Radentscheid Detmold startet in den Frühling

Detmold. „Wir machen Detmold zur Fahrradstadt – Andere machen‘s vor.“ Unter diesem Motto stand die Onlineveranstaltung am 8. März mit der die Initiatoren des Bürgerbegehrens für eine bessere Fahrradinfrastruktur in Detmold erneut die Mobilitätswende in den Fokus rückten. Ludger Vortmann vom Radentscheid Marl (Ruhrgebiet) war eingeladen, um zu berichten, wie der Rat der Stadt Marl im Laufe des letzten Jahres überzeugt werden konnte ein Millionen-Budget zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in den aktuellen Haushalt einzuplanen.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Birgit Reher zunächst die 10 Ziele des Detmolder Radentscheids vor und betonte, dass mehr Tempo bei der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur nötig ist. Die vor wenigen Tagen vom „ADFC Fahrradklimatest“ veröffentlichte Note von 3,8 zeigt erneut, dass weiterhin viel für sicheren Radverkehr in Detmold passieren muss. Gleichzeitig bestätigt sich der Eindruck, dass es weiterhin an einem Gesamtkonzept für die Mobilitätswende fehlt. Das Team des Radentscheids ist der Meinung, dass die Aufnahme der Stadt Detmold in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) als Chance genutzt werden sollte um möglichst zügig durchgängige Radwege zu schaffen und von guten Beispielen anderer Städte zu lernen. Deshalb werden auch weiterhin Unterschriften für das Bürgerbegehren gesammelt und alle aufgerufen den Radentscheid zu unterstützen.

Im Anschluss berichtete Ludger Vortmann dann über den erfolgreichen Ablauf des Marler Bürgerbegehrens. Nach schwierigem Start zu Beginn der Corona-Pandemie und den Höhen und Tiefen ein zeitintensives Bürgerbegehren in den beruflichen und familiären Alltag zu integrieren klappte es innerhalb weniger Wochen die benötigte Anzahl an Unterschriften einzusammeln. Die Gründe für den großen Erfolg waren unter anderem geschickte Öffentlichkeitsarbeit und tatkräftige Unterstützung der Bürgerinnen & Bürger. Wenige Monate später beschloss der Rat fast einstimmig, dass die Ziele des Marler Radentscheids umgesetzt werden sollen. Bis 2028 will die Stadt Marl 64 Millionen in den Radverkehr investieren, wobei ein Großteil durch Fördermittel gedeckt ist.

Die Veranstaltung mit Ludger Vortmann wurde aufgezeichnet und kann bei Youtube (Link über die Website vom Radentscheid Detmold erhältlich) nachträglich angeschaut werden. Die Unterschriftenliste kann auf der Website radentscheid-detmold.de heruntergeladen und ausgedruckt werden. Durch die Pandemie gestaltet sich das Sammeln schwierig, sodass Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig ist. Auf der Website findet sich eine Liste mit Sammelstellen, an denen die ausgefüllten Unterschriftenlisten abgegeben werden können. Die Hauptsammelstelle ist die Wandel-Werkstatt, Friedrichstraße 15 in Detmold. Dort können die Unterschriftenlisten in den Postkasten eingeworfen werden.

Weitere Sammelstellen und Unterstützerinnen & Unterstützer sind zudem gerne willkommen. Das Bürgerbegehren unterschreiben können alle EU-Bürger*innen ab 16 Jahren mit Erstwohnsitz in Detmold. Größere Mengen leerer Unterschriftenlisten können auf Anfrage gerne zur Verfügung gestellt werden. Und bei Fragen gibt es die Möglichkeit über fahrmehrrad@gmx.de oder über Facebook & Instagram Kontakt aufzunehmen.

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