Neues Objekt im Fach „Aktuelles!“

Minden. Im Schaufenster zur Stadtgeschichte präsentiert das Mindener Museum Dinge aus verschiedenen Epochen der Mindener Historie. Ein Fach mit wechselnden Objekt widmet sich besonderen Themen und aktuellen Fragestellungen.

Aktuell wird hier das Mindener Jadeitbeil präsentiert. Es war von September 2016 bis Oktober 2017 Teil der archäologischen Landesausstellung „REVOLUTIONjungSTEINZEIT“ in Bonn, Herne und Detmold zu sehen.

Schaufenster zur Stadtgeschichte mit dem Mindener Stadtmodell. © Mindener Museum

Schaufenster zur Stadtgeschichte mit dem Mindener Stadtmodell. © Mindener Museum

Insgesamt rund 1.000 Objekte aus Museen, Sammlungen und Forschungseinrichtungen aus ganz Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa, kamen zu diesem außergewöhnlichen Ausstellungsprojekt zusammen. Thematisiert wurde der umwälzende Umbruch vom Jäger und Sammler zum sesshaften Menschen. Erstmals wurden die Auswirkungen des enormen gesellschaftlichen Wandels, der sich in der Zeit von Ötzi und Stonehenge vollzog, brennenden Fragen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit gegenüber gestellt – von Überbevölkerung und Überschussproduktion bis hin zu Ernährung und Klimawandel.

Entdeckt für die Ausstellung wurde das Beil 2015 von dem früheren Leiter der Bielefelder Archäologie-Außenstelle des Landschafts-verbandes Westfalen-Lippe, Dr. Daniel Bérenger. Er ließ das auffällig grüne Gestein mithilfe einer Farbskala zerstörungsfrei von Mitarbeitern des internationalen JADE-Forschungsprogramms untersuchen. Die Wissenschaftler konnten bestätigen, dass es sich um das noch heute wertvolle Material Jadeit vom Monte Viso bei Turin handelt. Der Transport des Gesteins bis nach Minden verdeutlicht, wie mobil die Menschen der Jungsteinzeit tatsächlich waren und dass sie schon vor 12.000 Jahren über weite Strecken Handel betrieben.

Das Beil aus Minden ist mit seinen 25,8 cm sehr groß und war damit weniger ein profanes Werkzeug als ein Gegenstand mit einer religiösen oder sozialen Funktion. Gefunden wurde das Beil im Jahr 1931 im Ackerland bei Uphausen an der Nordseite des Wiehengebirges.

Mindener Museum, Di – So 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen.

Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de.

horizonte_zingst_2018