Verstümmelte Hunde illegal gekauft: Strafermittlungsverfahren gegen Täterin nach PETA-Anzeige eingeleitet

Bielefeld / Stuttgart.  Illegaler Handel mit verstümmelten Hunden: Von einem Whistleblower wurde PETA über eine Frau informiert, die Dobermänner mit kupierten Ohren kauft. Der Kauf von Hunden mit schmerzhaft amputierten Körperteilen verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist daher in Deutschland verboten. PETA liegt ein interner Chatverlauf der Kaufgespräche der Frau vor. Die Tierrechtsorganisation hat auf dieser Grundlage Ende letzten Jahres Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld erstattet, in deren Zuständigkeitsbereich sich die Händlerin mutmaßlich aufhält. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein offizielles Strafermittlungsverfahren eingeleitet. Von den Anklagevertretern erwartet PETA jetzt, dass sie die Identität der Verkäuferin ermitteln und die Frau danachkonsequent bestrafen. Außerdem fordert die Tierrechtsorganisation, ein langjähriges Tierhalte- und Tierbetreuungsverbot gegen die Täterin zu verhängen.

„Der Hundehandel in Deutschland grassiert – auch und vor allem mit Dobermann-Welpen, deren Ohren und Ruten kupiert worden sind“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „PETA ist wiederholt gegen solche Händler vorgegangen. Obwohl die Täter wissen, dass es verboten ist, verfolgen sie ihr grausames Geschäftsmodell dreist weiter, in der Hoffnung, nicht erwischt zu werden.“

Hintergrundinformationen

Tieren Körperteile zu amputieren, ist in Deutschland nach Paragraf 6 des Tierschutzgesetzes verboten und nur in Einzelfällen wie medizinischen Eingriffen zulässig. Aufgrund einer Gesetzeslücke ist es jedoch immer noch erlaubt, kupierte Hunde zu importieren; viele Menschen bringen die Vierbeiner ins nahegelegene Ausland und lassen die leidvolle Prozedur dort durchführen. Schwerwiegende Komplikationen, Schmerzen sowie psychische Beeinträchtigungen der Tiere nehmen sie dabei billigend in Kauf. Die Ohren werden den Welpen im Alter von acht bis zwölf Wochen, die Ruten bereits wenige Tage nach der Geburt abgeschnitten. Dieser schmerzhafte Eingriff hemmt die Tiere nicht nur in ihrer gesunden Sozialisierung, sondern kann zudem zu nachhaltigen Verhaltensstörungen führen.

Der Verkauf von Dobermann-Welpen mit kupierten Ohren und Ruten greift trotzdem immer weiter um sich: Aller Illegalität zum Trotz wird breitflächig mit den Tieren gehandelt, denn die Hunde erzielen hohe Verkaufspreise.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/Hundewelpen-gerettet/

PETA.de/Presse/Wienrode-PETA-deckt-illegalen-Handel-mit-verstuemmelten-Hunden-auf/

PETA.de/Kupieren

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