Bielefeld/Herford. Sie backen keine kleinen Brötchen mehr – die Bäcker in Ostwestfalen-Lippe: Rund 9.300 Bäckerei-Beschäftigte bekommen in diesem Monat mehr Geld. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitgeteilt. „Ein Geselle mit Berufserfahrung hat ab August 55 Euro brutto mehr in der Lohntüte. Die Verkäuferin, die schon seit Jahren hinter der Ladentheke steht, geht mit 48 Euro mehr nach Hause. Für beide ist dies ein Plus von 2,4 Prozent“, sagt Gaby Böhm.
Die Geschäftsführerin der NGG-Region Bielefeld-Herford spricht von einem „großen Erfolg“ in den Tarifverhandlungen. Denn die Lohnerhöhung gilt für alle Beschäftigten im Bäckerhandwerk – auch für Ungelernte, Reinigungskräfte und Kraftfahrer. Bereits im Juli des nächsten Jahres gibt es dabei einen weiteren Zuschlag. Dann steigt der Lohn in einer zweiten Stufe um weitere 2,1 Prozent. „Durch das Tarif-Plus über zwei Jahre bekommen die Bäcker und Verkäuferinnen in Ostwestfalen-Lippe eine wichtige finanzielle Sicherheit“, sagt Gaby Böhm.
Vom Verhandlungserfolg der NGG profitieren auch die Mini-Jobber in Bäckereien: „Aushilfskräfte liegen mit 8,84 Euro pro Stunde sogar über dem gesetzlichen Mindestlohn. Gerade viele Frauen, die im Laden oder in Filialen das Brot verkaufen, schneiden dadurch wesentlich besser ab“, betont Böhm.
Gute Nachrichten gebe es ebenfalls für die Auszubildenden im Bäckerhandwerk, so die NGG-Geschäftsführerin. „Hier steigt der Verdienst ab September besonders stark – um 4,4 Prozent im ersten und 5,8 Prozent im dritten Lehrjahr. Eine Ausbildung in der Bäckerbranche wird damit deutlich attraktiver“, so Böhm.
BU: Kneten für mehr Knete: Die Bäcker bekommen über zwei Jahre 4,5 Prozent mehr Geld. Das gleiche Lohn-Plus gibt es auch für Verkäuferinnen in den heimischen Bäckereien. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Bielefeld-Herford hingewiesen.
Foto (c.) : NGG-Region Bielefeld-Herford