Drei Sterne für die Mensa „Academica“ des Studierendenwerks Paderborn

PETA zeichnet die vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands 2023 aus

Bielefeld. Bereits zum siebten Mal hat PETA bundesweit Universitätskantinen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Veganismus befragt. Basierend auf den Antworten der 41 teilnehmenden Studierendenwerke wurden Auszeichnungen im Sinne gastronomischer Sterne verliehen und die vegan-freundlichsten Mensen 2023 gekrönt.

„Wer vegane Gerichte wählt, kann auf einfache und gesunde Weise Tierleid verhindern und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt, die Menschheit und die eigene Gesundheit tun“, so Ilana Bollag, Fachreferentin für Klima und Ernährung bei PETA. „Ein pflanzenbasiertes Speisenangebot deckt die Ernährungsbedürfnisse und -wünsche vieler Menschen ab, die tierische Produkte ablehnen – sei dies aus ethischen, religiösen, umwelttechnischen oder gesundheitlichen Gründen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die deutschen Studierendenwerke auf die Nachfrage reagieren und ihr veganes Angebot kontinuierlich und kreativ erweitern.“

Top-Mensa mit vegan-freundlichem Angebot: Drei Sterne gehen nach Paderborn

Die Mensa „Academica“ des Studierendenwerks Paderborn bietet täglich zwei bis drei vegane Gerichte an, darunter Tofu-Gulasch mit Paprika, Zwiebeln und Nudeln, Soja-Bolognese mit Spaghetti oder Süßkartoffel-Paprika-Curry. Die Beilagen-Salate werden mit veganem Dressing und die Sättigungsbeilagen ausschließlich mit pflanzlichen Fetten zubereitet. Aktionstage finden dort noch keine statt.

Bewertungskriterien

Die Beurteilungskriterien bezogen sich vorwiegend auf das tägliche Angebot an veganen Gerichten, die spezielle Schulung des Personals und das Angebot an Pflanzendrinks für den Kaffee. Auch das vegane Angebot an Vor- und Nachspeisen sowie Snacks ging in die Bewertung mit ein. Zudem wurde berücksichtigt, ob Aktionswochen oder -tage zum Thema vegane Ernährung veranstaltet werden. In die Beurteilung floss außerdem ein, ob ein Vegan-Tag angeboten oder regelmäßig für rein pflanzliche Gerichte geworben wird. Wie sich die jeweilige Mensa im Laufe der Jahre entwickelt hat, spielte ebenfalls eine Rolle.

Veganes Angebot nimmt stetig zu

Fast alle teilnehmenden Mensen haben täglich mindestens eine rein pflanzliche Speise im Angebot – meist sogar mehr. Bei einem Großteil gibt es auch vegane Vor- und Nachspeisen. Einige Studierendenwerke bieten Kochkurse und -wettbewerbe an, um den Studierenden die vegane Ernährung schmackhaft zu machen. Viele organisieren Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen, meist zum jährlichen Weltvegantag am 1. November oder zum Veganuary. Einige Mensen konnten sich im Vergleich zu 2019 einen Stern mehr holen. Es kamen aber auch Teilnehmer hinzu, die 2019 nicht dabei waren. Die Entwicklung zeigt, dass die vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum Schluss: Werden pflanzliche Gerichte in Hochschulmensen als Standardoption angeboten und Gerichte mit tierischen Produkten nur auf Nachfrage, wird die vegane Mahlzeit zu knapp 82 Prozent gewählt. [1] Insgesamt bieten die Studierendenwerke einfallsreiche vegane Gerichte an. Die konkreten Platzierungen sind wie folgt:

Fünf Sterne:

Mensa Pasteria TU Veggie 2.0 – die vegane Mensa des Studierendenwerks Berlin

Mensa „Rote Beete“ des Akademischen Förderungswerks Bochum

Vier Sterne:

Blattwerk – deine vegetarische Mensa des Studierendenwerks Hamburg

Mensa Bambus des Studierendenwerks Mainz

Drei Sterne:

Mensa Academica des Studierendenwerks Aachen

Mensa der Universität Augsburg des Studierendenwerks Augsburg

CAMPO Campusmensa Poppelsdorf des Studierendenwerks Bonn

Mensa Scheffelberg des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau

Alle Mensen des Studierendenwerks Darmstadt

Hauptmensa des Studierendenwerks Dortmund

Mensa Langemarckplatz des Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg

Hauptmensa Essen und Hauptmensa Duisburg des Studierendenwerks Essen-Duisburg

Mensa Eberswalde Stadtcampus des Studierendenwerks Frankfurt (Oder)

Mensa Rempartstraße des Studierendenwerks Freiburg

Mensa Otto-Behaghel-Straße des Studentenwerks Gießen

Mensa Neuwerk des Studentenwerks Halle

Alle Mensen des Studentenwerks Hannover

Mensa Heilbronn am Bildungscampus des Studierendenwerks Heidelberg

Hauptmensa 2 des Studierendenwerks Kaiserslautern

Zentralmensa des Studierendenwerks Kassel

Mensa Uni-Campus des Studierendenwerks Koblenz

Mensa am Medizincampus des Studentenwerks Leipzig

Mensa Erlenring des Studentenwerks Marburg

Mensa am Ring des Studierendenwerks Münster

Mensa Academica des Studierendenwerks Paderborn

Mensa Filmuniversität des Studentenwerks Potsdam

Mensa Uhlhornsweg des Studentenwerks Oldenburg

Mensa Campus Saarbrücken des Studierendenwerks Saarland

Mensa Lübeck des Studentenwerks Schleswig-Holstein

Mensa AR des Studierendenwerks Siegen

Mensa Musikschule des Studierendenwerks Stuttgart

Mensa Tarforst des Studierendenwerks Trier

Alle Mensen des Studierendenwerks Ulm

Zwei Sterne:

Mensa HTWG des Seezeit Studierendenwerks Bodensee

Mensa Campus Bielefeld des Studierendenwerks Bielefeld

Hauptmensa des Studierendenwerks Düsseldorf

Cafeteria Dasein des Studierendenwerks Frankfurt am Main

Mensa am Berthold-Beitz-Platz des Studierendenwerks Greifswald

Kantina Kreativa des Studentenwerks Ost Niedersachsen

Mensa Prinz Karl des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim

Mensa Landau des Studierendenwerks Vorderpfalz

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Zwei Sterne für die Mensa „Campus Bielefeld“ des Studierendenwerks Bielefeld

PETA zeichnet die vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands 2023 aus

Bielefeld. Bereits zum siebten Mal hat PETA bundesweit Universitätskantinen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Veganismus befragt. Basierend auf den Antworten der 41 teilnehmenden Studierendenwerke wurden Auszeichnungen im Sinne gastronomischer Sterne verliehen und die vegan-freundlichsten Mensen 2023 gekrönt.

„Wer vegane Gerichte wählt, kann auf einfache und gesunde Weise Tierleid verhindern und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt, die Menschheit und die eigene Gesundheit tun“, so Ilana Bollag, Fachreferentin für Klima und Ernährung bei PETA. „Ein pflanzenbasiertes Speisenangebot deckt die Ernährungsbedürfnisse und -wünsche vieler Menschen ab, die tierische Produkte ablehnen – sei dies aus ethischen, religiösen, umwelttechnischen oder gesundheitlichen Gründen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die deutschen Studierendenwerke auf die Nachfrage reagieren und ihr veganes Angebot kontinuierlich und kreativ erweitern.“

Eine gute Basis für tägliche vegane Gerichte: Zwei Sterne gehen nach Bielefeld

In der Mensa „Campus Bielefeld“ des Studierendenwerks Bielefeld wird leider noch immer nicht jeden Tag ein pflanzliches Gericht angeboten. Allerdings finden bereits interne Workshops zum Thema vegane Ernährung statt und eine Schulung ist für 2023 geplant. Sobald die Mensa „Campus Bielefeld“ täglich ein vielfältiges veganes Gericht anbietet, kann sie sich auf eine 3-Sterne-Auszeichnung freuen.

Bewertungskriterien

Die Beurteilungskriterien bezogen sich vorwiegend auf das tägliche Angebot an veganen Gerichten, die spezielle Schulung des Personals und das Angebot an Pflanzendrinks für den Kaffee. Auch das vegane Angebot an Vor- und Nachspeisen sowie Snacks ging in die Bewertung mit ein. Zudem wurde berücksichtigt, ob Aktionswochen oder -tage zum Thema vegane Ernährung veranstaltet werden. In die Beurteilung floss außerdem ein, ob ein Vegan-Tag angeboten oder regelmäßig für rein pflanzliche Gerichte geworben wird. Wie sich die jeweilige Mensa im Laufe der Jahre entwickelt hat, spielte ebenfalls eine Rolle.

Veganes Angebot nimmt stetig zu

Fast alle teilnehmenden Mensen haben täglich mindestens eine rein pflanzliche Speise im Angebot – meist sogar mehr. Bei einem Großteil gibt es auch vegane Vor- und Nachspeisen. Einige Studierendenwerke bieten Kochkurse und -wettbewerbe an, um den Studierenden die vegane Ernährung schmackhaft zu machen. Viele organisieren Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen, meist zum jährlichen Weltvegantag am 1. November oder zum Veganuary. Einige Mensen konnten sich im Vergleich zu 2019 einen Stern mehr holen. Es kamen aber auch Teilnehmer hinzu, die 2019 nicht dabei waren. Die Entwicklung zeigt, dass die vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum Schluss: Werden pflanzliche Gerichte in Hochschulmensen als Standardoption angeboten und Gerichte mit tierischen Produkten nur auf Nachfrage, wird die vegane Mahlzeit zu knapp 82 Prozent gewählt. [1] Insgesamt bieten die Studierendenwerke einfallsreiche vegane Gerichte an. Die konkreten Platzierungen sind wie folgt:

Fünf Sterne:

Mensa Pasteria TU Veggie 2.0 – die vegane Mensa des Studierendenwerks Berlin

Mensa „Rote Beete“ des Akademischen Förderungswerks Bochum

Vier Sterne:

Blattwerk – deine vegetarische Mensa des Studierendenwerks Hamburg

Mensa Bambus des Studierendenwerks Mainz

Drei Sterne:

Mensa Academica des Studierendenwerks Aachen

Mensa der Universität Augsburg des Studierendenwerks Augsburg

CAMPO Campusmensa Poppelsdorf des Studierendenwerks Bonn

Mensa Scheffelberg des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau

Alle Mensen des Studierendenwerks Darmstadt

Hauptmensa des Studierendenwerks Dortmund

Mensa Langemarckplatz des Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg

Hauptmensa Essen und Hauptmensa Duisburg des Studierendenwerks Essen-Duisburg

Mensa Eberswalde Stadtcampus des Studierendenwerks Frankfurt (Oder)

Mensa Rempartstraße des Studierendenwerks Freiburg

Mensa Otto-Behaghel-Straße des Studentenwerks Gießen

Mensa Neuwerk des Studentenwerks Halle

Alle Mensen des Studentenwerks Hannover

Mensa Heilbronn am Bildungscampus des Studierendenwerks Heidelberg

Hauptmensa 2 des Studierendenwerks Kaiserslautern

Zentralmensa des Studierendenwerks Kassel

Mensa Uni-Campus des Studierendenwerks Koblenz

Mensa am Medizincampus des Studentenwerks Leipzig

Mensa Erlenring des Studentenwerks Marburg

Mensa am Ring des Studierendenwerks Münster

Mensa Academica des Studierendenwerks Paderborn

Mensa Filmuniversität des Studentenwerks Potsdam

Mensa Uhlhornsweg des Studentenwerks Oldenburg

Mensa Campus Saarbrücken des Studierendenwerks Saarland

Mensa Lübeck des Studentenwerks Schleswig-Holstein

Mensa AR des Studierendenwerks Siegen

Mensa Musikschule des Studierendenwerks Stuttgart

Mensa Tarforst des Studierendenwerks Trier

Alle Mensen des Studierendenwerks Ulm

Zwei Sterne:

Mensa HTWG des Seezeit Studierendenwerks Bodensee

Mensa Campus Bielefeld des Studierendenwerks Bielefeld

Hauptmensa des Studierendenwerks Düsseldorf

Cafeteria Dasein des Studierendenwerks Frankfurt am Main

Mensa am Berthold-Beitz-Platz des Studierendenwerks Greifswald

Kantina Kreativa des Studentenwerks Ost Niedersachsen

Mensa Prinz Karl des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim

Mensa Landau des Studierendenwerks Vorderpfalz

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Bielefeld: Hunde attackieren Joggerin – PETA fordert Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen

Bild von 2843603 auf Pixabay

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Nachweis kann schwere Unfälle verhindern und ermöglicht Hunden ein tiergerechteres Leben

Bielefeld / Stuttgart. Verantwortungslose Hundehaltung: Einem Medienbericht zufolge bissen und verletzten zwei Hunde am vergangenen Samstag eine Joggerin in Bielefeld. Die 29-Jährige war gegen 15:00 Uhr auf dem Waldweg von Babenhausen Richtung Dornberg unterwegs, als ihr eine Frau mit zwei Hunden entgegen kam. Nur einer der beiden Hunde war mittels einer Schleppleine mit seiner Halterin verbunden, während sein Artgenosse frei herumlief. Die beiden kamen unvermittelt auf die Joggerin zu und attackierten sie. Die 29-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Als die Halterin aufholte, fragte sie nur: „Haben sie Sie erwischt?“. Anschließend verließ sie den Tatort ohne ihre Personalien zu hinterlassen. Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation PETA umgehend die Einführung eines Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen. Zudem ermittelt die Polizei zu dem Fall und nimmt unter 0521-5450 Hinweise zum Halter entgegen. Die Hundehalterin wird als 60 bis 65 Jahre alt, circa 1,70 Meter groß, schlank und mit kurzen grauen Haaren beschrieben.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier. Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist.“

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, sachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend [1]. Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle [2]. Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen. Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spricht sich mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter und Halterinnen aus [3]. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben.

Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Niedersächsisches Gesetz über das Halten von Hunden (NHundG) (2011): http://www.voris.niedersachsen.de/jportal/portal/t/pgy/page/bsvorisprod.psml/action/portlets.jw.MainAction?p1=0&eventSubmit_doNavigate=searchInSubtreeTOC&showdoccase=1&doc.hl=0&doc.id=jlr-HundHaltGND2011rahmen&doc.part=R&toc.poskey=#focuspoint.

[2] Hannoversche Allgemeine (2016): Sachkunde-Nachweis. Hundeführerschein weiterhin umstritten. Online abrufbar unter: http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Hundefuehrerschein-in-Niedersachsen-auch-nach-drei-Jahren-noch-umstritten.

[3] YouGov (2016): Hundekot: Fast alle Deutschen sehen Halter in der Pflicht. Online abrufbar unter: https://yougov.de/news/2016/08/13/hundekot-fast-alle-deutschen-sehen-halter-der-pfli/.

Weitere Informationen:

PETA.de/Hundefuehrerschein

„Rassenwahn“ in Bielefeld“

PETA übt scharfe Kritik an „Internationaler Katzen-Ausstellung“

Bielefeld/Stuttgart. Rassenwahn: Falsch bei Menschen, falsch bei Tieren! PETA übt scharfe Kritik an der am 9. und 10. Oktober in Bielefeld in der KuKshalle stattfindenden „Internationalen Katzen-Ausstellung“ des Bunds der Katzenzüchter NRW. Veranstaltungen wie die „Internationale Katzen-Ausstellung“ verleiten Menschen dazu, gezüchtete Tiere zu kaufen, während allein in deutschen Tierheimen Tausende Samtpfoten auf ein neues Zuhause warten. Die Tierrechtsorganisation betont, dass Katzen sensible Lebewesen sind, die als Familienmitglieder gesehen werden sollten und nicht zu Ausstellungsobjekten degradiert werden dürfen.

„Zuchtverbände, die Katzen beliebig nach Form und Farbe ‚zusammenbauen‘, nehmen billigend in Kauf, dass viele der Tiere ihr Leben lang leiden und oftmals schwer krank sind“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA.

Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen und verschärft die Situation in Tierheimen

Wenn das äußere Erscheinungsbild der Tiere im Vordergrund steht, leiden zahlreiche sogenannte Rassekatzen mitunter lebenslang an gesundheitlichen Problemen. So ist beispielsweise die Sphinx-Katze, auch Nacktkatze genannt, durch ihre fehlenden Tasthaare nicht in der Lage, sich ausreichend zu orientieren oder mit Artgenossen zu kommunizieren. Weitere Leidtragende sind Perserkatzen, die durch ihre flache Nase und ihre extreme Kurzköpfigkeit oftmals an schlimmen Atembeschwerden und Problemen mit dem Tränennasenkanal leiden.
PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten leben bereits rund 14,7 Millionen Katzen [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 300.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

Rassenwahn – falsch bei Menschen, falsch bei Katzen. / © PETA Deutschland e.V.

Rassenwahn – falsch bei Menschen, falsch bei Katzen. / © PETA Deutschland e.V.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Füchse in permanenter Todesangst

PETA stellt Strafanzeige gegen verantwortliche Betreiber der Schliefenanlage in Halle

Halle/Stuttgart. Nach Anklageerhebung gegen Betreiber der Schliefenanlage in Lemgo, hat PETA nun auch die Verantwortlichen der Schliefenanlage in Halle angezeigt. Grund sind Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Die Tierrrechtsorganisation fordert eine Schließung der Anlage sowie die Beschlagnahmung der eingesperrten Füchse. Wie in den rund 100 anderen Schliefenanlagen in Deutschland [1] werden Füchse dort immer wieder aufs Neue in unterirdische Tunnel getrieben. Dort versetzen Hunde, die für die Baujagd „scharfgemacht“ werden sollen, sie in Todesangst. Dabei stellt es das Tierschutzgesetz unter Strafe, einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende Leiden zuzufügen. PETA hat neben der Anlage in Halle weitere 19 Betreiber im ganzen Bundesgebiet angezeigt, um auf die massiven und andauernden Qualen der Füchse in Schliefenanlagen aufmerksam zu machen. Die Betriebe verstoßen nach Auffassung der Organisation grundsätzlich gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes sowie die einschlägigen Strafrechts- und Ordnungswidrigkeits-Regelungen. Ein Verbot der Tunnelsysteme ist überfällig: In angrenzenden Käfigen werden dort Füchse gefangen gehalten, um Hunde für die Baujagd abzurichten.

„Füchse haben wie Menschen und alle anderen Tiere ein Leben in Freiheit verdient, statt eingesperrt und zur Jagdhundeausbildung missbraucht zu werden. Schliefenanlagen sind an Tierschutzwidrigkeit und Grausamkeit kaum zu überbieten. Es ist bezeichnend für Jäger und ihr blutrünstiges Hobby, dass sie ohne Mitgefühl Dutzende Füchse dauernder Todesangst aussetzen“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Schliefenanlagen müssen sofort verboten werden. Mit der Anzeige wollen wir die Grausamkeiten, die sonst im Verborgenen stattfinden, ans Licht der Öffentlichkeit bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.“

Schliefenanlagen sind trotz ihrer klar tierquälerischen Ausrichtung bislang in Deutschland noch nicht verboten, genau wie Baujagden. Füchse sind in den Anlagen permanent in einem Zustand der Todesangst, denn immer wieder hetzen Jäger Hunde in das Tunnelsystem, das den Fuchsbau simulieren soll. Zwar wird der Fuchs in einen durch Gitter von den Hunden getrennten Kessel gesetzt, um dort aufgespürt zu werden, doch lebt er in einem „Zuhause“, in dem er ständig um sein Leben fürchten muss. Generell bedeutet es für ein Wildtier wie den Fuchs erheblichen Stress, in Gefangenschaft zu leben und immer wieder in Kontakt mit Menschen und Hunden zu kommen. Dabei ist nicht nur das „Training“ für die Baujagd, sondern die Jagd an sich so grausam wie unnötig.

Fuchsjagd ist kontraproduktiv und grausam

Jäger stellen Füchsen mit Fallen, Gewehren und der Baujagd nach. Häufig flüchten angeschossene Tiere mit offenen Wunden oder sterben qualvoll und langsam in den Fallen. Im vergangenen Jagdjahr wurden allein in Nordrhein-Westfalen über 49.000 Füchse durch Jäger getötet, bundesweit fast eine halbe Million Tiere. Füchse dienen Jägern hauptsächlich als lebende Zielscheiben, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für ihre massenhafte Bejagung. [2, 3] Zudem hat die Jagd auf Füchse keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Aufgrund der Faktenlage ist die Fuchsjagd in Luxemburg bereits seit April 2015 verboten. Ein solches Verbot ist in Deutschland überfällig – daher hat PETA eine entsprechende Petition ins Leben gerufen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Literatur:

[1] Wildtierschutz Deutschland: Tierquälerische Ausbildung an lebenden Füchsen – Gerichtstermin Lemgo-Voßheide kurzfristig abgesagt. Online abrufbar unter: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/schliefanlage-Lemgo. (17.09.2021).

[2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York.

[3] Baker, P. & Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? Springer-Verlag 2005.

Taubenbabys in Delbrück-Sudhagen getötet: PETA erstattet Strafanzeige

Delbrück / Stuttgart. Ein Whistleblower informierte PETA Anfang April darüber, dass ein Mann in Delbrück-Sudhagen ein Taubennest von seiner Markise entfernte und in einem nahegelegenen Gebüsch entsorgte. Nachbarn fanden die beiden darin befindlichen Küken kurz danach tot dort auf – sie waren vermutlich ohne den wärmenden Schutz ihrer Eltern erfroren. Die Zeugen zeigten den Täter bei der Delbrücker Polizei an (Aktenzeichen: 210409-1504-029543) und die Tierrechtsorganisation erstattete vergangene Woche Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Paderborn.

„Es ist unverständlich, wie man so herzlos sein kann, denn es hätte zahlreiche tierfreundliche Möglichkeiten gegeben – der Täter hat den Tod der beiden Vogelbabys unserer Ansicht nach wissentlich in Kauf genommen. Dies ist ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und wir fordern, den Mann zur Rechenschaft zu ziehen“, so PETAs Fachreferentin Lisa Kainz.

Der Organisation wurde ein Foto zugespielt, das zeigt, dass die beiden Küken nach dem Entfernen des Nests gegen 11 Uhr am Vormittag noch lebten – der Augenzeuge, der das Gelege fand, wusste sich jedoch zunächst nicht zu helfen. Als ein weiterer Zeuge etwa 16 Uhr noch einmal nach den Tierkindern sah, waren sie bereits tot. Die Elternvögel saßen laut den Nachbarn den ganzen Tag auf der Dachrinne und wirkten sehr durcheinander. PETA fordert nun eine empfindliche Strafe für den Täter. Zudem mahnt die Tierrechtsorganisation, dass dringend Taubenschläge in Städten errichtet und der sogenannte Brieftaubensport verboten werden müssen – denn dadurch wird die Lage der Vögel in deutschen Städten weiter verschlimmert.

Leid sogenannter Stadttauben ist menschengemacht – Hintergrundinformationen

Tauben haben einen ausgeprägten Familiensinn und sind überaus standorttreu. Wenn sie einen Partner gefunden und ein gemeinsames Nest gebaut haben, bleiben sie dort und ziehen gemeinsam den Nachwuchs groß. Genau diese Eigenschaft nutzen Menschen im „Brieftaubensport“ aus. Daher stammen auch viele der „Stadttauben“: Denn über die Hälfte der Vögel findet den Heimweg nach einem Wettflug nicht mehr und landet in den Städten.

PETA weist darauf hin, dass aus gesundheitlicher Sicht keine Notwendigkeit besteht, Tauben aus Städten zu vertreiben. Für den Menschen sind die meisten Erreger der Tiere unbedenklich; sie sind in der Regel vogel- oder taubenspezifisch und daher kein gesundheitliches Risiko für den Menschen. [1] „Vergrämungsmaßnahmen sind sinnlos, wenn Tauben im Gegenzug keine alternativen Brut- oder Niststätten angeboten werden, da sie standorttreu sind“, erklärt Kainz. Anstelle weiterer Vergrämungsmethoden wäre es zielführender, wenn Städte ausreichend große, betreute Taubenschläge nach dem Augsburger Modell einrichten und die Tiere artgerecht füttern würden, da Tauben sich gerne an solche Orte binden. [2] Wer Hilfe beim Umgang mit brütenden Vögeln oder Stadttauben allgemein braucht, kann sich beispielsweise an Naturschutzverbände oder bestenfalls an Stadttaubenprojekte wenden, die es in nahezu jeder größeren Stadt gibt.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

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Verstümmelte Hunde illegal gekauft: Strafermittlungsverfahren gegen Täterin nach PETA-Anzeige eingeleitet

Bielefeld / Stuttgart.  Illegaler Handel mit verstümmelten Hunden: Von einem Whistleblower wurde PETA über eine Frau informiert, die Dobermänner mit kupierten Ohren kauft. Der Kauf von Hunden mit schmerzhaft amputierten Körperteilen verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist daher in Deutschland verboten. PETA liegt ein interner Chatverlauf der Kaufgespräche der Frau vor. Die Tierrechtsorganisation hat auf dieser Grundlage Ende letzten Jahres Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld erstattet, in deren Zuständigkeitsbereich sich die Händlerin mutmaßlich aufhält. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein offizielles Strafermittlungsverfahren eingeleitet. Von den Anklagevertretern erwartet PETA jetzt, dass sie die Identität der Verkäuferin ermitteln und die Frau danachkonsequent bestrafen. Außerdem fordert die Tierrechtsorganisation, ein langjähriges Tierhalte- und Tierbetreuungsverbot gegen die Täterin zu verhängen.

„Der Hundehandel in Deutschland grassiert – auch und vor allem mit Dobermann-Welpen, deren Ohren und Ruten kupiert worden sind“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „PETA ist wiederholt gegen solche Händler vorgegangen. Obwohl die Täter wissen, dass es verboten ist, verfolgen sie ihr grausames Geschäftsmodell dreist weiter, in der Hoffnung, nicht erwischt zu werden.“

Hintergrundinformationen

Tieren Körperteile zu amputieren, ist in Deutschland nach Paragraf 6 des Tierschutzgesetzes verboten und nur in Einzelfällen wie medizinischen Eingriffen zulässig. Aufgrund einer Gesetzeslücke ist es jedoch immer noch erlaubt, kupierte Hunde zu importieren; viele Menschen bringen die Vierbeiner ins nahegelegene Ausland und lassen die leidvolle Prozedur dort durchführen. Schwerwiegende Komplikationen, Schmerzen sowie psychische Beeinträchtigungen der Tiere nehmen sie dabei billigend in Kauf. Die Ohren werden den Welpen im Alter von acht bis zwölf Wochen, die Ruten bereits wenige Tage nach der Geburt abgeschnitten. Dieser schmerzhafte Eingriff hemmt die Tiere nicht nur in ihrer gesunden Sozialisierung, sondern kann zudem zu nachhaltigen Verhaltensstörungen führen.

Der Verkauf von Dobermann-Welpen mit kupierten Ohren und Ruten greift trotzdem immer weiter um sich: Aller Illegalität zum Trotz wird breitflächig mit den Tieren gehandelt, denn die Hunde erzielen hohe Verkaufspreise.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/Hundewelpen-gerettet/

PETA.de/Presse/Wienrode-PETA-deckt-illegalen-Handel-mit-verstuemmelten-Hunden-auf/

PETA.de/Kupieren

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Zehnjährige nach Beißvorfall in Bielefeld schwer verletzt

Zehnjährige nach Beißvorfall in Bielefeld schwer verletzt: Polizei sucht Hund und Halterin – PETA fordert Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen

Nachweis kann schwere Unfälle verhindern und ermöglicht Hunden ein tiergerechteres Leben

Bielefeld / Stuttgart. Verantwortungslose Hundehaltung: Gestern griff ein unangeleinter Hund – mutmaßlich ein Staffordshire Terrier – auf einem Spielplatz in Bielefeld ein Mädchen an. Die Zehnjährige spielte einem Medienbericht zufolge auf einem Klettergerüst, als der Hund sie zwei Mal in das rechte Bein biss und so schwer verletzte, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Die Hundehalterin soll sich dem Bericht zufolge nach dem Vorfall mit ihrer Begleitung entfernt haben und wird nun polizeilich gesucht. PETA weist darauf hin, dass Vorkommnisse wie diese kein Einzelfall sind: Erst am Sonntag wurde eine Vierjährige in Solingen von einem Hund ins Gesicht gebissen. Angesichts dieser Vorfälle fordert die Tierrechtsorganisation nun erneut umgehend die Einführung eines Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Dass der Hund in die Nähe des Mädchens gelangen und sie so schwer verletzen konnte, war verantwortungslos“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Viele Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier. Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist.“

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend [1]. Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle [2]. Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen. Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spricht sich mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter aus [3]. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben. 

Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

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Illegale Tötung von Pekingenten in Rietberger Mastbetrieb: PETA erstattet Strafanzeige

Rietberg / Stuttgart. Gravierende Verstöße gegen Tierschutzgesetz aufgedeckt: PETA wurde Bildmaterial zugespielt, das tierschutzwidrige Zustände in einem Rietberger Entenmastbetrieb zeigt. Auf dem Videomaterial ist zu sehen, wie ein Mitarbeiter Pekingenten bei vollem Bewusstsein gegen Wände schleudert und mit einer Mistgabel erschlägt. Dieser sowie ein weiterer Mitarbeiter treten außerdem gegen kranke Enten, um sie zum Laufen zu bewegen. Das zugespielte Bildmaterial, das am 14.03.2020 exklusiv auch bei VOX in der Fernsehsendung „hundkatzemaus“ zu sehen war, zeigt noch weitere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sowie gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung: unbehandelte kranke Tiere, fehlende Krankenbuchten und tote Enten, die zu lange zwischen den Lebenden lagen. PETA erstattete daher Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen den Betrieb in Rietberg. Auch das Veterinäramt des Kreises Gütersloh wurde informiert.

Foto: Die Ermittler fanden tote und unbehandelte kranke Enten in der Mastanlage. / © PETA Deutschland e.V.

Foto: Die Ermittler fanden tote und unbehandelte kranke Enten in der Mastanlage. / © PETA Deutschland e.V.

„Die Brutalität, mit der die Mitarbeiter in dieser Mastanlage die Pekingenten behandeln, ist nicht nur grausam, sondern erfüllt auch mehrere Straftatbestände“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA. „Das Gesetz schreibt vor, dass kranke Tiere, deren Behandlung für den Betrieb unwirtschaftlich wäre, auch bei sogenannten Nottötungen zuerst betäubt werden müssen. Immer wieder decken Tierschützer derartige Verstöße in Mastbetrieben und Zuchtstätten auf. Nicht rentable Tiere werden als Verluste knallhart einkalkuliert. Das einzelne Tierleben zählt in der Tierindustrie nichts. Die fühlenden Lebewesen sind hier bloße Produktionseinheiten. Solche Vorgehensweisen sind üblich in der Massentierhaltung von sogenannten Nutztieren.“

Wie Puten und Hühner werden auch Enten in der Fleischindustrie dahingehend gezüchtet, in kürzester Zeit möglichst viel Brustfleisch anzusetzen. Ihre Muskeln und ihr Skelett kommen bei diesem Turbowachstum jedoch nicht mit. Viele Tiere fallen auf den Rücken und kommen aus eigener Kraft nicht mehr hoch. Sie verdursten oft qualvoll. In besagtem Betrieb in Rietberg traten die Mitarbeiter Rückenlieger so lange mit dem Fuß, bis manche Tiere wieder auf die Beine kamen und panisch weghumpelten.

Foto: © PETA Deutschland e.V.

Foto: © PETA Deutschland e.V.

Ein großes Problem in der Entenmast ist, dass es keine gesetzlich geregelten Haltungsvorschriften für die Tiere gibt. Für Pekingenten gelten das Tierschutzgesetz sowie die allgemeinen Bestimmungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung. Darin wird auf die ureigensten Bedürfnisse der Wasservögel allerdings nicht eingegangen. So gibt es beispielsweise nur Empfehlungen und freiwillige Vereinbarungen der Mäster, den Enten Wasser zur Verfügung zu stellen. In der Regel kommt in den Mastbetrieben das einzige Wasser jedoch nur tröpfchenweise aus Nippeltränken. So können die Tiere weder ihr Gefieder putzen noch ihr Sozialverhalten auf dem Wasser ausleben. Viele Mastenten haben ein völlig verdrecktes Gefieder und werden anfällig für Krankheiten.

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Zwei Sterne für die Mensa X an der Universität Bielefeld:

PETA zeichnet die vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands aus – Trend ging 2019 zu immer mehr rein pflanzlichen Angeboten

Bielefeld / Stuttgart. Rund 80 Prozent aller Studierenden in Deutschland werden täglich in den 57 Studierendenwerken versorgt. Da vegane Mahlzeiten vermehrt feste Bestandteile der Ernährung junger Menschen sind, wächst ein solches Angebot in den Mensen und Cafeterien der Universitäten stetig. Bereits im sechsten Jahr in Folge hat PETA bundesweit diese Einrichtungen mit ihren über 900 Mensen und Cafeterien zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Veganismus befragt. Basierend auf den Antworten der 36 teilnehmenden Studierendenwerke wurden Auszeichnungen im Sinne gastronomischer Sterne verliehen und die vegan-freundlichsten Mensen 2019 gekrönt. „In unserer Gesellschaft verändert sich etwas: Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile rein pflanzlicher Gerichte – sei es für die Tiere, die Umwelt oder die eigene Gesundheit. Dies führt natürlich auch an Mensen zu einer immer höheren Nachfrage nach veganen Speisen“, so Ilana Bollag, Fachreferentin für Ernährung und Umwelt bei PETA. „Es freut uns sehr, dass die deutschen Studierendenwerke auf diese Nachfrage reagieren und ihr rein pflanzliches Angebot stetig erweitern.“

Zwei Sterne gehen nach Bielefeld: Im Studierendenwerk Bielefeld wird in der Mensa X die tägliche rein pflanzliche Hauptkomponente nur durch Eintöpfe gedeckt. Jedoch gibt es jeden Donnerstag ein veganes Menü – und ein zweiter Wochentag soll diesbezüglich bald eingeführt werden. Das Personal wird zudem zum Thema Veganismus geschult und Aktionstage werden dazu auch seit 2017 veranstaltet.

Bewertungskriterien für die vegan-freundlichsten Mensen 2019: Die Beurteilungskriterien für das Ranking der vegan-freundlichsten Mensen 2019 fokussierten sich hauptsächlich auf das tägliche Angebot an veganen Gerichten, die spezielle Schulung des Personals, das Angebot an Pflanzenmilch für den Kaffee, Aktionen zum Thema pflanzliche Ernährung sowie auch das Gesamtkonzept einer Mensa und deren Entwicklung über die Jahre. Viele von ihnen machen auf kreative Weise Werbung für das vegane Angebot und organisieren auch Aktionswochen zu dieser Thematik.

Veganes Angebot nimmt stetig zu – erstmals Fünf-Sterne-Bewertungen und keine Ein-Stern-Bewertung: Alle teilnehmenden Mensen bieten täglich mindestens eine vegane Speise an – meist sogar mehr. Einige konnten sich dieses Jahr einen weiteren Stern mehr im Vergleich zum Vorjahr holen, wie beispielsweise das Studentenwerk Gießen mit der Mensa Otto-Behaghel-Straße, das Studentenwerk Halle mit der Harzmensa und das Studentenwerk Potsdam mit der Mensa am Neuen Palais. Zudem wurden das erste Mal in der sechsjährigen Geschichte des Rankings Fünf-Sterne-Auszeichnungen an die Mensa TU Veggie 2.0 – Die tiefgrüne Mensa des studierendenWERKs Berlin und die Mensa St. Paul des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg verliehen. Sie waren vergangenes Jahr noch komplett vegetarisch und setzen jetzt auf eine rein vegane Verpflegung, was sie zu den klaren Siegern 2019 macht. Eine Vier-Sterne-Auszeichnung gab es dieses Jahr nicht.

Die meisten Mensen schnitten mit einer guten Bewertung von drei Sternen ab. Konkret betrifft dies die folgenden Studierendenwerke: Augsburg, Dortmund, Duisburg, Heidelberg, Karlsruhe, Kassel, Koblenz, Paderborn, Würzburg, Aachen, Bochum, Bonn, Bremen, Darmstadt, Freiburg im Breisgau, Gießen, Halle, Hamburg, Hannover, Mainz, Marburg, München, Münster, Niederbayern/Oberpfalz, Oldenburg, Ost-Niedersachsen, Potsdam, Schleswig-Holstein, Siegen und Tübingen-Hohenheim. Zwei Sterne erhielten die Studentenwerke in Bielefeld, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Saarbrücken. Einen Stern erhielt dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge keiner der Teilnehmer. Insgesamt bieten die Studierendenwerke einfallsreiche Gerichte und Nachspeisen wie Soja-Gyros mit veganem Tsatsiki und Couscous, Kürbisburger mit Cashew-Aioli und Grießflammerl mit Sauerkirschen – Tendenz steigend.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

Weitere Informationen:
PETA.de/Mensa-2019

PETA.de/Mensa-2018
PETA.de/Mensa-2017
PETAZWEI.de/Projekt-vegane-Mensa

2000 Schweine sterben bei Stallbrand in Rahden

PETA erstattet Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld

Rahden, Bielefeld, Stuttgart. Kein Entkommen: Vergangenen Mittwoch sind in Rahden etwa 2000 Schweine bei einem Stallbrand ums Leben gekommen. Die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Angesichts der unzureichenden Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweine qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. Die Tierschutzorganisation dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrmitarbeitern und allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben. „Jedes Tier, das bei einem Stallbrand stirbt, wird grob fahrlässig getötet“, so Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen. Außerdem: Wenn tausende Tiere in einem Stall eingesperrt sind, ist es schlicht unmöglich, Soforthilfe zu leisten. Dieses Risiko ist den Betreibern bewusst.“

PETA kritisierte in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden in der Praxis meist selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die die Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies auch beim aktuellen Einsatz der Fall war.

Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Verbrennen oder ersticken sie bei einem Stallbrand, wird ausschließlich der entstandene Sachschaden berechnet. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt.

PETA Deutschland e. V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland und fordert eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel. Bislang werden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht sollten jedoch pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und vegane Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierschutzorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

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Bielefeld: Mutmaßlicher Tierquäler verletzt Pferde

Tierrechtsorganisation fordert bundesweites Register für „Pferderipper“-Fälle 

Bielefeld / Stuttgart, 23. Januar 2019 – Fahndung nach „Pferderipper“: Am 14. Januar entdeckte eine Pferdehalterin einen frischen, fünf Zentimeter langen Schnitt in der Schulter ihrer Stute, die auf einer Weide an der Holtkampstraße in Bielefeld-Brackwede stand. Ein Unbekannter hatte dem Tier offenbar zwischen 9 und 16 Uhr ein Messer 15Zentimeter tief unter die Haut geschoben. Eine Tierärztin schloss eine Weideverletzung aus. Die Polizei ermittelt und nimmt unter der Telefonnummer 0521-5450 Hinweise entgegen.

PETA setzt Belohnung aus

Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.

Beispielfoto: Die Tat eines „Pferderippers“ in Thüringen. / © PETA Deutschland e.V.

„Bundesweit gibt es immer wieder Übergriffe auf Pferde“, sagt Judith Pein im Namen der Tierrechtsorganisation. „PETA fordert daher ein behördliches Register, in dem Anschläge auf diese Vierbeiner und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. So könnten mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden. Behörden könnten effektiver überregional zusammenarbeiten. Pferdehalter würden über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um ihre Vierbeiner besser vor Angriffen schützen zu können. Die Überführung sadistischer Täter ist umso wichtiger, da sich Tierquäler unter Umständen später auch an Menschen vergehen.“

PETA registriert seit 2013 bundesweit Taten von „Pferderippern“ und stellt diese Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung. Bereits Ende September vergangenen Jahres verletzte ein Tierquäler ein Pferd mit einem Messer an der Friedrichsdorfer Straße in Bielefeld. Im Juni, Juli und August 2018 wurden Stuten in Lippe-Billinghausen, Warendorf-Freckenhorst und Vohren von Unbekannten verletzt.

Die Tierrechtsorganisation setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen. Mit Erfolg: PETA zahlte vergangenes Jahr eine Belohnung von 1000 Euro an drei Pferdehalterinnen in Lorsch aus. Ihre Hinweise hatten einen Tierquäler, der im April 2016 eine Stute mit einem Dildo malträtierte, überführt. Auch zwei Frauen aus Dortmund haben bereits PETAs Belohnung erhalten, da sie im Februar 2017 einen Mann überführten, der mehrfach ihr Pony misshandelt hatte 

Vorsichtsmaßnahmen – Tipps für Pferdehalter

Die Tierrechtsorganisation rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten – sofern möglich – nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

PETA warnt, dass insbesondere Taten, die von sogenannten „Pferderippern“ begangen werden, als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. Zahlreiche Mörder vergingen sich zunächst an Tieren, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. So ließ der als „Rhein-Ruhr-Ripper“ bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere.

Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.

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Zirkus Charles Knie: PETA kritisiert Stresstournee für Tiere

PETA appelliert an Kommunalpolitiker, Wildtiere nicht mehr zuzulassen

Bielefeld. Zirkus Charles Knie gastiert seit Freitag mit zahlreichen Wildtieren wie Zebras, Löwen und Tigern in Bielefeld. PETA wirft dem Zirkus vor, die Tiere einer regelrechten „Stresstournee“ auszusetzen. Bei der aktuellen Tour verbringt Zirkus Charles Knie im Schnitt lediglich vier Tage an einem Ort – mit nur einem Tag Pause zwischen den Gastspielen. Bielefeld hatte bereits 2016 ein Wildtierverbot auf kommunalen Flächen beschlossen, das das Verwaltungsgericht Minden jedoch im Jahr darauf kippte. PETA appelliert nun an die Stadtvertretung, in einem neuen Anlauf ein rechtssicheres Verbot auf den Weg zu bringen, in dem vor allem die Abwehr von Gefahren durch gefährliche Großwildtiere im Vordergrund steht. Dafür stellt die Tierrechtsorganisation auf ihrer Website einen Musterantrag zur Verfügung.

„Zirkusse mit Wildtieren sind in Städten wie Bielefeld zunehmend unerwünscht – immer häufiger müssen sich Zirkusunternehmen einklagen, um überhaupt noch auftreten zu können“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir hoffen, dass die Kommunalpolitiker weiterhin mutig sind und nun einen auf die Gefahrenabwehr begründeten Beschluss initiieren.“

PETA beruft sich hinsichtlich der insgesamt uneinheitlichen Rechtsprechung verschiedener deutscher Gerichte auf ein Gutachten aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR), wonach kommunale Wildtierverbote auch weiterhin zulässig sind, sofern gefährliche Tiere wie Tiger oder Löwen involviert sind. Jährlich mehrere Dutzend Ausbrüche von Tieren im Zirkus, die teilweise zu Todesfällen oder Verletzten führten, bestätigen die Notwendigkeit einer weitergehenden Regelung.

Bei Dompteur Alexander Lacey müssen Raubkatzen unnatürliche Zirkusnummern aufführen. / © PETA Deutschland e.V.

Bei Dompteur Alexander Lacey müssen Raubkatzen unnatürliche Zirkusnummern aufführen. / © PETA Deutschland e.V.

Raubtierdompteur Alexander Lacey trat vor Jahren bei Zirkus Charles Knie auf und wechselte 2011 zu Ringling Bros. and Barnum & Bailey in den USA. Nachdem der US-Zirkus im Mai 2017 seine letzte Show aufführte, ist Lacey nun mit seiner Raubtierdressur wieder bei Zirkus Charles. PETA weist nachdrücklich auf die Gefahren hin: Erst im vergangenen Jahr entkam einer der Tiger während eines Transports in den USA, streifte durch bewohnte Siedlungen und wurde schließlich von der Polizei erschossen. Im Frühjahr 2018 wurde Lacey während der Show in Stendal von einer Löwin angegriffen und so schwer verletzt, dass er mehrere Tage im Krankenhaus verbringen musste.

Die ungewöhnlich hohe Frequenz an Ortswechseln und die damit einhergehenden langen Standzeiten auf Transportern zeigen, wie rücksichtslos der Zirkusbetrieb mit den rund 100 Tieren umgeht. Im Juni 2015 wurde der seinerzeit vom Zirkus Charles Knie beschäftigte Elefantentrainer Errani wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechtskräftig zu einer Geldbuße verurteilt, weil die Elefanten beim Wechsel der Gastspielorte wiederholt bis zu 18 Stunden auf dem Lkw bleiben mussten [1]. Nach Auffassung der Tierrechtsorganisation leiden nicht nur die Wildtiere erheblich unter dieser Tortur.

Wildtiere haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, die in einem reisenden Zirkus nicht erfüllt werden können. Die geselligen Steppenzebras etwa leben in offenen afrikanischen Graslandschaften in Gruppen von bis zu 20 Tieren; bei Zirkus Charles Knie werden sie an vielen Gastspielorten auf asphaltiertem Boden gehalten. Das natürliche Revier von Tigern umfasst in den dichten Wäldern Asiens mehrere hundert Quadratkilometer; sie haben einen enormen Bewegungsdrang und verfügen über hohe kognitive Fähigkeiten. Laut Artenschutzorganisationen leben heute nur noch etwa 3.200 der vom Aussterben bedrohten Tiere in freier Wildbahn.

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bereits 99 Städte und Kommunalvertretungen haben ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. Einer repräsentativen forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. Bezüglich exotischer Wildtierarten spricht sich auch die Bundestierärztekammer für ein Verbot aus.

[1] AG Darmstadt: Aktenzeichen 233 OWi 8200 Js 40305/13.

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Nachholbedarf in Bielefeld: PETA zeichnet vegan-freundlichste Mensen 2017 aus

Angebot für Studierende immer besser

Bielefeld / Stuttgart, 12. Oktober 2017 – Maultaschen mit Spinat-Lauchzwiebel-Füllung auf Zwiebel-Champignon-Schmelze, Pastinaken-Steckrüben-Rösti auf Gemüse-Kartoffel-Cassoulet, Lasagne von Berglinsen mit Tomatensoße: Studierende können in deutschen Hochschulmensen immer besser vegan schlemmen. Das hat eine Umfrage von PETA in Kooperation mit dem Deutschen Studentenwerk unter allen 58 Studierendenwerken ergeben. 43 von ihnen nahmen schlussendlich an der Befragung teil. Die vierte Auflage des Vegan-Rankings der Universitätsgastronomie hielt einige Überraschungen bereit, so dass die Tierrechtsorganisation das Bewertungsspektrum erweitert hat: In acht Mensen können sich Studierende derart gut tierleidfrei ernähren, dass dafür vier Sterne verliehen wurden. Daneben schafften es 24 Mensen mit drei „Vegan-Sternen“ in die Topriege. Acht Hochschulkantinen erhielten zwei Sterne, Nachholbedarf besteht bei fünf Verpflegungseinrichtungen, die jeweils noch einen Stern bekamen – darunter auch die Mensa X in Bielefeld.

Die Mensa Gebäude X auf dem Campus Bielefeld ist erstmals bei PETAs Mensa-Ranking dabei und bietet Pflanzendrinks und Aktionswochen für Veganer an. Leider fehlt es an einem täglichen Gericht. Donnerstags gibt es immer ein veganes Menü und die Eintöpfe sind vorwiegend vegan; auch können häufiger vegane Komponenten zu einem Gericht zusammengestellt werden. Der zweite Stern ist zum Greifen nahe, wenn die Auswahl an veganen Optionen ausgebaut wird.

Besonders intensiv beschäftigen sich die Mensen in Augsburg, Berlin (Mensa FU Veggie N°1), Essen/Duisburg, Erlangen/Nürnberg Heidelberg und Koblenz mit veganer Ernährung. Dort gibt es täglich mehrere pflanzliche Gerichte zur Auswahl, Themenkochkurse, kostenfreie Ernährungsseminare, vegane Kochbücher zum Ausleihen, Vorträge und Aktionswochen. Dafür gab es vier Sterne und das Prädikat „Herausragend“ im Mensa-Ranking 2017.

Mit drei Sternen im Mensa-Ranking 2017 wurden ausgezeichnet: Bochum, Bonn, Bremen, Chemnitz, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Freiburg, Hamburg, Karlsruhe, Kassel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mainz, München, Oldenburg, Osnabrück, Ost-Niedersachen/Braunschweig, Schleswig-Holstein/Kiel, Trier, Tübingen, Würzburg. Zwei Sterne erhielten Frankfurt am Main, Göttingen, Halle, Hannover, Paderborn, Potsdam, Saarbrücken und Ulm. Auf den letzten Plätzen wurden, neben Bielefeld, die Mensen der Studierendenwerke Aachen, Niederbayern/Oberpfalz, Siegen und Stuttgart mit je einem Stern bedacht.

Insgesamt ist die Palette an veganen Gerichten kreativ und ausgewogen. Viele Studierendenwerke setzen auf spezielle Schulungen und bilden ihre Mensamitarbeiter fort. Mancherorts können Veganer sogar Milchalternativen am Kaffeeautomaten bekommen. An einer Hochschule lassen sich online vegane Burger zusammenstellen, die wenige Minuten später frisch zubereitet abgeholt werden können.

„Ethik und Umweltbewusstsein haben sich einen festen Platz in den deutschen Hochschulmensen erobert“, so René Schärling, Fachreferent für Ernährung bei PETA. „Studierende wählen gezielt gesunde, klima- und tierfreundliche pflanzliche Gerichte und die Studierendenwerke nehmen diese Wünsche ernst. Wir freuen uns über diese Entwicklung!“

„Vegane Gerichte auch unter Großküchen-Bedingungen zuzubereiten, ist eine Stärke der Studentenwerke“, erklärt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), in welchem die 58 Studenten- und Studierendenwerke zusammengeschlossen sind. „Die Hochschulgastronomie der Studentenwerke, zu der mehr als 400 Mensen bundesweit gehören, ist hervorragend eingestellt auf die unterschiedlichen Ernährungsweisen und Erwartungen der Studierenden. In der Mensa werden alle glücklich, auch Veganerinnen und Veganer.“

Die Mensen wurden nach verschiedenen Aspekten bewertet. Berücksichtigt wurden neben dem Umfang des veganen Angebots auch Details wie die Bereitstellung von Pflanzendrinks für den Kaffee oder spezielle Mitarbeiterschulungen. Das Augenmerk lag zudem auf Aktionstagen, regelmäßiger Werbung für vegane Gerichte und weiterführendem Engagement für eine vegane Ernährung, da dies die Nachfrage nach veganen Gerichten erfahrungsgemäß steigert. PETA möchte alle Mensen und Kantinen dazu anregen, ihr Angebot an veganen Speisen weiter auszubauen und dies gegenüber den Studierenden und Gästen auf vielfältigen Wegen kreativ zu kommunizieren.

Die Tierrechtsorganisation vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, gegessen zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm von PETA gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

Bild: ©PETA

Peta: Paderborn soll Städtepartnerschaft mit Pamplona kündigen

Wegen Stierkämpfen: PETA fordert Paderborn auf, Städtepartnerschaft mit Pamplona zu kündigen – Bürgermeister Dreier soll sich für ein Ende der grausamen Tradition in Spanien stark machen

Paderborn / Stuttgart. Zum Start des blutigen Stiertreibens in Pamplona fordert PETA die Stadt Paderborn öffentlich dazu auf, die Tierquälerei nicht mehr zu unterstützen. Bis zum 14. Juli werden beim San Fermín-Fest täglich sechs Stiere durch die engen Gassen der spanischen Stadt bis in die Stierkampfarena gejagt, wo sie anschließend in einem Kampf getötet werden. Die Tierrechtsorganisation vermisst eine kritische Auseinandersetzung Paderborns mit dieser grausamen „Tradition“. Während die weltweiten Proteste gegen das Stierrennen von Pamplona immer lauter werden, wird auf der Internetseite der Stadt die Stierhatz verharmlosend als „emotionaler Inhalt mit universeller Anziehungskraft“ beschrieben. PETA hatte sich bereits vor einigen Wochen Stierkampfin einem bisher unbeantworteten Schreiben an den Bürgermeister Michael Dreier mit der Bitte gewandt, sich für ein Ende der Stierhatz und der -kämpfe einzusetzen. Das Schreiben ging nachrichtlich ebenso an die Deutsch-Spanische Gesellschaft e.V. als Träger der Städtepartnerschaft.

„Tiere zu quälen und zu töten, ist auch im Namen der Tradition niemals gerechtfertigt“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir bitten Paderborns Bürgermeister ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz zu setzen und die Kündigung der Städtepartnerschaft mit Pamplona in Betracht zu ziehen.“

PETAs Motto lautet in Teilen: „Tiere sind nicht zu unserer Unterhaltung da.“ In der Arena in Pamplona werden bis zu acht Männer auf einen Stier angesetzt, stacheln ihn immer wieder an und verletzen ihn mit Dolchen und sogenannten Banderillas, Harpunen ähnlichen Waffen. Das Ganze dauert so lange, bis der Stier durch den Blutverlust geschwächt ist. Dann durchbohrt der Matador das erschöpfte Tier mit einem Schwert und ein Scharfrichter durchtrennt das Rückenmark. Viele Stiere sind zwar gelähmt, aber noch immer bei Bewusstsein, wenn sie an Ketten befestigt und aus der Arena gezerrt werden.

Vor wenigen Tagen erst protestierten rund 100 Unterstützer bei einer gemeinsamen Aktion von PETA UK und Anima Naturalis gegen die blutige Tradition beim San Fermin-Fetstival in Pamplona.

Weitere Informationen:
PETA.de/Stierrennen
PETA.de/Stierkampf

Bild: Protest gegen die Stierhatz und -kämpfe in Pamplona 2017 / © PETA UK

Hündin im Garten vergiftet – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

image001Lübbecke / Stuttgart – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge starb eine eineinhalbjährige belgische Schäferhündin, nachdem sie am Mittwochvormittag im Garten eines Hauses an der Gehlenbecker Straße vermutlich mit Gift oder Rasierklingen präparierte Köder gegessen hatte. Mutmaßlich hatten Unbekannte den Köder auf dem Grundstück deponiert. Die Hundehalter erstatteten am Donnerstagmorgen Anzeige bei der Polizei. Die Behörde bittet Zeugen, die entlang der Gehlenbecker Straße im Bereich der Einmündung mit der Bleichstraße eine verdächtig wirkende Person oder ein Fahrzeug bemerkt haben, sich unter der Telefonnummer 05741 27 70 zu melden. Dem Polizeibericht zufolge war bereits Ende August ein Hund auf dem Grundstück einer Familie an der Niedertorstraße auf ähnliche Weise vergiftet worden. Ob ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ermittlung und Überführung führen. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, haben ebenso die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520 7373341 oder per E-Mailan die Tierrechtsorganisation zu wenden – auch anonym. PETA weist darauf hin, dass Tierhalter, deren Vierbeiner Opfer von präparierten Ködern wurden, in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten sollten. Möglicherweise waren mehrere Personen an der Giftköderauslegung beteiligt.
„Der Täter muss schnellstmöglich gefasst werden, damit Vierbeiner in Lübbecke wieder sorglos spazieren geführt werden und im Garten spielen können“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Neben der Gefährdung für Hunde und Katzen stellen mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen gespickte Köder auch eine Gefahr für Kinder und freilebende Tiere dar. Tierhalter sollten jetzt besonders auf ihre vierbeinigen Freunde achten und im Falle eines Verdachts auf Verzehr von präparierten Ködern umgehend einen Tierarzt aufsuchen.“

PETAs Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Grundsätzlich fordert PETA die Einführung eines zentralen Meldesystems für Anschläge dieser Art. Durch eine Registrierung könnte die Bevölkerung frühzeitig über Köderwarnungen und Gefahrenschwerpunkte informiert werden, um Kinder und Tiere somit besser schützen zu können. Zugleich würde durch eine stringente Dokumentation der Fälle deutlich, wie häufig Tiere Opfer von Delikten werden. Berlin geht mit gutem Beispiel voran. In der Hauptstadt wurde aktuell der erste amtliche Giftköderatlas eingeführt. Auf einer Website können Betroffene Giftköderfunde eintragen und sich über aktuelle Funde informieren. Um der Verbreitung von Gerüchten entgegen zu wirken, muss der Köderfund allerdings zuvor bei der Polizei gemeldet worden sein. Außerdem ist ein Attest eines Tierarztes sowie, wenn möglich, ein Foto des Köders hochzuladen.

Fälle von Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen.

Tierquälerei ist eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Circus Krone: PETA übt Kritik an der Stadtverwaltung wegen Gastspielgenehmigung

image002Lübbecke / Stuttgart. Seit Samstag gastiert Circus Krone in Lübbecke. PETA Deutschland e.V. übt scharfe Kritik an der Stadtverwaltung für die Erteilung der Gastspielgenehmigung, denn der Münchner Zirkusbetrieb hat fortlaufend zahlreiche amtlich festgestellte Tierschutzverstöße begangen. Mehrere Veterinärbehörden und Staatsanwaltschaften stellten wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest, die die Tierrechtsorganisation im Originalwortlaut auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede, bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ nachgewiesen. PETA fordert die Stadt auf, ein kommunales Wildtierverbot zu beschließen und künftig keine Zirkusbetriebe mehr zuzulassen, die bei den Behörden wegen Tierquälerei aktenkundig geworden sind.

„Die Liste der Missstände bei Circus Krone wird jedes Jahr länger“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Aus Tierschutzsicht ist es unerträglich, dass der Zirkusbetrieb eine Gastspielgenehmigung erhalten hat.“

Dutzende Städte wie Köln, Erlangen oder Potsdam haben der Tierquälerei im Zirkus bereits eine Absage erteilt und Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren ausgeschlossen. Ein erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449).

Bereits im Jahr 2010 sah das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg die Äußerung, dass Circus Krone ein „notorischer Tierqualzirkus“ sei, als zulässig an.

PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen spricht sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

Foto: Angekettete Elefanten bei Circus Krone / © PETA