Detmold. Wer die Wege von Detmold aus hoch zum Hermannsdenkmal nimmt, hat an vielen Stellen einen freien Blick über die Stadt, doch die wenigsten können sich darüber freuen: Tausende Bäume sind Dürre und Borkenkäfern zum Opfer gefallen, wo einst dichte Wälder die Sicht versperrten, herrscht heute Leere.
Die Forstabteilung des Landesverbandes ist deshalb seit 2020 kräftig dabei, diese Flächen wieder aufzuforsten. Die Stadtwerke Detmold unterstützen sie nun – mit großzügigen 60.000 Euro.
„Seit wir 2019 mit der Wiederbewaldung von Schadflächen begonnen haben, erfahren wir große Anteilnahme und Unterstützung aus Lippe: Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen und Vereine haben uns Geldbeträge gespendet, die wir für den Ankauf von Setzlingen und die Pflanzung genutzt haben“, resümierte Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe, bei einem gemeinsamen Termin am Lönspfad westlich des Hermannsdenkmals. „Wir freuen uns sehr, dass auch die Stadtwerke Detmold gemeinsam mit uns ein deutliches Signal für Klimaschutz und Artenvielfalt setzen und uns 60.000 Euro für die Aufforstung von Arealen rund um das Hermannsdenkmal zur Verfügung gestellt haben. Damit können wir die beeindruckende Anzahl von 20.000 jungen Bäumen in den Boden bringen, wir sagen herzlichen Dank.“
„Das Areal um das Hermannsdenkmal ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Tourist*innen, sondern auch für viele Detmolder*innen ein Ort der Naherholung. Mit dem Befall durch den Borkenkäfer hat sich das Areal stark verändert. Ich freue mich daher sehr über das Engagement der Stadtwerke Detmold, um mit der Wiederaufforstung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig dazu beizutragen, dass das Detmolder Stadtgebiet auch weiterhin zu zwei Dritteln aus Wald besteht“, so Bürgermeister Frank Hilker.
Die Aktion ist nur ein Baustein im Nachhaltigkeits-Konzept der Stadtwerke Detmold GmbH: Seit vielen Jahren setzt sich das städtische Unternehmen für den Ausbau und die Nutzung erneuerbarer, klimafreundlicher Energien ein, bietet Kunden die Nutzung von Photovoltaik an und gibt ihnen Tipps zum Einsparen von Strom und Wasser, fördert E-Mobilität oder unterstützt Artenschutzprojekte wie z. B. die Pflege von Streuobstwiesen. „Mit der Pflanzung von 20.000 Setzlingen schaffen wir einen neuen Wald, der schädliches Kohlendioxid bindet und damit den Folgen des Klimawandels entgegenwirkt“, betonte Stephan Grigat, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Detmold GmbH. „Als regional verankertes Unternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz in unserer Region. Wir setzen uns für einen sparsamen und effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie für den Umweltschutz ein. Für jeden Erdgaskunden pflanzen wir einen Baum und wollen damit ganz bewusst einen wichtigen Zukunftsbeitrag leisten“, ergänzt Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold.
Die jungen Bäume werden auf Flächen am Lönspfad westlich des Hermannsdenkmals, am Maiweg (Detmold) sowie im Leistruper Wald in einer Gesamtgröße von 17 Hektar gepflanzt. „Durchschnittlich acht Tonnen Kohlendioxid wird in einem Hektar Wald pro Jahr gebunden. Mit der Spende der Stadtwerke begründen wir also Waldareale, die jährlich ca. 136 Tonnen Kohlendioxid aus der Luft entnehmen und als Kohlenstoff in der Biomasse der Bäume einlagern werden. In zehn Jahren werden es 1.360 Tonnen sein, in 100 Jahren 13.600 Tonnen“, rechnete Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung des Landesverbandes, vor. Das sei nur ein positiver Effekt von vielen: „Wälder produzieren Sauerstoff, sind Hot Spots der Artenvielfalt und Lebensraum für Pflanzen und Tiere, speichern Wasser und sind Erholungsraum für Bürger*innen. Wir alle profitieren also vielfältig vom lobenswerten Engagement der Stadtwerke.“
Auf den betreffenden Flächen sollen Mischwälder herangezogen werden, gepflanzt werden Trauben- und Roteichen, Rotbuchen, Douglasien und Lärchen, Vogelkirschen und Hainbuchen, Weißtannen sowie Bergahorn und Bergulmen. Zum heutigen Ortstermin nahmen Grigat und Karlikowski selbst die Schaufel in die Hand und brachten gemeinsam mit Düning-Gast, Braun und Stefan Schreiber, Leiter des Forstreviers Hiddesen, Bergahorne und Bergulmen in den Boden.