Fast 4.608 Ausfalltage wegen Alkoholkonsums in Bielefeld

AOK ruft zum Alkoholverzicht in der Fastenzeit auf

Nach Feierabend ein Bier oder zum Essen einen Rot- oder Wein: Übermäßiger Alkoholkonsum führte in Bielefeld zu 4.608 Fehltagen. Foto: AOK/hfr.

Nach Feierabend ein Bier oder zum Essen einen Rot- oder Wein: Übermäßiger Alkoholkonsum führte in Bielefeld zu 4.608 Fehltagen. Foto: AOK/hfr.

Bielefeld. Nach Feierabend ein Bier oder zum Essen einen Rot- oder Weißwein. Auch ohne Feste und Feierlichkeiten kann der Konsum von Alkohol schnell zur Gewohnheit werden – besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Das macht eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest deutlich. Danach fehlten bei der AOK versicherte Beschäftigte in Bielefeld wegen Alkoholproblemen im vergangenen Jahr an fast 4.608 Tagen am Arbeitsplatz. Um den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen, ruft die AOK NordWest mit Beginn der Fastenzeit ab Aschermittwoch bis Ostern die Menschen in Bielefeld zum Alkohol-Verzicht auf. Dazu startet am Mittwoch, 2. März, die sechswöchige Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter dem Motto ‚Kannst du ohne?‘. „Eine Zeit lang auf Alkohol zu verzichten, tut Körper und Seele gut und kann eine wichtige Erfahrung sein, die langfristig zu einem veränderten Umgang mit Alkohol beiträgt“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

So profitiert das Herz-Kreislauf-System schon von einer kurzzeitigen Abstinenz, ebenso der Magen und die Leber. Der Alkoholverzicht wirkt sich außerdem positiv auf Schlaf, Blutdruck, Konzentrationsfähigkeit und Körpergewicht aus. Außerdem wird das Krebsrisiko gemindert und das Immunsystem gestärkt.

„Oft wird einfach unbedacht zu promillehaltigen Getränken gegriffen – sei es am Feierabend, beim Treffen mit Freunden oder zum Essen. Doch regelmäßiger Alkoholkonsum schadet der Gesundheit und führt zu Abhängigkeit. Deshalb ist es wichtig, ab und zu die eigenen Trinkgewohnheiten zu hinterfragen“, so Wehmhöner. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Richtwert für eine maximal tolerierbare Alkoholzufuhr bei gesunden Männern 20 Gramm Alkohol pro Tag an, also ein Bier (0,5 Liter) oder zwei Gläser Wein. Die Tagesdosis an reinem Alkohol bei gesunden Frauen liegt bei der Hälfte.

Alkohol ist ein Zellgift, das grundsätzlich alle Organe schädigen kann. Bei Frauen können die Folgen des Alkoholkonsums stärker sein als bei Männern. Denn Frauen bauen Alkohol langsamer ab. Hierzu wird in der Leber das Enzym Alkoholdehydrogenase benötigt, das bei Frauen in geringerer Menge vorliegt. Daher kann es bei ihnen schon bei geringeren Mengen, die regelmäßig konsumiert werden, schneller zu alkoholbedingten Schäden kommen.

Mithilfe der Fastenaktion können risikoreiche Gewohnheiten des ‚sorgenlosen Konsums‘ durchbrochen werden. Betroffene können erfahren, dass Alkohol nicht unbedingt bei jedem Anlass dazugehören muss oder bemerken bereits Abhängigkeitssymptome und können sich frühzeitiger Hilfe holen. Weitere Infos und Tipps auf der Internetseite der BZgA unter www.kenn-dein-limit.de.

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Kein Verkauf von Rückrunden-Dauerkarten

Symbolbild: SC-Paderborn Benteler Arena-OWLj

Symbolbild: SC-Paderborn Benteler Arena-OWLj. Foto: J.Riedel

Aufgrund der weiterhin steigenden Infektionszahlen und der dynamischen Entwicklung rund um die Corona-Pandemie hat sich der SCP07 entschieden, den Verkauf einer Rückrunden-Dauerkarte nicht aufzunehmen. „Entgegen unserer bisherigen Planung verzichten wir auf die Auflage einer Rückrunden-Dauerkarte. Die gegenwärtige Situation zeigt einmal mehr, dass eine Planung nur von Spiel zu Spiel möglich scheint“, erläutert Geschäftsführer Martin Hornberger.

Paderborn. Somit bleibt der SCP07 bei der bewährten Strategie und geht weiterhin Spieltags-bezogen in den jeweiligen Vorverkauf der Heimspiele. Unverändert bleibt dabei die bekannte Abfolge während des Vorverkaufs: Dauerkarten-Inhaber der Saison 2019/2020 genießen weiterhin ein exklusives Vorkaufsrecht für Einzeltickets. Dieses Vorkaufsrecht will der SCP07 auch bei einer möglichen reduzierten Zuschauerzulassung erhalten.

„Gerne hätten wir unseren Fans die Möglichkeit angeboten, die Rückrunden-Dauerkarte auch als Weihnachtsgeschenk zu erwerben. Jedoch lässt die aktuelle Entwicklung der Pandemie es einfach nicht zu. Unabhängig davon hält unserer SCP07-Shop viele weitere attraktive Geschenkideen bereit“, sagt Hornberger. Informationen zum Erwerb von Dauerkarten für die Saison 2022/2023 teilt der SCP07 bis Anfang Juni 2022 mit.

Gesundheits-Checks für Jugendliche

Vorsorge nur von jedem sechsten Teenager in Bielefeld genutzt

Bielefeld. Vorsorge scheint für Jugendliche in Bielefeld ein Tabuthema zu sein. Denn nur etwa jeder sechste Teenager in Bielefeld geht zu den Jugenduntersuchung J1 und J2. Das geht aus einer aktuellen Auswertung hervor.

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BU 2: Die Jugenduntersuchungen in Bielefeld werden zu wenig genutzt. Nur etwa jeder sechste Teenager geht zu den Jugenduntersuchung J1 und J2. Foto: ©AOK/hfr.

Danach nutzten im vergangenen Jahr nur 16,2 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren die medizinischen Checks, die von der AOK NORDWEST für ihre Versicherten kostenfrei angeboten werden. Im Vorjahr waren es 17,3 Prozent. „Im Vergleich zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder werden die Jugenduntersuchungen deutlich weniger genutzt. Die Corona-Pandemie hat den Rückgang weiter verstärkt, da die Menschen unter den Pandemiebedingungen Arztbesuche vermeiden wollten. Dabei sind Gesundheitsangebote gerade im Jugendalter für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig und sollten unbedingt wahrgenommen werden“, sagt AOK Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. 

Die AOK als größte gesetzliche Krankenkasse in Bielefeld schreibt alle bei ihr versicherten Jugendlichen sogar persönlich an und weist auch über diesen Weg auf die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen gezielt hin. Nach den bekannten Untersuchungen für Kinder werden die sogenannten Jugenduntersuchungen angeboten. Die J1 für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren gehört zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Während in 2020 immerhin noch 27 Prozent der Jugendlichen zumindest diese Untersuchung genutzt haben, nahmen nur 5,8 Prozent die J2 wahr, die die AOK NORDWEST als besondere Mehrleistung für ihre Versicherten im Alter zwischen 16 und 17 bezahlt.

Im Rahmen der J1 werden Größe, Gewicht und der Impfstatus sowie Blut und Harn überprüft. Bei der körperlichen Untersuchung klärt der Arzt die pubertären

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BU 1: Gesundheitsangebote im Jugendalter sind für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig und sollten unbedingt wahrgenommen werden. Foto: ©AOK/hfr.

Entwicklungsstadien sowie den Zustand der Organe, des Skelettsystems und der Sinnesfunktionen ab. Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben sowie chronische Krankheiten können bei den Jugenduntersuchungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Auch auf eventuelle Hautprobleme, und Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht wird eingegangen. Bei Bedarf empfiehlt der Arzt individuelle Präventionsmaßnahmen. Die Jugenduntersuchung J2 zielt zusätzlich unter anderem auf das Erkennen von

Pubertäts- und Sexualitätsstörungen, Haltungsstörungen und Diabetes-Risiko ab. Zu den Terminen sollten die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass mitgebracht werden.

Beide Untersuchungen bieten neben einem Gesundheits-Check auch immer die Chance, ausführlich mit dem Arzt zu sprechen. Denn in dem Alter ist es wichtig, nicht nur die körperliche Entwicklung zu kontrollieren, sondern auch über die geistigen und sozialen Kompetenzen sowie eine gesundheitsfördernde Lebensführung zu beraten. Das persönliche Gespräch ist selbstverständlich vertraulich.

Depression und Ängste erkennen und bewältigen

Gütersloh . Das LWL-Klinikum Gütersloh bietet ein Online-Gesundheitsgespräch zum Thema Depression und Ängste an. Betroffene, aber auch Angehörige oder interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen sich ein genaueres Bild von der Volkskrankheit „Depression“ machen können. Der ärztliche Direktor der LWL-Klinik, Prof. Kronmüller, wird am 7. September von 18 bis 19 Uhr über erste Anzeichen, Symptome, Hilfen und Behandlungsangebote im LWL-Klinikum Gütersloh berichten und auf Fragen und Diskussionen eingehen.

Der ärztliche Direktor der LWL-Klinik Gütersloh, Prof. Kronmüller. Foto: ©LWL/Sallermann

Der ärztliche Direktor der LWL-Klinik Gütersloh, Prof. Kronmüller. Foto: ©LWL/Sallermann

Depression kann jeden treffen. Mehr als 5,3 Mio. der Erwachsenen in Deutschland leiden unter einer depressiven Störung. Und obwohl Depression eine sehr häufige Erkrankung ist, wird sie oft missverstanden und nicht erkannt. Der Weg zur Hilfe ist für Betroffene und Angehörige meist lang. Häufig wird oft zunächst an eine körperliche Erkrankung gedacht. Depression kann sich dann schnell zu einer schweren Erkrankung entwickeln, obwohl die Behandlungsmethoden heute sehr gut funktionieren. Eine besondere psychische Belastung ist in den vergangenen Monaten für viele Menschen die Corona-Pandemie gewesen – viele waren in einem völlig anderen Alltag eingebunden und erlebten die Einschränkungen und die damit einhergehende soziale Distanz als psychisch belastend.

Ein häufiger Begleiter von Depression ist Angst. In der Kombination mit Depression kann das zu einer tiefen Krankheitsspirale führen und in der Folge können sich beide Erkrankungen zu einer schweren Krankheit entwickeln.

„Depression und Ängste zu erkennen, ist häufig sowohl für Betroffene selbst als auch für Angehörige und Freunde sehr schwer“, so Kronmüller. „Dabei gibt es schnelle und gute Hilfe und Wege zu Ärzt:innen und Psycholog:innen sind häufig nicht weit. Damit Depressionnen und Ängsten wirksam begegnet werden kann, müssen sie als solche erkannt werden.“

Das Gesundheitsgespräch findet online über Zoom und YouTube statt und ist kostenfrei. Der Link zur Veranstaltung befindet sich auf der Hompage des LWL-Klinikums Gütersloh: https://www.lwl-klinik-guetersloh.de/de/

 

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Urlaubsregelung für Arbeitslose

Bielefeld. Auch oder gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sind Ferien eine willkommene Abwechslung zu den Verpflichtungen des Alltags. Damit auch arbeitslose Menschen ihren Urlaub antreten können, gibt es einige Dinge zu beachten. Denn Arbeitslose müssen grundsätzlich auch während der Urlaubszeit für Vermittlungsbemühungen zur Verfügung stehen – es gibt allerdings Ausnahmen.

Jeder Arbeitslose ist dazu verpflichtet, täglich unter seiner Anschrift erreichbar zu sein. Wer trotzdem mit der Familie oder Freunden einige Tage ausspannen möchte, muss hierzu rechtzeitig die Zustimmung der zuständigen Agentur für Arbeit einholen.

Der Urlaubsantrag ist dabei kurz vor Urlaubsantritt zu stellen und kann bewilligt werden, wenn keine Beeinträchtigung der Vermittlungsaussichten zu erwarten ist. Dies ist während der Corona-Pandemie telefonisch möglich unter 0800 4 5555 00.

Bei einer Urlaubsdauer von bis zu drei Wochen im Kalenderjahr kann für den gesamten Zeitraum Arbeitslosengeld weitergezahlt werden. Zu beachten bleibt: Bei einem längeren, aber genehmigten Urlaub, gibt es ab Beginn der vierten Woche keine Leistungen mehr von der Arbeitsagentur. Bei einer Ortsabwesenheit von zusammenhängend mehr als sechs Wochen im Jahr wird die Zahlung bereits ab dem ersten Urlaubstag eingestellt.

Die vorherige Meldung lohnt sich, denn wer sich ohne Urlaubsgenehmigung auswärts aufhält, muss mit einer Rückforderung des gezahlten Arbeitslosengeldes rechnen. Ausführliche Informationen bietet auch das Merkblatt 1 – für Arbeitslose. Es kann im Internet unter www.arbeitsagentur.de aufgerufen werden. Auch unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 00 gibt es nähere Informationen zum Thema.

Jobben in den Ferien – Änderungen in der Corona-Pandemie

Worauf Arbeitgeber und Studenten achten müssen

Bielefeld. Für viele Studenten sind Semesterferien eine willkommene Gelegenheit zum Geldverdienen. Auch Studenten in Bielefeld jobben, um ihr Einkommen aufzubessern. Hierbei gilt: Wenn der Job nicht länger als drei Monate beziehungsweise 70 Arbeitstage im Kalenderjahr dauert, bleiben Studierende in der Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung versicherungsfrei. In der noch andauernden Corona-Pandemie wurde diese Regel auf höchstens vier Monate und 102 Arbeitstage erhöht, wenn die Beschäftigung frühestens am 01. Juni begann. „Die coronabedingte Erhöhung der Grenzen gilt bis zum 31. Oktober 2021. Es werden alle Beschäftigungen des laufenden Kalenderjahres berücksichtigt und das unabhängig davon, wie viel Geld Studenten dabei verdienen und wie viele Stunden sie in der Woche arbeiten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Viele Studenten aus Bielefeld nutzen die Semesterferien, um ihr Einkommen durch Jobben aufzubessern. Foto: AOK/hfr.

Viele Studenten aus Bielefeld nutzen die Semesterferien, um ihr Einkommen durch Jobben aufzubessern. Foto: AOK/hfr.

Sobald sich die Beschäftigung aber verlängert und die bisher kurzfristige Tätigkeit jetzt mehr als drei Monate oder 70 Arbeitstage (bis zum 31.10.2021 vier Monate und 102 Arbeitstage) im Kalenderjahr andauert, müssen ab dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Überschreitung Beiträge in die Rentenkasse gezahlt werden.

Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung werden dann fällig, wenn der Job nicht ausschließlich in den Semesterferien ausgeübt wird und die Wochenarbeitszeit der Beschäftigung mehr als 20 Stunden beträgt. Dagegen sind keine Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zu zahlen, wenn alle befristeten Beschäftigungen insgesamt nicht mehr als 26 Wochen oder 182 Kalendertage im Jahr ausgeübt werden. Dabei werden alle befristeten Jobs im Laufe eines Jahres, zurückgerechnet vom voraussichtlichen Ende der zu beurteilenden Beschäftigung, mit einer Wochenarbeitszeit von jeweils mehr als 20 Stunden berücksichtigt. Folge: Die Beschäftigung, mit der die Grenze überschritten wird, ist dann komplett sozialversicherungspflichtig.

„Ist ein Student über seine Eltern oder den Ehepartner familienversichert und übt er eine Beschäftigung ausschließlich in seinen Semesterferien aus, bleibt die kostenfreie Familienversicherung bestehen“, so Wehmhöner.

Weitere Informationen rund ums Studium und zur Krankenversicherung während der Semesterferien gibt es in jedem AOK-Kundencenter oder online unter aok.de/nw Stichwort ‚Krankenversicherung für Studierende‘.

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Folgen der Corona-Pandemie führen zu Sorgen bei Eltern und Schulkindern

Telefonsprechstunde der Schulberatungsstelle des Kreises ab dem 21. Juni
Kreis Paderborn. Das Ende eines schwierigen Schuljahres rückt näher, das viele Herausforderungen nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für ihre Eltern mit sich brachte. Doch mit Beginn der Sommerferien enden nicht die Sorgen und Fragen, welche die Familien bewegen. Die Psychologische Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie des Kreises Paderborn – Regionale Schulberatungsstelle – bietet deshalb Schülerinnen, Schülern und ihren Eltern in den letzten zwei Schulwochen vor den Ferien eine telefonische Sprechstunde an.
Andreas Neuhaus und sein Team haben ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste von Schülerinnen, Schülern und ihren Eltern.Foto:Kreis Paderborn

Andreas Neuhaus und sein Team haben ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste von Schülerinnen, Schülern und ihren Eltern.Foto:Kreis Paderborn

„In den letzten Monaten fühlten sich Eltern häufig als zweite Lehrkraft und versuchten, zum Teil mit Sorge um den eigenen Arbeitsplatz oder neben dem eigenen Homeoffice, bestmöglich ihre Kinder schulisch zu unterstützen“, weiß der stellvertretende Leiter der Schulberatungsstelle Andreas Neuhaus aus vielen Beratungsgesprächen der vergangenen Monate. Neben der eigenen Belastung – oder gar Überlastung – treibt viele Eltern die Sorge um, wie sich Distanzunterricht und Lockdown auf die schulische und soziale Entwicklung ihrer Kinder auswirkt.

Einige Schülerinnen und Schüler konnten durch das Distanzlernen ihre Leistungen verbessern. Kinder und Jugendliche, die sich sonst im sozialen Verbund der Klasse eher unwohl fühlten oder in der mündlichen Beteiligung gehemmt waren, konnten auf diese Weise besser aus sich herauskommen. Auch neue, kreative Formen des Unterrichts motivierten einige Schülerinnen und Schüler, sich stärker schulisch zu engagieren. „Aber einige Kinder und Jugendliche haben durch die soziale Isolation Ängste vor der Rückkehr in die Schule entwickelt. Zum Teil bis dahin, dass sie sich weigerten, zurück in die Schule zu gehen“, mahnt Neuhaus.

In den Beratungsgesprächen, die Neuhaus und sein zehn-köpfiges Fachteam der Psychologischen Beratungsstelleführen, beschreiben Eltern oft ihre Sorge, dass sich ihre Kinder durch den Rückgang sozialer Kontakte zuhause „einigeln“, weniger bewegen und auch weniger am Familienleben teilnehmen. Viele Kinder verbringen ihre Freizeit vor dem Computer, Smartphone oder Fernseher. Eltern beklagen diesen erhöhten Medienkonsum und haben Angst vor einer Mediensucht. Einige Eltern fragen sich auch, wie sich aufgehäufte Lernrückstände wieder aufholen lassen, wie sie ihre Kinder dabei unterstützen können und wie ein gelingender Übertritt in die nächste Klasse oder die weiterführende Schule gelingen kann.

Das Team der Schulberatungsstelle des Kreises unterstützt Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern in der Beratung dabei, besser miteinander zu kommunizieren, Lösungen zu finden und vermittelt weitere Hilfen, um schulische oder psychologische Probleme, die durch die Corona-Pandemie aufgetreten sind, zu bewältigen. Trotz aller Schwierigkeiten in den vergangenen Monaten blickt Diplom-Psychologe Andreas Neuhaus optimistisch in die Zukunft: „Mit der Rückkehr zu einem normalen Schulbetrieb werden die meisten Schülerinnen und Schüler wieder aufblühen und ihre Kompetenzen im Lernen oder sozialen Verhalten zurückgewinnen. Die Pandemie war für alle auf mehreren Ebenen einschneidend, und die Gewöhnung an die neue alte Normalität ist ein Prozess, der mit guter Begleitung und einem wachen Auge der Erwachsenen auf die Kinder erfolgen sollte.“

Schülerinnen, Schüler und Eltern bietet die Schulberatungsstelle in den letzten zwei Wochen vor den Ferien eine telefonische Sprechstunde an. Ab Montag, 21. Juni bis zum 2. Juli haben die Mitarbeitenden jeweils von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 17 bis 18.30 Uhr unter der Telefonnummer 05251 308-7720 ein offenes Ohr für alle Anliegen. Auch in den Schulferien bleibt die Schulberatungsstelle von montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr telefonisch oder per Mail unter schulberatungsstelle@kreis-paderborn.de erreichbar.

Für rechtliche Fragen, auch unter den besonderen Umständen der Pandemie, bietet die Bezirksregierung Detmold ein Zeugnistelefon an.

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Bis zu 3,66 Milliarden Euro mehr BAföG für Studierende aufgrund Corona-Pandemie

 

  • Lernplattform charly education analysiert die verlängerten BAföG-Zahlungen an Studierende
  • Regelstudienzeit wurde aufgrund der Corona-Pandemie je nach Bundesland um bis zu drei Semester verlängert
  • BAföG-Studierende können durchschnittlich bis zu 6.870 Euro zusätzlich bekommen

Berlin. – Fortschreitende Miete, offene Rechnungen, verlorener Nebenjob: Aufgrund der Corona-Pandemie ist die finanzielle Lage vieler Studierender prekär. Um das monatliche Einkommen trotzdem weiter abzusichern, haben die Bundesländer das jeweils geltende Hochschulgesetz angepasst und die Regelstudienzeit um ein bis drei Semester erweitert. Da der BAföG-Zuschuss Studierenden nur in der Regelstudienzeit zusteht, soll so die finanzielle Sicherheit während des Studiums gewährleistet werden. Damit stehen Studierenden im Bundesschnitt insgesamt 6.870 Euro an zusätzlichen Förderungsgeldern zu. Das geht aus einer Analyse der Lernplattform charly education (charly.education) hervor.

Fünf Bundesländer verlängern BAföG-Zahlungen um drei Semester
Insgesamt bedeutet das, dass rund 3,66 Millionen Euro an zusätzlichen BAföG-Zuschüssen ausgezahlt werden können. Insgesamt erhalten rund 489.000 Studierende monatlich einen staatlichen Zuschuss von durchschnittlich 522 Euro. Die nun zusätzlich in Aussicht gestellten Zahlungen stehen den Studierenden zu, wenn sie während der verlängerten Regelstudienzeit immer noch immatrikuliert sind.

Studierende aus Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern können maximal drei Semester länger von der staatlichen Unterstützung profitieren. Am meisten lohnt sich das im Durchschnitt für die Berliner und Brandenburger Studierenden, wo der durchschnittliche Fördersatz am höchsten ist: Bis zu 9.970 bzw. 9.920 Euro zusätzliche BAföG-Zahlungen für drei weitere Semester stehen ihnen zu.

Nachholbedarf im Saarland und in Rheinland-Pfalz
Weitere neun Bundesländer haben die Regelstudienzeit um zwei Semester verlängert. Für die Studierenden in Hamburg bedeutet das durchschnittlich 6.770 Euro zusätzlich, in Baden-Württemberg sind es 6.000 Euro.

Um lediglich ein Semester wird die Regelstudienzeit in Rheinland-Pfalz und im Saarland verlängert. Damit haben Studierende in Rheinland-Pfalz Anspruch auf eine staatliche Unterstützung von durchschnittlich 3.040 Euro, Studierende im Saarland auf 3.000 Euro. Der Großteil der Bundesländer hält sich jedoch eine weitere Verlängerung der Regelstudienzeit offen.

Cecil von Croÿ, CEO und Mitgründer von charly education, kommentiert:
“Mit dem Beginn der Corona-Pandemie haben die Studierenden oftmals vergeblich nach Unterstützung vonseiten der Politik gesucht. Ein Großteil hat den Nebenjob und damit eine der wichtigsten Einnahmequellen verloren. Daher begrüßen wir den Vorstoß der Länder, Studierenden die nötige finanzielle Sicherheit über einen verlängerten BAföG-Zeitraum zuzusichern.

Neben den finanziellen Schwierigkeiten hat die mangelnde digitale Umsetzung an den Universitäten Studierende zusätzlich belastet. Die Studierenden mussten sich daher häufig selbst organisieren und haben vermehrt nach digitalen Angeboten gesucht. Bei charly education konnten wir dieses hohe Interesse durch stetig anwachsende Nutzerzahlen sehen. Gleichzeitig haben wir neue Lerntools entwickelt, um den Studierenden in dieser schweren Phase gezielt unter die Arme zu greifen, die dankend angenommen wurden. Dazu zählt bspw. eine digitale Datenbank mit über 75.000 prüfungsrelevanten Fragen und Antworten, die Studierenden kostenfrei zur Verfügung stehen.

Als führender Studierendenvermarkter bringen wir mit charly media Arbeitgeber und Studierende als angehende Fachkräfte früh zusammen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass der Bedarf an Arbeitskräften noch lange nicht gedeckt ist und Unternehmen weiterhin händeringend nach Personal suchen. Hierbei sehen wir großes Potenzial für Arbeitgebende, zukünftige Mitarbeitende je nach Interessen und Fähigkeiten zu finden.”

Sämtliche Daten der Auswertung finden sie unter: www.charly.education/presse/pr-mehr-bafoeg-dank-corona

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Kreis Herford verabschiedet 5 Soldat*innen

Kreis Herford. Kreisgesundheitsdezernent Norbert Burmann verabschiedete  gemeinsam mit Hauptmann Ben-Fabian Siegmund 5 Soldat*innen, die das Gesundheitsamt tatkräftig unterstützt haben und nun den Kreis Herford verlassen werden. Damit sind im Kreisgebiet in der Pandemiebekämpfung, d.h. im Kontaktpersonen-Management im Gesundheitsamt sowie als personelle Unterstützung im Impfzentrum des Kreises, nun noch insgesamt 30 Soldat*innen aktiv.

von links: Annika Riechmann (Gesundheitsamt), Dr. Isabell Schultheis (Amtsleiterin Gesundheitsamt), Norbert Burmann (Kreisgesundheitsdezernent) und Hauptmann Ben-Fabian Siegmund verabschieden Soldaten und dankten für ihren Einsatz.Foto: Kreis Herford

von links: Annika Riechmann (Gesundheitsamt), Dr. Isabell Schultheis (Amtsleiterin Gesundheitsamt), Norbert Burmann (Kreisgesundheitsdezernent) und Hauptmann Ben-Fabian Siegmund verabschieden Soldaten und dankten für ihren Einsatz.Foto: Kreis Herford

Seit Ende Oktober 2020 helfen Soldat*innen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die Soldat*innen der Bundeswehr unterstützen das Kontaktpersonen-Management des Gesundheitsamtes, das Impfzentrum Kreis Herford in Enger und halfen auch bei den Schnelltestungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Im Gesundheitsamt sind es Soldat*innen des Aufklärungsbataillons 7 aus dem westfälischen Ahlen. Im Impfzentrum sind Einsatzkräfte des Panzerpionierbataillons 130 aus Minden aktiv. Der Einsatz ist – geregelt über sogenannte Hilfeleistungsanträge – zunächst bis Mitte Mai 2021 geplant.

„Wir sind sehr dankbar für die sehr wichtige und tatkräftige Unterstützung der Bundeswehr. Dadurch ist es uns wesentlich besser gelungen, das Infektionsgeschehen im Kreis Herford in den Griff zu bekommen. Das Kontaktpersonen-Management ist einer der wichtigsten Bausteine für die Beherrschung der Pandemie-Lage“, erklärt Kreisdezernent Norbert Burmann und ergänzt: „Es ist das erste Mal, dass der Kreis Herford zivil-militärisch mit der Bundeswehr zusammenarbeitet. Sie hat uns unterstützt, weil wir Ihre Hilfe dringend benötigt haben. Dafür möchte ich mich im Namen der Kreisverwaltung und der Bürgerinnen und Bürger unseres Kreises herzlich bedanken“.

Die Reduzierung um 5 Soldat*innen seitens der Bundeswehr ist für das Gesundheitsamt gut zu bewerkstelligen, da es sich personell weiter verstärkt hat. „Wir stocken schon seit vielen Monaten die Zahl unserer Mitarbeitenden immer wieder auf, um die Corona-Lage zu bewältigen. Gleichwohl sind die Soldat*innen für die Kontaktpersonen-Nachverfolgung weiterhin von sehr großem Wert“, betont Burmann.

Hauptmann Siegmund, Vertreter des Kreisverbindungskommandos Herford, bedankte sich für den Einsatz der Soldat*innen und lobte auch den Kreis Herford für die gute Zusammenarbeit: „Die Corona-Pandemie verlangt von uns allen nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung. Und das schon seit vielen Monaten. Wir als Bundeswehr leisten dabei in mehreren Handlungsfeldern unseren Beitrag und unterstützen dabei gerne, u.a. das Gesundheitsamt des Kreises. Die sehr hohen Fallzahlen machen uns Tag für Tag bewusst, wie wichtig es ist, dass wir Seite an Seite mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes unser Bestes tun, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen“.

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Paralympische Athleten leiden unter den Folgen der Corona-Pandemie

Studie der Universität Paderborn offenbart langfristige Konsequenzen für den Leistungssport

Paderborn. Das weltweite Sportgeschehen befindet sich seit nunmehr über einem Jahr im Corona-Modus. Training und Wettkämpfe sind stark eingeschränkt oder gar nicht möglich. Davon betroffen ist auch der Hochleistungssport. Welche Auswirkungen die Pandemie auf paralympische Athleten hat, steht im Mittelpunkt einer Untersuchung, die derzeit von Wissenschaftlerinnen an der Universität Paderborn durchgeführt wird. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziert das Forschungsprojekt.

Prof. Dr. Sabine Radtke von der Universität Paderborn. Foto: Universität Paderborn

Prof. Dr. Sabine Radtke von der Universität Paderborn.
Foto: Universität Paderborn

Prof. Dr. Sabine Radtke, Leiterin der AG „Inklusion im Sport“ am Department Sport und Gesundheit der Universität Paderborn, und ihre Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Marie Biermann haben 138 paralympische Athleten aus ganz Deutschland zu Belastungen, Bewältigungsstrategien und Folgen der COVID-19-Pandemie seit dem vergangenen Jahr befragt. Die Online-Befragung, die mit einer Rücklaufquote von 35 Prozent endete, richtete sich an Para- Athleten aus allen Sportarten, die Mitglied im Paralympicskader, Perspektivkader, Nachwuchskader, Teamsportkader und Ergänzungskader sind. Rund ein Drittel derjenigen, die an der Studie teilgenommen haben, gehört dem Paralympicskader an. Aus dieser Gruppe werden die zukünftigen Paralympics-Teilnehmenden rekrutiert.

Spürbare Folgen für Leistungsfähigkeit und Motivation

Für die Wissenschaftlerinnen sind zwei Ergebnisse besonders aussagekräftig: Als größte Belastungen während der coronabedingten Einschränkungen werden die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit bzw. der Wegfall der Wettkämpfe sowie die Aufrechterhaltung der sportbezogenen Motivation empfunden. Fakt ist, dass 43 Prozent der Befragten angaben, seit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 an keinem Wettkampf mehr teilgenommen zu haben. „Während des ersten Lockdowns haben 35 Prozent der Befragten tatsächlich überhaupt nicht trainiert“, sagt Prof. Dr. Radtke. „Das hat Folgen für die Fitness und die Motivation gleichermaßen. Den paralympischen Athletinnen und Athleten fällt es schwer, sich ohne ein konkretes Wettkampf-Ziel oder Wettkampf-Höhepunkte zum Training zu motivieren.“ Auch das Training ohne Partner wird als Problem bewertet. Außerdem werde die eigene Leistungsfähigkeit heute wesentlich negativer eingeschätzt als vor der Pandemie: Im März 2021 sind im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit nur halb so viele Sportler mit ihrer Leistungsfähigkeit voll zufrieden. Ähnliches ist in Bezug auf die mentale Leistungsfähigkeit zu beobachten. Dazu passt, dass sich fast ein Viertel der Athleten seit Beginn der Pandemie vermehrt nicht-sportliche Freizeitbeschäftigungen gesucht und sich vom Hochleistungssport abgewandt hat. Zehn Prozent der Befragten geben sogar an, aufgrund der Pandemie ihre Karriere vorzeitig beenden zu wollen.

 

Unklarheit über Spiele in Tokio

Derzeit ist noch nicht final entschieden, ob in diesem Jahr die für 2020 geplanten Paralympischen Sommerspiele in Tokio nachgeholt werden. Die Paderborner Wissenschaftlerinnen interessierte eine Einschätzung der Athleten zu diesem Thema. 66 Prozent der Befragten befürworten das Stattfinden der Paralympischen Spiele in diesem Jahr, 34 Prozent sprechen sich dagegen aus. Auf lange Sicht zeigen sich die Befragten optimistischer: Über 90 Prozent befürworten das Stattfinden der Paralympischen Winterspiele 2022. „Er herrscht eine Unzufriedenheit mit der Situation, aber es gibt auch einen gewissen Durchhaltewillen und die Hoffnung auf bessere Zeiten“, sagt Dr. Biermann.

Nachwuchsleistungssportler in den Blick nehmen

Dr. Marie Biermann von der Universität Paderborn. Foto: Universität Paderborn

Dr. Marie Biermann von der Universität Paderborn.
Foto: Universität Paderborn

Prof. Dr. Radtke betont, dass es wichtig sei, die derzeitige Lage der Sportler der verschiedenen Kaderstufen differenziert zu betrachten: „Im Gegensatz zu den Angehörigen des Paralympics-Kaders, die in Vorbereitung auf die Spiele in Tokio vergleichsweise „normale“ Trainingsbedingungen vorfinden und an Qualifikationswettkämpfen teilnehmen, sind Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler teilweise mit großen Hindernissen konfrontiert, ihr gewohntes Trainings- und Wettkampfpensum zu absolvieren. Sie erfahren dadurch nicht nur im internationalen Vergleich, sondern auch gegenüber der nationalen Konkurrenz langfristig Nachteile.“ Vor allem für Nachwuchs-Kadersportler sei es problematisch, dass zu Pandemie-Zeiten in den verschiedenen Bundesländern die Nutzung von Trainingsstätten in unterschiedlichem Ausmaß genehmigt wird. Die Tatsache, dass seit einem Jahr keine Talentsuche und -förderung stattfinden kann, werde, so vermutet Prof. Dr. Radtke, weitreichende Konsequenzen im Leistungssport nach sich ziehen.

Unterschiede zu Athletinnen und Athleten ohne Behinderung

Auffällig sei, dass über 50 Prozent der befragten Para-Sportler angeben, zur Corona-Risikogruppe zu gehören: Dieser Prozentsatz liegt über dem der Durchschnittsbevölkerung. Zudem bewerten die Befragten ihre eigene Situation anders als die von Athleten ohne Behinderung. „Über 60 Prozent der Befragten aus dem Para-Sport gaben an, dass Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung im Vergleich zu Sportlerinnen und Sportlern ohne Behinderung im besonderen Maße oder auf eine andere Art und Weise durch die Pandemie betroffen sind“, sagt Dr. Biermann. Welche Unterschiede die Para- Athleten konkret meinen, wird Thema einer in Kürze startenden Interviewreihe sein. Daraus folgend werden praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Politik und Sport entwickelt. Zukünftig wollen die Wissenschaftlerinnen auch die Sichtweise von Leistungssportlern ohne Behinderung verstärkt in den Blick nehmen. Im Moment bereiten sie eine weitere Online-Umfrage unter allen Kadermitgliedern aus dem olympischen Sport vor, vom Olympiakader bis hin zum Landeskader. „Wir wollen die Belastungs- und Bewältigungsstrategien der beiden Gruppen zu Pandemiezeiten vergleichen“, sagt Prof. Dr. Radtke. Auch die zweite Studie wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziert und noch in diesem Jahr starten.

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Die Musikszene in der Corona-Krise

Eine Online-Befragung des Landesmusikrats dokumentiert die problematische
Einkommenssituation der Freischaffenden in der Musikbranche.

Düsseldorf. In der Corona-Krise hat sich die ohnehin schwierige finanzielle Situation der freischaffenden Musiker*innen und Musikpädagog*innen noch einmal dramatisch verschärft. Das zeigt eine vom Landesmusikrat NRW initiierte Online-Befragung. An der von Prof. Dr. Heiner Barz, Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf, durchgeführten Studie nahmen ca. 200 Befragte der freien Musikszene teil.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Musiker*innen und Musikpädagog*innen in NRW mit einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 2.028 EUR aus der Sparte Musik oder 2.492 EUR, wenn man sonstige Einkünfte einbezieht, deutlich unter dem liegen, was das Statistische Bundesamt als deutsches Durchschnittseinkommen ausweist. Nämlich für 2020: 3.975 EUR. Die in der Studie festgestellten Einkommensunterschiede bestätigen den vielfach beschriebenen Gender Pay Gap. Bei den Einkünften aus dem Bereich Musik errechnete sich für die männlichen Befragten ein jährliches Durchschnittseinkommen von 28.180,44 EUR, für die weiblichen Befragten von 20.627,67 EUR – was einem Gap von ca. 25% entspricht.

Matthias Hornschuh, Vizepräsident des Landesmusikrats NRW: „Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie groß der Abstand zwischen den monatlichen Einkünften der Musikschaffenden und dem deutschen Durchschnittseinkommen ist. Wir müssen alles daransetzen, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen dahingehend anzupassen, dass die gesellschaftlich bedeutsame Arbeit professioneller Musikschaffender endlich als vollwertige Erwerbsarbeit anerkannt wird und diesen neben einem soliden Auskommen die nötige Vorsorge für Krisen, Krankheiten und das Alter ermöglicht.“

Auch in der Sparte Musik finden sich Frauen öfter in den Berufsfeldern wieder, die ein generell niedrigeres Verdienstniveau aufweisen, etwa als Instrumentalpädagoginnen, Gesangspädagoginnen oder Sängerinnen. Während Männer – etwa im Feld der Komposition, der Musikproduktion, der Schulleitung, als Dirigent oder Hochschuldozent – oftmals die deutlich besser vergüteten Positionen besetzen.

Die Folgen der Corona-Krise erleben viele Befragte als problematisch. Einkommensanteile von 70%, 80% oder gar 100% sind abrupt weggefallen. Worte wie „Desaster“ und „Katastrophe“ finden sich in den Antworten. Als fast genauso dramatisch beschreiben viele die sozialen und psychischen Folgen: Die fehlenden realen Kontakte zu Kolleg*innen, zu Schüler*innen und überhaupt zu Mitmenschen führen zu sozialer Isolation. Das Wegbrechen vieler Aufträge und Auftritte können einige durch Verlagerung der Tätigkeitsfelder, meist hin zu mehr Unterricht, zumindest teilweise kompensieren. Den teilweise positiven Erfahrungen mit dem Online-Unterricht im Zuge der Corona-Maßnahmen stehen negative Aspekte gegenüber, die eine fast doppelt so große Gruppe berichtet.

Cornelia Sokoll, Vorsitzende des Deutschen Tonkünstlerbandes NRW: „Es ist beeindruckend, dass sich alle befragten Musikpädagog*innen der Herausforderung des Online-Unterrichts gestellt haben. Und es macht nachdenklich, dass die weit überwiegende Mehrheit dennoch nur im Präsenzunterricht die Möglichkeit einer optimalen Talentförderung sieht. Zu groß sind die Einbußen an Tonqualität und unmittelbarer Arbeit am Instrument und an der Stimme.“

Viele Befragte nennen auch positive Erfahrungen in der Corona-Krise: Insbesondere die Solidarität und die treue Unterstützung durch Auftraggeber oder Schüler werden hier genannt. Die Refinanzierungsmöglichkeiten durch staatliche Hilfsgelder werden von den Befragten skeptisch bewertet: 70% der Studienteilnehmer*innen konnten dadurch nach eigener Einschätzung den wirtschaftlichen Schaden nicht oder nicht nennenswert kompensieren.

Angesichts der oft problematischen wirtschaftlichen Situation ist die Zufriedenheit mit dem gewählten Musik-Beruf überraschend hoch: Die überwiegende Mehrheit (71%) sagt, dass sie sich erneut dafür entscheiden würde. Nur 6% der Befragten würden sich heute nicht mehr dafür entscheiden; gelegentliche Zweifel geben 23% an. Die hier zum Ausdruck gebrachte hohe Gesamtzufriedenheit resultiert offenbar vor allem aus einer hohen Befriedigung intrinsisch motivierter Bedürfnisse. So finden sich hohe, über 80% liegende Zufriedenheitswerte „im Hinblick auf Aspekte wie Sinn und Bedeutung“, während mit der Einkommenssituation nur ungefähr die Hälfte der Befragten zufrieden ist.

Die wirtschaftliche und soziale Situation freischaffender Musikpädagog*innen und Musiker*innen in NRW, Projektbericht (04/2021), vorgelegt von Prof. Dr. Heiner Barz.

Der Landesmusikrat NRW hat die Studie gemeinsam mit dem Deutschen Tonkünstlerverband NRW initiiert. Die Ergebnisse werden verbandsintern intensiv diskutiert und für die Interessenvertretung in Öffentlichkeit und Politik genutzt.

Mehr Infos:
Download der Kurzfassung der Studie (3 Seiten) [https://www.lmr-nrw.de/aktuell]
Download
des Ergebnisberichts der Studie (35 Seiten) [https://www.lmr-nrw.de/aktuell] Ansprechpartner:
Prof. Dr. Robert von Zahn, Landesmusikrat NRW, Klever Str. 23, 40477 Düsseldorf, r.v.zahn@lmrnrw.de, www.lmr-nrw.de, Tel. 0211-862064-0.

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Landesverband Lippe schließt ab 24. April seine Kultureinrichtungen und Denkmäler

Kreis Lippe. Das in dieser Woche verabschiedete neue Infektionsschutzgesetz und die damit ab dem heutigen Freitag geltende „Bundes-Notbremse“ hat Auswirkungen für die Kultureinrichtungen und Denkmäler des Landesverbandes Lippe: Ab Samstag, 24. April 2021, werden sie bis auf Weiteres geschlossen.

Digitale Angebote der Museen und Galerien des Landesverbandes Lippe bieten willkommene Abwechslung in der an Kunst und Kultur armen Zeit der Corona-Pandemie. (Collage: Landesverband Lippe)

Digitale Angebote der Museen und Galerien des Landesverbandes Lippe bieten willkommene Abwechslung in der an Kunst und Kultur
armen Zeit der Corona-Pandemie. (Collage: Landesverband Lippe)

„Die bundesweite Regelung ist klar und eindeutig: Liegt der Inzidenzwert eines Kreises drei Tage in Folge bei über 100, müssen Kultureinrichtungen, Gedenkstätten und Denkmäler schließen“, sagt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast. Die Regelung trat am Freitag, 23. April 2021, in Kraft. Er ist zugleich ein Übergangstag, so dass Öffnungen noch heute möglich sind. „Ab Samstag, 24. April 2021, schließen wir dann unsere Kultureinrichtungen und Denkmäler.“ Dazu zählen: das Lippische Landesmuseum Detmold, das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, die Galerien in der Malerstadt Schwalenberg, das Klingende Museum auf der Burg Sternberg, die Externsteine mit dem Infozentrum sowie das Hermannsdenkmal mit der Tourist-Info. „Wir bedauern sehr, dass wir den Bürgerinnen und Bürger in Lippe nun wieder für einen gewissen Zeitraum Kunst und Kultur nicht zugänglich machen können und auch das Freizeiterleben an den Denkmälern einschränken müssen. Die aktuelle Lage erfordert aber sicher die Umsetzung dieser Maßnahmen, denn unser aller Ziel ist eine deutliche und nachhaltige Senkung des Inzidenzwertes – zum Wohle und zur Gesundheit aller.“, so Düning-Gast.

Ein guter – wenn sicher auch nicht vollständiger – Ersatz sind die umfangreichen digitalen Angebote der Museen des Landesverbandes: „Am Sonntag, dem 25. April 2021, hatten wir den Saisonstart für die Galerien in der   Malerstadt Schwalenberg vorgesehen. Wir werden den Kunstfans in Lippe die beiden aktuellen Ausstellungen1) mit einer kleinen Videoreihe näherbringen, unter dem Motto ‚häppchenweise Kunst‘. Außerdem werden wir ab dem kommenden Sonntag Bildergalerien auf unserer Homepage dazu anbieten“, kündigt Düning-Gast an. Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake bietet auf seiner Website ganz neu Videoclips zur aktuellen Ausstellung mit dem Künstler Peter Menne2) an, das Lippische Landesmuseum Detmold ist mit Videos, Beiträgen und seinem Format „Fakt oder Fake“ in den sozialen Medien äußerst erfolgreich. Auch für das Klingende Museum der Burg Sternberg sind kurze Videoclips in Arbeit; hier hat bereits ein erster Kurzfilm auf der Homepage über den Bau einer Viola da Gamba einen spannenden Startpunkt gesetzt.

„Ich lade alle Interessierten ein, diese Angebote rege zu nutzen und so ein wenig vom Pandemie-Alltag Abstand zu gewinnen“, ermuntert Düning-Gast. Auch die Lippische Landesbibliothek ist nach wie vor für ihre Nutzer da: Dank ihrer kontaktfreien Serviceangebote können Medien ausgeliehen und bestellt werden. Nicht zuletzt bleiben die Areale beider Denkmäler mit ihren Parkplätzen geöffnet: „Die Externsteine und das Hermannsdenkmal können also zumindest von außen genossen und die umgebende Natur erkundet und erlebt werden.“

Eine Öffnung der Museen und Denkmäler ist möglich, wenn fünf Werktage hintereinander der Inzidenzwert in Lippe unter 100 liegt: „Wir alle hoffen, dass der Tag, an dem wir unsere Kultureinrichtungen und Denkmäler wieder öffnen können, nicht lange auf sich warten lässt“, macht Düning-Gast Mut.

1) aktuelle Ausstellungen, die am 25. April 2021 eröffnet werden sollten: „Verantwortung & Zukunft – Ein Dialog der Figuration. Von Antes bis Zuse. Sammlung Mache“ (Städtische Galerie Schwalenberg) und „Der doppelte Blick – Karin Brosa und Robert Matthes. Malerei und Grafik“ (Robert Koepke Haus Schwalenberg)
2) Peter Menne: Mettendchen aus dem Homeoffice. Weserrenaissance-Museum Schloss Brake

 

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Absage der Ausstellung im Detmolder Residenzschloss

Detmold. Die Lippische Gesellschaft für Kunst (LGfK) sieht sich aufgrund der derzeitigen Situation um die Covid-19-Pandemie mit Bedauern gezwungen, die ab dem 2. Mai geplante Ausstellung mit Glasskulpturen der Künstlerin Josepha Gasch-Muche in den Räumlichkeiten des Detmolder Residenzschlosses abzusagen. Die Ausstellung wird in das Jubiläumsjahr des Kunstvereins in 2022 verschoben. Alternativ bietet die Webseite der LGfK (kunstverein-lippe.de) eine digitale Bilderschau der Künstlerin. Die für den 20. Juni bis 29. August geplante Ausstellung „Früchte, Blumen, Wolken“ mit Malereien von Cornelius Völker ist weiterhin vorgesehen. Änderungen werden über die Internetpräsenz des Kunstvereins bekannt gegeben.

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Einfach selber machen: Wie 30 Dörfer die Corona-Pandemie aktiv gestalten

Höxter. Was macht die Menschen im Kreis Höxter so besonders? Statt sich zu beklagen, packen sie lieber beherzt zusammen an und gestalten ihre Zukunft. Einfach selber machen, lautet das Motto. So nutzen viele der 30 engagierten Dorfgemeinschaften, die am Projekt Dorf.Zukunft.Digital beteiligt sind, die Zeit des Corona-Lockdowns und erstellen mit hohem ehrenamtlichem Engagement ihre neue DorfPage, die mit einer Schnittstelle zur DorfFunk-App ausgestattet ist.

30 Dörfer in Zeiten von Corona

Kümmerer und der Ortsvorsteher aus Borgholz nehmen den neuen HD-Camcorder entgegen und präsentieren ihre neue Lern- und Medienecke, von links nach rechts: Andree Gievers, Franz-Josef Wegener, Gerhard Brast sowie Martina Werdehausen, Dorf-Digital-Expertin aus Ovenhausen, Heidrun Wuttke, Projektleiterin DZD

Das Dorf in der Hosentasche

Alles, was Vereine, Kirche, KFD oder die Landfrauen als Neuigkeit oder Veranstaltungshinweise einstellen, erscheint sofort als Pop-up-Nachricht auf dem Smartphone, über das mittlerweile auch viele ältere Menschen in den Dörfern verfügen. So sind auch Berufspendler, Urlauber, Studierende und Menschen, die sich wegen der Pandemie ins Private zurückgezogen haben, über das Dorfleben stetig informiert. Auch die bewährte Nachbarschaftshilfe lässt sich über den DorfFunk schnell und einfach mobilisieren, egal ob Unterstützung beim Einkauf, bei Fahrten zum Arzt oder bei der Bewältigung der Pandemie. Hier zeigen unsere Sorgenden Dörfer ihre Stärke, das solidarische Miteinander, das alle im Blick hat und niemanden alleine lässt.

In jedem Dorf gibt es sogenannte Kümmerer, für die sich bundesweit der Begriff Dorf-Digital-Experten eingebürgert hat. Zunächst lernten sie in VHS-Schulungen, die zumeist online stattfanden, das Content-Management-System WordPress und verlegten dann ihre Redaktionssitzungen einfach vom Dorfgemeinschaftshaus ins Netz und besprachen auf diesem Weg, wie das Dorfleben auf der jetzt modernen Website abgebildet werden soll.

Dörfer gestalten ihre Zukunft

So auch die Kümmerer aus Germete, dem staatlich anerkannten Luftkurort in der Nähe von Warburg, die nur wenige Wochen für die Erstellung ihrer DorfPage (ww.germete.de) und die Bekanntmachung im Ort benötigten. Sie gibt nicht nur einen guten Überblick über das lebendige Dorf- und Vereinsleben, sondern bietet Besuchern viele nützliche Informationen über die Sehenswürdigkeiten und touristischen Angebote. Das Redaktionsteam trifft sich einmal die Woche online, um gemeinsam Verbesserungen und Erweiterungen der DorfPage vorzunehmen. Die DorfFunk-App wird bereits gut genutzt, allein 155 Nutzer haben sich die App heruntergeladen und funken begeistert mit.

Zum Vergleich: Bei den Bürgern aus Ovenhausen brummt das Smartphone in der Hosentasche bereits seit 2018 und im letzten Jahr noch häufiger als sonst. Kaum waren die Corona-Verordnungen der Stadt Höxter erlassen, da wusste die Bevölkerung von Ovenhausen über den DorfFunk bereits Bescheid und konnte gleich reagieren. Auch über die Rückkehr der Störche weiß Jeder schnell Bescheid. Fast 700 Einwohner und alle 440 Haushalte nutzen den DorfFunk heute, was bei einer Einwohnerzahl von 1050 eine gute Quote ist, denn Apps gibt es wie Sand am Meer. Erfolgreich sind nur die, bei denen es eine kritische Masse an Nutzern gibt.

Borgholz hat acht Wochen nach der Einführung bereits 259 DorfFunk-Nutzer und berichtet stolz, dass sich mehr als 700 Besucher bereits die neue DorfPage (www.borgholz.de) angesehen haben, die mit einer prall gefüllten Dorf-Chronik punktet. Auch die Gewebetreibenden finden neben den zahlreichen Vereinen ihren Platz. Mit Elan arbeitet das Redaktionsteam an zusätzlichen Angeboten. Fast täglich gibt es neue Meldungen, so auch über den Besuch des Bundestagsabgeordneten Christian Haase am 31.03.2021, der sich mit den Dorf-Digital-Experten vor Ort über ihr Engagement im Projekt Dorf.Zukunft.Digital austauscht.

Auch Ottenhausen (www.ottenhausen.de) freut sich auf das digitale Dorf in der Tasche, so dass jeder weiß, was im Ort aktuell los ist. Die neue DorfPage geht am 01.04.2020 online. Der Clou: An der Entstehung konnten Bottom-up alle Interessierte im Dorf mitwirken. Dies zu koordinieren war nicht immer einfach, aber ist Beleg für das gute Miteinander der Menschen im Ort. Und wenn der beliebte Bauernmarkt wieder stattfinden kann, können die neuen Online-Kanäle dazu genutzt werden, um die zahlreichen Besucher frühzeitig über alle Aktivitäten und Attraktionen zu informieren.

Der Effekt: Es gibt zahlreiche Anfragen der Kommunen und anderer Dörfer im Kreis Höxter, die lieber heute als morgen auch den DorfFunk zusammen mit einer DorfPage nutzen möchten.

Ausblick

Und womit beschäftigen sich die Dorf-Digital-Experten als nächstes, da ein erneuter Corona-Lockdown im Gespräch ist? Über die Deutsche Stiftung für Engagement und Engagement als Fördermittelgeber erhielten alle 30 Dörfer einen HD-Camcorder mit Zubehör und 5 Selbstlern-Tutorials, um selbst spannende Dorfgeschichten für die digitale Dorf-Chronik aufzunehmen. Gerade ältere Mitbürger haben anhand alter Fotos und Postkarten viel zu erzählen und freuen sich, wenn ihre Erinnerungen nicht nur bewahrt, sondern auch für junge Menschen multimedial aufbereitet werden. Unseren digitalen Dörfern wird also nicht langweilig werden, ganz nach dem Motto des Bundespräsidenten: Zukunft muss man nicht erleiden, wir können sie gestalten.

Die Dörfer im Kreis Höxter machen vor, wie es geht: Die digitale Vernetzung bringt die Welt ins Dorf und das „digitale Dorf in der Tasche“ stärkt das Miteinander und die Gemeinschaft vor Ort. Unsere Gesellschaft wird eine andere sein, wenn die Krise überwunden ist, aber schon jetzt ist klar. Digitale Kommunikation wird unseren Alltag und Arbeitsleben zunehmend prägen und bereichern: Wie gut, dass unsere Dörfer schon heute gut gerüstet sind.

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Strategien der Krisenbewältigung

Interview mit Kommunikationstrainer André Wulle als Einstimmung zur Fortbildung im Haus Neuland

krisenbewältigung3Bielefeld. Die Corona-Pandemie mit vorher nicht gekannten Auswirkungen auf Gesellschaft, Gesundheit, Einkommen und Beschränkung der individuellen Freiheiten führt deutlich vor Augen, dass Krisen – egal welcher Art – Teil des Lebens sind. So erstrebenswert ein Dasein ohne Probleme und Schwierigkeiten auch erscheinen mag, so lässt dieser Wunsch außer Acht, dass Krisen uns Menschen antreiben, uns zu Veränderungen und damit zu Wachstum bewegen.

Die Fragen, die sich daraus stellen: Wie kann man Krisen begegnen? Welche Herausforderungen und Aufgaben stellen sie an den Einzelnen? Was kann in der Bewältigung einer Krise hilfreich sein? Welche Chancen bieten Krisen für das Individuum und für die Gesellschaft?

Diese Kernfragen stehen im Mittelpunkt des Seminars „In Krisen wachsen, um Krisen gewachsen zu sein – Strategien der Krisenbewältigung“ (Seminarnummer 39432), das von Mittwoch bis Freitag, 28. bis 30. April 2021 in der Bielefelder Bildungsstätte Haus Neuland stattfinden soll. Das Seminar ist als Bildungsurlaub anerkannt. Informationen dazu gibt die Buchungszentrale im Haus Neuland, per E-Mail unter buchungszentrale@haus-neuland.de oder telefonisch unter 0 52 05/91 26-33. Die Online-Anmeldung für das Seminar ist bereits freigeschaltet: haus-neuland.de/bildungsangebot Falls das Seminar pandemiebedingt ausfallen sollte, wird der Teilnahmebeitrag zurückerstattet.

Mit dem Seminarleiter André Wulle, ausgebildeter Kommunikationstrainer, hat das Haus Neuland vorab ein Interview zum Thema Krisenbewältigung geführt. Das komplette Interview kann online angeschaut werden: haus-neuland.de/bildungsangebot/berufliche-kompetenz-und-arbeitswelt Hier gibt es vorab einen kleinen Einblick in die Thematik des Seminars.

Drei Fragen an den Kommunikationstrainer André Wulle

Welche Auswirkungen hat es für die Menschen, dass der Corona-Krisenmodus zu einem Dauerzustand geworden ist?

krisenbewältigung1André Wulle: Ich glaube, dass der Mensch fähig ist, sich in einem relativ kurzen Zeitraum an Dinge zu gewöhnen. Das heißt im positiven Sinne: So etwas nutzt sich schnell ab. Am Anfang waren wir alle richtig schockiert, entsetzt und fassungslos. Was passiert da genau? Dann waren es 100 Tote in Deutschland, bald 200 – eine Zahl, die wir heute leider schon um das x-Fache übertroffen haben. Aber wenn wir heute diese Zahlen und Fakten hören, ist es, als ob das dazu gehört. So hart es auch klingt: Wir akzeptieren es, wir haben es angenommen. Wenn das nicht der Fall wäre, würde es uns wahrscheinlich als Menschen individuell aber auch als Gesellschaft richtig schlecht gehen.

Haben Sie einen einfachen Tipp, der helfen kann, die vielfältigen Belastungen besser zu bewältigen?

André Wulle: Der einfachste Tipp ist auch der logischste: Erstmal bewusst inne zu halten und durchzuatmen. Das klingt so banal, ist aber wirklich der erste richtige Schritt. Dieses Innehalten ist nicht gleichzusetzen mit dem Schockzustand, den man vielleicht erlebt. Sondern ich lehne mich erstmal zurück, ich nehme mir fünf Minuten Zeit – oder auch eine Stunde oder zwei Tage – und versuche mich wirklich auf diese Sache einzulassen und drauf zu konzentrieren. Was passiert gerade um mich herum? Was passiert mit mir, und wo kann ich ansetzen, um etwas zu ändern? Vielleicht kann ich mir auch helfen lassen. Es muss ja nicht alles aus einem selbst heraus geschehen. Dieses Innehalten und zur Ruhe kommen ist der allererste Schritt, um nicht in die falsche Richtung zu denken oder zu gehen.

krisenbewältigung2Sie geben als Kommunikationstrainer spezielle Seminare zu Strategien der Krisenbewältigung. „In Krisen wachsen, um Krisen gewachsen zu sein“ heißt einer ihrer Workshops, der demnächst in der Bielefelder Bildungsstätte Haus Neuland stattfindet. Auf welche Strategien, welches Instrumentarium, kann man in dieser Krise zurückgreifen?

André Wulle: Mit dem Innehalten und Durchatmen habe ich schon einen Punkt genannt. Das ist die Grundlage – und alle weiteren Strategien sind individuell verschieden. Wo sind die persönlichen Ressourcen bei dem Menschen? Was stärkt ihn? Worauf kann er zurückgreifen? Was kann ihn nach vorne bringen, oder was hemmt ihn vielleicht gerade in dieser Krise, die er durchlebt? Eben diese Individualität ist auch die Stärke, die man selbst aktivieren muss und auf die man zurückgreifen kann, wenn es die nächste Krise gibt. Fotos: Haus Neuland

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400.000 junge Bäume, einige Besucherrekorde und viel digitale Kreativität

Trotz Corona-Pandemie bewegt Landesverband Lippe im Jahr 2020 eine Menge

Collage zum Rückblick 2020 des Landesverbandes Lippe (Foto: Landesverband Lippe)

Collage zum Rückblick 2020 des Landesverbandes Lippe (Foto: Landesverband Lippe)

Kreis Lippe. Ein gefährliches Virus und die Sorge um Mitmenschen, Schließungen und Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und Eventarmut – das zurückliegende Jahr wird sich ins Gedächtnis der Menschen einbrennen. Doch 2020 hat auch Chancen geboten und Impulse für neue Entwicklungen gesetzt. Der Landesverband Lippe blickt deshalb mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das „Krisenjahr 2020“.

„Pandemie und Lockdown haben vor allem unsere Kulturinstitute und Denkmäler hart getroffen: Sie mussten zweimal für mehrere Monate schließen, Einnahmen sind weggebrochen, zahlreiche Events konnten nicht statt-finden“, stellt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast fest. „Sie haben aber das Beste aus der Situation gemacht, mehrere Ausstellungen auf die Beine gestellt, überraschend viele Veranstaltungen, u.a. auch als Beitrag zum Pauline-Jahr, Corona-gerecht durchgeführt sowie die Besteigung der Externsteine und des Hermannsdenkmals ermöglicht. Dafür bin ich meinem Team sehr dankbar!“ Die Zahlen spiegeln dabei das Auf und Ab des Corona-Jahres wieder: „Auf der einen Seite konnten wir uns z. B. bei der Ausstellung ‚Matisse-Picasso. Freunde und Rivalen‘ über einen Rekord von mehr als 1.800 Besuchern freuen, auf der anderen Seite brachen die Besteigerzahlen bei unseren Denkmälern um 88% bzw. 90% ein“, erläutert er.

Vor allem aber, hebt Düning-Gast hervor, haben sich die Kulturinstitute des Landesverbandes 2020 auf dem Gebiet der digitalen Kunst- und Kulturvermittlung sowie der sozialen Medien einen großen Erfahrungsschatz erarbeitet: „Sie bewiesen viel Kreativität und konnten nicht nur ihre herkömmlichen Fans mit Kunst und Kultur erfreuen, sondern auch unzählige neue Anhänger gewinnen und für ihre Kulturangebote begeistern.“ Formate wie die digitale Ausstellung „Freiheit“ der Lippischen Kulturagentur, der virtuelle Rundgang durchs Weserrenaissance-Museum, die Facebook-Serie „Schaufenster“ der Lippischen Landesbibliothek oder die herzerfrischende Video-Reihe „Fakt oder Fake?“ auf dem Facebook-Kanal des Lippischen Landesmuseums nennt er beispielhaft: „Unsere Kulturinstitute haben eindrucksvoll gezeigt, wie viel Spaß Kunst und Kultur über digitale Medien macht.“

Gemischt fällt das Resümee der Denkmal-Stiftung aus: „Wir blicken mit Freude auf Events wie das Mondscheinkino zurück, aber es blutet uns das Herz, wenn wir die Menschen an den Externsteinen und am Hermann treffen und sie nicht auf unsere Denkmale steigen lassen können“, schätzen Ralf Noske und Peter Gröne, Geschäftsführer der Denkmal-Stiftung, die Lage ein.

Das Auf und Ab im zurückliegenden Jahr prägte auch die Forstabteilung. „Wir mussten 2020 erneut Borkenkäferflächen räumen und aufarbeiten, sozusagen nebenher waren Laubholzeinschlag, begleitende Arbeiten für die Waldinventur sowie Aufforstungen zu meistern“, führt Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung, aus. Jörg Düning-Gast ergänzt: „Mich persönlich beeindruckt auch die Zahl von mehr als 400.000 jungen Setzlingen, die unsere Kolleginnen und Kollegen in den Boden gebracht haben!“ Aber nicht nur damit wurde die Basis für eine neue Waldgeneration gelegt: „2020 konnte der LVL auch eine positive Bilanz bei einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW ziehen: Es zeigte sich, dass Bäume aus anderen biogeografischen Regionen hier gut gedeihen und künftig Alternativen zu heimischen Baumarten wie z. B. die nicht dürreresistente Fichte sein können.“ Das Projekt war zu 100% aus Fördergeldern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft über die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) finanziert und u.a. vom Bundeswaldbeauftragten Cajus Caesar initiiert worden.

Bei der Immobilienabteilung drehte sich ein Großteil der Arbeit um die Vorbereitungen für die Errichtung der Erlebniswelt und des Erlebnisparks am Hermannsdenkmal. „Zudem konnten wir einen weiteren Förderantrag auf den Weg bringen, mit dessen Hilfe in einem dritten Schritt das Gelände um den geplanten Erlebnispark herum aufgewertet und optimiert werden soll“, erläutert Arne Brand, zuständiger Abteilungsleiter und allgemeiner Vertreter des Verbandsvorstehers. Der Immobilienabteilung gelang es zudem, eine einvernehmliche Regelung für die Zukunft der Kurimmobilien in Bad Meinberg zu finden, einen Käufer für die Burg Blomberg zu gewinnen, der das eindrucksvolle Gebäudeensemble als Hotel und Restaurant weiterführen möchte, und für die Einrichtung eines SmartWoodCenters auf dem Areal von Schloss Brake erfolgreich Fördergelder einzuwerben.

Nicht zuletzt ist auch in der Verwaltung des Landesverbandes einiges passiert: „Ich durfte am 15. April 2020 das Amt des Verbandsvorstehers übernehmen und freue mich seither über erste Erfolge mit einem hochmotivierten, sehr engagierten Team“, hebt Düning-Gast hervor. Im Finanzbereich hat mit Marcos Canosa ein neuer Kämmerer seine Arbeit aufgenommen. Er beschreibt seinen Einstieg wie folgt: „Wesentliche Aufgaben ist es zurzeit, die Erstellung der Eröffnungsbilanz des Landesverbandes voranzutreiben und das Haushaltskonsolidierungskonzept fortzuschreiben. Daran arbeiten wir mit Hochdruck!“ In der Hauptabteilung stellte die Umsetzung der Corona-Schutzverordnungen in den Abteilungen und Kulturinstituten eine wesentliche Aufgabe im Jahr 2020 dar, „hier gelang es uns, zahlreichen Kolleginnen und Kollegen das Home-Office zu ermöglichen“, ergänzt Düning-Gast. Und schließlich ist der Landesverband selbst seit 2020 in den sozialen Medien unterwegs: „Das am 1. November gestartete Facebook-Konto hat inzwischen mehr als 4.200 Abonnenten, ich freue mich, dass wir auch auf diesem Wege unsere Arbeit den Lipperinnen und Lippern näherbringen können“, so Pressesprecherin Peggy Pfaff.

2020 beim Landesverband Lippe im Überblick

Ausstellungen. In der Malerstadt Schwalenberg hat die Lippische Kulturagentur mit „Matisse-Picasso. Freunde und Rivalen“ gepunktet. Trotz Beschränkungen kamen über 1.800 Besucher, um sich Werke dieser beiden Weg-bereiter der Moderne in einer Gegenüberstellung anzusehen. Auch Stipendiatin Maria Trezinski hatte Gelegenheit, Werke im Robert Koepke Haus zu zeigen. Im Weserrenaissance-Museum waren „Hasen und Heilige – Echo der Renaissance“ des Künstlerpaars Rosemarie und Bernhard Sprute, eine Mini-Ausstellung mit Werken Albrecht Dürers sowie die Ausstellung „Von der alten Herrlichkeit“ mit römischen Stadtansichten Giovanni Piranesis und Korkmodellen Dieter Cöllens zu sehen. Das Lippische Landesmuseum lud in Kooperation mit der Hochschule für Musik zur Klang-Installation „Inside Beethoven“ ein und eröffnete im Herbst 2020, kurz vor dem zweiten Lockdown, den neuen Ausstellungsbereich zu Fürstin Pauline. Das Team arbeitete zudem eifrig an der Archäologischen Landesausstellung, die September 2021 eröffnet werden soll.

Events. Zahlreiche Veranstaltungen wurden – unter Berücksichtigung der Hygiene-Vorgaben – durchgeführt: Taschenlampen- und Familienführungen sowie Ferienworkshops im Lippischen Landesmuseum, Konzerte in Kooperation mit dem Landestheater Detmold sowie Beat-box- und Zauberworkshops für Kinder und Jugendliche im Weserrenaissance-Museum, die Sommerakademie in der Malerstadt Schwalenberg oder eine „Miniausgabe“ des Mondscheinkinos am Hermannsdenkmal. Zudem konnten sowohl die Externsteine als auch das Hermannsdenkmal für mehrere Wochen bestiegen werden, allerdings von deutlich weniger Gästen, aufgrund der Hygienevorgaben: 14.634 Besucher kletterten auf die Externsteine (-88% zu 2019), 8.763 Gäste erklommen das Hermannsdenkmal (-90% zu 2019).

Digitale Kanäle. Im Weserrenaissance-Museum gibt es seit 2020 Audioguides, die Besuchern das kontaktfreie Kennenlernen der Dauerausstellung ermöglichen. Zudem erfand das Museums-Team unter dem Motto „Museum to go“ Kultur-Tüten, die zur eigenständigen Erkundung von Museum und Schlossareal einladen: 276 Tüten wurden 2020 verkauft. Ganz neu ist auch ein virtueller Rundgang, der die Museumtüren bequem von PC, Tablet oder Smartphone aus öffnet. Die Lippische Landesbibliothek stellte auf ihrem Facebook-Konto unter dem Motto „Schaufenster“ interessante Exponate aus ihrem Bestand vor und zitierte aus Briefen der Fürstin Pauline. Sie entwickelte außerdem die kontaktfreie Ausleihe. Die Lippische Kulturagentur zeigte bei Facebook regelmäßig ein „Bild der Woche“ aus der Sammlung der Städtischen Galerie Schwalenberg und startete am 6. Dezember 2020 ihre erste digitale Ausstellung zeitgenössischer lippischer Künstler zum Thema „Freiheit“. Knapp 1.000 Kunstfreunde haben sich die Online-Bildergalerie angeschaut. Das Lippische Landesmuseum baute sein Angebot auf den digitalen Kanälen stark aus: Nutzer können sich Videos über die Dauerausstellung anschauen, besondere Exponate am „Depotdienstag“ kennenlernen, in der Serie „Fakt oder Fake?“ miträtseln oder online Puzzle-Spiele zusammensetzen.

Forsten. Die weitere Aufarbeitung der Borkenkäferflächen stand 2020 im Mittelpunkt, aber es wurde auch aufgeforstet: Sage und schreibe 400.000 junge Bäume wurden gepflanzt. Außerdem wurden dank der Bewilligung von Fördergeldern Blühwiesen angelegt und einige Hundert Atlholzbäume aus der Bewirtschaftung genommen, die nun künftig Insekten, Vögeln und Pilzen wichtigen Lebensraum bieten. Versuchsflächen mit Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen machen Hoffnung auf die grünen Wälder von Morgen. Außerdem wurde die Waldinventur durchgeführt; ihre Ergebnisse werden im Frühjahr 2021 konkret belegen, wie nachhaltig die Forstabteilung arbeitet, wie viel Totholz in den Landesverbandswäldern liegt und wie viel CO2 – in den Wäldern, aber auch durch Holznutzung – gespeichert wird.

Immobilien. Das Hermannsdenkmal stand hier im Fokus, die Projekte Erlebniswelt und Erlebnispark wurden voran-getrieben und ein dritter Förderantrag für das Denkmalsareal auf den Weg gebracht. Die Kurimmobilien in Bad Meinberg konnten übertragen, für die Burg Blomberg konnte ein Käufer gewonnen, für die Domäne auf dem Areal von Schloss Brake eine neue Perspektive – das SmartWoodCenter – entwickelt werden. Nicht zuletzt wurden landwirtschaftliche Flächen, Mieter, Studentenwohnheime und Erbbaupachten kompetent betreut.

Verwaltung. Mit Jörg Düning-Gast übernahm am 15. April 2020 ein neuer Verbandsvorsteher sein Amt. Die Verwaltung war 2020 maßgeblich mit der Umsetzung der Corona-Schutzverordnungen des Landes NRW betraut und unterstützte beim Home-Office. In der Finanzabteilung arbeitete der neue Kämmerer Marcos Canosa mit seinem Team u. a. an der Erstellung der Eröffnungsbilanz des Landesverbandes und der Fortführung des Haushaltskonsolidierungskonzepts.

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Stadtverwaltung weiter für Publikumsverkehr geschlossen

Höxter. Bund und Länder haben am 05.01.2021 die Verlängerung des weitreichenden Lockdown des öffentlichen Lebens bis zum 31. Januar beschlossen, um die weitere Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Die Kontakte sollen so weit wie möglich auf ein Minimum reduziert werden.

Daher wird die Verwaltung der Stadt Höxter für den Publikumsverkehr weiterhin bis zum 31.01.2021 geschlossen bleiben. In dringenden Fällen ist eine telefonische Terminvereinbarung möglich. So wird die Erreichbarkeit der Stadtverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger sichergestellt, während sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Besucherinnen und Besucher geschützt werden. Auch die Sitzungen der Fach- und Ortsauschüsse, die bis zum 31.01.2021 geplant waren, werden verschoben.

Der Rat der Stadt Höxter hat von der Möglichkeit der Delegation der Entscheidungsbefugnisse für die Zeit der pandemischen Lage Gebrauch gemacht und die Befugnisse auf den Haupt- und Finanzausschuss übertragen. Der Haupt- und Finanzausschuss tagt aufgrund zwingend zu treffender Beschlüsse am 18. Januar 2021 unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Bürgermeister Daniel Hartmann appelliert an alle Menschen in der Stadt Höxter sich an die notwendigen Kontaktbeschränkungen zu halten: „Wenn wir alle möglichst schnell und sicher die Pandemie überwinden wollen, müssen wir alle unsere Kontakte stark einschränken. Hierfür sind die Maßnahmen, die auch die Stadt Höxter getroffen hat, leider notwendig. Bitte nehmen Sie in dieser außergewöhnlichen Zeit Rücksicht auf einander und bleiben Sie gesund!“

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Mit Abstand die schönste Weihnachtspost

Kinderklinik Bethel erhält 600 Weihnachtskarten für schwerst- und chronisch kranke Kinder

Weihnachtspost2Bielefeld. Dank der Hilfe vieler aufmerksamer Menschen haben schwerst- und chronisch kranke Patientinnen und Patienten der Kinderklinik Bethel 2020 ganz besondere Weihnachtspost erhalten. Rund 600 Karten, Briefe und selbstgebastelte Überraschungen gingen im Krankenhaus ein. Kindergartengruppen, Schulklassen und Pflegeheime haben sich dabei ebenso beteiligt wie Privatpersonen. Initiiert hat das Projekt die Luca Dethlefsen Hilfe aus Bielefeld, die Kinder mit Krebs und Diabetes mit psychologischer Hilfe auf Station unterstützt.

Dafür wurden vorgedruckte Postkarten durch den Bielefelder Verein in der Stadt verteilt und dazu
aufgerufen, Weihnachtspost an die Kinderklinik Bethel zu schicken. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind, sich Zeit genommen haben, ihre Grüße zu verschicken und den Kindern und ihren Familien damit viel Freude und Trost geschenkt haben“, sagt Karoline Bauch, Vorstandsmitglied der Luca Dethlefsen Hilfe. „Dass 600 Karten und Briefe aus ganz Deutschland eintreffen würden – damit hatten wir nicht gerechnet.“

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Die Karten schmückten in der Weihnachtszeit an langen Leinen und für jeden sichtbar die Flure der Kinderklinik und werden nun aufgehoben, damit Kinder und Eltern jederzeit einen Blick auf die liebevoll verfassten Karten werfen können, die so viel Mut machen. „Es ist einfach fantastisch, diesen Zusammenhalt gerade in Zeiten einer besonders herausfordernden Situation zu spüren. Vielen herzlichen Dank an alle, die sich beteiligt haben – die Karten haben Kinder, Eltern und Klinikpersonal sehr bewegt“, so Karoline Bauch.

Durch die Corona-Pandemie hat sich das Leben der jungen Patientinnen und Patienten, die stationär auf der kinderonkologischen sowie kinderdiabetologischen Station der Kinderklinik Bethel in Behandlung sind, einmal mehr drastisch verändert. Alle Patientinnen und Patienten müssen in ihren Zimmern bleiben, Besuch ist auf ein Minimum beschränkt, die gemeinsamen Aktivitäten, die für Abwechslung, Spaß und Freude sorgen, entfallen und dadurch der für die Kinder so wichtige Austausch. Mit der Weihnachtskarten-Aktion konnte trotz mit dem so wichtigen Abstand ganz viel spürbare Nähe überbracht werden, die zum Jahresabschluss Zuversicht und Hoffnung spendete. Fotos: Kinderklinik Bethel.

DGB warnt vor Langzeitschäden für berufliche Bildung

Die Corona-Pandemie trifft den Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Bielefeld-Gütersloh

Bielefeld. Die Corona-Krise droht Langzeitschäden auf dem Ausbildungsmarkt zu hinterlassen. Es wurden deutlichweniger Ausbildungsverträge im Agenturbezirk Bielefeld-Gütersloh, also im Kreis Gütersloh und der Stadt Bielefeld abgeschlossen, als in der globalen Finanzkrise 2009/ 2010. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Ausbildungsplatzsituation sogarum knapp 11% weniger abgeschlossener Ausbildungsverträge verschlechtert.

Die Corona-Krise trifft auf einen ohnehin schon angespannten Ausbildungsmarkt. Schon vor Corona blieb gut jeder dritte Jugendliche mit Hauptschulabschluss ohne Ausbildung. Alle Vorzeichen zeigen schon jetzt, dass das Ausbildungsjahr 2021 kaum besser wird. Vor allem junge Menschen mit niedrigen oder mittleren Schulabschlüssen sowie Jugendliche aus Einwandererfamilien drohen zu den Verlierern der Krise zu werden.

Dazu kommt, dass nur noch jeder fünfte Betrieb überhaupt noch ausbildet. Viele Betriebe und Unternehmen scheuen die Mühen, die eine gute Ausbildung junger Menschen mit sich bringt. Damit schneidet sich die Wirtschaft jedoch ins eigene Fleisch: der Ausbildungsplatzmangel von heute ist der Fachkräftemangel von morgen. Wer nicht ausbildet, darf nicht erwarten, dass die Schlange bei der nächsten Personalsuche lang sein wird.

Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ mit seinen Ausbil-dungsprämien mag als Erste Hilfe dienen. Es setzt aber nur an den Krisensymptomen an. „Wir brauchen in der Ausbildung strukturelle Änderungen. Nötig ist eine Ausbildungsgarantie nach dem Vorbild Österreichs, die den Jugendlichen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommen, denEinstieg in das erste Ausbildungsjahr in einer außerbetrieblichen Ausbildung bietet. Das ist allemal besser, als die Jugendlichen durch die zahllosen Warteschleifen im Übergangsbereich zu schleusen“, fasst Anke Unger, DGB-Regionsgeschäftsführerin die prekäre Situation von jungen Menschen auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive zusammen.

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Corona-Kampagne DIE LINKE: „Du hast das Wort!“

Gütersloh. Seit einem Jahr füllt Corona die Sendezeiten und Schlagzeilen. Dutzendfach, hundertfach treten die immer selben Expert*innen und Politiker*innen auf. Jetzt sollten endlich jene zu Wort kommen, die am stärksten von der Pandemie betroffen sind. Den Anfang machen die Beschäftigten und alle anderen Betroffenen aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Pflege.

Foto: DIE LINKE. Gütersloh

Foto: DIE LINKE. Gütersloh

Im Rahmen der Kampagne „Du hast das Wort“ gibt der Kreisverband DIE LINKE. Gütersloh ihnen die Gelegenheit über ihre Erfahrungen zu berichten. Wer bereit ist drei oder vier Fragen zu beantworten melde sich bitte unter info@die-linke-guetersloh.de oder 05423-4740952. Auf Wunsch wird Anonymität zugesichert.

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Kaffee-Spende in Corona-Krise: Harte Arbeit benötigt häufig viel Koffein

Foto: Klinikum Gütersloh

Foto: Klinikum Gütersloh

Gütersloh. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die in diesen herausfordernden Zeiten besondere Freude verbreiten: Der Round Table 73 Gütersloh hat sich bei den Mitarbeitenden des Klinikum Gütersloh mit einer besonders schönen Aktion für ihren monatelangen und herausragenden Einsatz in der Corona-Pandemie bedankt: Am Dienstag spendierte der Verein den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostenlos Kaffee, Cappuccino und selbstgemachte Waffeln.

„Steffis Kaffee Express“, sonst immer mit ihrem mobilen Ladenwagen auf den Wochenmärkten im Kreis Gütersloh unterwegs, machte in der Zeit von 10 bis 15 Uhr Station auf dem Außengelände des Klinikums und versorgte die Angestellten, natürlich Corona-konform mit dem entsprechenden Abstand und Schutzmaske, mit heißem Kaffee und duftenden Waffeln. Die Kosten der Aktion werden vom Verein Round Table 73 Gütersloh getragen, der weiß, dass das Personal Tag und Nacht hart arbeitet, um Leben im Klinikum zu retten.

Foto: Klinikum Gütersloh

Foto: Klinikum Gütersloh

„Im Namen aller Mitarbeitenden möchte ich mich für diese wunderbare Aktion und die dahinter stehende Idee bedanken, die zeigt, dass unsere Arbeit in diesen schwierigen Zeiten gesehen und gewürdigt wird. Herzlichen Dank an die Aktiven des Round Table 73, insbesondere Dr. André Vielstädte für die Organisation und natürlich auch an Stefanie Bakalorz von „Steffis Kaffee Express“ für ihren Einsatz. Unsere Mitarbeitenden haben dieses Angebot sehr gerne angenommen“, freut sich Andreas Tyzak, Kaufmännischer Direktor des Klinikum Gütersloh, über die Spendenaktion, die in Form von Naturalien sehr gut beim Personal angekommen ist. Foto: Klinikum Gütersloh.

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Nikolausmarkt und Kulturnacht fallen aus

Büren. Wegen der Corona-Pandemie werden Veranstaltungen in Büren im Dezember abgesagt Die Verbreitung des Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen habe die Organisatoren der Bürener Kulturnacht und dem Nikolausmarkt dazu veranlasst, auch diese Veranstaltung abzusagen. Der Verein Bock auf Büren e.V. und das Stadtmarketing bedanken sich bei allen Unterstützern und freuen sich auf die neuen Aktionen im nächsten Jahr. Um in Büren doch noch etwas vorweihnachtliche Stimmung zu zaubern, soll das traditionelle Aufstellen der Bürener Weihnachtstanne am 27. November auf dem Marktplatz musikalisch begleitet werden.