2000 Schweine sterben bei Stallbrand in Rahden

PETA erstattet Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld

Rahden, Bielefeld, Stuttgart. Kein Entkommen: Vergangenen Mittwoch sind in Rahden etwa 2000 Schweine bei einem Stallbrand ums Leben gekommen. Die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Angesichts der unzureichenden Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweine qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. Die Tierschutzorganisation dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrmitarbeitern und allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben. „Jedes Tier, das bei einem Stallbrand stirbt, wird grob fahrlässig getötet“, so Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen. Außerdem: Wenn tausende Tiere in einem Stall eingesperrt sind, ist es schlicht unmöglich, Soforthilfe zu leisten. Dieses Risiko ist den Betreibern bewusst.“

PETA kritisierte in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden in der Praxis meist selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die die Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies auch beim aktuellen Einsatz der Fall war.

Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Verbrennen oder ersticken sie bei einem Stallbrand, wird ausschließlich der entstandene Sachschaden berechnet. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt.

PETA Deutschland e. V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland und fordert eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel. Bislang werden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht sollten jedoch pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und vegane Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierschutzorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

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