Glaskunst des finnischen Designers Timo Sarpaneva

Petershagen. Elegant reduzierte Formen oder nuancenreiche Farbspiele sind charakteristisch für den finnischen Künstler Timo Sarpaneva. Am Sonntag (16.2.) um 15 Uhr eröffnet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen eine Ausstellung mit Objekten des bedeutenden Designers. Obwohl Sarpaneva (1926 – 2006) auch mit anderen Materialen arbeitete, war Glas stets sein favorisierter Werkstoff. Bekannt wurde er durch seine langjährige Zusammenarbeit mit den Hütten Iittala in Finnland und Venini in Italien.

"Laine" heißt diese Arbeit von Timo Sarpaneva aus dem Jahr 1990. Foto: Timo Syrjänen

„Laine“ heißt diese Arbeit von Timo Sarpaneva aus dem Jahr 1990.
Foto: Timo Syrjänen

Die Schau „Timo Sarpaneva – Finnisches Glasdesign“ ist eine Kooperation des LWL-Industriemuseums Glashütte Gernheim mit dem Finnischen Glasmuseum Riihimäki und dem finnischen Kunstsammler Kyösti Kakkonen. Vom 16. Februar bis 27. September sind Glaskunstobjekte und Gebrauchsglasserien in Petershagen zu bewundern. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.

Hintergrund: Timo Sarpaneva schloss 1949 sein Grafikstudium an der Central School for Applied Arts in Helsinki ab und begann seine Karriere mit der Gestaltung von Drucksachen und Verpackungen für Ahlström. 1951 hatte er erstmalig die Gelegenheit in der Glashütte Iittala, die Ahlström gehörte, mit der Glasherstellung zu experimentieren. Die von ihm designten Glasskulpturen gingen bereits im darauffolgenden Jahr in Produktion. Heute sind Sarpanevas Kreationen in internationale Kunstmuseen, zieren stilvolle Esszimmer und gelten noch immer als richtungsweisend. Die Ausstellung zeigt beispielhaft Sarpanevas Entwürfe für den Bereich Glas.

Bei seiner Arbeit mit Glas wandte Sarpaneva vor allem Techniken an, die er zusammen mit Glasmachern der Glashütten Iittala und Venini neu- oder weiterentwickelte. Hierzu zählt beispielsweise die „wet-stick“ oder die „steam-blown-technique“: Der Glasmacher formt dabei zunächst eine Vertiefung in dem noch heißen Glas, in die er dann einen nassen Stab einführt. Der Wasserdampf, der beim Kontakt mit dem heißen Glas entsteht, dringt direkt in das Glas ein und erzeugt Blasen. Das Glasobjekt „Ochid“ von 1954 ist Sarpanevas am weitesten verbreitete Werk, das in dieser Technik hergestellt wurde. Es ist neben vielen weiteren Objekten in der Sonderausstellung in Gernheim zu sehen.

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