Zusätzliche Führungen für Erwachsene und Kinder durch die Sonderausstellung „Magie des Lichts“

Mindener_Museum_Wunderscheibe-Im Museum entstehen „Wunderscheiben“, die zwei Bilder zu einem verschmelzen lassen. © Mindener Museum

Mindener_Museum_Wunderscheibe-Im Museum entstehen „Wunderscheiben“, die zwei Bilder zu einem verschmelzen lassen. © Mindener Museum

Minden. Aufgrund der großen Nachfrage bietet das Mindener Museum zur aktuellen Sonderausstellung „Magie des Lichts. Experimente und optische Illusionen“ zusätzliche Führungen an. Am Samstag, 26. März können Eltern, Großeltern und Kinder ab 6 Jahren die Ausstellung gemeinsam bei einem Eltern-Kind-Nachmittag kennen lernen. Um 14:00 Uhr beginnt der Rundgang durch die Ausstellung. Anschließend wird mit Licht, Farben und Spiegelungen experimentiert und gebastelt. Pro Kind kostet die Aktion 7 €. Erwachsene Begleitpersonen zahlen 2 €. Um 16:00 Uhr findet dann eine zusätzliche öffentliche Führung durch die Ausstellung statt. Pro Person fallen für die Führung Kosten in Höhe von 5 € an.

Wer am Ostersonntag, 17. April Lust auf einen Ausflug ins Mindener Museum hat, kann gleich an zwei Führungen teilnehmen. Um 14:00 Uhr findet eine kindgerechte Familienführung statt. Pro Kind und einer Begleitperson kostet diese 5 €. Eine zusätzliche öffentliche Führung beginnt um 16:00 Uhr.

Für alle Führungen ist eine vorherige Anmeldung unter museum@minden.de oder 0571-9724020 erforderlich. Die max. Teilnehmerzahl liegt jeweils bei 15 Personen. Der Museumsbesuch und eine Teilnahme an einer Führung sind nur mit einem 3G-Nachweis möglich. Im Museum ist außerdem eine FFP2-Maske oder ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Das Mindener Museum hat von Di bis So jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.Mindener_Museum_Veranstaltungsplakate

Das Museum darf nur von immunisierten oder getesteten Personen (3G) mit einer FFP2-Maske oder einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz betreten werden.

Aktuelle Informationen erhalten Sie auch unter www.mindenermuseum.de

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Öffentliche Sonntagsführung zur Festungsgeschichte

Mindener Museum

Minden. Am Sonntag, 20. März, erhalten Besucher*innen im Mindener Museum um 14 Uhr einen Überblick zur Mindener Festungsgeschichte. Minden hat eine lange Tradition als befestigte Stadt mit eigenem Militär oder als Garnisonsstadt von Truppen der jeweiligen Landesherren.

Pressefoto_MiMu_Festung

Pressefoto_MiMu_Festung

Aufgrund der strategisch wichtigen Lage an einem zentralen Weserübergang mit einer Brücke und mit zwei sich hier kreuzenden Fernhandelsstraßen war die Stadt in ihrer Geschichte wiederholt auch das Ziel von Belagerungen und Heereszügen. Erst mit dem Abbruch der alten Festungswerke setzte nach 1879 eine neue Phase der Stadtentwicklung ein. In der rund 45minütigen Führung werden die verschiedenen Phasen der Mindener Festungsgeschichte am Stadtmodell erläutert. Pro Person kostet die Führung 5 €. Die Zahl der Plätze ist auf 15 Personen begrenzt. Um Anmeldung wird unter museum@minden.de oder 0571 9724020 gebeten. Für Teilnehmer*innen gilt die 3G-Regel.

Öffentliche Sonntagsführung durch die Sonderausstellung „Magie des Lichts“

Im Zerrspiegel wird ein verzerrtes Bild wieder sichtbar dargestellt. © Mindener Museum

Im Zerrspiegel wird ein verzerrtes Bild wieder sichtbar dargestellt. © Mindener Museum

Minden. Im Mindener Museum findet am Sonntag, 20. Februar um 14 Uhr die nächste öffentliche Sonntagsführung statt. Thema der Führung ist die aktuelle Sonderausstellung „Magie des Lichts. Experimente und optische Illusionen“. Im 18. Jahrhundert zeigte Isaac Newton, dass gelblich-weißes Sonnenlicht aus Spektralfarben zusammen gesetzt wird. Etwa 100 Jahre später bewies der französische Wissenschaftler Jean Fresnel den Wellencharakter des Lichts. Nachgebaute Versuchsaufbauten zeigen, wie sich die Lichtforschung der vergangenen beiden Jahrhunderte dem Naturphänomen Licht näherte. Während der Führung werden physikalische Experimente zu den Themen Farben, Lichtwellen, Spiegelungen und Brechungen anschaulich erklärt. Schließlich laden optische Täuschungen zum Schmunzeln ein.

Der Eintritt kostet pro Person inkl. Führungsgebühr 5,- €. Eine vorherige Anmeldung unter 0571 / 9724020 oder museum@minden.de ist erforderlich. Der Museumsbesuch und eine Teilnahme an einer Führung sind nur mit einem 2G-Nachweis möglich. Im Museum ist eine FFP2-Maske oder ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

„Magie des Lichts“ im Mindener Museum zur Mittagspause

Blick in die Ausstellung „Magie des Lichts“ (© Mindener Museum)

Blick in die Ausstellung „Magie des Lichts“ (© Mindener Museum)

Minden. Am kommenden Mittwoch, den 9. Februar können Besucher*innen im Mindener Museum die neue Sonderausstellung „Magie des Lichts. Experimente und optische Illusionen“ während der Mittagspause kennenlernen. Die beliebte Mittagspausenführung beginnt um 12:45 Uhr und führt die Besucher*innen in ca. 30 Minuten durch die Ausstellung. Zu sehen sind zahlreiche Experimente, die sich mit dem Phänomen Licht beschäftigen. Woraus besteht Licht? Wie breitet es sich aus? Und wie nimmt unser Auge es war? Diese und andere Fragen werden in der Ausstellung anschaulich erklärt. Daneben wirft die Ausstellung einen Blick auf die Lichtforschung des 19. Jahrhunderts und lädt dazu ein, historische Apparaturen wie Laterna Magica oder Zootrop auszuprobieren. Anamorphosen, Kippbilder und weitere optische Täuschungen laden zum Grübeln und Nachdenken ein.

Pro Person kostet die Führung 3,50 €. Die Zahl der Plätze ist auf 15 Personen begrenzt. Um Anmeldung wird unter museum@minden.de oder 0571 9724020 gebeten. Für Teilnehmer*innen gilt die 2G-Regel.

Objekt im Fokus „Zwei Holzvögel“

Zwei Holzvögel aus dem Kriegsgefangenenlager Minden, Sammlung Mindener Museum (Foto: © Mindener Museum)

Zwei Holzvögel aus dem Kriegsgefangenenlager Minden, Sammlung Mindener Museum (Foto: © Mindener Museum)

In der Sammlung des Mindener Museums werden rund 60.000 Objekte bewahrt. Trotz Dauer- und Sonderausstellungen oder Leihgaben an andere Museen lagern 95% der Sammlung verborgen im Magazin. Die Vielfalt und die Geschichte der Sammlung und das Wissen über die Objekte stellt das Museumsteam regelmäßig in Kabinettausstellungen vor. Alle zwei Monate wird außerdem ein „Objekt im Fokus“ im Foyer des Museums ausgestellt und dort seine Geschichte erzählt.

Minden. Das Objekt im Fokus in den Monaten November und Dezember besteht aus zwei selbstgebauten Holzvögeln. Die beiden Objekte stammen aus dem Kriegsgefangenenlager Minden, das während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) auf der Minderheide bestand. Sie wurden wahrscheinlich von „russischen“ Kriegsgefangenen gebaut.

Minden wurde zu Beginn des Weltkriegs einer von 95 Standorten eines Kriegsgefangenenlagers für Mannschaften im Deutschen Reich. Die ersten Gefangenen trafen hier Mitte September 1914 ein. Sie stammten aus Frankreich, Belgien und England. Die Internierten wurden in ein provisorisches Lager auf dem vorher als Truppenübungs-, Parade- und Flugplatz genutzten Militärgelände auf der Minderheide verbracht. Diese Phase der improvisierten Internierung dauerte bis ins Frühjahr 1915. Erst danach hatte man eine Infrastruktur geschaffen, die die elementarsten Bedürfnisse der Gefangenen abdeckte. Bis dahin war es vor allem wegen fehlender sanitärer und medizinischer Einrichtungen zu teilweise erheblichen Verletzungen der völkerrechtlichen Bestimmungen der Haager Landkriegsordnung gekommen. Die Einhaltung des internationalen Völkerrechts wurde dabei durch einen trägen Aufbau von Organisation und Infrastruktur sowie Kompetenzgerangel zwischen den verschiedenen militärischen und zivilen Behörden behindert. Kriegsbedingter Personal- und Materialmangel verschärften das Missverhältnis zwischen Rechtsnorm und Realität.

Im Oktober 1918 gehörten 25.000 Internierte zum Lager, darunter etwa 7.500 Angehörige der ehemaligen Zarenarmee. Tatsächlich verdeckt die Zuschreibung als „russische“ Kriegsgefangene ihre tatsächliche Herkunft und Ethnie. Von den 1,5 Mio. „russischen“ Kriegsgefangenen im Reich waren 150.000 Ukrainer, 50.000 muslimische Tataren, 25.000 Polen, 16.000 Deutschrussen, 10.000 Balten (Esten, Letten, Litauer) und 3.000 Georgier. Weitere 30.000 jüdische Gefangene der Zarenarmee wurden in Listen gesondert erfasst. Nach dem Frieden von Brest-Litovsk Anfang 1918 besaßen alle Internierten aus dem früheren russischen Reich rechtlich zwar noch den Status als Kriegsgefangene. Sie konnten aber auf Antrag und nach Prüfung ihrer Zuverlässigkeit durch die Lagerverwaltung bis auf Widerruf zur „freien Arbeit“ beurlaubt werden. Seit Januar 1915 sorgte der Mangel an Arbeitskräften dafür, dass die kriegsgefangenen Mannschaften in Landwirtschaft, Bergbau und Industrie eingesetzt wurden. Offiziere waren aufgrund der Haager Landkriegsordnung davon befreit. Die Kriegsgefangenen wurden zu unentbehrlichen Arbeitskräften, ohne die die Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches nicht bis 1918 durchgehalten hätte. Die Internierten des Lagers Minden arbeiteten im Mai 1918 in 139 Außen- und Zweiglagern auf rund 500 Arbeitskommandos über ganz Westfalen verteilt, mit einem regionalen Schwerpunkt in den Kreisen Minden und Lübbecke.

Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 wurden alle im Lager Minden befindlichen Belgier, Franzosen, Engländer und Italiener bis Anfang 1919 in Sonderzügen zu je 1.000 Mann in ihre Heimat zurückgebracht. Der Übergang vom Krieg zum Frieden, von der Gefangenschaft in die Freiheit, endete dagegen für die meisten Gefangenen des früheren Zarenreiches noch nicht. Einige wurden an der Jahreswende 1918/19 überstürzt in ihre Heimat abtransportiert, andere mussten noch jahrelang auf ihre Rückkehr warten. Manche wollten angesichts des revolutionären Bürgerkrieges in Russland lieber hierbleiben. In den krisenhaften Nachkriegsjahren wurde aus dem Gefangen- ein Interniertenlager, in dem sich 1921 noch rund 3.000 inzwischen zivile Gefangene befanden. Ende des Jahres verließen die letzten Internierten das Lager. Anfang Januar 1922 wurde es aufgelöst und das verbliebene Inventar versteigert. Einige Gegenstände gelangten zu diesem Zeitpunkt in die Sammlung des Mindener Museums. Als das Museum 1922 wiedereröffnet wurde, präsentierte man im Dachgeschoss in zwei Räumen Objekte, um „Erinnerungen an das Kriegsgefangenenlager Minderheide zu wecken.“ Der Umfang der damaligen Sammlung ist nicht gesichert, weil eine systematische Erfassung unterblieb. Bei der ersten wissenschaftlichen Dokumentation des Bestandes ließen sich Mitte der 1980er Jahre immerhin noch 168 Objekte sowie Archivalien nachweisen, außerdem etwa zweihundert Fotografien, Skizzen, Karikaturen und Aquarelle.

In der Sammlung befinden sich heute etwa 50 künstlerische Objekte, darunter mehrere der dekorativen Holzvögel. Die Holzschnitzereien ähneln stark den russischen Glücksvögeln oder der „Pomor Taube“. Pomor ist eine Region am Weißen Meer im Norden Russlands. Der Glücksvogel stammt aus der Mythologie der Volksgruppe der Pomoren. Es ist daher wahrscheinlich, dass die geschnitzten Holzvögel von Kriegsgefangenen aus dieser russischen Region und von dieser Ethnie gefertigt worden sind.

Der Vogelkorpus ist massiv gearbeitet und besteht aus zwei Holzstücken, die in einem 90°-Winkel zusammengesteckt sind. Die Federn sind ebenfalls aus einem massiven Stück Holz gearbeitet. Nachdem die Form der Federn herausgeschnitzt ist, werden die einzelnen Federn aus dem Stück brettchenartig gespalten. Diese Brettchen werden dann wie Federn aufgefächert. Traditionell besteht der Vogel aus Zedernholz und wird im Flug dargestellt. Nur in wenigen Fällen wird der Vogel verziert.

Die Gefangenen hatten in der Woche kaum Freizeit, nur der Sonntag war weitgehend frei von Diensten. Jede Gelegenheit wurde genutzt, um Abwechslung in den monotonen Lageralltag zu bringen: Briefe schreiben, basteln, schnitzen, malen, spielen, musizieren oder Sport treiben. Vielfältigste Formen der Freizeitbeschäftigung sind für das Lager Minden belegt. Die teilweise sehr großen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Unterschiede zwischen den Gefangenen werden im Bereich der Freizeitgestaltung offensichtlich. Die französischen Gefangenen spielten Theater oder malten, die englischen boxten oder spielten Fußball, während die „russischen“ ihre geschnitzten Bilderrahmen, Ziervögel oder Ikonen gegen Brot oder Lebensmittel einzutauschen versuchten. Bedingt durch den Bürgerkrieg in Russland und durch weitere Faktoren war ihre Versorgungslage oft wesentlich schlechter als die der westlichen Gefangenen. Möglicherweise entstanden aus diesem Grund auch die beiden dekorativen Holzvögel.

Das Mindener Museum hat von Di bis So jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Bitte beachten Sie, dass Sie das Museum zurzeit nur mit einer FFP2-Maske oder einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz betreten dürfen!

Eine Terminbuchung ist nicht erforderlich. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch unter www.mindenermuseum.de

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Elchgeweihaxt im Fach „Aktuelles!“

Im Schaufenster zur Stadtgeschichte präsentiert das Mindener Museum Dinge aus verschiedenen Epochen der Mindener Historie. Ein Fach mit wechselnden Objekten widmet sich besonderen Themen und aktuellen Fragestellungen.                                                                                                                         

Minden. Die Axt aus Elchgeweih wird bisher in die Mittelsteinzeit (zwischen 9.600-4.500 v.Chr.) datiert. Sie wurde im Jahr 1911 im Bereich der Bunten Brücke in Minden gefunden. In den nächsten Monaten wird ein Wissenschaftler des Zentrums für baltische und skandinavische Archäologie aus Schleswig eine C-14- und eine Isotopen-Analyse an der Elchgeweihaxt des Mindener Museums durchführen. Durch die Untersuchungen kann man Alter und Lebensorte des Elches bestimmen. Dadurch kann auf das Alter der Axt sowie die herrschenden Umweltbedingungen geschlossen werden.

Elchgeweihaxt des Mindener Museums. © Mindener Museum

Elchgeweihaxt des Mindener Museums. © Mindener Museum

Für die Analysen werden mithilfe einer kleinen Bohrung wenige Milligramm organischer Substanz aus dem Geweihstück gewonnen. Es besteht aus der am Kopf des Tiers anliegenden Geweihrose und einem Teil der Geweihschaufel. Das darunter befindliche Loch wurde für einen Schaft (Stiel) ausgehöhlt. Vermutlich wurde das Schaftloch mit Hilfe von Sand als Schleifmittel und einem kreisenden Stab aus hartem Holz gebohrt. Für eine leichtere Bearbeitung könnte das Geweih zuvor in Wasser eingeweicht worden sein. Die genaue Funktion von Geweihäxten ist in der Archäologie noch nicht eindeutig geklärt. Die Zähigkeit der Knochensubstanz lässt eine Nutzung als Schlaggerät vermuten, das bei der Zerlegung von Fleisch oder der Bearbeitung von Holz eingesetzt wurde.

Das Mindener Museum hat von Di bis So jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Bitte beachten Sie, dass Sie das Museum zurzeit nur mit einer FFP2-Maske oder einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz betreten dürfen! Eine Terminbuchung ist nicht erforderlich.

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Objekt im Fokus „Pferde-Moorholzschuh, um 1850“

In der Sammlung des Mindener Museums werden rund 60.000 Objekte bewahrt.

Trotz Dauer- und Sonderausstellungen oder Leihgaben an andere Museen lagern 95% der Sammlung verborgen im Magazin. Die Vielfalt und die Geschichte der Sammlung und das Wissen über die Objekte stellt das Museumsteam regelmäßig in Kabinettausstellungen vor. Alle zwei Monate wird außerdem ein „Objekt im Fokus“ im Foyer des Museums ausgestellt und dort seine Geschichte erzählt.

Pferde-Moorholzschuh aus dem Mindener Museum. © Mindener Museum

Pferde-Moorholzschuh aus dem Mindener Museum. © Mindener Museum

Das Objekt im Fokus in den Monaten September und Oktober ist ein hölzerner Pferdeschuh. Er wurde im Moor oder bei anderen weichen Böden eingesetzt. Der aus einem Stück geschnitzte Schuh gehört zu einer Spezialsammlung des Mindener Museums. In den 1960er Jahren erhielt das Museum zwei Nachlässe von August Stürenberg und von Fritz Sierig. Beide betrieben Hufbeschlag–Lehrschmieden in Minden.

Hufbeschlag-Lehranstalten sind ursprünglich bei tierärztlichen Hochschulen angesiedelt. Ab 1836 findet man sie auch im Umkreis des Militärs. 1883 wird durch die Reichsgewerbeordnung ein Befähigungsnachweis für den Hufbeschlag notwendig. 1893 gibt es daher in Preußen 30 entsprechende Schulen. Zwischen 1948 und 1957 werden nur noch 5 in ganz Deutschland gezählt – eine davon in Minden.

1898 wird August Stürenberg Leiter der Militär-Hufbeschlagschmiede in Minden. Ab 1905 befindet sie sich in seinem Besitz. Er betreibt sie bis in das Jahr 1941. 36 Jahre ist August Stürenberg Vorsitzender der Hufbeschlaglehrmeister in Deutschland.

Fritz Sierig erlernt in Minden das Schmiedehandwerk. In Berlin-Charlottenburg wird er dann Hufbeschlaglehrmeister. Ab 1923 macht er sich mit einer Werkstatt für Bauschlosserei, Schmiede, Hufbeschlag und Fahrzeugbau in Minden selbstständig. Er bildet in Zusammenarbeit mit dem Kreis auch Hufschmiede aus – ein Lehrgang dauerte damals drei Monate. Der theoretische Unterricht wird vom Kreisveterinärarzt übernommen.

Pferde sind vor dem Automobil ein wichtiges Transportmittel. Gerade in schwierigem Gelände sind sie eine große Hilfe. Die Pflege der Hufe ist elementar, um ihre Belastbarkeit zu erhalten. Es gibt daher neben Spezialbeschlägen für medizinische Probleme auch Hufeisen, um die Abnutzung des Horns zu verringern. Für einen temporären Schutz der Hufe und medizinische Sonderfälle, die einen feste Befestigung mittels Nägeln im Huf nicht zulassen, werden Hufschuhe verwendet.

Die Moorschuhe für Pferde sollen zum einen die Auftrittsfläche des Hufes vergrößern. Damit soll das Einsinken im weichen Untergrund verhindert oder zumindest erschwert werden. Zum anderen wird die Feuchtigkeit verringert, die den Pferdehuf aus Horn quellen lässt. Ein schnelles Trocknen kann zu Rissen führen und den Huf nachhaltig schädigen. Festgeschnallt werden die Moorschuhe mithilfe eines Lederbandes.

Der Abbau von Torf in der Region ist seit dem 17. Jh. belegt. Er ist zeitweise eine ergiebige Erwerbsquelle für die Menschen. Neben dem Eigenbedarf und dem Verkauf nach Minden, wird Torf auch in Richtung des heutigen Bad Oeynhausen und Bielefeld exportiert.

Der Torf wird per Hand mit einem speziellen Spaten gestochen. Danach legt man ihn in Ringen zum Trocknen aus. Um die nassen, schweren Torfstücke zum Trocknen zu transportieren, verwendet man zunächst Schubkarren. Bald geht man dazu über, die Torfstücke auf ein Brett zu legen, das von einem Pferd gezogen werden kann. Dies erspart Kraft.

Nicht nur die Pferde, sondern auch die Arbeiterinnen und Arbeiter tragen im Moor Holzschuhe. Die breite Trittfläche verringert ebenfalls das Risiko des Einsinkens und des Eindringens von Feuchtigkeit.

Das Pferd wird seit Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jh., auch im Moor nach und nach von Traktoren bzw. speziellen Maschinen für das Torfstechen ersetzt. 1957 schließt die letzte Mindener Hufbeschlag-Lehranstalt.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Öffentliche Führungen im Mindener Museum

Mittagspausenführung, Familienführung und öffentliche Sonntagsführung

Blick in die Sonderausstellung „Mechanische Tierwelt“ © Köpke/Weinhold/Mindener Museum

Blick in die Sonderausstellung „Mechanische Tierwelt“ © Köpke/Weinhold/Mindener Museum

Minden. In der kommenden Woche finden im Mindener Museum wieder verschiedene öffentliche Führungen statt. Am Mittwoch, den 14. Juli dreht sich bei der Mittagspausenführung alles um die aktuelle Sonderausstellung „Mechanische Tierwelt – Eine Fotosafari“. Von 12:45 – 13:15 Uhr erhalten die Teilnehmer*innen einen Einblick in die Sammlung historischer Blechspielzeugtiere der Berliner Künstler Sebastian Köpke und Volker Weinhold. Zu sehen sind 200 Tiere aus der Zeit von 1900 bis in die 1970er Jahre. Ergänzt wird die Ausstellung durch großformatige Fotos, die die Tiere in ihrer vermeintlich natürlichen Umgebung zeigen.

Wer die Ausstellung mit der ganzen Familie erkunden möchte, kann am Sonntag, den 18. Juli um 17:00 Uhr an einer Familienführung teilnehmen. Auf einem spannenden Rundgang durch die „Mechanische Tierwelt“ erfahren Kinder ab 6 Jahren nicht nur allerhand Wissenswertes über historisches Blechspielzeug. Sie besuchen die Tiere im Dschungel, im heimischen Wald und am Südpol. Ganz nebenbei entdecken sie Lebensräume, Nahrungsgewohnheiten und Besonderheiten verschiedener Tierarten.

Ebenfalls am Sonntag, den 18. Juli findet um 14:00 Uhr die öffentliche Sonntagsführung durch die zweite aktuelle Sonderausstellung „Es wärmt die Form, der Stoff, das Licht: Messinggeräte aus alter Zeit und ihr Wirken im Alltag des Menschen“ statt. Die Führung führt die Besucher*innen vorbei an erstaunlichen Messingobjekten aus den letzten drei Jahrhunderten. Zu sehen sind opulente Zimmeröfen, prunkvolle Kastanienröster und zahlreiche Kaffee- und Teekannen aus glänzendem Messing. Nützliche Alltagshelfer aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wie Bettwärmer, Handwärmekugeln und Fußstövchen ergänzen die Schau und geben einen Einblick in das häusliche Leben adliger und bürgerlicher Haushalte.

Eine Teilnahme an der Führungen ist aktuell nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Kontaktdaten werden nach vier Wochen datenschutzkonform vernichtet. Pro Erwachsenem kosten die Führungen 5 €. Bei der Familienführung gilt dieser Preis pro Kind und einem Erwachsenen. Während der Führungen sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen einer FFP2-Maske oder eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.

www.mindenermuseum.de

www.minden.de

https://www.instagram.com/mindenermuseum

Das Mindener Museum hat von Di bis So jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Bitte beachten Sie, dass Sie das Museum nur mit einer FFP2-Maske oder einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz betreten dürfen! Eine Terminbuchung ist zurzeit nicht erforderlich.

Von Besucher*innen und Teilnehmer*innen an Führungen werden zur einfachen Rückverfolgbarkeit Name, Adresse und Telefonnummer oder Emailadresse sowie der Zeitraum des Aufenthalts schriftlich erfasst und diese Daten nach vier Wochen datenschutzkonform vernichtet.

Aktuelle Informationen erhalten Sie auch unter www.mindenermuseum.de

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Objekt im Fokus „Schabbatlampe, 1750-1850“

Minden. In der Sammlung des Mindener Museums werden rund 60.000 Objekte bewahrt. Trotz Dauer- und Sonderausstellungen oder Leihgaben an andere Museen lagern 95% der Sammlung verborgen im Magazin. Die Vielfalt und die Geschichte der Sammlung und das Wissen über die Objekte stellt das Museumsteam regelmäßig in Kabinettausstellungen vor. Alle zwei Monate wird außerdem ein „Objekt im Fokus“ im Foyer des Museums ausgestellt und dort seine Geschichte erzähl

Das Objekt im Fokus in den Monaten Mai und Juni ist eine jüdische Schabbatlampe aus Messing. Die Lichtampel entspricht einem Typ, der im 18. Jh. entstand und bis in die Mitte des 19. Jh. produziert wurde. Das Objekt stellt einen Bezug zum diesjährigen Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ her. Außerdem ist das für die Lampe verwendete Material Messing das zentrale Thema der Sonderausstellung „Es wärmt die Form, der Stoff, das Licht“, die das Museum ab 29. Mai zeigt.

"Schabbatlampe"

„Schabbatlampe“

Der Schabbat (auch Sabbat genannt) ist der siebte Tag und Ruhetag im Judentum. Der Ruhetag geht von Freitagabend von Sonnenuntergang bis Samstagabend zum Einbruch der Dunkelheit. Am Schabbat besteht das Verbot, Licht zu entzünden. Traditionell entzündet daher die Frau das Licht zur festlichen Mahlzeit am Freitagabend und spricht den ersten von fünf Segenssprüchen. Durch die Segnung und das Licht wird der Schabbat eingeleitet. Die Lampe soll so viel Öl enthalten, dass sie bis zum Ende der Mahlzeit brennt. Oft wurde die Schabbatlampe auch für das Chanukka-Fest genutzt. Chanukka ist das Lichtfest, an dem acht Tage lang an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem gedacht wird. An jedem der acht Tage wird ein Licht entzündet. Traditionell wird eigentlich der acht- oder neunarmige Chanukkia-Leuchter genutzt.

Die Schabbatlampe aus der Sammlung des Mindener Museum besitzt sechs strahlenförmig angeordnete Dochthalter, in denen sich das Öl befand. Unter diesem Stern aus Messing hängt ein Auffangbehälter für herabtropfendes Öl. Der Schaft der Ampel endet in einer Öse, um die Lampe mit der Kette von der Decke zu hängen. Häufig gehörte zu der Lampe auch eine verstellbare „Säge“ aus Messing, durch die die Höhe der Abhängung variiert werden konnte.

Im 17. Jahrhundert wurde eine neue Legierungstechnik in der Messingverarbeitung eingeführt, die die Produktionskosten nachhaltig senkte. Große Messingwerkstätten entstanden in Aachen, Stolberg und Nürnberg. Von Nürnberger Messingwerkstätten ist bekannt, dass sie ab dem 17. Jahrhundert auch jüdische Kult-Objekte herstellten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Schabbatlampen fast ausschließlich aus Messing hergestellt. Die Gussformen für die Herstellung der Schabbatlampen waren oft mehrteilig und wurden anhand von gedrechselten Holzmodellen angefertigt. Nach dem Guss wurden die Gussnähte auf einer Drehbank entfernt. Bei der Schabbatlampe aus der Mindener Sammlung wurden bei diesem Arbeitsgang schmückende Linien ausgearbeitet. Einige Exemplare aus der Nürnberger Produktion wurden zusätzlich mit Blumen- oder Blattornamenten verziert. Nur wenige der dort hergestellten Lampen erhielten eine Meistermarke. Charakteristisch für die Nürnberger Produktion war jedoch die in einer barocken Formensprache ausgeführte Kugelkolonne des Schaftes und der Bajonettverschluss. Diese Merkmale finden sich auch bei der Schabbatlampe des Mindener Museums wieder. Eine Meistermarke einer Nürnberger Produktion findet sich nicht.

1995 wurden einige Reparaturen an dem Objekt durchgeführt. So wurden die obere Öse und die Abtropfschale mit Zinn verlötet. Vermutlich wurde auch die neuzeitliche Verschraubung des Schaftes mit der Dochtschale zu diesem Zeitpunkt eingefügt.

Im 20. Jh. verlor die Schabbatlampe durch flächendeckende Einführung des elektrischen Lichts in Wohnhäusern ihre Bedeutung. Zeitschaltuhren umgehen heute das Verbot Licht zu entzünden. Statt der Lampe werden heute jedoch vielfach zwei Kerzen bei Einbruch der Nacht entzündet, um den Schabbat einzuleiten.

Ungeklärt ist bis heute die Herkunft der Schabbatlampe aus dem Mindener Museum. Die einzig bekannte schriftliche Dokumentation ist zurzeit eine Inventarkarte aus dem Jahr 1995, die das Objekt als „Alter Bestand“ ausweist. Ein konkreter Zeitraum des Zugangs kann durch diese Einordnung nicht eingegrenzt werden. Da jüdisches Kulturgut zur Zeit der Nationalsozialisten (1933-1945) in Deutschland systematisch beschlagnahmt wurde, kann eine Enteignung somit nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der ungünstigen und teilweise fehlenden Überlieferung besteht zur Objektgeschichte der Schabbatlampe weiterer Forschungsbedarf.

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Objekt im Fokus „Koloniales Anschauungsmaterial, um 1920“

Minden. In der Sammlung des Mindener Museums werden rund 60.000 Objekte bewahrt. Trotz Dauer- und Sonderausstellungen oder Leihgaben an andere Museen lagern 95% der Sammlung verborgen im Magazin. Die Vielfalt und die Geschichte der Sammlung und das Wissen über die Objekte stellt das Museumsteam regelmäßig in Kabinettausstellungen vor. Alle zwei Monate wird außerdem ein „Objekt im Fokus“ im Foyer des Museums ausgestellt und dort seine Geschichte erzählt.

Objekt im Fokus Mindener Museum

Objekt im Fokus „Koloniales Anschauungsmaterial, um 1920“.Foto:Mindener Museum

Das Objekt im Fokus in den Monaten März und April ist Lehr- und Anschauungsmaterial des Biologie- und Erdkundeunterrichts aus der Heideschule in Minden. Es handelt sich um Kerne und Fasern aus Afrika und Südostasien. Ihre Bezeichnungen deuten auf eine koloniale Herkunft hin. Ähnliches Lernmaterial wurde während der Kolonialzeit genutzt. Das Deutsche Kaiserreich besaß seit den 1880er Jahren bis zu deren Verlust durch den Versailler Vertrag im Jahr 1919 Kolonien. Die Objekte stellen einen Bezug zur Wanderausstellung „Geschichte der Dinge. Zur Herkunft der Objekte in nordrhein-westfälischen Sammlungen“ her. Präsentiert werden hier auch Teile der außereuropäischen Sammlung des Mindener Museums.

Sechs der elf Glasgefäße enthalten Materialien aus Westafrika: Palmkerne, Kaurischnecken, Hirse, Kolanuss und Guano. In zwei Gläsern befinden sich Palmkerne, die Früchte der Ölpalme. Palmöl wird bis heute zur Fettherstellung genutzt. Zur kolonialen Zeit wurde der Kern auch als Tiernahrung verwendet. Die Hirse, die hier noch die koloniale Bezeichnung „Negerhirse“ trägt, ist in Benin und Westafrika als Nahrungsmittel verbreitet. Die Kaurischnecken wurden in der Südsee, Afrika und Ost- und Südasien seit dem 4. Jahrhundert als Zahlungsmittel genutzt. Mit der stetigen Verbreitung und Zucht ab dem 19. Jahrhundert verloren sie aber an Bedeutung. Guano (Vogelkot) ist ein Rohstoff aus dem Düngemittel hergestellt wird. Vier Materialien stammen aus Ostafrika: die Kokosfaser, das Kokospulver, der Manilahanf, sowie die essbaren Früchte der Baumarten Manna und Affenbrot. Der Manilahanf stammt ursprünglich aus Südostasien und wird aus den Blattfasern der Bananenblätter gefertigt. In der Kolonie Deutsch-Ostafrika wurde die Banane in Plantagenwirtschaft angebaut.

Erste Sammlungen von Naturalien entstanden im 18. Jahrhundert durch den Adel. Es war beliebt, seltene und exotische Objekte in Kabinetten auszustellen. Im 19. Jahrhundert verbreitete sich das Sammeln außereuropäischer Pflanzen und Tiere. Aus pädagogischen und politischen Gründen erhielten Schulen mit dem Aufstieg der modernen Biologie in den Jahrzehnten um 1900 Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien. Diese wurden industriell hergestellt.

Bei den vorhandenen Materialien aus der Heideschule handelt es sich um einen Ausschnitt der Rohstoffe aus den deutschen Kolonien. Im Kaiserreich (1871 – 1918) sollten diese einerseits als Absatzmarkt für deutsche Produkte dienen, andererseits Rohstoffe liefern. Beispielsweise wurde Baumwolle deshalb in Ostafrika angebaut, um die Abhängigkeit des Reiches von amerikanischer Baumwolle zu mindern.

Wann die 1894 gegründete Heideschule die Naturalien für den Unterricht erhielt und wie lange es als Anschauungsmaterial genutzt wurde, ist nicht bekannt. Das Anschauungsmaterial für die Schule entstand bei der Berliner Firma „Linnaea – Naturhistorisches Institut (Naturalien- und Lehrmittel Handlung)“. Die Firma verkaufte seit den 1880er bis in die 1920er Jahre europaweit Präparate der Zoologie und Botanik. Sie veröffentlichte auch Begleitliteratur, wie die Publikation „Deutscher Kolonialatlas – Beigabe zu den Sammlungen von Erzeugnissen deutscher Kolonieen“ im Jahr 1900. „Kolonieen“ ist die damalige Rechtschreibung des Wortes. Der Inhaber Dr. August Müller stand zudem in Kontakt mit bedeutenden Zoologen, wie Albert Günther (1830 – 1914) und Ernst Haeckel (1834 – 1919).

Möglicherweise wurde das Anschauungsmaterial im Unterricht genutzt, um die koloniale Agrarindustrie darzustellen. Auch die Beschriftung der Flaschen deuten auf die deutsche Kolonialzeit (1880 – 1919) hin. Die verwendeten Begriffe sind heute veraltet und diskriminierend. Das Konvolut kam im April 1992 als Schenkung in die Sammlung des Museums, nachdem die Heideschule 1991 aufgelöst wurde.

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Adventskalender Mindener Museumszeile

Adventskalender des Mindener Museums, Foto: © Mindener Museum

Adventskalender des Mindener Museums, Foto: © Mindener Museum

Minden. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens muss das Mindener Museum zurzeit für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben. Den beliebten Adventskalender der Museumszeile können Interessierte aber trotzdem beim Museumsteam erwerben. Die Kosten betragen 6,- € zzgl. 2,50,- € Verpackung und Versand. Bestellungen nimmt das Museum über museum@minden.de oder telefonisch unter 0571/9724020 entgegen.

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Objekt im Fokus in den Monaten November & Dezember

 Christbaumspitze, um 1900, aus der Sammlung des Mindener Museum, Foto: Mindener Museum

Christbaumspitze, um 1900, aus der Sammlung des Mindener Museum, Foto: Mindener Museum

Minden. Das Mindener Museum muss zwar aufgrund der Corona-Pandemie bis 30. November schließen. Aber trotzdem möchte das Museumsteam weiter die Vielfalt, die Geschichte und den Dokumentationsstand seiner Sammlung vorstellen. Das „Objekt im Fokus“, das alle zwei Monate ein Objekt der Sammlung frei zugänglich im Foyer des Museums ausstellt und seine Geschichte erzählt, kann im November aber zunächst nur digital fortgesetzt werden. In den Monaten November bis Dezember ist es eine Christbaumspitze. Die Spitze entstand ungefähr zwischen 1900 und 1920. Wann und wie das Objekt ins Haus kam, ist unbekannt. Es besteht aus mundgeblasenem Glas, welches von innen Silber verspiegelt wurde.

Von außen wurde die Spitze Pink mit Gelatine angemalt. Umsponnen ist sie mit einem Kupferdraht (leonischem Draht) und verziert mit zu Schnecken gedrehtem Draht, kleinen pinken Kugeln und flach geschlagenem Draht, dem Lametta.

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Ausstellung »ÜberLebensmittel« lädt zum Mitmachen und Entdecken ins Mindener Museum ein

Minden. Wie werden alle satt? Täglich leben mehr Menschen auf unserer Erde. Täglich möchten mehr Menschen satt werden und täglich ziehen mehr Menschen in die Städte und ändern damit meist auch ihre Lebens- und Essgewohnheiten. In der Aus­stellung »ÜberLebensmittel« erfahren Besu­cherinnen und Besucher: Wir brauchen nicht nur immer mehr Lebensmittel für alle, son­dern wir haben auch immer größere Ansprü­che. Zucker, fettreiche Nahrung sowie stark verarbeitete oder tierische Produkte sind weltweit im Trend. Doch reichen die Flächen unserer Erde aus, um alle Menschen zu versorgen und gleich­zeitig die natürlichen Ressourcen zu scho­nen?

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Eine von 16 Mitmachstationen in der Ausstellung »ÜberLebensmittel«..Foto:© DBU

Die Ausstellung »ÜberLebensmittel« zeigt in 8 Bereichen an 16 Mitmachstationen Lösungsansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine gesicherte, ausgewogene Ernährung. Die zehnte Wanderausstellung der Deut­schen Bundesstiftung Umwelt (DBU) setzt sich mit den vielfältigen Aspekten einer nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung auseinander. Die DBU entwickelte sie zusammen mit der Agentur Kessler & Co. aus Mülheim. Die Ausstellung ist von Samstag, 10. Oktober bis Sonntag, 7. Februar 2021 jeweils von donnerstags bis sonntags zwischen 12 und 18 Uhr im Mindener Museum zu sehen. Während des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für alle Besucher erforderlich.

Trotz der Corona-Pandemie gibt es ein museumspädagogisches Begleitprogramm zur Sonderausstellung. Die Jahrgangsstufen 7 bis 10 von weiterführenden Schulen können in maximal 7 Kleingruppen von 3 Schülern*innen gleichzeitig die Ausstellung während der Öffnungszeiten besuchen, bearbeiten dort einen Aufgabenbogen und sammeln Informationen für die Präsentation in der Schule. Die Aufgabenbögen werden nach vorheriger Anmeldung digital zur Verfügung gestellt. Die Lehrkraft organisiert die Gruppeneinteilung und die Präsentation in der Schule. Die Schüler*innen besuchen das Museum selbstständig.

In den Herbstferien finden unter dem Motto „Tischlein deck dich! Wo kommen unsere Lebensmittel her?“ zwei Nachmittage für Kinder, Eltern und Großeltern statt. Am 15.10.20 geht es um 16:00 Uhr und am 22.11.20 um 14 Uhr darum, gesunde „Kresse-Gesichter“ zu basteln und am 20.10.20 um 14:00 Uhr um die Gestaltung lustiger „Obstgesichter“. Die Familiennachmittage richten sich an Eltern, Großeltern und Kinder ab 6 Jahren. Im Anschluss an eine spannende Führung nimmt jedes Kind ein persönliches, selbst gefertigtes Erinnerungsstück mit nach Hause. Eine Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Jedes Kind kann max. eine erwachsene Begleitperson mitbringen. Die Teilnehmerzahl insgesamt ist auf maximal 8 Personen begrenzt. Sollten die Programme ausgebucht sein, werden bei Bedarf weitere Termine angeboten.

Weitere Informationen zur Ausstellung auch unter https://www.ausstellung-ueberlebensmittel.de/ oder www.mindenermuseum.de

 

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Familienführung zur Mondlandung im Mindener Museum

Familienführungen zur Mondlandung im Mindener Museum

Ausstellung "Mondfieber"

Pim, der Pelikan in der Ausstellung „Mondfieber“; © Mindener Museum

Minden. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie bietet das Mindener Museum wieder eine Mit-Mach-Aktion für Eltern, Großeltern und Schulkinder ab sechs Jahren an. Bei einer Familienführung durch die aktuelle Sonderausstellung „Sommer 1969 – Westfalen im Mondfieber“ am Sonntag, den 27. September um 14 Uhr, erfahren Groß und Klein, allerhand Wissenswertes über den kleinen Nachbarn der Erde. Wer waren die ersten drei Astronauten auf dem Mond, wie gelangt man überhaupt dahin und was muss man als Astronaut alles können? Die Teilnehmer*innen bestaunen echten Mondstaub, begutachten die Nahrung von Astronauten und nehmen eine Tube Zahnpasta, die sogar schon einmal auf dem Mond war, unter die Lupe. Während der einstündigen Führungen finden die Kinder bei einem Experiment heraus, wie weit Mond und Erde überhaupt voneinander entfernt sind. Beim Astronautentest stellen sie ihr Wissen unter Beweis und ein Versuch vor der Museumszeile zeigt, was sich hinter dem Rückstoßprinzip verbirgt.

Eine Teilnahme an der Führung ist nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf insgesamt 8 Personen begrenzt, sodass max. vier Kinder mit je einer Begleitperson teilnehmen können. Anmelden können sich alle Kombinationen von Mutter mit Sohn bis Opa mit Enkel. Um möglichst vielen Kindern eine Teilnahme zu ermöglichen, kann jedes Kind max. eine erwachsene Begleitperson mitbringen. Pro Kind und einem Erwachsenem kostet die Führung 5 €. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern erforderlich.

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Donnerstagsführung zur Mindener Stadtgeschichte im Mindener Museum

Stadtmodell von Minden

Multimediales Stadtmodell und Schaufenster zur Stadtgeschichte im Mindener Museum. © Mindener Museum

Minden. Am Donnerstag, 3. September, findet um 17 Uhr im Mindener Museum ein knapp einstündiger Streifzug durch die Mindener Stadtgeschichte statt. Beginnend am multimedialen Stadtmodell und am Schaufenster zur Stadtgeschichte nimmt Museumsleiter Philipp Koch die Besucher mit auf eine spannende Reise durch die mehr als 1200jährige Geschichte der Stadt Minden. Angefangen von der Gründungslegende um Widukind und Karl den Großen, über den mittelalterlichen Bischofssitz werden dabei wichtige historische Ereignisse und Personen aus der Geschichte der Weserstadt vorgestellt.

Eine Teilnahme an der Führung ist nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf insgesamt 8 Personen begrenzt. Pro Erwachsenem kostet die Führung 5 €. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.

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Seniorenführung im Mindener Museum zur Mondlandung

Raumanzug

Raumanzug in der Ausstellung „Westfalen im Mondfieber“; © Mindener Museum

Minden. Am Donnerstag, den 27. August findet im Mindener Museum um 11:00 Uhr wieder eine Führung für Senioren*innen statt. Thema der Führung ist die Mondlandung vor 51 Jahren. Gemeinsam werfen die Teilnehmer*innen einen Blick zurück auf die Ereignisse rund um die Raumfahrt im Jahr 1969. Die ca. 1stündige Führung bietet besonders viel Raum, um in Erinnerungen zu schwelgen und sich über eigene Erlebnisse auszutauschen. Sitzgelegenheiten sind vorhanden. In der aktuellen Sonderausstellung „Sommer 1969 – Westfalen im Mondfieber“ werden unter anderem Raumanzüge, Astronautennahrung, Weltraumspielzeug und echter Mondstaub vorgestellt.

Eine Teilnahme an der Führung ist nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 8 Personen begrenzt. Pro Person kostet die Führung 4,50 €. Darin enthalten sind der ermäßigte Eintritt und die Führungsgebühr. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.

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Mittagspausenführung zum Mindener Bier im Mindener Museum

Stiftbrauerei Museum

Stiftbrauerei, um 1890. © Mindener Museum

Minden. Am Donnerstag, 13. August, findet im Mindener Museum von 12:45 bis 13:15 Uhr erstmals wieder die beliebte Mittagspausenführung statt. Dieses Mal stellt Museumsleiter Philipp Koch in einem halbstündigen Streifzug die vielfältige Geschichte des Mindener Bieres vor. Die Teilnehmer*innen erhalten dabei einen ersten Einblick in den neuen Teil der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung, der seit Februar besucht werden kann. Eine Teilnahme an der Führung ist nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf insgesamt 8 Personen begrenzt. Pro Erwachsenem kostet die Führung 5 €. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.

Öffentliche Führungen im Mindener Museum ab jetzt wieder regelmäßig

Minden. Im Mindener Museum finden ab sofort wieder an jedem ersten Donnerstag um 17 Uhr sowie an jedem dritten Sonntag um 14 Uhr öffentliche Führungen statt. Die Teilnahme an den Führungen ist allerdings nur mit Anmeldung möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 8 Personen begrenzt. Der Eintritt kostet pro Person inkl. Führungsgebühr 5,- €. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.

Modell des Kommando- und Servicemoduls der Mondrakete Saturn V

Modell des Kommando- und Servicemoduls der Mondrakete Saturn V. © Mindener Museum

Die nächste Führung findet am Donnerstag, den 6. August um 17 Uhr statt und führt die Teilnehmer*innen durch die aktuelle Sonderausstellung „Sommer 1969 – Westfalen im Mondfieber“. Neben Raumanzügen und Weltraumspielzeug können die Besucher*innen unter anderem original Ersatzteile der Mondrakete Saturn V bestaunen. Während der Führung wird die Mondlandung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Bauteile der V2-Rakete geben Einblicke in die Raketenforschung. Fotos, Dokumente und Medienstationen zeigen den Einfluss auf Kunst und Kultur.

Die nächste öffentliche Sonntagsführung führt die Besucher*innen am 16. August durch den neuen Teil der Dauerausstellung zum Thema „Mindener Bier“. Außerdem finden ab sofort auch wieder die beliebten Mittagspausenführungen statt. Diese finden nicht mehr, wie gewohnt jeden zweiten Mittwoch statt, sondern werden bis auf weiteres auf den Donnerstag verlegt. Der nächste Termin findet am 13. August von 12:45-13:15 Uhr statt. Thema dieser halbstündigen Kurzführung wird ebenfalls das Mindener Bier sein.

Anmeldungen werden unter 0571-972420 oder museum@minden.de angenommen. Weitere Informationen unter www.mindenermuseum.de

Suchspiel im Mindener Museum geht weiter

 Minden. Die zweite Frage des Suchspiels im Mindener Museum lautet: „An der Häuserzeile des Mindener Museum haben sich einige Tiere versteckt. Doch um welche Tiere handelt es sich? Wer die Augen in der Ritterstraße 23-33 offen hält, findet die Antwort. Manche Tiere verbergen sich hoch oben an der Häuserzeile oder verstecken sich hinter Ecken. Schau also genau hin! Welche Bedeutung sich hinter den Tieren verbirgt, erfährst Du im Museum.“

 Die Antwort des zweiten Rätsels versteckt sich in der Museumszeile © Mindener Museum

Die Antwort des zweiten Rätsels versteckt sich in der Museumszeile © Mindener Museum

Von Donnerstag bis Sonntag erhalten die Teilnehmer*innen im Museum, nachdem sie die Rätselfrage erfolgreich beantwortet haben, die nächsten Lösungsbuchstaben. Bis zum 2. August erscheinen insgesamt vier Rätsel. Wer alle Rätsel löst, kann am Ende auch das Lösungswort knacken. Wer jetzt erst einsteigt, findet im Museum bis Sonntag auch noch die erste Rätselfrage und kann so gleich zwei knifflige Fragen beantworten. Das Museum ist Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 12-18 Uhr geöffnet. Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt. Erwachsene Begleitpersonen zahlen einmalig den Museumseintritt von 4 €. Mit der einmal erworbenen Eintrittskarte, können die Teilnehmer*innen das Museum mehrfach für alle vier Rätsel besuchen. Weitere Informationen unter www.mindenermuseum.de, 0571-9724020.

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Objekt im Fokus „Erinnerungsteller Minden Iowa, 1875 – 1975“

Minden. In der Sammlung des Mindener Museums werden rund 60.000 Objekte bewahrt. Trotz Dauer- und Sonderausstellungen oder Leihgaben an andere Museen lagern 95% der Sammlung verborgen im Magazin. Die Vielfalt und die Geschichte der Sammlung und das Wissen über die Objekte stellt das Museumsteam regelmäßig in Kabinettausstellungen vor. Alle zwei Monate wird außerdem ein „Objekt im Fokus“ im Foyer des Museums ausgestellt und dort seine Geschichte erzählt.

Im mittleren Westen der USA, zwischen der Bundeshauptstadt Des Moines, und Neola liegt Minden. Nicht nur der Ortsname, auch das Ortseingangsschild wirkt vertraut. Ein gold-rotes Wappen, darauf die Kaiserkrone über doppelköpfigem Adler und sich kreuzenden Schlüsseln, dem offiziellen Wappen der Stadt Minden in Westfalen. Erste Hinweise, was es damit auf sich hat, könnte der Erinnerungsteller geben, aber auch die damit verbundene Person des Caspar Foster, der zu den Gründern Mindens in Iowa zählt.

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Erinnerungsteller Minden. Foto: Mindener Museum

Der Teller ist eine Schenkung an die Stadt Minden in Westfalen anlässlich des 100. Stadtjubiläums Mindens in Iowa. Das verraten sowohl der Schriftzug „100 Years of History (Geschichte), 100 Years of Progress (Fortschritt)“, wie auch die Jahreszahlen 1875 und 1975. Pferdepflug und Traktor könnten hier jene 100 Jahre symbolisieren, in denen sich das landwirtschaftlich geprägte Minden veränderte.

Minden-Iowa ist eine Landgemeinde in Pottawattamie County, im Bundesstaat Iowa. Als die erste Expedition 1804 zu Erkundungen eintraf, besiedelten die Otoe- und Missouri-Indianer das Land. Ab 1838 errichteten die weißen Siedler für sie ein Reservat. Hier wurden die Ureinwohner in Farmarbeit unterwiesen. Ziel war es, sie zu ‚zivilisieren‘ und zu ‚bekehren‘, was die Katholische Mission übernahm. Nach und nach siedelten sich Soldaten und Familien an, ein Fort und erste Häuser wurden gebaut. Später verließen die Indianer die Gegend. Mormonen kamen und gründeten Kainsville. Der Betrieb von Saloons und Bars war nun verboten, Pottawattamie County war fest in Mormonenhand. Das änderte sich erst 1849, als eine große Anzahl kalifornischer Siedler nach Kainsville kam und die Stadt wieder zu einer wide-open town, einer weit offenen Stadt wurde.

Caspar Foster reiste 1875 aus dem rund 400 Kilometer entfernten Davenport-Iowa an, um der amerikanischen Eisenbahngesellschaft Chicago Rock Island Railroad  10.000 acres Land (angloamerikan. Maßeinheit, 1 acre entspricht rund 4046,9 m²) abzukaufen. Dabei stellte er zwei Bedingungen: Erstens, es sei eine Eisenbahnstation zu errichten und zweitens müsse die noch zu gründende Stadt ‚Minden‘ genannt werden. Wann und ob Caspar Foster auswanderte und welche Verbindung er zu Minden in Westfalen hat, ist nicht bekannt.
Belegbar ist aber, dass sich in der Gegend bereits andere Mindener Emigranten aus Deutschland aufhielten. Sie sprachen sich ebenfalls für die Namensgebung aus und siedelten sich dort an. Einer von ihnen war G. Diederich, den es vom benachbarten Avoca-Iowa nach Minden zog, um dort das erste Geschäft zu eröffnen. Hierbei könnte es sich um Gottfried Albert Diedrich (ohne e) aus Minden handeln, geboren am 18.06.1824, der vor 1845 mit seinen Eltern nach Amerika auswanderte.

Aufgrund der guten Verkehrsanbindung entstanden nach und nach weitere Wohnhäuser; Handwerker, Händler, und ein Arzt ließen sich nieder. Foster finanzierte die erste Kirche, das erste Haus den City Park und Alleen. Er gab Geld für das erste in Minden-Iowa geborene Kind, Charles Kaven, Sohn von Herrn und Frau August Kaven, geboren 1874. Foster stellte vier Morgen (acres) Land für den Friedhof zur Verfügung. Später kehrte er nach Davenport zurück und starb dort 1878. Sein Land und seine Firma managte sein Schwager, J. Hasler.

Die Gründung des Staates Iowa ist datiert auf 1838. Iowa wurde 1846 der 29. Staat Amerikas. Der neue Bundesstaat startete seinerzeit Kampagnen, um Siedler und Investoren anzulocken. Damit war Iowa Mit-Auslöser der deutschen Hauptauswanderungsphasen zwischen 1845 bis 1873 und 1881 bis 1885. Die Gründe für eine Auswanderung waren individuell und vielseitig. Ein Grund war die Überbevölkerung und die damit einhergehenden schlechten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Kreis Minden.

Amerika hingegen lockte mit großen unentgeltlichen Landflächen und seinen unbegrenzten Möglichkeiten, was zwischen 1857 und 1868 zeitweise sogar zu einer Verdopplung der Auswanderer-Agenturen in Minden führte. (Im Kreis Minden waren es in diesem Zeitraum zwischen fünf bis acht Agenturen, davon in Minden drei bis sechs, dann wieder fünf.) Für Auswanderer gab es kaum Auflagen seitens des Staats. Mit Hilfe einer Auswanderer-Agentur konnten Auswanderungswillige erste Informationen einholen und Überfahrtsverträge abschließen. Um Betrügereien vorzubeugen, führte die preußische Regierung eine Kautions- und Konzessionspflicht für Auswanderer-Agenten ein. Der Agent musste ein preußischer, unbescholtener Staatsbürger sein. Die Konzession legte fest, in welche Länder der Agent Auswanderer vermitteln durfte und über welche Häfen dies zu geschehen hatte. Reibungsfrei war so eine Emigration dennoch nicht immer, da es auf dem Schiff oder im Ankunftshafen durchaus Probleme geben konnte.

Neben Minden in Iowa finden sich acht weitere Städte mit dem Namen Minden in den Vereinigten Staaten – in Louisiana, Nevada, Nebraska, Missouri, Texas, West Virginia, Michigan und New Minden, Illinois – und die erzählen jede für sich eine eigene Geschichte.

Steckbrief Minden-Iowa
Landgemeinde in Pottawattamie County
Post Office seit 1875
Postalische Anschrift: Minden IA 51553 United States
Größe: 0.43 square miles (1.11 km²)
Einwohner: 599 (aktuell), knapp 700 (2010), 400 (1967), 300 (1955)
Per Eisenbahn nicht mehr direkt erreichbar, aber über die Interstate I-80 E

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Mindener Museum öffnete am Sonntag

Minden. Als erste Dienststelle der Stadt Minden öffnete das Mindener Museum nach neunwöchiger Schließung zum Internationalen Museumstag am Sonntag wieder seine Pforten. Um 12 Uhr war Bürgermeister Michael Jäcke zur Stelle, um den Eingang zum Foyer an der Ritterstraße für die Besucher*innen aufzuschließen. Zwei Museumsfreunde warteten da bereits auf den Einlass. 

Bürgermeister Michael Jäcke schließt die Eingangstür des Mindener Museums am vergangenen Sonntag auf.Foto: Dr. Marion Tüting/Mindener Museum

Bürgermeister Michael Jäcke schließt die Eingangstür des Mindener Museums am vergangenen Sonntag auf.Foto: Dr. Marion Tüting/Mindener Museum

Neben der Dauerausstellung konnten die Sonderausstellungen „Plastic Icons – Aufbruch ins Kunststoffzeitalter“ und „20 Jahre Kunstsammlung der Stiftung der Sparkasse Minden-Lübbecke mit Malerei und Grafik in der Region“ besucht werden. 20 Interessierte nutzten im Laufe des Tages die Möglichkeit, das Museum zu erkunden. Familien begaben sich mit dem Rätselkoffer auf Spurensuche. Desinfektionsmittel stand bereit und eine Wegeführung half bei der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.

Weiterhin öffnet das Mindener Museum infolge der Corona-Pandemie zunächst nur schrittweise! Am Samstag, 23. und Sonntag, 24. Mai 2020 sowie am Samstag, 30. und Sonntag, 31. Mai ist die Museumszeile ebenfalls von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Ab Donnerstag, 4. Juni 2020, ist geplant, das Museum von donnerstags bis sonntags jeweils von 12 bis 18 Uhr zu öffnen. Wegen der sich aktuell schnell wechselnden Lage werden Besucher*innen gebeten, sich vor einem geplanten Besuch telefonisch oder auf der Homepage über die Öffnungszeiten zu informieren.

Zum Schutz der Besucher*innen sowie der Mitarbeiter*innen herrscht in allen Museumsgebäuden eine Maskenpflicht oder ist alternativ das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung verpflichtend. Es dürfen sich zudem nicht mehr als 50 Personen gleichzeitig im Museum aufhalten. Die allgemein üblichen Abstands- und Hygieneregeln sind zu beachten.

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Wöchentliche Einblicke in die Arbeit des Mindener Museums

 Videos und Rätselbögen auf der Internetseite abrufbar

Minden. Mit zwei neuen Aktionen möchte das Mindener Museum auch während der Schließphase seine Ausstellungen für Besucher*innen zugänglich machen. Ab sofort erscheint jeden Donnerstag auf der Internetseite des Museums www.mindenermuseum.de ein kurzes Video, das die aktuelle Sonderausstellung „Plastic Icons – Aufbruch ins Kunststoffzeitalter“ in mehreren Etappen vorstellt. Geplant sind außerdem weitere Videos zu besonderen Objekten der Dauerausstellung.

Haartrockner aus der Sammlung des Deutschen Kunststoff-Museums Düsseldorf, 1960er bis 70er Jahre © Mindener Museum

Haartrockner aus der Sammlung des Deutschen Kunststoff-Museums Düsseldorf, 1960er bis 70er Jahre © Mindener Museum

Für Familien mit Kindern ab sechs Jahren stellt das Museum ebenfalls jeden Donnerstag einen Rätselbogen auf seine Homepage. Bisher erschienen sind zwei Rätsel zur aktuellen Plastikausstellung sowie ein weiteres unter dem Titel „Feuer&Flamme“. Die Rätsel können als PDF heruntergeladen und ausgedruckt werden. Lösungen gibt es immer gleich dazu. Für die nächste Woche ist bereits ein Osterrätsel in Planung. Weitere Informationen unter www.mindenermuseum.de, 0571-9724020 oder museum@minden.de.

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