Tönnies-Quarantäne: Adressen liegen vor

Stadt fordert personelle Unterstützung an.

Gütersloh. Am Samstag  ist der Stadt Gütersloh vom Kreis Gütersloh die Anzahl der Wohnobjekte in Gütersloh übermittelt worden, in denen Beschäftigte der Firma Tönnies wohnen. Der Kreis hat bekanntlich für sämtliche Beschäftigte des Unternehmens Quarantäne angeordnet. Es handelt sich um 175 Wohnobjekte. Die Bandbreite reicht dabei von einem Gebäude mit einer einzigen betroffenen Wohnung bis hin zum Mehrfamilienhaus mit mehreren betroffenen Wohnungen. Das städtische Ordnungsamt hat damit begonnen, Standorte zu überprüfen. Unterstützt werden die städtischen Mitarbeiter durch mehrere Kräfte eines Sicherheitsdienstes, der für diesen Zweck von Bürgermeister Henning Schulz beauftragt worden ist.

IMG-20200324-WA0004Um eine kontinuierliche Kontrolle der Objekte über die nächsten voraussichtlich 14 Tage sicherstellen zu können, ist personelle Unterstützung durch das Land NRW erforderlich. Darum hat Ordnungsdezernentin Christine Lang am Samstag eine entsprechende Eilanforderung adressiert.

„Unser Ordnungsamt ist mit allen verfügbaren Kräften und unterstützt durch den extra engagierten Sicherheitsdienst im Einsatz. Die aktuelle Lage ist auch für uns als Stadt eine noch niemals dagewesene Ausnahmesituation und eine enorme Herausforderung“, betont Bürgermeister Henning Schulz. „Allen Gütersloherinnen und Güterslohern versichere ich: Wir tun alles, was in unserer Kraft und in unserer Macht steht, um die Bevölkerung vor einer Ausbreitung der Corona-Infektion zu schützen. Bei 175 Wohnobjekten benötigen wir aber auch schnellstmöglich personelle Verstärkung durch das Land. Diese ist von Land und Bund im Vorfeld zugesichert worden, insofern hoffe ich auf eine schnelle Reaktion.“

Bereits im Laufe des Donnerstags hatte Schulz verfügt, dass die Kinder von Tönnies-Mitarbeitenden bis auf Weiteres von der Betreuung in Kindertagesstätten und Schulen der Stadt Gütersloh ausgeschlossen sind, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Im Zuge der Kontrollen werden die Mitarbeitenden des Gütersloher Ordnungsamts bei den unter Quarantäne stehenden Menschen auch erfragen, ob deren Versorgung mit Lebensmitteln und anderen notwendigen Dingen des täglichen Bedarfs gesichert ist. „Wir wollen die vielen Menschen, die hier in Gütersloh unter Quarantäne stehen, selbstverständlich nicht allein lassen“, betont Henning Schulz. „Aber wir sehen hier auch die Firma Tönnies beziehungsweise die Subunternehmer in der Pflicht, sich um ihre Beschäftigten zu kümmern.“

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