Imagekampagne #theatermomente soll Lust auf Theaterbesuche machen

Bespiel- und Landestheater in NRW haben zusammen mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh die Kampagne #theatermomente ins Leben gerufen und wecken nach dem pandemiebedingten Stillstand so zu Beginn der neuen Spielzeit 2021/2022 die Lust auf das Erlebnis Theater.

Gütersloh. Am Samstag, den 28. August, um 11.55 Uhr fällt der Startschuss: Teilnehmende Häuser aus ganz NRW strahlen gleichzeitig den Trailer als Herzstück der Kampagne #theatermomente aus. Je nach Möglichkeiten und Bedarf der Theater kann die Kampagne um weitere Bausteine ergänzt werden. Unter dem Hashtag #theatermomente können Bilder und Geschichten zu eigenen Theatererlebnissen gesammelt werden, die Vorfreude auf den nächsten Besuch wecken.

Die Kampagne begegnet einer ganz konkreten aktuellen Herausforderung der Theatermacher*innen: nach der langen Corona-bedingten Zwangspause wieder den Kontakt zu ihrem Publikum herzustellen. Anders als viele Stadt- und Landestheater verfügen Bespiel- und Programmtheater über kein eigenes Ensemble. Die Produktion von digitalen Angeboten für die Zuschauer*innen während der mehrmonatigen Schließungen im Kulturbereich war somit keine Option. Und so entstand die Idee zur Kampagne während eines digitalen runden Tisches.

Der Trailer #theatermomente ist das Herzstück der gemeinsamen Kampagne von Bespiel- und Landestheatern in NRW und dem Kultursekretariat NRW Gütersloh. Das Foto ist während der Aufnahmen entstanden Foto: Kultursekretariat NRW Gütersloh / Büro der Landestheater NRW

Der Trailer #theatermomente ist das Herzstück der gemeinsamen Kampagne von Bespiel- und Landestheatern in NRW und dem Kultursekretariat NRW Gütersloh. Das Foto ist während der Aufnahmen entstanden Foto: Kultursekretariat NRW Gütersloh / Büro der Landestheater NRW

Intensiver Austausch ging Kampagne voraus

Das Besondere an der Kampagne ist neben dem Schulterschluss der beteiligten Akteur*innen auch die Entstehungsgeschichte: Denn nicht nur auf den Bühnen hat sich durch die Pandemie viel verändert. Auch etablierte Branchentreffen, normalerweise feste Bestandteile einer jeden Spielzeit, wurden zu Absagen und Umplanungen gezwungen. Seit Dezember 2020 kommen Veranstalter*innen der nordrhein-westfälischen Gastspielbranche auf Einladung des Kultursekretariats NRW Gütersloh und des Büros der Landestheater NRW regelmäßig im digitalen Raum zusammen, um sich informell über die aktuellen Entwicklungen, die Auswirkungen auf ihre Branche und ihren Arbeitsalltag auszutauschen.

„Schon vor der Pandemie haben wir in einem regelmäßigen Austausch gestanden. Doch dieser war nicht so intensiv wie in den vergangenen Monaten. Dabei haben wir gemerkt, dass fast alle – egal ob Landes- oder Bespieltheater – die gleichen Probleme hatten. Wenn wir, und das sind immerhin über 100 Bespiel- und vier Landestheater – gemeinsam unser Anliegen an die Öffentlichkeit tragen, erreichen wir unglaublich viele Menschen“, schildert Antje Nöhren, Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh.

Möglichkeiten und Bedürfnisse der Häuser stehen im Mittelpunkt

„Doch so dicht unsere nordrhein-westfälische Theaterlandschaft auch ist, so heterogen ist sie auch. Gerade bei den Bespiel- und Programmtheatern gibt es große Unterschiede bei den personellen und finanziellen Möglichkeiten. Dies wollten wir bei der Realisierung der Kampagne berücksichtigen“, ergänzt Victoria Waldhausen vom Büro der Landestheater NRW. „Also haben wir die Elemente der Kampagne wie einen Werkzeugkoffer entworfen, aus dem sich jedes Theater das nehmen kann, was es benötigt, um unkompliziert mitmachen zu können.“  So besteht die Kampagne #theatermomente aus:

  • einem einminütigen Trailer
  • Fotos
  • Bausteinen für eine Pressemitteilung
  • Ideen für Aktionen in den sozialen Netzwerken
  • Ideen für Zuschauer*innenaktionen
  • dem gemeinsamen Hashtag #theatermomente

Die Nutzung der Elemente ist für alle teilnehmenden Häuser kostenlos. Finanziell unterstützt wird #theatermomente durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW aus dem Projekt Heimwärts des Kultursekretariats NRW Gütersloh sowie durch das gemeinsame Büro der Landestheater NRW.

Den Theatern ist freigestellt, welche Elemente sie benutzen und wie sie sie einsetzen wollen. Im Mittelpunkt der Kampagne steht der etwa einminütige Trailer, der so konzipiert wurde, dass er möglichst vielseitig einsetzbar ist: auf der Homepage des Theaters oder der Seite der Kommune, auf den Social-Media-Kanälen der Häuser oder auch auf Monitoren im Foyer – dann natürlich ohne Ton. Genauso verhält es sich mit den Fotos. Sie müssen als Plakat- oder Anzeigenmotiv genauso funktionieren wie als Postkarte oder Posting für einen Social-Media-Kanal. Sven Graf, Sprecher des Arbeitskreises Theater des Kultursekretariats, berichtet von seiner Mitarbeit an der Kampagne: „Etwas zu entwerfen und produzieren zu lassen, das so universell einsetzbar ist, ist natürlich eine sehr große Herausforderung. Aber wenn man sich auf den Kern unseres Anliegens besinnt, ist es doch recht simpel: Das Theater ist einer der letzten Orte, an dem wir gemeinsam in eine andere Welt eintauchen können. Manchmal ist sie fantastisch und weit weg, manchmal ganz nah an unserer eigenen. Wenn wir zurückkehren, können wir etwas mitnehmen von der einen Welt in die andere. Das macht einen Theaterbesuch besonders. So etwas schafft nur ein gemeinsames Erlebnis. Also mussten wir genau dieses Gefühl erneut erwecken und das ist gelungen, denke ich.“

Auch bei den Dreharbeiten wurde die enge Zusammenarbeit zwischen den Theatern deutlich. Gedreht wurde der Trailer am Landestheater Detmold, dessen neo-klassizistisches Theatergebäude durch seinen besonderen geschichtsträchtigen Charme besticht. Die Schauspielerin Nelly Politt und ihr Kollege Philippe Ledun gehören zum Ensemble des Rheinischen Landestheaters Neuss. Der Trailer stammt von der Wuppertaler Produktionsfirma SiegersbuschFilm, die über reichlich Expertise in der Produktion von Theater-Trailern und Aufzeichnungen verfügt. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertreter*innen der Bespiel- und Programmtheater, der Landesbühnen und des Kultursekretariats NRW Gütersloh hat die Umsetzung begleitet.