Wasserski – „Der Rausch der Geschwindigkeit“

Wasserski_OWL JournalPaderborn (lk). Ein Ruck fährt durch den Körper. Wie eine Rakete schießt man auf den See. Das Wasser spritzt. Mit 29 h/km sausen die Skier über die Wasseroberfläche. Die erste Kurve ist in Sicht – die Bruchlandung folgt.

„Nach dem dritten oder vierten Start kriegt man das eigentlich hin“, versichert Markus Padberg, wenn es darum geht nicht ins Wasser zu fallen. Der 29-Jährige ist Betriebsleiter der Anlage „Wasserski Paderborn“, die in der Nähe des Lippesees, am Nesthauser See liegt. Hier kann nicht nur Wasserski, sondern auch Wakeboard und Kneeboard an der 750m langen Seilbahn gefahren werden. „Grundsätzlich kann das jeder machen“, erklärt Markus Padberg. Im Alter von 6 bis 80 Jahren kann an dem See Wassersport betrieben werden: „Vor kurzem war sogar ein 80-Jähriger hier“, freut sich der Betriebsleiter. Eine zweite Seilbahn kann exklusiv für Gruppen gemietet werden.

Anfänger fahren zuerst mit Zwei-Ski. „Damit man ein Gefühl für das Wasser bekommt“, erklärt der 29-Jährige. Zunächst erfolgt die Trockenübungen: In einer Hockeposition kauert man mit den Skiern an den Füßen eine Armlänge über den Boden. Padberg betont: „Körperspannung ist wichtig.“ Beim Wakeboard, dem Snowboard des Wassers, startet man aus der Sitzposition mit angewinkelten Beinen. Auf dem Kneeboard kniet man sich entweder alleine oder zu zweit auf einem kleineren Brett.

Wasserski_Owl Journal113Dann wird es ernst: In der zuvor geübten Hockeposition greift man einen Stab, welcher mit einem Seil an der Bahn befestigt ist. An dem Stab wird  man auf und über das Wasser gezogen. Ist die Hürde des Starts überwunden, gilt es die drei Kurven zu meistern: Hierfür sind Tore aufgebaut, welche aus zwei orangen Bojen bestehen. Schafft man es durch sie hindurch zu fahren, ist die Chance sehr gering in der Kurve von den Brettern zu fallen. Im Falle des Falles sollte auf nachkommende Wassersportler geachtet und bei einer freien Bahn mit den Skiern an den Rand geschwommen werden. An der Bahn finden sich zahlreiche Ausstiege. Für Faule: Am Anfang oder am Ende der Bahn ins Wasser fallen, so spart man sich den langen Rückweg.

Wasserski_Owl Journal141„Glückshormone“, das ist es, was Dirk Harnischmacher am Wakeboarding und Wasserski fahren gefällt. „Etwas tun, was man noch nie gemacht hat“, sei besonders reizend an diesem Wassersport. Der 45-Jährige fährt zum ersten Mal Wakeboard. Wasserki ist er zuvor schon gefahren. „Es klappt sehr gut“, freut sich der 45-Jährige.

„Die Leute können Urlaub direkt vor der Haustür machen“, so Padberg. Von Mai bis September öffnet die Anlage täglich ihre Tore. Ab Oktober bis November ist sie an den Wochenenden geöffnet. Im Frühjahr, ab März, kann man die Seilbahn schon an den Wochenenden besuchen, dann kommen laut Padberg meistens „die eingefleischten“ Sportler.

Markus Padberg fing schon mit sieben Jahren an Wasserski zu fahren. Das gleiten über das Wasser sei ein „besonderes Gefühl“, meint der 29-Jährige. „Der Rausch der Geschwindigkeit“, das sei es, was den Sport auf dem Wasser ausmache.

Wasserski_Owl Journal157An einem guten Tag sind auf der Bahn etwa 40 bis 80 Leute unterwegs, am Badesee können es bis zu 800 bis 900 Badegäste werden. Wenn die Sonne scheint muss man „höchstens 10 Minuten anstehen“, so Markus Padberg. „Bei mittleren Wetter ist es so, dass man gar nicht warten muss“, betont er. Für einen Ausflug auf das Wasser muss man lediglich seine Badesachen mitbringen, alles andere wird von der Anlage gestellt. Für den normalen Betrieb ist es nicht nötig sich vorher anzumelden. Eine 2-Stundenkarte gibt es für Jugendliche schon ab 16 Euro und für Erwachsene ab 22 Euro. Weste und Skier sind immer im Preis inbegriffen, während der Neoprenanzug und das Wakeboard zusätzlich bezahlt werden müssen. Darüber hinaus werden zahlreiche Vergünstigungen angeboten.

Andrea Tofall besucht mit ihren zwei Kindern, der 12-jährigen Anna und dem 9-jährigen Moritz, die Wasserski-Bahn. „Die Kinder sind ganz heiß auf Wasserski“, erzählt die 42-Jährige. Sie sind diese Woche schon das zweite Mal hier. „Hier finde ich es gut, dass die Kinder auch runter fallen können und alleine heraus kommen“, meint sie. Der schnelle Lernerfolg sei für die Kinder besonders gut. „Mir gefällt, dass man einfach herumkurven und nach links und rechts fahren kann“, sagt die 12-Jährige Anna Torfall. Sie möchte die Wasserski-Anlange auf jeden Fall nochmal besuchen.

Weitere Informationen gibt es auf www.wasserski-paderborn.de.
Informationen über Preise finden sich hier.

BU1:Das OWL Journal-Team an der Anlage „Wasserski Paderborn“: (v.l.) Christina Kimbel, Lena Kley, Wasserski-Lehrer Christoph Callies, Ines Wollenteit, Sarah May Torres, Tim Hildebrandt.
BU2: Mirko Paschen, 15, trickst an der Wasserski-Rampe.
BU3: Der Unternehmensberater Dirk Harnischmacher, 45, liebt das Adrenalin beim Wakeboarding.
BU4: Der Startpunkt der Wasserski-Anlage.

Text: Lena Kley
Fotos: OWL Journal – Jürgen Riedel