Grundgehorsam des Hundes ist Voraussetzung

Sechs Hunde und ihre Halter haben die Ausbildung zum Therapiehunde-Team bestanden
 
Bad Driburg. Die Hunde und ihre Halter können mit der bestandenen Prüfung zum Therapiehunde-Team Patienten wertvolle Hilfeleistungen mit einer tiergestützte Therapie geben. Eine gute Ausbildung ist Grundlage für die anspruchsvolle Arbeit, die Mensch und Tier gleichermaßen fordert.
 Susanne Tingelhoff, zweite von rechts, zeigt den Daumen hoch für sechs neue Therapiehunde-Teams (von links): Katharina Sommerburg mit Lenni, Jacky Brocherseifer mit Mira, Anne Brinkmann mit Bo, Michaela Boje mit Boerne, Ulrike Saggel mit Ella, Trainerin Susanne Tingelhoff und Agnes Pryczko mit Thor, Foto:

Susanne Tingelhoff, zweite von rechts, zeigt den Daumen hoch für sechs neue Therapiehunde-Teams (von links): Katharina Sommerburg mit Lenni, Jacky Brocherseifer mit Mira, Anne Brinkmann mit Bo, Michaela Boje mit Boerne, Ulrike Saggel mit Ella, Trainerin Susanne Tingelhoff und Agnes Pryczko mit Thor, Foto: Gräfliche Kliniken

Dies ist der erste Therpiehunde-Team-Kurs, den Trainerin Susanne Tingelhoff in Kooperation mit dem Verein „Mensch und Tier e.V.“ im Hochstift angeboten hat. Alle Teams haben den Kurs mit Bestnoten bestanden. Die Ausbildung zum Therapiehunde-Team beginnt mit einem Eintrittstest – nur wer diesen besteht, darf antreten. In den folgenden sechs Monaten müssen Hunde und Halter beweisen, dass sie für die tiergestützte Therapie geeignet sind. Dabei spielt die Rasse keine Rolle, ab einem Alter von zwei Jahren können Hunde ausgebildet werden. Die Arbeit mit Demenzkranken, Wachkomapatienten, im neurologischen Rehabereich und bei Patienten mit Behinderungen erfordert viel Fingerspitzengefühl und birgt eine hohe Verantwortung.

Auch Kinder gehören zur Zielgruppe der tiergestützten Therapie. Die Ausbildung besteht aus vier praktischen und theoretischen Modulen; neben Besuchen bei Patienten stehen auch Übungen auf dem Hundeplatz auf dem Lehrplan. Ferner wurden in den vergangenen sechs Monaten ein gerontopsychiatrischer Wohnbereich und eine Grundschule besucht. „Grundgehorsam des Hundes und eine gute Zusammenarbeit mit seinem Partner sind entscheidend“, sagt Susanne Tingelhoff. Die Hundeliebhaberin ist seit zehn Jahren in der tiergestützten Therapie tätig und hat im Herbst 2018 ihre Ausbildung zur Therapiehunde- Trainerin beendet. Damals hatte sie neben ihrer französischen Wasserhündin Phibie noch Paul an der Seite, der im April 2019 im Alter von 12 Jahren verstorben ist. Der sanfte Labrador-Retriever war fast sein ganzes Leben in der tiergestützten Therapie tätig. „Mensch und Tier sollten eine hohe Reizschwelle haben und in der Lage sein, in schwierigen Situationen die Nerven zu behalten. Besonders wichtig ist, dass die Halter ihre Hunde gut kennen und einschätzen können.

So sehen sie, wann der Hund müde ist und eine Rückzugsmöglichkeit braucht“, erläutert Tingelhoff, die hauptberuflich Nachtschwester in der Marcus Klinik. Die fertig ausgebildeten Teams können ihre Tätigkeit in pädagogischen und sozialen als auch therapeutischen und pflegerischen Bereichen einsetzten und dort wertvolle Hilfestellung leisten. Die ausschließlich weiblichen Kursteilnehmerinnen sind beruflich alle im sozialen Umfeld tätig. Etlichen von ihnen ist der Umgang von Kindern mit Hunden sehr wichtig, aber auch Freiwilligentätigkeit im Altersheim sind geplant.  Der zertifizierte Kurs wird vom „Mensch und Tier – Verein der tiergestützten Therapie e.V.“ getragen und in Kooperation mit der Marcus Klinik in Bad Driburg, dem Seniorenzentrum Altenbeken und der Hundeschule Tollwiese in Dahl durchgeführt. Ein weiterer Kurs ist für 2020 in Planung.

 
Informationen zur tiergestützten Therapie und einer Therapiehundeteam- Ausbildung erhalten sie bei Susanne Tingelhoff, Tel. 0176/26277293 oder unter www.therapiehunde-altenbeken.de.
Heilpraktiker Stiv Dudkin