Der Januar im Museum in der Kaiserpfalz

64465Paderborn . Ein Vorsatz für 2017: Wieder öfter ins Museum gehen. Das Museum in der Kaiserpfalz bietet mit seinem Programm im Januar viele Gelegenheiten. Zum Beispiel mit einer Weihnachtsferienaktion zum Thema Spielen im Mittelalter oder mit einem neuen Programmpunkt: den archäologischen Werkstätten. Anlässlich der Foyerausstellung „Von der Ewigkeit ans Tageslicht“ können sich hier Erwachsene und Kinder in der archäologischen Fundbearbeitung ausprobieren. Darüber hinaus gibt es im neuen Jahr Altbewährtes: Führungen für Erwachsene und Kinder, aber auch für blinde und sehbehinderte Menschen klären auf über die Pfalz Karls des Großen, Tischsitten zu Hofe und sagenhafte Quellen.

Neben der Dauerausstellung zeigt das Museum im Foyer noch bis zum 19.2. die kleine Sonderausstellung „Von der Ewigkeit ans Tageslicht“. Hier werden Funde gezeigt, die von der die Stadtarchäologie Paderborn auf dem knapp 1.250 Jahre alten Domfriedhof ausgegraben wurden. Dies ist auch Anlass für einen neuen Programmpunkt, der die Besucher hinter die Kulissen der Ausstellung blicken lässt. Die Archäologischen Werkstätten laden als denkmalpädagogisches Angebot der LWL-Archäologie für Westfalen sonntags zwischen 15 und 17 Uhr alle Erwachsenen und Kinder ab zehn Jahren zum Mitmachen ein. In den professionell ausgestatteten Werkstätten gilt es, die Fundbearbeitung auszuprobieren, Münzen zu bestimmen oder Keramik- und Glasgefäße mit dem Zeichenstift zu rekonstruieren. Wer sich hier als Archäologe ausprobiert, kann das Alter der Funde bestimmen, Scherben in Puzzlearbeit wieder zusammensetzen und es geht Tier- und Pflanzenresten auf den Grund. Zudem gibt es Führungen.

Auch durch die Dauerausstellung gibt es wie immer zahlreiche Führungen für Groß und Klein. Los geht es am Neujahrssonntag (1.1.) um 15 Uhr mit der Führung „Die Pfalz Karls des Großen“ für Erwachsene. Im Mittelalter reisten die Könige von Ort zu Ort, um das Reich zu verwalten, Recht zu sprechen oder sich mit Beratern und Gesandten zu treffen. Ein Netz von Stützpunkten – die Pfalzen – dienten den Herrschern und ihrem Gefolge dabei als zeitweilige Unterkunft. Unter ihnen nahm Paderborn, die Pfalz Karls des Großen im neu eroberten sächsischen Gebiet, eine besondere Stellung ein.
Ein Rundgang durch die Ausstellung und die karolingische Pfalz lässt die frühmittelalterliche Geschichte dieses Ortes wieder lebendig werden.

In der Weihnachtsferienaktion „Spiele-Werkstatt“ erfahren „Spielwütige“ zwischen 6 und 12 Jahren am Mittwoch (4.1.) um 10 Uhr (für 6- bis 10-Jährige) bzw. 14 Uhr (für 10- bis 12-Jährige), warum im Mittelalter manche Spiele nur im Verborgenen gespielt wurden und dass Schummeln auch damals schon zum guten Ton gehörte. Die Kinder gestalten ihr eigenes Spielbrett inklusive dazugehöriger Spielsteine und fertigen selbst einen Würfel mit einem mittelalterlichen Drilbohrer, der Dreule, an.

Weiter durch die Dauerausstellung geht es am Sonntag (8.1.) mit der Führung „Weg mit dem faden Brei …“ für Familien mit Kindern ab 8 Jahren. Die Führung vermittelt nicht nur spannende Wissenshäppchen zu den kulturellen Hintergründen königlicher Empfänge und höfischen Tafelns. Sie stellt auch den Tast- und Geruchssinn der großen und kleinen Besucher vor eine Herausforderung. Wie war das noch gleich mit den Tischsitten und welche Gewürze schmeichelten schon vor Jahrhunderten Nase und Gaumen?

Die Themenführung „Die Paderborner Königspfalzen“ führt Erwachsene durch die Dauerausstellung. Als bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern verfügte Paderborn im Mittelalter über zwei königliche Palastanlagen, die Pfalzen. Die ältere stammt aus der Zeit Karls des Großen. Von der jüngeren Pfalz waren so viele Mauerteile erhalten, dass sie unter Einbeziehung der alten Mauern neu aufgebaut werden konnte. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt des Rundgangs. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren der Könige im Mittelalter deutlich.

Am Sonntag (22.1.) geht es in der Führung „Sagenhafte Quellen“ für Familien mit Kindern ab 8 Jahren um Geschichten über wundersame Ereignisse und magische Kräfte von Quellen und Flüssen, die die Bedeutung des Wassers für das Leben der Menschen aufzeigen. Den Sagen um die Paderborner Quellen gehen 6- bis 9-Jährige auf den Grund und erkunden gemeinsam den Quellkeller im Museum in der Kaiserpfalz und das Paderquellgebiet.

Eine spezielle Führung durch die Dauerausstellung für blinde und sehbehinderte Besucher ab 10 Jahren bietet das Museum in der Kaiserpfalz am Sonntag (29.1.) um 15 Uhr. „Mittelalter begreifbar“ vermittelt einen Eindruck vom Leben am Hof der mittelalterlichen Könige in Paderborn. Hier stehen den Besuchern originale Objekte und aufwändig gearbeitete Nachbildungen mittelalterlicher Alltagskultur zum Ertasten zur Verfügung. Ein begreifbares Modell macht die außergewöhnliche Architektur der 1.000 Jahre alten Bartholomäuskapelle verständlich. Mit einem von Weihrauch begleiteten Besuch der Kapelle schließt der Rundgang durch das Museum.

Alle Termine im Überblick:
• 1.1.: 15 Uhr, „Die Pfalz Karls des Großen“, Führung für Erwachsene
• 1.1.: 15 bis 17 Uhr „Ausgegraben… und dann?“, Fundbearbeitung in archäologischen Werkstätten (nicht nur) für Kinder
• 4.1.: 10 und 14 Uhr, „Spiele-Werkstatt – Weihnachtsferienaktion“, um 10 Uhr für 6- bis 10-jährige, um 14 Uhr für 10- bis 12-jährige, Dauer 2 Stunden, Kosten 4 Euro
• 8.1.: 15 Uhr, „Weg mit dem faden Brei…“, Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
• 8.1.: 15 bis 17 Uhr „Ausgegraben… und dann?“, Fundbearbeitung in archäologischen Werkstätten (nicht nur) für Kinder
• 15.1.: 15 Uhr, „Die Paderborner Königspfalzen“, Führung für Erwachsene
• 15.1.: 15 bis 17 Uhr „Ausgegraben… und dann?“, Fundbearbeitung in archäologischen Werkstätten (nicht nur) für Kinder
• 22.1.: 15 Uhr, „Sagenhafte Quellen“, Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
• 22.1.: 15 bis 17 Uhr „Ausgegraben… und dann?“, Fundbearbeitung in archäologischen Werkstätten (nicht nur) für Kinder
• 29.1.: 15 Uhr, „Mittelalter begreifbar“, Führung für blinde und sehbehinderte Besucher ab 10 Jahren, Dauer 2 Stunden, für blinde und sehbehinderte Besucher ist der Eintritt frei
• 29.1.: 15 bis 17 Uhr „Ausgegraben… und dann?“, Fundbearbeitung in archäologischen Werkstätten (nicht nur) für Kinder

Weitere Informationen unter http://www.kaiserpfalz-paderborn.de.