Der erste LateBird wird flügge

Paderborner Unternehmen ermöglicht das Einkaufen rund um die Uhr im Supermarkt-Container

Bei einem circa 16 Tonnen schweren Container denkt man nicht sofort an einen kleinen Vogel, der das Nest verlässt, um in die Welt hinauszufliegen. „Wenn aber dieser Container LateBird heißt, dann sei dieser Vergleich gestattet“, freut sich Markus Belte, Erfinder und geschäftsführender Gesellschafter des Paderborner Unternehmens LateBird.

Seine Idee aus dem Jahr 2018 ist mit der Auslieferung des ersten Supermarkt-Containers jetzt marktreif. „Das ist ein echter Meilenstein“, macht Alexander Burghardt deutlich. Er ist bei LateBird verantwortlich für die operative Geschäftsführung und hat große Pläne für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens: „Wir wollen unseren Footprint am deutschen Einzelhandelsmarkt hinterlassen.“ Dabei soll LateBird den „Einzelhandel und das Einkaufserlebnis keinesfalls ersetzen“, fügt Markus Belte hinzu. Vielmehr soll der automatisierte Supermarkt bestehende Filialen ergänzen und Lücken in der Versorgung schließen sowie für zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten sorgen.

Der Smart Store wurde komplett in Paderborn erdacht, entwickelt und mit bereits auf Herz und Nieren geprüften Technologien ausgestattet, die intelligent miteinander verknüpft wurden. Bei bis zu 650 verschiedenen Artikeln bietet der LateBird Platz für nahezu 9.000 Produkte, die rund um die Uhr eingekauft werden können. „Für den Konsumenten ist der Einkauf sehr schnell und intuitiv bedienbar“, erklärt Alexander Burghardt. Bestellungen seien per App oder über die eingebauten Terminals möglich. Ein Einkauf ist – bei circa zehn Produkten – innerhalb von zwei bis drei Minuten erledigt. Dieses System wurde bereits im März 2022 mit dem Top Retail Supplier Award als herausragende Technologie ausgezeichnet.

Frank Wolters, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn, verabschiedete den ersten LateBird auf den Weg in Richtung Norden. „Wir freuen uns, ein weiteres Paderborner Unternehmen bei der Entwicklung am Standort unterstützen zu können“, so Wolters. LateBirds innovative Produktentwicklung verspreche großes Marktpotenzial. Nicht zuletzt auch durch starke regionale Zuliefererketten. „Mit dem zu erwartenden Wachstum können in Zukunft weitere Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden“, sagt Wolters. Aus den aktuell 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen nach Angaben von LateBird in den nächsten drei bis vier Jahren rund 300 werden. Darüber hinaus sei LateBirds intelligenter Supermarkt ein weiteres Produkt, das in Paderborn entwickelt wurde und für bundesweite Aufmerksamkeit sorgt.

(Foto: WFG/Tobias Vorwerk): Frank Wolters, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Paderborn (von links), mit den LateBird-Geschäftsführern Markus Belte und Alexander Burghardt.

(Foto: WFG/Tobias Vorwerk): Frank Wolters, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Paderborn (von links), mit den LateBird-Geschäftsführern Markus Belte und Alexander Burghardt.

Ende September wird der jetzt ausgelieferte LateBird in Betrieb genommen. Der Standort und die Lebensmittelkette, die den Container betreiben wird, „dürfen bis dahin noch nicht genannt werden“, sagt Geschäftsführer Markus Belte.

„Wir sind im Gespräch mit vielen Handelsgesellschaften, die konkrete Absichten haben, den LateBird als weiteres Geschäftsmodell in ihr Portfolio aufzunehmen“, erzählt Alexander Burghardt. Um das bisher rein aus privaten Investitionen finanzierte Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben, ist LateBird auf der Suche nach Mitarbeitern in vielen Bereichen.

Weitere Informationen: www.mylatebird.de