Klöster gestalten Westfalen: Zeitreise zu zwölf Orten der Klosterlandschaft Westfalen-Lippe

Multimediale Veranstaltungsreihe von März bis September in ganz OWL.

Eine von zwölf Stationen der Zeitreise durch die Klosterlandschaft Westfalen-Lippe: die imposante Anlage der ehemaligen Benediktinerabtei Marienmünster. Fotorechte: Klosterlandschaft OWL

Eine von zwölf Stationen der Zeitreise durch die Klosterlandschaft Westfalen-Lippe: die imposante Anlage der ehemaligen Benediktinerabtei Marienmünster. Fotorechte: Klosterlandschaft OWL

Marienmünster. Klöster haben die Geschichte Westfalens in einzigartiger Weise geprägt und gestaltet. Seit der fränkischen Eroberung und Missionierung des 9. Jahrhunderts bildeten die an vielen Orten der Region entstehenden Gemeinschaften die Keimzellen der Besiedlung, Mittelpunkte der Verwaltung und Wirtschaft sowie Zentren der Bildung.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1250 Jahre Westfalen“ soll die einzigartige Vielfalt dieser jahrhundertalten Kloster-Kultur-Landschaft von März bis September 2025 anhand einer „Zeitreise in zwölf Teilen zu zwölf Orten der Klosterlandschaft Westfalen-Lippe“ einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden.

Die Auftaktveranstaltung findet am Freitag, 7. März, in der Münsterkirche Herford statt. Der Mittelalterforscher Tobias Enseleit MA referiert zum Thema „Zwischen Algorithmen, KI und Aufmerksamkeitsökonomie: Chancen und Herausforderungen für Geschichte im digitalen Raum“. „Wissenstransfer und kulturelle Innovation – Kloster Corvey und die Anfänge der karolingischen Bildungsreform in Westfalen“ – das ist das Thema, mit dem Prof. Dr. phil. Christoph Stiegemann am Freitag, 28. März, in der Abteikirche Corvey zu Gast ist.

PD Dr. Sebastian Steinbach, Leiter des Museums in der ehemaligen Benediktinerabtei Liesborn des Kreises Warendorf, beschäftigt sich am Freitag, 23. Mai, mit „Klosterchroniken – Wie Nonnen und Mönche die Wahrnehmung westfälischer Geschichte gestalteten“. Weiter geht es am Freitag, 6. Juni, in der Stiftskirche Freckenhorst. Dort erwartet Besucher Claudia Maria Korsmeier mit ihrem Vortrag „Ortsnamen und Heberegister – Ein Schlüssel zur Welt“. Mit „Transformationsprozessen klösterlicher Einrichtungen“ beschäftigen sich am Freitag, 27. Juni, Paul Oster und Ulrike Rose im Kloster Gravenhorst, während Abt Cosmas Hoffmann OSB sich am Freitag, 11. Juli, im Kloster Flechtdorf auf die Spuren des heiligen Benedikts begibt.

„Zwischen Himmel und Erde – die Gründung von Paradiese, des ersten Dominikanerinnenklosters in Westfalen“ ist der Vortrag von Eva Schlotheuber am Freitag, 18. Juli, in der Abdinghofkirche Paderborn überschrieben. Teil 8 der Veranstaltungsreihe führt Besucher am Freitag, 25. Juli, in die Stiftskirche Cappenberg. Dort berichtet Dr. Holger Kempkens, Leiter des Diözesanmuseums Paderborn, über „Gold, Silber, Edelsteine zur höheren Ehre Gottes – Schatzkunst aus westfälischen Klöstern“.

Um „Pilgern – Sinn – Segen – Leben“ geht es am Freitag, 8. August, wenn Pastor Stephan Mockenhaupt im Bildungshaus Marienwallfahrt Werl zu Gast ist. In die faszinierenden „Gründungsgeschichten westfälischer Klöster“ entführt Hans Hermann Jansen seine Zuhörer am Freitag, 15. August, in der Abteikirche Marienmünster.

Am Samstag, 30. August, lädt die Stiftung Kloster Dalheim im Rahmen des Internationalen Klostermarktes zu einer Podiumsdiskussion „Zukunft der Klöster – Neue Wege“ ins LWL-Landesmuseum für Klosterkultur nach Dalheim ein. Die Abschlussveranstaltung der zwölfteiligen Zeitreise führt am Freitag, 5. September, in die Propsteikirche Clarholz. Prof. em. Dr. Johannes Meier lässt die Zuhörer an seiner Leidenschaft „Klöster – Westfalens Seele: Praemonstratenser in Clarholz und Lette“ teilhaben.

Begleitet die Vortragsreihe musikalisch: die Gregorianik-Schola Marienmünster und Corvey. Foto: Kalle Noltenhans

Begleitet die Vortragsreihe musikalisch: die Gregorianik-Schola Marienmünster und Corvey. Foto: Kalle Noltenhans

Alle Veranstaltungen werden musikalisch von regionalen Künstlern flankiert. So können sich Besucher auf Klangcollagen von Max-Lukas Hundelshausen sowie Auftritte der Gregorianik-Schola Marienmünster und Corvey, des Kim-Efert-Trios, des Vokalensembles ColVoc Detmold-Leipzig, des Gitarrenduos Ozan Coşkun & Alper Es und Jugendlichen des Projektes Ferientheater Marienmünster freuen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr (Ausnahmen: 25. Juli und 30. August). Der Eintritt ist frei.

Nähere Informationen zu allen Vorträgen gibt es unter www.klosterlandschaft-zeitreise.de sowie in einer die Vorträge begleitenden Broschüre, die kostenlos in den Klöstern und den Tourist-Informationen der beteiligten Kommunen zu erhalten ist. Darüber hinaus sendet die Gesellschaft der Musikfreunde der Abtei Marienmünster (info@musikfreunde.org) die Broschüre gerne per Post zu.

Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Überregionales Austauschprogramm für berufliche Bildung gestartet

Kreis Lippe/Ostwestfalen-Lippe  260 km Luftlinie trennen den Lucas-Cranach-Campus in Kronach vom Innovation Campus Lemgo. Was die beiden Orte verbindet, ist ihre Funktion als Zentrum systemübergreifender Bildungskarrieren, die Symbiosen zwischen akademischer und beruflicher Bildung ermöglichen. Letzte Woche trafen sich deshalb Vertreterinnen und Vertreter des Kronacher Campus und des InnoVET-Projekts „Bildungsbrücken OWL“, um den Transfer von bisherigen Erfahrungen, Lehrprogrammen und Zukunftsplänen in Gang zu setzen.

Vorne v.l.n.r. vorne: Heike Timmermann, Anna Hager, Bernd Rehorz, Rudolf Schirmer, Svenja Claes, Hendrik Montag-Schwappacher, Christian Zagel, Andreas Welling; hinten v.l.n.r.: Hans Rebhan, Yannick Strupp, Achim Gerling

Vorne v.l.n.r. vorne: Heike Timmermann, Anna Hager, Bernd Rehorz, Rudolf Schirmer, Svenja Claes, Hendrik Montag-Schwappacher, Christian Zagel, Andreas Welling; hinten v.l.n.r.: Hans Rebhan, Yannick Strupp, Achim Gerling

Dieses Auftaktgespräch für die Zusammenarbeit der beiden Campus sei „der Beginn einer perspektivreichen Zukunft.“ So drückte Hans Rebhan (Vorstand der Lucas-Cranach-Campus Stiftung und Vizepräsident der IHK für Oberfranken Bayreuth) seine Begeisterung aus, nachdem die oberfränkischen Gastgeber und ihre Gäste aus Ostwestfalen-Lippe mehrere konkrete Vereinbarungen für gemeinsame Lernformate erarbeitet hatten. Eine der zentralen Aufgaben der Lucas-Cranach-Campus Stiftung ist es, die akademische, schulische und berufliche Bildung zu fördern und zu verbinden. Dadurch ergibt sich eine große Überschneidung mit den Zielen von „Bildungsbrücken OWL“, die eine Kooperation nahelegt.

So soll zum Beispiel das bereits erfolgreich etablierte Konzept der „Start-up-School Kronach“ des Campus für Innovationskultur nach Ostwestfalen-Lippe übertragen werden, um die Innovationskraft der stetig wachsenden Gründungszene der Region zu fördern. In Kooperation wird das Format der „Bridge Days“ durchgeführt werden: Hier kommen Auszubildende aus verschiedensten handwerklichen, technischen und industriellen Berufen zusammen, um ihre Visionen für eine exzellente berufliche Bildung zu entwickeln. Diese Themenwoche soll zukünftig im halbjährlichen Wechsel in beiden Regionen angeboten werden. Die erste Runde war für November 2021 in Detmold geplant, wurde jedoch aufgrund der aktuellen Pandemielage auf Frühjahr 2022 verschoben.

Darüber hinaus wurden weitere hybride Lernformate angeregt, die den Austausch von Lehrenden und Lernenden fördern. Durch stetige Vernetzung und Kooperation sollen Auszubildende, Studierende und Schülerinnen und Schüler langfristig überregional von gemeinsamen Bildungsangeboten profitieren. Als Grundlage dessen wir mit Hilfe einer großangelegten Umfrage unter allen beteiligten Bildungsakteuren der Status Quo der regionalen beruflichen Bildung ermittelt. Diese wurde zunächst in Ostwestfalen-Lippe durchgeführt, wird aber zeitnah auch auf den Landkreis Kronach übertragen.

Die beiden Partner-Campus können nämlich auch dadurch voneinander profitieren, dass ihre Akteure unter vergleichbaren infrastrukturellen und demographischen Rahmenbedingungen agieren und dabei ähnlichen Herausforderungen begegnen. Miteinander lehren und voneinander lernen ist deshalb das Motto der mit diesem Treffen angestoßenen Zusammenarbeit. Andreas Welling (Projektleiter von Bildungsbrücken OWL und Professor für Entrepreneurship an der Technischen Hochschule OWL) begrüßte die „Intensivierung der fruchtbaren Partnerschaft zwischen dem Institut für Wissenschaftsdialog (IWD) und der Lucas-Cranach-Campus Stiftung“.

Bildungsbrücken OWL ist ein Zusammenschluss der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, der Lippe Bildung eG, dem Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und vielen weiteren Bildungspartnern. Einer dieser Partner ist die oberfränkische Lucas-Cranach-Campus Stiftung aus Kronach.

Die Zukunft der gemeinsamen Unternehmungen beurteilt Achim Gerling als einer von zwölf am Auftakttreffen beteiligten Fachleute aus akademischer und beruflicher Bildung voller Zuversicht: „Eine Kooperation der Willigen scheint sich hier ihren Weg zu bahnen.“ Unter diesen zwölf Teilnehmenden waren auch Vertreterinnen und Vertreter von „BIRD“, einem weiteren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten InnoVET-Verbundprojekt, das sich der bereichsübergreifenden Weiterbildung in den Bereichen Industrie 4.0 und künstliche Intelligenz widmet und von der IHK für Oberfranken Bayreuth und der IHK Nürnberg umgesetzt wird.

Mit dem Programm InnoVET fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit Projekte mit dem Ziel, die Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung zu steigern. Durchgeführt wird das Programm vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bildungsbruecken-owl.dewww.lucas-cranach-campus.de und www.bird-weiterbildung.de.

Anzeige

Bildung und Arbeit rücken beim Thema Integration verstärkt in den Fokus

Stadt Gütersloh schreibt ihr Integrationskonzept fort – Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen sich in der Stadthalle zu neuen Zielen aus.

Gütersloh. Das vor vier Jahren vom Gütersloher Statdtrat beschlossene Integrationskonzept bedarf einer Anpassung. In einigen Handlungsfeldern erfordert die Entwicklung, die der Bereich Zuwanderung zuletzt genommen hat, aktualisierte Ziele. Mit diesem Zwischenergebnis ist jetzt die Dialogveranstaltung zur Fortschreibung des Integrationskonzepts „Gemeinsam leben in Gütersloh“ in die nächste Arbeitsphase gegangen. Mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft – zum Beispiel von Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen und Vereinen, den Ratsfraktionen sowie Stadtverwaltung und Jobcenter – waren in die Stadthalle gekommen, um unter der Chefmoderation von Kerstin Schmidt (demografie lokal, Minden) und mit Unterstützung der Prozessbegleiterin Claudia Walther (Bertelsmann Stiftung, „Weltoffene Kommune“) die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren.

Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte der städtische Integrationsbeauftragte Frank Mertens (links) im großen Saal der Stadthalle Gütersloh zum Austausch über die geplante Fortschreibung des Integrationskonzepts. Foto: Stadt Gütersloh.

Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte der städtische Integrationsbeauftragte Frank Mertens (links) im großen Saal der Stadthalle Gütersloh zum Austausch über die geplante Fortschreibung des Integrationskonzepts. Foto: Stadt Gütersloh.

„Das große Interesse an diesem offenen Dialog zeigt, welche Bedeutung das Thema in unserer Stadt hat“, richtet sich Güterslohs Sozialdezernent Henning Matthes an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz. „Integration ist ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit – ganz gleich, ob jemand gerade ankommt oder ob er schon lange hier lebt.“ An diesem Nachmittag geht es um die Bedingungen für eine gelingende, kontinuierliche Integrationsarbeit. Die inzwischen feststellbaren Veränderungen bei der Zuwanderung lassen es als sinnvoll erscheinen, die Ziele des Konzepts anzupassen und daraus weitere Maßnahmen zu entwickeln. Nachdem die Herausforderungen der Fluchtzuwanderung durch konstruktive Zusammenarbeit und großes Engagement aller Beteiligten gut gemeistert werden konnten, liegt nun unter anderem ein Hauptaugenmerk auf der Zuwanderung aus Süd- und Osteuropa. Insbesondere der Zugang der Frauen, Männer und Kinder zu Bildung, Ausbildung und Arbeit rückt verstärkt in den Fokus.

In sieben Handlungsfeldern loten die Teilnehmenden aus, wo sie Handlungserfordernisse sehen. Es gilt, Integration als gemeinsamen Prozess zwischen Einheimischen und Zugewanderten zu gestalten, die verschiedenen Kulturen miteinander zu verbinden und alle Menschen auch im Freizeitbereich mitzunehmen, so dass Veranstaltungen gemeinsam wahrgenommen werden. Das Bildungssystem soll für Zugewanderte transparenter gemacht werden, die Schulen sollen als wichtiger Ort für Begegnungen ausgebaut und die Bildung von Wohngebieten ohne kulturelle Durchmischung soll verhindert werden – das sehen die meisten als sehr wichtig an. Sprachkompetenz und Wohnsituation sollten dabei eine besondere Bedeutung erhalten.

„Die Integration von Zugewanderten ist immer individuell, auf den Einzelnen bezogen“, stellt Henning Matthes fest. „Wir brauchen eine Haltung, die das Sprechen darüber unabdingbar macht.“ Probleme dürften nicht verschwiegen werden. Wenn es gelinge, Potenziale zu entdecken, die Eigenmotivation zur Nutzung von Angeboten, die in Gütersloh für Migranten gemacht werden, zu wecken und Teilhabe zu ermöglichen, dann helfe das allen, so der Beigeordnete für Familie, Jugend, Schule, Soziales und Sport. „Ehrenamtliche und professionelle Akteure sind heute am Ball, um wichtige Schritte zu tun. Aber es gibt keinen Generalschlüssel. Und die Diskussionen sind damit nicht zu Ende. Wir werden noch einiges zu tun bekommen.“ Im kommenden Frühjahr sollen bei der nächsten Konferenz die künftigen Schwerpunkte des Integrationskonzepts festgelegt werden.

Anzeige-Spiekenheuer-Logo_468x60

Bertelsmann ermöglicht jungen Erwachsenen aus SOS-Kinderdörfern digitale Bildung

 

  • Konzern stiftet 60 Udacity-Nanodegrees in den Bereichen Cloud, Data und Künstliche Intelligenz
  • Bertelsmann unterstützt SOS-Kinderdörfer weltweit seit dem Tsunami von 2004

Gütersloh/München.Das internationale Kinderhilfswerk SOS-Kinderdörfer kann dank einer Spende von Bertelsmann 60 jungen Erwachsenen aus seinen Förderprogrammen Zugang zu digitaler Bildung und damit zur Arbeitswelt von morgen verschaffen. Das Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen stiftet 60 Stipendien für sogenannte Nanodegree-Kurse der Online-Weiterbildungsplattform Udacity. Die Kurse vermitteln über acht Monate hinweg Fachwissen in den Zukunftstechnologien Cloud, Datenmanagement und Künstliche Intelligenz – Bereiche, in denen eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften herrscht.

Bertelsmann ermöglicht jungen Erwachsenen aus SOS-Kinderdörfern digitale Bildung.Foto: © SOS-Kinderdörfer, Fotografin: Giti Carli Moen

Bertelsmann ermöglicht jungen Erwachsenen aus SOS-Kinderdörfern digitale Bildung.Foto:
© SOS-Kinderdörfer, Fotografin: Giti Carli Moen

Karin Schlautmann, Leiterin der Unternehmenskommunikation von Bertelsmann, sagt: „Bildung ist der Schlüssel zu einem erfüllten Arbeitsleben und gesellschaftlicher Teilhabe. In diesem Sinne können auch die Udacity-Stipendien eine echte Chance und vielleicht sogar einen Wendepunkt für viele junge Menschen aus Förderprogrammen der SOS-Kinderdörfer darstellen. Wir sind stolz auf jeden, der diese Chance zur Weiterentwicklung ergreift und freuen uns, erneut mit den SOS-Kinderdörfern zusammenzuarbeiten.“

Udacity gilt als die Universität des Silicon Valley. Die Lernplattform hat in Zusammenarbeit mit führenden Tech-Unternehmen zahlreiche praxisrelevante Online-Kurse und Lernpfade entwickelt. Ein Nanodegree-Abschluss ist inzwischen in vielen globalen Tech-Unternehmen überaus anerkannt. Bertelsmann ist über die Bertelsmann Education Group einer der größten Anteilseigner von Udacity und engagiert sich bereits seit Jahren mittels Stipendienprogrammen dafür, Technologiekompetenzen zu vermitteln und so dem herrschenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Bertelsmann und die SOS-Kinderdörfer verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Das Unternehmen unterstützt die Hilfsorganisation seit dem Tsunami von 2004, der seinerzeit die Küsten von neun asiatischen Staaten verwüstete und insgesamt 230.000 Menschen das Leben kostete. Bertelsmann-Mitarbeiter:innen sammelten damals spontan für die Tsunami-Opfer; der Konzern verdoppelte deren Spenden und steuerte zusätzlich eine Million Euro bei. Den SOS-Kinderdörfern flossen so 1,4 Mio. Euro an Spenden und in der Folge rund 300.000 Euro an Zinserträgen zu. Mit dem Geld konnte mehr als 300 Kindern geholfen werden, die ihre Eltern und Angehörigen bei der Naturkatastrophe verloren hatten. Sie wuchsen geschützt in fünf SOS-Kinderdörfern in Indonesien, Indien und Thailand auf und wurden dabei von Bertelsmann mit langfristigen Patenschaften unterstützt. Die meisten der geförderten Kinder sind inzwischen erwachsen.

Die Udacity-Stipendien knüpfen an diese Zusammenarbeit an. 60 junge Erwachsene aus den weltweiten SOS-Förderprogrammen erhalten die Chance, sich jeweils für ein Udacity-Nanodegree zu bewerben und anschließend zu qualifizieren.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft wirken Bertelsmann und SOS-Kinderdörfer weltweit so der globalen Jugendarbeitslosigkeit entgegen – eine der großen Herausforderungen dieser Zeit. 68 Millionen Jugendliche finden keine Jobs oder müssen für geringe Löhne arbeiten. Für Jugendliche ohne elterliche Fürsorge sind die Herausforderungen des Arbeitsmarktes besonders hoch. Die Teilnahme an einem Udacity-Nanodegree-Programm ebnet den jungen Menschen den Weg in eine chancenreiche berufliche Zukunft.

Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fondsnetzwerk Bertelsmann Investments. Mit rund 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 17,3 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern. Bertelsmann verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Im Jahr 2021 begeht Bertelsmann den 100. Geburtstag seines Nachkriegsgründers und langjährigen Vorstandsvorsitzenden Reinhard Mohn.

Über die SOS-Kinderdörfer weltweit
Die SOS-Kinderdörfer weltweit ermöglichen Kindern und Jugendlichen ein liebevolles Zuhause, individuelle Bildung und bereiten sie auf ein selbstständiges Leben vor. Weltweit engagieren sich die SOS-Kinderdörfer in 137 Ländern für rund 1,5 Millionen Kinder und junge Erwachsene. In rund 2.500 SOS-Programmen wie Kindergärten, Schulen und Berufsausbildungszentren, aber auch bei Job-Trainings und Fortbildungen erhalten hunderttausende junge Menschen individuelle Bildungsangebote, um sich entfalten und später ihre Gemeinschaft positiv beeinflussen zu können.

Anzeige

EK setzt auf neue Bildungsformate

Hallo Zukunft!

Bielefeld. Für die Newcomer der EK/ servicegroup eröffnen sich jetzt ganz neue Zukunftsperspektiven: Der große europäische Mehrbranchenverbund fördert talentierte und interessierte Mitarbeiter:innen auf ihren individuellen Karrierewegen mit einem neuen Weiterbildungsformat in Zusammenarbeit mit der Digital Business University (DBU) in Berlin. Den Start macht Pia Strieder, die nach dem Abschluss ihrer Ausbildung im Groß- und Außenhandelsmanagement im Online Marketing des Geschäftsfelds EK Home ihre Passion gefunden hat. Zum 1. Oktober 2021 nimmt sie als erste EK Mitarbeiterin das Studium an der DBU im Studiengang Digital Marketing & Communication Management auf.

Vor dem Hintergrund des rasanten Wachstums im Online Handel, gemessen an den Gesamtumsätzen im Einzelhandel, sehen auch die Bielefelder in der professionellen Verbindung von stationärer Kompetenz und digitalen Geschäftsmodellen die Wachstums- und Profilierungsfelder der Zukunft. „Die Angebote der DBU passen hervorragend zu unseren zukünftigen Aufgabenstellungen im Unternehmen“, umreißt EK Personalleiterin Claudia Rosenheinrich die Motivation der EK, neue Bildungswege zu gehen. Eine Haltung, die die Bielefelder mit anderen teilen: Allein aus Ostwestfalen partizipieren insgesamt neun Unternehmen mit rund 20 Studierenden an den Angeboten der DBU.

v.l.n.r.: Maren Dippel (Absolventin Ausbildung Kauffrau im E-Commerce), Katharina Lihs (Ausbildungsleitung), Michelle Gehlen (Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement), Tuncay Caylak (Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement), Marvin Chluba (Ausbildung zum Steuerfachangestellten), Jan-Hendrik Pluskat (Ausbildung zum Steuerfachangestellten), Henning Meise (Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement), Florian Kruth (Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement). Foto: EK

v.l.n.r.: Maren Dippel (Absolventin Ausbildung Kauffrau im E-Commerce), Katharina Lihs (Ausbildungsleitung), Michelle Gehlen (Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement), Tuncay Caylak (Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement), Marvin Chluba (Ausbildung zum Steuerfachangestellten), Jan-Hendrik Pluskat (Ausbildung zum Steuerfachangestellten), Henning Meise (Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement), Florian Kruth (Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement). Foto: EK

Zum Markenkern der staatlich anerkannten Hochschule mit Hauptsitz in Berlin gehören neben innovativen Bachelor- und Masterstudiengängen auch weitere Bildungsformate, die sich inhaltlich und konzeptionell an den Bedürfnissen der Wirtschaft im digitalen Zeitalter orientieren. Für EK stellt die besondere Verbindung aus digitalem und wirtschaftlichem Knowhow einen ganz besonderen Reiz dar. Denn auch die Verbundgruppe setzt mit Blick auf die zukünftige Handelsentwicklung auf den konsequenten Ausbau digitaler Kompetenzen, die für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg ganz entscheidend sein werden.

„Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung und bin der EK für die große Chance dankbar, blickt Pia Strieder erwartungsfroh auf den 1. Oktober.

Ein weiterer Meilenstein wurde in diesem Jahr mit der ersten Absolventin im Ausbildungsgang E-Commerce gesetzt. Als Vorreiter für den digitalen Handel entschied die Verbundgruppe, ihr Ausbildungsportfolio um den neuen Ausbildungsgang des Kaufmanns/der Kauffrau im E-Commerce zu erweitern.

Ausbildungsportfolio wird stetig weiterentwickelt

Auch 2021 starteten wieder vier neue Auszubildende bei der EK/servicegroup. Die bedarfsorientierte Festlegung von Ausbildungsplätzen steht dabei für die erklärte Absicht, möglichst alle Auszubildenden/dual Studierenden nach dem Abschluss bei der EK einsetzen zu können.

Zum Angebot gehören:

• Groß- und Außenhandelsmanagement

• E-Commerce

• Marketingkommunikation

• Fachinformatik für Systemintegration & Anwendungsentwicklung

• IT-Systemmanagement

• Duales Studium BWL an der FH Bielefeld

• Duales Studium Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) Bielefeld

Neu ins Portfolio aufgenommen wird 2022 das duale Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Online Marketing & ECommerce an der Bielefelder Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW). Das Bewerbungsverfahren für die Ausbildungen/Studiengänge für den Jahrgang 2022 hat bereits begonnen!

Zusammenführung von Bildung und Management

Bielefeld-Bethel. Ab 1. September verändert sich die Besetzung der Pflegedirektion im Evangelischen Klinikum (EvKB) und Krankenhaus Mara: Die Bereiche Bildung und Management werden dann zusammengeführt. Petra Krause, derzeit Leiterin der Gesundheitsschulen am EvKB, wird diese strategische Position übernehmen.

Ab 1. September 2021 neue Pflegedirektorin am EvKB und Krankenhaus Mara: Diplompflegewirtin Petra Krause Foto: Mirco Menebröcker

Ab 1. September 2021 neue Pflegedirektorin am EvKB und Krankenhaus Mara: Diplompflegewirtin Petra Krause Foto: Mirco Menebröcker

Petra Krause wird ab September die Gesundheitsschulen und den Pflegebereich im EvKB und Krankenhaus Mara leiten. Der Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen ist speziell in der Pflege lange bekannt. „Deshalb ist die Bündelung von Bildung und Management sinnvoll und zielführend“, erklären die beiden EvKB-Chefs Mathias Kreft und Dr. Matthias Ernst ihre Entscheidung, die Gesundheitsschulen und die das Pflegemanagement unter eine Leitung zu stellen.

„Der Fachkräftemangel und die Gewinnung von Nachwuchskräften aus der Generation Z sind große Aufgaben, die uns in Ausbildung, Karriereentwicklung und Mitarbeitendenbindung bevorstehen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass nun die geburtenstarke Generation der Baby-Boomer in den Ruhestand geht“, zeigt Petra Krause die wesentlichen Arbeitspakete in ihrer neuen Funktion auf. Schwerpunkt ihrer Arbeit wird deshalb die Strategie für neue Konzepte in der Professionalisierung, der Mitarbeitergewinnung und -bindung sein. Sie ist in zahlreichen Gremien vertreten, unter anderem im Errichtungsausschuss der Pflegekammer NRW, im Bildungsausschuss der Bundespflegekammer und im Fachbeirat der Fachhochschule Bielefeld.

Petra Krause ist 1960 „auf Gilead“ als Tochter einer Diakonenfamilie geboren. Sie ist in Bethel aufgewachsen und hat eine Ausbildung als Krankenschwester in der Pflegeschule Bethel und ein Studium zur Diplom-Pflegewirtin absolviert. Krause hat mehr als 28 Jahre in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am EvKB zunächst als Krankenschwester, dann als Stationsleitung und Pflegerische Abteilungsleitung gearbeitet. Von 2005 bis 2008 war sie außerdem als Pflegedienstleitung für die Bereiche Psychosoziale Medizin und Neurologie zuständig. 2015 wurde Krause zur Leitung der Gesundheitsschulen des EvKB berufen und ist seitdem für insgesamt 711 Ausbildungsplätze in den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Medizinisch-Technische Radiologie-Assistenz, Diätassistenz und Ergotherapie zuständig.

Petra Krause löst Pflegedirektorin Kerstin Liebmann und Pflegedirektor Christoph Schmidt ab, der nach 44 Jahren Tätigkeit in Bethel im Oktober in den Ruhestand geht. Kerstin Liebmann wird eine neue verantwortungsvolle Stabsstelle der Geschäftsführung übernehmen. Dr. Matthias Ernst und Mathias Kreft: „Christoph Schmidt hat mit seiner menschlichen und zugewandten Art die Pflege im EvKB und Krankenhaus Mara maßgeblich geprägt und entwickelt. Sein Name steht für eine professionelle Versorgung in unseren Krankenhäusern hier in Bethel. Wir danken Christoph Schmidt und Kerstin Liebmann sehr für die Gestaltung der Pflege in den vergangenen Jahren.“

Anzeige

GILDE transferiert Nachhaltigkeit in die Ausbildung von OWL-Unternehmen

GILDE-Zentrum: Bundesweiter Experten-Workshop zum Thema „Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung“

Detmold. Nachhaltigkeit ist zweifellos die zentrale Herausforderung für Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen. Die Kernfrage dabei ist aber: Wie verankert man nachhaltiges Handeln bei den Beschäftigten in den Unternehmen?

Train the Trainer: Das TraNaxis-Team im GILDE-Zentrum (v.l.n.r.) Jan Pranger (Leuphana Universität Lüneburg), Claudia Müller (Universität Erfurt), die Trainerinnen und Trainer Stephanie Thieheuer, Michael Barsakidis, Tim Santen, Janine Leifert und Jens Reißland (Universität Erfurt).

Train the Trainer: Das TraNaxis-Team im GILDE-Zentrum (v.l.n.r.) Jan Pranger (Leuphana Universität Lüneburg), Claudia Müller (Universität Erfurt), die Trainerinnen und Trainer Stephanie Thieheuer, Michael Barsakidis, Tim Santen, Janine Leifert und Jens Reißland (Universität Erfurt).Foto:GILDE-Zentrum

Zum Thema Transfer von Nachhaltigkeit in die berufliche Aus- und Weiterbildungspraxis organisierte die GILDE-Wirtschaftsförderung einen bundesweiten Experten-Workshop im Detmolder Innovationszentrum. „Das Ergebnis des zweitägigen Workshops ist ein prall gefüllter Koffer mit Methoden aus dem Bereich der Erlebnis-Pädagogik, traditioneller Lehrmethoden aber auch neuen Techniken“, freut sich Heike Kreienmeier, Leiter des Projekts TraNaxis bei der GILDE-Wirtschaftsförderung über nachhaltige Lerneffekte.

TraNaxis steht für „Transfer von Nachhaltigkeit in die berufliche Aus- und Weiterbildungspraxis“ und bringt die zentralen Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und betriebliche Ausbildung zusammen. In einem bundesweiten Projektkonsortium unter der Leitung der Universität Erfurt und der Leuphana Universität Lüneburg qualifiziert die GILDE, mit einem Fokus auf Ostwestfalen-Lippe, Ausbilderinnen und Ausbilder in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu Nachhaltigkeitsthemen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fördert dieses Verbundprojekt im Rahmen von „Beruflicher Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE)“ mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Der Workshop im GILDE-Zentrum zählt zu einer mehrteiligen Workshop-Reihe, bei der bundesweit agierende Trainerinnen und Trainer qualifiziert werden, die anschließend Ausbildungsverantwortliche in den Betrieben schulen sollen.

„Wir können mit TraNaxis unser Praxis-Knowhow in Sachen Ausbildung und CSR, also der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, ideal ergänzen und praxisnah in die Unternehmen in OWL bringen“, erklärt Simon Gröger, Wirtschaftsförderer bei der GILDE. Damit biete TraNaxis auch eine Perspektive zur Integration der neuen Standardberufsbildpositionen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, die ab dem kommenden Monat für alle Ausbildungsunternehmen bindend wird.

Im November wird die Workshop-Reihe abgeschlossen sein. Dann stehen die mit Stephanie Thieheuer, Janine Leifert, Tim Santen, Thomas Atze und Michael Barsakidis erfahrene Trainerinnen und Trainer bereit, die Ergebnisse zu den Ausbilderinnen und Ausbildern der Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe zu tragen.

Als CSR-Kompetenzzentrum OWL führt die GILDE aktuell das Projekt „CSR 4.0“ im Auftrag des NWR-Wirtschaftsministeriums sowie das JOBSTARTER-plus-Projekt „RE:PEAT“ zur Unterstützung von Ausbildung in Klein- und Kleinstunternehmen in Ostwestfalen und NRW durch.

Mehr Infos zu TraNaxis: www.gildezentrum.de/tranaxis

Mehr zum Thema Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BBNE) und den BBNE-Transfer 2020-2022: https://www.bibb.de/de/121439.php

Anzeige

Gelungener Projektstart am Berufskolleg Kreis Höxter

Kreis Höxter.  Kerstin Eller: „Wir müssen Bildung neu denken“. „Der Bildungscoach für Digitalisierung fördert den Einsatz digitaler Medien in Lehr- und Lernprozessen sowie die Entwicklung digitaler Kompetenzen aller am schulischen Bildungsprozess Beteiligten.“ Wie lebendig und zielstrebig solch eine sachliche Formulierung aus der Ausschreibung der Stelle in die Tat umgesetzt werden kann, beweist eindrucksvoll Kerstin Eller aus Brakel.

Kerstin Eller hat als Bildungscoach für Digitalisierung am Berufskolleg Kreis Höxter fest im Blick, wie die modernen Medien im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden können. Foto: Kerstin Seibert

Kerstin Eller hat als Bildungscoach für Digitalisierung am Berufskolleg Kreis Höxter fest im Blick, wie die modernen Medien im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden können. Foto: Kerstin Seibert

Sie ist nun seit einem halben Jahr als digitaler Bildungscoach am Berufskolleg Kreis Höxter tätig – Zeit für eine erste Bilanz.

 „Wir sind sehr glücklich, dass wir die Chance bekommen haben, am Berufskolleg Kreis Höxter solch ein bundesweit einmaliges Projekt an den Start bringen zu können“, sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher als Leiter des Fachbereichs Bildung und Kreisentwicklung. „Erneut können wir damit unter Beweis stellen, welch hohen Stellenwert die Bildung bei uns im Kulturland Kreis Höxter besitzt.“ Sein Dank gilt vor allem Dr. Burghard Lehmann, dem ehemaligen Geschäftsführer der Osthushenrich-Stiftung, sowie seiner Nachfolgerin Claudia Holle. „Zudem heiße ich Frau Claudia Holle als neue Geschäftsführerin der Stiftung herzlich willkommen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und bin mir sicher, dass wir gemeinsam an die hervorragenden Erfolge anknüpfen können“, sagt Kreisdirektor Schumacher .Die Osthushenrich-Stiftung unterstützt Projekte zur Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Ostwestfalen-Lippe. „Ohne die Förderung des dreijährigen Projekts mit insgesamt 112.000 Euro wäre eine Umsetzung nicht möglich gewesen“, so Schumacher.

Digitale Kompetenz erforderlich
Dabei geht es um die „digitale Kompetenz“, also die Fähigkeit aller in der Institution Schule agierenden Personen, digitale Technik zu nutzen, sie zu verstehen, zu bewerten und zu gestalten. „Dies ist nicht nur der Schüssel für erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse, sondern auch für eine Gesellschaft und berufliche Welt, die im Zuge des digitalen Wandels digitale Kompetenz einfordert“, erläutert Schulleiter Michael Urhahne. Eine Befragung von Schülerinnen und Schülern am Berufskolleg habe gezeigt, dass 80 Prozent von ihnen die Bedeutung digitaler Medien in ihrem späteren Berufsleben als hoch einschätzen. „Sie haben deshalb einen Weiterbildungsbedarf in nahezu allen Bereichen formuliert, dem wir mit Hilfe von Kerstin Eller vorbildlich gerecht werden können.“

Digitale Medien zielgerichtet einsetzen
Als „echten Glücksgriff“ sieht auch Gabriele Böker, Leiterin der Abteilung Schule und Kultur des Kreises Höxter, Kerstin Eller. „Mit ihr als Digitalem Bildungscoach werden die jungen Menschen schwerpunktmäßig im sozialen Bereich noch besser auf die flexiblen Anforderungen der Arbeitswelt vorbereitet.“ Hierbei gehe es nicht ausschließlich um den technischen Aspekt, sondern auch um Kompetenzen wie das kritische und interdisziplinäre Denken, die Kreativität, die Fähigkeiten, Probleme zu lösen und Kommunikationsstärke zu entwickeln. „Sie benötigen eine professionelle Anleitung, die sie dabei unterstützt, Funktions- und Wirkungsweisen digitaler Medien kennenzulernen, sie zu verstehen, kritisch zu reflektieren sowie zielgerichtet und verantwortungsvoll in Lern- und Bildungsprozessen einzusetzen“, so Böker.
„Für mich war es wie ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt Kerstin Eller, die nach 20 Jahren im Marketing, zuletzt als Art Direktorin einer Agentur, nach neuen Herausforderungen gesucht hat. „Die lange Erfahrung im digitalen Umfeld hat mir den Start allerdings genauso erleichtert wie meine Offenheit für technologische Entwicklungen“, berichtet sie. Die Arbeit mit Menschen mache ihr riesigen Spaß – egal, ob sie mit Schülerinnen und Schülern Projekte umsetzt oder die Lehrenden praxisnah berät und fortbildet. „Über allem steht für mich immer die Frage: Was können wir im Unterricht noch verbessern? Wie können digitale Medien sinnvoll genutzt werden?“

„Wir können online!“
Ihre „Feuertaufe“ hat sie bereits am digitalen Tag der offenen Tür des Berufskollegs Kreis Höxter Ende Januar bestanden, der aufgrund der Corona-Pandemie ohne einen einzigen Besucher vor Ort stattgefunden hat. „Das war für mich ein riesiges Erlebnis, mit welchen Engagement und Ideenreichtum sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrenden mitgemacht haben, um ihre Schule auf diese völlig neue Weise vorzustellen“, erinnert sich Eller. „Da haben wir alle gemeinsam festgestellt: Wir können online!“ Die Begeisterung der jungen Menschen und die Bereitschaft, sich voll einzubringen, um die Schule auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zu präsentieren, habe sie selbst mitgerissen. „Nach diesem erfolgreichen Mega-Projekt, das mir viele Türen geöffnet hat, wissen alle, was ich mache“, blickt sie mit einem Augenzwinkern zurück. Und mehr als 1.500 virtuelle Besucher seien der verdiente Lohn für diesen riesigen Aufwand gewesen.

Ohne Frage habe Corona die intensivere Nutzung der modernen Medien enorm beschleunigt. „Man denke nur an das Home-Schooling, das hat einen enormen Schub gegeben.“ Trotzdem sieht Kerstin Eller noch Erweiterungspotential: „Das ist das Spannende an meiner neuen Tätigkeit, die technischen Möglichkeiten in den schulischen Kontext einzubringen und dieser Schule somit auch in Zukunft zu ermöglichen, ihrem guten Ruf gerecht zu werden.“ Dass sie nicht mehr mit dem Auto nach Paderborn zur Arbeit fahren muss, sondern jetzt mit dem Fahrrad in die Schule kommt, ist für die 45-Jährige, die mit ihrer Familie in Brakel lebt, ein angenehmer Nebeneffekt.

Posting Bild Entdecke deine Heimat Carolinen (1)

Mit Bildung und Gesundheit gegen den Arbeitskräftemangel der Zukunft

Gütersloh. Der Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung geht in den nächsten Jahrzehnten drastisch zurück. Das hat gravierende Folgen für Wirtschaft und materiellen Wohlstand in Deutschland. Doch Bildung und Gesundheit sind wirkungsvolle Hebel, diese Entwicklung abzumildern. Sie können deutlich mehr Menschen in Arbeit bringen – und das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen um bis zu 3.900 Euro steigern.
1055579872Infografik_Studie-Demografie-Bildung-Gesundheit_Entwicklung-der-Erwerbsbevoelkerung-in-Deutschland_20210423 (1)

Die durch den demografischen Wandel zu erwartende Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung ließe sich durch mehr Bildung und Gesundheit zumindest teilweise ausgleichen.Grafik: Bertelsmann-Stiftung

Durch den demografischen Wandel droht die Erwerbsbevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2050 um 5,1 Millionen zu schrumpfen. Investitionen in Bildung und eine bessere Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden in den Arbeitsmarkt können aber die Beschäftigung erhöhen und den drohenden Arbeitskräftemangel teilweise kompensieren. Das ist das Ergebnis einer Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) in unserem Auftrag.

Setzt sich die bisherige, durch das Bildungsniveau der Eltern bestimmte Bildungsexpansion fort, kann den Simulationsrechnungen zufolge im Jahr 2050 die Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung um etwa 745.000 Arbeitskräfte, also etwa 15 Prozent, abgefedert werden. Gelänge durch weitere Investitionen noch eine breitere Bildungsexpansion, könnte das Deutschland 2050 zusätzlich 60.000 und in der Summe etwa 800.000 mehr Erwerbspersonen bringen. Voraussetzung für diese Bildungsexpansion ist, dass es zusätzlich jeweils 25 Prozent einer Bildungsstufe schaffen, in die nächsthöhere Stufe aufzusteigen.

Der nur geringe Zuwachs an Erwerbspersonen bis 2050 erklärt sich dadurch, dass bei einer Bildungsexpansion junge Menschen länger in Ausbildung sind und in dieser Zeit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Erst wenn sich die heute Jungen der Rente nähern, entfaltet die Bildungsexpansion ihre volle Wirkung. Die demografisch bedingte Schrumpfung bis zum Jahr 2080 (5,9 Millionen gegenüber 5,1 Millionen in 2050) würde so in der Summe dann um etwa 1,3 Millionen geringer ausfallen.

„Der demografische Wandel erfordert mehr Investitionen in Bildung. Menschen mit einem höheren Bildungsniveau sind seltener arbeitslos. Sie haben bessere Chancen auf attraktive Beschäftigung, bekommen ein höheres Gehalt und arbeiten auch mehr Stunden. Bildungsinvestitionen lohnen sich auch ökonomisch“, sagt unser Vorstandsmitglied Jörg Dräger.

Die Corona-Krise könnte zum Störfaktor werden

Die Corona-Krise könnte allerdings zur Bedrohung für eine Bildungsexpansion und damit für den zukünftigen Wohlstand werden. Bleiben Kitas und Schulen länger geschlossen, wird eine Schüler:innen-Generation abgehängt. Damit gerät der Bildungsaufstieg in Gefahr. Weil sie zumeist mit einer schlechteren technischen Ausstattung zurechtkommen müssen und im Homeschooling weniger Unterstützung durch ihre Eltern bekommen, sind insbesondere Kinder der niedrigeren Bildungsschichten betroffen. „Wenn wir bildungsferneren Kindern den Bildungsaufstieg ermöglichen, hat das den größten positiven Effekt auf die Erwerbsbeteiligung“, sagt Dräger.

Wenn in Zukunft zusätzlich zu einer breiten Bildungsexpansion auch Personen mit gesundheitlichen Beschwerden stärker am Arbeitsleben teilhaben könnten, ließen sich die negativen Effekte des demografischen Wandels weiter lindern. Gelänge uns das genauso gut wie dem Spitzenreiter Schweden, könnten im Jahr 2050 durch diese Kombination von Bildungsexpansion und Arbeitsmarktintegration in der Summe etwa 1,9 Millionen Menschen dem Arbeitsmarkt zusätzlich zur Verfügung stehen, im Jahr 2080 wären es etwa 2,3 Millionen. Der Schrumpfungsprozess ließe sich so insgesamt zu mehr als einem Drittel kompensieren.

Bessere Bildung und Gesundheit erhöhen das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen

Eine breite Bildungsexpansion wirkt sich langfristig auch positiv auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen aus, da mehr Menschen zum materiellen Wohlstand beitragen. Das reale BIP pro Kopf könnte dadurch im Jahr 2050 um fast 300 Euro höher sein (in Preisen des Jahres 2015) als wenn diese Bildungsexpansion ausbliebe. Im Jahr 2080 wäre das BIP pro Kopf 1.700 Euro höher als ohne Bildungsexpansion.

Noch größer wäre der Effekt, wenn zusätzlich mehr Menschen trotz gesundheitlicher Probleme in den Arbeitsmarkt integriert würden. Das reale jährliche Pro-Kopf-Einkommen stiege dann bereits im Jahr 2050 um etwa 1.500 Euro und im Jahr 2080 sogar um fast 3.900 Euro.

17_20160413_03_WORTMARKE_BLACK

Lippe wird Modellregion „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Kreis Lippe. Zukunftsfähiges Denken und Handeln – diese Ziele will die Bundesregierung durch den Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) realisieren. Der Kreis Lippe greift dieses Thema auf und ist ab sofort eine von bundesweit 50 Modellkommunen.

Kooperieren bei der Modellregion „Bildung für nachhaltige Entwicklung“: Landrat Dr Axel Lehmann, Dr. Oliver Schmidt (Projektleiter BiNaKom), Markus Rempe sowie Karin Drexhage ( Fachgebietsleiterin Umweltrecht beim Kreis Lippe). (v.l.).Foto:Kreis Lippe

Kooperieren bei der Modellregion „Bildung für nachhaltige Entwicklung“: Landrat Dr Axel Lehmann, Dr. Oliver Schmidt (Projektleiter BiNaKom), Markus Rempe sowie Karin Drexhage ( Fachgebietsleiterin Umweltrecht beim Kreis Lippe). (v.l.).Foto:Kreis Lippe

Unterstützung erhält er dabei vom BNE-Kompetenzzentrum Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune (BiNaKom). „Als Modellregion wollen wir zeigen, dass nachhaltige Bildung über die reine Ver¬mittlung von Faktenwissen hinaus gehen muss. Vielmehr soll ein vernetztes Denken gefördert werden, das Entscheidungsprozesse aus verschiedenen Blick¬winkeln betrachtet“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.

In den nächsten drei Jahren will der Kreis mit unterschiedlichen Partnern die Lehr- und Lernangebote in Lippe noch stärker mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) verknüpfen. Dabei wird von der Kita bis zur Hochschule und Weiterbildungsangeboten das gesamte Bildungsspektrum betrachtet.

Die Umsetzung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird eine Bestandsaufnahme von vorhandenen Angeboten und Akteuren gemacht. So gibt es in Lippe etwa mit dem Rolfschen Hof, dem Klimapakt oder dem Recycling von Kunststoffen schon einige Beispiele, die einen nachhaltigen Bildungsansatz verfolgen. „Wir wollen diese Einzelprojekte sichten, bei Bedarf bündeln und gemeinsam mit weiteren Partnern zu einem dauerhaften Gesamtsystem ausbauen,“ so Markus Rempe, Vorstandsvorsitzender der Lippe Bildung eG. Bei diesem Aufbau von entsprechenden Strukturen helfen Workshops sowie der Austausch mit anderen Modellkommunen. Die erarbeiteten Maßnahmen werden durch ein stetiges Monitoring beobachtet und bewertet.

Neben dem Umwelt- und Klimaschutz stehen auch ökonomische und soziale Themen, wie die Gestaltung des demokratischen Gemeinwesens, im Mittelpunkt von BNE. „Nachhaltigkeit muss zum Dauerthema werden. Erst bringen wir es in die Köpfe und dann in die Herzen“, so Rempe. Im Bereich Schule und Ausbildung soll es aber kein eigenes Unterrichtsfach geben. Stattdessen wird die Thematik stärker mit bestehenden Fächern verflochten. Weitere Infos unter: https://www.bne-portal.de/.

logo.png

Noch bis zum 21. März für den Studienkompass in Paderborn bewerben

Förderprogramm begleitet Schülerinnen und Schüler bei der Studien- und Berufswahl

© Prostock-studio, shutterstock.com

© Prostock-studio, shutterstock.com

Paderborn. Homeschooling, eingeschränkter oder digitaler Unterricht – die aktuelle Situation führt bei Jugendlichen zu vielen Unsicherheiten. Neben diesen gegenwärtigen Herausforderungen rechtzeitig Pläne für die Zeit nach dem Abitur zu entwickeln, fällt Schülerinnen und Schülern oft schwer. Genau in diesem Punkt bietet der Studienkompass Unterstützung. Mit digitalen Angeboten, Workshops und Coachings ermöglicht der Studienkompass gezielte Berufs- und Studienorientierung für junge Menschen aus Familien ohne akademische Erfahrung. Das gemeinnützige Förderprogramm wird in Paderborn mit Hilfe der Heinz Nixdorf Stiftung angeboten. Noch bis zum 21. März können sich Paderborner Schülerinnen und Schüler bewerben, die 2023 (Fach-) Abitur machen und deren Eltern nicht studiert haben.

© Sebastian Weimar

© Sebastian Weimar

Die Corona-Pandemie führt aktuell deutlich vor Augen, wie stark der Bildungserfolg von Jugendlichen von Chancengleichheit abhängt. Mit der Förderung von Schülerinnen und Schülern aus nichtakademischen Familien leistet der Studienkompass einen wichtigen Beitrag für gute Chancen bei allen Jugendlichen am Übergang von der Schule an die Universität oder in die Ausbildung. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Entscheidung für einen individuell passenden Bildungsweg zu unterstützen. Die dreijährige Förderung beginnt zwei Jahre vor dem Abitur. Je nachdem, welchen Weg die Geförderten nach der Schulzeit einschlagen, werden sie im ersten Jahr des Studiums oder der Ausbildung weiterhin begleitet.

Während der Förderung erhalten die Jugendlichen individuelle Hilfestellungen. Sie entdecken neue berufliche Möglichkeiten und lernen ihre eigenen Stärken besser kennen. Durch Workshops, digitale Veranstaltungen, individuelles Coaching und durch die Begleitung von ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren erhalten die Geförderten ein vielseitiges Unterstützungsangebot für den erfolgreichen Start in die persönliche Zukunft.

© Sebastian Weimar

© Sebastian Weimar

„Der Studienkompass bietet weit mehr als reine Studien- und Berufsorientierung. Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Bildungswege kennen, entwickeln neue Interessen und entdecken versteckte Talente. Das Programm begleitet die Geförderten gezielt mit zahlreichen Angeboten für ihre persönliche Entwicklung. Auf diese Weise trägt der Studienkompass maßgeblich zu Chancengerechtigkeit am Übergang von der Schule in das Studium oder die Ausbildung bei“, sagt Prof. Dr. Nikolaus Risch, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung und ehemaliger Präsident der Universität Paderborn.

„Mehr als 250 junge Menschen aus Paderborn haben bereits erfolgreich den Studienkompass durchlaufen. Besonders in Zeiten der Pandemie bieten wir eine wirksame Unterstützung für die Entwicklung von persönlichen Werdegängen unserer Geförderten. Neben dem Förderprogramm ermöglichen unser großes Netzwerk und die Studienkompass-App zur Studien- und Berufsorientierung eine gute Hilfestellung, um den Studien- und Ausbildungsstart erfolgreich zu planen“, ergänzt Dr. Ulrich Hinz, Bereichsleiter Schülerförderung bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft.

Jugendliche aus der Region Paderborn, die 2023 Abitur machen und deren Eltern nicht studiert haben, können sich noch bis zum 21. März 2021 über die Website studienkompass.de/bewerbung bewerben.

Ein besonderes Zusatzangebot in diesem Jahr sind die Online-Infotermine. Bei dem nächsten Termin am 4. März 2021 stellt sich der Studienkompass jeweils von 17:00 bis 17:45 Uhr vor und beantwortet Fragen rund um die Förderung und Bewerbung. Mehr Informationen zu den Terminen unter studienkompass.de/online-infotermine. Bewerbungen sind auch ohne Teilnahme an einem dieser Termine stets möglich.

Über den Studienkompass

Das Förderprogramm unterstützt bundesweit aktuell mehr als 1.100 Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Erfahrung beim Übergang von der Schule an die Hochschule oder in die Ausbildung. Rund 3.150 junge Menschen haben das Programm bereits erfolgreich durchlaufen. Die hohe Wirksamkeit belegt eine wissenschaftliche, unabhängige Evaluation des Programms, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2007 bis 2014 gefördert wurde.

Der Studienkompass ist eine Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Partner angeschlossen. Hauptförderer sind die aim – Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken, die aqtivator gGmbH und die Karl Schlecht Stiftung.

Förderer des Studienkompass sind: Heinz Nixdorf Stiftung, Hans Hermann Voss-Stiftung, Bundesverband Deutscher Stiftungen & Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit „Menschen stärken Menschen“, RAG-Stiftung, Gertrud und Hellmut Barthel Stiftung, PAI Partners, Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, S&P Family Office, Unternehmensverbände im Lande Bremen, Merck Finck Stiftung, Albert und Barbara von Metzler-Stiftung, Sebapharma und weitere.

Schirmherrin des Programms ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek.

Mehr Informationen unter studienkompass.de

logo

Kurz nachgefragt – Bildung entdecken

Kreis Monden-Lübbecke. Kurzinterview mit unserer neuen Landrätin Frau Anna Katharina Bölling

1.       Was liegt Ihnen beim Thema Bildung besonders am Herzen?

Landrätin Anna Katharina Bölling

Landrätin Anna Katharina Bölling

Bildung ist die zentrale Voraussetzung für die weitere Entwicklung unseres Mühlenkreises. Unser Ziel muss sein, dass wir gerechte Bildungschancen für alle schaffen und jedes Kind von der Kita bis zum Berufseinstieg beste Voraussetzungen erhält. Schwerpunkt meiner Arbeit als Landrätin sind vor allem die berufsbildenden Schulen in Trägerschaft des Kreises. Sie sind ein wichtiger Motor für unsere heimische Wirtschaft.

2.       Die Bildungsregion Minden-Lübbecke feierte unlängst ihr zehnjähriges Jubiläum. Was, glauben Sie, wird unsere Bildungsregion Minden-Lübbecke in 10 Jahren auszeichnen?

Wir sind in Minden-Lübbecke bereits heute von den Förderschulen in Trägerschaft des Kreises bis zu den Volkshochschulen ganz breit aufgestellt. Darauf können wir stolz sein. Die Bildungslandschaft ist gleichzeitig im ständigen Wandel und ich bin überzeugt, dass unsere Schulen dabei auf einem sehr guten Weg sind. Schwachstellen gibt es jedoch durchaus noch im Bereich der Digitalisierung. Die Corona-Pandemie hat da bekanntermaßen einige Probleme offengelegt. Doch daran arbeiten Bund, Land und Kommunen mit Hochdruck und ich bin mir sicher, dass die Bildungsregion Minden-Lübbecke in zehn Jahren vor allem sehr viel digitaler sein wird.

3.       Den Mühlenkreis fit für eine digitale Zukunft zu machen, ist Ihnen eine Herzensangelegenheit. Digitalisierung ist aktuell auch „das“ Thema in der Bildungswelt. Die digitale Zukunft in der Bildung im Mühlenkreis bedeutet für Sie…

…dass unsere Bildungseinrichtungen die Kinder umfassend auf die digitale Zukunft vorbereiten. Und das schließt sowohl die technische Kompetenz als auch die digitale Verantwortung mit ein. Viel zu oft herrscht noch der Glaube, die Digitalisierung der Schulen sei dann erreicht, wenn jedes Kind ein Tablet oder Laptop habe. Tatsächlich geht es vielmehr darum, dass unsere Jüngsten sicher im Umgang mit den Geräten sind und das notwendige Maß an Medienbildung erlernen, um beispielsweise Fake News von Wahrheit unterscheiden zu können.

4.       Als Pippi Langstrumpf Fan und Familienmensch gefragt – wie sollte die Schule von „morgen“ sein?

So wichtig Digitalisierung und all die technischen Themen und Aufgaben auch sind, dürfen wir nie vergessen, jedes Kind mit seinen persönlichen Interessen und Begabungen anzunehmen, es so individuell wie möglich zu unterstützen und auch mal Freiheiten zu gewähren. Wer musisch oder künstlerisch begabt ist, muss darin genauso gefördert werden wie jenes Kind, dass seine Stärken vielleicht eher im naturwissenschaftlichen Bereich hat.

17_20160413_03_WORTMARKE_BLACK

Deutschrap als Zugang zur politischen Bildung

Bildungsstätte Haus Neuland richtet sich mit neuem Projekt an Jugendliche im Strafvollzug

Projekt-Respect_Teamfoto

Von links: Projektkoordinator Daniel Marchand, Rapper und freier Referent in der Jugendbildung Sinan Demir (alias S. Castro), Projektkoordinator Felix Tiemann. Foto: Sabrina Jostameling

Bielefeld. Laute Bässe, eingängige Beats und ein oftmals provokativer Text: Auf den ersten Blick scheinen Deutschrap und politische Bildung nicht wirklich viel gemeinsam zu haben. Doch mit dem neuen Projekt #Respect! beweist die Bielefelder Bildungsstätte Haus Neuland, dass der erste Blick täuscht und Deutschrap besonders für Jugendliche und junge Erwachsene ein geeigneter Zugang zur politischen Bildung sein kann.

Den Stimmlosen eine Stimme geben

Von „Haftbefehl“ bis „Capital Bra“–Deutschrap ist aus dem Alltag vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Die Songs der Interpreten werden in Dauerschleife gehört und vielfach geteilt. Besonders jugendliche Strafgefangene stehen im gesellschaftlichen Abseits. Um ihnen eine Chance zu bieten, am gesellschaftlichen Diskurs teilzuhaben, will das Projekt #Respect! jugendliche Strafgefangene imgewohnten Umfeld abholen. Vor dem Hintergrund der teilweise von Gewalt, Kriminalität und Ausgrenzung geprägten Vergangenheit sollen durch die Auseinandersetzung mit den bekannten Songs politische Werte hinterfragt und diskutiert werden. „Deutschrap ist ein Genre, das den Stimmlosen eine Stimme gibt und Themen, Wünsche sowie Probleme abseits der Mehrheitsgesellschaft verhandelt. Das Projekt will diesen Zugang aufnehmen und jugendlichen Strafgefangenen politische Bildung und Medienkompetenz näherbringen“, erläutert Daniel Marchand, der das Projekt von Haus Neuland zusammen mit Felix Tiemann und dem freien Referenten Sinan Demir durchführt.

Kreative Auseinandersetzung in einem selbstgeschriebenen Rap

Im Januar 2021 ist das Projekt, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, gestartet. In vier Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunkten gehen die jugendlichen Strafgefangenen unter anderem der Fragenach: „Wie ́real ́ist Deutschrap?“„Im Mittelpunkt steht eine kritische Auseinandersetzung mit den im Deutschrap transportierten Narrativen in Bezug auf Geld, Status, Geschlechterbilder und anderen Diskriminierungsformen. Durch die Arbeit mit Songtexten und Musikvideos lernen die teilnehmenden Jugendlichen, ihreeigene politische Haltung zu reflektieren“, erklärt Projektkoordinator Felix Tiemann. Zum Ende des Projektes bekommen die jugendlichen Strafgefangenen zudem die Möglichkeit, sich mit ihren gesammelten Erfahrungen kreativ auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit dem Rapper und Referentender politischen Bildung Sinan Demir (alias S.Castro) produzieren sie einen selbstgeschriebenen Rap.

RealTalk Feriencamps

im Haus Neuland Bei der Durchführung des Projekts kann auf die Erfahrung der Bildungsstätte Haus Neulandin der politischen Jugendarbeit zurückgegriffen werden. Bereits in den Sommerferien 2020 gingen Jugendlicheim RealTalk Sommercamp auf die Suche nach den Wurzeln, Themen und Kritikpunkten des Phänomen Deutschrap. Auch 2021 sollen Jugendliche aus OWL die Gelegenheit bekommen, sich intensiv in ihren Ferienmit dem Thema Deutschrap auseinanderzusetzen und ihren eigenen Song aufzunehmen. Dafür sind erneut je ein Camp in den Sommerferien (26.07.-30.07.2021) und den Herbstferien (18.10.-22.10.2021) geplant. Die Feriencamps sind Teil des ADB-Verbandprojekts „#HEIMAT reloaded. Kampagnen für eine lebendige Zivilgesellschaft“ und werden von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

Kontakt und Informationen

Weitere Informationen zum Projekt, dem RealTalk Feriencamp sowie den Kontakt zu den Projektkoordinatoren finden Interessierte auf der Webseite www.haus-neuland.de. Gerne können Fragen und Anliegen auch in einer E-Mail an respect@haus-neuland.de gerichtet werden.

Anzeige-Spiekenheuer-Logo_468x60

Unterricht auf Distanz – Aus dem Alltag einer Lehrerin

Von Miriam Savvidis

Gütersloh. Viele Schüler:innen und Lehrer:innen haben es in der aktuellen Situation nicht einfach. Der Unterricht auf Distanz erschwert die Vermittlung des Stoffes und das persönliche Miteinander bleibt auf der Strecke. Iris Wiersema ist Lehrerin für Englisch, Französisch und Musik an der Geschwister-Scholl-Schule in Gütersloh und berichtet über ihre Unterrichtserfahrungen während des Lockdowns.

Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen in Bezug auf Distanzunterricht?

Iris Wiersema bei der Arbeit

Unterricht auf Distanz – Aus dem Alltag der Lehrerin Iris Wiersema .

Wiersema: „Durch meine Kinder muss ich mich gut organisieren. Wenn ich das nicht mache, funktioniert nichts, weil ich meine eigenen Anforderungen nicht erfüllen kann. Da unsere Kinder betreut werden müssen, haben mein Mann und ich zuhause einen festen Plan, nach dem wir arbeiten. Sie haben vormittags Unterrichtsstunden; auch der Vierjährige hat Unterricht, sonst würde das zeitlich nicht funktionieren. Ich arbeite zurzeit oft am Abend, was jedoch auch unter normalen Umständen vorkommt, auch wegen der Kinder.

Eine weitere Herausforderung ist, dass ich auch meinen Unterricht neu organisieren muss. Alles, was ich sonst gemacht habe, funktioniert nicht so gut in dieser Zeit. Ich arbeite mit meinen Schüler:innen online über Teams. Meine siebte Klasse treffe ich in Videokonferenzen. Wir arbeiten in zwei Gruppen, so kommt man natürlich besser ins Gespräch als in einer großen Gruppe mit ca. 30 Personen. Mit den Fünftklässler:innen veranstalte ich nicht jedes Mal eine Konferenz, weil sie nicht jeden Tag mehrere Stunden am Computer sitzen sollen. Das wurde so im Kollegium abgesprochen.

Die Herausforderungen sind vor allem zeitlicher und organisatorischer, aber auch technischer Art. Einige meiner Schüler:innen sind nicht gut vernetzt, weil sie eine schlechte Internet-Verbindung haben. Sie fehlen dann oft.

Es ist außerdem schwierig, das Lehrer-Schüler-Verhältnis aufrecht zu erhalten. Man hat nicht mehr diese persönliche Ebene, die sich ganz natürlich ergibt. Wenn man diese Ebene erreichen möchte, muss man sie jedes Mal von sich aus anregen oder die Schüler:innen müssen sie initiieren, was aber eher seltener vorkommt. Ich kann nicht mal eben jemandem während des Unterrichts zulächeln oder einen lustigen Spruch sagen, das fällt einfach weg. Ich finde, das fehlt gerade.“

Wie bleiben Sie momentan mit den Schüler:innen in Kontakt?

Wiersema: „Meine Schüler:innen können mich über Teams erreichen, was auch häufig in Anspruch genommen wird. Sie rufen mich darüber an, wenn sie ein Problem oder eine Frage haben, auch abends. Es ist auch möglich, diese Funktion bei Teams auszustellen, um zu bestimmten Tageszeiten mal nicht erreichbar zu sein.“

Haben Sie das Gefühl, dass die digitale Infrastruktur an Ihrer Schule ausreicht?

Wiersema: „Also, wir hatten eine Zeit lang Hybrid-Unterricht. Das war sehr schwierig, weil das Internet in unserer Schule nicht gut genug dafür ist, Videokonferenzen zu veranstalten und gleichzeitig die Schüler:innen im Klassenraum versorgen zu können. Ich finde die technischen Gegebenheiten in der Schule katastrophal. Das hängt mit der Ausstattung vonLand und Träger zusammen.
Das Programm Teams gefällt mir, wir hatten bisher keine größeren Schwierigkeiten damit. Manche Dinge laufen nicht so gut, aber in der Regel kann man mit dem Programm gut arbeiten.“

Was ist Ihre größte Sorge im Augenblick?

Wiersema: „Vor allem mache ich mir Sorgen um diejenigen, die den Klassenraum und dieses „Wir lernen zusammen und unterstützen uns“ brauchen. Zurzeit arbeite ich verstärkt mit Gruppenarbeit, weil es vielen Schüler:innen schwer fällt, ihren Alltag zu bewältigen. Manche meiner besten Schüler:innen geben nur selten Aufgaben ab, da dieses gegenseitige Motivieren und Organisieren komplett wegfällt. Das finde ich sehr schade.
Ich mache mir natürlich auch Sorgen um die Kinder, die alleine zuhause sind, weil ihre Eltern Schichtarbeit machen müssen. Und allgemein um die, die zuhause Gewalt ausgesetzt sind.“

Verstärkt die Pandemie Bildungsungerechtigkeiten?

Wiersema: „Ja, ich denke, dass die Pandemie Bildungsungerechtigkeiten verstärkt. Betroffen sind vor allem diejenigen, die keine gute Internetverbindung oder keinen Zugang zu Geräten haben. Wir Lehrkräfte haben die Möglichkeit, Geräte an Schüler:innen auszuleihen. Momentan sind auch alle Geräte entliehen, aber wenn man kein stabiles Internet hat und nicht in die Notbetreuung kann oder möchte, dann hat man schon das Nachsehen. Also ich habe auch Kinder, die ich dadurch verliere.“

Welche Gruppen sind mit Blick auf die Corona-Krise besonders von Bildungsbenachteiligung betroffen?

Wiersema: „Ich habe mehrere geflüchtete Kinder in meinen Klassen, die sich oft in schwierigen Verhältnissen befinden. Wenn sie kein eigenes Mobilgerät besitzen, können sie im Moment nicht wirklich gut mitarbeiten.
Außerdem sind einige Kinder davonbetroffen, bei denen Eltern sich kaum einbringen und Kinder beispielsweise selten nach ihren Hausaufgaben fragen oder bei denen kein gutes Eltern-Kind-Verhältnis besteht. Ich denke, dass diese Kinder es momentan schwer haben, da sie möglicherweise besser mit einer Lehrkraft arbeiten können als mit ihren Eltern. Generell sind leider schon die Gruppenbenachteiligt, die sozial schwächer gestellt sind.“

Wie ist Schule generell aufgestellt für Kinder aus armen Familien oder aus sozial benachteiligten Verhältnissen?

Wiersema: „Wir haben viele Kinder aus ärmeren Familien und sozial benachteiligten Verhältnissen sowie einige, die Bildung und Teilhabe in Anspruch nehmen. Wie gesagt gibt es Leihgeräte für die, die kein eigenes Gerät besitzen. Außerdem haben wir Sozialarbeiter:innen, die Hausbesuche machen. Leider können wir nicht vor Ort in der Schule sein, um beispielsweise nachmittags unsere Unterstützung anzubieten wie vorher. Das fällt gerade einfach weg.“

Können digitale Tools helfen, um dem Auseinanderklaffen der Bildungsschere entgegenzuwirken?

Wiersema: „Ich finde es schwieriger, über die Distanz zu vermitteln. Es gibt mehr Schüler:innen, die sich verschlechtern, aber es gibt auch einige, die gut mit der Situation zurechtkommen und organisiert sind. Die Schere wird durch den Distanzunterricht eher größer. Ich würde sagen, dass 30 bis 40 Prozent nach dieser langen Zeit ohne Präsenzunterricht irgendwann abschalten. Viele können die Motivation einfach nicht mehr aufbringen.

Normalerweise lese ich als Lehrerin an dem Gesicht eines Schülers/einer Schülerin ab, ob die Person etwas verstanden hat, ob sie gedanklich noch da ist oder ob sie mit dem Kopf bereits irgendwo anders ist. Wir haben mit Eltern darüber gesprochen, dass es vorteilhaft ist, die Kameras in den Videokonferenzen anzuschalten. Das klappt auch oft gut, viele Schüler:innen sind mit Bild da, aber letztendlich können und wollen wir sie nicht zwingen. Es wäre nur schön, etwas mehr von ihnen mitzubekommen.“

Was wünschen Sie sich von der Bildungspolitik für das nächste Schuljahr?

Wiersema: „Ich wünsche mir von der Bildungspolitik, dass uns Lehrer:innen die Möglichkeit gegeben wird, unsere eigenen Ideen umzusetzen. Ich habe viele sehr engagierte Kolleg:innen, die ihre Konzepte nicht umsetzen durften. Zum Beispiel gab es einige Ideen, wie Distanzunterricht vermieden werden kann, etwa durch Gruppenaufteilungen und Parallelunterricht. Das wurde jedoch vom Bildungsministerium abgelehnt. Auf der einen Seite gibt es wenig Unterstützung und auf der anderen Seite wenig Chancen, sich in die Planung einzubringen. Das ist wirklich frustrierend.

Generell ist die technische Ausstattung an der Schule verbesserungswürdig. Wir sind hundert Kolleg:innen, haben nur fünf Rechner und zwei Kopierer zur Verfügung. Zeitweise wurde uns gesagt, dass wir nicht auf unseren eigenen Geräten arbeiten dürften. Da fragt man sich, wie man überhaupt Unterricht machen soll.

Eine andere Sache sind die Lüftungsanlagen. Hätten wir diese bereits in den Klassenzimmern eingerichtet, würden wir gar nicht zuhause sitzen müssen. Und wir wollen auch nicht zuhause sitzen.Ich persönlich möchte lieber in die Schule gehen. Aber im Moment würde ich meine Kinder auch nicht in die Schule schicken wollen.“

Weiterhin wünscht sich Iris Wiersema eine langfristige Planung von vorneherein, beispielsweise Distanzunterricht bis zum Sommer. Dann könnte man den Fokus auf die Hauptfächer legen und die Lehrkräfte, die hauptsächlich Nebenfächer unterrichten, könnten die Notbetreuung übernehmen.

Über die Schulleitung sagt Wiersema, dass diese sehr engagiert ist. Auch die Sozialarbeiter:innen werden erwähnt, die zurzeit für die Notbetreuung und Hausaufgabenhilfe verantwortlich sind, obwohl sie dafür nicht ausgebildet wurden. Dennoch sollten an dieser Stelle eher Kolleg:innen eingesetzt werden, die auf Nebenfächer spezialisiert sind, die zum Teil nicht stattfinden können, wie zum Beispiel Sport, weil sie einfach näher dran sind.

Dennoch macht ihr die Arbeit nach wie vor Spaß und sie gibt sich gerne Mühe mit ihren Schützlingen. Sie lernt sie durch den Distanzunterricht teilweise neu kennen und versucht, sie durch lustige Aktionen zu motivieren mitzuarbeiten. Zum Beispiel gab Wiersema ihren Klassen neulich die Hausaufgabe, ein Schneeselfie von sich zu machen. Damit die Schüler:innen etwas mehr von sich zeigen und sich einbringen. Zu Karneval wird sie sich natürlich verkleiden, damit sie auch etwas von sich zeigt und der Spaß nicht verloren geht.

Zum Schluss sagt Wiersema, dass sehr viele Eltern in ihren Klassen einen wirklich guten Job machen. Sie stellen die Technik zur Verfügung, geben die eigenen Geräte an ihre Kinder ab und kümmern sich darum, dass Arbeitsmaterial ausgedruckt wird. Alle machen es so gut, wie sie können. Das solle man sich öfter vor Augen führen.

17_20160413_03_WORTMARKE_BLACK

Spannende Erlebnisse mit jeder Menge Bildung

Neues Programm der „Erlebniswochen“ der Volkshochschule Gütersloh und der Osthushenrich-Stiftung.

Gütersloh. Die Gütersloher „Erlebniswochen. Ferien. Bilden. Schüler. Bildungsferien mit der Osthushenrich-Stiftung“ bieten Kindern in den Schulferien bereits seit 13 Jahren abwechslungsreiche Bildungsprogramme mit spannenden Wissensinhalten und jeder Menge Spaß. „Insgesamt haben bereits mehr als 7.800 Kinder an Veranstaltungen der Bildungsferien teilgenommen“, so Dr. Elmar Schnücker, Leiter der Volkshochschule Gütersloh. „Ein ganz besonderer Dank gilt dem im Dezember 2020 verstorbenen Stiftungsvorsitzenden Werner Gehring. Sein Engagement und die Förderung der Stiftung haben maßgeblich zum Erfolg der Erlebniswochen beigetragen. Ohne die finanzielle Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung wäre die Umsetzung dieses Projekts nicht möglich.“ Mit fast 430.000 Euro hat die Stiftung das einzigartige Bildungsangebot seit Beginn im Jahr 2009 gefördert. „Das Projekt war eine Herzensangelegenheit meines Mannes“, betont Dr. Martina Schwartz-Gehring, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Osthushenrich-Stiftung.

Stellen das neue Programm der Erlebniswochen 2021 vor: (v.l.) Henrike Dulisch (pädagogische Leiterin, Volkshochschule Gütersloh), Dr. Elmar Schnücker (Leiter, Volkshochschule Gütersloh), Dr. Martina Schwartz-Gehring (stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Osthushenrich-Stiftung) und Claudia Holle (Geschäftsführerin, Osthushenrich-Stiftung).

Stellen das neue Programm der Erlebniswochen 2021 vor: (v.l.) Henrike Dulisch (pädagogische Leiterin, Volkshochschule Gütersloh), Dr. Elmar Schnücker (Leiter, Volkshochschule Gütersloh), Dr. Martina Schwartz-Gehring (stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Osthushenrich-Stiftung) und Claudia Holle (Geschäftsführerin, Osthushenrich-Stiftung).

Die Volkshochschule Gütersloh hat für die Oster-, Sommer- und Herbstferien wieder ein vielfältiges Angebot für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren zusammengestellt. Bildende und darstellende Kunst, Naturwissenschaften und Naturerlebnisse, aber auch sportliche Angebote bilden das Programm. Bewährte Klassiker werden kombiniert mit neu entworfenen Konzepten. Dazu gehören die Angebote „Akrobatik – Moskauer Staatszirkus trifft VHS“, die „Meerjungfrauen-Woche“ oder auch der Kurs „Olé – Spanischer Tanz für Ballett-Fans“. Erstmals im Programm sind zum Beispiel die „Fotoreise durch die Welt“ und der Kurs „Hereinspaziert in die Arche Noah“. Zum Konzept vieler Angebote gehören auch themenbezogene Tagesausflüge wie zum Maximilian-Park Hamm, zur Universität Bielefeld und zum Gartenschaupark Rietberg. „Wir planen unter besonderen Herausforderungen“, erklärt Henrike Dulisch, pädagogische Leiterin der VHS. „Unser Wunsch und Ziel ist es, trotz Corona so viele Angebote zu realisieren wie möglich.“ Dass sich die Bildungsferien hoher Beliebtheit erfreuen, zeigen die jährlichen Anmeldezahlen. Rund 500 Kinder haben sich schon zu den Terminen im Jahr 2021 angemeldet.

Auch für das Jahr 2022 laufen bereits erste Planungen. Die Stiftung hat ihre weitere Unterstützung für die Bildungsferien auch für das kommende Jahr zugesagt. Claudia Holle, die seit vergangenem November neue Geschäftsführerin der Osthushenrich-Stiftung ist, freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit der VHS.

Das Programm der Erlebniswochen ist online unter www.vhs-gt.de/Erlebniswocheneinsehbar, die Kurse sind zur Anmeldung freigeschaltet. Aufgrund der aktuellen Situation kann die gedruckte Broschüre an vielen öffentlichen Stellen nicht ausgelegt werden. Zur kontaktlosen Mitnahme liegt sie am Hintereingang der Volkshochschule Gütersloh, Hohenzollernstraße 43, bereit. Auf Anfrage sendet die VHS die Broschüre auch zu. Nähere Informationen per Telefon unter 05241/822948 oder E-Mail an FrnBldnSchlrgtrslhd.

 

17_20160413_03_WORTMARKE_BLACK

Ideen für Zuhause

Ideen für Zuhause, Foto: Stadt Altenbeken

Ideen für Zuhause, Foto: Stadt Altenbeken

Eingeschränkter Kitabetrieb und geschlossene Schulen – die Corona-Pandemie stellt insbesondere Familien vor große Herausforderungen. Wir haben hier Ideen für Zuhause für Eltern und Kinder zusammengestellt.

Altenbeken. Tipps und Anregungen für eine sinnvolle Beschäftigung mit Kindern in Zeiten von Corona Geschlossene Schulen, eingeschränkter Kitabetrieb, keine Treffen mit Familienangehörigen und Freunden – da kommen die Tipps und Anregungen der Erzieher*innen des Familienzentrums Eggenest sicher gerade recht. Im Frühjahr hatten sie täglich eine Idee für Zuhause aus den Bereichen Leckeres, Gebasteltes, Bewegungsspiele und Experimente vorgestellt, die jetzt noch einmal kompakt zusammengestellt wurden. Familien finden hier spannende Tipps und Anregungen, wie sie die gemeinsame Zeit mit ihren Kindern gestalten können. Schauen Sie einfach auf der Altenbekener Website unter Bildung und Soziales/Kinderbetreuung nach.

Viel Spaß beim Ausprobieren und bleiben Sie gesund!

Email-Signatur-2019-450x300

Corona Hilfsfonds unterstützt Projekt zur Studienorientierung

v.l.: Bürgermeister Theo Mettenborg überreich Dr. Regina Heimann einen Check über 7.000 Euro zur Finanzierung ihres Studienorientierungsprojektes. Foto: Stadt Rheda

v.l.: Bürgermeister Theo Mettenborg überreich Dr. Regina Heimann einen Check
über 7.000 Euro zur Finanzierung ihres Studienorientierungsprojektes. Foto: Stadt Rheda

Rheda-Wiedenbrück. Für die Abiturjahrgänge 2020 und 2021 hat die in Rheda- Wiedenbrück lebende Studienberaterin Dr. Regina Heimann ein Konzept entwickelt: „Studienorientierung an Schulen in Rheda-Wiedenbrück in der Coronakrise“. Mit dem Projekt soll den Abschlussjahrgängen Beratung und Begleitung für den weiteren beruflichen Weg geboten werden. Da Praktika und Veranstaltungen, die sonst die Grundpfeiler für die berufliche Zukunft legen, in diesem Jahr kaum oder nur sehr begrenzt stattfinden. Im Zuge der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen können viele weitere etablierte Angebote zur beruflichen Orientierung (Studien- und Berufsmessen oder Schnupperpraktika) nicht durchgeführt werden. Die Beratungsangebote finden vielfach telefonisch oder per Mail statt, um auf persönliche Kontakte weitestgehend zu verzichten.

„Die Gespräche mit Freunden auf besuchten Veranstaltungen oder auch Tage der offenen  Tür, die mit Eltern besucht werden, fallen in diesem Jahr weg. Die Entscheidung, ob nach dem Abitur ein Studium begonnen wird, wird einsamer vor dem PC gefällt. Für viele Jugendlichen kann die unübersichtliche Flut an Online-Angeboten und die ressourcenfordernde und teils widersprüchliche Informationsrecherche schnell dafür sorgen, dass die Option eines Studiums verworfen wird oder vorschnell teure Studienangebote gewählt werden. Hier setzt das Beratungsangebot der ‚Studienorientierung‘ an“, betont Dr. Regina Heimann, welches auf Sprechstunden an den Schulen, Intensivcoachings und Online-Elternsprechstunden (Start 10.12.2020) setzt Um den 500 Schüler*innen in Rheda-Wiedenbrück, die 2021 ihr (Fach)Abitur absolvieren, die steigenden Zukunftssorgen zu nehmen, erhält Dr. Heimann 7.000 Euro aus dem Corona Hilfsfonds der Stadt für den Start des Projektes, das bereits im Oktober an allen Schulen angelaufen ist. Für das Jahr 2021 ist eine weitere Förderung in Höhe von 23.000 Euro angedacht.

Die „Studienorientierung“ soll neben den Abschlussjahrgängen auch Abiturienten 2020 ansprechen, die zum Wintersemester2020/21 keinen Studienplatz erhalten haben und jetzt einen Plan B suchen oder sich erneut zum Sommer bewerben wollen. Für Sie gibt es ab dem 2.Dezember eine eigene online-Sprechstunde, zu der Sie sich per Mail anmelden können. Umfassende Termininformationen finden sich gebündelt unter www.regina-heimann.de. Bürgermeister Theo Mettenborg bedankt sich bei Dr. Regina Heimann für ihr Engagement: „Ich freue mich sehr, dass Frau Dr. Heimann sich für unsere Abschlussjahrgänge einsetzt und wir mit dem Projekt unseren Jugendliche eine Hilfestellung für die weitere berufliche Zukunft an die Hand geben können.“

17_20160413_03_WORTMARKE_BLACK

Fördermittel für digitale Ausstattung an Schulen bewilligt

Bürgermeister Theo Mettenborg und Digitalisierungsbeauftragter für den Bereich Jugend, Alexander Löhner, freuen sich über die Förderzusage und testen das erste Tablet für die Schülerinnen und Schüler. Foto: Stadt Rheda - Wiedenbrück

Bürgermeister Theo Mettenborg und Digitalisierungsbeauftragter für den Bereich Jugend, Alexander Löhner, freuen sich über die Förderzusage und testen das erste
Tablet für die Schülerinnen und Schüler. Foto: Stadt Rheda – Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück. Weitere Fördermittel für die Digitalisierung an Schulen nun bewilligt: Die Bezirksregierung Detmold stellt 268.324,24 Euro im Rahmen eines „Sofortausstattungsprogrammes“ und 250.000 Euro für „mobile Endgeräte“ für die Lehrkräfte zur Verfügung. Mit der finanziellen Unterstützung soll flächendeckend eine gute Ausstattung mit mobilen Endgeräten für die Schüler- und Lehrkörperschaft in Rheda-Wiedenbrück ermöglicht und die schulische Infrastruktur gestärkt werden. Insbesondere sollen mit den Mitteln des „Sofortausstattungsprogramms“ Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden, die einen besonderen Bedarf zum Ausgleich sozialer Ungerechtigkeiten haben. Zuvor hat die Stadt Rheda-Wiedenbrück bereits die Zusage erhalten, 1,15 Millionen Euro aus dem „Digitalpakt“ bis 2022 abrufen zu können, um an sieben Schulstandorten vor allem die WLAN-Kapazitäten zu verbessern. Im nächsten Schritt folgt nun die finanziell von der Bezirksregierung unterstützte Ausstattung mit mobilen Endgeräten. Die Stadt ergänzt diese Landesmittel mit einem zehnprozentigen Eigenanteil.

„Für unsere Kinder und Jugendlichen wollen wir die bestmöglichen Lernvoraussetzungen schaffen. Mit den Fördermitteln können wir weiter daran arbeiten, den Kindern und Lehrenden mobile Endgeräte zur Verfügung zu stellen“, sagt Bürgermeister Theo Mettenborg. Die Bestellung für weitere 1.125 Geräte ist bereits auf dem Weg, in Kürze sollen die Tablets an die Schulen verteilt werden und den Bestand der bereits vorhandenen mobilen Endgeräte ergänzen. „Unser Ziel ist es, die Schüler unserer städtischen Schulen zeitnah mit möglichst vielen mobilen Endgeräten zu versorgen und dass die Digitalisierung im Unterricht weiter voranschreitet“, betont Alexander Löhner, Digitalisierungsbeauftragter im Fachbereich Jugend, Bildung und Sport. Ein weiterer Antrag, um die gesamte Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem „Digitalpakt“ zu erhalten, befindet sich in der Vorbereitung.

image001-3-450x263

Kleine Forscher entdecken Sterne, Planeten und Sonnensystem

Gütersloh. Bildung und Freizeit – das steht in jeden Ferien bei den „Erlebniswochen – Ferien. Bilden. Schüler.“ im Mittelpunkt. Bereits seit zwölf Jahren macht die Volkshochschule Gütersloh (VHS) dieses Angebot an, unterstützt wird es durch die Osthushenrich-Stiftung. Acht der geplanten 14 Angebote konnten in diesen Herbstferien trotz der Corona-bedingten Auflagen stattfinden. Darunter die spannende Astro-Woche für kleine Forscher unter dem Titel „Ein Stern für dich!“.

Besuch unter Corona-Bedingungen: (v.h.r.) Dr. Burghard Lehmann (ausscheidender Geschäftsführer) und Claudia Holle (neue Geschäftsführerin) von der Osthushenrich-Stiftung wurden von Dr. Elmar Schnücker (Leiter VHS Gütersloh), Dr. Regina Bredenbach-Rämsch (VHS) und den teilnehmen Kinder sowie den Kursleiterinnen Cordula Großekathöfer und Kristina Grauer bei den Erlebniswochen empfangen.Foto:Stadt Gütersloh

Besuch unter Corona-Bedingungen: (v.h.r.) Dr. Burghard Lehmann (ausscheidender Geschäftsführer) und Claudia Holle (neue Geschäftsführerin) von der Osthushenrich-Stiftung wurden von Dr. Elmar Schnücker (Leiter VHS Gütersloh), Dr. Regina Bredenbach-Rämsch (VHS) und den teilnehmen Kinder sowie den Kursleiterinnen Cordula Großekathöfer und Kristina Grauer bei den Erlebniswochen empfangen.Foto:Stadt Gütersloh

Sterne, Planeten und das Sonnensystem – auf allen Ebenen sind zwölf Mädchen und Jungen in der zweiten Herbstferienwoche in das physikalische Thema eingetaucht. Dabei tobten sie sich kreativ aus: Aus Ballons und Pappmaché wurden kleine Planeten gebastelt. Mit Lichterketten bauten sie in Schuhkartons die Sternbilder der eigenen Sternzeichen nach und entwickelten ein eigenes Mondphasen-Handbuch. Bei den vielen kreativen Einheiten kam auch der theoretische Blickwinkel auf das Thema Astrophysik nicht zu kurz. So lernten die Mädchen und Jungen über Experimente unter anderem das Thema Schwerkraft kennen. Höhepunkt der Woche war der Ausflug zum Planetarium in Münster. Dort war Flexibilität gefragt: Die Busfahrer streikten. Zu Fuß machte sich die Gruppe auf zu ihrem Ziel. Für den Weg überlegte sich Kursleiterin Cordula Großekathöfer eine weitere Lernaufgabe: Kurzerhand übertrug sie die Entfernung der Wegstrecke auf die Entfernung der einzelnen Planeten zueinander und teilte den Weg in Abschnitte ein. So gestaltete sich der Spaziergang zu einem Lernpfad. Das Fazit der Kinder zum Angebot der Erlebniswochen: ein einstimmiges „Super“, denn Astro-Physik macht richtig Spaß.

Auch Dr. Burghard Lehmann, Geschäftsführer der Osthushenrich-Stiftung, zeigte sich bei seinem Besuch beim Astro-Kurs begeistert. Unter den aktuellen Hygiene- und Abstandsregelungen wurde das Treffen draußen an der „Kulturi“-Skulptur vor der VHS abgehalten. Das Fabelwesen zeichnet Einrichtungen, die sich in der kulturellen Bildung für Kinder engagieren. Das Projekt „Erlebniswochen“ ist mit seiner zwölfjährigen Laufzeit eines der ältesten und längsten in dieser Größenordnung, das durch die Osthushenrich-Stiftung begleitet und gefördert wird, betonte Dr. Lehmann. In jeden Ferien besuchte er einen der angebotenen Kurse, der Besuch bei der Astro-Woche war nun sein letzter. Zum 1. November wird sich der Geschäftsführer in den Ruhestand verabschieden. Für seine Nachfolgerin Claudia Holle war der Besuch bei der VHS daher eine Premiere und ein erster Einblick in die künftige Zusammenarbeit. Auch in den kommenden Jahren geht die Erfolgsgeschichte des Ferienangebots weiter: Bis einschließlich 2022 hat die Stiftung ihre Unterstützung für die Bildungsferien zugesagt. „Ohne die Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung könnten wir nicht jedes Jahr ein so vielfältiges Programm zusammenstellen“, unterstrich Volkshochschulleiter Dr. Elmar Schnücker und bedankte sich mit einem Blumenstrauß „für diese wunderbare Zusammenarbeit“.

In diesem Jahr umfasst das einzigartige Bildungsangebot 71 Wochenmodule als Ganz- und Halbtagskurse, die sich auf zehn Ferienwochen in den Oster-, Sommer- und Herbstferien verteilen. Dass sich die Bildungsferien hoher Beliebtheit erfreuen, zeigen die jährlichen Anmeldezahlen. Rund 900 Kinder haben sich zu den Erlebnisterminen 2020 angemeldet. Corona-bedingt mussten in den Oster-, Sommer- und teilweise auch in den Herbstferien einige Module abgesagt werden. Die Kurse, die zur Freude aller stattfinden konnten, wurden an das ausgetüftelte Hygienekonzept der Volkshochschule angepasst und schafften es auch unter erschwerten Bedingungen, spannende und lehrreiche Ferien für Gütersloher Kinder zu ermöglichen. In der Regel werden die Kurse von zwei Kursleitern übernommen, ein fachlicher Experte mit dem erforderlichen Hintergrundwissen und eine pädagogische Leitung. Auch für das kommende Jahr ist die Planung der Erlebniswochen schon weit fortgeschritten. „Die Familien wissen das Angebot der Erlebniswochen zu schätzen“, wissen Dr. Elmar Schnücker und Dr. Regina Bredenbach-Rämsch, die das Projekt bei der VHS leitet. Die Anmeldephase für das Jahr 2021 startet im Januar.

logo

Chancen für Industrie, Bildung und Inklusion

Veranstaltung der pro Wirtschaft GT am 27. Oktober im FILB

Kreis Gütersloh. Anfang 2017 machten sich die wertkreis Gütersloh gGmbH und das Fraunhofer IOSB-INA gemeinsam auf den Weg, Assistenzsysteme für Montage- und Verpackungsarbeiten zu entwickeln. Ziel war ein System, das Menschen – gerade auch mit Behinderungen oder Sprachdefiziten – in die Lage versetzt, ohne großen Einarbeitungsaufwand komplexe Arbeitsaufträge selbstständig umzusetzen. Gleichzeitig sollte es einfach zu programmieren sein. Der erste Prototyp wurde im April 2018 auf der Berufsinformationsbörse vorgestellt. Seitdem wird das System kontinuierlich weiterentwickelt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Innovations.Kreis.GT“ lädt die pro Wirtschaft GT jetzt zur Veranstaltung „Arbeit 4.0 und digitale Assistenzsysteme“ am Dienstag, 27. Oktober ein. Die Veranstaltung startet um 17 Uhr im FILB – Förderzentrum zur individuellen Lebensgestaltung und Berufsbildung in Gütersloh unter Einhaltung der zum Zeitpunkt geltenden Hygieneschutzverordnung.

Anja Große-Coosmann (wertkreis Gütersloh gGmbH) und Alexander Kuhn (Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe / Fraunhofer IOSB-INA) berichten anhand praktischer Anwendungsbeispiele über Assistenzsysteme und deren Möglichkeiten – gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels. Vorgestellt werden außerdem die „Flux-Remote“ Fernassistenz/-wartungs-App der Firma Raumtänzer sowie „Sawyer“, ein kollaborativer Roboter der Firma Rethink Robotics GmbH.

Der Innovations.Kreis.GT richtet sich in erster Linie an leitende technische Angestellte und die Geschäftsleitung von Unternehmen sowie Fachpersonal von wissenschaftlichen Institutionen. Interessierte können sich bis zum 24. Oktober über die Homepage der pro Wirtschaft GT anmelden:

www.prowi-gt.de.

Anzeige-Spiekenheuer-Logo_468x60

Ort der Bildung und Begegnung auch in besonderen Zeite

Volkshochschule startet mit Präsenzveranstaltungen und Online-Kursen ins Herbstsemester.
Gütersloh. Die Volkshochschule (VHS) Gütersloh bleibt auch in Zeiten von Corona ein Ort, an dem Bildung, Dialog und Begegnung für alle möglich ist. Während im zurückliegenden halben Jahr aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie viele Präsenzveranstaltungen pausieren mussten, Angebote ausfielen oder in den digitalen Raum verlegt wurden, sollen im Herbstsemester 2020/21 wieder viele Kurse im „Bildungshaus“ an der Hohenzollernstraße stattfinden. „Natürlich unter Einhaltung der coronabedingten Regelungen“, wie VHS-Leiter Dr. Elmar Schnücker betont. „Wir haben in größter Sorgfalt viele Vorkehrungen getroffen, um die Gesundheit unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schützen und gleichzeitig wieder persönlich in Kontakt zu sein und gemeinsam zu lernen. Darauf freuen wir uns sehr.“ Anders als gewohnt wurde auf ein Programmheft verzichtet – das Semesterprogramm ist ausschließlich online zu finden. Auf diese Weise kann die VHS abhängig von der weiteren Entwicklung der Lage schnell über Neuigkeiten informieren und flexibel Termine verschieben, Lerngruppengrößen anpassen und Veranstaltungen hinzufügen. Wer keine Möglichkeit hat, ins Internet zu gehen, der kann Termine in der VHS vereinbaren und dort unter Anleitung im Online-Programm stöbern.
Wünscht sich wieder Betrieb in der Volkshochschule an der Hohenzollernstraße 43: Leiter Dr. Elmar Schnücker und sein Team haben dafür ein umfassendes Hygieneschutzkonzept ausgearbeitet. Das VHS-Herbstsemester beginnt am 7. September mit aktuell 430 Präsenz- und Onlineangeboten. Foto: Stadt Gütersloh

Wünscht sich wieder Betrieb in der Volkshochschule an der Hohenzollernstraße 43: Leiter Dr. Elmar Schnücker und sein Team haben dafür ein umfassendes Hygieneschutzkonzept ausgearbeitet. Das VHS-Herbstsemester beginnt am 7. September mit aktuell 430 Präsenz- und Onlineangeboten. Foto: Stadt Gütersloh

Ergänzend zu den Präsenzkursen vor Ort, die laut aktueller Coronaschutzverordnung des Landes NRW wieder zugelassen sind, hat die VHS zwar zunehmend digitale Angebote in ihr Programm aufgenommen. Die Verantwortlichen der Gütersloher Bildungseinrichtung freuen sich aber über jeden Teilnehmenden, den sie wieder – mit Abstand, aber eben persönlich – willkommen heißen können. Insgesamt sind für das am 7. September beginnende Herbstsemester rund 430 Veranstaltungen unter Vorbehalt geplant und auf der Internetseite der VHS zu finden: Politik und Gesellschaft (40), Kultur und Kreativität (40), Gesundheit (65), Fremdsprachen (132), Beruf und IT (35), Sprach- und Integrationskurse Deutsch (55) sowie digitale Angebote in allen Bereichen (55). „Aufgrund der aktuellen Entwicklung haben wir kurzfristig Kurse vor allem im Bereich Bewegung und Kochen noch ruhend gestellt“, so Schnücker. „Das kann sich aber jeden Tag ändern, deshalb lohnt der regelmäßige Blick auf unsere Homepage.“

Das neue Programm beinhaltet wieder breit gefächerte sowie innovative Themen und Formate. „Entscheidend ist nach der langen Pause, die Teilnehmenden und die bildungshungrigen Menschen zurückzuholen und für die Weiterbildung wiederzugewinnen, die in den vergangenen Monaten nicht mehr in die VHS kommen konnten oder wollten“, sagt Dr. Elmar Schnücker. „Dazu haben wir ein Sicherheitskonzept entwickelt, das durchdacht und überzeugend ist. Denn Bildung kann nur in einer angst- und sorgenfreien Atmosphäre gelingen.“ Die Eckpunkte sehen so aus: Durch einen vorübergehend kontrollierten Einlass besteht die Möglichkeit der effektiven Dokumentation der Personen, die sich zur gleichen Zeit im Gebäude befinden. Darüber hinaus wird im Seminarraum selbst nachgehalten, wer auf welchem Platz gesessen hat. So ist eine mögliche Rückverfolgung gewährleistet, sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Infektionsgeschehen kommen. Unterrichtet wird vornehmlich in Kleingruppen. Für die Flure im Haus wurde ein „Einbahnstraßensystem“ erdacht. Hygiene- und Abstandsregelungen werden durch Plakate und andere Formate unübersehbar kommuniziert.

Als Ausgleich für fehlende Informationen aufgrund des nichtvorhandenen Programmhefts bietet die VHS verstärkt telefonische und persönliche Beratung an. Dafür ist unbedingt eine Terminvereinbarung erforderlich – telefonisch unter 822925 oder über das Kontaktformular auf der Homepage. Wer keine Möglichkeit hat, ins Internet zu gehen, der kann nach vorheriger Anmeldung (Telefon 822925) in der VHS unter Anleitung im Programm recherchieren und sich auch anmelden: Dienstag, 25.08., 10 Uhr; Donnerstag, 27.08., 15 Uhr; Dienstag, 1.9., 15 Uhr; Donnerstag, 3.9., 10 Uhr.

An den öffentlichen Stellen in Gütersloh, an denen normalerweise das Programmheft ausliegt, kann jetzt ein „VHS-Magazin“ mitgenommen werden. Es dient dazu zu zeigen, dass die VHS präsent ist. Es vermittelt die Aufforderung, sich wieder mit Bildungsangeboten zu befassen, wenn auch unter anderen Bedingungen und Voraussetzungen als gewohnt. Für das Frühjahrssemester 2021 soll im Dezember wieder ein gedrucktes Programmheft erscheinen. Schon jetzt sind zahlreiche Veranstaltungen des Frühjahrssemesters (unter Vorbehalt) auf der Homepage zu buchen.

www.vhs-gt.de

Kontakt: VHS Gütersloh, Hohenzollernstraße 43, 33330 Gütersloh, Tel. 05241/822925, E-Mail: vhs@guetersloh.de

MOW_2020

Lernen in Corona-Zeiten – Digitales Lernen muss für alle möglich sein!

Bielefelder Bürgerstiftung spendet 3.000 Euro für Laptops an das Gymnasium Heepen

Bielefeld. Digitalisierung von Schulen ist seit Jahren in der öffentlichen Diskussion. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie wollen sich bundesweit etwa 3000 Schulen einer Cloud-Lösung bedienen, vorher haben sich ca. 300 Schulen in Form von Pilotprojekten in der Regel eigeninitiativ auf den Weg gemacht. Seit August 2016 nutzt das Kollegium des Gymnasiums Heepen die Plattform Microsoft 365, um über OneNote, Teams und andere Programme den schulinternen Dateien- und Kommunikationsaustausch zu organisieren.  Eine kürzliche schulinterne Umfrage bei den Eltern ergab allerdings, dass insgesamt ca. 10 % der Schülerinnen und Schüler keine angemessenen Endgeräte haben. 

v.l.n.r. Jutta Schattmann, Jurymitglied „Externe Förderprojekte“ Bielefelder Bürgerstiftung, Heiko Schneider, verantwortlicher Lehrer für das Medienkonzept Gymnasium Heepen, Thomas Neidhardt, Schulleiter des Gymnasiums Heepen, Kathrin Stühmeyer-Halfar, Kathrin Stühmeyer-Halfar, Geschäftsführerin der Firma Halfar und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, Schüler von vorne links Stefanie Dick, Jens Hügel. Foto: Bielefelder Bürgerstiftung,

v.l.n.r. Jutta Schattmann, Jurymitglied „Externe Förderprojekte“ Bielefelder Bürgerstiftung, Heiko Schneider, verantwortlicher Lehrer für das Medienkonzept Gymnasium Heepen, Thomas Neidhardt, Schulleiter des Gymnasiums Heepen, Kathrin Stühmeyer-Halfar, Kathrin Stühmeyer-Halfar, Geschäftsführerin der Firma Halfar und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, Schüler von vorne links Stefanie Dick, Jens Hügel. Foto: Bielefelder Bürgerstiftung,

Thomas Neidhardt, derzeitiger Schulleiter des Gymnasiums Heepen: „Da Bildung stark von der sozialen Herkunft abhängt, sind viele der Schülerinnen und Schülern langfristig von der Krise stärker betroffen. Wir haben deshalb ein Pilotprojekt für die Jahrgangsstufe Q2 initiiert, das künftigen AbiturientInnen die uneingeschränkte Teilnahme am Lernen auf Distanz ermöglichen soll. Dafür benötigen wir einen Ausleihfundus von 12 Geräten.“

Die Bielefelder Bürgerstiftung hat 3.000 Euro zum Erwerb der Geräte gespendet, der Förderverein der Schule übernimmt 1200,- Euro für die Restfinanzierung und die Umsetzung des Projektes.

Jutta Schattmann ist Mitglied der Bürgerstiftungs-Jury, die externe Förderanträge mit viel Expertise und Fingerspitzengefühl prüft. Auch den Antrag des Gymnasiums Heepen hat sie mit befürwortet: „Wir freuen uns, das Gymnasium Heepen bei der Finanzierung der Geräte unterstützen zu können. Die Beschulung mit Hilfe eines Smartphones erschwert das Erarbeiten von Inhalten für die einzelnen Schülerinnen und Schüler erheblich, weil eine eigene Tastatur nur eingeschränkt benutzt werden kann und das Display zur Abbildung von Graphiken und Texten natürlich viel zu klein ist. Deshalb bedeutet jedes Gerät eine sehr große Hilfe für die einzelnen Betroffenen auf dem Weg zum Abitur und in ein späteres qualifiziertes (Berufs-) Leben!“

Heiko Schneider, verantwortlicher Lehrer für das Medienkonzept an der Schule, erläutert, wie das Konzept funktioniert: „Mit den Tablets inklusive Tastatur können die Schülerinnen und Schüler flexibel sowohl klassisch am PC arbeiten als auch moderne, zeitgemäße Aufgabenformate erarbeiten. Videokonferenzen sind damit unkompliziert möglich. Durch einen Leihvertrag zwischen Schülerin/Schüler bzw. den Erziehungsberechtigten und einen Verantwortlichen der Schule wird sichergestellt, dass die Geräte nur für schulische Zwecke genutzt werden. Zudem werden Datenschutz-Regeln und eine ordnungsgemäßen Rückgabe vereinbart, damit die Geräte weiter funktionstüchtig ausgeliehen werden können.“

Volker Ehlebracht vom Förderverein des Gymnasiums Heepen: „Wir freuen uns, dass wir weiteren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum digitalen Lernen einrichten können. Dabei ist die Spende der Bielefelder Bürgerstiftung natürlich eine enorme Unterstützung.“

Eine weitere Spende steuert Kathrin Stühmeyer-Halfar, Geschäftsführerin der Firma Halfar und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, bei: „Gerne unterstützen wir diese tolle Spendenaktion der Bürgerstiftung mit zwölf gepolsterten und langlebigen Laptoprucksäcken, in denen die Notebooks und auch weiteres Lernmaterial gut verstaut werden können.“

 

MOW_2020