Mit einer neuen Fortbildung lädt Haus Neuland internationale Studierende zum Austausch über die demokratischen Prozesse in Deutschland ein.
Bielefeld. Die Zahl der ausländischen Studierenden an den deutschen Universitäten wächst stetig. Beliebt sind bei ihnen vor allem die „MINT-Fächer“ wie etwa Mathematik oder Informatik. In Haus Neuland in Bielefeld lernen die Studierenden jetzt auch, wie sie sich aktiv an unserer Demokratie beteiligen: Im Rahmen des Projekts #HEIMAT Reloaded. Kampagnen für eine lebendige Zivilgesellschaft bietet die Bildungsstätte eine neue Fortbildung im Bereich Demokratiebildung an, die sich speziell an Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland richtet. Dazu kooperiert Haus Neuland u.a. mit der Universität Bielefeld.
Ein großer Teil der internationalen Studierenden, die es an deutsche Unis zieht, stammt aus nicht-
europäischen Ländern wie China, Indien oder auch Syrien. Viele von ihnen kommen, um hier zu bleiben: Die Nachfrage an qualifizierten Fachkräften ist groß und die Arbeitsbedingungen in Deutschland attraktiv. Doch um auf Dauer zu einem aktiven Mitglied unserer demokratischen Gesellschaft zu werden, ist nicht allein das Beherrschen der Sprache ausschlaggeben. Es braucht genauso das Verständnis unserer sozialen und politischen Prozesse und Institutionen, um überhaupt an aktuellen Diskussionen teilnehmen zu können.
Mit der Zertifikatsfortbildung zum/zur Multiplikator/in für Demokratiebildung reagiert Haus Neuland als eine der größten Einrichtungen für politische Bildung in NRW auf diesen Bedarf: Unter dem Titel Initiative ergreifen– Gesellschaft gestalten vertiefen die Studierenden in insgesamt vier Modulen über je 2,5 Tage (April bis November 2020) ihr Wissen über die politischen Strukturen der Bundesrepublik Deutschland und lernen, welche Mitbestimmungsmöglichkeiten ihnen offenstehen. Gleichzeitig werden sie dazu ermutigt, dieses Wissen auch an andere weiter zu geben.
Interessierte können sich mit einem Motivationsschreiben ab jetzt für die Fortbildung bewerben (für weitere Infos zur Bewerbung E-Mail an adb.heimat@haus-neuland.de).
Entwickelt hat Haus Neuland dieses Bildungsangebot in seiner Rolle als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Bildungswerke (ADB). Diese ist Träger des bundesweiten Verbandsprojekts #HEIMAT reloaded -Kampagnen für eine lebendige Zivilgesellschaft, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird. Neben Haus Neuland beteiligen sich zwei weitere Einrichtungen der ADB an dem Projekt mit jeweils eigenen Schwerpunkten vor Ort: Das Herbert- Wehner-Bildungswerk in Dresden und die Franken-Akademie Schloß Schney in Oberfranken. Gemeinsames Ziel ist, den Menschen, die bisher nur eingeschränkt Zugang zu demokratischen Prozessen in Deutschland haben, diese Zugänge zu schaffen und damit eine aktive Teilhabe zu ermöglichen.
BU: Projektkoordinator Daniel Marchand und Seminarleiterin Christin Ostländer laden internationale Studierende ein, sich über ihre Erfahrungen mit Demokratie in Deutschland auszutauschen und ihr Wissen über das politische System zu vertiefen.