Oldtimer-Stadtwette auf dem Stadtfest: 120 Jahre altes Elektroauto

Weitere Oldtimer dringend gesucht

Der Baker Electric aus dem Jahr 1903 nimmt an der Stadtwette teil. Foto: privat

Der Baker Electric aus dem Jahr 1903 nimmt an der Stadtwette teil. Foto: privat

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Stadt wettet anlässlich des 50. Geburtstags des Kreises Gütersloh, dass sie es schafft, während des Stadtfestes am 10.09.2023 um 17:30 Uhr mindestens 50 Kraftfahrzeuge aus SHS, die 50 Jahre und älter sind, zu einer Oldtimerschau auf dem Rathausparkplatz zu versammeln.

Ob der Bürgermeister Hubert Erichlandwehr diese Wette gegen Landrat Sven-Georg Adenauer gewinnt? Es bleibt spannend! Aus dem weiten Umkreis wollten schon etliche Oldtimer kommen, aber 50 mindestens 50-Jahre-alte Motorräder und Autos aus Schloß Holte-Stukenbrock? Das ist schon eine große Herausforderung! Die Stadt hofft, dass schon viele Oldtimer in ihren Garagen auf diesen großen Tag vorbereitet werden. Ab 11 Uhr steht der Rathaus-Parkplatz nur noch den Oldtimern zur Verfügung, spätestens um 16 Uhr sollten sich dann alle Teilnehmenden zur großen Oldtimer-Schau eingefunden haben, so dass ab 17:30 Uhr gezählt werden kann!

Zwei Oldtimer sind fest zugesagt

Zumindest zwei Teilnehmende der Oldtimer-Schau sind schon bekannt: das bereits vorgestellte Löschfahrzeug aus dem Jahr 1972 hat eine bewegte Geschichte. Noch bewegter ist wohl die Geschichte des neuesten – und mit Sicherheit ältesten Kandidaten: des Baker Electric aus dem Jahr 1903!

Der Baker Electric wurde in den USA gebaut. Er ist nachweislich das älteste im Kreis Gütersloh zugelassene Auto – und höchstwahrscheinlich auch das älteste zugelassene Elektroauto Deutschlands!

Dieser Baker, dessen Besitzer die Teilnahme an der Wette fest zugesagt hat, hat mehrmals erfolgreich am „London to Brighton Veteran Car Run“ teilgenommen, der jährlich am ersten Novemberwochenende stattfindet. Mitte der 90er Jahre durchquerte der Wagen in einer einwöchigen Langstreckenfahrt England von Norden nach Süden. Am Abend des 10.09.2023 dürfen Bürgermeister Erichlandwehr und Landrat Adenauer sogar einmal eine Runde mit diesem wunderschönen Auto drehen!

Der Baker verfügt über einen 1,3 KW starken Elektromotor (1,75 PS). Er wird mit Batterien mit insgesamt 36 Volt (220 Ah) betrieben und erreicht in der höchsten seiner drei Stromstufen auf ebener Fläche eine Geschwindigkeit von 14 mph, das entspricht 22,5 km/h. Die Lenkung erfolgt über eine Steuerstange, vergleichbar mit einem halben Motorradlenker. Die Reichweite beträgt damals wie heute etwa 60 Meilen, also 96,5 km, heute allerdings mit einer modernen Blockbatterie.

Hintergrund

Baker war um 1903 einer der größten Elektroauto-Hersteller weltweit. Zu dieser Zeit wies das Elektroauto zahlreiche Vorteile gegenüber den dampf- oder benzingetriebenen Fahrzeugen auf. So ist in diesem Zusammenhang zunächst der völlig unproblematische und zuverlässige Startvorgang zu nennen, sowie der saubere Betrieb ohne die damals sonst typischen Öl- und Benzinspritzer. Daher galten Elektroautos auch in der Oberschicht als Selbstfahrer und erforderten nicht notwendigerweise einen Chauffeur.

Verkaufshinderlich für Elektrofahrzeuge waren allerdings neben dem hohen Preis vor allem die – wegen fehlender Wechselgleichrichter – komplizierten und fehleranfälligen Ladevorgänge der Batterien. Um die Batterien zu laden, musste neben den zur damaligen Zeit nicht flächendeckend verfügbaren Stromanschlüssen ein mit Wechselstrom zu betreibender Elektromotor eingesetzt werden, der wiederum eine gleichstromliefernde Lichtmaschine zum Laden der Batterien antrieb.

Berühmte Besitzer eines Bakers waren Thomas Edison (erster Baker) und 1903 der König von Siam.

Stadtfest Schloß Holte-Stukenbrock mit besonderem Programm

Stadtfest in Schloß Holte-Stukenbrock mit Auflösung der Stadtwette

Schloß Holte-Stukenbrock. In diesem Jahr wollen unfassbar viele Gruppierungen die Bühne auf dem Stadtfest Schloß Holte-Stukenbrock am 10.09.2023 erobern!

15 Vereine, Schulen, Bands, Orchester und Kirchen sind es, die innerhalb von 7 Stunden von 11-18 Uhr das Bühnenprogramm bunt und abwechslungsreich gestalten. Für den reibungslosen Ablauf sorgt Moderator Nils Schüler, der natürlich auch die 40 Stände im SHS-Bürgerpark vorstellen wird.

Auf der Bühne gibt es:

  • Tanz und Karate,
  • Chöre und Blasorchester,
  • Mitmachlieder und Klassik,
  • Rock und Pop
  • Die Auflösung der spannenden Oldtimer-Stadtwette: Wir suchen 50 Kraftfahrzeuge aus SHS, die 50 Jahre und älter sind!

Das genaue Programm finden Sie hier:

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Schloß Holte-Stukenbrock feiert 20 Jahre mit Stadtwette

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Stadt feiert! Vor 20 Jahren bekam Schloß Holte-Stukenbrock Stadtrechte. Und nicht nur die Stadt, auch der Kreis feiert mit, und zwar 50 Jahre Kreis
Gütersloh! Anlässlich dieser beiden runden Geburtstage wird der Bürgerpark am Rathaus am 10.09.2023 von 11 bis 18 Uhr zum Festplatz. Darüber hinaus werden auch die Wiesen rund um das Rathaus und der Rathausparkplatz zum großen Festgelände. Vereine, Organisationen, Schulen, Gruppen und Unternehmungen in SHS gestalten das Programm aus Bühnenauftritten, Mitmachaktionen und natürlich leckerem Essen und Getränken aktiv mit.

Nicht nur ein Stadtfest findet in Schloß Holte-Stukenbrock statt, sondern auch gleich eine Stadtwette. Bild: ©Stadt Schloß Holte-Stukenbrock

Nicht nur ein Stadtfest findet in Schloß Holte-Stukenbrock statt, sondern auch gleich eine Stadtwette. Bild: ©Stadt Schloß Holte-Stukenbrock

40 Stände und 15 Live-Auftritte erwarten das Publikum, moderiert von Nils Schüler, der im letzten Jahr schon gut gelaunt durch den Funny Sunday und den Stadtbrunch geleitet hat! Für die Anbieter ist das nicht nur ein toller Beitrag zum Gelingen des Festes, sondern auch eine gute Gelegenheit, sich selbst ins Gespräch zu bringen. Und natürlich kommen sie während des Tages auch mit potenziellen Gästen oder Aktiven in Kontakt.

Ein besonderes Highlight des Stadtfestes 2023 ist die Stadtwette. Landrat Sven-Georg Adenauer wettet in diesem Jahr mit jeder der 13 Kommunen im Kreis Gütersloh, oder vielmehr gegen sie! Bürgermeister Hubert Erichlandwehr hat sich dabei etwas ganz Besonderes ausgedacht: Die Stadt wettet anlässlich des 50. Geburtstags des Kreises Gütersloh, dass sie es schafft, während des Stadtfestes am 10.09.2023 um 17:30 Uhr mindestens 50 Kraftfahrzeuge aus SHS, die 50 Jahre und älter sind, zu einer Oldtimerschau auf dem Rathausparkplatz zu versammeln.

Ab 17:30 Uhr wird im Beisein von Landrat und Bürgermeister gezählt, wie viele mindestens 50 Jahre alte Oldtimer sich auf dem Rathausparkplatz eingefunden haben, sodass die Verkündung des Ergebnisses um 17:45 Uhr vorgenommen werden kann. Die Stadt hofft natürlich, dass sich viele Menschen mit ihren Oldtimern, die mindestens so alt sind wie der Kreis Gütersloh, auf den Weg zu dieser besonderen Oldtimerschau machen und bittet alle Bürgerinnen und Bürger um deren Mithilfe! Für ein Fahrzeug ist schon mal gesorgt: das Tanklöschfahrzeug der Marke Daimler-Benz, das schon bei der ehemaligen Partnergemeinde Ostritz im Einsatz war und das nun wieder dem Förderverein des Löschzugs Schloß Holte dient, steht schon bereit. Erstzulassung: Juni 1972!

Wenn die Stadt gewinnt, wird der Wetteinsatz des Kreises Gütersloh in Höhe von 500 € an die Hospizgruppe Schloß Holte-Stukenbrock gespendet. Die Hospizgruppe hat ebenfalls einen Stand auf dem Stadtfest und freut sich über zahlreiche Besuche. Sollte die Stadt wider Erwarten nicht gewinnen, wird der Bürgermeister für eine Stunde einen Auszubildenden bei seiner Arbeit in einer Autowerkstatt unterstützen, um dadurch auch auf die dringend gebrauchten Menschen in Handwerksberufen hinzuweisen.

Ein Rückblick auf unser Jubiläum „50 Jahre SHS“ 2020 –2022

Schloß Holte-Stukenbrock. Im Jahr 2020 ist Schloß Holte-Stukenbrock 50 geworden. Weil in dem Jahr bekanntlich fast alle Feierlichkeiten ausgefallen sind, hat sich unser Jubiläum über drei Jahre gezogen. Begonnen haben die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr aber bereits 2019, indem sich alle fünf Ortsgemeinschaften gemeinsam mit der Bildhauerin Christel Lechner über die Gestaltung der SHS-Alltagsmenschen Gedanken gemacht haben. Herausgekommen ist eine gemütliche Kaffeegesellschaft, in der jede Figur stellvertretend für einen unserer fünf Ortsteile steht. Das Ensemble ist weithin sichtbar am Rathaus platziert und wurde im Juni 2020 feierlich eingeweiht. Seitdem hat es sich zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt: Auf den freien Stühle sitzen regelmäßig Besucherinnen und Besuchern für ein Foto oder zum Verweilen in der geselligen Runde.
Jubiläumsbäume in Schloß Holte-Stukenbrock. (Foto: Teutoburger Wald Schloß Holte-Stukenbrock)

Jubiläumsbäume in Schloß Holte-Stukenbrock. (Foto: Teutoburger Wald Schloß Holte-Stukenbrock)

Im Herbst 2020 folgte dann eine bodenständige und gleichermaßen sehr zeitgemäße Aktion: 250 Obstbäume alter, heimischer Sorten – fünf für jedes Jahr des Bestehens – wurden an Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen verschenkt. Ziel war es, mit den Bäumen nicht nur eine lebendige Erinnerung an das Jubiläumsjahr zu schaffen, sondern auch aktiv Klimaschutz und Umwelt zu unterstützen. Diese Idee stieß auf große Resonanz in der Bevölkerung, bei den Kindergärten, Schulen und Vereinen. Nun wachsen unsere Jubiläumsbäume in den Gärten im Stadtgebiet und tragen bereits teilweise Früchte!
Am letzten Augustsonntag des Jahres 2021 konnte schließlich der Grafschaftslauf erstmals stattfinden. Nach einer Idee von Bürgermeister Hubert Erichlandwehr verbindet dieser auf historischen Spuren die Städte Rietberg, Verl und Schloß Holte-Stukenbrock miteinander. Nach der gelungenen Premiere war klar, dass der Lauf ein jährliches Event wird. Im Einzel- und Staffellauf können die Teilnehmenden nun immer am letzten Sonntag im August „Geschichte laufend erleben“, während sie bedeutsame Orte der ehemaligen Grafschaft Rietberg aus dem 17. Jahrhundert passieren, bevor sie vor den Toren des Holter Jagdschlosses ins Ziel einlaufen. Die zweite Auflage in 2022 hat gezeigt, dass der Lauf bereits zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Stadt geworden ist.
Funny Sunday auf dem Pollhansplatz. (Foto: Besim Mazhiqi)

Funny Sunday auf dem Pollhansplatz. (Foto: Besim Mazhiqi)

Richtig gefeiert wurde das Jubiläum dann mit drei großen Festen im Jahr 2022. Im Mai lud die Stadt zum Funny Sunday auf den Pollhansplatz. Herrliches Wetter, zahlreiche kostenlose Mitmachstationen und der an sechs der Stationen stattfindende Teamwettkampf ergaben ein gelungenes Fest für Jung und Alt. Und schon im Juni gingen die Feierlichkeiten mit dem Stadtbrunch weiter. An der langen, weiß betuchten Tafel mitten auf der Holter Straße brunchten die Besucherinnen und Besucher bei strahlendem Sonnenschein zu stimmungsvollem Musikprogramm und lockerer Moderation. Zusätzliche Highlights waren der Mitmach-Zirkus im Bürgerpark und die Kirmesmeile auf dem Pausenhof des Gymnasiums mit den kostenfreien Fahrten in Ketten- und Kinderkarussell. Das Finale der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete schließlich die Premiere des Senne-Brass-Festivals im Juli. An drei Tagen traten namhafte Brass-Bands wie Querbeat, Moop Mama oder Jazzkantine, aber auch traditionelle Musikgruppen wie das Städtische Blasorchester SHS oder die EMSigen Jagdhornbläser auf und brachten das bunt gemischte Publikum zum Tanzen, Mitsingen und Partymachen.
Wir freuen uns, dass so viele Bürgerinnen und Bürger das Jubiläum mitgefeiert und unterstützt haben und sind sicher, dass die einzelnen Veranstaltungen noch lange in Erinnerung bleiben. Das nächste Jubiläum steht dabei schon vor der Tür! 2023 hat Schloß Holte-Stukenbrock seit 20 Jahren Stadtrechte. Auch das wird natürlich gefeiert. Alle Vereine und Organisationen sind herzlich eingeladen, sich am Stadtfest am 10. September 2023 tatkräftig einzubringen. Und auch Besucherinnen und Besucher sollten sich das Datum schon mal notieren!

 

Zwei neue Rettungswagen im Einsatz

Schloß Holte-Stukenbrock/Verl . Kameraüberwachung, eine Gegensprechanlage für den schnellen Austausch zwischen Fahrer- und Patientenraum und hydraulische Tragen – die zwei neuen Rettungswagen des Kreises Gütersloh sind mit neuer, optimierter Technik ausgestattet. Seit rund zwei Wochen sind die Rettungswagen an den Wachen in Schloß Holte-Stukenbrock und Verl stationiert und für den Kreis Gütersloh im Einsatz. Bei den Fahrzeugen handelt es sich einerseits um ein komplett neues Fahrzeug (Verl) und andererseits um einen sogenannten Kofferumsetzer (Schloß Holte-Stukenbrock), das heißt der alte, wieder aufbereitete Kofferaufbau wurde auf ein neues Fahrgestell umgesetzt. Das entspricht der jahrelangen bewährten Praxis im Kreisrettungsdienst.

Die zwei neuen Rettungswagen vor dem Kreishaus Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh

Die zwei neuen Rettungswagen vor dem Kreishaus Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh

Die Sicherheit der Patienten und des Rettungsdienstpersonals stehen bei der Ausstattung der Fahrzeuge im Vordergrund. Zusätzlich zur bereits vorhandenen Rückfahrkamera wurde eine weitere Kamera im Rettungswagen installiert. Diese überwacht den gesamten Patientenraum und ermöglicht dem Fahrer, die Situation im hinteren Teil des Fahrzeugs im Blick zu behalten. Hinzu kommt eine Gegensprechanlage über die die Kollegen miteinander kommunizieren können. Das war zuvor nur über ein Fenster möglich, das die beiden Räume miteinander verbindet. Nun kann der Austausch einfach per Knopfdruck über die Anlage erfolgen.
Der Einbau einer hydraulischen Patiententrage ist für die Mitarbeitenden im Rettungsdienst eine körperliche Erleichterung. Elektrisch hebt und senkt sich die Trage und ist bis zu 380 Kilogramm belastbar. Dadurch soll das Rettungsdienstpersonal entlastet werden.

Damit die Rettungswagen an einer Einsatzstelle auch abgesichert sind und heranfahrende Fahrzeuge diese rechtzeitig erkennen, gibt es einen Einsatzstellenschalter. Wird dieser Schalter betätigt, gehen sämtliche Lichter am Fahrzeug an und machen auf den Rettungswagen aufmerksam. Dann leuchten eben nicht nur die Blaulichter, sondern auch eine Heckwarneinrichtung.

Das Cockpit im Innenraum der Rettungswagen erinnert an die Ausstattung im Pkw. Ein paar zentrale Unterschiede gibt es aber doch: Ein Navigationssystem, das direkt mit der Leitstelle verbunden ist und den Weg zum Einsatzort anzeigt, verschiedene Funkgeräte und ein Bedienfeld auf dem unter anderem das Martinshorn und das Blaulicht ausgewählt werden können.

 

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Aufruf zur Beteiligung von Unternehmen an der Ehrenamtskarte NRW in Schloß Holte-Stukenbrock

Ehrenamtskarte©Stadt-SHS_Foto: Stadt Schloß Holte-Stukenbrock

Ehrenamtskarte©Stadt-SHS_Foto: Stadt Schloß Holte-Stukenbrock

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Ehrenamtskarte NRW ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung gegenüber den Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren. Nach Bestätigung des Beschlusses des Marketing-, Kultur- und Sportausschusses vom 22.11.2021 durch einen Ratsbeschluss am 21.12.2021 kann die Karte ab dem 01.01.2022 im Fachbereich Bildung, Sport und Kultur beantragt werden. Weitere Informationen hierzu werden in Kürze auf der Homepage der Stadt bekannt gegeben.

Alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock, die sich mindestens 5 Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagieren, können die Ehrenamtskarte NRW beantragen. Mit dieser Karte erhalten die Bürgerinnen und Bürger Vergünstigungen bei vielen bereits bestehenden Partnern in ganz Nordrhein-Westfalen.

Um dieses überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement zu fördern und die Attraktivität der Karten vor Ort zu steigern, werden die ortsansässigen Unternehmen und Einzelhändler um die Mitwirkung am Projekt Ehrenamtskarte NRW gebeten. Denkbar sind beispielsweise Angebote von Gastronomen, Einzelhändlern, Apotheken oder Anbietern von Dienstleistungen (Fitnesskurse, Friseur, Massage, Fußpflege), durch die die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler Produkte zu reduzierten Preisen erhalten können. Auch sogenannte „2 Kaufen – 1 Bezahlen“-Angebote, Gratis-Probeprodukte oder Sonderprodukte wie beispielsweise „Ehrenamtler/innen-Kaffee mit Kuchen“ für einen vergünstigten Preis sind möglich.

Durch die Angebote beteiligen sich die Unternehmen nicht nur an der Förderung und Honorierung der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, sondern gewinnen auch neue Kundinnen und Kunden. Die Vergünstigungsangebote werden überregional unter https://www.engagiert-in-nrw.de/ehrensache veröffentlicht.

Bei Interesse an dem Angebot einer Vergünstigung wenden Sie sich gerne an Frau Tatjana Woitowitsch, Fachbereich Bildung, Sport und Kultur unter folgender Rufnummer 05207/8905-107 (Sprechzeiten: Di 09:30-17:00 Uhr, Do 08:00-16:00 Uhr, Fr 08:00-13:00 Uhr) oder unter folgender E-Mail: t.woitowitsch@stadt-shs.de.

Vergewaltigung verhindert: NRW ehrt Stukenbrockerin

Vergewaltigung verhindert: NRW ehrt Stukenbrockerin

Detmold . Barfuß, im Schlafanzug und ohne Handy hat Katja Schultz-Metze aus Schloß Holte-Stukenbrock in der Nacht des 28. Juni 2020 die Vergewaltigung einer 24-jährigen Bielefelderin verhindert. Sie stellte sich mit ihrem Auto dem Fahrzeug des Täters in den Weg und ermöglichte der Frau, sich aus der Gewalt des Mannes zu befreien. Ministerpräsident Armin Laschet hat Katja Schultz-Metze dafür eine öffentliche Belobigung des Landes Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Regierungspräsidentin Judith Pirscher übergab ihr am Donnerstag, 8. Juli, in Detmold ihre Ehrenurkunde.

Katja Schultz-Metze (vorne, Mitte) hat im Beisein von Kriminalhauptkommissarin Iris Brinkmann (Kriminalpolizei Gütersloh, vorne, rechts), Ehemann Olaf Metze und ihren drei Kindern Paula (hinten, von links), Lisa und Julia Hufnagel die Ehrenurkunde über die Belobigung des Landes Nordrhein-Westfalen von Regierungspräsidentin Judith Pirscher (vorne, links) entgegengenommen.

Katja Schultz-Metze (vorne, Mitte) hat im Beisein von Kriminalhauptkommissarin Iris Brinkmann (Kriminalpolizei Gütersloh, vorne, rechts), Ehemann Olaf Metze und ihren drei Kindern Paula (hinten, von links), Lisa und Julia Hufnagel die Ehrenurkunde über die Belobigung des Landes Nordrhein-Westfalen von Regierungspräsidentin Judith Pirscher (vorne, links) entgegengenommen.

Laute Schreie um Hilfe lassen Katja Schultz-Metze am frühen Sonntag gegen 3 Uhr hochschrecken. Obwohl sie gerade noch schlief, zögert die damals 58-Jährige keinen Moment. Sie greift ihre Autoschlüssel, läuft zu ihrem Auto und fährt in Richtung der Schreie. „Ich wusste nur, dass ich sofort helfen muss“, sagte Schultz-Metze. „Erst hinterher habe ich gemerkt, dass ich noch barfuß und im Schlafanzug war und kein Handy dabei hatte.“

Am Tatort angekommen sieht sie, wie eine Frau sich gegen einen Mann heftig zur Wehr setzt. Katja Schultz-Metze hupt, blendet auf und ab und will den Täter stören. Doch der lässt nicht ab, sondern zerrt die 24-Jährige mit Gewalt in seinen Transporter. Spontan fährt Schultz-Metze vor und blockiert den Weg des Transporters. Damit schafft sie es, den Mann abzulenken. Die Frau kann sich befreien, springt aus dem Fahrzeug und flüchtet in das Auto von Katja Schultz-Metze. Der Täter flieht mit seinem Transporter. Die Polizei nimmt ihn später fest, weil Schultz-Metze sich an Teile des Kennzeichens erinnern kann. Wie die anschließenden polizeilichen Ermittlungen ergeben, hat der Mann zuvor versucht, die 24-Jährige zu vergewaltigen. Das Landgericht Bielefeld wird den Täter später zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilen.

„Frau Schultz-Metze hat ohne zu zögern reagiert und ist der jungen Frau couragiert zu Hilfe geeilt“, sagte Regierungspräsidentin Judith Pirscher am Donnerstag bei der Übergabe der Ehrenurkunde. „Der konsequente Einsatz Frau Schultz-Metzes hat die Vergewaltigung verhindert und die junge Frau vor schwersten physischen und psychischen Folgen bewahrt.“

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In Schutzkleidung unterwegs im Kreisgebiet

Kreis Gütersloh. Jeden Morgen, um kurz nach sieben brennen im Rettungsdienstzentrum in Schloß Holte-Stukenbrock die Lichter im großen Besprechungsraum. Einsatzpläne liegen verteilt auf den Tischen, draußen werden die Fahrzeuge mit Schutzkleidung und Teströhrchen befüllt. Spätestens um acht Uhr machen sich die mobilen Teams des Kreises Gütersloh auf den Weg zu ihren Einsätzen. Sie testen dort auf das Coronavirus, wo sie gebraucht werden – von privaten Haushalten bis hin zu Kitas und Schulen im Kreis Gütersloh.
Melanie Lenz und Jannick Baumann befüllen vor Einsatzbeginn die Fahrzeuge mit Schutzausrüstung und Testmaterial. Im Anschluss fahren sie zu den einzelnen Adressen. Foto: © Kreis Gütersloh

Melanie Lenz und Jannick Baumann befüllen vor Einsatzbeginn die Fahrzeuge mit Schutzausrüstung und Testmaterial. Im Anschluss fahren sie zu den einzelnen Adressen. Foto: © Kreis Gütersloh

Der Rettungsdienst des Kreises stellt das Personal für die derzeit vier mobilen Teams, jedes besteht aus zwei Rettungssanitätern. Ein Team bilden aktuell Melanie Lenz und Jannick Baumann. Einer nimmt im Einsatz den Abstrich, der andere dokumentiert den Ablauf. Beide arbeiteten vor der Coronapandemie bereits als Rettungssanitäter im Rettungsdienst. Zu Beginn der Krise unterstützten sie die Abteilung Gesundheit: Lenz war im Kontaktmanagement tätig und Baumann nahm Anrufe in der Corona-Hotline entgegen. „Für unsere jetzige Aufgabe ist es hilfreich, dass wir zuvor einen Einblick in die Arbeit der Abteilung Gesundheit bekommen haben. So wissen wir über die Abläufe besser Bescheid“, erklärt Lenz. Der Rettungsdienst des Kreises gehört zur Abteilung Bevölkerungsschutz.

Von der Abteilung Gesundheit erhalten die Teams jeden Abend einen Einsatzplan für den nächsten Tag. Dabei testen sie, wie auch in den vergangenen Wochen, hauptsächlich in privaten Haushalten auf das Coronavirus. Hier sind es oftmals ältere Personen, die sich nicht mehr eigenständig zum Hausarzt begeben können. Jeden Morgen teilen sich die Gruppen auf und werden einem Gebiet zugeordnet. Manchmal stehen über 50 Stationen auf dem Plan. „Wichtig ist, dass sich keine größeren Cluster bilden. Wir können das Infektionsgeschehen mit Hilfe der Testungen analysieren und die erforderlichen Maßnahmen (schnellstmöglich) ergreifen“, erklärt Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit. Bevor die Teams in ihre Fahrzeuge steigen und losfahren, besprechen sie den Einsatzplan. „Wir stellen uns dann die Fragen: Wo fangen wir an? Welche Route macht am meisten Sinn?“, so Baumann. Vor Ort ‚verkleiden‘ sich die Teammitglieder: „Wir sehen dann aus wie Schneemänner.“ Die Schutzausrüstung besteht aus einem Schutzoverall, Einsatzstiefeln, Handschuhen, FFP2-Masken und einem Visier. Nach jedem Einsatz wechseln sie die Schutzkleidung und die Handschuhe sogar nach jedem Abstrich.

Unter der Woche rücken die Teams täglich aus, am Wochenende nur bedarfsweise bei größeren Einsätzen, die sie nicht auf Montag verschieben können. „Der Tag ist für uns zu Ende, wenn wir alle Adressen abgefahren haben. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es abends auch mal bis 22 Uhr geht“, erklärt Lenz. Am Ende des Tages muss jedes mobile Team einen Erhebungsbogen ausfüllen und an die Abteilung Gesundheit schicken. Dabei dokumentieren sie die Anzahl der Abstriche, die Daten der getesteten Personen und Auffälligkeiten wie Symptome. Ein Kurierdienst holt die Proben jeden Abend in Schloß Holte-Stukenbrock ab und fährt sie zum Labor Krone nach Bad Salzuflen. Die Proben sind mit Barcodes versehen, die auch an die Getesteten ausgehändigt werden. Mit der Selbstauskunft können sie häufig ihr Ergebnis schon am nächsten Tag abrufen.

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Senne Brass Festival 2021

Schloß Holte-Stukenbrock. Der VVK des Senne Brass Festival 2021 startet am Mittwoch, den 12.08.20 um 12:00 Uhr. Tickets gibt es unter: www.senne-brass.de und an allen gängigen VVK Stellen.

Tickets Freitag: 30€ zzgl. Gebühren   Mit Querbeat, Viera Blech, Von Weiden, Städtisches Blasorchester SHS uvm.!

Tickets Samstag: 30€ zzgl. Gebühren   Mit Moop Mama, Shantel & Bucovina Club Orkestar, Jazzkantine, Wacken Firefighters, Jägermeister Blaskapelle, Eggeländer Böhmische, Homebrass, Blechgerümpel uvm.!

Kombiticket: 55€ zzgl. Gebühren inkl. Festivalsonntag mit Fättes Blech, Tippelbrüder, Die EMSigen Jagdhornbläser uvm.!

Kombiticket inkl. Camping: 75€ zzgl. Gebühren

Alle Tickets sind gebührenfrei bei der Rathausinfo in Schloß Holte-Stukenbrock, sowie an der BFT Tankstelle Mersch erhältlich! Bereits gekaufte Tickets für das Jahr 2020 behalten auch im Jahr 2021 Gültigkeit.

 

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LWL will Gedenkstätte „Stalag 326“ vorantreiben

Förderantrag beim Bund

Schloß Holte-Stukenbrock . Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird sich um eine Förderung vom Bund für eine geplante Gedenkstätte zum „Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) bemühen. Das „Stammlager“ war während des Zweiten Weltkrieges mit über 300.000 durchgeschleusten sowjetischen Kriegsgefangenen das größte Lager dieser Art („Russenlager“) im Deutschen Reich. Es war zentrale Drehscheibe für die Versorgung mit Zwangsarbeitern auf Bauernhöfen und Fabriken in Westfalen und im Rheinland. Auf dem nahegelegenen Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegsopfer sind mindestens 16.000 Tote begraben.

„Die Geschichte des Stammlagers 326 ist eine Geschichte der massenhaften, menschenverachtenden Ausbeutung sowjetischer Kriegsgefangener“, sagte LWL-Direktor Matthias Löb am Freitag (26.6.) in Münster vor dem LWL-Landschaftsausschuss, der die Antragstellung beim Bund befürwortete. „Von der Ausbeutung dieser Menschen ohne Rechte haben sowohl große Unternehmen im Ruhrgebiet wie auch Verwaltungen und kleine Betriebe auf dem Lande profitiert. So wurden ganz normale Menschen Herren über Leben und Tod dieser Kriegsgefangenen.“ 

Aus dem Zwischenbericht der Atelier-Brückner GmbH. Foto: Atelier-Brückner GmbH

Aus dem Zwischenbericht der Atelier-Brückner GmbH. Foto: Atelier-Brückner GmbH

Zusammen mit Partnern wolle der LWL in Stukenbrock-Senne am Ort des ehemaligen Lagers eine „Gedenkstätte mit nationaler Bedeutung“ errichten. „Wir wollen den Blick lenken auf sowjetische Kriegsgefangene als eine der größten, bislang aber kaum beachtete Opfergruppe. Und wir wollen zeigen, dass Zwangsarbeit damals alltäglich und auch in der breiten Bevölkerung bekannt war.“ Der LWL habe seit einigen Jahren sein Engagement in der Erinnerungskultur verstärkt und setze seine Kultur-Fachleute auch bei „Stalag 326“ ein. Das Projekt unterstützen neben dem LWL das Land NRW, der Kreis Gütersloh, die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock und der Stalag-Förderverein.

Grundlage des Antrags auf Förderung beim Bund im Herbst 2020 ist eine Machbarkeitsstudie des Ateliers Brückner (Stuttgart), die im Sommer vorliegen wird. Wer die Gedenkstätte tragen soll, schlagen die Beteiligten eines Lenkungskreises unter Leitung des NRW-Landtagspräsidenten André Kuper den entsprechenden Gremien der Partner vor.

Nach Auskunft von LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger wird der Bau einer Gedenkstätte am historischen Ort nach den bisherigen Vorstellungen rund 60 Millionen Euro kosten, der Betrieb rund 5,6 Millionen Euro im Jahr. Das sei „absolut im Rahmen vergleichbarer Gedenkstätten nationaler Bedeutung“. Rüschoff-Parzinger: „Hier soll ein herausragender Ort der Erinnerung an die Geschichte von Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit während der Nazi-Zeit entstehen.“ Man rechne mit jährlich bis zu 200.000 Besuchern.

Besonderes Gewicht legten die ersten Überlegungen für die Gedenkstätte auf Fotos und Filme als Quellen, für die im Falle des „Stalag 326“ eine sehr gute Überlieferung gebe. Ein weiterer Schwerpunkt liege bei der digitalen Vermittlung, die Erinnerungsarbeit in der Region und über die Landesgrenzen hinaus erleichtere. „Wir wollen zum Beispiel die bekannten und unbekannten Orte in NRW einbeziehen, die bei der Ausbeutung der Kriegsgefangenen eine Rolle spielten. Das Lager war eine riesige und brutale Verteilmaschine“, so die Kulturdezernentin. Wie „Stalag 326“ funktioniert und große Teile der deutschen Gesellschaft eingebunden habe, müsse auch in der heutigen Vermittlung durch die Gedenkstätte eine zentrale Rolle spielen.

 

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Glanzlicht „Stefan Masur – ein Varietéspektakel“ und 50 Jahre SHS „Stadtbrunch“

Schloß Holte-Stukenbrock. Das Glanzlicht „Stefan Masur – ein Varietéspektakel“ wird von Samstag, 9. Mai 2020 auf Freitag, 9. Oktober 2020, verschoben. Der Ersatztermin für den im Rahmen des Jubiläums 50 Jahre SHS geplanten Stadtbrunch, der eigentlich am Sonntag, 14. Juni 2020, stattfinden sollte, ist der Sonntag, 13. Juni 2021.

Damit reagieren die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung auf die derzeitige ungewisse Situation in den kommenden Monaten.

Die bereits gekauften Karten behalten auch für die neuen Termine ihre Gültigkeit. Wer an den Ersatzterminen keine Zeit hat, kann die Karten ab nächster Woche (06. April) bis zum 31. August 2020 bei den Verkaufsstellen zurückgeben, bei denen sie gekauft wurden.

Achtung: Wer seine Karte nicht im Rathaus oder bei einer anderen Vorverkaufsstelle erworben, sondern im Internet bei den Ticketdienstleistern Reservix oder AD-Ticket gekauft hat, erhält von dort eine E-Mail mit weiteren Informationen. Die Mitarbeitenden der Ticketingsysteme arbeiten mit Hockdruck an den Terminverlegungen. Es kann aber etwas dauern, bis alle Kunden kontaktiert wurden.

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LWL-Archäologen forschen erstmals im Kriegsgefangenenlager Stalag 326

Gütersloh. Wegen Bauarbeiten haben Archäologen in Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) zum ersten Mal das ehemalige Kriegsgefangenenlager Stalag 326 aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Dabei stießen sie auf Funde, die von der bewegten Geschichte des Ortes zeugen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) berichtet.

JohanneswerkAls die Ausgräber den Oberboden vorsichtig abgetragen hatten, fanden sie zwei zunächst unscheinbar aussehende Objekte: eine Bierflasche und einen Teelöffel. Anhand der Aufschrift auf der Glasflasche ließ sich der ursprüngliche Inhalt eindeutig identifizieren: Es handelte sich um das in Frankreich damals sehr beliebte Bier der Marke „La Meuse“. „Die Bierflasche zeugt von der ungleichen Behandlung der Kriegsgefangenen und zeigt, dass die im Nationalsozialismus vorherrschende Rassenideologie auch im Kriegsgefangenenlager fortgeführt wurde“, erklärt LWL-Archäologe Dr. Sven Spiong.

Die archäologische Untersuchung liegt genau in dem Bereich, wo 110 französische Kriegsgefangene ab 1941 untergebracht waren. In einem speziell eingerichteten Lager gab es einen Theatersaal, eine Kapelle, eine Bücherei und eine eigene Krankenbaracke mit französischen Ärzten. „Anhand der archäologischen Funde zeigt sich jetzt, dass sich die französischen Kriegsgefangenen sogar heimisches Bier beschaffen konnten“, so Spiong, Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie für Westfalen.

Ganz anders erging es den über überwiegend russischen Kriegsgefangenen, die zur selben Zeit im Lager lebten: Sie fristeten ihr Dasein unter menschenunwürdigen Bedingungen. Unter dem Oberkommando der Wehrmacht starb ein Großteil von ihnen an Hunger und Erschöpfung. Die Zahl der Opfer wird auf bis zu 65.000 geschätzt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog das evangelische Johanneswerk in das ehemalige Kriegsgefangenenlager ein. Bis 1970 beherbergte es Flüchtlinge und Vertriebene. „Der Fund eines Löffels mit der Aufschrift „Johanneswerk“ zeigt, dass die Flüchtlinge dort, nachdem sie alles verloren hatten, mit dem Nötigsten versorgt wurden“, erklärt Spiong. „Der Löffel steht quasi für die enorme Herausforderung bei der Integration der Flüchtlinge aus dem Osten im anfangs so schwachen Nachkriegsdeutschland.“ Heute befindet sich im ehemaligen Kriegsgefangenenlager die gleichnamige Dokumentationsstätte.

Für Grabungsleiter Eberhardt Kettlitz steht fest: „Wo auch immer im ehemaligen Kriegsgefangenenlager heute der Spaten oder die Baggerschaufel in den Boden eingreift, sind Funde zu erwarten, die vom Alltag und Leid der Vergangenheit zeugen.“ Daher sind im Zuge weiterer Baumaßnahmen archäologische Untersuchungen geplant.

LWL-Archäologen stießen bei Untersuchungen im Kriegsgefangenenlager u.a. auf diesen Fund: Löffel vom Johanneswerk. Foto: Goldschmidt Archäologie und Denkmalpflege/ E. Kettlitz

Auf den Spuren der Senne-Bäche

Auf_den_Spuren_der_Senne_BaecheBroschüre „Ziehen Sie doch mal wieder Kreise!“ bietet 13 Rad- und Wanderrouten

Kreis Gütersloh. Immer dem Bach und dem Schaf nach, heißt es beim Radeln „Auf den Spuren der Senne-Bäche“. Denn die zahlreichen Wegweiser der Radroute zeigen diese typischen Symbole der Region Schloß Holte-Stukenbrock. Auf der 44 Kilometer langen Rundtour  werden diverse Bäche gequert, Heideflächen passiert oder Wälder durchradelt. Diese Tour findet man in der Broschüre „Ziehen Sie doch mal wieder Kreise!“, die die pro Wirtschaft GT bereits in der fünften Auflage für alle Interessierten zur Verfügung stellt. „Das Besondere an den Touren ist: Der Start ist quasi direkt vor der Haustür“, erklärt Carmen Müller, Tourismus-Expertin bei der pro Wirtschaft GT. Man müsse also nicht erst weit fahren, sondern könne am Wochenende, nach Feierabend oder an einem Ferientag den Kreis Gütersloh bestens mit dem Rad oder zu Fuß erkunden.

An der Ems-Erlebniswelt, ganz in der Nähe der Emsquellen, geht die Tour „Auf den Spuren der Senne-Bäche“ los. Von dort radelt man, immer den Schildern nach, durch Hövelriege und Liemke in Richtung Holter Wald. Wiesen, Felder und Heideflächen säumen den Radweg. Die Sennebäche Wapel, Furlbach und Rodenbach werden überquert. „Morgens beim Aufgehen der Sonne lässt sich die Umgebung in besonders schönem Licht entdecken“, weiß Carmen Müller. Vorbei an der Markuskapelle geht die Route zum Naturschutzgebiet Grasmeerwiesen. „Mit etwas Glück lassen sich hier seltene Vogelarten entdecken. Also ruhig das Fernglas in die Satteltasche packen“, rät die Fachfrau. Der Ortskern von Verl liegt ebenfalls an der Runde. Mit der historischen Bebauung und dem Heimathaus ist Verl ideal für eine kleine kulturelle Pause. Oft finden hier Ausstellungen und Kulturveranstaltungen statt (Veranstaltungen im Kreis Gütersloh sind zu finden auf: www.erfolgskreis-gt.de/veranstaltungen/).

Durch die Auen von Öl- und Landerbach führt die Tour weiter in Richtung Holter Wald. Dort erwartet die Radler die historische Wassermühle, in der sich heute das Mühlcafé befindet (montags Ruhetag). „Mit dem Holter Wald durchfährt man dann das größte Naturschutzgebiet der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock“, erklärt Carmen Müller. Ein besonderes Highlight sei noch die 1000-jährige Eiche, die sich auch im Stadtwappen wiederfinden lässt. Seit dem Jahr 1937 ist sie ein ausgewiesenes Naturdenkmal. Auch alt, nämlich im 17. Jahrhundert erbaut, ist das Jagdschloss, das ebenfalls an dem Rundkurs liegt. Über den Safaripark Stukenbrock geht die Tour zurück zur Emsquelle. „Ein kräftiger tritt in die Pedale kann hier nötig sein, denn auch wenn es nicht steil bergan geht, ein bisschen macht sie der Höhenunterschied doch bemerkbar“, weiß Carmen Müller über die Topographie zu berichten. „Insgesamt verläuft die Fahrradtour überwiegend über Radwege und Nebenstraßen mit wenig Verkehr, teilweise werden Waldgebiete durchquert“, erklärt sie.

Immer dem Schaf nach: Dieses Symbol kennzeichnet die 44 Kilometer lange Rundtour.

Die Broschüre „Ziehen Sie doch mal wieder Kreise! − Rad- und Wanderrouten im Kreis Gütersloh“ ist für das Jahr 2016 aktualisiert worden. Damit wurde die inzwischen fünfte Auflage gedruckt und bietet viele Anregungen und Ideen für eine aktive Freizeitgestaltung. Sie umfasst neun thematische Radrouten zu den Bereichen Architektur, Botanik, Kultur und Geschichte im Kreis Gütersloh. Hinzu kommen mit dem Prälatenweg, dem Weg für Genießer, dem Schlossweg und dem Harsewinkeler Weg vier ausgeschilderte Wanderrouten.
Die GPS-Tracks aller Radrouten stehen zum Download im Internet auf www.ErfolgsKreis-GT.de kostenlos zur Verfügung. Dort lässt sich auch die Broschüre herunterladen und kostenlos bestellen.

Foto: Stadt Schloß Holte-Stukenbrock
Ems-Erlebniswelt: Hier startet die Fahrradtour „Auf den Spuren der Sennebäche“