Deutschland als Zuhause empfinden

Paderborn.  Zum Thema „Identität, Integration und Identifikation mit Deutschland“ sprach im Rahmen der Integrationskonferenz, Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan im Historischen Rathaus. Die Veranstaltung, die eigentlich während der Woche gegen Rassismus im März stattfinden sollte und coronabedingt verschoben wurde, war live auf dem städtischen YouTube-Kanal zu sehen.

Nahmen an der Integrationskonferenz im Rathaus teil (v. l.): Martin Pantke, stellvertretender Bürgermeister und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Tobias Fenneker, Moderator der Veranstaltung, Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Referent und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Ludwig Koch, Leiter des Sozialamtes der Stadt Paderborn, Recep Alpan, Vorsitzender des Integrationsrates und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Melanie Struck, Abteilungsleitung im Sozialamt, sowie Lothar Schlegel, Schulleiter der Gesamtschule Friedrich-von-Spee und Teilnehmer der Podiumsdiskussion.Foto: © Stadt Paderborn

Nahmen an der Integrationskonferenz im Rathaus teil (v. l.): Martin Pantke, stellvertretender Bürgermeister und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Tobias Fenneker, Moderator der Veranstaltung, Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Referent und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Ludwig Koch, Leiter des Sozialamtes der Stadt Paderborn, Recep Alpan, Vorsitzender des Integrationsrates und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Melanie Struck, Abteilungsleitung im Sozialamt, sowie Lothar Schlegel, Schulleiter der Gesamtschule Friedrich-von-Spee und Teilnehmer der Podiumsdiskussion.Foto: © Stadt Paderborn

Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, ein deutscher Psychologe und Migrationsforscher, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Frage, wie erreicht werden kann, dass Zugewanderte Deutschland als ihr Zuhause empfinden können und wie eine politische und soziale Teilhabe gestärkt werden kann. Dabei stellte er unter anderem heraus, dass Migranten in allen gesellschaftlichen Belangen und nicht nur in migrationsspezifischen Fragen einzubeziehen seien. Die politische Partizipation von Zuwanderern sei eine zentrale Möglichkeit, Interessen zu äußern und auf gesellschaftliche Entwicklungen Einfluss zu nehmen. Zugleich liege hierin ein hohes Potenzial, dass Zugewanderte sich Deutschland zugehörig fühlen und sich mit dem Land identifizieren. Genau diese intensive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Teilhabe führt in manchen Fällen aber auch zum Paradoxon der Integration, das Prof. Uslucan ebenfalls vorstellte: Migranten und Zugewanderte haben in manchen Fällen trotz besserer Bildung schlechtere Integrationswerte. Als Erklärung hierfür werde angeführt, dass diese Gruppe deutlich sensibler gegenüber gesellschaftlicher Diskriminierung und verweigerter Zugehörigkeit sei. Zudem werde der Integrationsdiskurs von entsprechenden Personengruppen aufmerksamer beobachtet. Auch Gleichheitsgrundsätze seien wesentlich stärker verinnerlicht.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es unter anderem darum, dass offener Rassismus gesellschaftlich tabuisiert und gesetzlich verboten ist, doch Menschen tagtäglich rassistischer Diskriminierung und gesellschaftlicher Benachteiligung ausgesetzt sind. Aus der Gesprächsrunde, die durch einen intensiven Austausch und zahlreiche Fragen aus dem Publikum geprägt war, konnten die Teilnehmenden vielfältige Impulse zum Thema Integration mit nach Hause nehmen.

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