Investitionen in Energiewende und Versorgungssicherheit nötig

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing besucht die Stadtwerke Bielefeld

Bielefeld. Der Klimawandel verändert die Rahmenbedingungen für eine sichere Energieversorgung. Das erfordert vielerorts Infrastruktur-Anpassungen. Zu diesem Thema haben sich Rainer Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld, Dr. Nils Neusel-Lange, Geschäftsführer der Bielefelder Netz, und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing in Bielefeld ausgetauscht. „Infrastrukturen wie Erneuerbare-Energieanlagen, Wasser-, Gas-, Strom- und Fernwärmenetze sind keine Produkte von der Stange, sondern Maßanzüge – präzise zugeschnitten auf die Situation vor Ort wie Topographie, Hydrologie, Geologie und erneuerbare Energiequellen,“ sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Außerdem sind sie sehr langlebig. Infrastrukturen werden für Generationen gebaut: „Sie sind ein Schatz unter der Straße, der den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort gehört. Ziel muss sein, diesen Schatz für Wirtschaft, Bevölkerung und kommende Generationen zu wahren. Dafür braucht das Land ein Infrastruktur-Update,“ so Liebing weiter. Das gilt auch in Bielefeld.

115 Millionen Euro für sichere Netze

Denn das Bestandsgeschäft der Stadtwerke Bielefeld – die Versorgung mit Strom, Gas, Wärme und Wasser – ist Teil der Daseinsvorsorge und hat oberste Priorität. Rainer Müller dazu: „Einerseits um unseren Auftrag zur Versorgung der Bielefelder Bürger mit einem hohen Maß an Sicherheit zu erfüllen und andererseits die Infrastruktur auf die Herausforderungen der Energie- und Mobilitätswende auszurichten.“ Hierfür sei es unerlässlich, die Infrastruktur mit ihren Anlagen und Netzen jederzeit in einem ordnungsmäßigen Zustand zu erhalten, immer dem aktuellen Stand der Technik anzupassen und auf einen sich möglicherweise verändernden Bedarf von Privat- und Industriekunden auszurichten. Allein in den letzten fünf Jahren haben die Stadtwerke daher über 115 Millionen Euro in die Aufrechterhaltung und den Ausbau der Netze investiert. So wurden beispielsweise die Umspannwerke Ost, Sieker, Sparrenberg und Zwinger an die Anforderungen der neuen Energiewelt angepasst.

Rahmenbedingungen für Investitionen erforderlich

Die Stadtwerke Bielefeld sehen allerdings langfristig eine große Herausforderung in der Ausgestaltung der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. „Dies wird am Beispiel der notwendigen Dekarbonisierung der Wärmeversorgung besonders deutlich. Hier werden entsprechende Förderinstrumente benötigt, um den Einsatz innovativer Technologien, wie zum Beispiel Wärmepumpen, Wärmespeicher oder Wasserstoff, im Wärmemarkt zu ermöglichen.“ führt Dr. Neusel-Lange aus. „Es bedarf politischer Festlegungen, um die Wärmewende vor Ort erfolgreich gestalten und umsetzen zu können,“ so Neusel-Lange weiter.