„Geschlechtergerechtigkeit durch archäologische Forschung“

Spinnwirtel, 2000 – 800 v.Chr. im Schaufenster zur Stadtgeschichte, tatsächlich ein „typisch weiblicher“ archäologischer Fund? © Mindener Museum

Spinnwirtel, 2000 – 800 v.Chr. im Schaufenster zur Stadtgeschichte, tatsächlich ein „typisch weiblicher“ archäologischer Fund? © Mindener Museum

Wandeltage im Mindener Museum: Museumsgespräch „Geschlechtergerechtigkeit durch archäologische Forschung“

Minden. Nachdem neulich die letzte Führung durch die Sonderausstellung „Abschied nehmen“ in einfacher Sprache stattfand, hat das Mindener Museum jetzt schon wieder ein neues Angebot. Im Rahmen der diesjährigen Wandeltage finden am 30. August um 17 Uhr sowie am 31. August um 12:45 Uhr zwei Museumsgespräche zum Thema Geschlechtergerechtigkeit statt. Der Begriff Geschlechtergerechtigkeit umfasst die Forderung nach gleichen Rechten für alle Geschlechter. In jeglichen Bereichen des alltäglichen Lebens sollen alle Geschlechter über die gleichen Möglichkeiten für Partizipation, Sichtbarkeit und Selbstbestimmung verfügen. Oftmals wird diese Gerechtigkeit jedoch durch bestehende Rollenklischees verhindert. Viele dieser Rollenklischees beziehen sich auf Vorbilder aus der Urgeschichte, etwa „Männer sind Jäger und Frauen sind Sammlerinnen“. Aber war das tatsächlich so?

Die Archäologie gewinnt im Bereich der Geschlechterverhältnisse ganz neue Erkenntnisse und zeigt ein Spannungsfeld zwischen historischen Rollenbildern und heutigen Klischees und geschlechtsspezifischen Zuweisungen auf. Durch differenzierte Betrachtung und neue Fragen, die sie an die archäologischen Objekte stellt, kann sie einen Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit leisten. Während des ca. 30-minütigen Gesprächs werden die archäologischen Objekte im Schaufenster zur Stadtgeschichte im Mindener Museum unter genau diesen Gesichtspunkten betrachtet. Lassen sich Flintgeräte und Werkzeuge tatsächlich einwandfrei Männern zuschreiben und fallen Gefäße und Schmuck ausschließlich in den weiblichen Bereich? Und welche Konsequenzen haben die stereotypischen Zuschreibungen für die heutige Geschlechtergerechtigkeit?

Die Kurzführungen sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen unter www.mindenermuseum.de