. Dabei bekommen Jugendliche die Gelegenheit, sich mit den aktuellen Themen Klimawandel und Fake News in den sozialen Medien auseinander zu setzen.

Die Feriencamps dauern fünf Tage und finden im Haus Neuland in Sennestadt statt. Übernachtung, Verpflegung, pädagogisches Programm und Freizeitbetreuung sind im Paket enthalten. Die Online-Anmeldung ist ab sofort freigeschaltet: www.haus-neuland.de (Stichwort Feriencamps)

„Unsere Welt, unser Klima –wir machen den Unterschied!“

Montag bis Freitag, 02 – 06. Oktober 2023, Alter: 11-13 Jahre, Kosten: 75,- € pro Person.

Was heißt eigentlich Klimawandel und was passiert gerade vor der eigenen Haustür und in der Welt? Diesen Fragen können Jugendliche im Haus Neuland nachgehen. Dabei nehmen sie die Umwelt und die Auswirkungen des Klimawandels genauer unter die Lupe. Im an Haus Neuland angrenzenden Teutoburger Wald erleben die Teilnehmenden zudem die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder hautnah. Das Feriencamp wird durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert.

Carola Brindöpke(Fachbereichsleitung Jugendbildung Haus Neuland) freut sich auf das Feriencamp  „Unsere Welt, unser Klima“

Carola Brindöpke (Fachbereichsleitung Jugendbildung Haus Neuland) freut sich auf das Feriencamp
„Unsere Welt, unser Klima“
© Haus Neuland

„#realorfake- Social Media und ich“

Montag bis Freitag, 09 – 13. Oktober 2023, Alter: 12-14 Jahre, Kosten: 65,- € pro Person

TikTok, Instagram und Influencer gehören zum Alltag vieler Jugendlicher. Die Nachrichten- und Bilderflut in den sozialen Netzwerken ist schier unendlich. Im Haus Neuland bekommen Jugendliche die Möglichkeit, „hinter die Kulissen“ zu schauen und herauszufinden, wie Social Media funktioniert und seine Nutzer beeinflusst. Sie lernen, wie Fake News und Verschwörungsmythen entstehen, wie Algorithmen wirken und was Influencer damit zu tun haben. Das Feriencamp ist Teil des Projekts „Sinnfluence me – Persönlich stark gegen Verschwörungserzählungen“ und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das BMFSFJ gefördert.

Janika Hoppe leitet das Projekt „Sinnfluence me - Persönlich stark gegen Verschwörungserzählung

Janika Hoppe leitet das Projekt „Sinnfluence me – Persönlich stark gegen Verschwörungserzählung
© Haus Neuland

HSBI am Ruder bei sail.Ing OWL: Studierende beteiligen sich an der Konstruktion eines Segelboots

Studierende der Hochschule Bielefeld bauen mit an einem nachhaltigen Segelboot. Organisiert vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) beteiligen sich fünf Hochschulen aus der Region an dem interdisziplinären Projekt sail.Ing OWL. Die HSBI-Studierenden liefern die wichtige Steuerung und haben dafür eine bewährte Rudertechnik neu interpretiert. 2024 soll das Boot bei der internationalen Studierenden-Regatta 1001VelaCup vor Sizilien in See stechen.

Minden. Der kollegiale Rat war eindeutig: „Lass das lieber sein.“ Ein für Maschinenbauer unüblicher Werkstoff, eine ungewöhnliche Thematik – und das als Studierenden-Projekt. Aber Prof. Dr.-Ing. Andreas Tenzler, passionierter Segler und am Campus Minden der Hochschule Bielefeld (HSBI) zuständig für das Lehrgebiet Konstruktionstechnik, reizte die Herausforderung – und so sagte er zu: Gemeinsam mit Studierenden würde er sich am Bau eines nachhaltigen Segelbootes beteiligen und das wichtige Ruder beisteuern. Vom großen Erfolg ist Tenzler selbst ein bisschen überrascht: Die Studierenden entwickelten in Eigenregie ein innovatives Ruder aus Flachsfaser mit einem einem speziellen Tragflügel, auch Foil genannt.

Teams von fünf Hochschulen aus der Region beteiligt

Initiiert wurde der Bootsbau als interdisziplinäres Studierendenprojekt sail. Ing OWL vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Mittlerweile sind fünf Hochschulen aus der Region mit Teams zwischen fünf und fünfzehn Lehrenden und Studierenden beteiligt. Die Federführung liegt bei der TH OWL, die das Boot nach dem Vorbild eines Segelboot-Klassikers von 1939 (ein modifizierter International 14‘ nach Plänen von Uffa Fox) auch zusammenbauen wird. Jedes Team übernimmt eine Teilaufgabe von Konstruktion und Bau: vom Rumpf über Ausreitsitz bis zum Mast und – wie im Fall der HSBI – Ruder. Eigenverantwortlich sollen die Ingenieure in spe Lösungen entwickeln und sie auf das Gesamtprojekt abstimmen. Das gemeinsame Ziel: der Start bei der internationalen Studierenden-Regatta 1001VelaCup 2024 vor Palermo.

PAWs am Campus Minden: Wissen praktisch anwenden

Die Idee hinter sail.Ing OWL passt hervorragend in das Konzept der Projekte Angewandte Wissenschaft (PAW), die am Campus Minden der HSBI gute Tradition sind. PAWs gehören als feste Bestandteile zu den praxisintegrierten Studiengängen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen, in denen die Studierenden zugleich in einem Unternehmen beschäftigt sind und abwechselnd Praxisphasen im Betrieb und Theoriephasen an der HSBI durchlaufen. „In den PAWs wird das in den Lehrveranstaltungen erworbene Wissen im geschützten Rahmen praktisch angewendet“, erläutert Prof. Tenzler. „Die Studierenden bearbeiten in interdisziplinären Teams eine praxisnahe Aufgabe, tüfteln und sammeln Erfahrungen.“

Studierende ließen sich von Herausforderungen nicht abschrecken

Studierende der HSBI beteiligten sich am Bau eines nachhaltigen Segelbootes und steuerten das wichtige Ruder bei. Zunächst erstellte das Konstruktionsteam in einem CAD-Programm („Computer Aided Design“) den kompletten Bausatz des Ruders.

Studierende der HSBI beteiligten sich am Bau eines nachhaltigen Segelbootes und steuerten das wichtige Ruder bei. Zunächst erstellte das Konstruktionsteam in einem CAD-Programm („Computer Aided Design“) den kompletten Bausatz des Ruders.
© P.Pollmeier/HSBI)

Die erste Herausforderung für das PAW sail.Ing OWL, so Tenzler: „Mit den spezifischen Anforderungen des Bootsbaus kannte sich eigentlich kaum jemand aus.“ Das allerdings hat fünfzehn Studierende nicht abgeschreckt, Maschinenbauer wie Wirtschaftsingenieure. Die meisten von ihnen ausgewiesene Landratten, aber konstruktions- und bastelbegeistert. „Etwas selbst zu bauen und ein Material zu verarbeiten, mit dessen Fertigung ich bisher nichts anfangen konnte, hat mich besonders gereizt“, beschreibt Bjarne Essiger von den Wirtschaftsingenieuren seine Motivation. Denn: Der im Bootsbau verwendete Werkstoff hat es in sich. „Normalerweise arbeiten wir mit Metall. Das ist ein isotroper Werkstoff, dessen Eigenschaften wie Festigkeit oder Elastizität in alle Richtungen gleich sind. Für Segelboote braucht man aber etwas anderes“, erklärt Andreas Tenzler und nimmt ein Stück schwarzen Stoff in die Hand: Kohlefaser. Getränkt mit Epoxidharz ist das heute der Stand der Technik – sehr leicht und mit der Festigkeit von Stahl.

Allerdings reagiert der Faserstoff unterschiedlich, je nachdem, aus welcher Richtung die Kraft wirkt. Tenzler zieht senkrecht am Stoff, nichts rührt sich. Er zieht diagonal, und das gesamte Stoffstück verzieht sich. Für eine zusätzliche Herausforderung sorgte das Reglement der Regatta: Teilnehmen dürfen nur Boote, die zu 75 Prozent aus nachhaltigen Materialien bestehen. „Kohlefaser ist nur schwer abbau- oder recyclebar und deshalb wenig nachhaltig“, sagt Tenzler. Die Studierenden besannen sich deswegen als Alternative auf eine Faser mit langer Tradition in der Region: Flachs. Allerdings mussten sie sich hier erst einmal in die Fasertechnik einarbeiten.

Damit nicht genug, es fehlte noch Know-how auf dem Gebiet der Strömungsmechanik, ein besonders kompliziertes mathematisches Feld: Welche Kräfte walten im Wasser? Wie groß ist der Widerstand, dem das Ruder ausgesetzt ist? In einer detaillierten Liste wurden alle Anforderungen erfasst, inklusive erwünschter Schnelligkeit und Stabilität. Diese wird auch durch das Profil, also die Form des Querschnitts eines Bauteils, beeinflusst. „Hierfür konnten wir immerhin auf eine Datenbank zurückgreifen und ein passendes Profil auswählen. Aber die Werkstoffberechnungen waren trotzdem ziemlich komplex“, erzählt Maschinenbaustudentin Lena Priehs.

Höhenverstellbarer Tragflügel als High-Tech-Komponente

Mit den Ergebnissen erstellte die Konstruktionsgruppe in einem CAD-Programm („Computer Aided Design“) schließlich den kompletten Bausatz des Ruders am Rechner, zusätzlich abgestimmt auf die Vorgaben der TH OWL. Das Kernstück: ein unter Wasser liegender Tragflügel, Foil genannt, der am Ruder angebracht und in der Höhe verstellt werden kann. „Eine echte High-TechKomponente“, weiß Priehs, die eine der wenigen erfahrenen Segelnden an Bord des HSBI-Teams ist. „Damit wird das Boot angehoben und kann schneller durch das Wasser gleiten.“

An den Prototypen ermittelten die Studierenden den Verbesserungsbedarf.

An den Prototypen ermittelten die Studierenden den Verbesserungsbedarf.
© P. Pollmeier/HSBI

Probieren, verwerfen, verändern, wieder probieren

Fehlte noch die Umsetzung der CAD-Pläne. Eine Gruppe übernahm die im Maschinenbau übliche mechanische Fertigung der Metallteile wie Schrauben, eine andere widmete sich den Besonderheiten des Bootsbaus. Und hier kam der Faserstoff ins Spiel. „Aber der ist nur für die Festigkeit verantwortlich, das Bauteil braucht auch eine Form“, erklärt Maschinenbaustudent Robin Hirsch. Die erstellte ein 3-D-Drucker nach den CAD-Vorgaben aus Kunststoff. „In unserem Fall nachhaltig auf Basis von Maisstärke“, schiebt Tenzler ein. Faserstoff und Kunststoff-Form zusammengebracht ergeben das fertige Bauteil, das Epoxidharz sorgt für eine feste Verbindung der beiden. Tenzler: „Laminieren nennen wir das.“

Auf der Werkbank in der Maschinenhalle am Campus Minden liegt ein Wäschesack, darin ist ein altes Handtuch zu sehen, zusammengepresst von einer dicht anliegenden Plastikhülle. Maschinenbaustudent Robin Hirsch überprüft die ungewöhnliche Konstruktion. „Im Handtuch steckt das Verbindungsstück von Ruder und Boot, wir laminieren es gerade“, erklärt Hirsch. In Betrieben wird für das Verfahren üblicherweise eine Vakuumpumpe eingesetzt. Die Studierenden haben improvisiert und einen Staubsauger genommen. „So können wir Dellen vermeiden und die Faser sehr dicht auf die Form pressen.“ Die Flachsfaser hatte sich dabei bisweilen etwas störrisch gezeigt. „Wir mussten mit ihr kämpfen. Besonders rund um die Übergänge, etwa beim Foil und der Klemme, mit der es am Ruder befestigt wird, ließ sie sich nur schlecht legen“, beschreibt Robin Hirsch das Problem. Die Studierenden probierten, verwarfen, veränderten, probierten wieder und wieder – und griffen für die sehr kritischen Bauteile schließlich wieder auf die flexiblere Kohlefaser zurück.

Wie beim Verbindungsstück: Vorsichtig öffnet Robin Hirsch den Wäschesack. Schnell füllt sich der mit Luft, das alte Handtuch löst sich und gibt das Bauteil frei: keine Luftbläschen mehr, die Laminierung ist geglückt. „Ja, einen Schönheitspreis gewinnen wir damit nicht“, sagt Hirsch mit Blick auf das schlichte, aber funktionale Teil. Aber dafür vielleicht die Regatta. Und etwas gewonnen hat das Team schon jetzt: „Wir haben alle eine ganze Menge dazugelernt und dabei noch viel Spaß gehabt“, sagt Andreas Tenzler

Die Studierenden erstellten zahlreiche Prototypen des Ruders, bevor sie mit dem Ergebnis zufrieden waren.

Die Studierenden erstellten zahlreiche Prototypen des Ruders, bevor sie mit dem Ergebnis zufrieden waren.
© P. Pollmeier/HSBI

Radfahren nach Plan-Radwanderkarte für den Kreis Gütersloh und die Stadt Bielefeld neu erschienen

Für alle Aktiven und die, die es werden wollen, haben die pro Wirtschaft GT und die Stadt Bielefeld die „Radwanderkarte Kreis Gütersloh/Stadt Bielefeld“ neu aufgelegt. Die umfassend überarbeitete Karte aus dem bewährten wetterfesten Material ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Die Neuauflage garantiert eine vollständige Darstellung aller Themen- und Fernradrouten und den aktuellen Stand des Radwegenetzes für das Stadtgebiet Bielefeld und den Kreis Gütersloh. Ergänzt wurde die neue Radwanderkarte um 120 Knotenpunkte im Stadtgebiet von Bielefeld.
Für 9,95 € ist die Karte in jeder Buchhandlung erhältlich (ISBN Nr. 978-3-9596-5042-7).

Bereit für neue Radtouren: Carmen Müller (pro Wirtschaft GT) plant die nächsten Ausflüge.

Bereit für neue Radtouren: Carmen Müller (pro Wirtschaft GT) plant die nächsten Ausflüge.
© pro Wirtschaft GT

Mitmachen oder anfeuern: Lauf-Event durch die City

„Stadtwerke run & roll City“ führt am 10. September zum zweiten Mal rund um Bielefelds Altstadt / Kesselbrink als Start- und Zielpunkt

Bielefeld. Einmal mit Inlinern über den Jahnplatz sausen? Oder im originellen Kostüm an der Kunsthalle vorbei joggen? Nach der erfolgreichen Premiere des neuen Veranstaltungsortes – Bielefelder Innenstadt statt Ostwestfalendamm – führen auch in diesem Jahr die Laufstrecken des Sport-Highlights „Stadtwerke run & roll City“ am Sonntag, 10. September 2023, rund um Bielefelds Altstadt-Hufeisen.

Ob mit Inlinern, Laufschuhen oder zum Anfeuern - beim 18. „Stadtwerke run & roll City“ ist für jeden etwas dabei. Martin Knabenreich, Karoline Jockheck und Katharina Schilberg von Bielefeld Marketing stellen gemeinsam mit Rainer Müller (Stadtwerke Bielefeld) das Programm auf dem Kesselbrink vor.

Ob mit Inlinern, Laufschuhen oder zum Anfeuern – beim 18. „Stadtwerke run & roll City“ ist für jeden etwas dabei. Martin Knabenreich, Karoline Jockheck und Katharina Schilberg von Bielefeld Marketing stellen gemeinsam mit Rainer Müller (Stadtwerke Bielefeld) das Programm auf dem Kesselbrink vor.
©Bielefeld Marketing

„Die Neuausrichtung des Bielefelder Sport-Highlights mitten im Herzen der Innenstadt hat sich sehr gelohnt“, sagt Martin Knabenreich. „Der Kesselbrink wird zum Veranstaltungsgelände für die ganze Familie und unterstreicht den urbanen Charakter Bielefelds.“ Bei der 18. Auflage des Sport-Events, das Bielefeld Marketing gemeinsam mit dem Hauptsponsor Stadtwerke Bielefeld auf die Beine stellt, starten und enden sieben Wettkämpfe am Kesselbrink – von der Deutschen Meisterschaft im Speedskating bis zum Volkslauf. Sportlicher Ausrichter ist der TSVE 1890 Bielefeld. Läufer und Skater können sich online noch bis zum 31. August 2023 einen Startplatz sichern. Außerdem lädt ein buntes Programm zum Anfeuern, Zuschauen und Mitmachen ein.

Seit der Neuausrichtung des „Stadtwerke run & roll City“ im vergangenen Jahr führen die neuen Laufstrecken rund um Bielefelds Altstadt.

Seit der Neuausrichtung des „Stadtwerke run & roll City“ im vergangenen Jahr führen die neuen Laufstrecken rund um Bielefelds Altstadt.
© Sarah Jonek

Die Wettkämpfe im Überblick
Los geht es mit der Deutschen Meisterschaft Speedskating (9 Uhr). Im Anschluss starten Breitensportler und Hobby-Inliner beim Inline-Fitnesslauf (10.15 Uhr) über 15 Kilometer (fünf Runden).  Um 11.45 Uhr gehen Kinder und Jugendliche von Grundschulen und weiterführenden Schulen aus Bielefeld und Umgebung zum „moBiel Schülerlauf“ über drei Kilometer an den Start. Alle Teilnehmenden bekommen eine Medaille. Die drei teilnehmerstärksten Schulen erhalten Geldpreise. Kinder zwischen 3 und 6 Jahren können beim „Bielefelder Bäder Bambini-Lauf“ mitmachen (14.30 Uhr). Die rund 550 Meter lange Strecke verläuft rund um den Kesselbrink.

Auf dem Programm darf der Lauf-Klassiker „Stadtwerke-Cup“ über 10,3 Kilometer nicht fehlen. Männer und Frauen starten um 13 Uhr am Kesselbrink und laufen dreimal um das Altstadt-Hufeisen. Für Teams aus Vereinen, privaten Gruppen, Unternehmen und Institutionen ist der Wettkampf „BITel Team-Running“ beliebt (16 Uhr). Für rund 5,5 Kilometer geht es zweimal ums Hufeisen herum. Die drei Teams mit den originellsten Outfits werden im Anschluss prämiert. Außerdem wird wieder eine Etappe auf einer Strecke von rund 10 Kilometern der Laufserie „ACTIVE Trail & Road Cup 2023/ 2024“ ausgetragen (13 Uhr).

Startnummer gilt als Ticket für Busse und Bahnen
Die Startnummern und Anmeldebestätigung der Sportler und Sportlerinnen gelten am Veranstaltungstag automatisch als Tickets für Busse und Bahnen im Bielefelder Stadtgebiet. Außerdem sorgen die Stadtwerke für Öko-Strom. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei diesem Sport-Event in den Fokus zu rücken“, sagt Rainer Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld.  Auf dem Kesselbrink informiert das Versorgungsunternehmen an zahlreichen Zeltständen über aktuelle Themen wie Energie, Deutschlandticket oder Glasfaser. „Alle Besucherinnen und Besucher sind außerdem herzlich eingeladen, sich vor Ort einen der moBiel-Brennstoffzellenbusse anzuschauen, oder an einer Trinkwasserbar das hochwertige Lebensmittel in verschiedenen Variationen zu probieren“, sagt Rainer Müller.

Das Programm auf dem Kesselbrink 
Für Zuschauer am Wegesrand organisiert Bielefeld Marketing ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die ganze Familie. Profi-Sportler Benjamin Kopp liefert mit seinem Showteam „Right On“ spektakuläre Actionsport-Shows mit BMX-Rädern auf den Rampen am Kesselbrink. Außerdem lädt das Bobby-Car-Solar-Showrennen (15 Uhr) zum Mitmachen ein. Die Marching-Band „Blaanke Bössels“ aus Holland sorgt mit Tuba und Posaune für Gute-Laune-Musik.

Der Kesselbrink als Start- und Zielpunkt wird zum Veranstaltungsgelände mit buntem Programm.

Der Kesselbrink als Start- und Zielpunkt wird zum Veranstaltungsgelände mit buntem Programm.
© Sarah Jonek

Am Stand des Stadtsportbundes Bielefeld können Sportlerinnen und Sportler von 11 bis 15 Uhr ihr Sportabzeichen in folgenden Disziplinen machen: Standweitsprung, 30-Meter-Sprint, Seilspringen und 800-Meter-Lauf. Außerdem präsentiert sich der TSVE als sportlicher Ausrichter. Auf der Blaulicht-Meile auf dem Platz vor der Volksbank Bielefeld-Gütersloh dreht sich alles um Martinshorn und Blaulicht.

Jetzt anmelden!
Anmeldeschluss für alle Wettkämpfe ist am 31. August 2023. Nachmeldungen sind begrenzt möglich. Informationen sowie Möglichkeiten zur Online-Anmeldung gibt es unter: www.run-and-roll-city.de

Stadt Bielefeld-Der Arbeitsmarkt im Juli 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in der Stadt Bielefeld

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Juli 2023 um 399 auf nun 15.614 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent.

Arbeitslosenzahlen in der Stadt Bielefeld

Arbeitslosenzahlen in der Stadt Bielefeld
©Agentur für Arbeit Bielefeld

Bielefeld. Dabei springt besonders der starke Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit von 141 Personen unter 25 Jahren ins Auge. „Dies ist tatsächlich saisontypisch und eigentlich jeden Juli zu verzeichnen“, sagt Günter Michaelis, stellv. Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. Hintergrund sind die Schul- und Ausbildungsabschlüsse mit zum Teil fehlender Anschlussbeschäftigung. Gegenüber Juli 2022 sind 25 jungen Menschen mehr arbeitslos gemeldet. „Erfahrungsgemäß reguliert sich dies im Laufe des Spätsommers bis Herbst immer wieder“, weiß der Arbeitsmarktexperte.

Jedoch trübe weiterhin die schwache Konjunktur die wirtschaftliche Lage in Deutschland und damit auch den Arbeitsmarkt in Bielefeld. Insbesondere der private Konsum sei nach der Pandemie nicht so stark angezogen wie prognostiziert. „Die Auswirkungen des Ukrainekriegs beeinflussen zudem den Arbeitsmarkt. Viele Unternehmen arbeiten aktuell meist bestehende Aufträge ab und neue gehen nur verhalten ein. Die Entwicklung der Arbeitslosenzahl wird somit von diversen Ereignissen bestimmt, so dass eine valide Prognose sehr schwierig ist. Es bleibt also weiterhin abzuwarten, wie sich die kommenden Monate entwickeln“, so Michaelis.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Juli 2023. Insgesamt sind 15.614 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 399 Personen mehr (+2,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.001 Personen (+6,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 2023 8,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,0 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.476 Personen gemeldet. Dies sind 187 Personen mehr als vor einem Monat (+4,4 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 706 Personen (+18,7 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten 212 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+1,9 Prozent) und 295 mehr als im Vorjahr (+2,7 Prozent). Insgesamt zählen 11.138 Personen und damit 71,3 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

1.311 Arbeitslose sind im Juli 2023 in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Dies sind 141 Personen mehr als im Vormonat (+12,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 25 junge Menschen mehr arbeitslos (+1,9 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 71 Personen (+1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 346 Arbeitslose mehr (+7,4 Prozent). Insgesamt sind 5.035 Menschen ab 50 Jahren in der Stadt Bielefeld arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bielefeld steigt um 89 Personen (+1,3 Prozent). 6.913 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 93,8 Prozent (6.483 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen um 212 Personen (-3,0 Prozent).

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 480 Stellen neu gemeldet und damit 78 mehr als im Vormonat (+19,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 69 Stellen (-12,6 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 4.140 offene Stellen, 30 mehr als vor einem Monat (+0,7 Prozent) und 825 weniger als vor einem Jahr (-16,6 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Juli erneut gestiegen. Aktuell sind 66.296 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 2.013 Menschen oder 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2022 liegt die Arbeitslosigkeit um 4.455 Menschen oder 7,2 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 12.930 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.084 geringer aus.

Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.468 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 219 Personen oder 5,2 Prozent gestiegen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Juli 2023 zum Vormonat gestiegen (plus 170; plus 0,7 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 25.665 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 3,5 Prozent mehr als im Juli 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,7 Prozent (2022: 40,1 Prozent, 2021: 43,4 Prozent, 2020: 32,6 Prozent, 2019: 35,6 Prozent jeweils Juli).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 23.081 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 5.294 Stellen unter dem Vorjahreswert. Im Juli 2023 wurden 3.076 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 878 Stellen oder 22,2 Prozent niedriger.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich in den Kreisen Höxter und Gütersloh (jeweils 4,5 Prozent), gefolgt vom Kreis Lippe (5,1 Prozent), Kreis Paderborn (5,6 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,0 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,4 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent (Vormonat 5,6 Prozent, Vorjahr 5,4 Prozent).

Serie: Stumme Zeugen zum Sprechen bringen-Tonfigur aus Minden

LWL-Archäologe zeigt mit mittelalterlicher Tonfigur aus Minden sein liebstes Fundstück

Bielfeld/Minden. Susanne Bretzel-Scheel, Restauratorin in der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), berichtet von ihrer Rekonstruktion eines ledernen Kinderschuhs aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, Referent Michael Lagers stellt Vermutungen an, warum eine Amphore aus der späten Bronzezeit 100 Jahre später als Urne verwendet wurde, und Volontär Matthias Bensch erklärt, was der Deckel eines römischen Gefäßes über den Gesundheitszustand von römischen Truppen verrät. In insgesamt 16 Beiträgen, die auch als Kurzfilme auf YouTube erschienen sind, zeigen LWL-Wissenschaftler:innen unter dem Titel „Show & Tell“ ihre liebsten archäologischen Fundstücke.

„Wir wollten die Funde als stumme Zeugen der Vergangenheit zum Sprechen bringen, denn jeder archäologische Fund ist etwas ganz Besonders und hat seine eigene Geschichte“, so Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission für Westfalen über die Reihe.

Entstanden ist die Serie 2022 im Rahmen des Begleitprogramms „Archäologische Zeitmaschine“, bei dem Besucher:innen mittels Spezialbrillen Kurzfilme in „Virtual Reality“-Qualität zu drei archäologischen Fundstätten in Westfalen-Lippe erleben. Neben den Fundstätten können Wissenschaftler:innen in dem neuen Begleitformat nun auch „ihre“ Fundstücke präsentieren und einen tieferen Einblick in die archäologische Arbeit geben.

Die kleine Tonfigur stellt einen Ritter auf seinem Pferd dar und entstammt einem bürgerlichen Haushalt des Mittelalters.

Die kleine Tonfigur stellt einen Ritter auf seinem Pferd dar und entstammt einem bürgerlichen Haushalt des Mittelalters.
©LWL-Altertumskommission für Westfalen

Tonfigur aus Minden
In der zehnten Folge stellt Sven Spiong, Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie, eine kleine Tonfigur aus dem Mittelalter vor. Der Fund stammt aus einer Grabung in Minden, bei der Überreste von Häusern aus dem 13. bis 17. Jahrhundert entdeckt wurden. „Zu einem der Haushalte gehörte auch diese kleine Ritterfigur“, so Spiong. Zu erkennen ist das Schwert mit der Parierstange, das Zaumzeug des Pferdes und das Loch für die Holzlanze.“

Sven Spiong stellt die Tonfigur des Mittelalters in der Video-Serie "Show and Tell" vor.

Sven Spiong stellt die Tonfigur des Mittelalters in der Video-Serie „Show and Tell“ vor.
©LWL-Altertumskommission für Westfalen

Der Ritter sei natürlich auch das Kampfesideal der Bürgersöhne im 15. Jahrhundert gewesen. „Obwohl Ritter Ende des 15. Jahrhunderts gar nicht mehr das Gewicht hatten in den Kampfhandlungen, da es ja schon Feuerwaffen gab“, weiß Spiong. |Video zu finden unter: https://www.youtube.com/@altertumskommissionfurwest2383/videos