Schuhtrends aus OWL auf der GDS 2016

Düsseldorf/Bielefeld. (MP) Auch dieses Jahr präsentierten sich wieder ostwestfälische Unternehmen auf der 121. Global Destination for Shoes & Accessories, kurz GDS.
Tamaris, Gerry Weber, Brax und bugatti zeigten kommende Trends aus den Bereichen Schuhmode und Accessoires. Insgesamt etwa 15.200 Besucher kamen zur Messe, um sich über Neuigkeiten aus dem Schuhsegment auf dem Markt zu informieren.

GDS_Duesseldorf_02_OWLjTamaris: Die 70er leben!
Mit gedeckten Farben in Cashmere-Tönen, Navy, Bordeaux, Cognac oder Taupe startet das Detmolder Unternehmen in das Jahr 2016. Pumps warten dabei mit kleinen Plateaus und extremerer Spitze als im Vorjahr auf. Patchwork, Lack und Glitzer sowie Metallicoptik sind auch dieses Jahr wieder im Trend. Ballerinas und Fell als Material spielen in der Schuhmode bei Tamaris keine große Rolle mehr. Dafür gibt es weiter Herrenschuhe für Damen, Schnürer mit Materialmix sowie im Westernlook oder auch Chelsea Boots und Overknees. Die 70er leben auch 2016 weiter. Mit Snake-Prints, Karree-Formen, dickeren Absätzen, die sich farblich vom Rest des Schuhs abheben, und Patchwork ist das vergangene Jahrzehnt auch heute wieder vertreten. Bei den Sneakern geht Tamaris weg vom Jogging-Look und zeigt glamourösere Modelle. Aber auch der Future-Stil mit den dicken, weißen Sohlen darf bei den Sneakern nicht fehlen. Funktionsschuhe werden genau wie die Skneaker modischer. Die Taschen-Kollektion von Tamaris ist an die Schuh-Kollektion angelehnt. Ähnliche Farben und Muster finden sich wieder. Zudem gibt es knautschige Materialien, Steppungen, Daunenoptik, Vintagestil und geprägte Nähte.

GDS_Duesseldorf_07_OWLjGerry Weber: Eleganz siegt
Das Unternehmen aus Halle/Westfalen zeigt in seiner neuen Kollektion viele Reptilienprägungen. Es gibt weniger spitze Modelle. Auffallend ist, dass viele Muster durch Nähte kreiert werden. Dicke Sohlen mit grobem Profil findet man auch bei Gerry Weber. Dazu mattes Leder und klassisch-elegante Formen, aber auch den modernen Metallic-Look.

GDS_Duesseldorf_01_OWLjBrax: Von Spaziergang über Eleganz bis hin zu Casual
Die Damenschuhe von Brax werden dieses Jahr in drei Themenbereiche unterteilt: edle Sportarten (wie z. B. Reiten), aktive Sportrichtung sowie gemütlicher Spaziergang. Glitzernde Reptilienprägungen, Lacke, die abgebrusht sind, und Material- und Farbmix sind die zentralen Stilelemente. Auch bei modischen Schuhen steht Bequemlichkeit und Tragekomfort im Mittelpunkt. Dieses Vorhaben wird durch Sohlen und Heels verwirklicht. Außerdem stellt Brax Reptilienprägung auch in Elastik vor. Insgesamt präsentiert das Unternehmen eine Allround-Kollektion, die für alle Lebensbereiche den passenden Schuh liefert.
Die Herrenkollektion bietet sportliche Eleganz. Leder ist das zentrale Material, aus dem die Schuhe gefertigt sind. Die Preisspanne liegt zwischen 99 € und 159 €. Manche Modelle sind mit echtem Lammfell gefüttert. Von sportiv über Casual bis hin zu elegant findet der modebewusste Herr, was immer sein Herz begehrt. Neu ist, dass das Leder pflanzlich gegerbt und somit nicht chemisch behandelt ist.

Insgesamt zeigt sich eine gewisse Beständigkeit in Sachen Schuh-Trends 2016/17. Es gibt keine außergewöhnlichen und/oder hervorstechenden Neuigkeiten aus dem Bereich Schuhmode. Altbekannte Designs werden nur minimal im Detail verändert und an die aktuelle Mode angepasst. Wer Ausschau nach echten Highlights hielt, suchte auf der GDS leider vergebens. Liebhaber ausgefallener Fußbekleidung wurden dementsprechend wahrscheinlich enttäuscht. Gezeigt wurde solide, tragbare Schuhmode, die allerdings wenige Überraschungen bereithält. Immerhin bestechen die altbewährten „neuen“ Schuhmodelle durch Eleganz und Sportlichkeit. Die 70er Jahre erleben ein Comeback, Reptilienprägungen sind wieder modern.GDS_Duesseldorf_04_OWLj

Neben den Trends gab es die Verleihung des HDS/L Junior Awards. Preisträgerin dieses Jahr ist Andreea Georgiana Aanei. Die gebürtige Rumänin studiert nach ihrer Ausbildung als Modedesignerin an der Hochschule Pforzheim an der Fakultät für Gestaltung, an der sie im Sommer ihr Studium abschließen will. Durch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin wurde die 24-Jährige auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Pimp your Sole“ kreierte Aanei einen durch Leichtigkeit und Leidenschaft geprägten Schuh mit einer skulpturalen Sohlenkreation. Inspiration zu ihrem Gewinner-Objekt fand die sympathische Designerin bei Naum Gabo, einem russischen Bildhauer, sowie einem japanischen Künstler. Neben dem Award wurde Aanei ein Scheck über 2.500 € überreicht.

Zumindest ein Highlight gab es dann doch und soll an dieser Stelle auch nicht verschwiegen werden. Allerdings kam es weder aus Ostwestfalen noch hat es direkt mit Schuhen zu tun. Aus dem benachbarten Münsterland kommt die „living card“ (ernst medienwerkstatt). Hier werden Gruß-, Visiten- und Einladungskarten sowie Marketingbroschüren digitalisiert. Wo reines PapierGDS_Duesseldorf_06_OWLj nicht mehr ausreicht, greift man nun zu „lebendigen Karten“, die in der Moderne angekommen sind. Unternehmen können (potenziellen) Kunden ihr Marketingkonzept auf eine neue Art und Weise weitergeben und präsentieren. Die altbewährte Visitenkarte erfüllt selbstverständlich weiterhin ihren Zweck. Aber mit einer „living card“ bleibt man im Gedächtnis. Denn das ist es, was Unternehmen heutzutage leisten müssen: sich von der Masse abheben, um im Kopf des Konsumenten zu bleiben! In den Karten, die es in verschiedenen Größen gibt, versteckt sich ein kleiner Bildschirm. Auf diesem kann abgespielt werden, was immer der Kunde wünscht. Ob es ein kleiner Werbefilm ist, das Firmenprofil in bewegter Form oder doch einfach nur Glückwünsche an den Beschenkten bleibt jedem selbst überlassen. Das Prinzip der „living card“ ähnelt den altbekannten Grußkarten, die beim Öffnen eine Melodie abspielen, aber eben mit dem Unterschied, dass hier dem Betrachter ein Video vorgeführt wird. Eine kreative Idee, die sicherlich in den nächsten Jahren mehr Aufmerksamkeit finden wird! Die Preisspanne liegt momentan zwischen 29,95 € für die kleinste Variante im Scheckkartenformat und 89,95 € für luxuriöse Geschenkverpackungen.

Fotogalerie1: http://www.owl-journal.de/gds-2016-in-duesseldorf/
Fotogalerie2: http://www.owl-journal.de/gds-2016-duesseldorf-impressionen-2/

BU (zu Bild 4): Diesjährige Preisträgerin des HDS/L Junior Awards Andreea Georgiana Aanei mit Ralph Rieker, Vorsitzender des HDS/L.
BU (zu Bild 5): Wolfgang Ernst von ernst medienwerkstatt präsentiert seine „living card“ in Form eines Schuhkartons.

Text: Melissa Petring
Fotos: Tatjana Dietrich