Objekt im Fokus: Mindener Museum

In der Sammlung des Mindener Museums werden rund 60.000 Objekte bewahrt. Trotz Dauer- und Sonderausstellungen oder Leihgaben an andere Museen lagern 95% der Sammlung verborgen im Magazin. Die Vielfalt und die Geschichte der Sammlung und das Wissen über die Objekte stellt das Museumsteam regelmäßig in Kabinettausstellungen vor.
 Zinnfiguren aus der Sammlung des Mindener Museum, Foto: Mindener Museumi

Zinnfiguren aus der Sammlung des Mindener Museum, Foto: Mindener Museumi

Minden.  Alle zwei Monate wird außerdem ein „Objekt im Fokus“ im Foyer des Museums ausgestellt und dort seine Geschichte erzählt. Das Objekt im Fokus in den Monaten November und Dezember ist ein Konvolut von Zinnfiguren aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie stammen aus dem Besitz einer Münsteranerin, die diese fein gearbeiteten Figuren filigran mit der Hand bemalte. Ihre Sammlung umfasst vor allem kulturgeschichtliche Alltagsszenarien verschiedenster Epochen. So befinden sich neben den ausgestellten Zinnfiguren auch Objekte zum Thema Ägypten, Orient, Antike, Mittelalter und 19. Jahrhundert in der Sammlung des Mindener Museums.

Die Figuren 1981 wurden dem Museum sehr wahrscheinlich anlässlich der Ausstellung „Die Welt der Zinnfigur“ geschenkt. Zinnfiguren tauchen zum ersten Mal im 13. Jahrhundert in Magdeburg auf. Die Forschung geht davon aus, dass diese Figuren im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zur Dekoration genutzt wurden. Als zentrale Produktionsstätten galten Nürnberg und Fürth. Eine Nürnberger Ratsentscheidung von 1578 stellte fest, dass „ihnen (den Nürnberger Zinngießern) nichts anderes zum Gießen zugelassen werden sollte, denn allein Kindswerk“(=Spielzeug). Bereits im 16. Jahrhundert finden sich in den Archivalien der fürstlichen Häuser und Hofhaltungen Berichte über Ausstellungen von Zinn- und Silberfiguren, die als Anschauungsmaterial und Spielzeug dienten. Der Habsburger Kaiser Maximilian (1469-1519) spielte als Kind mit Zinnfiguren. Auch die französischen Könige waren im Besitz solcher Spielfiguren.
Foto: Mindener Museum

Foto: Mindener Museum

So bestellte der französische König Ludwig XIII. (1601-1643) für seinen Sohn, den späteren Ludwig XIV. (1638- 1715), eine ganze Armee zinnerner Soldaten aus Nürnberg. Selbst Zar Peter III. von Russland (1682-1721) war im Besitz der beliebten Miniatursoldaten. Ab dem 17. Jahrhundert standen neben dem Zinnsoldaten auch noch zahlreiche andere Figuren zur Auswahl. Bei unserem Objekt im Fokus handelt es sich zum Beispiel um eine adelige Gartengesellschaft der Stilepoche Rokoko. Gut zu erkennen an den prunkvollen und eleganten Kleidern und den typischen „Allonge-Perücken“ (große, langlockige Herrenperücken). Die Darstellungen aus der Vor- und Frühgeschichte heben sich durch ihre Größe optisch etwas ab. Hier werden Szenen der Jagd sowie der Haus- und Hofarbeit abgebildet. Die Zinnfiguren zum Thema Hausmusik, zeigen eine Gesellschaft aus der Epoche des Klassizismus mit verschiedensten Instrumenten, Sitzgelegenheiten und Kunstgegenständen.

Die neuen zeitgeschichtlichen und kulturellen Motive dienten als Lernspielzeug. Gerade Dioramen (Schaukästen mit Modellfiguren und -landschaften), die oft kulturhistorische Szenen darstellen, verschaffen dem Laien eine erste Vorstellung über komplexere Themen. Verkauft wurden die Nürnberger Zinnfiguren im 19. Jh. in kleinen ovalen Holzspanschachteln. Der Deckel der Schachtel war oft bunt bedruckt. Außerdem gab es sogenannte Schlachtenpackungen, diese beinhalteten, wie der Name vermuten lässt, Zinnfiguren zu berühmten Schlachten, wie zum Beispiel: Die Schlacht bei Dennewitz oder der Schlacht bei Leipzig. Die Schachteln waren manchmal sogar mit kleinen Landkarten mit Beschreibungen der Einzelheiten versehen. Der Verkaufspreis für eine 1/8-Pfund-Spandose, gefüllt mit flachen bunten Zinnfiguren, betrug im Einzelhandel um 1900 zwischen 20 und 30 Pfennig. Durch die immer besser werdende Qualität, die detailgenaue Gestaltung und die traditionellen Motive, begannen auch Erwachsene, die kleinen Figuren aus Zinn zu sammeln. Offensichtlich legte auch die Vorbesitzerin unserer ausgestellten

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen.

Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de.

Anzeige-Stiv-Dudkin-e1518564159120

 

Deutsch-Französische Kooperation im Detmolder Rathaus besiegelt

Vergingétorix und Hermann gründen eine Kulturpartnerschaft
Hermann - Alesia, Foto und Text: Stadt Detmold: Arne Brand (allgemeiner Vertreter der Verbandsleitung des Landesverbandes Lippe), Generalkonsulin der Französischen Republik Dr. Olivia Berkeley-Christmann, Michel Rouger (Direktor des MuséoParcs Alésia); Henri Lechenet (Präsident der „Association Jumelages en Europe Bourgogne Franche-Compté“); Bürgermeister Rainer Heller und Dr. Michael Zelle (Leiter des Lippischen Landesmuseums) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung

Hermann – Alesia, Arne Brand (allgemeiner Vertreter der Verbandsleitung des Landesverbandes Lippe), Generalkonsulin der Französischen Republik Dr. Olivia Berkeley-Christmann, Michel Rouger (Direktor des MuséoParcs Alésia); Henri Lechenet (Präsident der „Association Jumelages en Europe Bourgogne Franche-Compté“); Bürgermeister Rainer Heller und Dr. Michael Zelle (Leiter des Lippischen Landesmuseums) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung, Foto und Text: Stadt Detmold

Detmold. Aus den Nebelschwaden taucht das Hermannsdenkmal in der zaghaften Herbstsonne immer wieder auf, dann verschwindet es wieder. Henri Lechenet, Präsident der „Association Jumelages en Europe Bourgogne Franche-Compté“, steht mitten auf der Grotenburg und reibt sich die Augen:„ Seit langem war es mein Traum, im Teutoburger Wald das Hermannsdenkmal zu besuchen; ich kann kaum glauben, dass dies nun im Rahmen einer Kulturpartnerschaft Wirklichkeit geworden ist“. Henri Lechenet hat bereits mehrere Museen geleitet und kümmert sich partnerschaftlich um den Muséoparc Alésia und das Vercingétorix-Denkmal in der französischen Bourgogne.

Schon lange wollte der die Parallelität der Geschichte im Kampf gegen das Römische Reich vor rund 2000 Jahren miteinander in Verbindung setzen: „Wir haben hier zwei bedeutende Nationaldenkmäler, die früher unsere Völker getrennt haben; wir wollen nun die Gemeinsamkeiten unterstützen und den Frieden innerhalb Europas dokumentieren“. Henri Lechenet und Michel Rouger, Direktor des MuséoParcs Alésia, nahmen Kontakt nach Detmold auf. Vercingétorix, der inhaltliche Vater von Asterix und Obelix, ist eine wichtige Identifikationsfigur für die Wurzeln der gallischen Identität und in dem auch architektonisch überaus bedeutenden Museum allgegenwärtig.

Und so kam es zu einem ersten Treffen mit Vertretern des Landesverbandes Lippe und der Stadt Detmold und jetzt zu einem zweitägigen Besuch in Detmold. Ein Höhepunkt dabei die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Gründung einer Kulturpartnerschaft im Rahmen eines Empfanges bei Bürgermeister Rainer Heller. Schirmherrin ist die Generalkonsulin der Französischen  Republik Dr. Olivia Berkeley-Christmann, die in diesem Projekt eine Anknüpfung an den Aachener Vertrag sieht, worüber sie sich besonders freut. Wie der Zufall es will, fiel diese Unterzeichnung ausgerechnet auf den 60. Geburtstag des Comic-Helden Asterix. Durch Jugendbegegnungen, Praktikantenaustausch, touristischen Begegnungen und gemeinsame Ausstellungen sowie Veranstaltungen der Nationaldenkmäler und Museen werden sich beide Stätten in Zukunft näher kommen.

Ralf Noske, Geschäftsführer der Denkmalstiftung des Landesverbandes Lippe, Dr. Michael Zelle, Leiter des Lippischen Landesmuseums und das Team Europa der Stadt Detmold stellten für die Gäste gemeinsam ein umfangreiches Kulturprogramm auf, das sehr großes Interesse fand und auch eine persönliche Schlossführung von Stephan Prinz zur Lippe beinhaltete. Arne Brand, allgemeiner Vertreter der Verbandsleitung des Landesverbandes Lippe, bot den französischen Gästen einen Ausblick auf die zukünftige Gestaltung des Geländes rund um den Hermann und zeigte sich sehr erfreut: „Die Vereinbarung festigt die deutsch- französische Freundschaft und fördert den europäischen Gedanken.

Wir tragen Verantwortung für diese Denkmäler, die wichtige Symbole der Vergangenheit sind und eine friedliche Zukunft dokumentieren. Vor allem Humanität steht für uns im Mittelpunkt. Ich hoffe, dass die Samen, die wir nun säen, viele Blüten tragen werden.“ Erste Früchte trug die neue Partnerschaft übrigens schon vor der Unterzeichnung: die Detmolder Studentin Birke Amarell unterstützte bereits vier Monate lang den MuséoParc Alésia, gab Deutschunterricht und erarbeitete deutsche Führungen. Die Gäste verabschiedeten voller Ideen und Tatendrang von Detmold, denn die Ideen sprudelten nur so, um die weitere Zusammenarbeit der Museen zu gestalten und zukünftige Praktikantenaustauschprogramme und Jugendbegegnungen vorzubereiten.

Mehr Informationen zum MuseoParc Alesia und dem Hermannsdenkmal findet man unter www.alesia.com und www.hermannsdenkmal.de

image001

Neue „Dialoge im Museum“ starten am 7. November im Diözesanmuseum Paderborn

Auferstehung Christi (Detail) Foto: © Diözesanmuseum Paderborn

Auferstehung Christi (Detail) Foto: © Diözesanmuseum Paderborn

Paderborn. Am heutigen Donnerstag, dem 7. November 2019, 19.00 Uhr, wird die beliebte Reihe der „Dialoge im Museum“ unter dem Titel „Von den auferweckten Toten“ mit den Themenschwerpunkten Auferstehung – Totenerweckung – Weltgericht fortgesetzt. Der erste von insgesamt vier Abenden widmet sich dem Thema der Auferstehung, dem zentralen Aspekt der christlichen Kultur. Der Dialoge-Gastgeber Lothar van Laak (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Uni Paderborn) nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf einen anregenden Rundgang durch das Museum. Im Zentrum stehen ausgewählte Exponate und Texte zum Thema.

Der literarische Blick wird dabei auch auf berühmte Erzählungen von Auferstehung und Totenerweckung gelenkt wie z. B. auf den antiken Mythos von Orpheus und Eurydike. Wie wird die Grenze des Todes und das Überschreiten, ja Überwinden dieser Grenze dargestellt? Wie wird das Verhältnis von Tod und Leben dadurch bestimmt? Welche Aufgaben haben hierbei Religion und Kunst? Diskutieren Sie mit!

Weitere Veranstaltungen der aktuellen Dialoge-Reihe finden am 28. November und 12. Dezember 2019 sowie am 22. Januar 2020, jeweils um 19:00 Uhr, im Diözesanmuseum Paderborn statt. Der Eintritt kostet 5 €.

Weitere Informationen: www.diözesanmuseum-paderborn.de

image001-3

Bielefelder Studierende in der Cité International des Arts

Pariser Fotoausstellung „5 AKADEMIEN“ öffnet –  Johannes Baudrexel, Michael Fromme und Max Ernst Stockburger vom FB Gestaltung stellen ihre Arbeiten vor
 
Ausstellung Baudrexel, Foto: FH Bielefeld

Ausstellung Baudrexel, Foto: FH Bielefeld

Bielefeld. Anlässlich der Pariser Fotoausstellung „5 AKADEMIEN. Junge europäische Fotografie “ präsentieren ab dieser Woche Studierende der Studienrichtung Fotografie und Bildmedien des Fachbereichs Gestaltung der FH Bielefeld ihre Arbeiten in der Pariser Cité International des Arts in Paris. Gemeinsam mit Kommilitonen der École des Arts Décoratifs (Paris), der Fondazione Modena Arti Visive (Italien), der Zürcher Hochschule der Künste (Schweiz) und der Gerrit Rietveld Academie (Niederlande)präsentieren sie mit ihren rund 100 Arbeiten einen Überblick junger europäischer Fotografie. Die Cité International des Arts ist ein Atelier – und Wohnkomplex in Paris, der zur kreativen Weiterbildung und Entwicklung für Künstler während ihr es Studienaufenthaltes errichtet wurde. Die fünfzehn eingeladenen jungen Künstler spielen übergangslos und gekonnt mit verschiedenen Techniken und Formen und kombinieren Fotografie mit Texten, Grafik, Videos und digitalen Elementen.

Mit demselben Scharfsinn gehen sie eine Vielzahl von Fragestellungen an, darunter den Mangel an Privatsphäre, dem Flüchtlinge ausgesetzt sind, die Erinnerung an Kindheitsorte, die Gesten und Einstellungen geschlechtsspezifischer Körper und die Fallen der Autofiktion, also der Verwebung von realer Autobiografie und Fiktion. Obwohl sie eine extrem breite Palette von Methoden und Themen zeigen, verbindet die fünfzehn Fotografen die Absicht, das Vertraute und seine Fremdartigkeit in Frage zu stellen, und bieten eine Neuinterpretation unseres Alltags an , die das Ästhetische politisch erscheinen lässt. Johannes Baudrexel, Michael Fromme und Max Ernst Stockburger, Studierende der Studienrichtung Fotografie und Bildmedien des Fachbereichs Gestaltung der FH Bielefeld nehmen an der Ausstellung teil.

 
Fromme Heimspiel, Foto: FH Bielefeld

Fromme Heimspiel, Foto: FH Bielefeld

Johannes Baudrexel sagt zu seiner Arbeit: „‘Through Day And Night‘ ist eine konzeptionelle Arbeit, die auf der Idee basiert, auf einem Weg zu fotografieren, der einmal am Tag und einmal in der Nacht zurückgelegt wurde. Die Serie zeigt verschiedene Streckenabschnitte entlang der Stadtgebiete von Bielefeld. Als sich die Tageszeit, die Hell- und Dunkelgrade, die Perspektive und die Blickrichtung änderten, zogen verschiedene Objekte die Aufmerksamkeit auf sich. Die Serie wird als Folge von Diptychen präsentiert, die in jedem Teil einen Dialog erzeugen, der sich dann dank der vorhandenen Muster über die gesamte Serie ausbreitet.“

Michael Fromme nennt sein Fotoprojekt ‚Heimspiel‘. Es beschäftigt sich mit den Strukturen, Erfolgen und Veränderungen, Bedürfnissen und Motivationen der Mitglieder eines erfolgreichen Musikvereins: Des Spielmanns- und Fanfarenzugs Fürstenau. 1930 gegründet, in einer Zeit, in der die Verbandsstrukturen in Deutschland durch die Propagandamaschinerie der Nationalsozialisten instrumentalisiert und anschließend von den Alliierten fast verboten wurden, vereint die Blaskapelle heute fast 200 junge und ältere Menschen, Männer und Frauen, unter seinem Dach, die im Dorf verwurzelt oder in die Städte gezogen sind. Die meisten von ihnen treffen sich jeden Freitagabend, pünktlich um 20 Uhr, zu einer Probe im Clubhaus. Heute hat Fürstenau rund 1200 Einwohner – Tendenz sinkend. „Die Arbeit will den Verein als eine sinnvolle Gemeinschaft für alle Mitglieder erlebbar machen “, sagt Fromme, „sowie Bedürfnisse und Gefühle anhand der Darstellung von Individuen abbilden.“ In der Arbeit von Max Ernst Stockburger geht es  um Privatsphäre. Nach deutschem Recht soll jeder Flüchtling 7 Quadratmeter privaten Raum haben.

Die Regel sieht jedoch keine physische Trennung vor , daher sind die Menschen gezwungen, Zimmer zu teilen, bis ihre Asylanträge bearbeitet wurden. „Sie versuchen, den Mangel an Privatsphäre zu beheben, indem sie Notunterkünfte aus alten Bettlaken, Seilen oder Kisten bauen“, sagt der 31-jährige Max Ernst Stockburger. In seiner Arbeit „ 28 Quadratmeter“ erforscht er den Mikrokosmos eines dieser gemeinsamen Räume in einem Ankerzentrum in Süddeutschland. Er dokumentiert die Prekarität der Situation und die Art und Weise, wie Flüchtlinge damit umgehen. „In der Serie schützen die Männer ihre Identität, indem sie ihre Gesichter mit den gleichen Laken bedecken, die auch für die Herstellung ihrer rohen Hütten verwendet wurden ,“ sagt der Fotograf. Durch die visuelle Gegenüberstellung der anonymen Porträts und persönlicher Gegenständeder Männeuntersucht „28 Quadratmeter“ ihre Persönlichkeit, ihre Privatsphäre und ihr end- loses Warten.

Ausstellung„5 AK ADEMIEN. Junge europäische Fotografie“ ; vom 31. Oktober bis 10. November 2019 in Cité internationale des arts, 18 rue de l’Hôtel de Ville 75004 Paris; 14 bis 19 Uhr, montags geschlossen. Vernissage 5. November, 18.30 bis 21.30 Uhr; Eintritt frei

Neues-Logo-450x319
 

Profis und Laien erwecken exotische Sonderausstellung zum Leben

  • Donnerstag, 7. November 2019, 18 Uhr, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo 
Theaterlabor BIelefeld, Foto: Weserrenaissance Museum - Schloss Brake

Theaterlabor BIelefeld, Foto: Weserrenaissance Museum – Schloss Brake

Lemgo. Unterschiedlicher könnten die Akteure nicht sein, die am Donnerstag, 7. November, um 18 Uhr die aktuelle Sonderausstellung im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zum Leben erwecken. Mit von der Partie sind Schauspieler und Künstler vom Theaterlabor Bielefeld, Schülerinnen und Schüler der Karla-Raveh-Gesamtschule, Teilnehmer einer vom Jobcenter Lippe geförderten Maßnahme beim Nestor-Bildungsinstitut, zwei Singer- Songwriter sowie der Kendo Verein Dojo Lemgo-Lippe. Sie alle haben sich von der Ausstellung „Exotische Welten“ inspirieren lassen. Freuen kann man sich auf eine rund einstündige Performance bestehend aus etwa 18 unterschiedlichen Beiträgen.

Mal geht es um Tanz, mal um Musik, mal um Schauspiel und mal um Showkampf – all das und vieles mehr wird sehr kurzweilig und abwechslungsreich in den Ausstellungsräumen des Museums in Szene gesetzt. Angeregt durch die Ausstellung „Exotische Welten“ wird der Frage nach dem Fremden und Eigenen nachgegangen. Was finden wir exotisch, komisch, witzig und nachahmungswert? Gleichzeitig bieten die Exponate der Ausstellung auch viel Raum für überraschende und ungewöhnliche Blickwinkel und Assoziationen. „Wir sind sehr gespannt, wie sich die unterschiedlichen Kunstsparten gegenseitig inspirieren und ergänzen“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Eine Produktion des Theaterlabor Bielefeld e.V. und des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake im Rahmen des Projektes „Stadtflucht“. Die „Stadtflucht“-Projekte werden gefördert aus dem Programm „Regionale Kulturpolitik“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der Eintritt ist frei. Spenden zur Unterstützung der Künstler und Akteure sind herzlich willkommen.
Neues-Logo-450x319

30 Jahre Mauerfall – Eine Führung in die deutsche Vergangenheit

Viel Musik aus der Jukebox erwartet die Besucherinnen und Besucher in der 70er -Jahre AusstellungDeutsches Automatenmuseum – Sammlung, Foto: Deutsches Automatenmuseum

Viel Musik aus der Jukebox erwartet die
Besucherinnen und Besucher in der 70er -Jahre AusstellungDeutsches Automatenmuseum – Sammlung, Foto: Deutsches Automatenmuseum

Espelkamp/Gestringen. Wo waren Sie am 9. November 1989, als in Berlin die Mauer fiel? Wohl jede Person, die diese Zeit bewusst erlebte , kann diese Frage beantworten. Ein Tag, der nicht nur die weltpolitische Lage, sondern zahlreiche Biografien nachhaltig prägte. „Genau 30 Jahre nach diesem Ereignis bietet das Deutsche Automatenmuseum die Gelegenheit, sich an Vergangenes zu erinnern“, erklärt Museumsleiter Sascha Wömpener. Im Rahmen der Sonderausstellung „Die wilden 70er -Jahre“ läd Kuratorin Jessica Midding zu einer besonderen Führung ein. „Beim Rundgang durch die Ausstellung wird es in diesem spannenden Zeitraum von 1965 bis 1979 um die deutsch- deutschen- Beziehungen gehen“, so Midding. Eine Zeit , in der die Regierungen unter Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Erich Honecker das Leben der Deutschen beeinflussten, genau wie die Musik von Karatoder Udo Lindenberg.

Thematisch erwartet die Besucherinnen und Besucher an diesem 9. November eine Zeitreise quer durch die gesamt deutsche Geschichte . Neben politischen und kulturellen Ereignissen wird die Musik eine zentrale Rolle spielen genau wie die Automaten, aus denen die Musik in beiden deutschen Staaten ertönte. Ebenso wird das Spielen am Automaten in Ost und West beleuchtet, wobei sämtliche Exponate in Funktion zu erleben sind. Von elementarer Bedeutung innerhalb der Führung soll der Aspekt der persönlichen Erinnerung sein. Es geht darum, in Dialog zu treten und über die Erlebnisse bezüglich der Teilung Deutschlands zu sprechen.

„Denn die geteilten Erinnerungen schaffen Gemeinsamkeiten. Sie verbinden, faszinieren und wecken Verständnis, erweitern den eigenen Horizont und geben die Möglichkeit, aus ihnen zu lernen – selbst dann, wenn es nicht die eigenen Erinnerungen sind“ schildert die Kunsthistorikerin. Angesprochen fühlen sollen sich bei dem Führungsangebot im Museum auf Schloss Benkhausen ausdrücklich sowohl Personen, die in der alten Bundesrepublik oder der DDR gelebt haben, als auch diejenigen , die erst nach 1989 geboren wurden. Für die Teilnahme an der einstündigen Führung am Samstag, den 9. November, um 16 Uhr , wird um Anmeldung gebeten unter Tel. 05743 9318222 oder per Mail unter info@deutsches-automatenmuseum.de.

– Der Eintritt inkl. Führung beträgt 8 € pro Person.
Anzeige-Stiv-Dudkin-e1518564159120

Musikalische Lesung: „Die Vermessung der Welt“

Samstag, 2. November 2019, 19 Uhr, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo

Was für eine Kombination: Die beiden Schauspieler Henning Bormann und Patrick Hellenbrand vom Landestheater Detmold erwecken das ausgezeichnete Buch „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann zu neuem Leben, und zwar mit musikalischer Unterstützung des Hang-Spielers Rolf Predotka. Foto von Henning Bormann und Patrick Hellenbrand: Landestheater Detmold / A.T. Schaefer

Was für eine Kombination: Die beiden Schauspieler Henning Bormann und Patrick Hellenbrand vom Landestheater Detmold erwecken das ausgezeichnete Buch „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann zu neuem Leben, und zwar mit musikalischer Unterstützung des Hang-Spielers Rolf Predotka. Foto: Henning Bormann und Patrick Hellenbrand: Landestheater Detmold / A.T. Schaefer

Lemgo. „Eine literarische Sensation“, schreibt die Zeitung „The Guardian“. Die „Frankfurter Rundschau“ spricht von „einem großen Buch, einem genialen Streich.“ Gemeint ist Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“ – einer der erfolgreichsten deutschen Romane der Gegenwart. Am Samstag, 2. November, erwecken die beiden Schauspieler Henning Bormann und Patrick Hellenbrand vom Landestheater Detmold die spannende Geschichte um 19 Uhr zu neuem Leben, und zwar im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake. Freuen kann man sich – abgesehen von den fulminant vorgetragenen Texten – auch auf die musikalische Unterstützung des Hang-Spielers Rolf Predotka.

„Als Klangkünstler versuche ich, mit obertonreichen Naturtoninstrumenten die Menschen tief zu bewegen und zu entspannen“, sagt er.  Neben den Abenteuergeschichten rund um die Genies Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß haben die drei Künstler auch Sequenzen aus „Die Geschichte der legendären Länder und Städte“ von Umberto Eco im Gepäck. Thematisch passt diese musikalische Lesung hervorragend zur aktuellen Sonderausstellung „Exotische Welten – Unterwegs mit Forschern, Künstlern und Entdeckern“. Denn auch hierbei dreht sich alles um ferne Länder, spannende Kulturen und jede Menge Abenteuer.

Tickets gibt es zum Preis von 10 Euro (erm. 5 Euro) bereits im Vorverkauf an der Museumskasse (dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr). Eine Kooperation des Weserrenaissance-Museums mit dem Landestheater Detmold.

image001-3

Sonderausstellung „Weimar im Westen“ endet am kommenden Sonntag

Minden. Nur noch bis Sonntag, 27. Oktober, besteht im Mindener Museum die Möglichkeit, die Sonderausstellung „Weimar im Westen. Republik der Gegensätze“ zu besuchen.

Ein moderner Bau vor einem einsturzgefährdeten Fachwerkhaus in Bochum: Die Weimarer Republik war im Westen in vielerlei Hinsicht eine Republik der Gegensätze. Foto: © LWL-Medienzentrum für Westfalen/Ernst Krahn

Ein moderner Bau vor einem einsturzgefährdeten Fachwerkhaus in Bochum: Die Weimarer Republik war im Westen in vielerlei Hinsicht eine Republik der Gegensätze.
Foto: © LWL-Medienzentrum für Westfalen/Ernst Krahn

Danach ist die multimediale Wanderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) im Verbundprojekt „100 Jahre Bauhaus im Westen“ auf ihrer letzten Station noch im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen. Die Präsentation zeigt eindrucksvoll die gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen und offenen Spannungsfelder dieser Epoche in Rheinland-Westfalen zwischen Tradition und Moderne.

Den Besucher*innen steht ein umfangreiches Begleitprogramm mit Online-Angeboten, Filmen und Veranstaltungen, Materialien für Schulen, Studierende und historisch Interessierte zur Verfügung (www.weimar-im-westen.de).

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen.

Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de.

image001

Mickey Mouse und Bugs Bunny im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake

Vorne kniend: Jona Stannek, Mia Sophie Tinnemeier, hinten von links: Hannes Beu, Vanessa Amirow, Max Sperling, Anna de Buhr, Clara Drewes, Paula Lübbing. Es fehlt: Emilia Drewes, Foto: Weserrenaissance-Museum Schloss Brake / Herrmann

Vorne kniend: Jona Stannek, Mia Sophie Tinnemeier, hinten von links: Hannes Beu, Vanessa Amirow, Max Sperling, Anna de Buhr, Clara Drewes, Paula Lübbing. Es fehlt: Emilia Drewes, Foto: Weserrenaissance-Museum Schloss Brake / Herrmann

Lemgo. Wer in diesen Tagen das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake besucht, wird sich wundern. Denn neben Gemälden, Skulpturen und anderen Kunstschätzen aus dem 16. Jahrhundert begegnet man in der Dauerausstellung seit Neuestem auch Mickey Mouse, Bugs Bunny und anderen witzigen Figuren. Noch bis Ende November stellt das Museum neun farbenfrohe Masken aus, die im Rahmen des Landesprogramms „Kultur und Schule“ entstanden sind.

Ein halbes Jahr lang haben Schülerinnen und Schüler der Karla-Raveh-Gesamtschule Lemgo unter der Leitung des Maskenbauers Stefan Schäfer die Masken frei entwickelt, modelliert, geschliffen, geklebt, getrocknet, kaschiert und bemalt, und zwar außerhalb der Schulzeit. Die Technik entspricht dabei dem traditionellen venezianischen Kunsthandwerk – wie es bereits in der Renaissance in der Theaterkunst „Commedia dell‘ arte“ zur Blüte gelangte.

Beim Material handelt es sich um sehr festes und strapazierfähiges Baseler- und venezianisches Maskenbaupapier. „Wichtig ist, keine „Pfannkuchen“ zu kreieren, sondern auf die Proportionen zu achten und zu berücksichtigen, wo Augen und Ohren sind, damit die Maske nachher auch passt“, verrät Stefan Schäfer, der nach eigenen Angaben viel Spaß mit den aufgeweckten, lebendigen Kindern hatte. Neun Schülerinnen und Schüler der jetzigen 8. Jahrgangsstufe haben sich an dem Projekt beteiligt. Einige davon besuchen auch den Kursus „Darstellen und Gestalten“ bei Philipp Schmidt-Rhaesa. Dieser hat die Masken sogleich in sein jüngstes Theaterprojekt integriert. Erst kürzlich wurde das Stück „Fäden – Eine Erinnerungssuche“ mit großem Erfolg im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake aufgeführt. „Wir freuen uns sehr, dass die vor einem Jahr zwischen der Karla-Raveh-Gesamtschule und unserem Museum geschlossene Kooperation auf so unterschiedliche Weise mit Leben erfüllt wird“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Die Masken können dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr bestaunt werden.

Anzeige-Stiv-Dudkin-e1518564159120

Deutscher Friedenspreis für Fotografie – Felix Schoeller Photo Award

Vom 20. Oktober 2019 bis 8. März 2020 im Museumsquartier Osnabrück

 Dr. Mechthild Achelwilm, Nils-Arne Kässens, Dr. Friederike Texter (Felix Schoeller Group); Foto: © Museumsquartier Osnabrück

Dr. Mechthild Achelwilm, Nils-Arne Kässens, Dr. Friederike Texter (Felix Schoeller Group); Foto: © Museumsquartier Osnabrück

Osnabrück. Erstmals loben die Friedensstadt Osnabrück und die ortsansässige Felix Schoeller Group den „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ im Rahmen des 4. „Felix Schoeller Foto Award“ aus. Die beiden hochdotierten Wettbewerbe richten sich an professionelle Fotografinnen und Fotografen und den Berufsnachwuchs weltweit. Aus 113 Ländern gingen in diesem Jahr insgesamt über 10.000 Arbeiten ein. Das Preisgeld beider Wettbewerbe liegt bei 10.000 Euro. Die hochkarätig besetzte und unabhängige Jury traf die Auswahl der in der Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück präsentierten Werke.

Für Frieden gibt es keine einfachen Formeln. Das gilt für den Frieden zwischen Ländern ebenso wie für das Zusammenleben von Gesellschaften oder gar einzelnen Menschen. Der Begriff „Frieden“ wirft zudem Fragen auf. Was bedeutet Frieden eigentlich? Und für wen? Und ist Frieden nicht geradezu nur als Gegenbegriff von Krieg und Gewalt denkbar? Welche Voraussetzungen – gesellschaftlicher, politischer und individueller Art – braucht Frieden? Wann herrscht überhaupt Frieden? „Wir zeigen Fotografien, die diese Spannungsfelder künstlerisch in allen Facetten ausloten“, erläutert Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück die Aufgabe, die den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler gestellt wurde.

Kunst im friedenspolitischen Kontext: Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie greift ein existenzielles Thema auf. 363 gewaltsamen Konflikten und Kriegsgeschehen zählt das Heidelberger Institut für Konfliktforschung für 2018. Ob Naher und Mittlerer Osten, Afrika, Süd- und Mittelamerika, Asien oder Europa: Religion, Ideologie, ethnische Gegensätze, Kämpfe um Ressourcen und um nationale Macht verhindern Frieden – weltweit. „Vor diesem Hintergrund gewinnt die künstlerische Arbeit zu Voraussetzungen, Gelingen und Scheitern von Frieden eine politische Dimension“, sagt Michael Dannenmann, Vorsitzender der Jury. Auf bestimmte Aussagen und Formate werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dennoch nicht festgelegt. Dannenmann und den Initiatoren ist wichtig: „Mit der Auslobung wurden alle Fotografinnen und Fotografen eingeladen, sich mit dem Thema „Frieden“ auf ihre Weise auseinanderzusetzen.“

Die Jury: Zur Jury zählten neben dem Vorsitzenden Michael Dannenmann (Porträtfotograf, DGPh*), Clara Maria Sels (Galeristin und Leiterin des Düsseldorf Photo Weekend), Gérard A. Goodrow (freier Kurator und Autor, Dozent am CIAM – Zentrum für Internationales Kunstmanagement in Köln und Düsseldorf), die beiden Friedensforscher Dr. Dana Landau (Schweizerische Friedensstiftung, Universität Basel) und Prof. Dr. Ulrich Schneckener (Professor für Internationale Beziehungen & Friedens- und Konfliktforschung, Universität Osnabrück) und Nils-Arne Kässens (Museumsdirektor des Museumsquartier Osnabrück) an.

Der Felix Schoeller Photo Award: Der internationale Felix Schoeller Photo Award richtet sich seit 2013 alle zwei Jahre ausschließlich an Profifotografen und den fotografischen Berufsnachwuchs in aller Welt. Der Wettbewerb wurde 2019 in fünf thematischen Kategorien und der neuen Sonderkategorie ausgeschrieben: Porträt, Landschaft/Natur, Mode, Fotojournalismus/Editorial und freie/konzeptionelle Fotografie. Zudem können in der Sonderkategorie „Beste Nachwuchsarbeit“ Fotografen in Ausbildung ihre Arbeiten einreichen. Neuer Kulturpreis als Bekenntnis zur Friedensstadt Dass ein neuer Friedens-Kulturpreis aus Osnabrück kommt, ist kein Zufall. Die Initiatoren haben den Deutschen Friedenspreis für Fotografie aus Kontext der besonderen Geschichte der Stadt ins Leben gerufen. „Osnabrück ist Friedensstadt“, so Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. „Die Geschichte des Westfälischen Friedens zeigt, dass Frieden möglich ist. Sie zeigt aber auch, wie sehr darum gerungen werden muss.“ Immerhin brauchte es fünf Jahre Friedenskongress, 150 Gesandtschaften aus Europa und dem Reich und unzählige Verhandlungen, bis der Westfälische Frieden den 30-jährigen Krieg beenden konnte.

Die Stadt Osnabrück begreift ihre besondere Geschichte als Auftrag für friedenspolitisches Engagement. Das gilt auch für die kulturellen Angebote, die die Stadt entwickelt – über regionale Grenzen hinaus. „In Deutschland gibt es bisher keinen vergleichbaren Kunstpreis. Mit dem Deutschen Friedenspreis für Fotografie haben wir ein besonderes Format für die Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden geschaffen“, sagt Griesert. Der kreative kuratorische Umgang mit den preisgekrönten Fotografien im Stadtraum Osnabrücks trägt sicher seinen Teil dazu bei: Die Ausstellung des Friedenspreises geht neue Wege in den öffentlichen Raum. In den Wartehäuschen der Busslinien im Innenstadtbereich Osnabrücks werden die Fotos der Preisträger und Nominierten einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Direktor Nils-Arne Kässens unterstreicht „Wir wollen den ‚Deutschen Friedenspreis für Fotografie‘ in Osnabrück für möglichst alle einfach zugänglich machen.  Deshalb zeigen wir die Ausstellung in der Lounge im Museumsquartier für die Besucher kostenlos.“
image001-3

 

 

„Naturbegegnungen“ für Kinder im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Laterne, Kranz und Fledermaus

m LWL-Freilichtmuseum Detmold schnitzen Kinder Rübengeister und -laternen. Foto: LWL

m LWL-Freilichtmuseum Detmold schnitzen Kinder Rübengeister und -laternen.
Foto: LWL

Detmold. Fledermauskästen bauen, Rübenlaternen schnitzen oder Herbstkränze binden, im LWL-Freilichtmuseum Detmold haben Ferienkinder die Gelegenheit, die Natur zu entdecken und kreativ zu werden. Denn vor dem Saisonschluss am 31. Oktober steht die zweite Ferienwoche im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ganz im Zeichen der „Naturbegegnungen“.Noch ein paar Plätze gibt es bei dem Programm „Keine Angst vor Fledermäusen“ am Donnerstag (24.10.) von 14 bis 17 Uhr. Die nachaktiven Tiere werden gerne mal in die Gruselecke verbannt, daher räumt der Workshop mit diesen Vorurteilen auf. Anschließend bauen die Teilnehmer gemeinsam einen Fledermauskasten. Jüngere Kinder benötigen dafür die Hilfe eines Elternteils.

Die Früchte von Bäumen und Sträuchern stehen beim Binden von Herbstkränzen am Freitag (25.10.) von 15 bis 18 Uhr im Mittelpunkt. Zunächst sammeln die Teilnehmerinnen das benötigte Material bei einem gemeinsamen Museumsspaziergang. Für das Binden benötigen Kinder unter elf Jahren die Hilfe eines Erwachsenen. Mitgebracht werden sollte eine Rosenschere.Das Wochenende steht ganz im Zeichen der Rübenlaternen und Rübengeister nach alter Tradition. Welche Vorstellungen sich um die Rübengeister ranken, erläutert am Samstag (26.10.) um 15 Uhr zunächst eine Führung, ehe es im Workshop ans Laternenschnitzen geht. Benötigt werden dafür ein Essbesteckmesser mit stabiler Klinge, ein Küchenmesser und ein Löffel. Am letzten Sonntag der Saison (27.10.) ist das Schnitzen von Rübengeistern geplant. Für das offene Mitmachprogramm, das von 11 bis 17 Uhr im Haus Düsterdieck im Paderborner Dorf stattfindet, ist im Gegensatz zu den Workshops keine Anmeldung erforderlich. Pro Rübe fallen zwei Euro Materialbeitrag an.

Alle Workshops der Naturbegegnungen kosten jeweils sechs Euro, hinzu kommen eventuell anfallende Materialkosten. Anmeldungen nimmt das Infobüro des Museums unter Tel. 05231 706104 entgegen. Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es im Internet: http://www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de. Kinder und Jugendliche haben seit April 2019 freien Eintritt in den 18 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Außerdem können sich Schulen und Kitas bei der Anreise mit Bus und Bahn in ein LWL-Museum durch einen „Mobilitätsfonds“ des LWL unterstützen lassen (Antrag im Internet unter http://www.mobilitaetsfonds.lwl.org). Im Mobilitätsfonds stehen insgesamt 300.000 Euro jährlich zur Verfügung.

Anzeige-Stiv-Dudkin-e1518564159120

„Vom Kommen und Gehen des Meeres“

LWL will mit Partnern zur IGA 2027 ein virtuelles Museum aufbauen

Witten/Petershagen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will zur Internationalen Gartenausstellung (IGA), die 2027 im Ruhrgebiet stattfindet, gemeinsam mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis, der Stadt Hagen, dem RVR und dem GeoPark Ruhrgebiet e.V. mit dem Projekt „Vom Kommen und Gehen des Meeres“ in einem virtuellen Museum die geologischen Besonderheiten der Region präsentieren. Der LWL-Kulturausschuss hat am Mittwoch (18.9.) in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) beschlossen, in die weitere Planung mit den Partnern einzusteigen.

Das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) ist neben dem Museum Wasserschloss Werdringen in Hagen und der Kluterhöhle in Ennepetal als eines von drei Informationszentren des dezentralen virtuellen Museums vorgesehen. „Dabei will das virtuelle Museum auf vorhandene Strukturen aufbauen und die vielen geologischen Aufschlüsse der Region mit einem spannendem Story-telling verbinden“, erklärt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Mit digitalen Medien wie virtual reality oder augmented reality können wir das Problem lösen, dass die große Bedeutung der geologischen Aufschlüsse für Laien oft nicht so leicht zu erkennen ist. Denn mit diesen Techniken können wir am Bildschirm oder mit VR-Brillen die reale Welt um zusätzliche Informationen oder Objekte erweitern.“

Die Projekt-Partner wollen in den kommenden Monaten in einer Werkstatt-Phase das Profil des Virtuellen Museums schärfen. Weitere Elemente des geplanten Projektes sind neu ausgeschilderte Rad- und Wanderwege, die geologisch bedeutende Orte verbinden sollen.

image001-3

After work chill out – Zeichnen im Museum

Für Jugendliche und Erwachsene

Claria Stiegemann beim After work chill out, Foto: Diözeszanmuseum Paderborn

Claria Stiegemann beim After work chill out, Foto: Diözeszanmuseum Paderborn

Paderborn. In entspannter Atmosphäre haben Kreative und Freunde des Zeichnens Gelegenheit, vom Arbeitsalltag abzuschalten, sich von den Kunstwerken in unserem Museum inspirieren zu lassen und zwanglos einige Skizzenbuchseiten mit Zeichnungen und Beobachtungen zu füllen. Es geht nicht um künstlerische Begabung des Einzelnen oder die Qualität der Zeichnungen, sondern um das Erlernen bzw. Wiedererlernen des genauen Hinschauens durch das Zeichnen. Die Leiterin des Zeichenkurses, Claria Stiegemann, steht bei Fragen zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Skizzenbücher bitte mitbringen: Teilnehmer des Zeichenkurses „Licht und Schatten“ vom 19./20. Juli haben freien Eintritt. Alle anderen zahlen 2 €.
 
Anschrift / Kontakt:
Diözesanmuseum Paderborn, Markt 17, 33098 Paderborn
Tel. 05251 125-1400, museum@erzbistum-paderborn.de

Anzeige-Stiv-Dudkin-e1518564159120

Freier Eintritt ins Museum am „Tag des offenen Denkmals“

Sonntag, 8. September 2019, 10-18 Uhr, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo

Lemgo. Am Sonntag, 8. September, ist es soweit: Tausende Denkmale öffnen deutschlandweit ihre Türen und laden dazu ein, sie neu zu entdecken. Selbstverständlich ist auch das Weserrenaissance- Museum Schloss Brake mit von der Partie und zeigt von 10 bis 18 Uhr seine Schätze.
 
Schloss Brake, Foto: Bildakrobat.de

Schloss Brake, Foto: Bildakrobat.de

Der Eintritt ist frei! Das Motto des Aktionstages lautet: „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Dabei dreht sich alles um revolutionäre Ideen, den technischen Fortschritt und um das Überwinden „alter“ Ansichten und Techniken. Was könnte dazu besser passen als ein Besuch der beiden aktuellen Sonderausstellungen? Um 11 und um 16 Uhr lädt der Lemgoer Fotokünstler Merten Kunisch höchstpersönlich zu einer Führung durch seine surreale und von modernster Technik getragene Ausstellung „Achtung Bildakrobat“ ein. Fotografien und Fotomontagen sind eben seine Leidenschaft. Kunisch lässt beispielsweise ein Kreuzfahrtschiff über den Lemgoer Marktplatz fahren oder zieht den Turm von Schloss Brake kurzerhand auseinander. Die Technik macht’s möglich. Einige seiner Fotos sind mittlerweile international bekannt und wurden in Medien aus über 50 Ländern abgedruckt. Ein asiatisches Magazin nannte ihn sogar den „Dali der Neuzeit“ – in Anlehnung an den berühmten spanischen Künstler Salvador Dali.

Um 15 Uhr entführt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake seine Besucher in „Exotische Welten“ – so der Titel einer weiteren aktuellen Sonderausstellung des Hauses. Wer Lust auf einen Tapetenwechsel hat, spannende Kulturen und jede Menge Abenteuer erleben möchte, ist bei der Führung des Kurators Dr. Michael Bischoff genau richtig. Schon vor ungefähr 400 Jahren machten sich Reisende wie Engelbert Kaempfer, Hans Jacob Breuning und Jan Huygen van Linschoten auf den Weg, die Welt zu entdecken. Die Ausstellung zeigt, was sie sahen, wen sie trafen und worüber sie staunten. Freuen kann man sich auf eine regelrechte „Kunst- und Wunderkammer“ mit spannenden Objekten wie beispielsweise einer magischen Maske, einem Kugelfisch, den original Reiseberichten, farbenfrohen Zeichnungen, zwei Paradiesvögeln, einem Gürteltier und vielem mehr. Abgesehen von den beiden Sonderausstellungen ist die Dauerausstellung mit ihren vielen Gemälden, Graphiken, Skulpturen, Möbeln und mehr immer wieder einen Besuch wert, vor allem am „Tag desoffenen Denkmals“.

image001

After work chill out – Zeichnen im Museum

Mittwoch, 4. September 2019 | 18 – 20 Uhr

Für Jugendliche und Erwachsene

Paderborn. In entspannter Atmosphäre haben Kreative und Freunde des Zeichnens Gelegenheit, vom Arbeitsalltag abzuschalten, sich von den Kunstwerken in unserem Museum inspirieren zu lassen und zwanglos einige Skizzenbuchseiten mit Zeichnungen und Beobachtungen zu füllen. Es geht nicht um künstlerische Begabung des Einzelnen oder die Qualität der Zeichnungen, sondern um das Erlernen bzw. Wiedererlernen des genauen Hinschauens durch das Zeichnen. Die Leiterin des Zeichenkurses, Claria Stiegemann, steht bei Fragen zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Skizzenbücher bitte mitbringen!

Teilnehmer des Zeichenkurses „Licht und Schatten“ vom 19./20. Juli haben freien Eintritt. Alle anderen zahlen 2 €.

 Anschrift / Kontakt:

Diözesanmuseum Paderborn, Markt 17, 33098 Paderborn
Tel. 05251 125-1400, museum@erzbistum-paderborn.de

image001-2

Ausdrucksmalen im Diözesanmuseum – 5 Termine

Dienstag, ab 10. September 2019 | 10.30-12.00 Uhr

Was passiert, wenn man sich für eineinhalb Stunden den Anforderungen des Alltags entzieht und sich malend auf sich selbst konzentriert?

Paderborn. Neue Seiten an sich selbst entdecken, einmal die Welt draußen vergessen, ohne Leistungsdruck und Bewertung malen können. Dazu lädt der Malort im Diözesanmuseum ein: in der Mitte des Raumes steht eine über zwei Meter lange Farbpalette, die wie die Tastatur eines Klaviers unendliche Möglichkeiten des Spiels verspricht, an der Wand hängen große Blätter zum Bemalen.

Das eigene Tun, das Erlebnis, sich und seinen Ideen zu vertrauen, stehen beim Ausdrucksmalen im Vordergrund, deshalb sind weder Themen noch Ziele vorgegeben. Diese Art des Malens lädt ein zum Innehalten, zum Wahrnehmen und zur Entspannung in angenehmer/geschützter Atmosphäre. Begleitet wird dieses Malangebot von Claria Stiegemann.

Teilnehmerzahl begrenzt, maximal 6 Personen

5 Termine: jeweils Di., 10.30-12.00 Uhr: 10.9. / 17.9. / 24.9. / 1.10. / 8.10.  (nur als Paket buchbar).

Kosten pro Peron für alle Termine 50€ (10€ pro Termin). Darin sind die Materialkosten enthalten.

Anmeldung erforderlich unter: Tel. 05251 125-1400 oder museum@erzbistum-paderborn.de

Anschrift / Kontakt:

Diözesanmuseum Paderborn, Markt 17, 33098 Paderborn
Tel. 05251 125-1400, museum@erzbistum-paderborn.de

image001-2

Wie baut man eigentlich ein Raumschiff?

Vortrag im Heinz Nixdorf MuseumsForum

Paderborn. Neben den gigantischen Raketen, mit denen die Astronauten ins Weltall fliegen, sehen ihre Raumschiffe oft so aus, als hätte man eine Blechdose vergrößert und mit Farbe angestrichen.

Abenteuer Roboter_Foto_HNF

Das HNF bietet im HNF wieder ein pralles Programm mit Vorträgen sowie Workshops für Erwachsene und Kinder..Foto: HNF

Warum das aber tatsächlich ein vernünftiger Ansatz für die Konstruktion von Raumschiffen ist, vermittelt Dr. Urs Ganse in einem Vortrag am

Mittwoch, 4. September um 19 Uhr

im Heinz Nixdorf MuseumsForum.

Der Westfale, der an der Universität Helsinki im Bereich Teilchen- und Astrophysik forscht, erläutert, wie sich die Raumschiffe an die Bedingungen des Weltalls anpassen – etwa an Schwerelosigkeit, kosmische Strahlung und starke Temperaturwechsel. Urs Ganse zeigt auf, warum pragmatische Lösungen oft erfolgreicher sind als hochkomplexe Systeme.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Aufbruch ins All“, die die große, gleichnamige Sonderausstellung zur Weltraumfahrt im HNF thematisch begleitet. Sie ist bis zum 5. Januar zu sehen.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. Ab 17 Uhr können die Sonder- und die Dauerausstellung bis zum Beginn des Vortrags kostenlos besichtigt werden.

image001

Ausstellung im Ziegeleimuseum Lage zeigt Feldbahngeschichten

Von fliegenden Gleisen und hängenden Loren

Lage . „Feldbahngeschichten“ erzählt das Ziegeleimuseum in einer neuen Ausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Sonntag (7.7.) um 11 Uhr in seinem Industriemuseum in Lage eröffnete. 

In der ehemaligen Direktorenvilla stellen historische, bis zu 100 Jahre alte Fotografien, und Texte die vielfältigen Einsatzgebiete der Transportmittel in Industrie und Landwirtschaft vor. Alle Beispiele stammen aus Westfalen und Lippe. Auf Gleisen im Freigelände des Museums sind ein Dutzend Originalfahrzeuge zu besichtigen, darunter eine Hydrauliklok der Ziegelei Kerawil aus Löhne, eine E-Lok der Dörentruper Sand- und Thonwerke, Kipploren sowie spezielle Erz- und Landwirtschaftswagen. Dieselloks der Ziegelei Beermann aus Sylbach drehen an Betriebstagen (1.9., 6.10. und 13.10.) ihre Runden.

Das LWL-Industriemuseum hat die Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Feldbahnforschern Dr. Burkhard Beyer und Rüdiger Uffmann sowie den Feldbahnfreunden Lippe e.V. realisiert.

Hintergrund: Der Name „Feldbahn“ geht auf eine Erfindung des französischen Gutsbesitzers Paul-Armand Decauville zurück, der 1875 für die Ernte ein einfaches, wetterunabhängiges Transportsystem suchte. Er entwickelte ein transportables, leicht verlegbares Schienen- und Fahrzeugsystem, das zuerst auf seinen Feldern zum Einsatz kam. „Ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit machte die Feldbahn schon bald weltweit zu einem wichtigen Transportmittel“, erklärte Museumsleiter Willi Kulke am Dienstag (2.7.) bei der Vorstellung der Ausstellung in Lage.  Schnell verlegbare Gleise und Kipploren wurden auf Baustellen, in Wäldern, beim Torfabbau und in Ziegeleien eingesetzt. Die meisten Wagen wurden geschoben, manchmal bewegten Pferde und Ochsen die Wagen. Größere Betriebe beschafften auch Dampfloks, später Dieselloks.

Im Bergbau an der Ruhr gab es im 18. Jahrhundert Wagen mit Holzschienen für den Kohlentransport, unter Tage und über Tage. Schon 1790 begann man, Eisenstücke auf die Holzschienen zu nageln, aus der Schiebebahn wurde eine Eisenbahn. Zunächst bewegten Pferde und Ochsen die Wagen. Die ersten Feldbahnlokomotiven wurden wie ihre großen Schwestern mit Dampf betrieben, wenig später bereits mit Elektrizität. Doch der Dieselmotor setzte sich durch. Die Hersteller von Feldbahnloks – Henschel, Jung, Deutz, Schöma, Diema und viele andere – bauten Gleise, Loks und Loren für Feldbahnen und Grubenbahnen. Die Feldbahnen fuhren auf allen großen Baustellen, halfen beim Bau von Schifffahrtskanälen und den ersten Autobahnen. Trümmerbahnen transportierten die Schuttberge nach 1945 aus den Städten. Torfbahnen ermöglichten den industriellen Abbau der trockengelegten Moore. Seit den 1960er-Jahren ersetzten Gabelstapler, Förderbänder und Lastwagen das traditionelle Transportmittel.

Eröffnung: Im Mittelpunkt der Ausstellungseröffnung am Sonntag (7.7.) um 11 Uhr stand eine Talkrunde zum Thema „Feldbahngeschichten“. Teilnehmer waren Dr. Burkhard Beyer, Geschäftsführer der Historischen Kommission für Westfalen, Feldbahnforscher Rüdiger Uffmann, Feldbahn-Lokomotivführer Werner Stegemann, Sebastian Beyer, Vorsitzender der Feldbahnfreunde Lippe e.V., sowie Technikexperte Jens Newöhner.

Feldbahngeschichten. Von hängenden Loren und fliegenden Gleisen: 7. Juli bis 27. Oktober 2019. LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage. Sprikernheide 77, 32791 Lage. Geöffnet Do-So 10-18 Uhr

Theater-Bielefeld_Anzeige1

Mittagspausenführung im Mindener Museum:

Aktuelle Restaurierungen von Objekten aus der Schlacht bei Minden

Minden. Am Mittwoch, den 14. August können sich Interessierte in der Mittagspausenführung zwischen 12:45 und 13:15 Uhr im Mindener Museum über die aktuellen Restaurierungen von Objekten aus der Schlacht bei Minden informieren.

 Detailfoto der Untersuchung der plastischen Stickerei auf den Fahnenfragmenten. © Mindener Museum, Carmen Markert, 2018

Detailfoto der Untersuchung der plastischen Stickerei auf den Fahnenfragmenten. © Mindener Museum, Carmen Markert, 2018

Vorgestellt wird die Konservierung und Restaurierung von zwei Brustharnischen. Auch Fahnenfragmente aus der Schlacht, die bis heute überdauert haben, wurden überarbeitet und für die kommende Dauerausstellung im Mindener Museum gesichert. Die Führung gibt Einblicke in die Planung und Objektlage zur kommenden Ausstellung zum Themenbereich „Schlacht bei Minden 1759“.

Die fachlichen Details zu den extern durchgeführten Maßnahmen vermittelt die Gemälderestauratorin und Dokumentarin des Mindener Museums Janna Bünck. Die Führung kostet pro Person 3,50 Euro. Inhaber von Jahreskarten zahlen 1,- Euro.

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen. Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de

Heilpraktiker Stiv Dudkin

Ministerin gibt Startschuss für das „Portal Weserrenaissance“

Hoher und zukunftsweisender Besuch im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake
Lemgo. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat heute in festlichem Rahmen Dr. Albert Hüser, Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes, den Bewilligungsbescheid für das Projekt „Portal Weserrenaissance“ übergeben.
Portal Weserrenaissance

Portal Weserrenaissance

Der Name „Portal Weserrenaissance“ steht dabei für die leichte Zugänglichkeit und zeitgemäße Aufbereitung des Themas: als touristisches Angebot vor Ort und ebenso als Möglichkeit einer ortsungebundenen digitalen Entdeckungstour oder vertiefenden Recherche im Internet. „Heimat hat viel mit Identität und Identifikation zu tun: Das Portal Weserrenaissance verbindet Tradition mit Moderne. Nun ist es soweit: Der Lippische Heimatbund erfährt Unterstützung aus dem landeseigenen Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“. Der Projektantrag hat überzeugt.

Er stellt die lokale Identität der Region heraus und lässt sie dauerhaft sichtbar werden, und zwar in künstlerisch-kreativer Form. Ein echtes „Heimat-Projekt“. Gratulation!“, sagt Ministerin Scharrenbach. Freuen kann man sich auf verschiedene Bausteine wie beispielsweise ein „virtuelles Museum“, interaktive Karten, Veranstaltungen wie einen „Tag der Weserrenaissance“, eine Schlösser-Tour als spezielles Kulturreiseangebot und vieles mehr.

Das „Portal Weserrenaissance“ wendet sich mit seinen vielfältigen Angeboten an einheimische und auswärtige Kulturinteressierte jeden Alters, hierbei ausdrücklich auch an Menschen mit Migrationshintergrund. Insbesondere sollen beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte junge Menschen gezielt an das Baukulturerbe der Weserrenaissance herangeführt werden. Für dieses Großprojekt weiß der Lippische Heimatbund kompetente Kooperationspartner an seiner Seite. Dazu gehört das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake mit all seinem Fachwissen. Das Museum wurde 1986 mit dem Ziel gegründet, die Renaissance im Weserraum und ihre europäischen Verflechtungen wissenschaftlich zu erarbeiten, museal zu präsentieren und pädagogisch zu vermitteln.

Die Ergebnisse dieser Arbeit werden der Öffentlichkeit durch Publikationen, Ausstellungen und Veranstaltungen nähergebracht. Das „Portal Weserrenaissance“ wird somit auf der langjährigen Forschungsarbeit des Museums fußen. Die hier gesammelten Daten und Fakten werden erlauben, Renaissance-Persönlichkeiten wieder lebendig werden zu lassen und Weserrenaissance-Gebäude zum Sprechen zu bringen. Als zweiter Partner steht dem Lippischen Heimatbund der Verein „Kulturkreis der Weserrenaissance“ zur Seite. Darin haben sich private und öffentliche Besitzer von Renaissancegebäuden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Hessen mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Renaissancebaukunst des Wesergebietes überregional bekannt zu machen und den Austausch mit der Öffentlichkeit zu stärken. Dritter Kooperationspartner im Bunde ist die Stiftung Eben-Ezer in Lemgo.

Dabei handelt es sich um eine evangelische Stiftung des privaten Rechts mit dem Auftrag, Leben zu schützen und zu bewahren. Ihr Zweck ist das diakonische Hilfehandeln an hilfsbedürftigen Menschen, schwerpunktmäßig in den Bereichen der Behindertenhilfe und hier im Sinne des Stifterwillens besonders für Menschen mit geistiger Behinderung. Gemeinsam machen sich die drei Kooperationspartner stark für die Weserrenaissance und können dank der finanziellen Unterstützung durch das Ministerium nun sofort mit der Arbeit beginnen. Über die Ergebnisse wird die Öffentlichkeit regelmäßig informiert.

Theater-Bielefeld_Anzeige1

Neue und ausgefallene Kostüme im Fundus

Lemgo. Mit Rüschen und Zierstreifen, aus Samt und mit Perlen bestickt  – Denise Gutsche aus Lemgo näht für ihr Leben gern. Und mit Liebe zum Detail. Vier ihrer selbstkreierten Kleider hat sie jüngst dem Weserrenaissance-Museum Schloss Brake geschenkt.
Denise Gutsche freut sich, dass ihre selbstgeschneiderten Kostüme nun ein neues Zuhause im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake gefunden haben.

Denise Gutsche freut sich, dass ihre selbstgeschneiderten Kostüme nun ein neues Zuhause im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake gefunden haben. Foto: Weserrenaissance-Museum Schloss Brake

Ich wollte sie in gute Hände geben“, betont die dreifache Mutter. Die inzwischen zu klein gewordenen Kleider hatte sie seinerzeit für ihre Töchter genäht. Schnell fiel Denise Gutsche das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake als geeigneter  Abnehmer für die prachtvollen Stücke ein. Dass das Haus über einen großen Kostümfundus verfügt, wusste sie von den vielen Kindergeburtstagen, die sie hier bereits gefeiert hatte. „Bei uns können die großen und kleinen Besucher die Zeit der Weserrenaissance hautnah  erleben. Dazu gehört auch, dass sie in stilechte Kostüme schlüpfen dürfen“, erklärt Dr. Vera Lüpkes. Die Museumsdirektorin freut sich sehr über den Zuwachs im Kostümfundus. Dieser stellt ein absolutes Highlight in der Museumspädagogik dar.

„Ich hoffe, dass noch viele Besucher Freude an meinen Kleidern haben werden“, sagt Denise Gutsche. Die gespendeten Einzelstücke schimmern edel in cremefarbenen, roten, grünen,  goldenen und braunen Tönen. Dank der verstellbaren Knöpfe sind die Textilien für mehrere Größen ab ungefähr 6 Jahren geeignet. In einem Kleid stecken etwa drei Tage mit jeweils acht Stunden Arbeit. Inspirieren lässt sich Denise Gutsche dabei von der Mode der Renaissance. „Besonders gut gefallen mir hierbei die aufwändigen Stoffe, die speziellen Ärmel und die  phantasievollen Formen“, verrät sie. Schließlich wollte man damals wie heute zeigen, wer man ist und was man hat.

Kleider machen eben Leute. Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen. Das Thema Mode ist Bestandteil der Dauerausstellung. Die Kostüme werden der  Öffentlichkeit jedes Jahr beim Familientag (Juni 2020) und beim Fototermin im Schloss (3.11.2019) zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus können Gruppen, gern auch im Rahmen von Kindergeburtstagen und Erlebnisführungen, nach Voranmeldung an anderen Terminen  die Kostüme tragen. Nähere Infos unter Tel.05261/945010 oder per Mail an info@museum-schloss-brake.de.

 

Neue Sonderausstellung im Deutschen Automatenmuseum

Von Pong bis Captain Fantastic: Dreiklang aus Politik, Kultur und Unterhaltung spiegelt die 70er Jahre wider 

Espelkamp. „All you need is love“ von den Beatles dröhnt aus einer Jukebox im Deutschen Automatenmuseum (DAM) auf Schloss Benkhausen, wo „Die wilden 70er Jahre“ seit Ende Juni das Thema einer neuen Sonderausstellung sind.  Ein Zeitstrahl führt die Besucherinnen und Besucher durch die ereignisreiche Zeit, in der Plateau-Schuhe, Schlaghosen und Häkelkleider absolute Modehighlights waren.  

Meilenstein in der Automatenbranche: Der erste von Paul Gauselmann entwickelte Geldspielautomat „ Merkur B “ aus dem Jahr 1977.

Meilenstein in der Automatenb ranche: Der erste von Paul Gauselmann entwickelte Geldspielautomat „ Merkur B “ aus dem Jahr 1977.

Jedes Jahr setzte dabei seine eigenen Akzente, die in der Ausstellung mit Bildern, Texten, Zitaten, Exponaten und natürlich auch durch Automaten dokumentiert werden. Tatsächlich sind auf dem Zeitstrahl auch die Jahre von 1965 bis 1969 mit den zentralen Themen Liberalisierung, Sexualität und Aufarbeitung der NS-Zeit zu finden. „Unsere vorletzte Ausstellung, ‚ Wirtschaftswunderˋ, hörte an dieser Stelle auf“, erklärt Museumsleiter Sascha Wömpener.„Mit unserer jetzigen Ausstellung über die 70er Jahre schließen wir inhaltlich und optisch daran an.“ „Die Rückmeldungen der ersten Besucherinnen und Besucher waren durchweg positiv“, bestätigt Fabiana Kresse, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen, darunter auch drei Techniker der Museumswerkstatt, Führungen durch das Deutsche Automatenmuseum vornimmt.

Ausgearbeitet wurde die neue Ausstellung von der Kunsthistorikerin und stellvertretenden Museumsleiterin Jessica Midding. „Wir widmen uns  jedes Jahr einem neuen Thema und konzipieren daraus eine neue Sonderausstellung“, berichtet sie. „Dadurch bieten  wir unseren Besuchern immer wieder etwas Neues, was im Zusammenhang mit historischen Automaten, um die es ja in unserem Museum geht, noch nie so eindrucksvoll präsentiert wurde!“ Ein bestimmendes Thema der Siebziger war der Fußballsport: Nach den Europameister- und Weltmeistertiteln der westdeutschen Nationalmannschaft gewann vor allem diese Sportart an Popularität.

Auch vor den Spielautomaten machte der Trend um das runde Leder nicht halt: Beim „Hattrick“, ein von der Melchers Automatenbau KG zur WM 1974 produzierter Unterhaltungsautomat, übernehmen die Spielenden die Rolle eines Torwarts, der zufällig herunterfallende Kugeln einsammeln muss. Auf dem Zenit seiner Popularität befand sich in den Siebzigern auch der Flipper. Das in  der Ausstellung gezeigte farbenfrohe Exemplar „Captain Fantastic“ stammt aus dem Jahr 1976. Ein Spieletrend, der einige Zeit später den Flipper verdrängte, taucht ebenfalls in der Sammlung auf: Ein Arcade-Automat, an dem das Videospiel „Pong Double“ gespielt wurde. „Pong Double“ ist der Nachfolger eines der bekanntesten Videospiele überhaupt: „Pong“. In dem 1972 erschienenen Videospiel können sich zwei Spieler nach dem Tischtennis-Prinzip einen virtuellen Ball zuspielen. Ein weiterer Trend, der in den siebziger Jahren zunehmend an Bedeutung gewann, ist das Spiel mit und um kleines Geld. Das erste von Paul Gauselmann selbst entwickelte Geldspielgerät „Merkur B“ aus dem Jahr 1977 ist daher selbstverständlich auch in der Sonderausstellung als Zeitzeuge zu finden.

Der „Merkur B“ spielt darüber hinaus auch in der über 60-jährigen Firmengeschichte der heutigen Gauselmann Gruppe mit über 13.500 Beschäftigten weltweit eine entscheidende Rolle.  In den Siebzigern gaben zudem auch weiterhin Musik- und Jukeboxen den Takt an. Neben der „Seeburg Electra Fleetwood“ Jukebox aus den späten sechziger Jahren gibt es auch eine original Wurlitzer Lyric Jukebox von 1974 zu bestaunen. Passend zur  damaligen Musikszene und den ersten  Diskos wurden auch Elemente im Stil eines urigen Partykellers in die Ausstellung integriert – übrigens inklusive der besonders markanten Tapeten mit orange-farbigem Kreis-Design.

Für rund ein  Jahr, bis Juni 2020, können „Die wilden 70er Jahre“ im Deutschen Automatenmuseum besucht werden. Dienstags bis freitags hat das Museum von 10 bis 17 Uhr geöffnet, am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Eine Führung dauert circa eine Stunde, der Eintritt kostet fünf Euro. Weitere Informationen gibt es auf www.deutsches-automatenmuseum.de oder unter der Telefonnummer 05 743 /  93 18 222.

Theater-Bielefeld_Anzeige1