Wirtschaft erholt sich nach „Vollbremsung vor einer Nebelwand“

Staatssekretär Christoph Dammermann im Gespräch mit Unternehmensvertretern

Kreis Gütersloh. „Es gibt nichts Schöneres, als sich unmittelbar mit Unternehmerinnen und Unternehmern auszutauschen – das galt vor Corona und während Corona noch viel mehr“, meint Christoph Dammermann, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Auf Einladung der pro Wirtschaft GT nahm er an einem Austausch mit 15 Unternehmensvertretern aus der Region in der Hotel-Residence Klosterpforte in Marienfeld teil. Im Mittelpunkt des Treffens standen der Austausch über die Auswirkungen der Corona-Lage auf die Unternehmen vor Ort sowie auf das Exportgeschäft.

Im Austausch mit Unternehmen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Export: Albrecht Pförtner (pro Wirtschaft GT) und Christoph Dammermann (Staatssekretär MWIDE NRW) (Foto: pro Wirtschaft GT)

Im Austausch mit Unternehmen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Export: Albrecht Pförtner (pro Wirtschaft GT) und Christoph Dammermann (Staatssekretär MWIDE NRW) (Foto: pro Wirtschaft GT)

Nachdem man im März und April wie vor einer Nebelwand der Ungewissheit eine Vollbremsung hingelegt habe und sehr strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie traf, freue es Dammermann, dass Teile der Wirtschaft sich nun zunehmend erholen. „Natürlich gibt es Branchen, die befinden sich noch heute im Lockdown: Schausteller, Bars, Dienstleister rund um das Veranstaltungs- und Messegeschäft können beispielsweise immer noch nicht wieder voll arbeiten. Aber wo sich Exportmärkte, wie zum Beispiel China wieder erholen, ist die Entwicklung deutlich weniger schlimm als erwartet.“ Das Wirtschaftsministerium werde unterstützend seine Außenwirtschaftsgesellschaften umstrukturieren. Diese sollen in Zukunft noch schlagkräftiger werden, wenn es um die Unterstützung von Exportvorhaben sowie der Erschließung strategisch sinnvoller Märkte gehe.

Dammermann blickt stolz auf die schnellen Hilfen für Unternehmen: Die zügige Liquiditätsversorgung, den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld und die Soforthilfen. Er weiß um die Diskussionen und Kritikpunkten dieser Maßnahmen. Subventionen seien aber in der Entscheidung über die Grenzen, wer Zugang habe und wer nicht, leider immer ungerecht. „Ziel unserer Maßnahmen ist nicht ein Ersatz von Umsatz, sondern vielmehr, dass der Umsatz kundengetrieben wieder ansteigt und wie wir wieder Freiheiten zurückerlangen“, erklärt er.

In der Diskussion mit den Unternehmensvertretern mahnen diese Besserungen in der Reisefreiheit und den Erhalt nötiger Infrastrukturen an, die für ein Exportgeschäft essentiell sind. Ebenfalls dürften außenpolitische drängende Herausforderungen wie der Brexit, das transatlantische Verhältnis oder der Freihandel durch Corona nicht vergessen werden. Zudem waren bürokratische Verwaltungsakte oder der Ausbau des Mobilfunkstandards 5G Themen der Diskussion. Dammermann erhielt auch zahlreiche Hinweise, wo bürokratische Prozesse und gesetzliche Regelungen nicht zu der neuen Corona-Normalität passten. So seien beispielsweise die gesetzlichen Regelungen kaum anwendbar auf das mobile Arbeiten, das sich durch Corona zunehmend in Unternehmen durchsetzt.

 

logo.png