Klimabotschafter pflanzen alte Apfelsorten

Lemgo. Oberländer Himbeerapfel, Muskatrenette, Ruhm aus Kirchwerder, Doppelter Prinzenapfel – wer meint, bei diesen ungewöhnlichen Apfelsorten handle es sich um Produkte moderner Gentechnik, irrt. Vielmehr sind diese Raritäten durch Veredelungen alter Apfelsorten in einem Projekt der Karla-Raveh-Gesamtschule und dem BUND Lemgo entstanden.

Nach den Osterferien endlich wieder im Präsenzunterricht, nutzten Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule die vorletzte Woche im April, um noch in diesem Frühjahr Bäume zu pflanzen. Unter Einhaltung der Hygienevorschriften konnten die Bäumchen von den Kindern unter Anleitung von Willi Hennebrüder vom BUND gesetzt werden. Betreuende Lehrerin Christiane Türke freut sich über die Pflanzaktion: „Gerade in Pandemie–Zeiten ist es für die Kinder wichtig,  etwas Praktisches zu tun, das so viel Hoffnung macht.“ Zahlreiche erfolgreiche Veredlungen haben die Schüler dann auch im letzten Herbst mit nach Hause genommen.

Von links nach rechts: Christiane Türke, Tom Petig, Miray Özcan, Marvin Wessel und Willi Hennebrüder.

Von links nach rechts: Christiane Türke, Tom Petig, Miray Özcan, Marvin Wessel und Willi Hennebrüder.

Dass neben  der  Corona – Pandemie das Thema Klimakrise eines der drängendsten Probleme der Zeit darstellt, darüber hatten sich 20 Schüler/innen der Karla Raveh-Gesamtschule in einem Online-Seminar der Kinder und Jugendorganisation „Plant –for-the-planet“ Ende letzten Jahres  informiert und waren zu Botschaftern/innen für Klimagerechtigkeit ausgebildet worden. Der Kreis Lippe hatte sich maßgeblich an der Finanzierung dieser Akademie beteiligt. Denn zeitgleich  werden nicht nur Kinder vor Ort, sondern auch Kinder und Jugendliche in Ländern des globalen Südens ausgebildet und darin geschult, sich gegen den Klimawandel einzusetzen. Bäume sind das günstigste und effektivste Mittel, CO2 zu binden und so der Menschheit einen Zeitjoker zu verschaffen, um die Treibhausgas-Emissionen auf null zu senken und die Klimakrise abzuschwächen.

Der BUND Lemgo hatte der Gesamtschule außerdem sogenannte Holzapfelbäume gespendet, die auch als europäischer Wildapfel bezeichnet werden und die die Bestäubung der anderen Apfelbäume unterstützen, sowie Kirschpflaumen, um die Artenvielfalt auf dem Schulgelände zu erweitern. Schülerin Miray betont: „ Es ist ganz wichtig, dass wir etwas für die Umwelt tun. Denn die brauchen wir  ja zum Leben.“

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