Gemeinsam ein Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Sprenge-die-Kettten_2600Tanzaktion am 14. Februar auf dem Detmolder Marktplatz

Detmold. Lippeweit proben Gruppen für die Kampagne „One Billion Rising“. Auch die Internationalen Vorbereitungsklassen des Felix-Fechenbach- und des Dietrich-Bonhoeffer-Berufskollegs haben die Choreografie zu dem Lied “Break the Chain“ – „Spreng die Ketten“ geübt. Denn am Valentinstag wird um 15 Uhr auf dem Detmolder Marktplatz mit der Tanzaktion ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt.

Bereits zum dritten Mal wird die tänzerische Protestaktion in Lippe von dem Arbeitskreis Mädchen Arbeit in Lippe, den Gleichstellungsstellen der Stadt Detmold und des Kreises Lippe, Paulines Töchter e.V. und der Frauenberatungsstelle Alraune e. V. organisiert. One Billion Rising ist eine weltweite Kampagne, mit der Frauen und Männer in über 200 Ländern gemeinsam protestieren, tanzen und sich erheben, um ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu fordern. „Am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg ist es uns sehr wichtig, den Jugendlichen neben den Deutschkenntnissen auch Respekt gegenüber ihrem neuen Umfeld und für die Werte ihres neuen Umfeldes zu vermitteln“, erklärt die Schulleiterin Claudia Eikmann. An den beiden Berufsschulen haben sich die jungen Geflüchteten in einzelnen Klassen mit der Aktion beschäftigt. Neben den Internationalen Vorbereitungsklassen nahmen auch Schülerinnen und Schüler aus den Handelsschulklassen an dem Tanztraining im Foyer des Felix-Fechenbach-Berufskollegs teil. „Die Verbindung von Musik und Text, Tanz und Mitmachen ist eine Form, sich aktiv mit dem Thema Gewalt gegen Mädchen und Frauen auseinanderzusetzen und Position zu beziehen, die insbesondere junge Menschen anspricht“, erklärt Andrea Reuter vom Arbeitskreis Mädchenarbeit in Lippe.

Wie bedeutsam das Thema ist, spiegelt sich auch in dem Namen der Aktion: Weltweit wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt – insgesamt eine Milliarde (one billion) Mädchen und Frauen erleben Gewalt. „Vergewaltigungen, Schläge, Misshandlungen und sexuelle Belästigungen sind keine Ausnahmen, sie passieren täglich“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Detmold Regina Homeyer. „Diese unterschwellige Gefahr schränkt Frauen in ihrer Freiheit ein: in dem, was sie anziehen, wohin sie gehen, wie sie sich verhalten. Durch das Tanzen wollen wir auf die Gewalt an Frauen aufmerksam machen und gegen sie demonstrieren.“

Zum Mittanzen am Sonntag, 14. Februar, sind alle Frauen und Männer, Mädchen und Jungen unabhängig von Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit und Religion eingeladen. Wer im Vorfeld den Tanz üben möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Eine Übungsstunde für Mädchen findet am 10. Februar um 16 Uhr bei „Paulines Töchter“, Leopoldstr. 2, Detmold statt. Außerdem haben Jungen und Männer am Samstag, 6.Februar, in der Turnhalle Hakedahl um 13.30 Uhr die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Tanztraining. Das Jugendzentrum Detmold West bietet am Freitag, 12. Februar allen Interessierte eine weitere Übungsstunde um 17 Uhr an.

Am Valentinstag unterstützt die Tanzpädagogin Josefine Pfost aus Detmold die Aktion, indem sie auf der Rathaustreppe die Choreographie vortanzt, sodass sich jeder auch spontan beteiligen kann. Um das Mitmachen zu erleichtern bieten die Initiatorinnen außerdem im Internet ein Tanzvideo mit der deutschen Fassung, nach der auf dem Detmolder Marktplatz getanzt wird, an: https://www.youtube.com/watch?v=YpNDrPes1bI&feature=youtu.be
Weitere Informationen werden auch veröffentlicht unter: http://onebillionrising.de