Katag: Smartphone als siebter Sinn des Kunden

Dr._Daniel_Terberger_Cheftagung-2014Bielefeld (lk). Neue Technologien, Nachhaltigkeit und eine immer älter werdende Kundschaft – das sind die zentralen Themen der diesjährigen Cheftagung des Einkaufsverbandes Katag. Unter dem Motto „Werte im Wandel“ fand die Veranstaltung mit etwa 400 Gäste im Hauptsitz der Katag an der Stralsunder Straße statt. Zahlreiche Referenten aus Wirtschaft und Handel informierten über die Chancen des Einzelhandels. Durch den Tag führte die bekannte TV-Moderatorin Nazan Eckes.

Katag-Vorstandschef Dr. Daniel Terberger prophezeite, dass neue Technologien zum siebten Sinn für den Menschen würden: „Neben Sehen und Hören wird er sein Smartphone haben.“ Diese Auswirkung der Digitalisierung sei eine Herausforderung für den Einzelhandel, der man sich stellen müsse. Die Konkurrenz durch den Onlinehandel sei dabei allgegenwärtig. „Wir müssen für diese Technologien Anknüpfungspunkte für unsere Häuser schaffen“, forderte Terberger. Ob mit W-Lan Lounges oder QR-Codes – alle Kanäle müssten genutzt werden, um für den Kunden weiterhin attraktiv zu bleiben. Eine weitere Aufgabe des Einzelhandels sei die Nachhaltigkeit, die immer wichtiger werde. „Bio war auch erst ein Trend, dann war es eine Kaufkraft“, rief Terberger in Erinnerung.

Katag_Cheftagung-2014_2Dass der Handel sich immer wieder neu anzupassen habe, wusste der Referent und Logistikunternehmer Jost Hellmann aus eigener Erfahrung. Er erläuterte, wie er sich auf dem Weg zum Erfolg immer neuen Umständen angepasst habe. Ein wichtiger Faktor eines erfolgreichen Unternehmens seien immer die Mitarbeiter, betonte Hellmann.

Auch Marcus Schönhart, Holger Zdora und Angelika Schindler-Obenhaus aus dem Katag-Vorstand verdeutlichten, wie wichtig gutes Personal für den Erfolg eines Unternehmens sei. Zu einem konkurrenzfähigen Einzelhandel gehöre aber auch das „360-Grad Marketing“. Es bediene sich sowohl neuen als auch alten Medien. Dieses sogenannte „Marketing 2.0“ beziehe sowohl Flyer, Kataloge und Postkarten als auch Facebook-Seiten, Online-Anzeigen oder Instore-TV ein. Passend dazu wurde zugleich das Konzept „myveo“ vorgestellt, mit dem das Einkaufserlebnis digital erweitert werden soll. Neben einem hauseigenen Online-Shop und Bildschirmen im Laden beinhaltet das Konzept einen „360-Grad Spiegel“. Ohne Anstrengungen kann der Kunde so im Laden schauen, ob die Hose auch hinten gut sitzt. Der Wissenschaftler Dr. David Bosshart vertrat dagegen den Standpunkt, dass die Stärke des Westens vor allem in der Verführung und dem Konsum liege.

Katag_Cheftagung-2014_5_Hermann_GroeheBundesgesundheitsminister Hermann Gröhe folgte trotz des Geburtstages der Kanzlerin der Einladung der Katag. Neben der niedrigen Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland lobte er das Ansehen des deutschen Handels: „Made in Germany ist ein starkes Siegel für qualitativ hochwertige Produkte.“ Er betonte zudem wie wichtig die Herausforderung des demografischen Wandels für die Politik sei. Bewegung brachte Wirtschaftskabarettist Benrhard Baumgartner in die Cheftagung : Sein Mitmach-Yoga lockerte die vom langen Sitzen steif gewordenen Glieder und Gemüter. Anschließend gab er den Zuschauern einen humorigen Einblick in die angebliche Geschichte seines Familienunternehmens.

Der Abend klang traditionsgemäß in dem Lokal „Glückundseligkeit“ aus. In der früheren Kirche sorgte zu später Stunde keine geringere Band als „Frida Gold“ für die musikalische Unterhaltung. Dabei glänzte vor allem die Frontfrau Alina Süggeler mit ihrer Stimme und ihrem unverwechselbaren Kleidungsstil und rundete die Cheftagung damit ab.

Text: Lena Kley

Fotos: Jürgen Riedel

BU1: Dr. Daniel Terberger eröffnete mit seiner Rede die Cheftagung .
BU2: Die aus dem Fernsehen bekannte Nazan Eckes moderierte mit viel Charme und guter Laune.
BU3: Hermann Gröhe löst ein Versprechen ein und referiert auf der Cheftagung.