DGB – Studie: Schlechte Arbeitsbedingungen an NRW – Hochschulen gefährden auch den Wissenschaftsstandort OWL

In den Hochschulen in NRW ist die Unzufriedenheit bei Beschäftigten in Wissenschaft und Technik/ Verwaltung sehr groß. Zu dieser Feststellung kommt der aktuelle DGB – Hochschulreport NRW. DGB Region Ostwestfalen – Lippe
Bielefeld. Insgesamt nahmen ungefähr 5.500 Beschäftigte aus 19 Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus Nordrhein – Westfalen an der Studie teil. „Das Ergebnis ist leider sehr eindeutig. Beschäftigte an Universitäten und Hochschulen äußern ihren Unmut über die schlechten Arbeitsbedingungen, in der sie sich wiederfinden“, sagt dazu Anke Unger, DGB – Regionsgeschäftsführerin in der Region Ostwestfalen-Lippe .Ein Beispiel: „Die Befragung ergab, dass gut zwei Drittel der befristet Beschäftigten sich oft oder sehr häufig Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen“, so Unger. „Das zeigt: Gerade im wissenschaftlichen Bereich, wo über 80 Prozent (2018) einen befristeten Arbeitsvertrag haben, ist die Belastung der Beschäftigten dadurch enorm.“ An einer Hochschule zu arbeiten bedeutet in der Regel zu hohe Arbeitsintensität, große Beschäftigungsunsicherheit, mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten und zugeringes Einkommen.
Dies ist auch der Alltag für Viele in OWL. Dabei sind Bielefeld und Paderborn sehr wichtige Hochschulstandorte, wohin sowohl Wissenschaftler*innen als auch Beschäftigte für Technik/ Verwaltung aus ganz Deutschland kommen. Beide Standorte gewinnen an Relevanz. An der Universität Bielefeld soll eine neue Medizinische Fakultät bereits ab dem Wintersemester 2021/ 2022 den Betrieb aufnehmen und in die Paderborner Zukunftsmeile 2 ziehen Unternehmen und das Frauenhofer Institut ein. „Wenn wir die Wissenschaftsstandorte Bielefeld und Paderborn für die Zukunft sichern möchten, dann sind attraktive Arbeitsbedingungen eine Grundvoraussetzung“, mahnt Anke Unger zur Vorsicht. Die Bewertungen für die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen fallen schlechter aus als die für den Öffentlichen Dienst. Das erschwert den Hochschulen qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten. Seit der Novellierung des Hochschulgesetzes sind die Hochschulen autonome Arbeitgeber. Das Hauptziel muss es sein, eine  Umgebung zu schaffen, wo ein wissenschaftliches Arbeiten gefördert und nicht behindert wird.
Hintergrund: Mit dem Hochschulreport hat der DGB in NRW 5.500 Beschäftigte in Wissenschaft und Technik / Verwaltung befragt. Die Befragung fand vor der Corona – Pandemie vom 23. September bis 7. November 2019 statt. Den Hochschulreport können Sie hier downloaden:https:// nrw.dgb.de/-/vN6
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