11-Punkte-Katalog stellt Weichen für das nächste Jahrzehnt

Münster . Eine Stärkung der acht Industriemuseen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): die digitale Öffnung von Sammlung und Wissenschaft, das Aufgreifen von Zukunftsthemen und die Entwicklung neuer, attraktiver Ausstellungen – das sind die Eckpunkte des „Museumsentwicklungsplans 2030 für das LWL-Forum und die acht Westfälischen Landesmuseen für Industriekultur“. Mit dem gut 100-seitigen Papier stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Weichen für eines der europaweit größten und bedeutendsten Netzwerke der Industriekultur mit jährlich 500.000 Besucher:innen.

Das Jugendstilportal der Maschinenhalle der Zeche Zollern in Dortmund ist das Markenzeichen des LWL-Industriemuseums. Foto: LWL / Holtappels

Das Jugendstilportal der Maschinenhalle der Zeche Zollern in Dortmund ist das Markenzeichen des LWL-Industriemuseums. Foto: LWL / Holtappels

„Dieser Plan wird das Selbstverständnis von Industriemuseen verändern. Er greift wichtige Zukunftsthemen auf und eröffnet damit eine Debatte um die relevanten gesellschaftlichen Fragestellungen. Damit stellt der LWL die Weichen für eine neue Industriekultur, die authentische Orte mit innovativen inhaltlichen Impulsen verbindet“ so LWL-Direktor Matthias Löb.

Der LWL-Kulturausschuss stimmte der Vorlage jetzt zu. Die finale Entscheidung fällt der Landschaftsausschuss am 19.3. Über die Umsetzung erster konkreter Bauvorhaben, die Einrichtung zusätzlicher Stellen und über finanzielle Anpassungen wollen die LWL-Politiker:innen im April beschließen.

„Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Erwartungen der Besucher:innen an ein Museum haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Der Museumsentwicklungsplan beschreibt die notwendigen Schritte, um die Industriemuseen nach der Aufbauphase in eine neue Entwicklungsphase zu führen und für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Ein Ziel sei es, im Sinne eines Forums den Dialog von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Rüschoff-Parzinger: „In Ausstellungen und Veranstaltungen wollen wir Fragen aufgreifen, die die Menschen bewegen. Nachhaltigkeit in der Produktion, das Verhältnis von Mensch und Maschine, Klima und Umwelt, der Umgang mit Ressourcen oder das Thema De-Industrialisierung gehören sicher dazu“, so die Dezernentin weiter.

In einem 11-Punkte-Plan konkretisiert das LWL-Industriemuseum die künftige Ausrichtung. So will das Industriemuseum seine rund 250.000 Exponate zählende Sammlung weiterentwickeln, digital zugänglich und damit das industrielle Erbe stärker sichtbar machen. Als Wissensspeicher will sich das Haus künftig noch selbstbewusster an die Fachwelt, die Bildungspartner und die Industrie wenden und auch neue Forschungsvorhaben initiieren. Außerdem sieht der Plan eine deutliche Stärkung und größere Autonomie der einzelnen LWL-Museen vor.

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