Kreis Lippe. In den vergangenen vier Jahren hat der „Masterplan 100% Klimaschutz“ die Arbeit des Kreises im Bereich Klima und Umwelt definiert. Nun läuft die Förderphase für die bundesweite Exzellenzinitiative aus. „Mit dem Ende des Masterplans schließen wir ein Kapitel im Klimaschutz – allerdings nur um ein neues Kapitel zu eröffnen. Im Klimaschutz liegen nun spannende neue Aufgaben vor uns“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Wir haben ein herausragendes Fundament für die kommende Klimaschutzarbeit gelegt. Ich bin überzeugt, dass wir bis 2050 ein klimaneutraler Kreis sind!“
Für den Kreis Lippe hat sich die Beteiligung am „Masterplan 100% Klimaschutz“ gelohnt: Über 70 Maßnahmen konnten die drei Masterplanmanager des Kreises anstoßen. Über 700 Gespräche mit Netzwerkpartnern und weiteren Akteuren sorgten dafür, dass weitere Projektideen entstanden sind. Sie haben sich aus dem Masterplan heraus entwickelt und werden somit künftig die Klimaschutzarbeit im Kreis definieren. „Durch die Mitgliedschaft im Masterplan konnten wir Brücken schlagen und Netze spinnen. Netzwerkarbeit ist für den Klimaschutz sehr wichtig und zahlt sich aus. Die Lipper können Klimaschutz! Diese Erkenntnis ist bis auf Bundes- und Landesebene vorgedrungen: Im Ergebnis hat uns das weitere Förderungen in Millionenhöhe eingebracht. In den vergangenen vier Jahren haben wir rund 17,5 Millionen Euro Fördermittel für Zukunftsprojekte generiert, die auch den Wirtschaftsstandort Lippe stärken“, freut sich der Landrat.
So ist der Kreis im Wettbewerb KommunalerKlimaschutz NRW mit seinem Konzept für „Lippe_Re-Klimatisiert“ erfolgreich gewesen. Zudem wurde Lippe zusammen mit Bielefeld und Minden-Lübbecke als Wasserstoffmodellregion ausgewählt und nimmt im nächsten Jahr als einer von sieben deutschen Kreisen am europäischen Klimafolgeanpassunsprojekt „Evolving Regions“ teil.
Die im Masterplan initiierten Maßnahmen führt der KlimaPakt des Kreises Lippe weiter. Der seit 2015 bestehende KlimaPakt will künftig noch stärker die Netzwerksarbeit fördern. Das spiegelt sich auch optisch in einem frischen Logo wieder. „Das Netzwerk soll weiter wachsen. Durch Austausch und Unterstützung wollen wir den Partnern die Realisierung von konkreten Maßnahmen erleichtern“, erklärt Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie beim Kreis Lippe.
Erste Anregungen, worauf nun der Fokus des Kreises in der Klimaschutzarbeit liegen soll, hat eine öffentliche Beteiligung beim „Klima Check-up“ im März 2020 gebracht. Die rund 140 Teilnehmer sprachen sich etwa für nachhaltigeren Tourismus aus und finden die Öffentlichkeitsarbeit für den Klimaschutz wichtig. Sie zeigten Interesse an klimafreundlicher Mobilität und zudem sollen Bildungsformate beibehalten und weiterentwickelt werden. Auch die erneuerbaren Energien in der Region sollen ausgebaut werden. Außerdem zeigten die Veranstaltungsgäste hohes Interesse am Thema Klimafolgenanpassung, an dem der Kreis aktuell immer intensiver arbeitet. „Die Ergebnisse der Befragung werden unsere Arbeit prägen. Damit die zahlreichen Aufgaben aber wahrgenommen werden können, brauchen wir Personal und finanzielle Mittel. Hier hoffe ich auf ein klares Zeichen aus der Politik. Denn wir wollen den Weg für ein nachhaltiges Lippe weitergehen“, so Olrik Meyer, Fachgebietsleiter Klimaschutz beim Kreis.