LWL fördert Baumaßnahmen in der Gedenkstätte Wewelsburg mit knapp 50.000 Euro

Ehemalige Häftlingsküche soll erschlossen werden

Münster/Büren. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt den Kreis Paderborn mit knapp 50.000 Euro dabei, das Kellergeschoss der ehemaligen Häftlingsküche des Konzentrationslagers Niedernhagen/Wewelsburg baulich so herzurichten, dass es für museale und gedenkstättenpädagogische Zwecke genutzt werden kann. Das hat der LWL-Landschaftsausschuss am Freitag (18.12.) in Münster beschlossen. „Wir begrüßen es, dass der Kreis Paderborn historische Gebäude aus dem Konzentrationslager in die Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte einbeziehen will“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Auf diese Weise wird am historischen Ort anschaulich und erfahrbar gemacht, dass die Gedenkstätte am Täterort Wewelsburg den Blick immer auch auf die Opfer des SS-Terrors richtet.“ Im Kellergeschoss gibt es noch viel historische Bausubstanz aus der Zeit des Konzentrationslagers. Diese will der Kreis Paderborn mit einer besonderen Wegeführung für Besucher erschließen. Die dafür nötigen denkmalgerechten Baumaßnahmen und die anschließende Einrichtung der Räume unterstützt der LWL mit 90 Prozent der Kosten.

Hintergrund: Der Kreis Paderborn hat vor einiger Zeit die ehemalige Häftlingsküche und einen Barackenanbau gekauft. Die Gebäude befinden sich in der Nähe der Gedenk- und Erinnerungsstätte im ehemaligen Wachgebäude der SS auf dem Burgvorplatz der Wewelsburg, die die Nationalsozialisten zu einer Versammlungsstätte höherer SS-Offiziere ausbauen wollten. Die Arbeit mussten Häftlinge aus dem eigens dafür eingerichtetem KZ übernehmen, in dem mindestens 1.200 Menschen starben. Die Ehemalige Häftlingsküche wurde in der Nachkriegszeit zunächst als Wäscherei genutzt, anschließend wurden hier Flüchtlingswohnungen eingerichtet. Seit den 1950er Jahren diente das Gebäude als Feuerwehrgerätehaus. Da das Erdgeschoss der Häftlingsküche für die Folgenutzungen stark verändert wurde, sollen hier Büros und eine Seminarraum eingerichtet werden. Der Barackenanbau, in dem ebenfalls Flüchtlingswohnungen eingerichtet worden waren, wird zur Zeit mit EU- und Landesmitteln denkmalgerecht saniert.