Paderborn/Lichtenau-Dalheim. Am Samstag (22.5.) öffnen die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Kreis Paderborn wieder für Besucher:innen. Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim präsentiert mit der Bilderwelt „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ ein Schlüsselwerk der Kunstgeschichte. Das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn bietet seinem Publikum eine neue kostenlose Smartphone-App und zeigt nach drei Jahren Restauration wieder Teile der karolingischen Pfalzanlage im Außenbereich des Museums.
Der Museumsbesuch im Kloster Dalheim ist nur mit einer vorherigen Onlineanmeldung möglich, in der Kaiserpfalz ist eine Anmeldung im Museum vor dem Besuch nötig. Ein negativer Corona-Test muss nicht vorgelegt werden. Es gelten die aktuellen Maßnahmen zum Corona-Schutz.
LWL-Museum in der Kaiserpfalz
Mit dem Mediaguide und der neuen kostenlosen Museums-App können Besucher:innen ab zehn Jahren im LWL-Museum in der Kaiserpfalz kontaktlos auf eine geführte Entdeckungstour durch das Mittelalter gehen. Das Angebot steht auf Deutsch, Englisch und in Deutscher Gebär-den Sprache (DGS) zur Verfügung. Im Juni startet außerdem das Themenjahr zu Karl dem Großen mit Aktionen für Familien und Kinder – natürlich unter Berücksichtigung der geltenden Sicherheits- und Hygieneauflagen. Besucher:innen können eintauchen in das Alltagsleben der Westfalen im Mittelalter. Im Fokus stehen Themen wie Schule, Mode oder das Soldatenleben. Gemeinsam mit den Besucher:innen wird ein karolingischer Garten angelegt und im Laufe des Jahres geerntet.
Der Außenbereich des Museums präsentiert sich ab sofort neu. Über drei Jahre waren die Mauern der karolingischen Pfalzanlage unter einer Holzkonstruktion versteckt. Ab sofort können die restaurierten Fundamente wieder jederzeit besichtigt werden.
Die neue Museums-App ist für Android- und iOS-Geräte verfügbar und abrufbar in den App Stores oder unter: https://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de/de/digitale-angebote/. Es wird empfohlen, sie vor dem Besuch auf das eigene Endgerät herunterzuladen.
http://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de
Kloster Dalheim
Bis zum 21. November setzt die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in der ehemaligen Klosterkirche das Gemälde als Reproduktion im 1:1- Maßstab originalgetreu in Szene. Auf 360 Quadratmetern Ausstellungsfläche führt die Schau durch die Entstehungsgeschichte, Komposition und Rezeption von Leonardos Meisterwerk.
„‚Das letzte Abendmahl‘ ist die einmalige Gelegenheit, dieses atemberaubende Gemälde in eindrucksvoller Atmosphäre zu erleben“, so die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Das Konzept gibt Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, mit diesem revolutionären Gemälde und dem Genie Leonardos buchstäblich auf Tuchfühlung zu gehen.“
„Nach der Bilderwelt Michelangelos freuen wir uns, mit Leonardo da Vinci den nächsten Hochkaräter der Kunstgeschichte zeigen zu können“, berichtet Dr. Ingo Grabowsky, Direktor des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur. „Während das Original in Mailand nur für fünfzehn Minuten besichtigt werden kann, können unsere Museumsgäste ‚Das letzte Abendmahl‘ mit Muße in all seinen Facetten studieren.“ Im Anschluss soll die Dalheimer Schau als Wanderausstellung auch in anderen Städten zu sehen sein.
Aufgrund der Sicherheits- und Hygienemaßnahmen zur Corona-Prävention finden derzeit keine Gruppenführungen durch die Bilderwelt „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ statt. Ein lebendig gestalteter und kostenloser Audio-Guide sowie eine ausführliche Begleitbroschüre bieten um-fassende Informationen zur Ausstellung. Beide sind im Museumsfoyer erhältlich.
Das Klosterwirtshaus öffnet voraussichtlich am 29. Mai wieder. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, ein außengastronomisches Angebot von Familie Brand wahrzunehmen. Gäste benötigen für den Besuch des Wirtshauses einen negativen Corona-PCR- oder Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Änderungen vorbehalten.
Hintergrund zur Ausstellung in Dalheim
„Ob in der herausragenden Darstellung dieses hochdramatischen Moments, der wirkungsvollen Komposition oder der gewählten Perspektive – Leonardo präsentiert hier eine völlig neuartige und schon für die damalige Zeit sensationelle Interpretation des Themas“, erläutert die wissenschaftliche Projektleiterin der Ausstellung Dr. Helga Fabritius.
Großformatige Ausschnitte beleuchten in der Ausstellung den Aufruhr, der durch die Reihen der Jünger nach der Ankündigung des Verrats geht: Verunsicherung, Fassungslosigkeit, Zorn – wie kein anderer versteht es Leonardo, seine Figuren psychologisch zu durchdringen und hält in dieser Extremsituation die individuelle Gestik und Mimik der Protagonisten fest. Dabei zeigt er sich als herausragender Beobachter und Analytiker.
Das Werk ist in vielerlei Hinsicht eine Neuerung in der Kunstgeschichte. Leonardo baut das Gemälde nach den Grundregeln der Zentralperspektive auf und wendet dabei die von ihm entwickelten Lehrsätze der Licht- und Luftperspektive an. Die Hängung in zwei Metern Höhe in der ehemaligen Klosterkirche orientiert sich am Mailänder Original. „Durch die räumlich ähnliche Disposition erfahren Betrachterinnen und Betrachter die perspektivische Wirkung des Gemäldes, das auch zu seiner Entstehungszeit in der Renaissance bahnbrechend gewesen ist“, betont Fabritius.
http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org