LWL zeigt virtuelle Ausstellung zum 20-jährigen Jubiläum des Westfälischen Literaturarchivs
Westfalen. Welche Bedeutung haben Tiere für die Entstehung literarischer Texte? Dieser Frage geht eine virtuelle Ausstellung nach, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unter der Adresse http://www.archivierte-tiere.lwl.org ins Internet gestellt hat. Die Schau entstand anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Westfälischen Literaturarchivs, das von der LWL-Literaturkommission für Westfalen und dem LWL-Archivamt für Westfalen gemeinsam betreut wird.
Ein Hähnchen, das am Beginn von Annette von Droste-Hülshoffs dichterischem Schaffen steht. Ein sprechender Delphin, mit dem die halb vergessene Kinderbuchautorin Katherine Allfrey die Leser:innen in die Welt der griechischen Antike entführt. Ein Fisch, den der vielfach preisgekrönte Lyriker Ernst Meister zu einem verstörenden Mahl serviert. Phantasietiere, durch die der Universalkünstler Jürgen Schimanek auf bizarre Weise in die Welt blickt. Mauersegler, die der Gegenwartsautor Ulrich Horstmann in schwindelnde Höhen seines Gedankenkosmos steigen lässt: „Weit davon entfernt, nur passive Objekte oder Zeichen für etwas Anderes zu sein, entfalten diese und viele andere Tiere in den ausgestellten Manuskripten und Typoskripten, den Gedichten, Liedern, Romanen, Aphorismen, Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen und Fotos eine eigene Dynamik“, so Projektleiterin Dr. Anke Kramer von der Droste-Forschungsstelle. „Sie alle fragen, wo die Grenze zwischen Tieren und Menschen verläuft – und was Menschsein eigentlich ausmacht.“
Die digitale Ausstellung wendet sich sowohl an Fachkreise als auch an die breite Öffentlichkeit. „Sie zielt darauf ab, mit dem allgemein zugänglichen Thema ‚Tiere‘ auch komplexe Texte zu erschließen und aus der Forschungsperspektive der sogenannten Animal Studies auf verständliche Weise zu beleuchten“, so Dr. Jutta Nunes Matias vom Archivamt.
Die Ausstellung ist kostenlos und längerfristig zugänglich, sie ist per Screenreader und Vorlesefunktion lesbar.
Hintergrund
Die Grundlage der Ausstellung bilden Vor- und Nachlässe des Archivs, das inzwischen rund 60, teilweise hochbedeutende Schriftsteller: