Detmolder „QR-Würfel“ für Bürgerbeteiligung in Horn-Bad Meinberg

Die smarte Bürgerbeteiligung in Horn-Bad Meinberg zum Sportentwicklungsplan wird durch Detmolder QR-Code-Würfel unterstützt.

Detmold. Wer mitbestimmen möchte, wie sich der Sport in Horn-Bad Meinberg zukünftig entwickelt, kann sich noch bis Sonntag, 10. Juli online einbringen. Auf einer virtuellen Stadtkarte können Interessierte ihre Ideen und Anregungen räumlich verorten. Der Zugang erfolgt über eine eigens eingerichtete Webseite: https://kurzelinks.de/SEP-HBM.

die smarten QR-Würfel, die in Horn-Bad Meinberg auf die Beteiligung zum Sportenwicklungsplan aufmerksam machen. Fotos: Stadt Horn-Bad Meinberg

Die smarten QR-Würfel, die in Horn-Bad Meinberg auf die Beteiligung zum Sportenwicklungsplan aufmerksam machen. Foto: Stadt Horn-Bad Meinberg

Unterstützt wird die Beteiligung der Öffentlichkeit von smarten QR-Code Würfel, die die Stadt Detmold im Rahmen der Förderung „Modellprojekte Smart Cities“ erprobt. Sie sind an verschiedenen Außensportanlagen im Stadtgebiet wie der Calisthenics-Anlage des TV Horn-Bad Meinberg oder am Pumptrack aufgestellt.

Die Sitzwürfel aus recycelbarem Polyethylen sind mit einer wetterfesten Folie beklebt, auf der ein QR-Code abgebildet ist. Der QR-Code kann mit jedem beliebigen QR-Code Scanner auf dem Smartphone oder Tablet gescannt werden und führt direkt zur Webseite.

„Beteiligung soll genau da möglich werden, wo die Bürgerinnen und Bürger gefragt sind“, erklärt Kerstin Großbröhmer, Projektleitung Smart Cities bei der Stadt Detmold. „Die Frage, wo der beste Standort für ein neues Sportgerät ist, lässt sich viel leichter beantworten, wenn ich gerade mitten auf der Sportanlage stehe.“ Viele gute Ideen entstehen an Ort und Stelle, sind dann aber wieder aus den Köpfen verschwunden, bis die Menschen zu Hause sind und am Laptop sitzen. Mithilfe der QR-Code Würfel will Horn-Bad Meinberg die guten Ideen für ihre Stadt nun sichern.

„Durch die Kooperation mit der Stadt Detmold haben wir die Möglichkeit, noch mehr Interessierte auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, mitzugestalten wie sich der Sport in ihrer Stadt entwickeln soll“, freut sich Sebastian Vogt von der Stadt Horn-Bad Meinberg: „Jede Idee ist wichtig und gibt wichtige Impulse für die städtischen Planungen.“

die smarten QR-Würfel, die in Horn-Bad Meinberg auf die Beteiligung zum Sportenwicklungsplan aufmerksam machen. Fotos: Stadt Horn-Bad Meinberg

Die smarten QR-Würfel, die in Horn-Bad Meinberg auf die Beteiligung zum Sportenwicklungsplan aufmerksam machen. Foto: Stadt Horn-Bad Meinberg

Die QR-Code Würfel stehen nach Beendigung der Horn-Bad Meinberger Öffentlichkeitsbeteiligung allen interessierten Kommunen zur Verfügung und können über die Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Detmold ausgeliehen werden. Die Folie lässt sich wieder abziehen und als Vorlage von jeder Kommune frei gestalten. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, dass unsere Smart Cities Projekte wirklich nachnutzbar sind – auch von Kommunen, die kein eigenes Smart Cities Budget haben“, sagt Sandra Müller, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung. „In Lippe haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Ergebnisse zu teilen und Lösungen gemeinschaftlich zu nutzen.“

Der Würfel verfügt über ein weiteres Detail, um eine inklusive Beteiligung zu ermöglichen. „Alle unsere Würfel sind mit einem Braille-Schild ausgestattet, das Menschen mit Sehbehinderung darüber informiert, dass sie sich beteiligen können“, erläutert Kerstin Großbröhmer. „Hier sind wir aber weiter in der Entwicklung. Wir arbeiten daran, dass die QR-Code Würfel automatisch erkennen, dass ein Mensch mit Sehbehinderung an ihnen vorbeikommt und in diesem Moment eine Info auf das Smartphone der Person schickt.“ Smarte, intelligente Technologien machen es möglich, dass die Stadtgesellschaft näher zusammenrückt und Barrieren abgebaut werden. Detmold und Horn-Bad Meinberg kooperieren im Rahmen der Detmolder Smart Cities Förderung, um vor allem soziale Mehrwerte zu schaffen.

Die Stadt Detmold hat sich 2021 erfolgreich für das Förderprogramm „Modellprojekt Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) beworben. Über den gesamten Förderzeitraum von rund fünf Jahren beläuft sich das Budget aus kommunalen und Bundesmitteln auf rund 8,6 Millionen Euro.

LEADER-Gelder – Chance in der nächsten Runde

Gütersloh. Das EU-Förderprogramm LEADER geht in die nächste Runde und die Lokale Aktionsgruppe (LAG) GT8 wird sich wieder beteiligen, soviel ist sicher. Das Besondere: LEADER ruft ausdrücklich die Menschen vor Ort auf, an der Projektentwicklung mitzuwirken. 40 Regionen werden in 2022 ausgewählt, aktuell sind es 28 LEADER-Regionen (und 9 VITAL-Regionen).

Mareike Busskamp, Regionalmanagerin der LAG GT8: „Bei dem diesjährigen LEADER-Wettbewerb haben wir deutlich bessere Chancen als noch in 2014. Laut den Informationen vom Umweltministerium des Landes NRW sollen 40 LEADER-Regionen bis zum Sommer 2022 ausgewählt werden, in 2014 waren es noch 28 LEADER-Regionen.“

Mareike Busskamp, Regionalmanagerin der LAG GT8: „Bei dem diesjährigen LEADER-Wettbewerb haben wir deutlich bessere Chancen als noch in 2014. Laut den Informationen vom Umweltministerium des Landes NRW sollen 40 LEADER-Regionen bis zum Sommer 2022 ausgewählt werden, in 2014 waren es noch 28 LEADER-Regionen.“

Die 40 Regionen werden anhand der eingereichten LEADER-Konzepte ausgewählt, die möglichst unter einer hohen Bürgerbeteiligung erarbeitet werden. So will man die Lebensqualität im ländlichen Raum erhalten, das Miteinander stärken und die Zukunftsfähigkeit von Dörfern sichern. Eine Auftaktveranstaltung im Kreis wird es im November geben, an der sich, an der sich Jede und Jeder beteiligen kann. Es geht darum, ein Konzept für die Region zu erarbeiten, über das ab Anfang März die LEADER-Auswahlkommission des Landes NRW entscheieden wird.

LEADER wird aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds bezahlt. In der letzten Bewerbungsrunde 2014 war der Kreis Gütersloh leer ausgegangen, hat aber im Anschluss unter dem Label GT8 mit acht beteiligten Kommunen oder Ortsteilen viele Projekte umgesetzt, die aus dem Landesprogramm VITAL.NRW gefördert wurden, der „kleinen Schwester“ von LEADER. Der Förderzeitraum läuft in Kürze aus. Daher soll jetzt soll wieder eine regionale Entwicklungsstrategie – unter möglichst hoher Bürgerbeteiligung – erarbeitet werden. Erteilt die Auswahlkommission den Zuschlag, dann fließen im Zeitraum von 2023 bis 2029 Fördermittel von 3,1 Millionen Euro in die Förderkulisse. Mitmachen lohnt sich also, denn es gibt die Möglichkeit, passgenaue individuelle Ideen zu entwickeln.

 Das Programm, LEADER (Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale) dessen Abkürzung aus dem Französischen stammt, steuert die Prozesse von der Basis nach oben. Wichtig ist jetzt, dass Viele mitmachen: engagiere Privatpersonen, Initiativen, Vertreter der Zivilgesellschaft, Vereine, Verbände, Einrichtungen, Verwaltungen, Wirtschafts- und -sozialpartner. Sechs der acht erforderlichen Ratsbeschlüsse für die nächste LEADER-Runde wurden vorab bereits eingeholt, die noch fehlenden zwei Beschlüsse erwartet die LAG GT8 Ende Oktober. Über Termine und Inhalte des Bewerbungsverfahrens wird weiter berichtet. Für Rückfragen steht die Regionalmanagerin der LAG GT8 zur Verfügung.

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Energiewende im Quartier Rechtes Weserufer

Erstes energetisches Quartierskonzept in Minden mit digitaler Bürgerbeteiligung

Minden. Die Stadt Minden erstellt zum ersten Mal für ein Wohnquartier im Stadtbezirk Rechtes Weserufer ein integriertes energetisches Quartierskonzept. Das Konzept beschäftigt sich mit den Fragen, wie Energie gespart werden kann und welche langfristigen Lösungen es für die Energieversorgung gibt. Mitgedacht werden auch energetische Gebäudesanierungen, das grüne Wohnumfeld und die Frage, wie wir mobil unterwegs sein wollen, ohne dabei die Umwelt zu belasten.

Karte vom Gebiet, für das das energetische Konzept erstellt wird (Bildnachweis: Energielenker Projects GmbH).

Karte vom Gebiet, für das das energetische Konzept erstellt wird (Bildnachweis: Energielenker Projects GmbH).

Zielsetzungen für das Quartier sind neben Energie- und CO2-Einsparungen also auch der Umstieg auf eine langfristig kostengünstigere und klimaschonendere Energieversorgung der Haushalte, die Verbesserung der städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Situation sowie die Aufwertung des gesamten Quartiers.

Das Quartier befindet sich in östlicher Stadtlage im Stadtbezirk Rechtes Weserufer. Es liegt innerhalb der Bahnstraße (nördlich), Emmeliusstraße (östlich), Bachstraße (südlich) und der Kleinen Dombrede (westlich). Ausgewählt wurde genau dieser Bereich aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist der Gebäudebestand größtenteils aus den 50er und 60er Jahren und weist damit ein hohes Energie- und CO2-Einsparpotenzial auf. Zum anderen gibt es dort fast ausschließlich reine Wohnbebauung mit Gebäuden in unterschiedlichsten Zuständen. Das Gebiet ist sehr vielseitig und spiegelt verschiedene Lebenssituationen in der Stadtgesellschaft wieder. Es repräsentiert damit viele ähnliche Bereiche in Minden und die Ergebnisse können daher als Blaupause für weitere Quartiere dienen.

„Das Projekt ermöglicht uns, neben dem Klimaschutz auch andere relevante Themen mitzudenken“, erläutert Klimaschutzmanagerin Inna Sawazki. „Das Ergebnis ist dann eine Win-Win-Situation – für das Klima, aber auch für das Quartier“.

Die Maßnahmen selbst sollen gemeinsam mit den Mindener*innen im Quartier erarbeitet werden. Eine digitale Beteiligung soll in Corona-Zeiten dafür sorgen, dass die Menschen im Quartier selbst mitbestimmen dürfen, wie es zukünftig sein soll. „Die Einbeziehung und Aktivierung der Menschen vor Ort und ihr Wissen spielen für die Konzepterstellung eine besondere Rolle, denn sie kennen ihre Umgebung am besten. Für ein lebendiges und lebenswertes Quartier braucht es Bewohnerinnen und Bewohner, die es selbst mitgestalten wollen“ so Erik Hasse, Quartiersmanager für die Rechte Weserseite.

Ob Beratungsangebote oder Straßenbeleuchtung, ob Hausmodernisierungen oder Begrünung – jede Idee hat Platz im Quartierskonzept und kann vom 15. Februar bis zum 14. März online eingereicht werden. Alle Informationen zum Projekt und zur Beteiligung sind online unter www.minden.de/klimaschutz und dem Reiter „Energetisches Quartierskonzept Rechtes Weserufer“ zu finden. Die Ergebnisse der Online-Befragung werden anschließend auf der Internetseite veröffentlicht.

Hervorgegangen ist das Projekt aus der Teilnahme am European Energy Awards-Prozess, im Rahmen dessen die Stadt im Jahr 2019 für ihr überdurchschnittliches Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet wurde.

Die Erstellung des integrierten energetischen Quartierskonzeptes wird im Rahmen des vom Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über die KfW-Bankengruppe ausgeschriebene Förderprogramm 432 „Energetische Stadtsanierung“ zu 65 Prozent gefördert. Das Konzept erstellt die Stadt Minden gemeinsam mit einem externen Büro, die Energielenker Projects GmbH.

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Stromspar-Team der Mindener Caritas überreicht Stromspar-Scheck an den Kreis Minden-Lübbecke

Kreis Minden-Lübbecke. Klimaschutz durch Bürgerbeteiligung – Mit dem Stromspar-Check am Standort Minden haben Haushalte im gesamten Kreisgebiet Minden-Lübbecke zwischen August 2014 und Anfang September 2020 rund 2.600 Tonnen CO2 eingespart. Im Rahmen der Mindener Wandeltage 2020 überreichte das Stromspar-Team des Caritasverbandes Minden e.V. einen Scheck über die eingesparten 2.600 Tonnen CO2 an Leona Aileen Eichel, Klimaschutzmanagerin des Kreises Minden-Lübbecke.

In den vergangenen sechs Jahren haben die engagierten Stromsparhelfer*innen des Mindener Stromspar-Checks um Fachanleiterin Madeleine Kuchenbecker insgesamt 1400 Haushalte im Kreis Minden-Lübbecke besucht und dort Beratungen zur Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs durchgeführt.

(v.l.) Leona Aileen Eichel (Klimaschutzmanagerin, Kreis Minden-Lübbecke), Stecky (Stromsparhelferin Dorothea Stoll), Madeleine Kuchenbecker (Team- und Fachanleiterin Stromspar-Check), Friedrich Witte (Serviceberater) und Olena Talipova (Stromsparhelferin). Foto: Matthias Walber

(v.l.) Leona Aileen Eichel (Klimaschutzmanagerin, Kreis Minden-Lübbecke), Stecky (Stromsparhelferin Dorothea Stoll), Madeleine Kuchenbecker (Team- und Fachanleiterin Stromspar-Check), Friedrich Witte (Serviceberater) und Olena Talipova (Stromsparhelferin). Foto: Matthias Walber

Der Caritasverband Minden e.V. ist Teil des bundesweiten Projektes Stromspar-Check, einem Angebot des Deutschen Caritasverbandes e.V. und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V. Das Projekt Stromspar-Check verbindet den Klimaschutz mit der Schaffung von Arbeitsplätzen für Stromsparhelfer*innen und der Beratung einkommensschwacher Haushalte. Die Stromsparhelfer*innen sind ehemals langzeitarbeitslose Menschen, die durch energiefachliche Schulungen als Berater*innen ausgebildet werden. Alle Stromsparhelfer*innen können bei der HWK Dortmund eine Prüfung zum Serviceberater*in für Energie- und Wasserspartechnik absolvieren. Insgesamt haben fünf Stromsparhelfer*innen diese Prüfung in der Zeit ihrer Beschäftigung absolviert.

Die Stromsparhelfer*innen des Stromspar-Checks besuchen Haushalte mit geringem Einkommen und geben dort Tipps zum sparsamen Verbrauchsverhalten. Zugleich bauen die Stromspar-Berater*innen „Soforthilfen“ bei den mehrfachen Besuchsterminen ein. Hierunter fallen unter anderem LEDs, Durchflussbegrenzer und wassersparende Duschköpfe sowie mit Schaltern bestückte Steckdosenleisten. Für große Mengen an Energie verbrauchende Kühlgeräte, die älter als 10 Jahre sind, können die Haushalte zudem einen Kühlgeräte-Gutschein über einhundert Euro vom Stromspar-Check erhalten, um ihr altes Gerät gegen ein neues A+++-Kühlgerät eintauschen zu können.

Durch die Fremdsprachenkompetenz der Stromsparhelfer*innen konnte der Stromspar-Check in Minden in den vergangenen Jahren Beratungen zum Thema Energie- und Wassersparen auf Englisch, Russisch, Arabisch und Kurdisch durchführen. So leistet der Stromspar-Check Minden einen bedeutenden Beitrag für die aktive Bürgerbeteiligung am Klimaschutz im Alltag.

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Bürgerbeteiligung in Senne und Sennestadt

Bielefeld. Bielefelder können seit Montag Vorschläge für Nahverkehrskonzept in Senne und Sennestadt einreichen Bürgerbeteiligung zur Mobilitätslinie im Juni moBiel startet ein Bürgerbeteiligungsverfahren, um gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern ein Nahverkehrskonzept für Senne und Sennestadt zu erarbeiten. Damit kommt das Verkehrsunternehmen, wie bereits Ende 2019 angekündigt, dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach, die Varianten einer Stadtbahn im Ortsteil Sennestadt und die dazugehörigen weiteren Verkehrsangebote in beiden Stadtteilen neu und gemeinsam zu erarbeiten.

Los geht es am 1. Juni.
Die Grundlage für dieses Nahverkehrskonzept ist die aktuelle Planung der Mobilitätslinie über die L756 bis zur Kreuzkirche. An dieser Planung arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von moBiel und Stadt Bielefeld parallel weiter. Die zahlreichen Rückmeldungen aus den Bürgerinformationsveranstaltungen und aus der Politik werden geprüft und – wenn wirtschaftlich, juristisch und rein tatsächlich möglich – in die Planung einfließen.

Hintergrund und Vorgehen
Das Nahverkehrskonzept dient als Ergänzung der bisherigen Planung der Mobilitätslinie. Es soll sowohl die Stadtteile wirtschaftlich fördern, als auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bürgerinnen und Bürger haben den ganzen Juni über Zeit, ihre Ideen einzureichen. Dabei geht es darum, Vorschläge für eine Trasse der Mobilitätslinie in Sennestadt ab der Kreuzkirche einzureichen. Außerdem können alle Interessierten ein Busnetz mitgestalten, das entlegenere Ortsteile an dieneue Stadtbahntrasse anbindet.

Zudem sind Vorschläge für alternative Mobilitätsformen willkommen: Wie steht es etwa um On-Demand-Verbindungen, wo sind die idealen Standorte für Park-and-Ride- oder Bike-and-Ride-Plätze.
moBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann ist davon überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger die Mobilitätsexperten in der Nachbarschaft sind. „Sie können mitihrer Ortskenntnis den Fachexperten dabei helfen, ein attraktives Nahverkehrsnetz für die Stadtteile Senne und Sennestadt zu entwickeln“, sagt Uekmann. „Das sollexplizit über den reinen Anschluss an die Stadtbahn hinaus gehen, bei dem wir auf der L756 leider weniger Spielraum  zur  Mitgestaltung  haben. Es können sich aber alle sicher sein, dass wir die Kritikpunkte an der bisherigen Planung intensiv besprechen und alles dafür tun, noch bessere Lösungen zu finden.“

Unterstützung für das Vorgehen erhält moBiel von der Stadt Bielefeld, die den Auftrag für die Planungen der Mobilitätslinie erteilt  hat.  Patrick Kühn, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung im Amt für Verkehr, sagt: „Bei der Planung der Mobilitätslinie müssen viele Prozesse parallel laufen, um die Erweiterung der Stadtbahn noch in absehbarer Zeit umsetzen zu können. Auch wenn an dem einen Teilstück noch gearbeitet wird, heißt das nicht, dass man an anderer Stelle nicht schon weitermachen muss. Beide Konzepte, die Führung der Stadtbahn über die L756 und die Anbindung der Stadtteile an diese, gehören unmittelbarzusammen.“

Das ist auch dem Bezirksbürgermeister von Senne wichtig. Gerhard Haupt sagt: „Die Senner werden sich sicher gerne daran beteiligen, ein neues Buskonzept zu erarbeiten, weil viele Querverbindungen in unserem flächenmäßig sehr großen Stadtteil nicht funktionieren. Außerdem sind für viele Anwohnerinnen und Anwohner auch die neuen Mobilitätsangebote, wie die E-Roller oder der On-Demand-Bus Anton interessant. Wenn wir das in Senne bekommen könnten, wäre das toll. Nichts desto trotz werden wir über die genaue Führung der Mobilitätslinie über L756 weiter diskutieren müssen.“

So funktioniert die Bürgerbeteiligung
Die Teilnahme ist online besonders einfach. Unter www.mobiel.de/mobilitätslinie können alle Bielefelderinnen und Bielefelder im Juni ihre Vorschläge einbringen. Dort  ist eine digitale Karte hinterlegt, auf der die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen beschreiben und einzeichnen können: „Setzen Sie einen Punkt, wo Sie sich eine Haltestelle oder Park-and-Ride-Standorte vorstellen können“, erklärt Léa Gauthier, die Chefplanerin der Mobilitätslinie.
„Oder ziehen Sie eine Linie, wo eine Trasse für Bus oder Stadtbahn entlang führen könnten.“ Zudem gibt es die Möglichkeit Fragen zum persönlichen Verkehrsverhalten in einem Fragebogen zu beantworten.

Cornelia Christian, Leiterin Kundenmanagement und Verkehrsplanung bei moBiel, erklärt: „Die Vorschläge werden zunächst auf Verständlich- und Sinnhaftigkeit geprüft und dann freigeschaltet. Danach sind sie während des gesamten Beteiligungszeitraums für alle Interessierten einsehbar. So können bereits eingereichte Ideen auch geliked und damit unterstützt werden. Wenn wir mal etwas nicht verstehen, dann meldet sich das Team zurück und fragt nach. Deswegen benötigen wir auch mindestens eine E-Mail-Adresse von den Online-Einreichern.“

Zusätzlich bietet moBiel auch die Möglichkeit einer Teilnahme  ohne Internetanschluss. Dafür werden Unterlagen per Post an Haushalte  in  Senne  und Sennestadt versendet. Außerdem spricht moBiel Institutionen vor Ort separat an, um sie auf die Möglichkeit einer Beteiligung aufmerksam zu machen. Dies gilt insbesondere für Schulen sowie Alten- und Pflegeheime. Bei dieser Art der Teilnahme müssen die Vorschläge auf dem Postweg eingesandt werden. Nach der Einarbeitung ins Internet werden dann auch diese Vorschläge möglichst schnell öffentlich einsehbar sein.

So geht es weiter
Alle gesammelten Ideen und Vorschläge werden ab Juli von einem externen Gutachterbüro untersucht und standardisiert bewertet. Dabei wird es auf die bauliche Machbarkeit und Akzeptanz der Vorschläge ankommen, aber auch auf deren Wirtschaftlichkeit und damit Förderfähigkeit, um das Projekt überhaupt umsetzen zu können. Die   Vorschläge mit der besten Bewertung werden den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik im Herbst 2020 vorgestellt.
Dann besteht die Möglichkeit, zu diesen Varianten noch einmal Hinweise zu geben und Verbesserungsvorschläge zu machen. In einer dritten Stufe werden die besten Varianten einer detaillierten verkehrlichen Betrachtung unterzogen. Dieser letzte Planungsschritt hat das Ziel, eine Vorzugsvariante zu erarbeiten, die nach jetzigem Stand Anfang 2021 öffentlich vorgestellt wird.

3D-Modelle und interaktive Bürgerbeteiligung

Geoportal der Stadt Gütersloh bietet umfassende Informationen

: Präsentieren das Geoportal der Stadt Gütersloh (von links) Volker Tzschentke, Christoph Henselmeyer, Henning Schulz, Christian Schneider, Thorsten Schmidthuis, Mirko Reimann, Alexander Pilz, Konstantin Lisovoj.

: Präsentieren das Geoportal der Stadt Gütersloh (von links) Volker Tzschentke, Christoph Henselmeyer, Henning Schulz, Christian Schneider, Thorsten Schmidthuis, Mirko Reimann, Alexander Pilz, Konstantin Lisovoj.

Gütersloh. Ob Umweltdaten,– das Geoportal der Stadt Gütersloh bietet eine Vielzahl an raumbezogenen Anwendungen und Daten für Privat- und Geschäftspersonen und ist als transparentes Serviceangebot ein zentraler Bestandteil der modernen Stadtverwaltung. Durch das responsive Design des Portals ist auch die mobile Nutzung auf dem Tablet oder Smartphone möglich. Das Geoportal ist ein Mosaikstein des „Digitalen Aufbruchs“  zu dem Bürgermeister Henning Schulz den Anstoß gegeben hat als  richtungsweisenden Plan der Stadt Gütersloh für die kommenden Jahre. 

Zu den wohl bekanntesten Anwendungen des Geoportals zählen der Stadtplan und die Bebauungspläne. „Der Stadtplan ist eine mit Informationen gespeiste Karte, die je nach Wunsch Informationen verschiedener Kategorien anzeigen kann“, erklärt Thorsten Schmidthuis, Leiter der Abteilung Geoinformation. In einzelnen Rubriken finden verschiedene Zielgruppen wichtige Informationen und haben gleichzeitig auch die Möglichkeit, Gütersloh und seine Angebote immer wieder neu zu entdecken. Wissenswertes rund um das Thema Umwelt in Gütersloh ist in den Umweltdaten zusammengefasst. Vom Verkehr über die Landwirtschaft bis hin zur Lufthygiene bietet der Fachbereich Umweltschutz dynamische Karten mit aktuellen Informationen zu verschiedenen Umwelt- und Gesundheitsthemen. Und um die Umwelt- und Baumaßnahmen in Einklang zu bringen, informiert das Geoportal auch über Bauvorschriften oder Regelungen für Umbaumaßnahmen. Architekten, Bauherren oder Privatpersonen finden bei den Bebauungsplänen wichtige Daten und Informationen, die im ersten Schritt den Gang ins Rathaus ersparen können.  

Vom Breitbandportal über 3D-Modelle bis hin zur interaktiven Bürgerbeteiligung

Neben den klassischen Anwendungen hat das Portal aber vor allem für Bürgerinnen und Bürger weitaus mehr zu bieten. „Unser Breitbandportal ist weitestgehend einzigartig in NRW“, lobt Schmidthuis die Möglichkeit seit 2015 über das Geoportal die Internetgeschwindigkeit in verschiedenen Gebieten Güterslohs einzusehen. Neben zahlreichen Fakten, finden sich auf dem Geoportal auch anschauliche Visualisierungen wie etwa der neuen Feuerwehrwache oder der Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes. Christoph Henselmeyer vom Geodaten-Management der Stadt erstellt 3D-Modelle, die nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch den Bürgern transparent informieren und zur räumlichen Vorstellung neuer Bauprojekte verhelfen. Auch Ideen, Anmerkungen und Vorschläge der Bürger haben ihren Platz im Geoportal. Bei den interaktiven Bürgerbeteiligungen können die Bürger eigene Anregungen zu städtebaulichen Themen geben. „Wir bekommen über das Portal oft sinnvolle Anmerkungen und bleiben so in Kontakt mit den Bürgern“, weiß Schmidthuis die Austauschmöglichkeit zu schätzen. 

Denkmalportal geplant

Für die Zukunft sind Erweiterungen des Geoportals geplant. „Dieses Jahr kommt noch das Denkmalportal hinzu, in dem wir Denkmäler und schützenswürdige Substanzen verzeichnen wollen“, so Schmidthuis. Auch das Thema „Smart-City“ ist für das Geoportal aktuell relevant. „Denkbar wäre eine App, mit der sich Nutzer mobil durch die Stadt führen lassen und beispielsweise angezeigt bekommen, wo die nächste Elektrotankstelle ist“, so Schmidthuis. Ob und wann diese potentielle App kommen wird, ist bisher aber noch unklar. Konkrete Bedarfserhebungen und Nutzerdaten müssen entscheiden, ob eine solche Anwendung auch für Gütersloh lohnend und sinnvoll ist.

 

Info: Was sind Geodaten?

Geodaten sind raumbezogene Daten und Informationen, die sich auf eine bestimmte Landesfläche beziehen. Sie beschränken sich dabei nicht nur auf die digitale oder gedruckte Darstellung von Landkarten, sondern umfassen auch die Geofachdaten. Diese sind in der Karte über Straßen und Hausnummern räumlich zugeordnete Informationen aus verschiedenen Themenbereichen wie beispielsweise zum Umweltschutz oder der Bewohneranzahl eines Grundstücks. Herausgeber der Geodaten sind in der Regel die Vermessungsverwaltungen der Länder oder Kommunen. 

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