100 Jahre Einsatz für Frieden

Mennoniten laden 1923 in Platovka, Russland, Waggons mit Notnahrungsmitteln, einschließlich Milchdosen. Für einige der größeren Transporte wurden mehrere hundert Waggons benötigt. Foto: MCC-Archiv, D.R. Höppner

Mennoniten laden 1923 in Platovka, Russland, Waggons mit
Notnahrungsmitteln, einschließlich Milchdosen. Für einige der größeren
Transporte wurden mehrere hundert Waggons benötigt. Foto: MCC-Archiv,
D.R. Höppner

Detmold. Suppenküchen eingerichtet, wo es Brot, Kakao, Reis, Bohnen und Suppe gab, damit niemand verhungern musste. So erhielten Bedürftigen über nationale, konfessionelle und soziale Grenzen hinaus 43.000 Tagesportionen mit Mahlzeiten, außerdem insgesamt etwa 7.000 Paar Schuhe, 4.000 Röcke etc. Von 1922 bis 1923 versorgte das MCC 75.000 Menschen mit den notwendigen Gütern, um deren Überleben zu sichern. Seit den Anfängen verfolgte das MCC das Ziel, sich der Nöte in der Welt „im Namen Christi“ anzunehmen. Das MCC möchte „Wunden heilen“ und Frieden sowie Gerechtigkeit fördern. Weitere Hilfsmaßnahmen von MCC in Geschichte und Gegenwart Mit Hilfe des MCC sind in den Ende der 1920er Jahre viele Mennoniten aus der Sowjetunion nach Südamerika umgesiedelt worden. Während des 2. Weltkriegs haben Mitarbeiter des MCC Camps für die Flüchtlinge aus der Sowjetunion gegründet und sie dort unter anderem mit selbst gefertigten Decken versorgt.

Als in den 80er Jahren die Russlanddeutschen nach Deutschland zurückkehrten, organisierte der MCC Unterstützung unter anderem in Form medizinischer und administrativer Hilfe. Heute ist MCC eine große Hilfsorganisation mit einem Jahresbudget von 100 Mio. US Dollar. Sehr viele Freiwillige sind in unterschiedlichen Krisengebieten engagiert. Eines der teuersten Projekte war die Entsendung von Hilfsgütern nach dem Erdbeben in Indonesien. Das zweitteuerste Projekt war der Bau einer Straße in Paraguay. Heute setzt sich der MCC unter anderem für Gebiete im Nahen Osten ein. An vielen Kleidungsstücken wurden Sticker mit den Worten „Im Namen Jesu“ angebracht, die die Motivation hinter der Hilfe verdeutlichen sollten. Inhalte der Jubiläumsfeier: Neben Informationen zum MCC, der Geschichte und der gegenwärtigen Arbeit, die von Johannes Dyck geschildert wurden, kamen auch Auszüge aus dem Tagebuch Anna Bärgs zur Sprache, die die Notlage ihrer Zeit verdeutlichen.

Außerdem gab Douglas Enns, als Repräsentant des MCC in Westeuropa aus Straßburg einige Grußworte und das Jubiläumsmotto des MCC weiter: „Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.“ (2. Kor 5,18) Zuletzt sprach Viktor Mohr, Vorstand der AGUM aus Bielefeld zu den Anwesenden und bekräftigte nochmals die Mission der Organisation: „Lasst uns an allen Orten Gutes tun …“ Mennoniten laden 1923 in Platovka, Russland, Waggons mit.
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