Weberei bietet Tauschbörse für Saatgut und Pflanzen

Gütersloher Klimawoche

Jana Felmet und Laura Seppmann aus dem Weberei-Team freuen sich auf einen regen Tausch von Pflanzgut auf der Weberei-Terrasse. Foto: Die Weberei

Jana Felmet und Laura Seppmann aus dem Weberei-Team freuen sich auf einen regen Tausch von Pflanzgut auf der Weberei-Terrasse. Foto: Die Weberei

Gütersloh. Im Rahmen der Klimawoche Gütersloh 2023 vom 16. bis zum 22. September gibt es in der Weberei täglich eine Saatgut- und Pflanzen-Tauschbörse. Von Knollen, Zwiebeln, Gemüsesetzlingen, Zimmerpflanzen, Kräutern bis hin zu Samen darf alles in das eigens aufgestellte Regal auf der Terrasse der Weberei gestellt und getauscht werden, was grün ist und sich in der Erde wohlfühlt.

Initiiert wurde das Bündnis Gütersloher Klimawoche von mehreren Verbänden, die sich mitunter dem Klimaschutz verschrieben haben. „Als Kultur- und Begegnungszentrum sind wir Ort der Diskussion und Meinungsbildung – diese sollen niedrigschwellig während der Klimawoche und darüber hinaus in der Weberei geführt werden“, erklärt Jana Felmet, Programmleitung in der Weberei, die die Tauschbörse initiiert hat. Und auch in der Weberei selbst befasst man sich bewusst mit der eigenen Verantwortung beim Thema Klimaschutz: „Als Unternehmen haben bei uns Themen wie Klimaeffizienz, ressourcenschonende Mobilität und ökologischer Ressourcen- und Materialeinsatz hohe Priorität“, berichtet Weberei-Chef Steffen Böning.

Zugänglich ist die Saatgut- und Pflanzen-Tauschbörse auf der Weberei-Terrasse über den Weberei-Park. Die Tauschgüter sollten beschriftet werden, gern auch mit Details z.B. zu Lichtempfindlichkeit oder Wasserbedarf, damit die neuen Besitzer:innen möglichst lange Freude daran haben.

Tipp für die Herbstferien: Premiere für Leineweber Future Camp

Kostenloser Workshop ab 7. Klasse „Stoff, halt´ die Kresse“

Biekefeld. Wegwerfgesellschaft war gestern, heute heißt es umdenken und selber machen! Unter dem Motto „Stoff, halt´ die Kresse“ können Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse ausprobieren, Pflanzen auf Stoff wachsen zu lassen. An zwei Nachmittagen werden die Workshop-Teilnehmenden selber kreativ und überlegen Lösungen, wie Abfallprodukte für sogenanntes „vertical farming“ – also das Anziehen von Pflanzen an einer vertikal ausgerichteten Fläche – genutzt werden können.

Wie Pflanzen auf Stoff wachsen, lernen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 im ersten Leineweber Future Camp „Stoff, halt‘ die Kresse“. Anmeldung zum zweitägigen Herbstferien-Workshop bis 3. Oktober möglich. Bildnachweis: FH Bielefeld | Timo Grothe

Wie Pflanzen auf Stoff wachsen, lernen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 im ersten Leineweber Future Camp „Stoff, halt‘ die Kresse“. Anmeldung zum zweitägigen Herbstferien-Workshop bis 3. Oktober möglich. Bildnachweis: FH Bielefeld | Timo Grothe

Das erste „Leineweber Future Camp“ wird vom Wissenschaftsbüro der Bielefeld Marketing veranstaltet und in Kooperation mit experiMINT e. V. umgesetzt. Das Camp ist Teil des Projekts Leineweber Future LAB, gefördert vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Während der Veranstaltung können exklusive Einblicke in Berufsfelder der Textilbranche gewonnen werden. Julia Krayer, Leiterin des BioLab der DEZENTRALE Detmold, und Uwe Rathje, Ausbildungsleiter der JAB Anstoetz Group Bielefeld, begleiten den zweitägigen Workshop.

Es gibt zwei Termine in der ersten Herbstferienwoche: 11. und 12. Oktober sowie 13. und 14. Oktober, jeweils von 13 bis 17 Uhr, im Open Innovation Office in der Bielefelder Altstadt. Anmeldung ist bis zum 3. Oktober 2021 möglich unter www.bielefeld.jetzt/camp.

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Heimische Gewässer auf dem Weg der Besserung

Eintagsfliege“: Renaturierte Gewässer bieten Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum, wie dieser Eintagsfliege. (Foto: Rolf Timmermann, Bezirksregierung)

Eintagsfliege“: Renaturierte Gewässer bieten Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum, wie dieser Eintagsfliege. (Foto: Rolf Timmermann, Bezirksregierung)

Detmold. Die europaweit einheitliche Gewässerbewirtschaftung geht in die dritte Runde. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur -und Verbraucherschutz (MULNV) hat am Dienstag, 22. Dezember, den Entwurf des dritten Bewirtschaftungsplans und des Maßnahmenprogramms für die Gewässer in NRW veröffentlicht. Der Inhalt: differenzierte Analysen und Vorgaben für  wasserwirtschaftliche Entscheidungen der kommenden sechs Jahre. Der Entwurf ist jetzt im Internet einzusehen. Grundwasser, Bäche und Flüsse in Ostwestfalen- Lippe sind auf dem Weg der Besserung. Seit zwanzig Jahren gibt die Wasserrahmenrichtlinie der EU die Richtung für jeden vor, der Einfluss auf Gewässer hat.

Wasserverbände, Kläranlagenbetreiber, Industrie und Landwirtschaft –sie alle sind verpflichtet, den ökologischen und chemischen Zustand von Oberflächengewässern sowie den chemischen und mengenmäßigen Zustand des Grundwassers zu verbessern. Die Bezirksregierung Detmold fördert solche Maßnahmen mit etwa elf Millionen Euro jährlich. „Gewässerbewirtschaftung ist eine Aufgabe für Generationen“, sagt Tobias Gaul von der Bezirksregierung Detmold. Gemessen an dieser historischen Dimension sei für Ostwestfalen- Lippe schon einiges erreicht worden. Die Gewässerchemie sei im Großen und Ganzen in Ordnung. Eine Reihe von Flüssen und Bächenböten mittlerweile wieder einen vielfältigen Lebensraum – und schützten außerdem deutlich besser vor Hochwasser.

Beispiele sind die Renaturierungen der Bega in Lemgo, der Lenne im Kreis Gütersloh oder aktuell der Lippe bei Paderborn – Sande (www.wilde-lippe.de) Weiter viel Arbeit für die kommend en Jahre Neben allen Erfolgen gibt es aber auch noch viel zu tun. „Viele Gewässer warten noch darauf, ein naturnahes Bett zu bekommen, um ökologisch wertvolle Lebensräume zu entwickeln“, sagt Gaul. Auch der Eintrag von Schadstoffen in Grund – und Oberflächengewässer müsse weiter gedrosselt werden. Angefangen von Nitrat von den Äckern über Schadstoffe aus Straßenabwasser bis zu Medikamentenrückständen in Haushaltsabwasser. Der neue Bewirtschaftungsplan schreibt die laufenden Aktivitäten fort – für die Wasserchemie und die Gewässerstruktur. Er fasst die Grundlagen für die Bewirtschaftungsplanung der Oberflächengewässer und Grundwasservorräte in NRW zusammen. Dabei fußt er auf einer aktualisierten Analyse jedes Gewässers, den so genannten Steckbriefen. Dort sind Angaben zu Wasserlebewesen, Pflanzen, dem Vorkommen chemischer Stoffe sowie Form und Beschaffenheit von Ufer und Bett zu finden. Das Ziel aller Maßnahmen ist weiterhin klar benannt: der „gute Zustand“ – ökologisch, chemisch und mengenmäßig, in Oberflächengewässern und im Grundwasser.

Stellungnahmen zum Entwurf bis Juni 2021 möglich Interessierte und solche, die vom Bewirtschaftungsplan betroffen sind, können zum aktuellen Entwurf Stellung nehmen. Die Entwürfe der Bewirtschaftungspläne sind im Internet unter der Adresse https://www.flussgebiete.nrw.de/bwp2022- 2027 – Entwurf einzusehen. Stellungnahmen können unter dem Portal „Beteiligung online“ abgegeben werden (https://www.beteiligung-online.nrw.de/bo_wrrl_2021/start.php). Die Beteiligung ist bis sechs Monate nach der Veröffentlichung des Entwurfs , also bis zum 22. Juni 2021 möglich. Die abschließende Fassung des dritten Bewirtschaftungsplans wird im Dezember 2021 in Kraft treten. Sie gilt sechs Jahre, bis Ende 2027. Hintergrund:  Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm Das MULNV ist die oberste Wasserbehörde in Nordrhein – Westfalen. Sie erarbeitet für die nordrhein-westfälischen Anteile der Flussgebietseinheiten Rhein, Weser, Ems und Maas Beiträge zu den Maßnahmenprogrammen und Bewirtschaftungsplänen. In Ostwestfalen – Lippe koordiniert die Bezirksregierung dafür die Beiträge der regional en Wasserbehörden. OWL umfasst Teile von gleich drei großen Einzugsgebieten: Weser, Ems und Rhein (über die Lippe). Grundlage für die Aufstellung der Pläne und Programme sind die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL). Die ersten Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne mussten bis zum 22. Dezember 2009 aufgestellt werden. Sie waren bis zum 22. Dezember 2015 gültig und wurden anschließend alle sechs Jahre überprüft und aktualisiert.

„Ich pflanze einen Baum – Wir pflanzen einen Wald“

Brakel. Für die Stadt Brakel ist die Förderung des regionalen Waldes ein wichtiger und notwendiger Beitrag zum aktiven Klimaschutz. „Ich pflanze einen Baum – Wir pflanzen einen Wald“, unter diesem Leitsatz möchten die Walderlebnisschule Modexen, der NABU Kreisverband Höxter und die Stadt Brakel zu einer gemeinsamen Baumpflanzaktion aufrufen, an der sich alle Interessenten durch den Kauf eines Baumes aktiv beteiligen können.

Wir alle tragen Verantwortung für die nachfolgenden Generationen

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„Ich pflanze einen Baum – Wir pflanzen einen Wald“.Foto: Stadt Brakel

Die Folgen durch Trockenheit, Stürme und Käferbefall sind nicht zu übersehen, der Anblick des Waldes lässt niemanden kalt. „Wir alle tragen Verantwortung für die nachfolgenden Generationen und sollten daher zeitnah, aktiv und vor allem zukunftsorientiert handeln“, erklärt Bürgermeister Hermann Temme. „Es gibt viele schöne und besondere Anlässe, für die es sich lohnt einen Baum zu pflanzen. Ein eigener Baum bedeutet immer eine schöne Erinnerung und darüber hinaus ein nachhaltiges Naturgeschenk“, so der Bürgermeister.

Die heimischen Baumarten können sich dem drohenden Klimawandel zukünftig besser anpassen

Ziel sei es auch, den Co2-Ausstoss verringern zu können, denn 80 Bäume nehmen in nur einem Jahr rund eine Tonne Co2 auf, so der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Brakel, Hendrik Rottländer. Gepflanzt werden 2,50 Meter hohe Jungbäume, Eichen sowie alte Sorten hochstämmiger Obstbäume (Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschge, Mirabelle) und Walnussbäume. „Diese heimischen Baumarten sind klimaresistent und können sich dem drohenden Klimawandel zukünftig besser anpassen“ erklärt Harald Gläser, Förster des Brakeler Bürgerwaldes, der diese Aktion mit initiiert hat. An zwei gebündelten Pflanzterminen können interessierte Bürgerinnen und Bürger Ihren Baum selbst einpflanzen oder durch die Mitarbeiter des Bürgerwaldes pflanzen lassen. Die Eichen werden am Samstag, 24. Oktober 2020 ab 10 Uhr (Treffpunkt Parkplatz Am Kaiserbrunnen) und die Obstbäume am Freitag, 20. November 2020 ab 15 Uhr (Treffpunkt Streuobstwiese an der Walderlebnisschule Modexen) unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln gemeinsam eingesetzt. Eine Anwachsgarantie sowie die Pflege der Bäume wird durch die Stadt Brakel gewährleistet. Durch kleine Baumscheiben, die an den Baum gehängt werden können diese mit einer persönlichen Kennung versehen werden.

Mit einem Kostenanteil von 50,00 Euro pro Baum können sich alle Bürgerinnen und Bürger aktiv an dieser Gemeinschaftsaktion beteiligen. Der Betrag kann unter Angabe des Namens, Verwendungszweckes: 551000.450100 sowie der gewünschten Baumsorte an die Stadtkasse Brakel überwiesen werden. Konten der Stadtkasse: Sparkasse Höxter: IBAN: DE90 4725 1550 0000 0009 01, Vereinigte Volksbank eG: IBAN: DE90 4726 4367 6000 0117 00, VerbundVolksbank OWL eG: IBAN: DE59 4726 0121 9002 0506 00, Postbank Hannover: IBAN: DE81 2501 0030 0010 3303 03.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den zuständigen Förster der Stadt Brakel, Harald Gläser oder den Klimaschutzbeauftragten Hendrik Rottländer.

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Noch schöner, noch bunter, noch länger

Gütersloh. Die beliebteste Veranstaltung Güterslohs kehrt zurück – noch schöner und länger als in den Vorjahren und mit einem neuen Design.

Gütersloher Frühling

Foto (Lena Descher) : Impressionen Gütersloher Frühling

„Mit dem neuen Design wollen wir zeigen, dass der Gütersloher Frühling als Highlight gesichert und für die Zukunft gut aufgestellt ist. Durch die erhöhten städtischen Kapitalzuführungen ist die Gütersloh Marketing nun noch handlungsfähiger, kann vermehrt Verantwortung übernehmen und damit noch stärker positiven Einfluss auf die Belebung unserer Innenstadt nehmen.“, so Jan-Erik Weinekötter, Geschäftsführer der Gütersloh Marketing.

Ab dem 19. März können sich die Besucher der Innenstadt wieder auf die wunderschöne Parklandschaft freuen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Garten der Sinne“ steht. Bis zum 17. Mai verschönert die grüne Oase den Berliner Platz. Konzipiert und aufgebaut wird sie von der Firma „Varnholt – Grün mit System“. In Form von Baumaterial unterstützten der Betrieb „Die Baustoff-Partner“ und die Firma „Hagedorn“.

„Wir leisten seit vielen Jahren gemeinsam mit unseren Partnern einen wichtigen Beitrag zur attraktiven Gestaltung der Gütersloher Innenstadt. Umso mehr freue ich mich über die Wertschätzung unserer Arbeit und die Sicherung einer der schönsten Veranstaltungen der Stadt Gütersloh.“, sagt Eva Willenborg, Leiterin des Veranstaltungsmanagements begeistert.

Gütersloher Frühling

Foto (Lena Descher): Impressionen Gütersloher Frühling

Am Donnerstag, 19. März, eröffnen Bürgermeister Henning Schulz und Gabriele Conert aus dem Vorstand der Werbegemeinschaft Gütersloh die Veranstaltung. Zum Eröffnungswochenende „Gütersloh blüht auf“ vom 19. bis zum 22. März erwarten die Besucher neben der Parklandschaft auf dem Berliner Platz, auch die Raseninstallation auf dem Kolbeplatz und ein verkaufsoffener Sonntag. Die Raseninstallation auf dem Kolbeplatz ist der Verdienst des ersten Fertigrasenproduzenten aus Ostwestfalen-Lippe, „Rasenhof Wullengerd“.

Die Straßenzüge der Innenstadt werden von den Gütersloher Betrieben „Krull – Wohnen und Leben mit Pflanzen“ und „Blumen Eickhoff“ frühlingshaft in Szene gesetzt. Dekorative Blumenbeete am Berliner Platz, geschmückt von verschiedenen Gütersloher Gartenbetrieben, ergänzen das Stadtbild auf kunstvolle wie natürliche Weise. An vielen Ecken der Stadt warten kleine Blickfänge auf die Besucher.

Die Gütersloher Innenstadt für 9 Wochen noch schöner zu machen, das ist für die Gütersloher „Grüne Branche“ und das Veranstaltungsteam der gtm eine Herzensangelegenheit.

 

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Die Schönheit der Wildblumen im Kreis Höxter

Eine neue Ausstellung im Kreishaus zeigt die erstaunliche Artenvielfalt der Orchideen und Wildblumen im Kreis Höxter. Zu sehen sind Werke des Höxteraner Architekten und Hobby-Naturkundlers, Professor Dr. Norbert Rikus. Neben detailgetreuen Zeichnungen enthalten die Bilder auch Angaben zu Fundort und Größe der jeweiligen Pflanze.

Stellvertretend für ihren Vater, Professor Dr. Norbert Rikus, nahm Susanne Rikus an der Eröffnung von dessen Ausstellung „Orchideen und andere Wildblumen im Kreis Höxter“ gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Heinz-Günter Koßmann teil. Die Bilder sind noch bis zum 26. Februar im Höxteraner Kreishaus zu sehen. Foto: Kreis Höxter

Stellvertretend für ihren Vater, Professor Dr. Norbert Rikus, nahm Susanne Rikus an der Eröffnung von dessen Ausstellung „Orchideen und andere Wildblumen im Kreis Höxter“ gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Heinz-Günter Koßmann teil. Die Bilder sind noch bis zum 26. Februar im Höxteraner Kreishaus zu sehen. Foto: Kreis Höxter

Höxter. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Professor Dr. Norbert Rikus nicht persönlich an der Ausstellungseröffnung teilnehmen. Vertreten wurde er durch Tochter Susanne Rikus, die den zahlreichen Gästen die besten Grüße ihres Vaters ausrichtete. „Mit seinen Bildern möchte er ausdrücken, dass er immer eine starke Nähe zu Gott und der Schöpfung gefühlt hat“, interpretierte sie die Kunst des Vaters. Der stellvertretende Landrat Heinz-Günter Koßmann nannte die Ausstellung „einen spannenden Einblick in eine fantastische Welt direkt vor unserer Haustür“. Orchideen seien Inbegriff für Sehnsucht und Schönheit. „Seine Leidenschaft für die Malerei, die Heimat und die Blumen hat Herr Professor Dr. Rikus in seinen Werken vereint. Sie stellen die Schönheit der Natur durch kraftvolle Farben und Motive dar“, sagte Heinz-Günter Koßmann.

1932 in Amelunxen geboren, hat Professor Dr. Norbert Rikus schon früh seine künstlerische Ader entdeckt. Die Faszination für realistische Naturmalerei begann bereits in der Schulzeit. Nach dem Abitur führte ihn sein Weg zum Studium an die Technische Hochschule Hannover. Bereits während dieser Zeit begann er damit, an vielen Entwürfen für die ersten Wohnhäuser Deutschlands zu arbeiten, die in einer Fertigbauweise entstanden. „So wurde er auf diesem Gebiet zu einem echten Pionier und Vordenker“, hob Heinz-Günter Koßmann hervor. Aufgrund seiner beeindruckenden Karriere bekam Professor Dr. Rikus das Angebot, als Dozent an der Ingenieursschule für Bauwesen in Höxter zu unterrichten. Dort wurde er Baurat, Oberbaurat und schließlich Professor. Zu sehen ist die Ausstellung „Orchideen und andere Wildblumen im Kreis Höxter“ noch bis Mittwoch, 26. Februar, im Bereich rund um die Aula im Kreishaus in Höxter montags bis donnerstags von 7.30 bis 16 Uhr und freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr.

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Pomologe aus Brandenburg begeistert von der Streuobstwiese des BUND Lemgo

 
Foto BUND Lemgo - Hans-Georg Kosel bewundert den alten Apfelbaum eines Westfälischen Gülderlings

Foto BUND Lemgo – Hans-Georg Kosel bewundert den alten Apfelbaum eines Westfälischen Gülderlings

Lemgo. Hans-Georg Kosel, Leiter des Landesverbandes Brandenburg beim Deutschen Pomologenverein und Experte in Sachen Baum- und Bodensanierung war zu Besuch in  Lemgo. Er war begeistert von der Streuobstwiese und der Vielzahl der alten erhaltenen Obstbäume. Beim ca. 90 Jahre alten Apfelbaum der Sorte Westfälischer Gülderling erläuterte er aus seiner Sicht, dass ein Erhalt solcher, auf den ersten Blick kaum zu rettender Bäume, durchaus Sinn macht. Obwohl der Baumstamm völlig ausgehöhlt und auch ein Teil der Rinde beschädigt ist, dürfte er noch etliche Jahre weiterleben, so seine Prognose. Wichtig sei der hier vor Jahren vorgenommenen Rückschnitt bei der Baumkrone, damit der Baum nicht auseinander bricht. So baut er die Krone mit neuem Fruchtholz auf und trägt dann noch locker seine 15 Jahre und mehr.

Für die Nährstoffversorgung reicht die vorhandene Rinde völlig aus. Vielfach würden solche Bäume einfach vorzeitig gefällt, statt sie zu erhalten. Damit die Bäume und Früchte widerstandsfähig und gesund bleiben ist es nach seiner Aussage wichtig, dass der Boden geeignet ist und über eine gesunde Struktur mit vielen Mikroorganismen und hohem Bestand an Regenwürmern verfügt. Die verarbeiten absterbende Gräser, Kräuter und im Herbst bis zum Frühjahr vor allen Dingen die herabgefallenen Blätter zu qualitativ hochwertigem Dünger, der von den Feinwurzeln der Bäume aufgenommen wird. Wenn dann noch wie in Lemgo die Schafbeweidung dazu kommt, gibt es eine optimale Versorgung des Bodens und dies ist ein Garant für ein langes Leben und reichen Obstertrag. Über das Lob des Experten vom Pomologenverein freuen sich die Verantwortlichen beim BUND Lemgo natürlich sehr.

 
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Stadt Detmold stellt im Frühjahr Saatgut zur Verfügung

Allee, Foto: Stadt Detmold

Allee, Foto: Stadt Detmold

Detmold. Das Insektensterben ist bereits seit einiger Zeit in aller Munde und wird in der Gesellschaft vielfach angesprochen. Die Städtischen Betriebe Detmold möchten nun ein aktives Zeichen setzen und verschenken daher im Frühjahr 2020 Saatgut für Wildblumen an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Damit das Saatgut dann besonders gut gedeihen kann, können die Bürgerinnen und Bürger schon jetzt den Boden, auf dem sie die Wildblumen pflanzen wollen, vorbereiten. Gute Anleitungen finden Interessierte im Internet bei den Herstellern von autochthonem Saatgut. Die Stadt Detmold stellt Saatgut für insgesamt 40.000 m² bereit. Das Saatgut wird von gebietsheimischen Pflanzen stammen und so ideal die heimische Insektenwelt befördern, denn Wildblumenwiesen und Blühstreifen bieten Nahrung und Lebensraum.

„Wir hoffen, dass diese Aktion Detmold bunter und lebendiger macht. Je mehr Menschen bei der Aktion mitmachen, desto besser und dichter bildet sich der Teppich aus Blütenparzellen aus. Wir ersuchen, durch diese Aktion zu sensibilisieren und erschaffen hoffentlich ein sichtbares Zeichen für aktives Handeln gegen das anhaltende Insektensterben und die Artenverarmung der Landschaft. Die Saatgutausgabe soll viele ermuntern, sich zu beteiligen und auf dem privaten Grundstück ein Kleinbiotop zu schaffen“, so Johann Bergmann, Leiter der Städtischen Betriebe der Stadt Detmold. Schon jetzt verwenden die Städtischen Betriebe Wildblumenwiesen auf extensiv gepflegten Ökoflächen und zur Zwischenbegrünung von Anlagen. In Zukunft sollen weitere Flächen angelegt und betreut werden.

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Lippes lebendige Vielfalt – Kreis legt Biodiversitätsstrategie vor

Präsentierten gemeinsam „Lippes Lebendige Vielfalt“ – die Biodiversitätsstrategie für den Kreis Lippe im Zukunftskonzept Lippe 2025: (v.l.) Daniel Telaar (Fachgebietsleiter Landschaft, Naturhaushalt Kreis Lippe), Jürgen Braunsdorf (Stabsstelle Biodiversität), Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Ute Röder (Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie). Foto: Kreis Lippe

Präsentierten gemeinsam „Lippes Lebendige Vielfalt“ – die Biodiversitätsstrategie für den Kreis Lippe im Zukunftskonzept Lippe 2025: (v.l.) Daniel Telaar (Fachgebietsleiter Landschaft, Naturhaushalt Kreis Lippe), Jürgen Braunsdorf (Stabsstelle Biodiversität), Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Ute Röder (Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie). Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe. Schwarzstorch, Uhu und Wildkatze: In Lippe haben sich dank verschiedenster Anstrengungen bereits ausgerottete Arten wieder angesiedelt. Die Erfolge zeigen, dass die Region vielfältige Lebensräume bietet, die geschützt werden müssen und dass Artenschutz auf lokaler Ebene anfängt. Um dem fortschreitenden Artensterben entgegenzuwirken und die Artenvielfalt zu bewahren, legt der Kreis Lippe nun die Biodiversitätsstrategie „Lippes lebendige Vielfalt“ vor. Denn andere Arten wie die Ringelnatter oder der Feldsperling haben es schwer – auch in Lippe. Das Werk nimmt die Ziele des Zukunftskonzepts Lippe 2025 auf, das ökologische Gleichgewicht sowie den Artenschutz zu sichern. „Indem wir unsere Umwelt schützen und Artenvielfalt fördern, fördern wir in erster Linie auch den Erhalt der Art ‚Mensch‘! Die Biodiversitätsstrategie soll eine Trendwende auf regionaler Ebene einläuten, zugleich aber auch Blaupause für andere Kommunen sein“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Über 130 Ziele und Maßnahmen hat der Kreis für sich selbst festgelegt. So etwa die Neuschaffung von Lebensräumen: Unter anderem wird das Ansäen größerer Wiesenbereiche, die eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellen, finanziell unterstützt. Mit den lippischen Kommunen ist die Fortsetzung des Bündnisses „Blühende Landschaft Lippe“ geplant, das vielerorts beispielhafte Blühzonen schafft. Zudem sollen durch geänderte Mährhythmen blütenreichere Straßen- und Wegränder ermöglicht werden. Amphibien profitieren von neu angelegten Kleingewässern. „Jeder kann mithelfen, Tier- und Pflanzenarten wieder mehr Refugien einzuräumen, oder aktiv in Naturschutzverbänden an Schutzprojekten mitarbeiten“, sagt Jürgen Braunsdorf, Stabstelle Biodiversität beim Kreis Lippe.

Zusätzlich dazu stehen zwei Hotspots der Biodiversität im Mittelpunkt der Strategie. Das Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald wird unter der Federführung des Kreises fortgeführt und perspektivisch zusammen mit dem Archäologischen Freilichtmuseum und Flächen der NRW Stiftung zum „Ur.Land“ erweitert. Ohnehin soll aus Sicht des Kreises die Senne ein Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere bleiben. Dafür bietet sich an, die Senne als „nationales Naturerbe“ über das Land beim Bund anzumelden.

An der Erarbeitung von „Lippes lebendige Vielfalt“ haben mehr als 60 Personen mitgewirkt. Den Startschuss gab Anfang 2018 die mit über 500 Teilnehmern abgehaltene 1. Lippische Artenschutzkonferenz. Neben Vertretern aus der Kreisverwaltung, der Kommunen und der Politik steuerten auch die Forst- und Landwirtschaft, Naturschutzverbände sowie weitere Verbände und Vereine ihre Fachkompetenz und Ideen bei. „Durch den breit angelegten Partizipationsprozess haben wir eine umfassende Strategie erstellt, die großen Rückhalt hat“, betont Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin Energie und Umwelt. Der Maßnahmenkatalog ist in zwei Teile gegliedert: Teil A beinhaltet eigene Maßnahmen und Ziele sowie Anregungen von Dritten, die der Kreis innerhalb seiner Zuständigkeiten realisieren beziehungsweise unterstützen kann. In Teil B sind Vorhaben von beteiligten Dritten aufgelistet, die der Kreis nicht beschließen kann, deren Umsetzung er jedoch ausdrücklich begrüßt. Röder ergänzt: „Der große Vorteil des Konzeptes ist, dass wir es kontinuierlich fortschreiben und damit auf aktuelle Entwicklungen reagieren können.“

Auch künftig sollen die Partner, die an der Biodiversitätsstrategie mitwirkten, für den Erhalt der Artenvielfalt zusammenarbeiten. Der Kreis empfiehlt daher eine Verstetigung des Austausches. „Wir wollen ein Vorbild für andere Kreise und Städte sein und zeigen, dass eine gesunde Umwelt unwiderruflich mit einer lebenswerten Zukunft verbunden ist“, so Lehmann.

Die Biodiversitätsstrategie wurde am 14. November in den Umweltausschuss eingebracht und soll im Dezember im Kreistag beschlossen werden.

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Geheimnis zu uraltem Baum in der Streuobstwiese des BUND Lemgo gelüftet

Lemgo. In der Streuobstwiese des BUND Lemgo am Lindenhaus steht ein kollosaler Baum mit einer Hohe von etwa 8 Metern. Er ist vermutlich vor vielen Jahren auseinander gebrochen, die Äste sind ins Erdreich eingedrungen und haben neue Wurzeln gebildet und der Baum hat sich auf etwa 40 m Fläche ausgedehnt. Sein Alter wird auf  mindestens 100 Jahre geschätzt.

Foto BUND Lemgo

Ein Kollosaler Baum, Foto BUND Lemgo

Jahr für Jahr trägt er viele gelbe, tischtennisballgroße, sehr saftige, süße Früchte. Lange war unklar, um welche Obstsorte es sich handelt. Um dies zu klären, wurden nun reife Früchte mit Blättern zur Expertin vom Pomologenverein, Frau Dr. Anette Braun-Lüllemann gesandt. Nach Ihre Aussage handelt es sich um eine Myrobalane mit überdurchschnittlich großen Früchten.

Sie wird auch als Kirschpflaume oder Türkenkirsche bezeichnet. Die ursprüngliche Heimat liegt in Mittelasien und die Bäume wurden wegen ihrer Robustheit gerne als Unterlagen für Pflaumen und Zwetschgen genutzt. Myrobalenen sind Frühblüher und für Hongibienen und die im Frühjahr geschlüpften Hummelköniginnen eine erste Nahrungsquelle.

Das Blütenangebot führt dazu, dass die Hummelköniginnen im Umfeld ein Quartier suchen und dort ihren Staat aufbauen, der dann zur Blütezeit bei Äpfeln und Birnen für eine optimale Bestäubung sorgt. Mitglieder der Lemgoer BUND-Gruppe nutzen die Früchte seit Jahren um daraus Marmelade herzustellen und sind begeistert vom ungewöhnlichen tollen Geschmack. Beim BUND Lemgo ist man froh, dass nun das Geheimnis des Baumes gelüftet werden konnte und hofft, dass er noch lange erhalten bleibt.

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Es blüht auf den Mittelinseln der Friedrich-Ebert-Straße in Gütersloh

Gütersloh. Fünf Mittelinseln entlang der Friedrich-Ebert-Straße im Stadtzentrum haben sich dank der neu angelegten Staudenmischpflanzungen des städtischen Fachbereichs Grünflächen zu einem Hingucker entwickelt. Vor allem die mehrfarbig blühende Pflanzenkomposition „Indianersommer“ zwischen der Bahnunterführung und dem Rathaus ist ein Farbtupfer. Sie besteht aus Präriestauden und Gräsern in Gelb, Orange und Rot und zeichnet sich durch vielseitige Wuchsformen aus.

Staudenmischpflanzungen sorgen für einen neuen Blickfange auf Güterslohs Straßen, Foto: Stadt Gütersloh

Staudenmischpflanzungen sorgen für einen neuen Blickfang auf Güterslohs Straßen, Foto: Stadt Gütersloh

Auf den Mittelinseln zwischen der Unterführung und der Kreuzung Carl-Bertelsmann-Straße wurde die Staudenmischung Silbersommer gepflanzt. Sie hat einen eher naturnahen Charakter mit einer Farbgebung aus blauen, weißen und gelbe Blüten in Kombination mit silbrigem Laub. „Beide Pflanzenkombinationen haben lange Blütezeiten sowie abwechslungsreiche Texturen und Strukturen, die den Betrachter ganzjährig erfreuen sollen“, erklärt Gabriele Knabe vom Fachbereich Grünflächen und betont: „Auch für Insekten ist die Pflanzenauswahl attraktiv.“ Erstmals hat die Stadt auf Fahrbahnteilern ein solches Mischpflanzenkonzept und eine mineralische Mulchdecke eingesetzt.

Für die Umwandlung von Straßenraum zum Blühstreifen ist ein unkrautfreier Boden als Grundlage wesentlich. Die Mulchdecke aus Lippekies erschwert unerwünschten Aufwuchs. Die Pflanzen sollen mit regelmäßigen und kurzen Pflegegängen auskommen.

Gesetzt wurden die extensiven Staudenmischpflanzungen im November und rund um Ostern. Der Standort Mittelinsel ist dafür gut geeignet: Mit einem unkontrollierten Nährstoffeintrag durch Hinterlassenschaften von Hunden ist nicht zu rechnen, und weil die Pflanzung nicht betreten wird, ziehen sich die Stauden auch nicht zurück. Eine aufwändige Pflanzung dieser Art ist deshalb in einem Wohnumfeld weniger geeignet. Gabriele Knabe: „Die zentralen Flächen an der Friedrich-Ebert-Straße sind wie ein Präsentierteller und nehmen daher eine Sonderstellung ein.“ Mit den Mittelinseln an der Friedrich-Ebert-Straße will der Fachbereich Grünflächen nun erst einmal Erfahrungen sammeln, unter anderem was den Pflegeaufwand angeht. Eine eigendynamische Entwicklung der Pflanzungen in den kommenden Jahren ist gewünscht. Gabriele Knabe: „Es werden manche Arten verschwinden, und andere, die sich besonders wohl fühlen, werden mehr Raum einnehmen. Die Pflanzungen werden sich im nächsten Jahr schon etwas etabliert haben und üppiger wachsen.“ Die mineralische Mulchdecke tritt dann optisch weiter in den Hintergrund.

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Weltumwelttag der Vereinten Nationen

Geschützte und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten fühlen sich am BILSTER BERG sehr wohl

Bad Driburg. Der 5. Juni ist seit 1973 der Weltumwelttag der Vereinten Nationen. Der BILSTER BERG, die Test- und Präsentationsstrecke im Teutoburger Wald, macht sich seit ihrer Eröffnung im Juni 2013 jeden Tag dafür stark, die teilweise sehr seltenen Tiere und Pflanzen auf dem Berg nicht nur zu schützen, sondern ganz gezielt zu unterstützen.

Luftaufnahme, Foto: Bilster Berg

Luftaufnahme, Foto: Bilster Berg

Ein unabhängiger Gutachter erstellt zudem regelmäßig einen Umweltbericht, und es gibt sogar einen eigenen Umweltbeauftragten, der nach dem strikten Managementsystem ISO 14001 arbeitet – als einzige Strecke in Europa. Mit einer Test- und Präsentationsstrecke verbindet man normalerweise Autos, vielleicht auch Veranstaltungen aller Art, eventuell Film-Crews und VIPs. Aber Natur und Umweltschutz? Am BILSTER Berg ist dies seit der Eröffnung vor knapp sechs Jahren kein Wiederspruch. Schon bei der Planung und beim Bau der 4,2 km langen Rundstrecke wurde sehr darauf geachtet, den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten.

So wurden hier lebende Tiere umgesiedelt, Tierhabitate neu aufgebaut, die umliegenden Wälder weiter aufgeforstet und Grünanlagen neu angelegt. All dies zeigt heute Erfolg. Die Tier- und Pflanzenwelt am BILSTER BERG hat sich trotz regem Betrieb auf der Strecke ausgedehnt. So konnten bei der letzten Zählung* 82 Vogelarten nachgewiesen werden, 60 davon haben auf dem BILSTER BERG ihr Revier. Von den 82 Arten sind 31 streng geschützt und gelten bundes- oder landesweit als gefährdet bis stark gefährdet. Es gibt 11 Fledermausarten, wovon zum Beispiel die Bechsteinfledermaus auf der Roten Liste steht. Auch die Geburtshelferkröte oder der Laubfrosch, die beide als stark gefährdet gelten, haben auf dem BILSTER BERG einen passenden Lebensraum gefunden. Michael Retzmann ist seit der ersten Stunde Umweltbeauftragter am BILSTER BERG. Über seine Arbeit sagt er: „Ich habe wirklich einen spannenden und abwechslungsreichen Job. Zusammen mit 9 Mitarbeitern sorge ich dafür, dass es den Tieren und Pflanzen am BILSTER BERG gut geht und dass die Vorgaben des Umweltmanagementsystems ISO 14001 eingehalten werden. Jedes Jahr zählen wir alle Tierarten und haben dabei festgestellt, dass die Tiere sich bei uns sehr wohl fühlen, denn alle haben sich vermehrt.

Auch bereits ausgestorbene Tierarten, wie zum Beispiel der Kammmolch, konnte in einem extra angelegten Teich neu angesiedelt werden. Zudem gibt es eine Orchideenwiese, die sich sehr gut entwickelt. Ohne den Bau des BILSTER BERG wäre diese Fläche verloren gegangen und die dort heimischen Pflanzen durch Gräser und Büsche verdrängt worden.“ Doch wie bringt man die Wirtschaftlichkeit einer Test- und Präsentationsstrecke mit der Umwelt in

Blühmischung für Schmetterlinge und Wildbienen

Gütersloh. Wer mit einer bunten Samenmischung eine mehrjährige Blumenrabatte im Hausgarten anlegen möchte, der kann sich schon bald über die bunten Blumen freuen und tut gleichzeitig etwas Gutes für Insekten.

Die Samenmischung wird ab sofort von der Umweltberatung in der Friedrich-Ebert-Straße 54 (Ecke Eickhoffstraße, Rathaus III) kostenlos an Interessierte abgegeben. „Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen und sichern die Erträge in Landwirtschaft und Gartenbau.

Blühmischung für Schmetterlinge und Wildbienen

Blühmischung für Schmetterlinge und Wildbienen

Auch tragen sie zur Biologischen Vielfalt bei und übernehmen als Baustein in der Nahrungspyramide eine wichtige Funktion zum Erhalt anderer Arten wie zum Beispiel insektenfressende Vögel“, so Umweltberaterin Gisela Kuhlmann. Durch einen lang anhaltenden Blühzeitraum liefere diese Blühmischung Pollen und Nektar während der gesamten Insektensaison. Dadurch werde die Nahrungsversorgung von blütenbesuchenden Insekten entscheidend verbessert. Die Aussaat ist einfach und sollte ab April bis Juni erfolgen.

Der Inhalt der Samentüte „Lebendige Gärten in Gütersloh“ enthält zwei Gramm und ist für Kleinflächen von einem bis zwei Quadratmetern ausreichend.

Die Mischung ist für einen sonnigen Standort gedacht. Sie besteht aus attraktiven Wildpflanzen und verändert in jedem Jahr ihr Gesicht: Im ersten Jahr dominieren die einjährigen Arten wie Kornblume und Mohn, im zweiten Jahr erst stellen sich die mehrjährigen Arten wie zum Beispiel Margeriten ein. Die Mischung ist nicht als Blumenwiese geeignet (sie wird bis zu 120 cmhoch), sondern ist wegbegleitend oder am Zaun oder vor Mauern einzusäen. Weitere Informationen zu „Lebendigen Gärten“ gibt es bei Gisela Kuhlmann und Beate Gahlmann, Umweltberatung der Stadt Gütersloh, unter der Telefonnummer 05241 822088. Mehr Informationen unter: www.natur.guetersloh.de

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Nebenfluss und Lebensader

Gütersloh. Im geographischen Ordnungssystem ist die Dalke ein Nebenfluss. Für Gütersloh ist sie ein Hauptgewinn: Lebensader und Kraftquelle, Grüngürtel und Abenteuerland – eine Wunderwelt im Taschenformat aus Auen, Inseln, Feuchtwiesen, wilden Ufern und sandigen Stränden. Die höchst abwechslungsreiche Landschaft ist das Ergebnis eines der umfassendsten Renaturierungsprogramme, das die Stadt Gütersloh in den letzten 20 Jahren durchgeführt hat.
Die „Buchmacher“: v.l. Eckard Klessmann, Bernd Winkler, Detlef Güthenke, Susanne Zimmermann, Matthias Borner

Die „Buchmacher“: v.l. Eckard Klessmann, Bernd Winkler, Detlef Güthenke, Susanne Zimmermann,
Matthias Borner

Flusslauf, Artenvielfalt, Natur- und Freizeitwert sind jetzt eindrucksvoll in einem Bildband dokumentiert, der nicht nur dem Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen, Bernd Winkler, ein „Herzensanliegen“ ist. „Alles im Fluss“ ist nun zu seinem Abschied in den Ruhestand erschienen, und somit ist das Buch auch Bilanz eines wichtigen Teils seiner Arbeit.

Der Titel „Alles im Fluss“ ist Programm. Auf gut 100 Seiten präsentiert sich die Dalke in ihrer bilderreichen Vielfalt aus unterschiedlichen Perspektiven, mit Details am Wegesrand und Impressionen aus der Geschichte. Es ist die markante Bildsprache des Gütersloher Fotografen Detlef Güthenke, die das Blättern im Buch zum Erlebnis macht und die Gestaltung des Gütersloher Grafikers Eckard Klessmann, der die Struktur des Bildbands prägt.

Ergänzt wird der visuelle Eindruck durch kurze einordnende Texte von Susanne Zimmermann, einer Einführung von Bernd Winkler und einem Vorwort von Bürgermeister Henning Schulz. Dabei bildet die Leistung des groß angelegten Renaturierungsprojektes zwar einen Schwerpunkt, doch das Buch zeigt deutlich mehr: Historische Bilder stehen den Güthenke-Impressionen gegenüber und geben einen Eindruck von der Bedeutung, die die Dalke im Lauf der Jahrhunderte für Dorf, Stadt und Stadtentwicklung hatte. Ein Exkurs über all die Mühlen, die an der gut 23 Kilometer langen Strecke zwischen Sennestadt (Quelle) und Pavenstädt (Mündung in die Ems) liegen und lagen, gibt einen Eindruck über die wirtschaftliche Relevanz dieses Nebenflusses. So gesehen ist „Alles im Fluss“ Lesestoff, der nicht nur bei Güterslohern, für die die Dalke eine große Selbstverständlichkeit ist, zu Aha-Erlebnissen führt. Die Älteren werden sich erinnern an die Zeit der Flurbereinigungen in den Sechziger und Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als die Dalke in ein kanalartiges Korsett gepresst wurde.

Begründung war damals der Hochwasserschutz – nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Überschwemmungsereignissen, die bis in die Innenstadt reichten. Der Preis solcher Maßnahmen, die nicht nur in Gütersloh stattfanden, war der Charakterverlust des jeweiligen Gewässers – inklusive negativer Folgen für Flora und Fauna. Mitte der Neunziger Jahre besann man sich wieder auf die Qualität eines natürlichen Flussverlaufs, so auch mit Blick auf die Dalke.

Das Ergebnis ist im neuen Buch überzeugend dargestellt: Tiere und Pflanzen kehrten zurück an die gepflegten Altarme und die neu angelegten Auenlandschaften, an die geweiteten Ufer und die mäandernden Wasserläufe. Und auch hinsichtlich des Hochwasserschutzes fand ein Umdenken statt: Die Dalke hat wieder Platz sich auszubreiten – hinein in die Auen und nicht in die Stadt. Mit Winkler, Kleßmann, Güthenke, Zimmermann ist im übrigen ein erfahrenes „Grün-Team“ am Start. Vor einigen Jahren brachten die vier Erstgenannten das Buch „Das Gütersloher Grün“ auf den Markt, zur Dalke konzipierten sie eine Ausstellung Gewächshaus des Botanischen Gartens. Das neue Buch hat Matthias Borner verlegt, als Mitglied des Förderkreises Stadtpark-Botanischer Garten, als Stadtführer und Autor eines Reiseführers über die Stadt ebenfalls profunder Kenner der Wege und Plätze entlang der Dalke. Alles im Fluss. Die Renaturierung der Dalke in Gütersloh, Herausgeber: Stadt Gütersloh, Fachbereich Grünflächen, Gütersloh 2019. In den Gütersloher Buchhandlungen und bei der Gütersloh Marketing zum Preis von 15 Euro zu erwerben.